Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Gutes Auftreten für Ingenieure


von Dr. Tech (Gast)


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Hallo Leute,

heute möchte ich wieder einmal ein interessantes Thema ansprechen:

Gutes Auftreten unter Ingenieuren - ist heutzutage eigentlich schon 
Grundvoraussetzung, und nicht nur für Ingenieure, die im Kundenkontakt 
stehen.

Auch das tägliche Auftreten im Büro, die Durchsetzungsfähigkeit, 
Haltung, Betonung der Sprache entscheidet oft über das Weiterkommen im 
Job.

Habe leider beobachten können, dass öfters Extrovertierte, kommunikativ 
starke Leute viel weiter im Job kommen und auch mal alleine auf den 
Kunden losgelassen werden, so á la das trauen wir diesem Ing zu, dass er 
sich auch beim Kunden behaupten kann und nicht nur im Sourcecode.

Wie steht ihr dazu?

Mir z.B. als eingefleischten technik-affinen Menschen liegt mir das 
Verkaufen an sich, auch das der eigenen Person schlecht bis gar nicht.

Auch meine Frau sagt mir sogar , ich könnte noch vieles verbessern  - zB 
meine Körperhaltung, die Stimme (stärker betonen, nicht jammern), 
Standpunkt vertreten und bestimmt auftreten - die Gesamtheit machts.

Hilft da nur mehr ein professionelles Training oder gibts da 
Selbsttrainings oder Übungen für zu Hause? Was macht ihr zB um euer 
Auftreten zu verbessern - oder ist bei euch gutes Auftreten angeboren - 
und ich spreche jetzt speziell Ingenieure an - die damit eigentlich 
größtenteils (ich weiß, bestimmtes Klischee, in der Realität triffts 
aber oft zu) Probleme haben?

Bin gespannt auf eure Ratschläge, Meinungen und Übungstipps.

Mein Tipp zB: die eigene Stimme auf nen Audiorecorder aufnehmen, 
wiederholt abspielen, und sich daran verbessern. Man ist erstaunt, wie 
die eigene Stimme doch irgendwie komisch klingt..

von Dr.-Ing. (FH) (Gast)


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http://www.crackajack.de/2012/10/25/jobcenter-kurs-de-qualifizierung-fur-akademiker/

Mit diesem kurs worst du zum mann gemacht....


Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu 
bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große 
Einstellungshürde sein. In diesem Kurs versuchen wir, durch Erlernen 
eines zielgruppenspezifischen Vokabulars, angepasste Kleidung und 
gezielte Verhaltensänderungen auch aus promovierten 
Geisteswissenschaftlern wieder echte Männer zu machen. Ein 
entsprechender Kurs für Frauen ist in Vorbereitung – nähere Infos sind 
in der KVHS-Geschäftsstelle erhältlich.
Kurs 01.0413 – Intensivkurs, Ab 01.04.2013, Mo.-Fr., 09:00-16:00, 0 € / 
40x / 320 UStd.

von Habasch (Gast)


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Wenn man sich etwas 'trampelmaessig' gibt kann man etwas verstaerken und 
kommt dann als Elefant ohne Porzelanladen  daher und kann sich weiter 
als die Anderen vordraengen.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ob man das wirklich lernen kann bezweifel ich... aber man kann sich 
bestimmt verbessern.

Ich habe mal einen Job an einer Polytechnik in Singapur als Hardware- 
und Softwareentwickler angeboten bekommen. Abgesprochen war das ich in 
einem Labor arbeite und schlimmstenfalls mal ein paar Studenten betreue. 
Angenommen und herrausgestellt hat sich das die Person die das 
eingefaedelt hat ueberhaupt nicht mein Vorgesetzter ist... lange Rede 
kurzer Sinn...
Ich musste ca. 20h in der Woche vor Studenten (20 - 120) stehen und 
unterrichten... die restlichen Stunden wurden fuer Vorbereitung und 
Labor benutzt.
Ich kann dir sagen das mir gewaltig die Duese ging... vor Leuten stehen, 
unterrichten und dann noch auf Englisch... super. Nach ein paar Wochen 
hat es mir sogar Spass gemacht. Der Vertrag lief nach zwei Jahren aus 
und dann bin ich wider in die Technik gegangen. War OK aber nie wider so 
einen Spass am Job gehabt wie da. Heute bin ich Systemsingenieur und bin 
froh ab und zu Kundenkontakt zu haben und auch mal raus zu kommen.

Ein Kollegin von mir ist es aehnlich ergangen (unterrichten) und die hat 
nach 1 Jahr hingeschmissen... fuer sie war es eine Qual vor Leuten zu 
stehen....

Daher bin ich der Meinung man kann das nur bedingt lernen.

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Dr.-Ing. (FH) schrieb:
> 
http://www.crackajack.de/2012/10/25/jobcenter-kurs-de-qualifizierung-fur-akademiker/
>
> Mit diesem kurs worst du zum mann gemacht....
>
>
> Ein akademischer Abschluss oder gar eine Promotion kann beim Zugang zu
> bestimmten Berufen, beispielsweise als Bauhelfer, eine große
> Einstellungshürde sein. In diesem Kurs versuchen wir, durch Erlernen
> eines zielgruppenspezifischen Vokabulars, angepasste Kleidung und
> gezielte Verhaltensänderungen auch aus promovierten
> Geisteswissenschaftlern wieder echte Männer zu machen. Ein
> entsprechender Kurs für Frauen ist in Vorbereitung – nähere Infos sind
> in der KVHS-Geschäftsstelle erhältlich.
> Kurs 01.0413 – Intensivkurs, Ab 01.04.2013, Mo.-Fr., 09:00-16:00, 0 € /
> 40x / 320 UStd.

Als ich den Ausschnitt laß, dachte ich erst an Satire... Schlimm, dass 
es tatsächlich ernst gemeint ist. Bauhelfer, klar, da fällt mir nur eins 
zu ein:
http://www.youtube.com/watch?v=6uwmH3lNB5g

P.S.: Ah, gerade gesehen, dass es wohl doch ein (April-)Scherz ist, das 
Abendland ist noch nicht ganz verloren...

Was mir zum den Anmerkungen des Threaderstellers zur Aufnahme der 
eigenen Stimme noch einfällt: Es ist klar, dass sich die eigene Stimme 
gehört anders anhört, als von einer externen Schallquelle wiedergegeben 
- die Schallleitung besonders durch die knöchernen Strukturen des 
Schädels lässt das selbst gesprochene Wort für einen selbst vollkommen 
anders klingen als andere Personen wahrnehmen - somit ist es klar, dass 
einen die eigene, aufgenommene Stimme wiedergegeben fremd/anders 
vorkommt, das ist kein (rein) psychologischer Effekt.

von Konrad Toenz (Gast)


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Mir macht es mittlerweile schon fast Spass, den Kunden die reine 
Wahrheit über die erworbene Technik zu erzählen.
Bin Techniker im Industriellen Umfeld ( Elektronik, Hardware, Logistik 
).

Die Märchen, die den Kunden vom Vertrieb erzählt wurden sind dann 
schnell Schall und Rauch.

Der Vorteil:
Kunden sind niemals dumm!
Auch einem nicht-Techniker kann man erklären was wie, wo und warum geht, 
und was auch nicht geht.
Das führt im Nachhinein zu einer besseren Kommunikation mit dem Kunden, 
so dass er immer selbst die Grenzen des Machbaren kennt.
Man spricht dann auf einer Wellenlänge.

Mein Fazit für das Auftreten:

Es ist nichts schlimmer, als vor Kunden eine Lüge aufrecht zu erhalten.
Die Wahrheit führt einen immer weiter.
Die Zusammenarbeit mit dem Kunden wird dann auch lockerer, und man kann 
fortan viel leichter mal sagen: "Vergiss es lieber Kunde, die Idee ist 
Sch...".

von funky (Gast)


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Dr. Tech schrieb:
> Man ist erstaunt, wie
> die eigene Stimme doch irgendwie komisch klingt..

Ich glaub das denkt aber jeder...nicht nur Ingenieure ;)

Und irgendwie scheints du ja das Bild zu haben das jeder Ingenieur bzw 
"eingefleischten technik-affine Mensch" einen Hang zum Duckmäusertum und 
jammerhaften Auftreten haben muss? Wieso?

Sicherlich ist das jedem Menschen in die Wiege gelegt und aus einem sehr 
introvertierten Menschen wird wohl nur selten ein Spring in die Luft 
werden, der liebend gerne vor Menschenmassen präsentiert. Aber in einem 
gewissen Rahmen kann man das schon trainieren(bzw. es wird einem egaler 
wenn man einen Vortrag verkackt ;) )

Und das man zu einem Kunden gehen kann, das sollte nun eigentlich jeder 
Mitarbeiter hinbekommen. Egal ob introvertiert oder nicht

von Ich (Gast)


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Konrad Toenz schrieb:
> Es ist nichts schlimmer, als vor Kunden eine Lüge aufrecht zu erhalten.
> Die Wahrheit führt einen immer weiter.

Der Vertriebler verspricht was nicht zu halten ist und DU! darfst dem 
Kunden dann erklären, wieso das nicht geht.

Das Produkt im Vertrieb besteht ja nicht nur aus Technik, sondern auch 
aus ein paar kaufmännischen Dingen, wovon der Techniker meist wenig 
Ahnung hat.

Ich weiß nur, der Vertrieb wäre nichts für mich.

von Konrad Toenz (Gast)


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"Ich" schrieb:

>Der Vertriebler verspricht was nicht zu halten ist und DU! darfst dem
>Kunden dann erklären, wieso das nicht geht.

>Das Produkt im Vertrieb besteht ja nicht nur aus Technik, sondern auch
>aus ein paar kaufmännischen Dingen, wovon der Techniker meist wenig
>Ahnung hat.

>Ich weiß nur, der Vertrieb wäre nichts für mich.

Ich frage nicht ob ich das darf.
Das der Vertrieb lügt, ist ja nicht immer der Fall.
Im Gespräch spreche ich natürlch von einen "Missverständniss" oder max. 
von einer "Fehlinformation".

Ein lügender Vertriebler macht ja auch mich mit zum Deppen, da ich mir 
die Vorwürfe des Kunden anhören muss ( in schlimmen Fällen ).
Somit habe ich die Macht, den Lügen sehr schnell kurze Beine 
anzuschrauben.
Wenn der Vertriebler dadurch in Erklärungsnöte kommt, hat er selbst 
Schuld.
Es ist noch kein Kunde abgesprungen, weil er die Wahrheit kennt.

Ich habe noch keinen Kunden gesehen, der lieber belogen werden will.

Als Geschäftsführer ( wenn ich einer wär ) würde ich Märchenstunden im 
Vertrieb mit Dunkelhaft bestrafen :-).

Aber der Vertrieb wär auch nichts für mich...

Märchen erzähle ich lieber meiner Tochter.

von Martin (Gast)


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von meckerziege (Gast)


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Bin zwar noch Student, aber dennoch würde ich mal meine Eindrücke 
schildern:

E-Technik ist kein "Laberfach". Da wird auf Papier gerechnet und nicht 
viel vor Leuten vorgeführt. Das kommt im Studium nur sehr kurz. 
Mündliche Prüfungen gibts nur sehr wenige und vor diesen kann man sich 
eigentlich immer irgendwie drücken (was auch viele machen!) weil man die 
Fächer frei wählen kann.

Auch ein Prof. hat mir mal erzählt, dass bei Auswahlgesprächen, z.B. für 
Stipendien, die E-Techniker oft den kürzeren ziehen weil sie von den 
Geisteswissenschaftlern einfach niedergequatscht werden.

Was hilfreich sein kann ist, wenn man selbst Tutorien hält. Man steht 
dann vor ca. 10 bis 100 Leuten und muss ihnen den aktuellen Stoff 
erklären.

Ansonsten habe ich auch schon bemerkt, dass einige E-Techniker nicht 
wirklich diskussions- und konfliktfähig sind. Hab schon gesehen, dass 
die dann herumzicken wie kleine Schulmädchen und (berechtigte) Kritik an 
ihrem Konzept persönlich nehmen -.-


Natürlich kann man das alles auch lernen und man muss es üben. Aber ich 
glaube auch, dass es nicht jedem leicht fällt vor vielen Leuten zu 
sprechen oder direkt im Kundenkontakt zu sein.
Am besten man fängt erstmal bei der Selbstsicherheit an!

von Blüllaffe (Gast)


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Das kann man so allgemein gar nicht sagen. Es gibt solche und solche 
Vertriebler. Manche finde ich sympatisch, andere nicht. Wenn bei mir 
einer sachlich und nicht zu bestimmt auftritt ist mir das eigentlich 
lieber. Von anderen fühle ich mich vllt. eher über den Tisch gezogen.

von studi (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Mündliche Prüfungen gibts nur sehr wenige und vor diesen kann man sich
> eigentlich immer irgendwie drücken (was auch viele machen!) weil man die
> Fächer frei wählen kann.

Kommt auf die Uni an, bei uns gibts in vielen Fächern mündliche 
Prüfungen.
Kommt auch auf die Teilnehmerzahl in der Vorlesung an.

von Klaus (Gast)


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Vielen wäre schon geholfen, wenn sie ein Gefühl dafür entwickeln würden, 
wann es besser ist einfach die Klappe zu halten. Mit dieser unter 
Ingenieuren weit verbreiteten "Ich-weiß-es-besser"-Attitüde tut sich 
niemand einen Gefallen. Wenn überhaupt springen dabei nur sehr 
kurzfristige und vor allem sehr teuer erkaufte Siege heraus.

