Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Rücker AG, was für eine Bude ist das?


von Gast (Gast)


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Hallo.

Die Leih- bzw. Zeitarbeitsfirmen verstecken ihr Betätigungsfeld immer 
mehr so dass es manchmal schlecht zu durchblicken ist ob sie Leih- bzw. 
Zeitarbeitsbuden sind. Kaum noch eine solche Firma verwendet das Wort 
"Zeitarbeit". Laut deren Jobangeboten sieht es so aus. Kann jemand dort 
mehr erkennen?

PS: Bitte Dienstleister und Leiharbeitsfirmen nicht verwechseln. Ich war 
bei einem Dienstleister der intern seine Lösungen entwickelt hat. Es 
hatte nichts mit Leiharbeit zu tun.

Gruß.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich hatte mal ein Vorstellungsgespraech dort... War sehr angenehm und 
ich denke sehr realistisch... Damals (ist nun aber schon locker 5 Jahre 
her) habe ich das so verstanden das Entwicklung in House sowie direkt 
beim Kunden gemacht wird... Also wie ich es verstehe beides intern & 
extern

von Cerny (Gast)


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Hat sonst noch jemand Erfahren mit der Rücker AG gemacht? Spiele mit dem 
Gedanken mich dort zu bewerben.

Gruß, Cerny

von Schwups... (Gast)


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Haste schon mal gegoogelt, wenn nicht, würde ich es mal tun.
Da gibts reichlich Info.

von Gast (Gast)


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Die wollen einem Absolventen nur 25k€ zahlen und haben hohe 
Anforderungen an die Noten des Bewerbers. Das sind zwar Erfahrungen von 
vor über 4 Jahren, aber durch die derzeitige Wirtschaftskrise ist es 
sicher nicht besser geworden.

von Gast (Gast)


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Die hohen Noten sind die Folge der immer schlechter werdenden Studenten. 
Die Unis haben Mitte der 90 massiv nach unten korrigiert, um die wenigen 
Studenten noch zu halten.

von Me (Gast)


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25k sind ja wohl ein Witz, oder? Das kann ich mir fast nicht vorstellen. 
Alles unter 35k für Anfänger und etwa 45k für BErufserfahrene sind nicht 
übertrieben.

von faching (Gast)


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ich hatte als facharbeiter 28k un das war vor 3 jahren ...

von Jupp (Gast)


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Dienstleistung impliziert doch Zeitarbeit, oder nicht?

von Rick (Gast)


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Dienstleistung impliziert nicht unbedingt Zeitarbeit.
Es gibt auch Werkaufträge dieser Dienstleister und beinhaltet eine 
Zielvorgabe. Der Unterschied ist fließend.

Bei der Rücker AG sitzt man, soweit ich das verstanden habe laut HP, in 
Büros der Rücker AG und arbeitet dort (hauptsächlich) für (nur) einen 
Kunden.
Firma X plant nicht mehr selber, sondern lässt durch die Rücker AG 
flexibel planen.
Das Planungs- und Personalrisiko wird also ausgelagert, bei Zeitarbeit 
ist es nur das Personalrisiko.

von BB (Gast)


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Die RÜCKER AG ist Alles, ausser ein seriöser Dienstleister.
-> Eine Zeitarbeitsfirma, vergleichbar mit Gebäuderreingungsfirmen!
Hab einige Jahre für die Fa. in Sindelfingen gearbeitet.
Kann eigentlich wenig gutes berichten...
1. Das ausgehalndelte Gehalt wird gesplittet...ein Teil wird einbehalten 
und dann als "Prämie" ausgezahlt (nur wenn die Zahlen für Rücker gut 
sind!)
 -> Anfangsgehalt für ein Dipl.-Ing. ca 36 - 40 T€...nach 1-2 Jahren 
steht man vielleicht bei 44 T€ und dann bleibts dabei!
2. Bis zu 2 Std. fahrt zum Kunden, ausserhalb der Niederlassung, wurden 
nicht vergütet!
3. Die Projektleiter (wie zB Herr Wie...ka (BB) sind eigentlich 
Hochstappler, die nur ihre eigen Provision vor Augen haben.
4. Normale Arbeitszeit beträgt 40 Std pro Woche.
5. Was will man von einer Firma erwarten, wo der Geschäftsführer (Herr 
Rücker himself) wegen Steuerhinterziehung hinter Gittern wandert.

