Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Explodieren Kondensatoren bei Kurzschluss?


von Florian (Gast)


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Hallo, können Kondensatoren explodieren, wenn sie bei voller Ladung 
kurzgeschlossen werden?

von Jimbo (Gast)


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Klar, wenn Du Sprengstoff mit einem elektrischen Zünder ankoppelst...

von holger (Gast)


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Bei einmal kurzschliessen eigentlich nicht.

Peng mach es hier:
Schnell aufladen, schnell entladen
Schnell aufladen, schnell entladen
Schnell aufladen, schnell entladen
Schnell aufladen, schnell entladen
.......
.......
.......
Schnell aufladen, schnell entladen
Peng

von Florian (Gast)


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Ja, also kann eigentlich nichts passieren, wenn ich einmal kurzschließe 
und dann erst eine Zeit lang so ca. 1 min nichts mache? Denn ich 
benötige kurzzeitig hohe Ströme für ein paar Versuche und die Teile sind 
verdammt groß (350V / 4700µF). Wenn die mir um die Ohren fliegen kann 
man sich vorstellen was dahinter steckt.

von juppi (Gast)


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hallo

C für Stoßstromentladung

Sonst kann es gefährlich werden.

MfG

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Elkos können durch Überlastung Infolge Falschpolung, Überspannung oder 
zu hoher Wechselstrombelastung explodieren. Es dauert aber eine gewisse 
Zeit, bis die kritische Temperatur und der nötige Druck entstehen. Die 
Energie einzelner Entladungen reicht allerdings bei weitem nicht aus, um 
den Elko nennenswert zu erwärmen.
Elkos dierer Größenordnung sind üblicherweise durch Sicherheitventile 
vor Explosion geschützt. Viel größer ist die Gefahr, dass Bauteile, die 
sich im Stromkreis der Entladung befinden, heftig explodieren und 
scharfkantige Granatsplitter ins Auge gehen. Natürlich ist die Ladung 
eines solchen Elkos auch in rein elektrischer Hinsicht lebensgefährlich.

Jörg

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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dann nimm mal eine sicherheitsglasscheibe zur hilfe, denn es können dir 
auch drähte um die ohren fliegen. bei 350v ladespannung und <<1Ohm 
kurzschlusswiderstand kannst du dir ja überlegen, wie schnell deine etwa 
300 joule in wärme und uv-strahlung umgesetzt werden. nen klingeldraht 
kannst du damit vermutlich dematerialisieren

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Naja... so´n Klingeldraht hält kurzfristig ´ne ganze Menge aus. Einzelne 
Kupferdrähte einer Litze verdampfen da sehr viel schneller :-)

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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@Travel Rec.:

> Naja... so´n Klingeldraht hält kurzfristig ´ne ganze Menge aus. Einzelne
> Kupferdrähte einer Litze verdampfen da sehr viel schneller :-)

ich habe solche Experimente schon praktisch durchgeführt. Da ist es 
vorgekommen, dass ein Klingeldraht innerhalb von ms-Bruchteilen zu einem 
intakten Isolierschlauch wurde.

Jörg

von Thomas B. (Firma: Druckerei Beste) (virtupic)


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In meiner Jugend habe ich mal "Hochspannungsexperimente" gemacht. Habe 
die 12 V vom Modellbahntrafo an eine LED ohne Vorwiderstand angelegt. 
Die explodierte tatsächlich! SN 7400 in Plastikgehäuse wird heiß genug, 
dass das Gehäuse schmilzt und bestialisch stinkt. => Draußen mach!

virtuPIC
Airspace V - international hangar flying!
[entfernt]

von Sebastian K. (bastik)


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Also, mir is im Praktikum vor 4 Monaten auch ein Elko explodiert.
Waren etwa 10V zu viel angelegt und dauerte etwa 40-120 Sekunden.
Ich empfehl es keinem, kracht wircklich ordentlich! Und mein rechtes Ohr 
hat mir das auch für 1 Tag recht übel genommen und mich ständig 
besummmt...summ summ.

Hab mich damals bei der effektiv Spannung vom Wechselstrom-Trafo-Ausgang 
verrechnet.... blöd muss man halt auch erst mal sein ;-)

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Florian wrote:
> Hallo, können Kondensatoren explodieren, wenn sie bei voller Ladung
> kurzgeschlossen werden?

Warum fragst Du das eigentlich? Schon gewusst dass man mit Elektronik 
auch konstruktive Sachen machen kann? Aber was verstehst Du unter 
"Kurzschluss"? Das Teil einfach ueberbruecken? Dann duerfte einfach 
garnicht passieren.

Gruss,
Michael

von Dominik F. (forlix) Benutzerseite


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Wenn wir schon dabei sind:
Ich hab früher mal Elkos als "Treibladung" für ein Blasrohr benutzt - 
Wie mein Vorredner auch nen Modellbahntrafo genommen, verkehrtrum gepolt 
und voll aufgedreht. Peng :)
War natürlich nicht sonderlich effizient.

von Uhu U. (uhu)


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Falsch gepolte Tantals krachen auch ganz ordentlich - und stinken...

von Sven P. (Gast)


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Hmm, ich hab hier so nen schönen Trenntrafo Marke BLOCK stehen, der 
liefert rund 300VAC bei 3 Ampère. Da ne LED dranne oder sonst was 
Schnuckeliges, das fetzt...

Aber wie gesagt: SICHERHEIT GEHT VOR!!!

von Dominik F. (forlix) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu wrote:
> Falsch gepolte Tantals krachen auch ganz ordentlich - und stinken...