Beispiel:
Konrad Toenz schrieb:
> Mir macht es mittlerweile schon fast Spass, den Kunden die reine
> Wahrheit über die erworbene Technik zu erzählen.
> Bin Techniker im Industriellen Umfeld ( Elektronik, Hardware, Logistik
> ).
>
> Die Märchen, die den Kunden vom Vertrieb erzählt wurden sind dann
> schnell Schall und Rauch.

Bei uns nennt sich das Änderungsmanagement: Der Kunde will etwas und 
macht eine Ausschreibung. Der Vertrieb verkauft dem Kunden etwas dass 
der Ausschreibung zu 100% entspricht; wohl wissend dass die Lösung in 
der Realität nicht zu 100% funktionieren wird. Wenn anschließend was 
geändert werden muss, kostet es eben Geld.

Folgende Situationen habe ich in den letzten 3 Monaten erlebt 
(automotive Branche):

- Technische Angebotspräsentation beim Kunden. Entwickler stellt sich 
hin und fängt an von Problemen zu erzählen die nicht in der 
Ausschreibung berücksichtigt sind. Natürlich hat er Lösungen parat, die 
aber leider nicht in Ausschreibung definiert wurden. Folge: Kunde schwer 
genervt, weil nicht ausschreibungskonformes Angebot eingereicht. Auftrag 
geht an Konkurrenz und beim Kunden einen Ruf als schwierigen Lieferanten 
eingehandelt.

- Technisches Abstimmungsgespräch auf Arbeitsebene beim Kunden. Kunde 
will eine höhere Entstörung als in der Ausschreibung festgelegt wurde. 
War schon immer klar dass das kommt und das Bauteil wurde von vornherein 
so ausgelegt. Entwickler zum Kunden: "Kein Ding, bekommen wir ohne 
Änderungen hin." Entwickler lässt sich vom Kunden feiern und der 
Vertrieb darf anschließend beim Einkaufsleiter antanzen, weil der cost 
break down für Änderungsmanagement irgendwie falsch war. Schaden: 
mittlere fünfstellige Summe...

- Kunde ruft auf Arbeitsebene beim Entwickler an: Der Bauraum hat sich 
geändert. Entwickler: Kein Ding, wir hängen eh hinter der vertraglich 
vereinbarten Zeitschiene und haben noch nicht mit dem Layout angefangen. 
Folge: Kunde lässt sich erstmal das Layout schicken, eskaliert die 
Verzögerung und spart sich Kosten für die Behebung seiner 
Planungsfehler.

Immer das gleiche Spiel:
Interne Abstimmungen werden mit Füßen getreten weshalb viele Entwickler 
gerne beim Kunden gesehen sind. Einige werden sogar direkt angefordert: 
aufgrund der guten Erfahrungen in der Vergangenheit. Nur ein 
Übernahmeangebot gibt es komischerweise nie...
Intern steht dafür aber die Projektleitung und der Vertrieb an der Wand.


Einziger Trost: Beim Kunden sitzen zum Glück ähnliche Knaller...

von Dr. Tech (Gast)


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Martin schrieb:
> Kann man alles lernen, z.B.
> http://www.amazon.de/Leise-Menschen-starke-Wirkung...

Danke für den Tipp.

Ja tue mir auch schwer, Kritik anzunehmen, oder meinen Standpunkt zu 
behaupten, es ist nicht einfach..

von Lebenskünstler (Gast)


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> Gutes Auftreten für Ingenieure

Natürlich ist gutes Auftreten und benimm als Ingenieur notwendig. 
Pflichtlecktüre ist " Das goldene Anstandsbüchlein ", sollte von jedem
Ingenieur gelesen werden. Die fachliche Kompetenz spielt keine Rolle !

Auf Inbetriebnahme, Großbaustelle in der Mongolei, ist es sehr wichtig
das die Psychopathen und Knastbrüder alle mit " Mein Herr " angesprochen
werden. Auch der Umgangston bei den Stahlbauschlossern, locker 800 Jahre
Knast, bewegt sich in der Richtung.

Habe in Saudi beim Bau eines Zementwerkes einen erlebt der zu jedem
" Mein Herr " sagte, war nach zwei Wochen mit den Nerven am Ende und
nach drei Wochen nicht mehr gesehen, obwohl er fachlich recht ordentlich
war.

Was ich damit sagen will : Natürlich ist gutes Auftreten wichtig, nur in
der Inbetriebnahme werden da andere Maßstäbe angesetzt als beim 
Kaffekränzchen im Verkauf.

von Beobachter (Gast)


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Zuckerle, bist du es?

von A. F. (chefdesigner)


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Bud Spencer schrieb im Beitrag #2897670:
> Heute sind doch viele Ingenieure und Informatiker
>
> einfach nur noch rückrat lose Waschlappen.

So einen Schachsinn höre ich andauernd und ich sage klar, dass dass 
unzutreffend ist. Die allermeisten Ingenieure, die mir bei Kunden und 
Partnerfirmen begegnen, sind eloquente, aufgeklärte Leute.

Aber der Mythos vom kommunikationsfreien Ingenieur ist ja auch so was 
Schönes, woran sich die Flachköpfe dieser Welt festhalten können, um 
einen Vorteil zu definieren, an den sie glauben können.

Gute Nacht und trämut schön!

von Blüllaffe (Gast)


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Bud Spencer schrieb im Beitrag #2897670:
> Es sollte wieder mehr Leute vom Schlage Zuckerle bzw.
> Lebenskünstler geben. Aber wenn man sich die Studenten und Jung Ings so
> anschaut wird das eher nichts. Die wählen lieber Grün oder die Piraten,
> kleiden sich im "Hipster" und "Scenester" Stil, sagen zu allem schön
> brav ja und amen.

Ich bin Grad. Jahrgang 2009 und kleide mich, wie es sich gehört, in 
Karo- oder Safarihemd, kariertes Sakko und Chinos. Und ich wähle brav 
die CDU oder FDP, was denn sonst? Und mein Lieblingssänger ist natürlich 
... der Heino!

Aber was bringt mir das ein? Damit ist man heute eher Außenseiter.

von Ulrich S. (voodoofrei)


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von Axel L. (axel_5)


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Konrad Toenz schrieb:
> "Ich" schrieb:
>
>>Der Vertriebler verspricht was nicht zu halten ist und DU! darfst dem
>>Kunden dann erklären, wieso das nicht geht.
>
>>Das Produkt im Vertrieb besteht ja nicht nur aus Technik, sondern auch
>>aus ein paar kaufmännischen Dingen, wovon der Techniker meist wenig
>>Ahnung hat.
>
>>Ich weiß nur, der Vertrieb wäre nichts für mich.
>
> Ich frage nicht ob ich das darf.
> Das der Vertrieb lügt, ist ja nicht immer der Fall.
> Im Gespräch spreche ich natürlch von einen "Missverständniss" oder max.
> von einer "Fehlinformation".
>
> Ein lügender Vertriebler macht ja auch mich mit zum Deppen, da ich mir
> die Vorwürfe des Kunden anhören muss ( in schlimmen Fällen ).
> Somit habe ich die Macht, den Lügen sehr schnell kurze Beine
> anzuschrauben.
> Wenn der Vertriebler dadurch in Erklärungsnöte kommt, hat er selbst
> Schuld.
> Es ist noch kein Kunde abgesprungen, weil er die Wahrheit kennt.
>
> Ich habe noch keinen Kunden gesehen, der lieber belogen werden will.
>
> Als Geschäftsführer ( wenn ich einer wär ) würde ich Märchenstunden im
> Vertrieb mit Dunkelhaft bestrafen :-).
>
> Aber der Vertrieb wär auch nichts für mich...
>
> Märchen erzähle ich lieber meiner Tochter.

Das einzig Gescheite an diesem Beitrag ist der vorletzte Satz. Aber 
diese Erkenntnis solltest Du vielleicht noch mal in reales Handeln (oder 
eher Nichthandeln) umsetzen.

Bei uns würdest Du so eine Nummer genau drei Mal bringen, beim ersten 
Mal bekommst Du einen freundlichen Hinweis vom Chef, beim zweiten Mal 
einen Anschiss vom Vertriebsleiter und beim dritten Mal sind die dann in 
der Personalabteilung wieder sehr freundlich, aber auch sehr bestimmt.

Das bedeutet nicht, dass Vertriebsleute alles gescheite Leute sind, aber 
vorm Kunden wird grundsätzlich niemand aus der eigenen Firma in 
Erklärungsnöte gebracht oder ihm Fehlinformationen unterstellt. Sowas 
klärt man intern und nicht beim Kunden.

Und sich auf Kosten von Kollegen, auch solcher vom Vertrieb, zu 
profilieren, ist wirklich das Letzte.

Gruss
Axel

von der hans der kanns (Gast)


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Ich schrieb:
> Der Vertriebler verspricht was nicht zu halten ist und DU! darfst dem
> Kunden dann erklären, wieso das nicht geht.
Der Vertriebler ist der nat. Feind des Ingenieurs und wird deshalb als 
solcher mit allen Mitteln bekämpft.

von A. F. (chefdesigner)


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der hans der kanns schrieb:
> Ich schrieb:
>> Der Vertriebler verspricht was nicht zu halten ist und DU! darfst dem
>> Kunden dann erklären, wieso das nicht geht.
> Der Vertriebler ist der nat. Feind des Ingenieurs und wird deshalb als
> solcher mit allen Mitteln bekämpft.

Für die Vertriebler der Lieferanten würde ich das bejahen :-)

von nicht "Gast" (Gast)


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Ist AF Nürnberg immer 1,5 Jahre hintennach?

von Plumpi (Gast)


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Manchmal hilft es sich alte Western und CowBoy Filme anzugucken. Da kann 
man einiges lernen. So ein richtiger Mann weiß einfach was er will und 
er steht hinter dem was er sagt. Da liegt Festigkeit und Stärke in der 
Stimme und der Gestik.

Seid keine Waschlappen! Manchmal sollte man das kalte Wasser nicht 
scheuen:

http://www.bildschirmarbeiter.com/video/john_wayne_der_schwimmlehrer/

:P

von Heiner (Gast)


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Ich trinke mir immer Mut an. Ein Schnaps vor wichtigen Terminen wirkt 
wahre Wunder.

von g. k. (jlagreen)


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Vergiss Bücher, teure Kurse oder sonstwas!

Sowas lernt man nur in der Praxis, d.h. Präsentieren, Präsentieren, 
Präsentieren bzw. viele Gespräche führen!!! Denn nur wenn man in der 
richtigen Situation ist, entsteht auch der Druck. Wenn ich zu einem Kurs 
gehe, dann verstelle ich mich dort automatisch und Gesprächspartner 
erkennen schnell, wenn jemand nicht natürlich ist.

Solche Defizite wie hier beschrieben, habe ich bei mir schon in der 
Oberstufe erkannt und mich von da an immer freiwillig für Präsentationen 
oder Vorträge gemeldet. Anfangs unglaublich schwer, aber je öfter man 
vorne steht, desto einfach ist es mit der Zeit. In der Schulzeit war das 
sogar noch schlimmer, weil man öfter mal ausgelacht wurde.

Heute macht es mir nichts aus, wenn ich mit Kunden direkt ein Gespräch 
halte, oder vor größeren Gruppen, das passiert von allein. Nervosität 
ist schon lange keine mehr vorhanden und auch in verschiedenen Sprachen 
ist das kein Problem. Das Auftreten passt sich da auch mit der Zeit an, 
war es zu Schulzeiten noch die typische Nerd-Kleidung, so laufe ich als 
Ingenieur immer in Hemd und Hose rum. Bei Kundenbesuchen sind auch mal 
Anzüge drin, aber man manchmal muss ich aufpassen, ja nich overdressed 
dem Kunden gegenüber auftreten. Wenn der Kunde im Polo kommt, dann 
bleibt der Anzug im Schrank!

Wichtig ist auch, dass man nicht nur selbst spricht, sondern durch 
gezielte Fragen auch sein Gegenüber zu Wort kommen lässt. Einem Kunden 
ist ein verständnisvoller und zuhörender Vertriebler viel lieber, als 
einer, der ihm 100x Produkte präsentiert, die ihn nicht die Bohne 
interessieren. Hier kann der Ingenieur seine Karte voll ausspielen, da 
er z.B. die Wünsche des Kunden in technischer Hinsicht erkennt und ihm 
so das passende Produkt vorschlägt (nicht andreht!). Generell lieben es 
Menschen zu reden, ich habe noch niemanden getroffen, der nicht gerne 
was erzählt. Je mehr sie reden dürfen, desto wohler fühlen sie sich und 
lockern auf. Sowas kann man sich sehr zu Nutze machen ;).

Gepflegtes Auftreten usw. hat mit Aussehen auch nicht so viel zu tun. 
Ich bin optisch bei weitem keine Granate, aber ich versuche immer 
passend gekleidet zu sein und auch achte ich sehr auf Körperhygiene. Ihr 
habt ja keine Ahnung wie schlimm Schweißgeruch oder Mundgeruch sein kann 
und in der Hinsicht kenne ich leider einige Ingenieure, die negativ 
auffallen. Laufen in schicken Hemden und Hosen rum, aber ein Deo können 
sie sich nicht leisten :( (vermutlich von der Frau eingekleidet g).

