Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Duales Studium: Informatik oder Elektrotechnik?


von Unentschlossen (Gast)


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Hallo,

Ich bin zurzeit in der 12. Klasse und werde nächstes Jahr mein Abitur 
machen (Schnitt voraussichtlich zwischen 1,0 und 1,3) und bin mir nun am 
Überlegen, was ich nach der Schule machen möchte.

Zunächst habe ich mir überlegt ein "normales" Studium an einer FH oder 
einer Uni zu machen, da aber anscheinend Berufserfahrung auch sehr 
wichtig ist, tendiere ich nun zum dualen Studium. Da ich mehr sehr für 
Elektrotechnik und Informatik interessiere, kommt ein duales Studium in 
diesen Bereichen für mich infrage. Ich bin mir allerdings nicht ganz 
darüber im Klaren, was man im dualen Studium und danach für Tätigkeiten 
im Betrieb übernimmt. Beim dualen Studium der Elektrotechnik habe ich 
Angst davor, nur handwerkliche Tätigkeiten machen zu müssen, was mir 
eher nicht liegt. Bei Informatik wäre der Vorteil, dass man dort 
vermutlich einen Job im Büro hätte oder liege ich da falsch?

Ich würde mich sehr freuen, wenn manche von euch ihre Erfahrungen mit 
mir teilen könnten.

von Ddd D. (dds)


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Unentschlossen schrieb:
> Ich bin zurzeit in der 12. Klasse und werde nächstes Jahr mein Abitur
> machen (Schnitt voraussichtlich zwischen 1,0 und 1,3) und bin mir nun am
> Überlegen, was ich nach der Schule machen möchte.

Was hat denn die Note für eine Relevanz für den weiteren Verlauf der 
Frage? Ich bin mir recht sicher, dass du an der Stelle nur angeben 
möchtest und uns zeigen, was für ein toller Hecht du doch bist.

Wenn ich mir dann noch deine mangelhafte Rechtschreibung ansehe, würde 
ich mir das mit dem Studium prinzipiell vlt. nochmal genau überlegen.

von MS-DOS13 (Gast)


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ddd dddd schrieb:
> Was hat denn die Note für eine Relevanz für den weiteren Verlauf der
> Frage? Ich bin mir recht sicher, dass du an der Stelle nur angeben
> möchtest und uns zeigen, was für ein toller Hecht du doch bist.

NC?

von Henry G. (gtem-zelle)


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Bei einem Studium der Elektrotechnik und später im Beruf hast du es zu 
0,0001% mit handwerklichen Tätigkeiten zu tun. Du brauchst ein Händchen 
für Mathe und den Physik-Leistungskurs solltest du auch besucht haben. 
Ob du eine 1.0 im Abi hast, ist vollkommen irrelevant. Das Abitur sagt 
rein garnix über die Eignung oder die geforderte Grundintelligenz für 
ein Studienfach aus, höchstens ob du ein folgsamer Lernbimbo bist. ;-)

von Unentschlossen (Gast)


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Tut mir leid, dass die Angabe der Note falsch rüberkam. Ich wollte damit 
lediglich zeigen, dass ich auch Aussichten auf eine Stelle als dualer 
Student habe, mehr nicht.

Henry G. schrieb:
> Bei einem Studium der Elektrotechnik und später im Beruf hast du es zu
> 0,0001% mit handwerklichen Tätigkeiten zu tun.

Das habe ich mir schon gedacht, mir geht es allerdings auch um die 
Tätigkeiten während des dualen Studiums.

von Ddd D. (dds)


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Unentschlossen schrieb:
> Das habe ich mir schon gedacht, mir geht es allerdings auch um die
> Tätigkeiten während des dualen Studiums.

Ich hab ein duales Studium bei der größten deutschen Elektrofirma 
gemacht und würde es keinem empfehlen, der wirklich für sein Fach 
brennt.
Man bekommt von Anfang an das Firmen Brainwash verpasst.
Noch dazu wird der Schwerpunkt an der DHBW so gelegt, dass die Firmen 
später wenig Einarbeitung in dich investieren müssen, tiefgehendes 
Grundlagenwissen Fehlanzeige. Das ist eher was für Karrieristen und 
Leute, die E-Technik studieren, weil se später supi verdienen und dafür 
Projektleitung machen wollen.

Meine Empfehlung wäre ein klassisches Uni-Studium und versuchen die 
mangelnde Praxis durch private Initiative und/oder Praktika 
auszugleichen.
Dann hast du gleich auch die Möglichkeit noch gegenzusteuern wenn du 
merkst, dir gefällt die Firma net. Das wird im dualen Studium schwerer. 
Danach stehen einem alle Türen offen. Forschung, Entwicklung, Vertrieb, 
etc. kannste alles mit nem klassischen Unistudium machen.

Mit dualem Studium wirds zumindest in der Forschung (meiner Meinung nach 
zurecht) schwer.

von Comeback K. (fork_m)


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ddd dddd schrieb:
> Autor: ddd dddd (dds)
> Datum: 10.07.2014 22:11

Bist du denn immer noch da?

von (prx) A. K. (prx)


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ddd dddd schrieb:
> Mit dualem Studium wirds zumindest in der Forschung (meiner Meinung nach
> zurecht) schwer.

Natürlich. Man studiert nicht an einer DH, wenn man in die Forschung 
will. Da ist ein Universitätsabschluss angebracht.

Unentschlossen schrieb:
> Bei Informatik wäre der Vorteil, dass man dort
> vermutlich einen Job im Büro hätte oder liege ich da falsch?

Eine Vorstellung darfst du dir getrost abschminken: dass es das eine 
Berufsbild von E-Technikern oder Informatikern gibt. Mancher 
Informatiker sitzt einsam im Kämmerlein und programmiert, andere 
arbeiten in Teams und programmieren wenig bis überhaupt nicht. Mancher 
E-Techniker sitzt einsam im Kämmerlein und programmiert ebenfalls, 
andere machen Betrieb oder beraten Verkäufer und Kunden, manch einer 
sieht sogar mal ein Labor von innen.

Und manche, egal was sie studiert haben, stellen im Laufe der Zeit fest, 
dass ihr Talent eigentlich ganz woanders liegt, und wenden sich als 
Archäologe der IT zu, oder als Chemiker dem IT-Hacking/Security (reale 
Beispiele).

Unentschlossen schrieb:
> Das habe ich mir schon gedacht, mir geht es allerdings auch um die
> Tätigkeiten während des dualen Studiums.

Das könnte deutlich davon abhängen, wo du den praktischen Teil des 
DH-Studium zu verbringen gedenkst. Was irgendwo auch deine eigene 
Entscheidung ist.

von Ddd D. (dds)


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A. K. schrieb:
> Natürlich. Man studiert nicht an einer DH, wenn man in die Forschung
> will. Da ist ein Universitätsabschluss angebracht.

Leider weis man zu Beginn des Studiums oft noch nicht, wo die Interessen 
wirklich liegen.

von Ddd D. (dds)


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Comeback Kid schrieb:
> Bist du denn immer noch da?

Wie meinen?

von Comeback K. (fork_m)


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ddd dddd schrieb:
> Wie meinen?

Bei deinem "Ausbildungsbetrieb".

von Ddd D. (dds)


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Comeback Kid schrieb:
> Bei deinem "Ausbildungsbetrieb".

Ich war noch ne zeitlang da bin aber nun in der Forschung gelandet.

von Unentschlossen (Gast)


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Ich sage es mal so: Ich würde in meinem Beruf am liebsten etwas 
Programmieren oder Dinge am PC planen, was natürlich auch im Team 
geschehen kann. Was ich allerdings ungerne machen würde, sind 
Tätigkeiten wie Löten etc., da mir so etwas nicht liegt.

von Troll (Gast)


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Pass bloß mit dem dualen Studium auf manche Firmen verlangen von dir 
nach dem Studium (also nur Bachelor) dort zu arbeiten. Ich kenne einen 
der das nicht getan hat und er ist dann anschließend für die große Firma 
mit S "gestorben".

Ansonsten ist die Wahl eigentlich klar, Elektrotechnik. Für die meisten 
Informatiker stellen werden auch Leute mit Ausbildung herangezogen das 
ist zu 98% bei Ing. Stelle nicht der Fall. Konkurrenz von geringer 
qualifizierten wer will das schon haben?

Troll™

von O. S. (trekstor)


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Unentschlossen schrieb:
> Tut mir leid, dass die Angabe der Note falsch rüberkam. Ich wollte damit
> lediglich zeigen, dass ich auch Aussichten auf eine Stelle als dualer
> Student habe, mehr nicht.

Sry, aber das muss ich einfach mal kommentieren. Ich habe auch ein 
duales Studium gemacht und habe im Abi nur einen lächerlichen Schnitt 
von 2,8.
Es kommt auch auf ein bisschen mehr an, als nur auf den Abischnitt.
Soziale Kompetenz, Auftreten, Selbstbewusstsein etc.

Troll schrieb:
> Pass bloß mit dem dualen Studium auf manche Firmen verlangen von dir
> nach dem Studium (also nur Bachelor) dort zu arbeiten. Ich kenne einen
> der das nicht getan hat und er ist dann anschließend für die große Firma
> mit S "gestorben".