Jau. Da hab ich mal bunten (glaub es war grüner) Rauch gesehen, sehr 
entzückend.

von Dieter W. (dds5)


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Dominik Friedrichs wrote:
> Jau. Da hab ich mal bunten (glaub es war grüner) Rauch gesehen, sehr
> entzückend.

... und bestimmt gesünder als Vitamin C. ;-))

von Funkenschlosser K. (goalgetter)


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Gab dene nit so viele Tipps.Nachher sind die in de lezte Holzkiste!
 nee nee

von Gast (Gast)


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Wann wird das Forum wegen Bombenbauanleitungen dicht gemacht? ;-)

von *.* (Gast)


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Weniger Futterkonkurrenten ;)

von Daniel R. (daniel_r)


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Die Elkos packen das locker. Keine Sorge. Die Hersteller garantieren 
sogar >1000 Kurzschlüsse ohne merkliche Kapazitätsabnahme, soweit ich 
mich an das Datenblatt erinnern kann.
Ich hab hier auch welche mit 4700µF @470V. Die haben schon sehr viele 
Kurzschlüsse mitgemacht und halten ihre Kapazität immer noch.

Was willst denn genau machen? Alte MOSFETs hochgehen lassen? ;)

Daniel

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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Elkos, die sehr niederohmige Entladungen vertragen, werden als 
schaltfest bezeichnet, wobei es auch da wieder unterschiedliche 
Abstufungen gibt, je nach Anwendung. Elkos in Blitzgeräten oder 
Impuls-Schweißgeräten werden sogar im Normalbetrieb regelmäßig fast 
kurzgeschlossen und halten das über lange Zeit aus. Natürlich macht das 
nur Sinn, wenn an der Last immer noch soviel Spannung abfällt, dass ein 
wesentlicher Teil der Energie außerhalb des Elkos umgesetzt wird.

Jör

von Ich (Gast)


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Bunten Rauch kann man beim verkohlen allerlei Kunststoffen erzeugen. Hab 
mal versucht, mit nem CO2-Laser und nem Parabolspiegel einen kaputten 
CD-Player zu zerschneiden. Dabei gab es Rauchfarben zwischen 
grünlichgelb, gelb, braun rotbraun und grau, je nachdem welchen 
Kunststoff man verkohlt hat.

Elkos sind zum Kurzschlüsse machen scheisse.
Da nimmt man besser Folienkondensatoren mit viel Spannung. Dann kann man 
sie schneller entladen und der Knall wird lauter

von eProfi (Gast)


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derzeit größte Kondensatorbatterie der Welt  in Dresden:
50 MJ, 24 kV, 600 kA
z.B:
http://www.erkenntnishorizont.de/aktuelles/artikel.c.php?verz=06a&artnr=06a033&screen=800

von Daniel R. (daniel_r)


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>>Elkos sind zum Kurzschlüsse machen scheisse.
>>Da nimmt man besser Folienkondensatoren mit viel Spannung. Dann kann man
>>sie schneller entladen und der Knall wird lauter

Und wie will mal dann mal über 1kJ kommen, ohne danach finanziell 
ruiniert zu sein? Kommt ja immer auf das Anwendungsgebiet an. Aber 
Foliencaps haben eine viel zu geringe Energiedichte, um was gescheites 
mit wenigen Caps anstellen zu können.

Daniel

von Jörg R. (Firma: Rehrmann Elektronik) (j_r)


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> Elkos sind zum Kurzschlüsse machen scheisse.
> Da nimmt man besser Folienkondensatoren mit viel Spannung. Dann kann man
> sie schneller entladen und der Knall wird lauter

Die meisten Folienkondensatoren sind viel empfindlicher gegen direkte 
Kurzschlüsse als Elkos. Die auf die Kunststofffolie aufgedampfte 
Aluschicht kann schon nach wenigen Kurzschlüssen nachhaltig wegbrennen. 
Auch hier gilt es, zwischen schaltfesten und weniger belastbaren 
Kondensatoren zu unterscheiden.

Jörg

von Daniel R. (daniel_r)


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WIMA FKP1 machen das problemlos mit. Aber der Geldbeutel leider nicht.

von Fox (Gast)


Angehängte Dateien:

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Jap die können in die Luft gehen, aber nur wenn man sie mit zu viel 
Spannung versorgt. Ich habe immer Schaltungen unter 10V gebaut. Einmal 
ein Experiment mit einem Netzteil und nicht mehr an die Spannung 
gedacht. Somit wurde aus einem 10V Kondesator ein Geschoss bei 19V! 
Siehe Bild. Haarscharf an meinen Ohren vorbei geflogen. Jetzt besitze 
ich Kondensatoren bis 25V haha!!!

von Kim S. (Gast)


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Also ich nutez einen 12V Farad Elko und eine Armada kleienrer Elkos mit 
mehr als 10.000µF zum Punktschweißen. Geschlatet wird hierbei mit mehren 
parrallelen BUZ11.
Da passiert mit den Elkos nichts :-)
Und das dürfte in etwa Deinem Profil entsprechen.

von Daniel R. (daniel_r)


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@Sven
Wäre ein dicker Thyri nicht sinnvoller?

von Benedikt K. (benedikt)


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Daniel R. wrote:
> Wäre ein dicker Thyri nicht sinnvoller?

Bei 12V nicht unbedingt:
Ein Thyristor verheizt etwa 1V + den Spannungsabfall an dem 
Innenwiderstand, der meist bei einigen mOhm liegt.
Mosfets mit einem RDSon im einstelligem mOhm Bereich sind problemlos zu 
bekommen, und dazu noch sehr Billig (z.B. IRF1404). Ein paar davon 
parallel und man hat deutlich weniger Verluste als bei einem Thyristor. 
Bei >100V sieht das natürlich ganz anderst aus...

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