Bei einer Präsentation vor einer Gruppe ist es besonders wichtig den 
Inhalt möglichst simpel zu vermitteln. Wer komplexe Wörter verwendet und 
das Thema sehr trocken darstellt, bringt das Publikum eher zum 
Einschlafen. Wichtig ist die Darstellung, d.h. vor allem einfache 
Beispiele zur Veranschaulichung bringen, die Medien auch sinnvoll 
nutzen, in dem man spontan ist (bspw. Flipchart, Whiteboard, etc.). Was 
auch sehr gut kommt, sind Fragen zu nutzen, so dass das Publikum den 
Gedankengang der Problemlösung nachvollziehen kann.

Insgesamt ist das Thema nicht so einfach und sicher gibt es Menschen, 
die dafür geboren wurden, aber man kann es auch lernen. Meine Erfahrung 
ist, dass es besonders gut nur in der Prais erlernbar ist.

von Max (Gast)


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g. k. schrieb:
> Wichtig ist auch, dass man nicht nur selbst spricht, sondern durch
> gezielte Fragen auch sein Gegenüber zu Wort kommen lässt. Einem Kunden
> ist ein verständnisvoller und zuhörender Vertriebler viel lieber, als
> einer, der ihm 100x Produkte präsentiert, die ihn nicht die Bohne
> interessieren. Hier kann der Ingenieur seine Karte voll ausspielen, da
> er z.B. die Wünsche des Kunden in technischer Hinsicht erkennt und ihm
> so das passende Produkt vorschlägt (nicht andreht!). Generell lieben es

volle Zustimmung. Dazu sagte mal Herr Späth, Ex MP von BaWü, dass er bei 
deutschen Ingenieurfirmen oft folgendes erlebte: Der Kunde wurde 
totgeredet wie toll sie sind, was sie alles können und alles für tolle 
Dinge machen, aber es wurde kaum auf Kundenwünsche eingegangen bzw. 
diese wurden gleich nieder gemacht.

Dann die US Ingenieurfirma: die kommt nach dem Aquise Projekt 
erfolgreich zurück und sagt: "Der Kunde will den letzen Mist, aber er 
ist zahlungskräftig"

von Paul M. (paul_m65)


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g. k. ich kann dir fast voll zustimmen, aber deine Aussage

> Generell lieben es Menschen zu reden,...

stimmt so wirklich nicht. Aber es gibt durchaus Menschen wo das 
zutrifft.
Das sind dann oft diejenigen, die schnell nervig werden.

von Max (Gast)


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Paul M. schrieb:
> stimmt so wirklich nicht. Aber es gibt durchaus Menschen wo das
> zutrifft.
> Das sind dann oft diejenigen, die schnell nervig werden.

ja stimmt, es gibt auch solche die nervös werden, wenn sie mal vor einer 
Gruppe einen Satz sagen müssen. Die fangen schon an zu stottern wenn sie 
in einem Team Meeting vor einem neuen Projekt sich einfach mal kurz in 
1-2 Sätzen vorstellen müssen, wer sie sind und welche Rolle sie im 
Projekt inne haben.

von Plumpi (Gast)


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Max schrieb:
> Paul M. schrieb:
>> stimmt so wirklich nicht. Aber es gibt durchaus Menschen wo das
>> zutrifft.
>> Das sind dann oft diejenigen, die schnell nervig werden.
>
> ja stimmt, es gibt auch solche die nervös werden, wenn sie mal vor einer
> Gruppe einen Satz sagen müssen. Die fangen schon an zu stottern wenn sie
> in einem Team Meeting vor einem neuen Projekt sich einfach mal kurz in
> 1-2 Sätzen vorstellen müssen, wer sie sind und welche Rolle sie im
> Projekt inne haben.

Die sind mir aber lieber als Dampfplauderer ;)

Habe festgestellt, dass Menschen, die eher ein wenig schüchterner sind 
einem oft auch sympathisch sind. Das muss also nicht immer von Nachteil 
sein...

von Max (Gast)


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das hängt vom eigenen Naturell ab. Karriere macht aber meist der, der 
den Mund auf macht. Tue gutes und spreche darüber. Wenn keiner weiß, was 
in einem steckt, dann wird man selten einen besseren Job bekommen oder 
aufsteigen. Selbst wer nicht so viel kann, erreicht mit guten 
Präsentations- und Moderationsfähigkeiten meist viel mehr. So jemand 
kann oft gut verkaufen oder zumindest Projekte leiten. Er muss selbst 
nicht der beste Entwickler sein, es reicht wenn er einfach die 
Entwickler koordiniert und über die Ergebnisse spricht.

Ich denke solche Fähigkeiten fehlen vielen hier, die sich schwer tun 
Jobs zu finden. Die wissen einfach nicht wie man sich richtig verkauft. 
Ich vermute die setzen sich ins Gespräch rein und sagen sich "ich bin 
doch Ingenieur, also Fachkraft daher nehmt mich, alles wichtige steht in 
meinen Unterlagen", statt sich mal gut zu verkaufen. Zitat von Willem: 
Ingenieur ist doch nichts besonderes. Falsche Einstellung! man muss sich 
einfach verkaufen können und auch mal Ergebnisse sagen wir, etwas 
aufpolieren. Also nicht "ich habe in diesem Projekt kleinere C 
Subroutinen entwickelt die von anderen Entwicklern zur Entwicklung der 
wichtigen Steuerfunktionen genutzt wurden" sondern "ich hatte eine 
tragende Rolle in der Core Entwicklung auf dem die gesammte Steuerlogik 
des Projektes basiert mit modernen Methoden entwickelt und zur Hoch 
Verfügbarkeit optimiert"

von Wilhelm F. (Gast)


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Max schrieb:

> "ich hatte eine
> tragende Rolle in der Core Entwicklung auf dem die gesammte Steuerlogik
> des Projektes basiert mit modernen Methoden entwickelt und zur Hoch
> Verfügbarkeit optimiert"

Auch falsch:

Ich entwickelte neben einer neuen Marssonde noch eben ein 
Wasserkraftwerk für den Suez-Kanal, weil dank meiner High Performance 
noch 2 Wochen Projektzeit übrig blieben. Dann noch das Bauwerk, und 
nebenbei einen Core mit Steuerlogik, für das ich alles kein weiteres 
Personal benötigte.

;-)

von Ferkulator (Gast)


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Wilhelm F. schrieb:
> Auch falsch:
>
> Ich entwickelte neben einer neuen Marssonde noch eben ein
> Wasserkraftwerk für den Suez-Kanal, weil dank meiner High Performance
> noch 2 Wochen Projektzeit übrig blieben. Dann noch das Bauwerk, und
> nebenbei einen Core mit Steuerlogik, für das ich alles kein weiteres
> Personal benötigte.
>
> ;-)

Du bist echt toll!

von Rene H. (Gast)


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Plumpi schrieb:
> Habe festgestellt, dass Menschen, die eher ein wenig schüchterner sind
> einem oft auch sympathisch sind. Das muss also nicht immer von Nachteil
> sein...

Das stimmt nur begrenzt. Du vergisst Dein Gegenüber. Unter Kollegen mag 
das so sein, hast Du es mit Kunden oder Vorgesetzten zu tun, nicht mehr.
Wichtig ist Kleidung, Haltung, Auftreten und natürlich Ausdrucksweise.

Ein interessantes Thema ist noch: Führung von unten! Auch damit lässt 
sich einiges machen.

Hier ein Artikel dazu: 
http://www.welt.de/print/die_welt/karriere/article111454165/Fuehrung-von-unten.html

Grüsse,
René

von A. F. (chefdesigner)


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Netter Artikel, aber auch nur bedingt anwendbar und das nicht bei jedem 
und auch nicht durch jeden. Es gibt Leute, denen ist es nicht gegeben, 
sich in den Mittelpunkt zu drängen und andere tun das permanent. Je 
nachdem, wo man ist und wer da sonst noch umeinander ist, kann das eine 
richtiger sein oder das andere.

von Aussteiger (Gast)


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das Problem ist einfach, dass sich viele Ingenieure einfach für zu toll 
und unersetzbar halten, als dass sie meinen viel in ihr Auftreten 
investieren zu müssen. Dabei wissen viele gar nicht, wie Führungskräfte 
oft über solche Ingenieure in ausgewaschenen Jeans und T-Shirts denken. 
Für die sind das die fleißigen Arbeitsbienenen, die man schön klein 
halten kann. Da kann es dann sein, dass der smarte, eloquente und gut 
gekleidete Ingenieur, der sich mit Lorbeeren anderer schmückt zum 
Abteilungsleiter befördert wird, während der Nerd im Band T Shirt und 
mit langen Haaren weiterhin auf seinem Entwicklerposten hockt und vom 
neuen Abteilungsleiter gesagt bekommt, dass es dieses Jahr mal wieder 
mal nix wird mit der 3%igen Gehaltserhöhung. Dafür aber stellt er dann 
2% im nächsten Jahr in Aussicht, wenn der Nerd Ing brav seine Ziele 
erreicht hat, die der Abteilungsleiter jedes Jahr höher steckt.

von horst1 (Gast)


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Aussteiger schrieb:
> Dafür aber stellt er dann
> 2% im nächsten Jahr in Aussicht, wenn der Nerd Ing brav seine Ziele
> erreicht hat, die der Abteilungsleiter jedes Jahr höher steckt.

Dafür bekommt der Abteilungsleiter aber 10% mehr, weil er Kosten gespart 
hat und sein Budget nicht ausgereizt hat.

Aussteiger schrieb:
> das Problem ist einfach, dass sich viele Ingenieure einfach für zu toll
> und unersetzbar halten, als dass sie meinen viel in ihr Auftreten
> investieren zu müssen. Dabei wissen viele gar nicht, wie Führungskräfte
> oft über solche Ingenieure in ausgewaschenen Jeans und T-Shirts denken.
> Für die sind das die fleißigen Arbeitsbienenen, die man schön klein
> halten kann.

Das sieht man ja schon hier im Forum, wo bei den 
"überdurchschnittlichen" Gehältern >40k schon mal der Zeigerfinger 
gegenüber Kollegen erhoben wird, wenn man nicht gerade einen Uni 
Abschluss hat.
Piloten, Lokführer und Ärzte bekommen es auf die Reihe sich zu 
organisieren und ihre Interessen durchzusetzen.
Ingenieure hingegen arbeiten brav und erheben sich maximal (wie in 
diesem Forum) gegen die eigene Kaste, wenn dort ein Paar Euro zuviel 
verdient werden.

von Aussteiger (Gast)


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horst1 schrieb:
> Piloten, Lokführer und Ärzte bekommen es auf die Reihe sich zu
> organisieren und ihre Interessen durchzusetzen.
> Ingenieure hingegen arbeiten brav und erheben sich maximal (wie in
> diesem Forum) gegen die eigene Kaste, wenn dort ein Paar Euro zuviel
> verdient werden.

diese Leute die du ansprichst, sind auch weniger leicht zu ersetzen, 
diese kann man nur schwer auslagern, außer Piloten zum Teil, auch große 
Fluggesellschaften haben Leiharbeitsfirmen wo der Jung Pilot für 30k 
fliegt und Überstunden schieben muss. Ärzte kann man nur schwer 
auslagern, die braucht man vor Ort und für die Gesundheit ist die 
Gesellschaft doch einiges bereit zu bezahlen. Bevor man sich ein neues 
Auto kauft, will man erstmal gesund sein.

Dennoch ist es einfach so, dass es halt viele Ingenieure gibt, die 
einfach nicht eloquent und selbstbewusst auftreten können, bzw. einfach 
schlecht gekleidet sind, wie schon erwähnt mit ausgelatschten Schuhen, 
ausgewaschenen Hemden und Jeans oder gar Band T-Shirt. Bei den 
ü50igerern häufig auch noch eine schlecht gestutzte 80er Jahre 
Rotzbremse, was schon seit 15 Jahren völlig out ist, sowas trägt keine 
ernst zunehmende Persönlichkeit im Geschäftsleben noch. Heute wirkt 
sowas einfach nur ungepflegt. Oder auch Menschen mit ausgeprägtem 
Dialekt. Darum boomen z.B. Kurse wo man akzentfreies Hochdeutsch lernt. 
Mit Dialekt wirken viele kluge Menschen erheblich dümmer als sie 
eigentlich sind. Wenn dazu noch die Kleidung und das Äußere eher 
vernachlästigt sind, nimmt man eine Person die dazu auch noch Dialekt 
spricht, einfach nicht ganz für voll im Geschäftsleben.

Als Kleidungstipp: man sollte sich nicht der Stelle angemessen kleiden 
sondern man sollte sich so kleiden wie es auf die Stelle passt, die man 
mal anstreben möchte! so sollte man auch sein sontiges Auftreten 
anpassen. Wer mal Abteilungsleiter werden will, sollte sich wie einer 
kleiden und wie einer kommunizieren! dann wird man viel eher bedacht, 
wenn es mal eine neue Führungsposition zu besetzen gilt!

von Geh sterben, Heiner! (Gast)


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Aussteiger schrieb:
(...)