Ja, in vielen Fällen wird bei Beginn des Studiums auch ein 2/3 Jahres 
Vertrag abgeschlossen, das man bei der Firma, mir "Nur dem Bachelor" 
bleibt. Ich kann das gar nicht verstehen, warum alle meinen einen Master 
machen zu müssen. Ich bin selber nur ein Bachelor, aber bestens mit 
meinem Job danach zufrieden. Außerdem hat ein 2/3 Jahres Vertrag nicht 
nur Nach-, sondern auch Vorteile! Du hast für die nächsten jahre erstmal 
Sicherheit, dass du da bleiben kannst, sammelst direkt Berfuserfahrung 
ohne Stress mit Bewerbungen etc. und wechseln kann man nach 2,3,4 Jahren 
immer noch Problemlos.

von Pit (Gast)


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O. St. schrieb:
> Ich kann das gar nicht verstehen, warum alle meinen einen Master
> machen zu müssen.

Ganz einfach, zu einem weil man Interesse an seinem Studiengang hat und 
sich weitere Grundfertigkeiten aneignen möchte und sich die Promotion 
offen halten kann. Des Weiteren wird man als Masterabsolvent dem 
Bachelorabsolvent vorgezogen, da man mehr im Studium gelernt hat aber 
etwas mehr Geld bekommt.
Der Nachteil ist nur, dass der finanzielle Unterschied die 3 oder 4 
Semester für den Master nicht rechtfertigen.
Ich würde den Master immer wieder machen, alleine schon weil ein 
Bachelor in vielen Firmen als Ingenieur 2. Klasse dargestellt wird. 
Unabhängig davon was der einzelne kann.

von Pit (Gast)


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Nun zum TO:

Ich würde dir auch zu einem normalen Studium raten. Praxiserfahrung 
kannst du durch Praktika oder einem Job als Werkstudent sammeln.
An der DHBW wirst du halt recht firmenspezifisch ausgebildet, hast aber 
dafür erst einmal einen recht sicheren Job. Wenn du an einer Uni/FH 
studierst wirst du mit einem guten Abschluss und etwas Praxiserfahrung 
auch sicher einen Job finden.
Zum Thema Elektrotechnik oder Informatik: Viele Informatiker bleiben 
halt irgendwo in der IT hängen oder machen Webanwendungen. Natürlich 
gibt es auch Informatiker in der Industrie aber die sind deutlich in der 
Unterzahl gegenüber Elektrotechnikern.
Du musst dir klar werden was du willst. Hast du Spaß an Netzwerken, 
Datenbanken, Webanwendunge,... dann studiere lieber Informatik. Hast du 
eher Interesse in den Automotiv-Bereich zu gehen oder generell 
Maschinenbau dann eher Elektrotechnik oder gar Technische Informatik.
Lass dir nicht einreden, dass das eine besser ist als das andere. Beide 
Studiengänge haben ihre Berechtigung. Also stell dir die Frage ob du 
eher ein Steuergerät für ein Auto programmieren willst oder sowas wie 
hier das Forum.

von DH-Studentin (Gast)


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Hallo....

Also nur so als Info...auf den Schnitt kommt es am wenigsten an. Glaub 
mir. Die meisten größeren Firmen fordern zwar, dass das Abi besser als 
2,5 ist, aber das ist noch lang keine Garantie einen Platz zu bekommen. 
Ich kenne so viele, die einen 1er Schnitt hatte und zu keinem 
Bewerbungsgespräch eingeladen wurden sind, weil sie einfach nichts neben 
der Schule geleistet haben. Also nicht gebastelt haben, keine Praktika 
gemacht haben etc. Und das mit dem Praktika scheint bei dir ja der Fall 
zu sein, sonst wüsstest du ja, welche Tätigkeiten die Ingenieure in den 
favorisierten Firmen machen.

Ich kann ein DH Studium empfehlen. Ich studiere 
Elektrotechnik-Automation. In den ersten Praxisphasen habe ich viel 
"handwerkliches" gemacht, gelötet, einfache Schaltungen aufgebaut um 
dann Spannungen etc. zu messen, damit man ein Gefühl dafür bekommt, was 
da eigentlich passiert. Meine zweite Praxisphase besteht nur aus 
programmieren und Kabel stecken. Es kommt einfach sehr auf die Firma an, 
was du letztendlich machen musst. Aber das kann dir hier keiner sagen. 
Das ist deine Aufgabe dich zu informieren. Und da du erst in einem, Jahr 
anfangen wirst, nutz die Zeit, mach in verschiedenen Firmen Praktika und 
bewerb dich.

von Marx W. (Gast)


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Hmm. oder doch gleich tech. Informatik?

von DrTech (Gast)


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Alles Quatsch.

Mach ein fundiertes Universitätsstudium, damit kannst du in jeden 
Bereich gehen. Nebenbei noch Auslandssemester, Praktika in namhaften 
Firmen machen.

Erst dadurch weisst Du, welcher Bereich dir wirklich liegt, wo deine 
Interessen liegen etc.

Auf den Firmen-Brainwash von DH könnte ich verzichten.

Denn es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass du dann in 10 Jahren immer 
noch dasselbe machen wirst oder willst, oder auch immer im selben 
Bereich arbeiten.

Deswegen sich lieber etwas breiter aufstellen, dadurch flexibler 
bleiben. Ich muss wieder mal sinngem. zitieren... ;-)

Und nicht ein Leben lang die gleiche Stelle, gleiche Frau, gleiches 
Essen. Dann jeden Abend vor dem Fernseher noch die Schlappen hinterher 
getragen bekommen. Am Sonntag dann nach dem Gottesdienst mit der Familie 
zum Gottesdienst.

Da kann man sich ja gleich einsargen lassen.

Weiterer Vorteil: du kannst es Dir nach dem Uni Studium selbst aussuchen 
und ein paar Jahre IBN machen.  Das formt den Charakter.

von DrTech (Gast)


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DrTech schrieb:
> Am Sonntag dann nach dem Gottesdienst mit der Familie zum Gottesdienst.

Meinte natürlich Minigolf ;-) Nichts gegen Minigolf aber es ist halt 
nicht als die athletischste Sportart bekannt.

von Mark 99 (Gast)


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Mal zurück zum TO:

Ich kenne Studenten und Absolventen eines dualen Studiengangs. Ich habe 
früher auch die Absolventen der Berufsakademie (BA) kennengelernt, das 
Vorgängersystem zum DS.

Meine Erfahrung:

BA: Durchlauferhitzer. Die beteiligten Firmen haben sich da den 
Nachwuchs für das mittlere Management und den Verkauf rangezogen. Ein 
bisschen Technikkenntnise, viel Stallgeruch, eine gewisse Arroganz.

Ich hatte nicht das Gefühl, dass das Ziel war gute Ingenieure zu 
bekommen. Bei Technik waren die ziemlich lustlos. Diejenigen, die ich 
kennengelernt habe, wollten auch keine Ingenieure sein, sondern sahen 
das als Schnelleinstieg ins Management. Die machten sich schon als 
kleine Studi-Würstchen richtig wichtig. Mein Eindruck war allerdings, 
dass das kein Material fürs Top-Management war, eher so mittlere 
Verwaltungsebene.


DS: Es gibt unterschiedliche Studiensysteme die als duales Studium 
bezeichnet werden. Was ich gesehen habe waren Studenten und Absolventen 
eines Studienganges einer Kombination aus Berufsausbildung und 
Bachelor-Studium.

Die DS Studenten wurden von den Firmen ziemlich hochgejazzt. Angeblich 
eine tolle Sache für alle. Spitzenfachkräfte. Die Ausbildung der 
Zukunft. Begehrt. Aber das, was ich gesehen habe, war nicht toll. Das 
Arbeiten haben die nicht erfunden. Ein bisschen im Betrieb chillen, 
selten da sein, Hauptsache Fun und keinen Stress, den Berufsabschluss 
gibt es mehr so nebenbei. Als Management-Nachwuchs scheinen die 
ebenfalls nicht gedacht zu sein. Eher als flexible Arbeitskräfte nach 
Abschluss für einfachere Tätigkeiten.

Bei wenigen schien es irgendwann mal klick gemacht zu haben. Die haben 
sich hingesetzt, sich bemüht, wollten was lernen. Interessanterweise 
sind die nach dem Bachelor-Abschuss aus den Firmen ausgestiegen und 
haben ein Masterstudium begonnen.


Vorteile des DS:

- Zwei Papiere (Berufsabschluss, Bachelor) zum Preis von einem (oder 
noch billiger)

- Bezahltes Studium. Mörderkohle für einen Studenten. Kein Stress mit 
dem Suchen und gar Ausüben eines Nebenjobs

- Garantierter Platz für die Bachelorarbeit: Im Ausbildungsbetrieb.

- Garantiertes Händchenhalten bei der Bachelorarbeit bei Studienarbeiten 
und andere wichtigen Tätigkeiten für das Studium.


Nachteile des DS:

- Nicht für die Forschung. Eigentlich nicht mal für ernsthafte 
Ingenieurjobs.

