Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TDA 2003 Schaltung


von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Im Datenblatt ist die angehängte Schaltung abgebildet. Braucht man 
unbedingt am Ausgang (Pin 4) die ganzen Widerstände und Kapazitäten? Mir 
erscheinen C4 und C5 am wichtigsten, kann man die weglassen? Oder fließt 
dann ständig Strom durch den Lautsprecher?

von holger (Gast)


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>Mir erscheinen C4 und C5 am wichtigsten, kann man die weglassen? Oder fließt
>dann ständig Strom durch den Lautsprecher?

Wenn du C4 weglässt ist dein Lautsprecher sofort im Arsch
oder der TDA geht kaputt.

von Düsentrieb (Gast)


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>die ganzen Widerstände und Kapazitäten?

3 bauteile...?

ja, kannste weglassen...wenn den lautsprecher auch weglässt !

sonst nein.

von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Ok, und die Lautstärke stelle ich dann mit R1 ein?

Ich will den TDA etwas zweckentfremden. Er soll an einen DA-Wandler 
angeschlossen werden und ein Sinus- /Sägezahnsignal verstärken. Durch C4 
kann ich erreichen, dass der Strom durch die Last in beide Richtungen 
fließt, richtig?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn Du eine Heizung oder/und einen Sender bauen willst, kannst Du auch 
R3 und C5 weglassen.
Ein wild schwingender TDA2003 ist immer was nettes und wird so schön 
heiß...

Warum versuchen nur so viele, selbst die paar Teile aus den 
Hersteller-Applikationen noch einzusparen? Sowas ist im Allgemeinen 
sowieso schon die Minimal-Beschaltung und meist kommen im praktischen 
Einsatz noch ein paar Teile dazu.

Gruß aus Berlin
Michael

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

C4 trennt den Gleichspannungsanteil ab, der Ausgang liegt ja ohne Signal 
auf Ub/2.

Als Leistungs-OPV ist er auf Grund seiner Innenschaltung nur bedingt zu 
mißbrauchen, da eher den TDA2030 nehmen.

Gruß aus Berlin
Michael

von holger (Gast)


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Die Lautstärke stellst du durch ein Poti
an Vi ein. R1 lässt du besser so wie er ist.

C4 sorgt dafür das keine Gleichspannung auf dem
Lautsprecher liegt.

>Sinus- /Sägezahnsignal verstärken

Von/bis zu welcher Frequenz ?
Für Sägezahn solltest du den TDA2003
besser nicht nehmen. Sonst raucht dir R3 weg.
Der sollte selbst bei Sinus besser 1W oder mehr haben.

von JensG (Gast)


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Kleine Wissensvermittlung:
C5/R3 ist das sogenannte Boucherot-Glied, und dient der 
Stabilisierung/Schwingneigungsunterdrückung bei induktiven Lasten (was 
Lautsprecher üblicherweise sind). Ohne diese Beschaltung fangen solche 
rückgekoppelten Verstärker üblicherweise an zu schwingen, mit all den 
Folgen, die schon bereits genannt wurden. Deswegen kannste die Dinger 
nicht weglassen.
Und C4 dient der Abtrennung des Gleichspannungsanteils des Ausgang 
(Ub/2), da sonst der Verstärker ähnlich wie ein Class-A Verstärker 
arbeiten würde, was wir ja nicht wollen.

von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Danke euch allen! Ist jetzt klar geworden.

Michael U. wrote:
> C4 trennt den Gleichspannungsanteil ab, der Ausgang liegt ja ohne Signal
> auf Ub/2.

Hätte ich das gewußt, würden sich meine Fragen erübrigen ...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn solch ein Verstärker (oder auch ein OPV) für Wechselspannungen 
benutzt wird und nur mit einer positiven Betriebsspannung betrieben 
wird, bleibt nichts anderes übrig...
Der TDA2003 erledigt das intern, weil er u.a. für Autoradios entwickelt 
wurde und da keine +/- Spannung als Betriebsspannung zur Verfügung 
steht.

Alternative wäre eben symmetrische Betriebsspannung und Last gegen GND, 
dann müßte 0V ohne Ansteuerung rauskommen.

So kann man eben z.B. den TDA2030 benutzen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Maxim (maxim) Benutzerseite


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Eine Frage stellt sich mir jetzt doch noch: Ein Audiosignal ist 
normalerweise Wechselspannung. D.h. am nicht-invertierten Eingang des 
TDA2003 habe ich beide Polaritäten anliegen. Wenn ich den invertierten 
Eingang auf Masse lege, werden dann nur Signale über 0V verstärkt?

Wird deshalb die Rückkopplung zwischen dem Ausgang und dem invertierten 
Eingang gebraucht? Also, um das komplette Audiosignal zu verstärken?

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

der TDA2003 legt seine Gleichspannungsarbeitspunkte intern selbst fest.
Die Gegenkopplung ist eine reine Wechselspannungsgegenkopplung, deshalb 
die Kondensatoren C2 und Cx im Signalweg. Auch der Eingang ist nur 
Wechselspannung, C1 im Signalweg.

Die Gleichspannung am Pin 1 dürfte intern auf Ub/2 festgelegt sein, die 
Gleichspannungsverstärkung intern (zwischen Pin 2 und Pin 4) auf 1.

Das liegt an der geplanten Verwendung des TDA2003...

Die Innenschaltung ist meines Wissens im Datenblatt, betreibe Studien 
dazu, wie sich dieses Verhalten von Außen beeinflussen läßt oder nimm 
einen TDA2030...

Gruß aus Berlin
Michael

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