Der FreeRTOS Kernel ist nun in der Version 10 verfügbar, gleichzeitig wurde das um IoT-Funktionalität erweiterte Amazon FreeRTOS vorgestellt. Mit Letzterem soll die Entwicklung von sicheren, auf Mikrocontroller basierenden Endgeräten erleichtert werden.
Bei Amazon FreeRTOS handelt es sich um ein auf dem beliebten FreeRTOS-Kernel basierendes Betriebssystem, das Bibliotheken für vernetzte Geräte und deren sichere Internetanbindung bereitstellt. Unter anderem sollen so die Verschlüsselung und das Verwalten von Schlüsseln auf einfache Weise möglich sein. Weiter sind Bibliotheken zur Verwaltung von WLAN-Verbindungen vorhanden, in den kommenden Wochen soll noch ein Code-Signing-Feature hinzugefügt werden.
Den Schritt, sich unter die Obhut von Amazon Web Services (AWS) zu begeben, begründet FreeRTOS-Gründer Richard Barry mit dem gestiegenen Aufwand, das vor 15 Jahren gegründete Projekt aufrechtzuerhalten. So sei es zuletzt immer schwerergefallen, den Wünschen der Nutzer bezüglich Support und Funktionsumfang nachzukommen. Mit AWS sei es möglich, dem Open-Source-Gedanken weiterhin gerecht zu werden und das Projekt auch für kommerzielle Nutzung kostenlos bereitstellen zu können.
Der Kernel selbst wurde ebenfalls erweitert, so wurden in der aktuellen Version Stream und Message Buffer hinzugefügt. Neu ist auch die Lizenz, diese ändert sich von einer angepassten GPLv2 auf die MIT-Lizenz. Diese soll die Verwendung für Firmennutzer und OSH-Projekte vereinfachen. Der Kernel wird laut Projektgründer auch weiterhin ohne Zwang zur Nutzung von Amazon Web Services quelloffen verfügbar bleiben.
Durch die Zusammenarbeit zwischen AWS und Chipherstellern stehen bereits Bibliotheken für verschiedene Entwicklungskits zur Verfügung. So eignen sich etwa das B-L475E-IOT01A Discovery Kit von ST, das CC3220SF-LAUNCHXL von TI und das LPC54018 IoT Module von NXP für den schnellen Einstieg.