- Wenn sich herumspricht, dass das nicht die vorgeblichen 
Spitzenfachkräfte sind, steht man mit dem Abschluss doof dar. So wie das 
früher mit den BA-Absolventen war. Die wollte der freie Markt auch nicht 
wirklich.

- Es bleibt fast nur eine begrenzte Karriere in der Ausbildungsfirma. 
Wenige nabeln sich rechtzeitig ab.

von DH-Studentin (Gast)


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> Arbeiten haben die nicht erfunden. Ein bisschen im Betrieb chillen,
> selten da sein, Hauptsache Fun und keinen Stress, den Berufsabschluss
> gibt es mehr so nebenbei.

Also ich als DH-Studentin kann das nicht unterschreiben. Tut mir Leid. 
Ich arbeite im Betrieb 40h/Woche und ich sitze da nicht rum und mache 
nichts. Auch ich habe meine Projekte, die danach fertig sein müssen.

Und meinen Abschluss kriege ich auch nicht hinterher geworfen. Also 
dafür, dass es so einfach sein soll, fallen hier recht viele durch, die 
mit dem Streß und Druck nicht klar kommen. Nach dem ersten Semester sind 
10% gegangen worden. Klar mag deutlich weniger sein, als an der Uni. 
Aber naja, nicht jemandem liegt rein wissenschaftliches Arbeiten.

Und zu denen, die meinen es läuft nur so, wie die Firma es möchte. Da es 
ja meist eine Mischung aus 10-20 Firmen ist, ist dies doch recht schwer. 
Bis jetzt ist noch kein firmenspezifischer Inhalt aufgefallen. Das 
einzige was wirklich sehr firmenspezifisch ist, sind die AGs.....klar, 
dass EADS gern die Flugzeugprojekt unterstützt....oder Continental, ein 
Projekt mit einem Rennwagen. In den Vorlesungen allerdingsm, ist bis 
jetzt nicht mal ein Firmennamen oder ein spezifisches Produkt genannt 
worden.

von Troll (Gast)


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DH-Studentin schrieb:
>> Arbeiten haben die nicht erfunden. Ein bisschen im Betrieb
> chillen,
>> selten da sein, Hauptsache Fun und keinen Stress, den Berufsabschluss
>> gibt es mehr so nebenbei.
>
> Also ich als DH-Studentin kann das nicht unterschreiben. Tut mir Leid.
> Ich arbeite im Betrieb 40h/Woche und ich sitze da nicht rum und mache
> nichts. Auch ich habe meine Projekte, die danach fertig sein müssen.
>
> Und meinen Abschluss kriege ich auch nicht hinterher geworfen. Also
> dafür, dass es so einfach sein soll, fallen hier recht viele durch, die
> mit dem Streß und Druck nicht klar kommen. Nach dem ersten Semester sind
> 10% gegangen worden. Klar mag deutlich weniger sein, als an der Uni.
> Aber naja, nicht jemandem liegt rein wissenschaftliches Arbeiten.
>
> Und zu denen, die meinen es läuft nur so, wie die Firma es möchte. Da es
> ja meist eine Mischung aus 10-20 Firmen ist, ist dies doch recht schwer.
> Bis jetzt ist noch kein firmenspezifischer Inhalt aufgefallen. Das
> einzige was wirklich sehr firmenspezifisch ist, sind die AGs.....klar,
> dass EADS gern die Flugzeugprojekt unterstützt....oder Continental, ein
> Projekt mit einem Rennwagen. In den Vorlesungen allerdingsm, ist bis
> jetzt nicht mal ein Firmennamen oder ein spezifisches Produkt genannt
> worden.

Blabalbalba DH bleibt DH nicht mal FH und schon gar nicht UNI...
Firmenzöglinge die keiner anschließend braucht.

Troll™

von Autor (Gast)


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Mag sein, dass DH Studenten nicht die emsigsten Bienen sind. Allerdings 
werden sie ja auch vorwiegend in Großkonzernen eingesetzt - sie passen 
sich also schon optimal für die spätere Arbeit an.

Ein DH-Studium bei einem Großkonzern ist mMn der Königsweg. 
Einstiegsgehalt bei z.B. Siemens liegt dann in BW bei ERA12 und die 
volle Betriebszugehörigkeit von 3 Jahren ist nach dem Studium auch 
erreicht -> d.h. volles Weihnachtsgeld, also 13,3 Gehälter.

Nun könnt ihr ja mal das Rechnen anfangen - Fakt ist es ist deutlich 
über 50k bei 35h zum Einstieg :-). Und das obwohl man während dem 
Studium schon über 1000€ monatlich verdient...

Also sei gesagt:
- Duales Studium bei Topfirma mit Übernahmegarantie -> Bestmöglicher 
Berufseinstieg

- Duales Studium bei kleiner Klitsche ohne Übernahme -> nicht gut, man 
kann während des Studiums dann nicht mal Praktika bei anderen Firmen 
machen, welche einem wohl eher zusagen.

von Troll (Gast)


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Duales Studium ist Dreck deal with it. Man wird fürs Unternehmen heran 
gezüchtet und soll dort entsprechend mit einem Bachelor arbeiten. Na 
gute Nacht. Halbe Ings. für entsprechende halbe Stellen. Ich kenne genug 
Abteilungen in eben diesen großen Firmen in denen niemals der Bachelor 
DH eingesetzt werden wird. Und außerhalb der Firma wird ihn auch niemand 
gerne einstellen.

Troll™

von Dr. Tech (Gast)


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In Österreich gibt's so einen Nonsens wie DH gar nicht,  da macht man 
erst Matura , wenns technisch sein soll gleich HTL (die auch bereits auf 
Abilevel in Hinsicht Deutschland tertiär ausbildet).

Dann entw. klassisch TU oder FH. Die die in der FH blicken, das ist 
nicht ganz das , was sie wollen können auch ziemlich gut auf TU 
umsteigen.

Auch nach dem Diplom FH ist ein Doktoratsstudium möglich. Natürlich nur 
unter gewissen Auflagen (zB min. 60 ECTS um die Differenz aufzuheben und 
fundiertes Grundlagenwissen nachzuholen).

Habs ähnlich gemacht, zuerst Diplom FH, aber dann nach IBN usw. Master 
ETH nachgeholt und zuletzt den Dr. auf der TU Wien abgeschlossen. 
Heimatliebe.

Von DH rede ich da erst gar nicht!

von Dr. Tech (Gast)


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Troll schrieb:
> Duales Studium ist Dreck deal with it
Ganz genau!
Troll schrieb:
> Und außerhalb der Firma wird ihn auch niemand gerne einstellen.

Der springende Punkt!

Wenn wer sowas machen will muss er bereit sein, fast sein ganzes Leben 
bei der einen DH-Firma zu schaffen. Andere Firmen interessiert dann so 
ein Abschluss nicht die Bohne.

Ist das DH "Studium" nicht so etwas wie eine Lehre in ner Firma?

von X-Ing (Gast)


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Mark 99 schrieb:
> BA: Durchlauferhitzer. Die beteiligten Firmen haben sich da den
> Nachwuchs für das mittlere Management und den Verkauf rangezogen. Ein
> bisschen Technikkenntnise, viel Stallgeruch, eine gewisse Arroganz.

Du solltest aber nicht den Fehler machen und Ursache und Wirkung 
verwechseln. Für Karrieretypen ist ein DH-Studium besonders attraktiv. 
Das heißt aber noch nicht, dass alle Leute dort zu Karrieretypen und 
Luftpumpen herangezogen werden. Das ist immer noch ein normales 
Hochschulstudium mit etwas intensiveren Praxisphasen.

Gut, in Stuttgart werden vielleicht verhältnismäßig viele Leute von 
Konzernen wie Daimler, Bosch, Porsche kommen. An den kleineren 
Hochschulstandorten sieht das aber ganz anders aus. Dort gibt es viel 
mehr Studenten von Mittelständlern, die auch ziemlich nah an der Technik 
arbeiten.

Und da kommen wir auch zum springenden Punkt: An der DH wird man nicht 
firmenspezifisch ausgebildet. Ganz im Gegenteil. Man trifft dort so 
viele verschiedene Menschen aus verschiedenen Firmen mit 
unterschiedlichsten Schwerpunkten. Und jeder kann schon etwas aus der 
Praxis erzählen. Dagegen rennen FH- und Unistudenten nur planlos ohne 
Bezug zur Realität herum.

Ja, man macht nur in einer Firma Praxisphasen. Gleiches gilt aber auch 
für extrem viele FH-Studenten, wenn sie ihr Praxissemester und 
Abschlussarbeit im gleichen Unternehmen schreiben. Und Uni-Studenten 
kennen oft gar keine Firma. Wo haben die also einen Vorteil?

Troll schrieb:
> Und außerhalb der Firma wird ihn auch niemand
> gerne einstellen.

Wieso nicht? Es ist immer noch ein normaler Bachelor mit vergleichsweise 
viel Praxiserfahrung.

Nur weil viele DH-Studenten die Firma nicht wechseln wollen oder müssen 
(wegen Übernahme), heißt das doch noch lange nicht, dass sie es nicht 
können.

