Wie funktionieren eigentlich diese gelb-braunen Keramikfilter? Früher zur Röhren-zeit hatte man in einem UKW-Radio so 10 oder mehr Kreise für FM und so 7 Kreise bei AM. In meinem wohl 15 Jahre alten UKW Tuner ist so ein 3-beiniges Keramikfilter von Murata. Kann mir wohl jemand sagen, wie so ein Teil innen aufgebaut ist und wie es funktioniert?
Jörg Wunsch wrote: > http://de.wikipedia.org/wiki/Filtertechnik#Keramikfilter > Keramikfilter Das Funktionsprinzip der Keramikfilter, auch >dieelektrische Filter genannt, gleicht dem der Quarzfilter; sie haben >allerdings schlechtere technische Eigenschaften, sind aber weitaus >kostengünstiger. Sie werden vorwiegend im ZF-Pfad eingesetzt. Das erklärt überhaupt nix, die Frage ist wie ist es innen aufgebaut. Welche Struktur würde man finden wenn man es zerlegen könnte. Es ersetzt ja immerhin 10 konventionelle LC-Schwingkreise. Die Durchlasskurve eines sochen Filters ist ja fast recheckig...
Der Hersteller Murata schreibt wenig zur Funktionsweise: http://www.murata.com/catalog/p50e3.pdf Seite 18: "SFELF10M7 series for FM-receivers are monolithic type ceramic filters which use the thickness expander mode of the piezoelectric ceramic." es gibt noch drei kurze Applikationsschriften http://www.murata.com/articles/index.html#ceralock
Hi, Peter, Du: "Wie funktionieren eigentlich diese gelb-braunen Keramikfilter?" Wie ein Schwingquarz. Nur, daß das piezoelektrische Material eine Keramik ist, gesintert unter Druck, Temperatur und Hochspannung. Dann googele mal unter "Dual", durch Formgebung und Elektroden kann man das piezokeramische Material auf zwei eng benachbarten Frequenzen in Resonanz bringen - damit kriegen wir eine Bandfilter-Charakteristik. Ciao Wolfgang Horn
Habe hier mal eine Durchlasskurve. Die Form im Durchlassbereich und die vielen Polstellen im Sperrbereich lassen ein Filter mit hoher Ordnungszahl vermuten. In einer anderen Durchlasskurve scheinen an den Flanken sogar Notch-Filter zu sein. Der Formfaktor solcher Filter ist für einen einfachen Bandpass, der aus zwei LC-Kreisen besteht, einfach zu gut.
Diese 'Notch-Filter' haben einen einfachen Grund: Keramikresonatoren, aus diesen so ein Filter besteht, haben eine ausgeprägte Nullstelle. Bei der Herstellung kann man diese Nullstellen passend plazieren und damit die Flankensteilheit merklich verbessern. Gruß Jadeclaw.
Hi, Peter, Du: "Die Form im Durchlassbereich und die vielen Polstellen im Sperrbereich lassen ein Filter mit hoher Ordnungszahl vermuten." Nö. Die vielen Einbrüche, die Du im Diagramm siehst, die beruhen auf 1. unerwünschten Nebenresonanzen außerhalb des eigentlichen Übertragungsbereiches, (weshalb man ein breitbandiges Filter dem schmalbandige vorschaltet) 2. Reflektionen aufgrund Fehlanpassung in Generator und Detektor (bei den Nebenresonanzen kannst Du nie impedanzrichtig abschließen) 3. Kopplungen - kapazitiv übertragene Anteile interferieren mit denen, die gefiltert übertragen wurden. Diejenigen Null- und Polstellen, mit denen man die Durchlaßkurve eines Keramikfilters bei Nennabschluß berechnet, die ergeben sich aus dem physikalischen Modell des Filters. Laß Dich davon nicht verunsichern, schalte einfach einen LC-Resonanzkreis vor das Filter, benutze es gleichzeitig zur Impedanzanpassung. Ciao Wolfgang Horn
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