von Marx W. (Gast)


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Rick schrieb:
> Das Planungs- und Personalrisiko wird also ausgelagert, bei Zeitarbeit
>
> ist es nur das Personalrisiko.
Ich hab mir die HP auch angeschaut, denke die planen und entwicklen im 
Kundenauftrag, d.h. der größte Kostenfaktor ist bei denen der Mensch, 
ergo ist  die Bezahlung der Mitarbeiter der wichtigste Faktor für die, 
um in Wettbewerb bestehen zu können. Das hier auch unbezahlt Überstunden 
/ Schulung in der Freizeit von den Mitarbeiter zu erbringen sind, denke 
ich mir auch. Die Überlassung von Arbeitnehmer sollte auch bei Rücker AG 
Standart sein.

Würde sagen, nur  was um BE zu sammeln!

von Ländle (Gast)


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Ingenieure aus EU-Ost lecken sich alle 10 Finger nach dieser Firma. Das 
Gehalt ist auch für DE angemessen. Wer nicht zufrieden ist, muß eben 
abwandern.

von robocash (Gast)


Angehängte Dateien:

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Tja, der Rücker-Politologe...

Der Bewerber soll wohl einen BMW für den Bundeskanzler bauen und dort 
die Bremsen richtig schmieren!

von Marx W. (Gast)


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War wohl ein Übertragungsfehler in die Stellenbörse der Agentur!

Aber Rücker AG?

Interriesiert mich nicht!

von abcf (Gast)


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Ländle schrieb:
> Ingenieure aus EU-Ost lecken sich alle 10 Finger nach dieser Firma. Das
> Gehalt ist auch für DE angemessen. Wer nicht zufrieden ist, muß eben
> abwandern.

Dann arbeite Du doch für Rücker. Ich erhalte ein höheres Gehalt, auch in 
DE.

von fepe (Gast)


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Es ist absolut unseriös und unprofessionell wie mit Bewerbern bzw. 
Interessenten umgegeangen wird.
Bewerbung - Bererbungsgespräch (tel.) - großes Interesse!? - warten- 
warten -
nachgefragt - vertrösten aber Rücker hat großes Interesse!? - warten - 
nachgefragt - vertröstet, aber Rücker hat immernoch großes Interesse - 
Anruf!! hollaholla > aber für andere Stelle - Interesse bekundet - 2 
Tage später Anruf Absage. So geht man nicht mit potentiellen 
Mitarbeitern um !!!!!!!!!!!!

von Marx W. (Gast)


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fepe schrieb:
> So geht man nicht mit potentiellen
>
> Mitarbeitern um !!!!!!!!!!!!

Was willste, Die Rücker AG hat sich doch mit Leuten aus Spanien und 
Südosteuropa eingedeckt.
Die brauchen jetzt Trainer für die,
keine Heulsusen!

von Ich (Gast)


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fepe schrieb:
> Bewerbung - Bererbungsgespräch (tel.) - großes Interesse!? - warten-
> warten -
> nachgefragt - vertrösten aber Rücker hat großes Interesse!? - warten -
> nachgefragt - vertröstet, aber Rücker hat immernoch großes Interesse -
> Anruf!! hollaholla > aber für andere Stelle - Interesse bekundet - 2
> Tage später Anruf Absage. So geht man nicht mit potentiellen
> Mitarbeitern um !!!!!!!!!!!!

Ich kennen den Verein nicht, aber - was erwartest du?

Telefonisches Bewerbungsgespräch, also kurz (ca. 30Minuten - 1Stunde) 
unverbindlich preiswert (Keine Reisekostendiskussion).

Toll klasse prima - wir melden uns.
Naja - wir hätte da ev. noch was anderes blablabla ...

Absage - sei froh - manche melden sich gar nicht mehr.

So ist das halt, das ist normal.



Aus der HP des Unternehmens:

Für alle namhaften Hersteller der Automobilbranche werden virtuelle 
Entwicklungsdienstleistungen in den Bereichen Karosserie, 
Innenausstattung und Elektrik/Elektronik erbracht.

Was sind "virtuelle Entwicklungsdienstleistungen"?