Heiner, man kann nur aussteigen,
wenn man zuvor drin war!   :-)

von Bester (Gast)


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Ich habe ein Studium abgeschlossen und trage Designer-Hosen und -Schuhe.
Ingenieur-Know-How habe ich nicht, ich betone aber beim Sprechen das, 
was ich nicht verstehe. Ich bin BWLer.
Wird aus mir mal was?

von klausi (Gast)


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Bester schrieb:
> Ich habe ein Studium abgeschlossen und trage Designer-Hosen und
> -Schuhe.
> Ingenieur-Know-How habe ich nicht, ich betone aber beim Sprechen das,
> was ich nicht verstehe. Ich bin BWLer. Wird aus mir mal was?

Definitiv. Es reicht mal zum Einstieg als Senior Consulter bei McKinsey 
mit 90k € + Boni.

Danke an DrTech. Guter Beitrag und sicher interessant für alle 
Ingenieure.

von klausi (Gast)


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Ich sehe ab und zu Informatiker in unserer Abteilung
rumlaufen, oder in Kantine. Nichts gegen die,  aber trotzdem.

Richtig schlimm sieht es bei einen aus, der fast immer in Hochwasserhose 
rum läuft. Und dazu noch dauernd dieses äh, ähm, Gestottere..

Was muss ich da denken? Welche Gedanken kommen mir da in den Sinn?

-Er schafft es nicht alleine, sich eine passende Hose zu kaufen.
-Ihm fällt es gar nicht erst auf.
-Welche Rückschlüsse lässt das auf die Kompetenz zu?
-Ist er mit anderen Dingen auch so nachlässig?

Bin zwar auch nicht so übertrieben schicki-micki angezogen wie ein 
Bwler, aber als Ing. kann ich mich auch ganz gut kleiden.

Schönen Tag allerseits

von Maxx (Gast)


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klausi schrieb:
> Ich sehe ab und zu
<snip>
<irgendeine willkürliche Gruppe>
</snip>
> in unserer Abteilung rumlaufen, oder in Kantine. Nichts gegen die,
> aber trotzdem.

Der Klassiker :)

Nichts gegen Ausländer, aber trotzdem.
Nichts gegen Frauen, aber trotzdem.
Nichts gegen Katholiken, aber trotzdem.
Nichts gegen Vorurteile, aber trotzdem.

von Hans-Peter (Gast)


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klausi schrieb:
> Bin zwar auch nicht so übertrieben schicki-micki angezogen wie ein
> Bwler, aber als Ing. kann ich mich auch ganz gut kleiden.

Ist ja auch immer ganz davon abhängig wo man denn dann arbeitet...

Aber grundsätzlich ein paar Lederschuhe, ne schlichte Jeans die gut 
sitzt (jetzt nicht unbedingt diese mit löchern) und n hemd, im sommer 
vielleicht mal n kurzarmhemd? Sowas wäre doch ok, oder?

Im Rahmen der Bachelorarbeit war ich bei einem ~300 Mann Mittelständler 
tätig, da kam auch der Abteilungsleiter manchmal mit sneaker, jeans und 
so nem polo...

Die entwicklungsings dann mit turnschuhen + tshirt, oder auch mal n 
pulli... Einer war dabei der hatte immer n hemd und n paar schickere 
schuhe an...

Aber mal hand aufs herz interessiert das wirklich jemanden? Solange man 
da jetzt nicht mit so nem wacken shirt auftaucht, ner kurzen hose oder 
flip flops ist doch alles in butter?

Nunja, man möchte auch nicht den fehler machen und sich zu overdressed 
in einem Unternehmen zeigen, wohingegen die anderen MA`s nur mit 
pulli/shirt und sneaker rumlaufen? Da kommts doch sicher auch mal so zu 
sachen wie "ah, der neue, aha, was will der uns beweisen"?

von klausi (Gast)


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Hans-Peter schrieb:
> Ist ja auch immer ganz davon abhängig wo man denn dann arbeitet...
>
> Aber grundsätzlich ein paar Lederschuhe, ne schlichte Jeans die gut
> sitzt (jetzt nicht unbedingt diese mit löchern) und n hemd, im sommer
> vielleicht mal n kurzarmhemd? Sowas wäre doch ok, oder?

Ganz klar, keine Frage.

Uni/FH : fast egal, Ausnahme:
Es gab mal einen älteren, pragmatisierten, kauzigen Physik Prof, auf 
meiner Uni, wennst bei dem ne mündliche Prüfung hattest, bekamst du ohne 
Sakko gleich eine Note schlechter.. seine Aussage, ist es Ihnen das 
nicht wert, ist Ihnen das Prüfungsergebnis auch nicht viel wert..

Job:
In IBN arbeitete ich auch in voller Montur, in der Softwareentwicklung 
mal in Shirt und sogar im Hochsommer mal mit flipflops..

Jetzt als Applikationsmanager/Betreuung von Lieferanten/Entwicklung/User 
und in Projektmeetings geht das halt nicht mehr.

Hier ist Minimum Hemd (gebügelt! ), Jean (besser Stoffhose),  und gute 
zB Lederschuhe gefordert, d.h. keine Adidas oder sowas.

von DrTech (Gast)


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Maxx schrieb:
> klausi schrieb:
> Ich sehe ab und zu
>
> <snip>
> <irgendeine willkürliche Gruppe>
> </snip>
> in unserer Abteilung rumlaufen, oder in Kantine. Nichts gegen die,  aber
> trotzdem.
>
> Der Klassiker :)
>
> Nichts gegen Ausländer, aber trotzdem.
> Nichts gegen Frauen, aber trotzdem.
> Nichts gegen Katholiken, aber trotzdem.
> Nichts gegen Vorurteile, aber trotzdem.

Also ich kann den klausi schon verstehen:

Ein Ing. der sich nicht mal richtig anziehen kann , nehme ich auch nicht 
ernst.

Kein Vorurteil, das ist einfach so. Bin halt dafür, noch echte Werte zu 
vertreten.

Leute, ihr kommt so einfach nicht weit. Wie wollt ihr Geschäfte 
abschließen, aufsteigen, wenn ihr schon beim anziehen Probleme habt.

Gut wenn ihr Friggler oder Endwiggler bleiben wollt, ist das eure gute 
Meinung.

Ähs, ähms und Hochwasserhosen habe auch ich in schon vielen 
Endwigglerabteilungen kennenlernen dürfen.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>...oder Endwiggler

Bist du eine der Zocker_xy aka Zuckerle Sockenpuppen? Die hatten 
dieselbe Rechtschreibschwäche.

von A. F. (chefdesigner)


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Man darf bei der ganzen Kleiderordnung aber nicht vergessen, dass die 
Ingenieure mit Stoffhose und Hemd sehr schnell bei anderen unten durch 
sind, weil sie eltitär auftreten. Die werden dann schnell in die Gruppe 
der Schlippsträger = Produktmanager und Artverwandte eingeordnet und 
entsprechend behandelt. Daher : Kleide Dich wie Deine Kollegen. Eher 
etwas unauffälliger und dann mit Inhalten glänzen. Bei aussenwirksamen 
Tätigkeiten immer eher etwas besser.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Es gab mal einen älteren, pragmatisierten, kauzigen Physik Prof, auf
> meiner Uni, wennst bei dem ne mündliche Prüfung hattest, bekamst du ohne
> Sakko gleich eine Note schlechter.. seine Aussage, ist es Ihnen das
> nicht wert, ist Ihnen das Prüfungsergebnis auch nicht viel wert..

Ich habe mein Studium komplett im Ausland absolviert, das ist gute 40 
Jahre her.
Da war das Antreten im Anzug zu den Prüfungen eine Pflichtübung.
Heute läuft fast jeder Ing im Schlabberlook durch die Gegend - wie der 
Heizer auf dem Ausflugsdampfer. Muss ja nicht sein.

> Man darf bei der ganzen Kleiderordnung aber nicht vergessen, dass die
> Ingenieure mit Stoffhose und Hemd sehr schnell bei anderen unten durch
> sind, weil sie eltitär auftreten.

OMG - musst du dich wirklich auf diese Art beim Proll oder dem 
Haushandwerker anbiedern? Ich habe doch nicht studiert, um im 
ausgefransten Blaumann,  in Latzhosen und mit Gummistiefeln durch die 
Gegend zu rennen.

Was ist an Stoffhose und weißem Hemd elitär?

von Axel L. (axel_5)


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DrTech schrieb:

>
> Also ich kann den klausi schon verstehen:
>
> Ein Ing. der sich nicht mal richtig anziehen kann , nehme ich auch nicht
> ernst.
>
> Kein Vorurteil, das ist einfach so. Bin halt dafür, noch echte Werte zu
> vertreten.
>
> Leute, ihr kommt so einfach nicht weit. Wie wollt ihr Geschäfte
> abschließen, aufsteigen, wenn ihr schon beim anziehen Probleme habt.
>
> Gut wenn ihr Friggler oder Endwiggler bleiben wollt, ist das eure gute
> Meinung.
>
> Ähs, ähms und Hochwasserhosen habe auch ich in schon vielen
> Endwigglerabteilungen kennenlernen dürfen.

Es kommt mal wieder auf den alten Punkt zurück: Wer mal 80k€+ bekommen 
will, muss das Spiel eben mitmachen, die anderen sollen nicht jammern, 
wenn es Gehaltsmässig nicht so läuft. Wer sich kleidet wie ein Penner, 
wird nur wie einer bezahlt.

Gruss
Axel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
>> Es gab mal einen älteren, pragmatisierten, kauzigen Physik Prof, auf
>> meiner Uni, wennst bei dem ne mündliche Prüfung hattest, bekamst du ohne
>> Sakko gleich eine Note schlechter.. seine Aussage, ist es Ihnen das
>> nicht wert, ist Ihnen das Prüfungsergebnis auch nicht viel wert..
>
> Ich habe mein Studium komplett im Ausland absolviert, das ist gute 40
> Jahre her.
> Da war das Antreten im Anzug zu den Prüfungen eine Pflichtübung.
> Heute läuft fast jeder Ing im Schlabberlook durch die Gegend - wie der
> Heizer auf dem Ausflugsdampfer. Muss ja nicht sein.

Denke ich auch - eine normale, gepflegte Kleidung ist doch wirklich kein 
"Verbiegen" oder "Aufgabe der Identität".

Man muss ja nicht immer Schlips tragen (mache ich auch nicht), aber ein 
sauberes Hemd, eine saubere Hose (kann auch eine ordentliche! Jeans 
sein) und vernünftige Schuhe ist nicht zu viel verlangt. Dann noch ein 
schönes Sakko und rasiert und man sieht gut und flott aus.

> Was ist an Stoffhose und weißem Hemd elitär?

Ja nix :-)
Da liege ich mit meinem Mitarbeiter auch ziemlich auf einer Wellenlänge: 
vernünftig, aber nicht übertrieben. Hier im Büro ohne Kunden ist es auch 
mal ein T-Shirt (auch bei meinem Angestellten) oder am WE alleine 
durchaus auch der Freizeitanzug - sieht ja eh niemand. Es muss ja auch 
Vorteile haben, wenn das Büro/Labor im Haus ist :-)

von Maxx (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Denke ich auch - eine normale, gepflegte Kleidung ist doch wirklich kein
> "Verbiegen" oder "Aufgabe der Identität".

DrTech schrieb:
> Also ich kann den klausi schon verstehen:
>
> Ein Ing. der sich nicht mal richtig anziehen kann , nehme ich auch nicht
> ernst.
>
> Kein Vorurteil, das ist einfach so. Bin halt dafür, noch echte Werte zu
> vertreten.
>
> Leute, ihr kommt so einfach nicht weit. Wie wollt ihr Geschäfte
> abschließen, aufsteigen, wenn ihr schon beim anziehen Probleme habt.
>
> Gut wenn ihr Friggler oder Endwiggler bleiben wollt, ist das eure gute
> Meinung.
>
> Ähs, ähms und Hochwasserhosen habe auch ich in schon vielen
> Endwigglerabteilungen kennenlernen dürfen.

Das sehe ich deutlich differentierter.
Die Kleidung hat der Aufgabe gerecht zu werden.

Im Labor sitzt hoffentlich keiner im feinen Zwirn und versaut sich 
diesen mit Lötzinn und Paste.
Genausowenig wie jemand im Kunkenkontakt mit nem WOA Shirt auftaucht (Es 
sei denn in Wacken auf den Feldern selbst)

Der Eindruck auf dem Büroflur oder der Kantine ist da unerheblich.
Ich hab noch nie in der Gehaltsverhandlung da gesessen und argumentiert 
"Um mich gut zu kleiden brauche ich mehr Geld, da ..." oder "ich bin 
aufgrund meiner Kleiderwahl für das nächste super-duper-Projekt der 
bessere Ing."
Eher mit dem was an fachlichen Erfolg und zusätzlichen gewonnenen 
Fähigkeiten und Erfahrungen.

von Matthias L. (limbachnet)


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Kleidung sollte der Situation angemessen sein, sowohl geschäftlich als 
auch privat.

Natürlich gilt der Spruch: "Ein Ritter ohne Rüstung sieht aus wie sein 
Knappe". Aber der Ritter trägt die Rüstung eben nur im Gefecht und nicht 
beim Baden, das würde ja rosten.

von Jüntha (Gast)


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Hauptsache, die Haare liegen!

Jruß Jüntha

von DrTech (Gast)


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Matthias L. schrieb:
> Kleidung sollte der Situation angemessen sein, sowohl geschäftlich
> als auch privat.
>
> Natürlich gilt der Spruch: "Ein Ritter ohne Rüstung sieht aus wie sein
> Knappe". Aber der Ritter trägt die Rüstung eben nur im Gefecht und nicht
> beim Baden, das würde ja rosten.