Autor schrieb:
> Ein DH-Studium bei einem Großkonzern ist mMn der Königsweg.
> Einstiegsgehalt bei z.B. Siemens liegt dann in BW bei ERA12 und die
> volle Betriebszugehörigkeit von 3 Jahren ist nach dem Studium auch
> erreicht -> d.h. volles Weihnachtsgeld, also 13,3 Gehälter.

Volle Zustimmung. Wenn man in einen Großkonzern mag, ist das der 
schnellste und sicherste Weg. Den nebenberuflichen Master bekommt man 
dann auch noch bezahlt. Ein 27-jähriger mit Master und 6 Jahren 
Berufserfahrung ist dann kein Problem - und beeindruckt Personaler und 
Vorgesetzte.

Autor schrieb:
> - Duales Studium bei kleiner Klitsche ohne Übernahme -> nicht gut, man
> kann während des Studiums dann nicht mal Praktika bei anderen Firmen
> machen, welche einem wohl eher zusagen.

Nur dass die oft auch übernehmen. Ein dualer Student ist nämlich sehr 
teuer. Das macht man nicht aus Spaß, sondern weil man Leute braucht und 
oftmals keine bekommt. Gerne werden DH-Studenten im 3. oder spätestens 
4. Semester als voller Ingenieur eingeplant. Wohlgemerkt im technischen 
Bereich (Entwicklung), nicht in irgendeiner Luftpumpenposition (gibt es 
bei Mittelständlern ja eh kaum).

von Marx W. (Gast)


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Dr. Tech schrieb:
> Wenn wer sowas machen will muss er bereit sein, fast sein ganzes Leben
> bei der einen DH-Firma zu schaffen. Andere Firmen interessiert dann so
> ein Abschluss nicht die Bohne.
Gut möglich, wenn es beim Bac. (DH) bleibt.
> Ist das DH "Studium" nicht so etwas wie eine Lehre in ner Firma?
Naja, es gilt das BBiG, also zählt das Duale Studium als Ausbildung.

von X-Ing (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Naja, es gilt das BBiG, also zählt das Duale Studium als Ausbildung.

Falsch! Das duale Studium zählt als Hochschulstudium, mit akademischen 
Abschluss und alles was dazugehört. Das BBiG zählt eben nicht oder nur 
bedingt.

von Unentschlossen (Gast)


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Ich wollte eigentlich keine Diskussion über das duale Studium im 
Allgemeinen starten, aber schon mal vielen Dank für eure Antworten! 
Zurzeit würde ich Elektrotechnik bevorzugen.

von KT (Gast)


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Unentschlossen schrieb:
> Ich wollte eigentlich keine Diskussion über das duale Studium im
> Allgemeinen starten, aber schon mal vielen Dank für eure Antworten!
> Zurzeit würde ich Elektrotechnik bevorzugen.

Tu's nicht, du bist doch noch jung, versau dir nicht mutwillig dein 
Leben!

von Troll (Gast)


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Unentschlossen schrieb:
> Ich wollte eigentlich keine Diskussion über das duale Studium im
> Allgemeinen starten, aber schon mal vielen Dank für eure Antworten!
> Zurzeit würde ich Elektrotechnik bevorzugen.

Richtige entscheidung

von mignongriller (Gast)


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X-Ing schrieb:
> Falsch! Das duale Studium zählt als Hochschulstudium, mit akademischen
> Abschluss und alles was dazugehört. Das BBiG zählt eben nicht oder nur
> bedingt.

Aber auch erst seit kurzem weil die Berufsakademien oder wie diese meist 
in der Provinz angesiedelten "Hochschulen" heissen massiv Lobbyarbeit 
betrieben haben als der Bachelormasterscheiss eingeführt wurde, die 
IHKen haben das auch versucht, ihren IHK-Meister erst mit einem 
Hochschul-Master gleichzustellen (!) dann wurde es auf Bachorlniveau 
zurechtgestutzt unter gewissen Auflagen aber immerhin.

Ist alles nur Politik. So ein BK-Hansel nimmt auch heute noch keiner 
ernst, hier und da haben die FH-Niveau, weil die Lehrpläne und sogar 
Profs von der FH nebenan unterrichten, ist aber nicht überall so und es 
gibt auch beschissene FHs dann passts es ja wieder wie Arsch auf Eimer 
wenn von so einer die Profs an einer BA unterrichten. Zudem ist die 
Fächerauswahl ziemlich mau, Wahlmöglichkeiten kaum vorhanden, sowas wie 
Lehrstühle Fachbereiche gibts nicht wirlich, Forschung kann man ganz 
abhaken.

Andererseits muss man es auch so sehen: Wer im Konzern ein duales 
Studium durchzieht hat automatisch ein Bein in der Türe, besser gesagt 
zwei, die werden automatisch übernommen und bekommen einen FESTEN 
Vertrag im KONZERN nicht bei der angeliederten Leih-Ausbeuter GmbH. Das 
musste erst mal schaffen mit deinem Uniabschluss in den Konzern direkt 
reinzukommen, das ist heute praktisch unmöglich. Da wäre es mir auch 
egal ob ich die Schmalspurausbildung hätte, zudem gibt es 
kontinuierliche Weiterbildungsprogramme für die Leute in grossen 
Konzernen, Master kann man also ranhängen und sich auch für einen 
anderen Karriereweg entscheiden der mehr Richtung BWL geht.

Also ich würde heute auch versuchen über ein Duales Studium in einen 
Konzern reinzukommen, bei einer kleinen Pissbude würde ich kein duales 
Studium machen und das klassische Studium vorziehen, dort bist du 
wirklich nur der Arsch auf Zeit. Nach Abschluss des Studiums wirst du 
meist auch übernommen aber die Konditionen sind beschissen, man nutzt da 
die Zwangszeit nach Abschluss des Studiums direkt zur Ausbeutung.
Andererseits machen das auch immer mehr grösser Läden wie der mit dem 
"W" vorne drann, dort biste wirklich nur der anakademisierte 
Konzernwilly der nur das lernt was gerade für deine Tätigkeit auf deinem 
Konzernposten wichtig ist, das ist eine bessere Berufsausbildung und 
auch später so bezahlt. Immer vorher genau informieren was einen dort 
erwartet und nicht das Geschwafel der HR-PR-Trulla für voll nehmen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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X-Ing schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Naja, es gilt das BBiG, also zählt das Duale Studium als Ausbildung.
>
> Falsch! Das duale Studium zählt als Hochschulstudium, mit akademischen
> Abschluss und alles was dazugehört. Das BBiG zählt eben nicht oder nur
> bedingt.

Ehm, es gibt die merkwürdigsten Dinge die unter der Bezeichnung Duales 
Studium laufen. Natürlich zuerst mal der alte südwestdeutsche 
Berufsakademie-Witz, der jetzt als DHBW firmiert. Damit ziehen sich 
Boch, Daimler und Co. ihre Ja-Sager ran.

In anderen Bundesländern gibt es neueren Schrott wie den "Scientific 
Programming" Bachelor, auch (un)bekannt als Studium der 
Technomathematik, dual, d.h. parallel zu einer Berufsausbildung als 
"Mathematisch-technischer Softwareentwickler". Die Ausbildung zählt 
dabei als Studienleistung für den zukünftigen Scientific Programmer ...

Für den Berufsausbildungsteil gilt das BBiG. Für den 
Bachelor-Studienteil die jeweilige Studienordnung der Hochschule und das 
entsprechende Landeshochschulgesetz.

Ich möchte die Leute nicht geschenkt.

von X-Ing (Gast)


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Unentschlossen schrieb:
> Zurzeit würde ich Elektrotechnik bevorzugen.

Damit triffst du keine schlechte Wahl. Natürlich wirst du im Studium 
auch mal handwerklich arbeiten müssen, aber da handelt es sich nur um 
wenige Wochen. Die übersteht man auch, wenn man es nicht mag. Und danach 
kann man ja in die Softwareentwicklung gehen. Die meisten 
Entwicklungsingenieure, auch mit Elektrotechnik, machen Software.

KT schrieb:
> Tu's nicht, du bist doch noch jung, versau dir nicht mutwillig dein
> Leben!

Man ist auch nach dem Abschluss noch jung und kann etwas anderes machen.

mignongriller schrieb:
> Aber auch erst seit kurzem weil die Berufsakademien oder wie diese meist
> in der Provinz angesiedelten "Hochschulen" heissen massiv Lobbyarbeit
> betrieben haben als der Bachelormasterscheiss eingeführt wurde

Das kann man auch anders sehen. Die dualen Hochschulen wurden endlich 
offiziell als das anerkannt, was sie schon immer waren. Das Niveau einer 
FH hatten sie schon immer.

An den DH wird wenigstens noch ingenieurmäßiges Arbeiten gelehrt. An der 
Uni wird nur Mathematik geprügelt und hinterher kommt vielleicht ein 
toller Klausurrechner raus, aber kein Ingenieur. Was ich schon als 
Masterarbeiten gesehen habe, das war technisch und wissenschaftlich 
unterstes Niveau. Ist ja auch logisch, wenn man in seinem Studium nur 
zwei größere Arbeiten schreibt. An der DH hat man zum Bachelor schon 
mindestens 5 mittelgroße Arbeiten geschrieben, bei der man an 
ingenieursmäßiges Arbeiten lernt. Dabei wird nur ein Teil der Arbeiten 
im Unternehmen geschrieben. Für die Entwicklung ist ein DH-Absolvent 
jedenfalls tauglicher als ein Uni-"Ingenieur".