Du arbeitest rein virtuell also nicht real und wirst auch virtuell 
bezahlt?


Warum sollte ich mich als Ingenieur, der einen Job hat und sich weiter 
umschaut sich ausgerechnet dort bewerben?

Das ist doch eine beliebte Frage von einem Arbeitgeber an den 
potentiellen Mitarbeiter.

Ein Grund für eine Bewerbung dort ist:
Ich muss einen neuen Job finden, da ich arbeitslos bin bzw. mir 
gekündigt worden ist.
Freiwillig bewirbt dich dort keiner.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Freiwillig bewirbt dich dort keiner.

Aber mit ner Knute wird dorthin auch keiner geprügelt!

Aber wer die Arbeitswelt aus der Sicht einer HRM-Profi shen will:
Hier mal was Unterhaltsames:

von Marx W. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Hier mal was Unterhaltsames:

http://blogs.faz.net/personal-blog/

Das meinte ich!

von Interessierter Arbeitnehmer (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Was willste, Die Rücker AG hat sich doch mit Leuten aus Spanien und
> Südosteuropa eingedeckt.

Wow! Bei Rücker arbeiten massig Ausländer. Jedenfalls nach Xing und die 
sind ja anteilig auf dieser Plattform eher weniger vertreten, als die 
Deutschen. Aber in der Tat sind viele Spanier dabei. 5 auf den ersten 
beiden Seiten (20) Leute, also jeder 4.!

http://www.xing.com/profile/RAUL_OLIVERCARRASCO
http://www.xing.com/profile/Pilar_Corral2
http://www.xing.com/profile/JoseM_Menendez
http://www.xing.com/profile/Amara_CalderonFernandez
http://www.xing.com/profile/ALBERT_FERNANDEZGILBERT

Wie ist das eigentlich bei Rücker: Haben die eine Niederlassung in 
Spanien?

Ich habe mich schon gefragt, wo die ganzen Spanier alle abgeblieben 
sind, die zu uns kommen (sollen). Wenn die wirklich alle bei/für Rücker 
arbeiten, wundert es mich nicht, dass unsere Beschwerdeführer hier eine 
Absage kassiert. Hat wohl gedacht, er könne da mit einem deutschen 
Normalgehalt einsteigen?

Mein Vorschlag: Wir lassen den Chinesischkurs sein und lernen lieber 
Spanisch! Da gibt es in den kommenden Jahren viel zu tun.

von Marx W. (Gast)


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Interessierter Arbeitnehmer schrieb:
> Mein Vorschlag: Wir lassen den Chinesischkurs sein und lernen lieber
>
> Spanisch! Da gibt es in den kommenden Jahren viel zu tun.

Warts ab da kommt noch mehr!
Die Rücker AG hat "400" Ingenieure aus Südeuropa ein 2 monatiges 
bezahltes Sprachpraktikum  spendiert.
Org.-Text:" Die künftigen ausländischen Mitarbeiter erhalten zu Beginn 
ihrer Tätigkeit bei Rücker auf Kosten des Unternehmens einen 
zweimonatigen Deutsch-Intensivsprachkurs und in dieser Zeit eine 
Aufwandsentschädigung von 1.000 Euro. Nach einer sechsmonatigen 
Probezeit mit einem Gehalt von 3.000 Euro werden die neuen spanischen / 
italienischen  griechischen  portugiesischen Ingenieure von Rücker in 
ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen."
Link zum ganzen Text:
http://www.ruecker.de/de,de,2012,179,2012-04-10-new-recruiting-project-400-engineers-sought-for-jobs-in-germany,pm.html

So ganz ist Rücker mit der Aktion ned zufreiden. Die wollen die ganze 
Sache zwar wiederholen, aber diesesmal soll die Agentur für A die Kosten 
für die Leute für  2 Jahre übernehmen!

von Marx W. (Gast)


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Interessierter Arbeitnehmer schrieb:
> Wie ist das eigentlich bei Rücker: Haben die eine Niederlassung in
>
> Spanien?

Ja.

von Ich (Gast)


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Interessierter Arbeitnehmer schrieb:
> Ich habe mich schon gefragt, wo die ganzen Spanier alle abgeblieben
> sind, die zu uns kommen (sollen). Wenn die wirklich alle bei/für Rücker
> arbeiten, wundert es mich nicht, dass unsere Beschwerdeführer hier eine
> Absage kassiert. Hat wohl gedacht, er könne da mit einem deutschen
> Normalgehalt einsteigen?