Na klar, das habe ich auch bereits oben schon angesprochen.

Zu jedem Thema, Berufsfeld, ... die passende Kleidung.

Aber ich bin mir selbst soviel wert, mich anzupassen und mindestens 
gucken, ob meine Kleidergrösse passt.

Nur mal so zum nachdenken.

von Thomas1 (Gast)


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Ohne Kundenkontakt ist die Kleidung relativ egal. Hauptsache die 
Leistung stimmt. In Amerika laufen die noch lockerer rum.

von asdf (Gast)


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> Ohne Kundenkontakt ist die Kleidung relativ egal. Hauptsache die
> Leistung stimmt.

Relativ zu was? Dem Obdachlosen auf der Strasse?

> In Amerika laufen die noch lockerer rum.
Das stimmt nur bedingt. Meistens gilt (jenseits von Google&Co): Je 
groesser der Laden umso enger die (oft ungeschriebenen) Regeln. Der 
Kleidungsstil ist ggf. ein anderer als in .de

von Mal ne Frage (Gast)


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asdf schrieb:
> Der Kleidungsstil ist ggf. ein anderer als in .de

Also eher so wie in .com?

von DrTech (Gast)


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Also hier in Wien (.at) wird schon Wert auf Kleidung gelegt.

Kann doch nicht sein, dass sich Akademiker nicht selbst anziehen können, 
oder Mutti noch die Unterhosen, Socken und Co. parat legen muss..

Meistens siehts dann aber besser aus, aber auch nicht immer.

Thomas1 schrieb:
> Ohne Kundenkontakt ist die Kleidung relativ egal. Hauptsache die
> Leistung stimmt. In Amerika laufen die noch lockerer rum.

Nein. Es muss beides stimmen. Besonders in höheren Positionen.

zB Application Manager können sich das nicht erlauben.

von Jüntha (Gast)


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>Besonders in höheren Positionen.

In höheren Positionen ist es egal. Einen Kranführer sieht man kaum mal
ebenerdig.

Jruß Jüntha

von Jo S. (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Es kommt mal wieder auf den alten Punkt zurück: Wer mal 80k€+ bekommen
> will, muss das Spiel eben mitmachen, die anderen sollen nicht jammern,
> wenn es Gehaltsmässig nicht so läuft. Wer sich kleidet wie ein Penner,
> wird nur wie einer bezahlt.
>
> Gruss
> Axel

So ist es!

Angemessenes Äußeres und angemessenes Auftreten ist eine 
Grundvoraussetzung.

Merkwürdigerweise kapieren das einige nicht / nie.

von DrTech (Gast)


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DrTech entlarvt schrieb im Beitrag #3656906:
> DrTech schrieb:
> Mal Schnauze halten
>
> Das verstehst du also unter "gutes Auftreten"?
> Klingt eher nach Prolet!

Es ist ein Unterschied, ob ich mit Kunden/Mitarbeitern zu tun habe, oder 
hier im Forum mit anonymen, vorlauten und frechen Forentrollen.

von Bürovorsteher (Gast)


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Es scheint leider so zu sein, dass es für viele, ja leider auch Ings, 
der Ausdruck höchster Selbstverwirklichung ist, in vollgepissten 
Jogginghosen durch die Gegend zu laufen.
Dieser Trend wird u.a. dadurch gefördert, dass in der Werbung für 
(Männer-) kleidung aller Art stets die ungepflegt wirkenden Typen mit 
Dreitagebart präsentiert werden. Ich hoffe, dass diese wenigstens nicht 
so riechen, wie sie aussehen.
Ob mit oder ohne Kundenkontakt: es ist auch ein Zeichen der 
Selbstachtung,
nicht wie ein Penner oder wie ein im Studialter gestrandeter Nerd 
auszusehen.

Kleider und geputzte Schuhe machen Leute, immernoch.

von hajo (Gast)


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> Kleider und geputzte Schuhe machen Leute, immernoch.

Ja, und was sagt das über unsere Gesellschaft aus? Wie begründet man 
objektiv, dass ein geschniegelter und rasierter Ingenieur einen besseren 
Job macht, als einer mit kurzen Hosen und Pulli?

@Jo, Dr. Tech und Büroversteher:
Das Schlimme ist doch, dass ihr Opfer überholter Klischeevorstellungen 
seid ("das gehört sich so") und euch dafür auch noch geil und überlegen 
findet. Ihr habt es nicht erfunden, sondern spielt es einfach mit und 
seid euch dessen nichtmal bewusst. Das dann noch als das Vertreten von 
"Werten" zu verkaufen, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Einem aufgezwungenen Ideal hinterher zu eifern ist alles, aber kein Wert 
an sich.

von DrTech (Gast)


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hajo schrieb:
> @Jo, Dr. Tech und Büroversteher:
> Das Schlimme ist doch, dass ihr Opfer überholter Klischeevorstellungen
> seid ("das gehört sich so") und euch dafür auch noch geil und überlegen
> findet. Ihr habt es nicht erfunden, sondern spielt es einfach mit und
> seid euch dessen nichtmal bewusst. Das dann noch als das Vertreten von
> "Werten" zu verkaufen, setzt dem Ganzen die Krone auf.

Nein, ich bin mir dessen schon bewusst.

Und ja, ich bin "traditionell" veranlagt, vielleicht auch wg. der guten 
Erziehung ;-) War auch in Studentenverbindungen, soviel dazu. Man könnte 
fast sagen, ich wäre ein Stück mehr rechts, als links,  wenn ihr wisst 
was ich meine.

Aber in höheren Kreisen gehört es dazu, sich angemessen zu kleiden, 
auszudrücken,  und zu verhalten.

Also sage mir, wie anders soll ich zB einem Geschäftspartner gegenüber 
den ersten Eindruck eines promovierten Ingenieurs  vermitteln?

Wohl kaum in Shirts, Jogginghosen o.ä.

Mir ist bewusst, dass ich das Spiel mitspiele, hole mir aber für mich 
dafür das beste raus. Auch gute Kleidung lässt sich individualisieren. 
Einen schönen Anzug lasse ich mir auch schneidern und kaufe ihn nicht 
von der Stange.  Da kommt eben der nächste Punkt ins Spiel.

Ich tue etwas für mich selbst (Selbstachtung), fühle mich in meinen 
Kleidern wohl und gleichzeitig präsentiere/wirke ich (mich) nach aussen 
auch anders.

Das bekommt jeder Geschäftspartner mit.

In zB IBN ist es klar anders, aber auch da achtete ich in gewisser Weise 
auf Form, frisch geduscht jeden Tag,  frische Klamotten unter dem 
Blaumann.

Als Student war mir das alles noch nicht so wichtig, das ist wahr. 
Später überlegt man sich aber, will man wirklich als Akademiker im Beruf 
so daherkommen wie Ali von der Dönerecke oder nen Penner mit 
Trainingshosen im Aldi?

Privat ist es ja was anderes, wenn man in der Freizeit in den Wald geht 
und einen Fitnessparcour durch macht..

von Bürovorsteher (Gast)


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> Also ob ich einen Bart trage oder nicht, hat nichts mit ungeflegt zu
> tun.

Ich rede vom Dreitagebart der Gauloise-Reklame, wo jemand im Schlafanzug 
seinen Köter ausführt "Liberté toujours" (mein Französischunterricht 
liegt bereits etliche Dekaden zurück, ich hoffe, es richtig geschrieben 
zu haben).

Bemerkenswerterweise waren alle geschäftlichen Besucher meiner Firma 
standesgemäß gekleidet. Sie kamen nie in Turnschuhen oder Sneakers.

> Das Schlimme ist doch, dass ihr Opfer überholter Klischeevorstellungen
> seid ("das gehört sich so") und euch dafür auch noch geil und überlegen
> findet. Ihr habt es nicht erfunden, sondern spielt es einfach mit und
> seid euch dessen nichtmal bewusst.

Geil und überlegen - naja.
Überholte Konventionen: das denke ich nicht. Überholt wäre, wenn ich im 
Vatermörder rumlaufe.
Konventionen sind übrigens gar nicht so übel, denn sie regeln das 
Verhalten der Gesellschaft und das Verhalten des einzelnen in der 
Gesellschaft.

von Lodemehl (Gast)


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@Bürovorsteher
In Deiner Firma möchte ich nicht arbeiten!
Wir sind hier alle locker in Jeans und achten uns ohne Rücksicht auf die 
Kleidung!

von Bürovorsteher (Gast)


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> In Deiner Firma möchte ich nicht arbeiten!

Musst du auch nicht; ich stelle ohnehin niemanden ein.

von Dressman (Gast)


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Hallo

Sollte in einem Unternehmen keine Kleiderordnung vorgeben sein(siehe 
Bankensektor) soll doch jeder im Rahmen des sozialverträglichem 
Miteinanders anziehen was er möge.

Jedoch muss dann Toleranz von allen Seiten verlangt werden.

Sprüche wie "Anzugträger, Stoffhosen, sind elitär , Schnösel"
sind dann genauso deplaziert und abwertend.

Aber leider heißt ja für viele Mitforanten freie Kleiderwahl nur "leger" 
oder "casual".  Wenn freie Kleiderwahl gewünscht ist, muss man auch dem 
"overdessed"-Kollegen genauso ungezwungen begegnen und sich nicht durch 
seine Kleidungswahl angegriffen fühlen. Aber leider leben wir nun mal in 
einer Welt voller Vorurteile, weshalb ein solches Verhalten sich nicht 
vermeiden lässt.

von Maxx (Gast)


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DrTech schrieb:
> Ich tue etwas für mich selbst (Selbstachtung)

Echt?
Oder ist das vielleicht doch eher fremdinduziert? Achtung deiner 
Umgebung auf dich?


Selbstachtung und Selbstbeusstsein bedeutet eben genau nicht darauf zu 
achten, wie man auf die Umwelt wirkt und von ihr wahrgenommen wird, 
sondern das eigene Wohlempfinden und seine eigene Wertigkeit durch die 
Übereinstimmung der eigenen Wünsche mit der Realität in Einklang zu 
bringen.

Natürlich kann das mit einer bestimmten Kleidung einhergehen, aber 
t.b.h. ich zweifle daran, dass ein feiner Zwirn bei einem Großteil 
derer, die ihn tragen, Ausdruck deren angestrebten Selbstbildes ist, 
sondern halte es für ein Mittel zum Zweck. Er hängt überm Kleiderbügel 
in dem Moment in dem er nicht mehr von Nutzen ist.

von HaraldDräger (Gast)


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Dr. Tech schrieb:
> Auch meine Frau sagt mir sogar , ich könnte noch vieles verbessern  - zB
> meine Körperhaltung, die Stimme (stärker betonen, nicht jammern),
> Standpunkt vertreten und bestimmt auftreten - die Gesamtheit machts.

Selbstsicherheit ist das Schlagwort.

Allegemein gesagt:
Selbstsicherheit kann man z.T. lernen - kann aber auch sein, dass eine 
gestörte Selbstsicherheit vorliegt. Das wäre dann eher etwas für eine 
Psychotherapie, wenn man es ändern möchte.

von Jo S. (Gast)


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hajo schrieb:
> @Jo, Dr. Tech und Büroversteher:
> Das Schlimme ist doch, dass ihr Opfer überholter Klischeevorstellungen
> seid ("das gehört sich so") ...
> Ihr habt es nicht erfunden, sondern spielt es einfach mit und
> seid euch dessen nichtmal bewusst.

Weder "überholt" noch Klischee! Sondern zeitlose Verhaltensnorm!

Wer sich nicht daran hält, wirkt wie ein rebellierender Pupertierender - 
unreif.

von Maxx (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Wer sich nicht daran hält, wirkt wie ein rebellierender Pupertierender -
> unreif.

Ich werfe mal einen Steve Jobs in den Raum.
Shirt und Jeans.

Ich bin überzeugt, dass deine Kategorisierung seiner Aussenwirkung da 
keinesfalls zutrifft.

von Jo S. (Gast)


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Der Marketingmann Jobs hat auch seine Kleidung bewußt zur Werbung 
eingesetzt.

von Axel L. (axel_5)


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Maxx schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Wer sich nicht daran hält, wirkt wie ein rebellierender Pupertierender -
>> unreif.
>
> Ich werfe mal einen Steve Jobs in den Raum.
> Shirt und Jeans.
>

Wenn Du so viel Geld auf der Bank hast, wie der, kann es Dir egal sein.

Aber geh mal davon aus, dass seine Sachen nicht billig waren und sicher 
nicht in die Kategorie Jeans und T-Shirt des durchschnittlichen 
Entwicklers gehörten. Es gibt durchaus Jeans für 500 US$.

Gruß
Axel

von Martin M. (martinm_de)


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>> Ich werfe mal einen Steve Jobs in den Raum.
>> Shirt und Jeans.

Ja nee, wenn einem  die Firma  gehört kann man natürlich machen
was man will.

Wenn man angestellt ist kann man eher selten machen was man will.

Das sind alles so triviale "truisms", diese ganze Diskussion
ist sinnlos.

Ich darf mal zusammenfassen:
Wenn ich  zum Kunden gehe: nicht in Jogginghose.

von Martin M. (martinm_de)


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>> Es gibt durchaus Jeans für 500 US$.