Und auf der anderen Seite kennen sie das Berufsleben, wissen wie die 
internen Abläufe in einem Unternehmen funktionieren usw.

mignongriller schrieb:
> So ein BK-Hansel nimmt auch heute noch keiner
> ernst, hier und da haben die FH-Niveau, weil die Lehrpläne und sogar
> Profs von der FH nebenan unterrichten, ist aber nicht überall so und es
> gibt auch beschissene FHs dann passts es ja wieder wie Arsch auf Eimer
> wenn von so einer die Profs an einer BA unterrichten.

Klar, so kann man jedes Argument tot schlagen. "Alle sind scheiße nur 
ich nicht." Arroganz pur. Dann viel Spaß im Berufsleben! Dich werden 
sicher alle ernst nehmen mit deinem tollen Uni-Abschluss.

mignongriller schrieb:
> Also ich würde heute auch versuchen über ein Duales Studium in einen
> Konzern reinzukommen, bei einer kleinen Pissbude würde ich kein duales
> Studium machen und das klassische Studium vorziehen, dort bist du
> wirklich nur der Arsch auf Zeit.

Dummerweise werden Leute wie du gar nicht für ein duales Studium in 
Betracht gezogen. Dort findet die Vorauswahl nur schon vor dem Studium 
statt. Wenn du nach dem Studium nichts gescheites findest, taugst du 
nichts. Und dann hättest du auch keine Stelle für duales Studium 
bekommen.

Hannes Jaeger schrieb:
> Damit ziehen sich
> Boch, Daimler und Co. ihre Ja-Sager ran.

Schon wieder einer, der Ursache und Wirkung verwechselt. Jemand, der 
konzerngeil ist, strebt heutzutage natürlich ein duales Studium an. Die 
Leute müssen im Studium gar nicht mehr dazu herangezogen werden und das 
passiert dort auch nicht.

von mignongriller (Gast)


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X-Ing schrieb:
> Dummerweise werden Leute wie du gar nicht für ein duales Studium in
> Betracht gezogen. Dort findet die Vorauswahl nur schon vor dem Studium
> statt. Wenn du nach dem Studium nichts gescheites findest, taugst du
> nichts. Und dann hättest du auch keine Stelle für duales Studium
> bekommen.
Das war so gemeint: "Wenn ich mich nach dem Abi nochmal entscheiden 
müsste".

von X-Ing (Gast)


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mignongriller schrieb:
> Das war so gemeint: "Wenn ich mich nach dem Abi nochmal entscheiden
> müsste".

Und von mir war es so gemeint: Die Entscheidung liegt nicht bei dir.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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X-Ing schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> Damit ziehen sich
>> Boch, Daimler und Co. ihre Ja-Sager ran.
>
> Schon wieder einer, der Ursache und Wirkung verwechselt. Jemand, der
> konzerngeil ist, strebt heutzutage natürlich ein duales Studium an.

Falsch. Wenig Arbeit für ein Stück Papier, noch dazu bezahlt, ist das 
was die Leute zu den diversen dualen Studiengängen zieht.

In BW nutzten und nutzen die Konzerne das aus, um sich, früher mit der 
BA, heute über die DHBW als Durchlauferhitzer Konzerndrohnen 
heranziehen.

Ich habe im Lauf von Jahrzehnten genug von diesen Pseudoingenieuren 
gesehen um das Studium nur lachhaft zu finden.


Ähnlich geht es mir mit dem Technomathematik-Zeug, mit dem ich 
gelegentlich seit ein paar Jahren zu tun habe. Da kommen zwar keine 
Konzerndrohnen raus, aber fähig sind die Leute, trotz zweier Stücke 
Papier, nun wirklich nicht. Die scheinen drei Jahre in ihren Betrieben 
und im Studium in Watte gepackt zu werden, glauben sie seien die 
Größten, und beim ersten richtigen Projekt drehen sie am Rad.

von X-Ing (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Falsch. Wenig Arbeit für ein Stück Papier, noch dazu bezahlt, ist das
> was die Leute zu den diversen dualen Studiengängen zieht.

Die schlecht informierten glauben das vielleicht. Die bleiben aber nicht 
lange dabei. Die gut informierten Wissen, dass ein duales Studium um 
einiges anspruchsvoller und zeitaufwändiger ist als ein normales 
Studium.

Hannes Jaeger schrieb:
> In BW nutzten und nutzen die Konzerne das aus, um sich, früher mit der
> BA, heute über die DHBW als Durchlauferhitzer Konzerndrohnen
> heranziehen.

Die Konzerne nutzen die DHBW, um günstig an fähiges und exzellent 
ausgebildetes Personal zu kommen und Talente möglichst frühzeitig an den 
Konzern zu binden.

Hannes Jaeger schrieb:
> Ich habe im Lauf von Jahrzehnten genug von diesen Pseudoingenieuren
> gesehen um das Studium nur lachhaft zu finden.

Verzerrte Wahrnehmung nennt man so etwas. Die fähigen Leute sind dir 
wahrscheinlich nicht aufgefallen, weil du sie wahrscheinlich für 
Uni-Ingenieure hälst.

von DH-Studentin (Gast)


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Oh man...manche sind wirklich etwas daneben. Ich glaube ihr gehört auch 
zu den Leuten, die "Bachelor" als minderwertig ansehen. Ich vergesst 
aber, dass WIR keine Wahl habe uns für ein Diplom zu entscheiden. Wir 
haben nur die Wahl ein Bachelor zu machen.

Und nach dem DH Studium, kann jeder einen Master an einer ganz normalen 
Uni machen. Was ja auch einige machen und kein Problem damit haben. Sooo 
schwer kann es demnach an der Uni nicht sein und als DH Student hat man 
auch mal einen 1 1/2 Jahre "Berufserfahrung".

Viele sollten anfangen, andere Ausbildung-Modelle zu akzeptieren. Es 
gibt immer mehr DH Studenten. Immer mehr Firmen unterstützen einen 
Master (meist an normalen Unis oder FHs, die mit der DHBW kooperieren), 
so schlimm kann das alles also gar nicht sein. Das schöne ist ja auch, 
dass an der DHBW die ganze Leute mit überdurchschnittlichem Abi sind. 
Und ob jemand gut ist oder nicht, liegt in erster Linie an der eigenen 
Motivation. Das was man in der Uni/FH/DH/BA lernt, kann man sich zur Not 
auch anlesen, ist ja nicht so als ob die Dozenten das Wissen erfunden 
haben. Ich glaube machen brauche den Uniabschluss um den kleinen Sch***z 
und die nicht vorhandene Freundin zu kompensieren. In dem Sinne einen 
guten Morgen an alle :)

von Cyblord -. (cyblord)


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DH-Studentin schrieb:
> Oh man...manche sind wirklich etwas daneben. Ich glaube ihr gehört auch
> zu den Leuten, die "Bachelor" als minderwertig ansehen. Ich vergesst
> aber, dass WIR keine Wahl habe uns für ein Diplom zu entscheiden. Wir
> haben nur die Wahl ein Bachelor zu machen.
Und in wie weit wertet das den Bachelor nun auf?


> Und nach dem DH Studium, kann jeder einen Master an einer ganz normalen
> Uni machen.
Ja das ist schlimm.

> Was ja auch einige machen und kein Problem damit haben. Sooo
> schwer kann es demnach an der Uni nicht sein
Das ist Humbug. Jeder weiß dass vor allem das Grundstudium (=Bachelor) 
an der Uni heftig ist. Und den Teil macht man ja bequem woanders. Im 
Hauptstudium (=Master) wird es lockerer und es wird nicht mehr gesiebt 
und man kann sich seine Schwerpunkte aussuchen. Genau das ist ja das 
Problem, man lässt den schweren Teil aus und geht nur zur Uni für die 
Rosinen. Das ist zwar leider erlaubt, aber wertet natürlich den 
Abschluss nicht gerade auf, den man dadurch erhält.

Und nun hat jemand, der sich auf diese Art und Weise durchschlängelt, 
auch noch den Anspruch dafür nicht ausgelacht zu werden und sein 
Abschluss solle nicht als minderwertig bezeichnet werden? Lächerlich. 
Sonst noch was?

: Bearbeitet durch User
von DH-Studentin (Gast)


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Ich frage mich eher, warum ein DH Student nicht genauso gut, oder sogar 
besser sein soll als ein Uni Absolvent. Schon merkwürdig, dass so viele 
DH Studenten gut bezahlte Jobs haben und so viele Uni Absolventen 
Threads à la "14 Monate nach Abschluss immer noch keinen Job" eröffnen.

Und ich habe nciht gesagt, dass es den Bachelor aufwertet, es gibt nur 
keinen Grund ihn abzuwerten. Es IST nunmal jetzt ein Abschluss, daran 
musst DU und alle Firmen sich jetzt nunmal gewöhnen. Zwnagsläufig.

von Cyblord -. (cyblord)


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DH-Studentin schrieb:
> Und ich habe nciht gesagt, dass es den Bachelor aufwertet, es gibt nur
> keinen Grund ihn abzuwerten.
Doch, und ich habe die Gründe dafür genannt.