Rücker mag ein guter Arbeitgeber sein, um die Krise zu überbrücken, 
zumindest für Südeuropäer.

Bei uns in der Firma sind die Russen los.

Interessierter Arbeitnehmer schrieb:
> Mein Vorschlag: Wir lassen den Chinesischkurs sein und lernen lieber
> Spanisch!

Wohl eher Chinesischkurse für Spanier.
Hola! 你好

Buenas tardes 晚上好

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Bei uns in der Firma sind die Russen los.

Von der Argentur für A gesponsert für 2 Jahre?

von Ich (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Von der Argentur für A gesponsert für 2 Jahre?

Nein, als Ingenieur, meines Wissens fest angestellt.

Kein Sponsor der Agentur für A.

Egal ob (Ex-) Russe oder Spanier, beide haben eine (meistens) gute 
Ausbildung.

Nur wie kommen Firmen - zB.: die Firma Rücker an spanische Ingenieure?

von Markus F. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> eine Aufwandsentschädigung von 1.000 Euro.
> Nach einer sechsmonatigen Probezeit mit
> einem Gehalt von 3.000 Euro
... hat die Rücker AG das Geld wieder drin, weil sie anderen Anfängern 
mehr zahlen muss, als 36.000 im Jahr. Für wieviel dürfen die Ausländer 
dann weiterarbeiten? Kriegen die soviel, wie ihre deutschen Kollegen?

Ich bin gespannt, wieviel man in 2 Monaten intensivem Deutschkurs lernen 
kann. Für mehr, als Brötchen bestellen wird es nicht reichen. Ich darf 
regelmässig erleben, wie nutzlos meine 5 Jahre Französisch waren, wenn 
mein bilingualer Schweizer Kollege, ein Frankoschweizer, mit seiner 
französischen Frau telefoniert. Auch ich habe immer noch grosse Problem, 
flüssig in English zu reden, wenn ich auf einen Ami treffe und ihn zu 
verstehen, wenn der loslegt. Sprachen sind nicht mal eben in 2 M zu 
lernen.

Ich glaube, dass das auch nicht unbedingt gewünscht ist, dass die 
Ausländer da prima Deutsch können. Umso besser kann man sie klein 
halten. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass viele Deutsche 
Kollegen die sogar begrüssen, weil sie keine Bedrohung in ihnen sehen. 
Für die Jungingenieure in unserem Land sieht es da aber anders aus. Die 
haben nur gewaltige Konkurrenz.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Nur wie kommen Firmen - zB.: die Firma Rücker an spanische Ingenieure?

Halt wie die Firma Trenkwalder  es vorgemacht hat.

Ein Anwerbe-Büro in Madrid oder Barcelona mit Unterstützung der Argentur 
für A. aufmachen. Die Besten  auswählen, ein Exposé erstellen und dann 
den Kunden in D-land anbieten. Werden ein paar als Interressant 
ausgekuckt, dann geht´s ab nach  Álemania. Die Fahrt und Unterbringung 
zahlt die Agentur für A.! Von der Schwelle weg kann der Kunde die Leute 
dann einkaufen.  So 2-4 Wochen werden die Kandidaten in D-land dann  in 
der Art vorgeführt.

von Marx W. (Gast)


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Ach, bevor idch es vergesse:
Die Rücker AG wird von der Aton GmbH geschluckt.
Da werden sich bei Rücker die Personaldisponenten auf rauere Zeiten 
einstellen müssen.

von Ingenieurstund hat Gold im Mund (Gast)


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Der internationale Ingenieurverleih gestaltet sich immer mehr als 
Goldgrube für den Verleiher. Immer mehr wollen auf den Zug deshalb 
aufspringen, das bringt aber die Rendite in Gefahr. Gleichzeitig 
entsteht noch ne riesengroße Ingenieurabsolventenblase, abseits der 
steigenden Anfängerzahlen auch wegen wegbrechender Industrie in den 
Krisenstaaten.
2020 und ff. wird wohl das ganze Dilemma um den Ingenieurmangel 
sichtbar, wohl einer der größten Irrungen und Wirrungen des letzten 
Jahrzehnts.

von Ich (Gast)


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Ingenieurstund hat Gold im Mund schrieb:
> 2020 und ff. wird wohl das ganze Dilemma um den Ingenieurmangel
> sichtbar, wohl einer der größten Irrungen und Wirrungen des letzten
> Jahrzehnts.