Klar, wenn mir jemand in Jeans begegnet  schau
ich ihm/ihr  erstmal auf den verlängerten Rücken und schau
welche Jeans-Marke  das ist.

von Jo S. (Gast)


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Ha, lustig, kaum ist der Name Steve Jobs eingetippt, schon erscheint 
sein Gesicht in der Werbeanzeige.   :)

von Maxx (Gast)


Lesenswert?

Und wirkt er wie ein pubertärer Rebell/rebellierender Pubertärer?

Diese Haltung "Wem es nicht Wert ist sich nach, der Konvention zu 
Kleiden, dem kann der Job auch nichts Wert sein" ist einfach sinnfrei. 
Und in diesem Beispiel offensichtlich völlig falsch.

von Jüntha (Gast)


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Maxx drohte:
>Ich werfe mal einen Steve Jobs in den Raum.

Du machst Dich der Körperverletzung schuldig -laß es lieber.

Jruß Jüntha

von DrTech (Gast)


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Maxx schrieb:
> Und wirkt er wie ein pubertärer Rebell/rebellierender Pubertärer?
>
> Diese Haltung "Wem es nicht Wert ist sich nach, der Konvention zu
> Kleiden, dem kann der Job auch nichts Wert sein" ist einfach sinnfrei.
> Und in diesem Beispiel offensichtlich völlig falsch.

Aber sieh es mal von der kulturellen Haltung her:

In der heutigen Wegwerf- und Spass-Gesellschaft bleibt einfach nicht 
mehr viel übrig.

Titel, Status, Anzug oder früher Uniformen - alles weg? Besonders hier 
in Wien - es ist einfach Teil meiner Identität.

DrTech ohne Doktorat, ohne Anzug, was bleibt dann noch? Jogginghosen 
oder T Shirts?

Ja vielleicht einzig und allein bei nem reichen Menschen bleibt der 
schnöde Mammon.

von Jüntha (Gast)


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>DrTech ohne Doktorat, ohne Anzug, was bleibt dann noch?

Nichts mehr. Je eher, je besser.

Jüntha

von Thomas1 (Gast)


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DrTech schrieb:
> DrTech ohne Doktorat, ohne Anzug, was bleibt dann noch? Jogginghosen
> oder T Shirts?


Rosa Joggingsanzug reicht doch bei dir.

von hajo (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Weder "überholt" noch Klischee! Sondern zeitlose Verhaltensnorm!
>
> Wer sich nicht daran hält, wirkt wie ein rebellierender Pupertierender -
> unreif.

Gemäß dieser Argumentiation müsstet ihr in Frack, Zylinder und weißen 
Handschuhen auf Arbeit erscheinen, und Meinungsverschiedenheiten vor der 
Tür im Duell bereinigen.

Zum zweiten Satz: Genau das meinte ich oben. Ihr stellt euch über andere 
und blickt herab, nur weil diese sich nicht sklavisch an angeblich 
allgemeingültige Normen halten. Lemminge.

von Mogli (Gast)


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hajo schrieb:
> Meinungsverschiedenheiten vor der
> Tür im Duell bereinigen.
Das wäre in Einzelfällen durchaus eine Alternative zu dem sich stetig 
haltenden Gezänke. Das macht zwar das Ergebnis nicht besser, eliminiert 
aber einen Zänkischen und reduziert damit das Problem auf die Hälfte.

von Ein armer Ingenieur (Gast)


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Was früher der Anzug-Zwang war ist doch heute der Jeans+T-Shirt-Zwang.

Lest euch die Kommentare oben mal durch und ihr stellt fest, dass man 
auf der Arbeit sich nie frei kleiden kann. Es gibt immer Zwänge und 
Vorurteile sobald man von der Norm abweicht.

Ich würde gerne eine Stoffhose tragen, da sie super bequem sind. 
Stattdessen bin ich gezwungen dieses unbequeme Industrieprodukt namens 
Jeans zu tragen...

von IchglaubeEsNicht (Gast)


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Wird das jetzt ein Thread, in dem sich die 
Heiner/DrTech/Zuckerle-Sockenpuppen das Wochenende über aus Langeweile 
mit sich selbst unterhalten?

von Doc Brown (Gast)


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IchglaubeEsNicht schrieb:
> Wird das jetzt ein Thread, in dem sich die
> Heiner/DrTech/Zuckerle-Sockenpuppen das Wochenende über aus Langeweile
> mit sich selbst unterhalten?

LOL

Ich warte schon auf: "Das war der FAKE ..."

von ♪Geist (Gast)


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Kleider_machen_Leute schrieb im Beitrag #3658662:
> Jüngere Infs/Ings haben oft lange Haare, Metall-Band T Shirts an und
> sind ebenfalls links. Da lobe ich mir einen DrTech, der noch für echte
> Werte steht.

Da warst du nicht bei Siemens, Audi, Bosh etc. :)
Dort laufen die teilweise in Anzügen und sehen ganz schön geleckt aus.

von DrTech (Gast)


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Kleider_machen_Leute schrieb im Beitrag #3658736:
> ♪Geist schrieb:
> Da warst du nicht bei Siemens, Audi, Bosh etc. :)
> Dort laufen die teilweise in Anzügen und sehen ganz schön geleckt aus.
>
> ja nur teils, teils. Hab auch schon in großen Firmen solche recht
> einfach bis ungepflegt gekleidete Leute gesehen.
>
> Wer sich kleidet wie ein Kellerfrickler, der darf sich nicht wundern
> wenn er als solcher wahrgenommen und bezahlt wird. Das gleiche gilt für
> das Auftreten. Es gibt viele Ings/Infs die labern einen Vorgesetzten der
> weit von der Technik ist, mit technischen Details zu. Das ist der
> falsche Ansatz. Dazu noch Nerdkleidung, dann denkt der Chef =
> Kellerfrickler = beim Gehalt klein halten. Tritt man dagegen gut
> gekleidet, redegewandt und eloquent auf, erklärt z.B. Projektprobleme
> mit einfachen Begriffen (gerne Buzzwords und Allgemeinplätze) dann denkt
> der Chef eher "das ist aber ein aufgeweckter, kompetenter Mitarbeiter =>
> bei der nächsten Beförderungsrunde berücksichtigen"

Richtig, besonders bemerkte ich es damals nach meiner Promotion in Wien 
im Anzug:

Guten Morgen, Herr Dr.! Wie geht's Ihnen?  Darfs noch etwas Kaffee sein, 
oder noch a Semmerl?

von DrTech (Gast)


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D.h.das war der Ersteindruck am Morgen den die Frühstücksbar von mir 
hatte.. im Gespräch mit Chefs gings dann weiter, so dass ich dort auch 
positiv auffiel.

Bin heute zeichnungsberechtigt für eine große Firma in Wien. Sind alles 
nur kleine Faktoren, summieren sich aber bald schnell.

von Paul M. (paul_m65)


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Ein armer Ingenieur schrieb:
> Ich würde gerne eine Stoffhose tragen, da sie super bequem sind.
> Stattdessen bin ich gezwungen dieses unbequeme Industrieprodukt namens
> Jeans zu tragen...

Ich habe noch nie von jemanden gehört, dass er Stoffhosen angenehmer 
oder bequemer als Jeans empfindet.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Paul M. schrieb:
> Ich habe noch nie von jemanden gehört, dass er Stoffhosen angenehmer
> oder bequemer als Jeans empfindet.

Tragen sich beide gleich gut, wenn sie maßgeschneidert sind!

von Panasonic (Gast)


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Cha-woma M. schrieb:
> Tragen sich beide gleich gut, wenn sie maßgeschneidert sind!
>
Was bei Jeans natürlich völlig absurd ist, weil Jeans entworfen wurden 
um möglichst einfach maschinell gefertigt zu werden und zwar so, dass 
sie möglichst vielen Menschen passen.

Eine maßgeschneiderte Jeans ist quasi absurd.

Aber erklärt mal, warum soll eine Stoffhose unbequem sein? Der Stoff ist 
weich und elastisch. Das kann ich beim besten Willen nicht 
nachvollziehen.

Bei Hemden leuchtet es mir ja sofort ein, da es hier schwer ist ein Hemd 
von der Stange zu finden das gut passt. (Ein Hemd hat im Gegensatz zu 
einem T-Shirt/Pullover keinen Strecht-Effekt.)

von chris (Gast)


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O-ha!

Zickenkrieg bei den Shopping Queens ;-)

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Panasonic schrieb:
> Eine maßgeschneiderte Jeans ist quasi absurd.

Für Geld gibt`s alles für fast nix!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Panasonic schrieb:
> (Ein Hemd hat im Gegensatz zu
> einem T-Shirt/Pullover keinen Strecht-Effekt.)

Wamppe zu groß?

von JumenReizWotsch (Gast)


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Heiner, Zuckerle, Dr. Tech, Kleider machen Leute-Sockenpuppe schrieb zum
1841 Mal:

>Wampen haben heute
>meist Hartzer und solche mit einem Hilfsarbeiterjob, wie Paketfahrer,
>Staplerfahrer, Türgummiklopfer usw.


Kannst Du nicht ein Script schreiben, was den Schwachsinn automatisiert
erzeugt und neue Beiträge mit immer gleichem Inhalt erstellt?

Das wäre doch für Dich eine Arbeitserleichterung wie verrückt.

JumenReizWotsch

von Cyblord -. (cyblord)


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JumenReizWotsch schrieb:

> Kannst Du nicht ein Script schreiben, was den Schwachsinn automatisiert
> erzeugt und neue Beiträge mit immer gleichem Inhalt erstellt?

Das läuft doch schon lange. Der Ersteller ist schon lange tot. Nur das 
Skript läuft noch irgendwo vergessen auf einem Server vor sich hin.

von Paul M. (paul_m65)


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Panasonic schrieb:
> Aber erklärt mal, warum soll eine Stoffhose unbequem sein? Der Stoff ist
> weich und elastisch. Das kann ich beim besten Willen nicht
> nachvollziehen.

Der Stoff von Stoffhosen fühlt sich unangenehm auf der Haut an. Hat 
natürlich auch viel mit Gewohnheit zu tun.
Auch ist der Soff von Jeans robuster gegen Dreck und Abrieb.

von berliner (Gast)


Angehängte Dateien:

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Gutes Auftreten für Ingenieure: Sagt's Ihm.

von berliner (Gast)


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huch, zu viele Bilder....

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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berliner schrieb:
> Gutes Auftreten für Ingenieure: Sagt's Ihm.

So haben bei uns die promovierten Chemiker auch in der Firma am 
Schreibtisch gesessen, ähhh gelegen!

von Paul M. (paul_m65)


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Kleider_machen_Leute schrieb im Beitrag #3659965:
> wenn ein Stroustrup sich ordentlich kleiden würde, ein gutes Auftreten
> hätte, dann hätte er es sicher zum CEO von dem Laden schaffen können.

Kleider_machen_Leute schrieb im Beitrag #3659965:
> Er ist aber ein
> gutes Beispiel, dass mit dem richtigen Auftreten mehr drin gewesen wäre.

Was "mehr" ist, definiert jeder für sich selber. Vielleicht wollte er 
nie CEO sein.

von Panasonic (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Der Stoff von Stoffhosen fühlt sich unangenehm auf der Haut an. Hat
> natürlich auch viel mit Gewohnheit zu tun.
Du meinst hier vermutlich Schurwolle, oder?

Ist heutzutage wohl eher Gewohnheit.

Viele Kerle finden ja schon ihre eigene Körperbehaarung unangenehm und 
rasieren sie ab.

> Auch ist der Soff von Jeans robuster gegen Dreck und Abrieb.
>
Mein Opa war beruflich Bauarbeiter und hat nebenher einen Bauernhof 
betrieben. Trotzdem war er jeden Sonntag in "elitärer Kleidung" 
unterwegs und bei Festen immer in Anzug und Krawatte.

Ich habe eher den Eindruck, dass wir vergessen haben, dass man für 
verschiedene Anlässe verschiedene Arten an Kleidung tragen könnte.

Zurück zu deiner Aussage, als Bürohengst ist man Dreck und Abrieb doch 
nur noch  bei den heimischen Gartenarbeiten ausgesetzt :-)

von jolla (Gast)


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Panasonic schrieb:
> Mein Opa war beruflich Bauarbeiter und hat nebenher einen Bauernhof
> betrieben. Trotzdem war er jeden Sonntag in "elitärer Kleidung"
> unterwegs und bei Festen immer in Anzug und Krawatte.

Mein Opa war Sturmführer und hat sich ausser der Arbeit auch immer 
extrem gut gekleidet. Scheint an der früheren Generation zu liegen.

von benwilliam (Gast)


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es gibt unzählige kostenlose podcast zum thema auftreten, rhetorik, 
verhandlung, verkaufen etc ...

von Thomas1 (Gast)


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Passend zum Thema ist grade was bei SPON. Es geht um Seminare für 
Aufsteiger. Hat hier jemand sowas schonmal mitgemacht?
http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/benimmregeln-knigge-seminar-fuer-studenten-a-964695.html

von Paul B. (paul_baumann)


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Thomas frug:

>Es geht um Seminare für
>Aufsteiger. Hat hier jemand sowas schonmal mitgemacht?

Ja, als ich vor Jahrzehnten mal den Hebezeugpass gemacht habe. Da mußten
wir auch immer auf den Portalkran aufsteigen und die Leiter war ziemlich
schmal.

MfG Paul

von Kollege (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
> Ob mit oder ohne Kundenkontakt: es ist auch ein Zeichen der
> Selbstachtung,
> nicht wie ein Penner oder wie ein im Studialter gestrandeter Nerd
> auszusehen.