> Es IST nunmal jetzt ein Abschluss, daran
> musst DU und alle Firmen sich jetzt nunmal gewöhnen. Zwnagsläufig.
Hab ich kein Problem damit. Aber dann müssen sich die ganzen Bachelor 
daran gewöhnen dass man ihr abgebrochenes Grundstudium (=Bachelor) auch 
als solches beim Namen nennt. Dann ist doch alles ok. Nur weil die 
Politik festlegt, dass dies nun ein Abschluss sei, wird es halt noch 
keiner. Und das darf, nein MUSS man dann auch sagen.

: Bearbeitet durch User
von DH Studentin (Gast)


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Ich freu mich, in 10 Jahren gibt es diese Vorurteile bzw Sichtweise 
nicht mehr. Leider immer schwer, die Menschen, die total verfahren sind 
und ihre Sichtweise als einzig richtige sehen, von Neuerungen zu 
überzeugen bzw, diese Leute dazu zu zubringen es zu akzeptieren. Aber 
früher war halt alles besser.

von Cyblord -. (cyblord)


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DH Studentin schrieb:
> Ich freu mich, in 10 Jahren gibt es diese Vorurteile bzw Sichtweise
> nicht mehr.
Ich würde ja gerne sagen: Hoffentlich wirst du in 10 Jahren nicht mal 
von einem Bachelor-Bubi operiert. Und denkst du dann immer noch so?
Aber da war die Politik schlau genug, die Medizin aus dieser Bologna 
Sauerei rauszuhalten. Schade dass man z.B. Informatik oder ET nicht die 
gleiche Wichtigkeit zugesteht, hängen doch auch davon viele 
Menschenleben ab.

> Leider immer schwer, die Menschen, die total verfahren sind
> und ihre Sichtweise als einzig richtige sehen, von Neuerungen zu
> überzeugen bzw, diese Leute dazu zu zubringen es zu akzeptieren. Aber
> früher war halt alles besser.
Nicht jede Neuerung ist automatisch gut. Eigentlich steht die gesamte 
Akademische Masse geschlossen gegen Bologna. Aber die können halt auch 
nichts tun, außer darüber klagen. Sicher, die FHs klagen weniger laut, 
weil sie enorm von Bologna profitieren und formal aufgewertet werden. 
Bei Gleichmacherei wird sich halt meist nach unten Orientiert. Aber 
jeder das Bologna System mal objektiv betrachtet, müsste sehen, wie es 
unsere Bildungslandschaft zerstört. Verschultes Studium, Abschlüsse nach 
viel zu kurzer Zeit, pauken statt verstehen usw. Die Nachteile sind 
endlos. Welche Vorteile gibt es?
In 10 Jahren halt man sich vielleicht daran gewöhnt, aber was macht das 
nun besser?

von Ganzheitliche ökologische Studienberaterin (Gast)


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DH Studentin schrieb:
> Ich freu mich, in 10 Jahren gibt es diese Vorurteile bzw
> Sichtweise
> nicht mehr. Leider immer schwer, die Menschen, die total verfahren sind
> und ihre Sichtweise als einzig richtige sehen, von Neuerungen zu
> überzeugen bzw, diese Leute dazu zu zubringen es zu akzeptieren. Aber
> früher war halt alles besser.

Diplom dürfte an den meisten Hochschulen ausgelaufen sein, die paar 
Hansel die dort noch als Dauerstudenten festhängen kegelt es automatisch 
irgendwann raus. Und die drei vier Hochschulen die noch das Diplom 
hochhalten (die Möchtegernleuchttürme) werden irgendwann sang und 
klanglos umstellen, weil es den Mehraufwand nicht lohnt, wegen drei 
verwirrten Hansel die sich dort pro Semester einschreiben weil sie dem 
Geschwätz von Diplomern auf den Leim gegangen sind.
Mit Master ist man einem Diplomseppl ebenbürtig, ein echter Mensch ist 
man sowieso nur erst ab Promotion, darum verstehe ich das Gezänk in der 
rangniederen Kaste nicht, über euch lacht man doch nur. Diskussionen 
über ECTS-Schwanzlängenvergleiche, Semesteranzahl, Fächerkombi,... teile 
und Herrsche sage ich nur. Im Prinzip zeigt das nur dass ihr nicht 
wirklich begriffen habt was dahinter steckt und wohin die Reise geht, 
allein schon dafür sollten solche Personen dauerhaft von Hochschulen 
ausgeschlossen werden. Werdet Frisör, da könnt ihr eure Kundschaft mit 
euren Nulldiskussionen vollquatschen, das könnt ihr am besten.

von DH Studentin (Gast)


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Natürlich sind nicht alle Verbesserungen gut. Aber alle runter machen 
und demotivieren, die Ingenierue werden wollen ist genau so wenig gut. 
Es ist kein schönes Gefühl immer gesagt zu bekommen "Du bist Abschaum, 
mit dir will ich nicht arbeiten", nicht mal ein Master wird anerkannt 
oder mit dem Diplom gleichgesetzt. Und ich bin immer noch der Meinung, 
dass "gut" sein mit der eigenen Motivation zusammen hängt.

Und ob der Schritt jetzt gut oder schlecht war, ist erstmal irrelevant. 
Denn es ist jetzt so. Wir Studenten können es uns nicht aussuchen, die 
Industrie kann es nicht aussuchen. Und so viele Studenten machen ja 
ihren Master.

von Arc N. (arc)


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Ganzheitliche ökologische Studienberaterin schrieb:
> Diplom dürfte an den meisten Hochschulen ausgelaufen sein, die paar
> Hansel die dort noch als Dauerstudenten festhängen kegelt es automatisch
> irgendwann raus. Und die drei vier Hochschulen die noch das Diplom
> hochhalten (die Möchtegernleuchttürme) werden irgendwann sang und
> klanglos umstellen, weil es den Mehraufwand nicht lohnt, wegen drei
> verwirrten Hansel die sich dort pro Semester einschreiben weil sie dem
> Geschwätz von Diplomern auf den Leim gegangen sind.

Zumindest konnten die Diplom-Studiengänge noch als Studium bezeichnet 
werden und waren keine verschulten, z.T. ideologisch verseuchten, aufs 
Gehirn abschalten und fressen was vorgesetzt wird ausgerichteten 
Bulimie-"Lern"-Einheiten.

> Mit Master ist man einem Diplomseppl ebenbürtig,

Das mag bei einigen konsekutiven Mastern noch der Fall sein, bei 
nicht-konsekutiven "Master"-Studiengängen ist dies definitiv nicht der 
Fall, da z.T. noch nicht einmal der eigentlich nötige Stoff aus dem 
Bachelor vorausgesetzt wird/nachgeholt werden muss.

> ein echter Mensch ist
> man sowieso nur erst ab Promotion, darum verstehe ich das Gezänk in der
> rangniederen Kaste nicht, über euch lacht man doch nur.

Dr. im angepasst denken.

Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel...

Und noch etwas zur späteren Leistung im Beruf:
"Results are remarkably consistent across industries, types of jobs, 
types of performance measures, and time frames and indicate that 
individual performance is not normally distributed—instead, it follows a 
Paretian (power law) distribution." 1)
Letzteres heißt nichts anderes, als das der Großteil unterhalb des 
Durchschnitts liegt.

1) u.a. 
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/j.1744-6570.2011.01239.x/abstract

: Bearbeitet durch User
von Antimedial (Gast)


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DH Studentin schrieb:
> Ich freu mich, in 10 Jahren gibt es diese Vorurteile bzw
> Sichtweise
> nicht mehr.

Mach dir keine Gedanken, bei den Entscheidern gibt es die Vorurteile 
schon heute nicht mehr.

Ganzheitliche ökologische Studienberaterin schrieb:
> Diskussionen
> über ECTS-Schwanzlängenvergleiche, Semesteranzahl, Fächerkombi,...

... interessiert keinen Mensch außerhalb des akademischen Elfenbeinturms 
mehr. In der Wirtschaft, wo Geld verdient wird, zählt nur das 
persönliche Engagement und Kompetenz und nicht, ob jemand besonders toll 
Differentialgleichungen rechnen kann. Das ist ein Schwanzvergleich für 
Uni-Nerds, nicht mehr.

Arc Net schrieb:
> Das mag bei einigen konsekutiven Mastern noch der Fall sein, bei
> nicht-konsekutiven "Master"-Studiengängen ist dies definitiv nicht der
> Fall, da z.T. noch nicht einmal der eigentlich nötige Stoff aus dem
> Bachelor vorausgesetzt wird/nachgeholt werden muss.