Das mit dem Ingenieurmangel höre ich seit 1985, damals noch abwechselnd 
ein Mangel an Absolventen der Elektrotechnik, Maschinenbau bzw. des 
Baungenieurwesen.

Marx W. schrieb:
> Ein Anwerbe-Büro in Madrid oder Barcelona mit Unterstützung der Argentur
> für A. aufmachen. Die Besten  auswählen, ein Exposé erstellen und dann
> den Kunden in D-land anbieten. Werden ein paar als Interressant
> ausgekuckt, dann geht´s ab nach  Álemania.

Wenn die dort genügend Ingenieure finden und die dann auch hier bleiben.
Die Sprache dürfte das größte Hindernis sein.

Marx W. schrieb:
> Halt wie die Firma Trenkwalder  es vorgemacht hat.

Aus einer Stellenanzeige dieser Firma - es geht im Direktvermittlung.
Wir suchen für den Großraum Alsdorf eine(n)
Ingenieur/Ingenieurin für Elektrotechnik (m/w)

IHRE AUFGABEN:
Entwicklung von Hardware, v.a. von Schaltungen
EMV-Design
Programmierung von FGPA
Inbetriebnahme von Neuentwicklungen

Bitte beachten Sie, dass wir für etwaige Fahrt- und Vorstellungskosten 
leider nicht aufkommen können.

Der Satz ist ein Grund sich dort NICHT zu bewerben.

Ja Ja - der Mangel an Ingenieuren ist groß.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Der Satz ist ein Grund sich dort NICHT zu bewerben.
>
>
>
> Ja Ja - der Mangel an Ingenieuren ist groß.

Wir haben keinen Ingenieurmangel!
Wir haben einen Mangel an anständigen Leuten!

von Markus F. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Wir haben einen Mangel an anständigen Leuten!
Vor allem einen an anständigen Leuten in der Politik!

Die machen doch nur noch Politik für die Abzockerfirmen, um sich 
hinterher von der Verleiherriege bezahlen zu lassen, wie Clement, der 
die Zeitarbeit breit eingeführt hat und sich nun von einem solchen 
füttern lässt.

Hier wird vom Fachkräftemangel gesprochen, der aber nur bei denen 
besteht, die für ihr Geschäftsmodell der Ausnutzung bei hohen Profiten 
keinen finden, weil der Anschlag erreicht ist. Jeder Auftrag der an 
einen solchen Verleiher geht, ist für einen seriösen Dienstleister 
verloren. Ich kriege langsam das Kotzen, wenn ich noch lesen muss, dass 
das Arbeitsmat das noch sponsort. Es ist bald Zeit für einen Aufstand!

von A. $. (mikronom)


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Ich schrieb:
> Bitte beachten Sie, dass wir für etwaige Fahrt- und Vorstellungskosten
> leider nicht aufkommen können.
>
> Der Satz ist ein Grund sich dort NICHT zu bewerben.

Du bist für die eh ungeeignet, weil du nicht bereit bist, Geld 
mitzubringen.

von A. $. (mikronom)


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Interessierter Arbeitnehmer schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Was willste, Die Rücker AG hat sich doch mit Leuten aus Spanien und
>> Südosteuropa eingedeckt.
>
> Wow! Bei Rücker arbeiten massig Ausländer.

Vor etwa 4 Wochen saß ich in einem ICE nach München. In Mannheim sind 
vier Frauen eingestiegen, die bei Arbeitsagenturen im süddeutschen Raum 
arbeiten, die an dem Tag irgendeine Weiterbildung besucht hatten und 
jetzt auf dem Heimweg waren (ausgestiegen in Ulm, Augburg und zwei in 
München).