Naja, wenn man Fähigkeiten und Kompetenzen hat, muss man nicht unbedingt 
wie der schwanzlutschende Consultant im Anzug & Krawatte auftreten der 
seine Grossmutter für einen weiteren Xing kontakt vermieten würde.

Das ist doch nur etwas für inkompetente Blender..

von Jo S. (Gast)


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Ein armer Ingenieur schrieb:
> Was früher der Anzug-Zwang war ist doch heute der Jeans+T-Shirt-Zwang.
>
> Lest euch die Kommentare oben mal durch und ihr stellt fest, dass man
> auf der Arbeit sich nie frei kleiden kann. Es gibt immer Zwänge und
> Vorurteile sobald man von der Norm abweicht.
>
> Ich würde gerne eine Stoffhose tragen, da sie super bequem sind.
> Stattdessen bin ich gezwungen dieses unbequeme Industrieprodukt namens
> Jeans zu tragen...

Man muß halt zum Haufen passen, sonst nimmt man eine Außenseiterposition 
ein. Aber eine neutrale "Bürokleidung" paßt eigentlich immer.

Ich mach das so:

Besprechungen auf der Ebene Abteilungsleiter bis Bereichsleiter 
grundsätzlich Sakko und Krawatte

Dienstreisen zu Standorten der eigenen Firma und zu externen Firmen 
grundsätzlich Sakko und Krawatte

Besprechungen mit Fremdfirmen am eigenen Standort abhängig vom Level der 
Personen, überwiegend Sakko und Krawatte

Besprechungen mit Kollegen bis Abteilungsleiter normale Bürokleidung

Merke: Kleider machen Leute. Auch wenn´s rational denkende "Techniker" 
nicht gern einsehen wollen. Menschen beurteilen andere Personen unbewußt 
zu 80-90% nicht rational.

von Jo S. (Gast)


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DrTech schrieb:
> Sind alles
> nur kleine Faktoren, summieren sich aber bald schnell.

Ja. Und die vielen kleinen Faktoren ergeben das Gesamtbild der Person.

von Jo S. (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Ich habe noch nie von jemanden gehört, dass er Stoffhosen angenehmer
> oder bequemer als Jeans empfindet.

Das ist aber so! Besonders bei höheren Temperaturen.

von Jo S. (Gast)


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Paul M. schrieb:
> Der Stoff von Stoffhosen fühlt sich unangenehm auf der Haut an.

Es kommt halt auf den Stoff an!  ;)

von Panzer H. (panzer1)


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Jo S. schrieb:
> Besprechungen mit Kollegen bis Abteilungsleiter normale Bürokleidung

Was ist unter normaler Bürokleidung zu verstehen?

von klausi (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Paul M. schrieb:
> Ich habe noch nie von jemanden gehört, dass er Stoffhosen angenehmer
> oder bequemer als Jeans empfindet.
>
> Das ist aber so! Besonders bei höheren Temperaturen.

Kann ich auch bestätigen.

von Doc Brown (Gast)


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Meine Jeans kann ich wochenlang tragen und sie sieht immer gleich aus. 
Stoffhose ist zwar angenehmer, wenn es warm ist, aber die muss ich ab 
und zu waschen und BÜGELN ***schauder*** ;-)

von hupsala (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Ein armer Ingenieur schrieb:
>> Was früher der Anzug-Zwang war ist doch heute der Jeans+T-Shirt-Zwang.
>>
>> Lest euch die Kommentare oben mal durch und ihr stellt fest, dass man
>> auf der Arbeit sich nie frei kleiden kann. Es gibt immer Zwänge und
>> Vorurteile sobald man von der Norm abweicht.
>>
>> Ich würde gerne eine Stoffhose tragen, da sie super bequem sind.
>> Stattdessen bin ich gezwungen dieses unbequeme Industrieprodukt namens
>> Jeans zu tragen...
>
> Man muß halt zum Haufen passen, sonst nimmt man eine Außenseiterposition
> ein. Aber eine neutrale "Bürokleidung" paßt eigentlich immer.
>
> Ich mach das so:
>
> Besprechungen auf der Ebene Abteilungsleiter bis Bereichsleiter
> grundsätzlich Sakko und Krawatte
>
> Dienstreisen zu Standorten der eigenen Firma und zu externen Firmen
> grundsätzlich Sakko und Krawatte
>
> Besprechungen mit Fremdfirmen am eigenen Standort abhängig vom Level der
> Personen, überwiegend Sakko und Krawatte
>
> Besprechungen mit Kollegen bis Abteilungsleiter normale Bürokleidung
>

Ich mach das so immer jeans, lockere Schuhe, Pulli oder nen shirt :-)

Wenns zum Kunden oder auf Messen geht kommt man am Anzug nicht vorbei. 
Wobei das eben alles Unternehmenskultur ist..hatte mal ne Bekannte die 
is (musste) im Ballkleid zur Arbeit - kein witz - .


Die Stoffhosen finde ich auch bequemer wenn es der richtige Stoff ist. 
Allerdings sind Stoffhosen deutlich schneller nicht mehr tragbar wenn 
die Bügelfalte nach einer Zeit den Geist aufgibt. Zumal müssen einige 
Hosen  auch zur Reinigung gebracht werden das kostet Zeit.

von klausi (Gast)


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hupsala schrieb:
> Wenns zum Kunden oder auf Messen geht kommt man am Anzug nicht vorbei.
> Wobei das eben alles Unternehmenskultur ist..hatte mal ne Bekannte die
> is (musste) im Ballkleid zur Arbeit - kein witz - .

Was war denn das für ein Unternehmen?

Zufällig in der Rotlichtindustrie?

von tilo (Gast)


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Nach langen Jahren in der Herzkammer einer Ingolstädter Firma merkt man 
recht schnell, ob Herr/Frau Ing...Leiter...Manager... das tägliche feine 
Outfit dringend für Kompetenz und Respekt benötigt, oder eben nicht 
(deren Anzahl kann aufgrund einer Firmenstruktur ressourcenverbrennend 
hoch sein).
Für meine Person gebe ich nichts mehr auf Glanzzwirn und shinyshoes; die 
Person zählt, nicht die Uniform.
Und meiner Erfahrung nach ist es durchaus möglich, die internen und 
externen Aktivitäten in recht einfacherer Verpackung, natürlich nicht in 
Muskelshirt und KIK-Trainingshose, zu absolvieren, ohne in den 
Karrierekeller expediert zu werden.

von Axel L. (axel_5)


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tilo schrieb:

> Und meiner Erfahrung nach ist es durchaus möglich, die internen und
> externen Aktivitäten in recht einfacherer Verpackung, natürlich nicht in
> Muskelshirt und KIK-Trainingshose, zu absolvieren, ohne in den
> Karrierekeller expediert zu werden.

Kann man daraus schliessen, daßm Du mindestens Gruppenleiter oder eine 
vergleichbare Fachposition erreicht hast ?

Gruß
Axel

von Klaus I. (klauspi)


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hupsala schrieb:
> Die Stoffhosen finde ich auch bequemer wenn es der richtige Stoff ist.
> Allerdings sind Stoffhosen deutlich schneller nicht mehr tragbar wenn
> die Bügelfalte nach einer Zeit den Geist aufgibt. Zumal müssen einige
> Hosen  auch zur Reinigung gebracht werden das kostet Zeit.

:oD Nicht jede Stoffhose muß/sollte eine Bundfaltenhose sein. Ich 
persönlich mag die ja schon. Leider muß ich seit einigen Jahren 
Turnschuhe tragen. Deswegen suche ich auch immer Hosen, die zwischen 
Jeans und Bundfalte liegen. Und ja, seitdem habe ich auch Hemden mit 
Karo.

von bal (Gast)


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Wenn ich einen Banktermin oder Versicherungstermin habe sitze ich auch 
immer Menschen im Anzug gegenüber.
Da werde ich extrem vorsichtig. Ganz unbewusst, ich kann da nichts 
dagegen tun.
Der Anzug soll wahrscheinlich auf mich einen guten Eindruck machen, mir 
das Gefühl von Kompetenz und Anstand vermitteln.
Aber irgendwie macht mich der Anzug eher misstrauisch. Ich betrachte 
meinen Bankberater nicht mehr als Helfer, sondern als Gegenspieler, der 
versucht mir etwas einzureden wohingegen ich versuchen muss 
herauszufinden, was ich tatsächlich haben will und brauche.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Das sind ja auch keine Berater sondern Verkäufer.

Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied :-)

von Hhhhhh (Gast)


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Hallo bal,
Mir geht es genauso aber bei den meisten Menschen wirkt es anders!

Was ich bemerkenswert finde ist folgendes Paradoxon:
Meinung der breiten Masse -> Politiker,  Bänker,  Autohändler,.... in 
feinem Zwirn sind Halsabschneider / Betrüger die lügen und nur um den 
eigenen Vorteil bedacht sind und dir die Kohle aus der Tasche ziehen.
--> Genau diese Leute bestehen aber auch häufig auf diese Klischees der 
aufgesetzen und durchgestylten Luftpumpen. Der Verkäufer im (sauberen) 
t-shirt kann sich ja nicht mal n Anzug leisten,  der kann ja nix sein. 
Ausserdem pusht der zu wenig durch überzeichnete Anpreisungen und 
Versprechungen!
Die meisten Menschen wollen eben verarscht werden!

Ich halte es beruflich so das ich mit Jeans und gebügeltem Hemd 
erscheine. Messe oder Präsentation dann im schwarzen Anzug um nicht 
negativ aufzufallen.
Traurig ist, dass mich selbst das familiäre Umfeld mehr schätzt,  wenn 
ich im Hemd erscheine, anstatt in Shorts und t-shirt. "Schau dir den 
Jungen an, der ist jetzt erfolgreicher Ingenieur"

von Abzockland Deutschland (Gast)


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Hhhhhh schrieb:
> "Schau dir den Jungen an, der ist jetzt erfolgreicher BWLer"

von Kleider_machen_Leute (Gast)


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Hhhhhh schrieb:
> Genau diese Leute bestehen aber auch häufig auf diese Klischees der
> aufgesetzen und durchgestylten Luftpumpen. Der Verkäufer im (sauberen)
> t-shirt kann sich ja nicht mal n Anzug leisten,  der kann ja nix sein.
> Ausserdem pusht der zu wenig durch überzeichnete Anpreisungen und
> Versprechungen!

nun Kleider machen eben Leute ;-). Das merkt man schon im Selbstversuch. 
Beispiel: ein Projektleiter mit dem ich mal zusammen gearbeitet habe, 
kam sonst in Jeans und T-Shirt. Da ist das halt der lockere Egon, der 
das Projekt leitet. Dann hatte der Egon mal einen Kundentermin und war 
im schicken Maßanzug im Büro. Da wirkte der schon ganz anders, weil mit 
seinen Aufzug hätte er auch Top Manager sein können. Eben darum geht es 
so zum Kundentermin und nicht im lockeren Freizeitdress. Man wird 
einfach anders wahrgenommen.

von Thomas (Gast)


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Die bei großen Teilen der C&A-Hochwasserjeans-Kurzarmhemd-Abteilung 
verbreitete (pubertäre) Meinung, dass jemand, der sprechen und mit 
Messer und Gabel essen kann und einen Anzug trägt, deshalb eine 
fachliche Niete sein muss, ist mindestens genauso oberflächlich wie das, 
was den BWLern vorgeworfen wird.

von DrTech (Gast)


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Kleider_machen_Leute schrieb:
> Eben darum geht es so zum Kundentermin und nicht im lockeren
> Freizeitdress. Man wird einfach anders wahrgenommen.

Ganz genau. Als Student dachte ich auch nicht so, hasste es, jetzt als 
promovierter Ing. geniesse ich das Auftreten sogar.(vielleicht um es den 
gleichen Leuten von damals heimzuzahlen ) ;-)

Thomas schrieb:
> Die bei großen Teilen der
> C&A-Hochwasserjeans-Kurzarmhemd-Abteilung verbreitete (pubertäre)
> Meinung, dass jemand, der sprechen und mit Messer und Gabel essen kann
> und einen Anzug trägt, deshalb eine fachliche Niete sein muss, ist
> mindestens genauso oberflächlich wie das, was den BWLern vorgeworfen
> wird.
Damit meinst du die oben erwähnte informatiker Abteilung? (War selbst 
mal als Informatiker beschäftigt und kenne das)

Habe auch jede Menge Hochwasser Jeans Informatiker mit vielen ähs und 
ähms kennengelernt, besonders in Deutschland, aber weniger in Bayern 
bspw.

War ganz lustig, mit der Zeit auch nervig.

Denen hat wahrscheinlich mama immer noch jeden tag die Sachen zum 
anziehen für den nächsten Tag hergerichtet. Und wenn nicht das, dann die 
Frau.

Solche individuen am besten mal gleich zur IBN schicken.

Das sind auch solche, die wg. nem knöllchen ne Woche lang schlecht 
schlafen (Zitat Zuckerle) ;-)

von Brater (Gast)


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Kleider_machen_Leute schrieb:
> nun Kleider machen eben Leute ;-). Das merkt man schon im Selbstversuch.