Das halte ich auch für eine bedenkliche Entwicklung. Aber der Markt wird 
das dann schon regeln. Entscheidend ist, ob man das Wissen aus dem 
Bachelor in die Praxis umsetzen kann. Wenn nicht, kann man sich es auch 
schenken.

von Bla (Gast)


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> Arc Net schrieb:
>> Das mag bei einigen konsekutiven Mastern noch der Fall sein, bei
>> nicht-konsekutiven "Master"-Studiengängen ist dies definitiv nicht der
>> Fall, da z.T. noch nicht einmal der eigentlich nötige Stoff aus dem
>> Bachelor vorausgesetzt wird/nachgeholt werden muss.
>
> Das halte ich auch für eine bedenkliche Entwicklung. Aber der Markt wird
> das dann schon regeln. Entscheidend ist, ob man das Wissen aus dem
> Bachelor in die Praxis umsetzen kann. Wenn nicht, kann man sich es auch
> schenken.

Da kommt es meiner Meinung nach, aber auch sehr auf die Variation an. 
Ich sehe kein Problem, wenn jemand der ET (Bachelor) studiert, einen 
Master in Wirtschaftsingenieurwesen macht. Andersrum wirds schon 
komplizierter.

von Comeback K. (fork_m)


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DH-Studentin schrieb:
> Oh man...manche sind wirklich etwas daneben. Ich glaube ihr gehört auch
> zu den Leuten, die "Bachelor" als minderwertig ansehen. Ich vergesst
> aber, dass WIR keine Wahl habe uns für ein Diplom zu entscheiden. Wir
> haben nur die Wahl ein Bachelor zu machen.

Ich habe an einer ehemaligen Gesamthochschule (heute Universität) meinen 
Bachelor gemacht. Dort gab es Diplom I und Diplom II. Jeder mit Diplom I 
(7-semestrig) darf den akademischen Grad Dipl.-Ing. ohne Zusatz führen. 
Der Witz ist, dass bei uns genau 2 Module des Diplom I-Studiengangs 
entfallen sind und das Teil dann Bachelor hieß. Die LP einer 
Seminararbeit und der Abschlussarbeit wurden verringert und schon passte 
das. Und ja, man saß zusammen mit den Diplom I-Studenten in den 
Vorlesungen. Der einzige, weitere Unterschied war, dass es kein 
Vordiplom bei den Bacheloranten gibt. Ob das den Unterschied macht?

In den Master wurden die 2 fehlenden Diplom I und die Diplom 
II-Prüfungen geparkt und um einige Module (vorrangig Wahlmodule) 
ergänzt. Fertig war der Bachelor und Master-Studiengang.

Allerdings gibt es diesen Bachelor und Master an der Uni so auch nicht 
mehr, die LP wurden für jedes Modul erhöht "um die Studienlast zu 
senken". Weiterhin wurden Grundlagen-Module weiter aufgebläht, sodass 
der Bachelor einem Grundstudium jetzt wirklich sehr nahe kommt.

von yannik (Gast)


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Liegt halt an der Umsetzung der Uni... Laut KMK und Bologna muss die 
Regelstudienzeit zwischen 6 bis 8 Semester betragen und am ende muss der 
Master 300 ECTS aufweisen. Bologna fordert dort sogar nur 275 ECTS, die 
KMK ist dort an maximum gegangen;) (eine Thesis ist sowohl für BA u. MA 
laut Bologna nicht verpflichtetet, sondern wurde durch die KMK für 
Deutschland verpflichtet festgelegt (auch die Anzahl an ECTS wurde von 
der KMK festgeschrieben) (wobei viele Bolognavertragssstaaten eine 
Schriftlicheabschlussprüfung verlangen))

Alles im allem ist der Bachelor klar über einen Vordiplom anzusiedeln 
(und ermöglicht auch prinzipiell die Promotion)) und der Master geht 
dann zumindest von der Anzahl der Regelstudiensemester über das Diplom 
der Universität hinaus (viele Uni Diplome hatten eine Regelstudienzeit 
von 9 Semestern -- wohingegen in Deutschland 10 Sem. für einen Master 
notwendig sind, von dem Diplom.-FH muss man nicht mal reden das mit 
seinen 8 Semestern gerademal der regelstudienzeit eines Bachelorstudium 
entspricht (und im Gegensatz zu diesem noch mehre Praxissemester 
enthielt) )

von DH und Uni Absolventin (Gast)


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Also erst einmal auf deine Ursprüngliche Frage zurück zu kommen, ob 
E-Technik oder Info besser ist.
Prinzipiell wenn du Programmieren möchtest kannst du erst einmal beides 
machen. Du solltest nur deinen Ausbildungsbetrieb eben danach aussuchen 
was sie machen und du dort auch gleich Programmieren kannst, statt 
Analogtechnik.

Alles was jetzt kommt ist keine Pauschalaussage sondern nur eine Tendenz 
aus meiner Erfahrung
E-Techniker Programmieren häufig sehr Hardware nahe, weil sie eben auch 
ein umfangreiches Wissen im Hardwarebereich haben. Auch viel VDHL usw.
Informatiker machen häufig reine Software bzw. Datenbankentwicklung, 
viel ist dabei auch auf Betriebsystemebene und im Netzwerkbereich.
Die Informationstechniker bzw. Technischen Informatiker haben da häufig 
eine Zwischenfunktion und gehen je nach Vertiefung in die eine oder 
andere Richtung.
Wie schon gesagt meiner Erfahrung nach, das ist keine pauschale Aussage. 
Aber vll hilft dir das zumindest mal zur groben Orientierung.

Nun zu der Frage ob DH oder Uni. Die lässt sich ebenfalls nicht 
Pauschalbeantworten. Das liegt ebenfalls viel an dem was man selbst 
möchte. Und häufig weiß man das zu Beginn ja ehr weniger. Zum Glück gibt 
es genug Schnittstellen in allen Bereichen, so dass du mit dieser 
Entscheidung definitiv nicht die Entscheidung deines Lebens triffst 
sondern ehr eine Vorrübergehende, die du durch Eigenangagement und 
Initiative in der Regel immer Wett machen kannst.

Also erst einmal die DH:
-Ein Vorteil ist definitiv, dass du ein deutlich besseren Einblick in 
Firmengeschehen bekommst als durch Praktikas.
- die Arbeitszeugnisse eines DH Studiums kommen bei Späteren 
Arbeitgebern deutlich besser an, als die Arbeitszeugnisse die man durch 
Jobs als Studentischehilfskraft parallel zum Unistudium bekommt 
(Zumindest in meinem Fall und auch bei anderen Komillitonen die 
ebenfalls Uni und DH gemacht haben war das so) Da wird in der Regel nur 
nach dem Arbeitszeugnis vom Ausbildungsbetrieb gefragt.
-Ein DH Studium ist deutlich Praktischer ausgelegt ist, wenn dir als 
Theorie so gar nicht liegt, ist DH eine gute Alternative.
-Je nach Ausbildungsbetrieb hast du vll auch das Glück komplette 
Entwicklungen eigenständig durchzuführen. Gerade bei uns wurden 
Studenten gerne für Inovationsentwicklungen eingesetzt, weil die 
reguläre Entwicklerkapazität dafür nicht immer ausreichte.
-Man bekommt eine sehr Praktische Sichtweise auf Dinge angelernt, denkt 
viel an Kosten, Zeit, Machbarkeit

Uni:
- viel theoretischer, vor allem in Mathematik und Physik, dadurch werden 
Grundlagen, Beweise, Herleitungen, wo kommen bestimmte Gegebenheiten 
her? viel genauer vermittelt.
- Wissenschaftliches Arbeiten bekommt man an einer DH so gut wie gar 
nicht vermittelt, wärend man an der Uni damit regelrecht überschüttet 
wird.
- Weniger verschult, dadurch wird eigenständiges Lehrnen und 
strukturieren von Arbeitsvorgängen stark gefördert, auch die Persönliche 
Entfaltung durch die Freiheit der Fächerfahl ist hier viel besser 
gegeben.
-Bessere Anbindung an Forschungsinstitute. Wenn du Forschung machen 
möchtest, ist das also sehr gut, da du schon während deiner Unizeit viel 
mit Instituten zusammen arbeiten kannst und dort sehr leicht einen Job 
als Studentische Hilfskraft mit späterer Aussicht zur Übernahme machen 
kannst.
-Promotionsmöglichkeit, wenn du später Promovieren möchtest solltest du 
zumindest deinen Master an der Uni machen, das kannst du aber auch mit 
einem DH Bachelor. Aber mit einem Unimaster ist eine Promotion einfacher 
und die Möglichkeiten sind in der Regel vielfältiger

Ich sehe nachdem ich beide Systeme durchlaufen habe in jedem seine Vor- 
und Nachteile und muss sagen, dass ich froh bin nicht nur eines gemacht 
zu haben. Du solltest dich jedenfalls von der Engstirnigkeit der einen 
oder anderen Seite ( in der Regel geben die sich da nix ) nicht ablenken 
lassen. Du kannst immer ein guter Ingenieur werden wenn du genügend 
dafür tust. In beiden Fällen hängt es von deinem Angagement ab und vor 
allem von dem was du willst. Ich bin an der Uni immer nur auf Leute 
gestoßen die plötzlich positiv überrascht waren wie viel ich durch mein 
DH Studium wirklich wusste, und die das in der Regel vorher stark 
unterschätzt haben. Aber ich war so wohl an der DH also auch an der Uni 
immer eine sehr angagierte Studentin, die an alles mit möglichst großer 
Neugierde und Wissensdurst anging. Es gibt keinen Falschen Weg, nur 
verschiedene Wege die auf Verschiedenes hinaus laufen.

