Forum: Compiler & IDEs asm volatile Problem


von Peter D. (peda)


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Ich probier schon ewig und es klappt nicht.
Ich will für meinen Bootloader nen API-Call aus C aufrufen:
1
asm volatile ("call 2 * 0x1FFE" ::);
funktioniert, aber eben nur für nen 16kB AVR.

Ich müßte also irgendwie statt 0x1FFE FLASHEND schreiben, bloß wie?


Peter

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Die Grenze ist nicht 16K, sondern der Programmadressbereich ist 128K 
Bytes (d.h. call k mit 0 <= k < 64K) bei einem AVR mit 16-bit breiten 
PC.

Wenn du ein 16K AVR hast und 2 * 0x1FFE anspringst, verlässt du IMO den 
16K Bereich, Es ist der PC in WORDS nicht in BYTES zu zählen, das 2* ist 
zuviel.

von Peter D. (peda)


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Ne, ist schon richtig, der AVR-GCC will Byteadressen haben:

asm volatile ("call 2 * 0x1FFF" ::);
aa:   0e 94 ff 1f     call    0x3ffe

Das ist aber nicht mein Problem.


Peter

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Dann habe ich mich foppen lassen vom Disassembler-View im AVR Studio.

Ich dachte, wenn man links in der Ansicht den PC sieht (in +1 Schritten) 
und rechts daneben 2 Instruktionsbytes, dann heisst das PC+1 geht 2 
Bytes im ROM weiter. Dazu habe ich mir aus dem Instruction Set 
zurechtgereimt, wieso dort die Einschränkung (call k mit 0 <= k < 64K) 
steht.

Sorry.

von Rolf Magnus (Gast)


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> asm volatile ("call 2 * 0x1FFE" ::);
>
>
> funktioniert, aber eben nur für nen 16kB AVR.

Ja. Bei den kleineren gibt's kein call.

Man könnt's aber auch in C machen:

((void(*)(void))(FLASHEND/2))();

Hier muß man's dann lustigerweise durch 2 teilen, da FLASHEND eine 
Byteadresse ist, der Aufruf aber eine Word-Adresse will.
Funktioniert aber auch nur bis 128kB korrekt und benutzt aus irgendeinem 
Grund immer icall.

von Peter D. (peda)


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Rolf Magnus wrote:
> Funktioniert aber auch nur bis 128kB korrekt und benutzt aus irgendeinem
> Grund immer icall.

Ja, mein ATmega2561 guckt dann blöd aus der Wäsche.

Ich machs jetzt so, dann sind Mega8..2561 zufrieden und Z wird nicht 
zerstört.
1
void apicall( void )
2
{
3
  asm volatile("ldi r16, %0" :: "M" ((FLASHEND>>1)&0xFF));      // lo
4
  asm volatile("push r16");
5
  asm volatile("ldi r16, %0" :: "M" ((FLASHEND>>9)&0xFF));      // hi
6
  asm volatile("push r16");
7
#if( FLASHEND > 0x1FFFF )
8
  asm volatile("ldi r16, %0" :: "M" ((FLASHEND>>17)&0xFF));     // xhi
9
  asm volatile("push r16");
10
#endif
11
}


Peter

von Rolf Magnus (Gast)


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Da fehlt noch ein ret, oder?

von Karl H. (kbuchegg)


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Rolf Magnus wrote:
> Da fehlt noch ein ret, oder?

Ich denke er löst den eigentlichen jump dadurch aus,
dass er den Returnstack manipuliert.
-> Funktionsreturn macht den Jump

von Peter D. (peda)


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Karl heinz Buchegger wrote:
> Ich denke er löst den eigentlichen jump dadurch aus,
> dass er den Returnstack manipuliert.
> -> Funktionsreturn macht den Jump

Jau, so isses.

Die Funktion darf also nicht inlined werden.
Zur Sicherheit noch das hier drüber schreiben:
1
void apicall( void ) __attribute__ ((noinline));
Aufm Mega168 hab ichs getestet, läuft wie dumm.
Ich kann jetzt meine 8kB Daten nichtflüchtig speichern.
EEPROM war gestern.


Peter

von Rolf Magnus (Gast)


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>> Da fehlt noch ein ret, oder?
>>
> Ich denke er löst den eigentlichen jump dadurch aus,
> dass er den Returnstack manipuliert.

Ja, eben, und dann muß das entsprechende ret dazu aber auch da sein.

> -> Funktionsreturn macht den Jump

Aber deren Rücksprungadresse liegt doch auch noch auf dem Stack. So 
verliert er doch zwei bzw. drei Bytes Stack bei jedem apicall()-Aufruf.

von Olaf (Gast)


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Nein, denn die funktion apicall ist doch 'nur' ein jumppad/wrapper und 
die API function soll doch zu dem aufrufer von apicall zurück...

Also der return von apicall nimmt die gerade auf den stack gelegen werte 
und die 'system-funktion' dann die return addresse die der call von 
apicall auf den stack gelegt hatte.

in der ursprünglichen variante, währen das auch 'zwei' returns die 
system-function returned zu apicall und apicall zum aufrufer.

mfg.
olaf

von Rolf Magnus (Gast)


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Ja, stimmt. Das hatte ich übersehen.

von Olaf (Gast)


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@Peter:
Du soltest das register r16 vor und nachher noch sichern, das ist ja 
callee-save definiert.
1
void apicall(void) {
2
  asm volatile (
3
    "mov r0, r16\n"
4
    "ldi r16, lo8(%0)\n"
5
    "push r16\n"
6
    "ldi r16, hi8(%0)\n"
7
    "push r16\n"
8
#if (FLASHEND>0x1FFFF)
9
    "ldi r16, hlo8(%0)\n"
10
    "push r16\n"
11
#endif
12
    "mov r16, r0\n"
13
    : : "i"(FLASHEND/2)
14
  );
15
}

mfg.
olaf

von Peter D. (peda)


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Olaf wrote:
> @Peter:
> Du soltest das register r16 vor und nachher noch sichern, das ist ja
> callee-save definiert.

Danke.
Ich werds dann mal auf R22 ändern.
Die API-Routine habe ich schon auf die X,Z-Pointer geändert.


Peter

von Olaf (Gast)


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nochmal ich...

Habe nochmal alle constrains der gcc asm anweisung angesehen und 
folgende lösung gefunden:
1
void apicall(void) {
2
#if (FLASHEND>0x2000)
3
  asm volatile("jmp %0" :: "p"(FLASHEND&~1));
4
#else
5
  asm volatile("rjmp %0" :: "p"(FLASHEND&~1));
6
#endif
7
}

Vorteil zu obiger lösung, es wird kein weiteres register benötigt und 
solange kein AVR mit 4MB flash in sicht ist, brauch man auch den code 
nicht weiter anfassen.

Geht mit gcc-4.2.0 und gcc-3.4.4.

Ach ja besser ist ein jump und kein call, da apicall ja 'nur' ein jump 
pad ist. Solltest du die function inline declarieren, dann: s/jmp/call/

mfg.
Olaf

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