Auch ganz toll: mit unterschiedlichem Dresscode auf eine Messe gehen. In 
Jeans und Polohemd wirst du sofort als Entwickler abgestempelt und hast 
ja eh nichts zu entscheiden ;)

von Kleider_machen_Leute (Gast)


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Brater schrieb:
> Auch ganz toll: mit unterschiedlichem Dresscode auf eine Messe gehen. In
> Jeans und Polohemd wirst du sofort als Entwickler abgestempelt und hast
> ja eh nichts zu entscheiden ;)

genau so ist es. Das ist der Entfrickler, der nur umsetzt, was im der 
Berater vorsetzt. Entfrickler kriegt man heute aus Osteuropa oder Asien 
für nen Appel und nen Ei, manchmal sogar nur für nen Appel. 
Kommunikationsdefizite gleichen die mit Überstunden und Fleiß wieder 
aus. Die murren nicht bei 50 h Woche, ja das leben von typischen IG 
Metall Disneyland Entfrickler im Nerd Outfit wird noch so richtig 
bedingungsfeindlich werden.

Wer kennt es nicht der bisschen was zu melden hat? Zig Bewerbungen über 
XING von Top Informatik/E-Technik Master aus Indien oder China mit sehr 
bescheidenen Gehaltsansprüchen.

Es gibt mittlerweile auch genügend "Menschenhändler" die Inder/Chinesen 
über irgendwelche gerade noch legalen Vertragskonstrukte nach DE 
bringen, die kriegt man schon ab 20-25k pro Jahr.

Englisch ist meist eh oft schon die Unternehmenssprache,
Dokus etc. müssen eh in Englisch gemacht werden und das können die ja. 
Deutsch lernen die dann vor Ort und wie schon gesagt, mangelnde 
Deutschkenntnisse gleichen die dann mit mehr Fleiß aus.

von tilo (Gast)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Kann man daraus schliessen, daßm Du mindestens Gruppenleiter oder eine
> vergleichbare Fachposition erreicht hast

Hallo Axel ,
...ja, und bei der wirds auch bleiben...freiwillig...

von Jo S. (Gast)


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Kleider_machen_Leute schrieb:
> Zig Bewerbungen über XING von Top Informatik/E-Technik Master aus
> Indien oder China mit sehr bescheidenen Gehaltsansprüchen.

Top Informatiker aus Indien - Wenn das mein Cousin hört, bekommt er 
einen Wutausbruch.

Er koordiniert bei Siemens seit über 15 Jahren SW-Projekte mit indischen 
Firmen. Das ist nervlich kaum auszuhalten. Die Mentalitätsunterschiede 
sind viel zu groß und lassen sich nur sehr langsam vermindern.

So etwas wie Vertragstreue oder Geschäftsgeheimnis liegt bei den Indern 
außerhalb ihrer Vorstellungswelt. Es ist nicht so, daß sie sich einfach 
nicht an Vereinbarungen halten wollen, sondern sie können so etwas 
grundsätzlich nicht verstehen. Sie verstehen nicht, daß es irgend ein 
Problem sein könnte, wenn eine Abgabefrist um ein halbes Jahr überzogen 
wird. Ob nun nach 6 oder nach 12 Monaten eine Aufgabe erledigt ist, ist 
doch eh ein und das selbe. Und wenn man nur die Hälfte dessen erfüllt 
hat, wozu man sich eigntlich vertraglich verpflichtet hat, dann ist das 
doch auch schon ganz gut. Ein Vertrag wird eh nur als totes Papier 
betrachtet.

Siemens arbeitet übrigens nur mit renommierten "Top" Unternehmen in 
Bangalore zusammen. Da gibt es wenigstens ein Minimum an Loyalität bei 
den Angestellten. Allerdings verdienen die auch relativ gut und es gibt 
sogar Leute die länger als 3 Jahre in der Firma sind. Das ist in Indien 
sehr selten so.

Es ist richtig, daß die Anfangsgehälter niedrig sind. Man muß aber 
wissen, daß halbjährlich Gehaltserhöhungen von 30% gefordert werden. Und 
es wird ein Plus von 20% erwartet, ansonsten sind die Leute beleidigt 
und rächen sich an der Firma. D.h. nach 2 Jahren muß das doppelte und 
nach 3 Jahren das dreifache Gehalt bezahlt werden. Das ist dort so 
üblich.

Die "sehr bescheidenen Gehaltsansprüchen" müssen also relativiert 
werden. Die Kenntnisse und Arbeitsleistung der Inder entspricht auch dem 
gerinen Gehalt. Und "top" sind alle!  ;)

Analoges gilt für die China-Ingenieure. Wer in DE eine 
Elektronikerausblidung absolviert hat, ist auf dem Niveau eines chines. 
Ing.

von Zocker_21 (Gast)


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Mensch habt Ihr Probleme.

Zuckerle hat auch das Goldene Anstandbüchlein für Ingenieure 
durchgelesen.
Kann mir aber nicht vorstellen das er sich daran hält.

Es gibt nämlich zwei Arten von Menschen, solche die machen was sie 
gesagt bekommen und solche die sagen was zu machen ist.

Gutes Auftreten hat nichts mit Krawatte oder Fliege zu tun oder einem 
Anzug
von Boss und den Schuhen der Firma Leisetreter.

Gutes Auftreten hat mit Sicherheit nichts damit zu tun immer schön die 
Klappe zu halten um nur nicht negativ aufzufallen und so Minuspunkte zu 
machen, sondern es gehört da ein gesundes Selbstbewustsein dazu.

In Bezug auf Selbstbewustsein befinden sich die meisten hier wohl noch 
im
Endwigglungsstadium.

Einzig Dr.Tech kann da mithalten, wenn er nicht gerade in einem Wiener 
Kaffee einen kleinen Braunen schlürft.

von dj (Gast)


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Zocker_21 schrieb:
> Mensch habt Ihr Probleme.
>
> Zuckerle hat auch das Goldene Anstandbüchlein für Ingenieure
> durchgelesen.
> Kann mir aber nicht vorstellen das er sich daran hält.
>
> Es gibt nämlich zwei Arten von Menschen, solche die machen was sie
> gesagt bekommen und solche die sagen was zu machen ist.
>

Und du machst was Zuckerle dir sagt?

> Gutes Auftreten hat nichts mit Krawatte oder Fliege zu tun oder einem
> Anzug
> von Boss und den Schuhen der Firma Leisetreter.
>
> Gutes Auftreten hat mit Sicherheit nichts damit zu tun immer schön die
> Klappe zu halten um nur nicht negativ aufzufallen und so Minuspunkte zu
> machen, sondern es gehört da ein gesundes Selbstbewustsein dazu.
>
> In Bezug auf Selbstbewustsein befinden sich die meisten hier wohl noch
> im
> Endwigglungsstadium.
>
> Einzig Dr.Tech kann da mithalten, wenn er nicht gerade in einem Wiener
> Kaffee einen kleinen Braunen schlürft.

Brr - wer will denn schon an einem kleinen Braunen aus Österreich 
herumschlürfen?

von klausi (Gast)


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dj schrieb:
> Und du machst was Zuckerle dir sagt?

Hier meine Meinung: wenn Zuckerle auf IBN etwas sagt dann hat es dort 
(Iran,  Kongo, etc) auch Gesetz so zu laufen. Denn andernfalls würde 
dort gar nix mehr laufen. Sorry aber die Leute aus diesen Ländern 
verstehen nur eins, hart durchgreifen, da bin ich eurer Meinung.

dj schrieb:
> Brr - wer will denn schon an einem kleinen Braunen aus Österreich
> herumschlürfen?

Na ich !

von Nico D. (nico_d21)


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> Brr - wer will denn schon an einem kleinen Braunen aus Österreich
> herumschlürfen?

der Kaffee in einem Kaffeehaus ist echt gut! Na gut, wenn ihr nur 
Filterkaffeetrinker seid, könnt ihr das natürlich nicht nachvollziehen.

Zurück zum Thema:
Kleider machen wirklich Leute, aber es muss angemessen sein.
War im Praxissemester bei einer Firma mit Entwicklungsabteilung in einer 
bergigen, abgelegenen Region. Abteilungsleiter kam immerhin im Anzug, 
allerdings ohne Krawatte. Rest der Abteilung, wenn überhaupt, im Hemd, 
ansonsten im T-Shirt. Betriebsklima war echt gut.
Allerdings bin ich mit der Erwartung rangegangen, dort im Anzug 
aufkreuzen zu müssen bzw. dass das dort so üblich ist.
Die Geschäftsführung legt da glücklicherweise deutlich mehr Wert auf 
akkurates Auftreten, dort gehört der Anzug nebst Krawatte zum Standart.

von Cyblord -. (cyblord)


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Nico D. schrieb:

> Die Geschäftsführung legt da glücklicherweise deutlich mehr Wert auf
> akkurates Auftreten, dort gehört der Anzug nebst Krawatte zum Standart.

Zum Glück legen sie keinen so großen Wert auf Rechtschreibung.

von Matthias L. (limbachnet)


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Ach, vielleicht ist das ja wirklich so gemeint, dass die 
Geschäftsführung nur kunstvoll in der Gegend 'rumsteht...

von Cyblord -. (cyblord)


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Matthias L. schrieb:
> Ach, vielleicht ist das ja wirklich so gemeint, dass die
> Geschäftsführung nur kunstvoll in der Gegend 'rumsteht...

Ist natürlich möglich. Oder sie tragen wirklich im Büro immer eine 
Standarte mit Anzug und Krawatte vor sich her.

von lächler (Gast)


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Nimm den Finger aus dem Popo. Das ist keine Erdachse!

von Rolf S. (audiorolf)


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Styling Ingenieur schrieb im Beitrag #4094599:
> wenn DAS natürlich der typische
> ü50iger Jammerlappen ausm Forum ist, der

Du scheinst sehr schlechte Erfahrungen gemacht zu haben und in sehr 
dubiosen Umgebungen gearbeitet zu haben. Denke mal darüber nach, was das 
bedeutet. Ich kenne solchiges nicht.

von Udo S. (urschmitt)


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Merkt ihr Riesenhirne eigentlich dass ihr gerade auf 10 Monate alte 
Beiträge antwortet?

von Rolf S. (audiorolf)


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Udo Schmitt schrieb:
> Riesenhirne

gutes Auftreten ist ein zeitloses Thema.

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich erwarte vom Ing. , dass er mit Kompetenz überzeugt.
Ob ich den E- Ing. vom Nachbar hole, oder einen Prüfstatiker
konsultiere, da ist es mir doch sowas von egal, was der anhat.

In wenigen Minuten ist das Fachwissen auf dem Tisch. Das zählt.

Und wenn der im Anzug daherkommt, was ändert das am Fach-
wissen?

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Anzüglicher (Gast)


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Ohne  Anzug kriegst Du den Beratervertrag garnicht. Im Holzfällerhemd 
laufen nur Festangestellte rum die seit >7 Jahren in der Abteilung 
hängen.

dort hängen sie auch ewig.

von Bernd F. (metallfunk)


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Anzüglicher schrieb:
> Ohne  Anzug kriegst Du den Beratervertrag garnicht. Im Holzfällerhemd
> laufen nur Festangestellte rum die seit >7 Jahren in der Abteilung
> hängen.
>
> dort hängen sie auch ewig.

Hier ging es um ein Fachgespräch. Lastenheft und Angebot.
Du hättest mich eine Stunde später foltern können, ich hätte
keine Aussage machen können, was der Ing. für Klamotten an hatte.

Manche Sachen sind doch Wurscht.
Der Sekretärin wäre es bestimmt noch in der Erinnerung, was der
junge Ing. anhatte. Ich weiß es nicht mehr.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von A. F. (chefdesigner)


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Jo S. schrieb:
> Es ist richtig, daß die Anfangsgehälter niedrig sind. Man muß aber
> wissen, daß halbjährlich Gehaltserhöhungen von 30% gefordert werden. Und
> es wird ein Plus von 20% erwartet, ansonsten sind die Leute beleidigt
> und rächen sich an der Firma. D.h. nach 2 Jahren muß das doppelte und
> nach 3 Jahren das dreifache Gehalt bezahlt werden. Das ist dort so
> üblich.
Sehr interessant. Wenn dann im 4. Jahr nicht das Vierfache kommt, sind 
sie weg?

> Analoges gilt für die China-Ingenieure. Wer in DE eine
> Elektronikerausblidung absolviert hat, ist auf dem Niveau eines chines.
> Ing.
Damit wäre ich vorsichtig. Ich kenne eine Reihe sehr potenter Chinesen - 
auch bei Siemens. Wenn Dein Cousin wirklich dort arbeitet und Probleme 
hat mit den Indern, kann er das kommunizieren und den Auftrag verlagern. 
Kein Thema. Lieferantenbewertung durchführen, als "nicht mehr 
empfehlenswert" deklarieren und gut ist.

Braucht halt eine Alternative.

Bei Indern kenne ich wenige, die hier erfolgreich arbeiten. Eigentlich 
nur einen einzigen, der was drauf hatte und als Selbständier 
Spezialsoftware in DE anbietet. Ansonsten machen die eher normale 
Arbeit.

Richtig ist natürlich, dass wir hier an Chinesen und Indern nur die 
Creme de la Creme abbekommen. Das verführt viele Arbeitgeber, sich da 
unzuschauen.

Was die Zusammenarbeit angeht: Man muss die Chinesen voort richtig 
steuern. War selber schon >1.5 Jahre  in Asien aktiv und habe dort Leute 
angwiesen. Der Umgang ist nicht so einfach, speziell wenn man Kritik 
üben muss, aber das kann man lernen.

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