Die haben sich die ganze Zeit über ihren Job unterhalten. Schwerpunkt 
ihrer Arbeit war offensichtlich die Integration von Ausländern in den 
deutschen Arbeitsmarkt. So wie ich das verstanden habe fließen in diesem 
Bereich gigantische Summen. Erstens um das billige Personal ranzukarren, 
nach dem die Wirtschaft schreit und zweitens, um Deutschland nicht 
ausländerfeindliche dastehen zu lassen. Asylanten zum Beispiel dürfen 
nicht arbeiten, aber sie dürfen Integrationskurse und Deutschkurse 
besuchen und Ausbildungen machen. Die werden komplett vom Arbeitsamt 
gesponsort und nach diesen Leuten lecken sich die Unternehmen die 
Finger, weil sie sie kostenlos für zwei Jahre bekommen.

Also mich wundert es nicht, wenn man lieber Ausländer sucht statt 
einheimische Bewerber, sie kosten nichts. Dieses deutsche Modell 
(kostenlose Ausbildung und soziale Absicherung) hat sich mittlerweile 
auch rumgesprochen, wie haben derzeit einen Höchststand an Asylanten, 
2012 gab es 40% mehr als 2011, und auch innerhalb der 
(reiseunbeschränkten) EU drängen immer mehr zu uns, die Spanier und 
Osteuropäer wurden ja schon erwähnt. Man lässt sich hier ausbilden und 
wenn man einen Job bekommt bleibt man auch, wenn nicht geht man gut 
ausgebildet zurück in die Heimat.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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So ganz rund läuft das mit dem Anwerben von Spaniern aber nicht.

Aktuell beklagt sich der VDI (die angebliche Ingenieursvereinigung, die 
ganz tief im Arsch der Arbeitgeber steckt) darüber, dass das mit den 
Spaniern wegen ihrer fehlenden Deutschkenntnisse gar nicht klappt.

Das Geschäft mit dem Anwerben und Vermitteln von Spaniern laufe so 
schlecht, dass Vermittler (vulgo Sklavenhändler) schon ihr Geschäft 
aufgeben mussten - mir kommen die Tränen.

Ganz schlimm seien auch die spanischen Medien. Die spielen, im Gegensatz 
zum deutschen Qualitätsjournalismus, nicht mit und wagen es statt dessen 
die potentiellen spanischen Opfer darüber zu informieren, dass man in 
Deutschland abgezockt wird.

Schlimm, schlimm, ganz schlimm wenn man die eigene Propaganda vom 
Fachkräftemangel schon so verinnerlicht hat, dass man gar nicht mehr 
versteht, warum das mit den Spaniern nicht läuft. Es läuft nicht, weil 
die Arbeitgeber sie nicht brauchen. So viel zum Fachkräftemangel.

von Ich (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> dass Vermittler (vulgo Sklavenhändler) schon ihr Geschäft
> aufgeben mussten - mir kommen die Tränen.

Tränen? Taschentuch geb :-)

Hannes Jaeger schrieb:
> Ganz schlimm seien auch die spanischen Medien.

muy bien!

Sucht Rücker eigentlich auch in Spanien nach Ingenieuren für 
Deutschland?
Vertreten sind die da ja.
http://www.ruecker.de/de,de,68,,ruecker-spanien,standorte.html

von Wilhelm F. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:

> Du bist für die eh ungeeignet, weil du nicht bereit bist, Geld
> mitzubringen.

Das ist richtig. Ein Hartzer hat aber auch oft kein Geld mehr für eine 
Deutschlandreise, die gleich sofort mal einen halben Hartz-Monatssatz 
kostet.

Man bekommt zwar auf Antrag beim Amt die Reisekosten erstattet, und kann 
mit der Bahn bundesweit rum reisen, sogar noch mit einer Übernachtung, 
Autofahrten werden nur bis 325km Entfernung gezahlt. Per Auto maximal 
130€ und je 20Ct. pro km. Und dann müssen die Anträge aber auch völlig 
richtig ausgefüllt sein, das schaffen AG nicht alle. Es gibt da in den 
Anträgen genug Fallen, was falsch auszufüllen. Ich lief auf diese Art 
schon zwei mal über einen Monat lang meinem Geld nach, weil das Amt 
nicht zahlte, weil ein AG den Antrag verschlampte oder falsch ausfüllte. 
Wiederholt geschlampt geht sowas schon gar nicht mehr, denn die Kosten 
bleiben bei dem Hartzer alleine hängen, summieren sich bei Blödeleien.

von Der Aufklärer (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Ganz schlimm seien auch die spanischen Medien. Die spielen, im Gegensatz
> zum deutschen Qualitätsjournalismus, nicht mit und wagen es statt dessen
> die potentiellen spanischen Opfer darüber zu informieren, dass man in
> Deutschland abgezockt wird.