Und egal wofür du dich entscheidest, du hast immer die Wahl deinen Weg 
zu ändern. Das stellt sich vielleicht auch mal als Anstrengend heraus 
oder Zeitaufwendig, wie der Wechsel von DH zu Uni ( Da muss man in der 
Regel einige Theorie Fächer nachholen bevor man mit dem Master weiter 
machen kann) Aber du bist nicht festgelegt, und du kannst auch erst 
Elektrotechnik sutdieren und später einen Master in Informatik drauf 
setzten usw.
Also hab eine keine Angst davor eine Entscheidung zu treffen, so Falsch 
kann sie gar nicht sein, solange du dich damit wohl fühlst.

von DH-Studentin (Gast)


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> Das stellt sich vielleicht auch mal als Anstrengend heraus
> oder Zeitaufwendig, wie der Wechsel von DH zu Uni ( Da muss man in der
> Regel einige Theorie Fächer nachholen bevor man mit dem Master weiter
> machen kann)

Könntest du mir vllt sagen an welcher DH und welcher Uni du warst. Würde 
mich sehr interessieren. Auch ob jede Uni anbietet, die fehlenden 
Credits aufzuholen? Ich bin bald fertig und möchte natürlich auch meinen 
Master machen. ;)

von DH und Uni Absolventin (Gast)


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Ich war an der DHBW in Mosbach und habe meinen Master an der TU in 
Berlin gemacht. Bei mir ist das jetzt schon eine Weile her, damals haben 
nicht alle Unis DHBW Studenten angenommen, aber viele. Soweit ich weiß 
werden es aber immer mehr. Da hilft am meisten vorher Anrufen und mal 
nachfragen.
Für mich waren damals die Fachbereiche wichtig weil ich in dem Gebiet 
meiner Masterarbeit weitermachen wollte, daher habe ich mich auch nicht 
Flächendeckend beworben, sondern nur bei ausgewählen Unis und FHs.
Interessanter weise hat man an FHs viel schlechtere Karten als an Unis, 
warum auch immer.
An FHs hat mich nur die FH Rosenheim genommen.
Aber als Unis hatte ich am Ende die Wahl zwischen Bochum, Stuttgart, 
Rostock und Berlin. Abgelehnt hatte mich damals die TU Darmstadt und in 
München hatte ich den NC nicht geschafft.
Berlin hat die meisten Fächer zum aufholen verlangt das waren 4. In 
Bochum waren es keine, in Rostock 1 und an Stuttgart kann ich mich nicht 
mehr erinnern ich glaube 2 oder 3.
In den meisten Fällen waren es mathematische Fächer oder Uni abhängige 
Pflichtfächer. In Berlin muss z.B. jeder Theoretische Elektrotechnik 
machen, dass hatte meine DH nicht, aber auch viele andere Unis bieten 
das nicht als Pflichtfach an, und daher müssen das viele nacholen
Wenn Unis nach den Semsteranzahlen bewerten was die Nachholfächer 
angeht, kannst du dir später deine Bachelorarbeit als Semester anrechnen 
lassen. Da die eigentlich nicht für die Semesterferienzeit vorgesehen 
ist, so wie das aber an einer DH üblich ist, kann man sich das häufig 
als eigenständiges Semester anrechnen lassen, wenn man eine 
Bescheinigung der DH hat oder einen Auszug aus der Prüfungsordnung, der 
das beweist.
Und manchmal gibt es auch Missverständisse bei den Titeln der 
Vorlesungen, da muss man mit dem Professor klären ob die 
Inhaltedeckungsgleich waren. Ich hab mir viel Anerkennen lassen, in dem 
ich Skripte und Prüfungsprotokolle bei Professoren vorgewiesen habe 
sowie die Noten im entsprechenden Fach. Aber das handhabt jeder 
Professor und jede Uni glaube ich anders.

von ohneLogin (Gast)


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Auch wenn der Thread jetzt schon eine Weile ruht, will ich doch noch 
meinen Senf dazu abgeben, schreibe aber mal als Gast. So verhindere ich 
auch, dass das alles als Angeberei rüberkommt, ich will es einfach so 
schreiben, wie es war.

Ich stand vor genau derselben Entscheidung, nach dem Abi war es ein 
richtiges Hin und Her, Unentschlossenheit kann wirklich Nerven kosten, 
ich weiß.

Irgendwann habe ich dann eben doch eine Entscheidung fassen müssen: Ich 
hatte >5 Zusagen für DHBW-Studienplätze bei verschiedensten Firmen, 
einen Abiturschnitt von 1,1 und eben großes Interesse an Technik, so 
weit war ich damals.

Zum Schnitt kann ich sagen: Klar, es hilft. Vor allem, wenn man so mehr 
Einladungen zu Bewerbungsgesprächen bekommt, geht man jedes für sich 
doch etwas lockerer an und meistert es umso besser, so meine Erfahrung.
Allerdings machen es einem mehrere Zusagen auch nicht gerade einfacher, 
man hat dann die Qual der Wahl, Uni oder DH, Elektrotechnik oder 
Informatik, ich konnte mich ewig nicht entscheiden.

Und irgendwann bin ich es so angegangen: Erst mal habe ich die Firmen 
aussortiert, die für mich, sollte es ein DH-Studium werden, eher nicht 
infrage kommen, angesichts der anderen Zusagen. Dann habe ich mir 
überlegt, was hast du immer gemacht, was willst du in Zukunft machen? 
Was entspricht mehr deinen Interessen, vielleicht sogar deinem Hobby, 
wofür willst du dich einsetzen? Am Ende war mir dann klar, dass man für 
ein Studium auch eine gute Portion Begeisterung für die Thematik 
braucht. Klar, eigentlich ist das keine besonders neue Erkenntnis, aber 
so bewusst darüber nachgedacht habe ich persönlich erst sehr spät. Und 
dadurch ist es dann ganz klar Elektrotechnik geworden.

Die Frage DH vs. Uni habe ich anhand der Kriterien beantwortet: Will ich 
(zumindest vorerst) bei der Firma X arbeiten, wenn ich eine Übernahme 
angeboten bekomme, oder sehe ich das Studium erst mal nur als reine 
Chance der Ausbildung? Habe ich bei der Firma ein vielfältiges 
Tätigkeitsfeld? Und vor allem- nach Rücksprache mit mehreren Studenten 
bei meiner Favoriten-Firma- habe ich das Gefühl, dort nur auf den reinen 
Einsatz hin "programmiert" zu werden, oder legt die Firma auch großen 
Wert darauf, dass ich mich fortbilden kann (Master...), dass ich eine 
gute Ausbildung bekomme und dann im Gegenzug umso mehr Einsatz im 
späteren Verlauf wieder an die Firma zurückgeben kann?

Gerade Letzteres hat mich dann zum Entschluss gebracht, mich für das 
DH-Studium, Fachrichtung Elektrotechnik, zu entscheiden. Ich habe diese 
Entscheidung keine Sekunde bereut. Eine Verpflichtung zum Einstieg bei 
der Firma gab und gibt es nicht, aber ich habe mich trotzdem dafür 
entschieden, einfach aufgrund meiner positiven Erfahrungen. Und so bin 
ich auch heute noch bei einem großen Elektronikkonzern, einer der 
"Bekannten" in Deutschland, vertreten in jedem Baumarkt ;)

von DrTech (Gast)


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ohneLogin schrieb:
> Und so bin ich auch heute noch bei einem großen Elektronikkonzern,
> einer der "Bekannten" in Deutschland, vertreten in jedem Baumarkt ;)

Wie war das? Bibergünstig statt schweineteuer.

von Rotz (Gast)


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Was mich an diesem Thema immer wieder belustigt:
Da rühmen sich Leute, auf der Uni gewesen zu sein, wissen aber 
andererseits ganz genau, dass ein BA/DH-Studium nichts taugt. Woher 
wissen sie das, wenn sie doch gar nicht auf der BA/DH waren? Weil sie 
mal eine Hand voll BA/DH-Absolventen kennengelernt haben?

Das ist so sinnvoll wie einen eingefleischten VW-Fan zu fragen, welchen 
Opel Insignia man kaufen soll. Da kommt dann: "So ein Schrott, das 
wollte ich nicht mal geschenkt!" Obwohl sie noch nie einen Opel 
hatten...

von Mark 99 (Gast)


Lesenswert?

Rotz schrieb:
> Was mich an diesem Thema immer wieder belustigt:
> Da rühmen sich Leute, auf der Uni gewesen zu sein, wissen aber
> andererseits ganz genau, dass ein BA/DH-Studium nichts taugt. Woher
> wissen sie das, wenn sie doch gar nicht auf der BA/DH waren? Weil sie
> mal eine Hand voll BA/DH-Absolventen kennengelernt haben?
>
> Das ist so sinnvoll wie einen eingefleischten VW-Fan zu fragen, welchen
> Opel Insignia man kaufen soll. Da kommt dann: "So ein Schrott, das
> wollte ich nicht mal geschenkt!" Obwohl sie noch nie einen Opel
> hatten...

Man muss kein Chefkoch sein um zu erkennen dass das Essen angebrannt 
ist.

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