Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik CD4053 starkes übersprechen?


von Maxxel (Gast)


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Hallo!

Ich habe soeben meine Platine für einen zuschaltbaren Tiefpass fertig 
gebaut,  die Schaltung ist im Anhang.

An jmp3 und 6 sind Schalter dran, mit denen man das Signal, welches am 
4053 anliegt, umschalten können soll.

Leider funktioniert es noch nicht ganz richtig, ich habe folgendes 
Problem:
Das Signal, welches an Pin 2 vom 4053 anliegt, kommt auch dann durch, 
wenn jmp6 geschlossen wird.
Entferne ich IC2 aus der Schaltung, kann ich an Pin2 vom 4053 das Signal 
abtgreifen, welches an Pin1 anliegt. Die beiden Kanäle überprechen sich 
also gegenseitig. Das signal des einen kommt auf den anderenund 
andersrum. Das Schließen von jmp6 ändert zwar den ausgang ein wenig, 
aber er trennt nicht völlig zwischen den Eingängen, man kann die Tiefen 
angehoben hören, auch wenn der Schalter geschlossen ist.

Ist jetzt meine Schaltung falsch, oder hat der 4053 eine Macke, ist also 
kaputt?

Das ganze wird mit +-5V betrieben.


Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, liebe Grüße,
Max

von HildeK (Gast)


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Du hast den 4053 nicht an die symmetrische Versorgung angeschlossen. Der 
kann aber keine Eingangssignale unterhalb von GND verarbeiten - die 
können aber von den OPAs, zumindest von IC2A, durchaus kommen.
Das könnte Übersprechen zur Folge haben, allerdings hätte ich eher 
Verzerrungen erwartet.

von Benedikt K. (benedikt)


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HildeK wrote:
> Du hast den 4053 nicht an die symmetrische Versorgung angeschlossen.

Doch, hat er. Siehe Schaltplan.

von HildeK (Gast)


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Ja - hast recht. Ich habe den Pin 7, VEE, übersehen.

von Maxxel (Gast)


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Ja, doch ich habe ihn natürlich an die symmetrische versorgung 
angeschlossen :)

Daran liegts also nicht. Hat jemand noch ne andere Idee? Könnte das Teil 
vielleicht kaputt sein, und ich sollte mir einen neuen kaufen?

von Jörn P. (jonnyp)


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Mir gefallen deine "halbseidenen" gnd nicht. Wozu R4? Der Baustein ist 
zwar cmos, aber die Steuerpegel sind logik level, deshalb würde ich die 
Eingänge B + C auch nicht pull down, sondern pull up machen, d.h. JP3/6 
an gnd und R17/21 an V+ .

von Maxxel (Gast)


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erstmal danke für deine Antwort. Das stimmt, R4 ist wirklich unnötig, 
würde doch aber sicherlich nichts ändern.

Ich habe das Problem jetzt aber behoben (jedenfalls halbwegs):
Es scheint gar nicht am 4053 zu liegen, sondern an der Schaltung davor. 
Bereits an R7 (also dem Eingang des Tiefpass) sind alle hohen Frequenzen 
schon zum Teil ausgeschnitten. Es scheint so, als ob der Ausgang des 
Tiefpass auf den Eingang rückwirkt. Kann das sein? wenn an R7 bereits 
tiefes Signal anliegt, liegt das natürlich auch am Eingang Y1 an und ich 
kann nciht genau zwischen tief und hoch umschalten.

Ich habe jetzt zwischen Jmp1:2 und R7 eine Pufferstufe gestellt, damit 
die beiden Signalwege vollkommen getrennt sind. Dadurch kommt jedes 
Signal einzeln durch.

Ist das allgemein richtig so, oder dürfte das eigentlich nicht sein, 
dass das Signal an R7 schopn Tief ist? (Mir kommt das nämlich ziemlich 
komisch vor.).
JEtzt muss ich noch ne extra-platine mit zwei opvs bauen, um lowcut von 
normal zu trennen...

von HildeK (Gast)


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Eigentlich sollte der Ausgang von IC1A genügend entkoppeln - falls du 
nicht an der Stelle JP1 das eigentliche Lautstärkepoti hast, sondern, 
wie gezeichnet, einen Jumper. Ist dort aber ein Poti, dann wäre der 
Abgriff ein Teil des R7 und kann schon rückwirken. Das kannst du 
umgehen, wenn du R7 an den Ausgang von IC1B anschließt.
Allerdings kannst du auch mit R20 eine sehr hohe Verstärkung einstellen 
und dann wird der IC1A bereits Tiefpassverhalten zeigen. LM324: GBW = 
1MHz, bei Verstärkung 100 hat er dann bei 10kHz bereits 3dB Dämpfung.

von Maxxel (Gast)


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Also am jumper ist natürlich ein poti dran, habe das nur für das layout 
als jumper gemacht. Dass dann der Abgriff des Potis schon Teil von R7 
ist, daran habe ich gar nicht gedacht... naja, muss man alles erst 
lernen. Ich habe jetzt jeden Zweig einzeln mit einem extra Puffer 
entkoppelt und es klappt jetzt auch so wie es soll. An die Benutzung von 
IC2b als eingang für den tiefpass hab ich auch nich dran gedacht, hätte 
ich einen op gespart, naja macht nichts, einer war ja zum glück noch 
frei. Habe deinen Beitrag leider zu spät gelesen.
Mit R20 stelle ich keine allzu hohe Verstärkung ein, von daher zeigt der 
ic1 auch kein merkliches tiefpassverhalten, klappt jetzt alles so wie es 
soll.

Welchen 4fach-op sollte ich denn verwenden, der für die anwendung besser 
geeignet ist? Ich dachte der lm324 ist so ein allrounder der überall 
relativ gut geht?

von Uwe N. (ulegan)


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Wie hochohmig belastest du deinen Ausgang, bzw. wie misst du das 
Übersprechen? Der 4053 hat keinen so sehr hohen Isolationswiderstand, 
wenn du dahinter mit einem Oszilloskop mit 1MOhm Innenwiderstand misst, 
dämpft der 4053 nicht so toll. Erst bei einem niederohmigen 
Lastwiderstand funktioniert deine Schaltung brauchbar.

von HildeK (Gast)


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>Welchen 4fach-op sollte ich denn verwenden, der für die anwendung besser
>geeignet ist? Ich dachte der lm324 ist so ein allrounder der überall
>relativ gut geht?

LM324 ist soweit ok - solange du Linepegel verarbeitest. Sein Vorteil 
ist, dass er mit den Eingängen bis an die negative Versorgung herankommt 
und wird deshalb oft mit Single-Supply betrieben.
Häufiger verwendet werden TL074 / TL084 in Audioanwendungen. Sind 
vermutlich pinkompatibel (->prüfen!) zum LM324, sie haben geringeres 
Rauschen und eine größere Bandbreite. Die TL07x/TL08x gibts auch als 
einzelnen oder doppelten in einem Gehäuse.
Die verwendbare Palette an brauchbaren Typen ist hier groß. Enger wird 
es dann, wenn die Versorgungsspannungen klein sein müssen.

Für Mikrofonvorverstärker gibt es aber noch rauschärmere.

von Thilo M. (Gast)


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Für Audioanwendungen kann ich den Dual-OP OPA2604 oder den AD712 
empfehlen. Sind sehr Rauscharm und haben einen sehr kleinen Offset.

Für Single-Supply ist der TS912 gut geeignet (Rail-to-Rail, ab 2.7V)

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