Was unter anderem auch daran liegt, dass ehemalige Mitglieder der 
IG-ING, die die Ziele weiterverfolgen und die Bestrebungen unserer 
AG-freundlichen Regierung kritisch sehen, diese und andere 
Nachrichtenagenturen fleissig mit Informationen versorgen, indem sie 
gesammelte Artikel, tatsächliche Gehälter und die Tricksereien der 
Arbeitgeber mit den RV weitergeben.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das ist richtig. Ein Hartzer hat aber auch oft kein Geld mehr für eine
> Deutschlandreise, die gleich sofort mal einen halben Hartz-Monatssatz
> kostet.

Wenn ein Unternehmen keine Reisekosten erstattet, darf es sich nicht 
wundern, wenn sich nur Leute dort bewerben, weil sie es müssen und das 
Geld von der Agentur versuchen wiederzuholen.

Wie regelt das Rücker eigentlich?

von Edi M. (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Es läuft nicht, weil
> die Arbeitgeber sie nicht brauchen. So viel zum Fachkräftemangel.

Da gibt es zweierlei Erfahrungen meinerseits:

Zum einen beobachtet man tatsächlich, dass Ausländer weniger gefragt 
sind, sei es im Fachbereich oder auch bei einfachen Jobs, weil eben die 
Mentalität und Sprache dagegen stehen. Die Sprachbarriere ist gewaltig 
und wird gerne unterschätzt. Vor allem sorgen Unwohlsein und mangelnde 
Perspektiven in den Firmen dafür, dass viele wieder verschwinden. Die 
Firmen haben diese Erfahrungen gemacht und verzichten auf den Ausländer. 
Oft stellen sie sogar nur noch Leute aus der Region ein, um vor 
Abwanderung sicher zu sein.

Aber es gibt auch die andere Gruppe:

Die stopfen sich in der Tat gerne mit Ausländern voll, aber nur, wenn 
sie richtig billig sind, weil die wirklich müssen und keine Alternativen 
haben. Da in einigen konkreten Fällen aber auch Russen (ich beziehe mich 
dabei auf 3 Programmierer in einer bestimmten Firma) sowie die Italiener 
und Österreicher (ich beziehe mich hierbei auf 2 HW-Entwickler in einer 
anderen Firma) allesamt nicht dumm sind, merken sie schnell, wie der 
Hase läuft und nutzen die deutsche Ausbildung, die Sprachübung und das 
Knowhow, um sich hier festzusetzen und dann in anderen Firmen 
aufzusteigen. Besonders die Österreicher, die von deutschen Firmen gerne 
ausgenutzt werden, kriegen durch Lesen der einschlägigen Foren und 
Quellen schon im Vorfeld mit, was läuft, lassen sich dann gezielt nach D 
ziehen, erwerben hier Knowhow im neuen Fachgebiet und setzen es dann an 
anderer Stelle um. Entweder wechseln sie zu höherem Gehalt zur 
Konkurrenz oder wieder heim ins Reich :-)  Ich habe jetzt schon 5x 
gehört, dass ein Österreicher kurz vor Ende der Probezeit gekündigt hat 
und ab ist.

Einige dieser Firmen scheinen es jetzt aber so langsam gelernt zu haben, 
dass man die Ausländer nicht ausnutzen kann und beschäftigen sie nur für 
die Überbrückung von Hochphasen oder die Jobs, die andere nicht machen 
wollen. Man erhöht denen dann einfach nach der Probezeit das Gehalt 
nicht, zahlt keine Prämien und kein Weihnachtsgeld und provozierst so 
den Abgang.

So schützt man sich sich auch automatisch vor einer Klage auf 
Einstellung in den Fällen, wo sie nur Kurzverträge aneinander reihen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Wenn ein Unternehmen keine Reisekosten erstattet, darf es sich nicht
> wundern, wenn sich nur Leute dort bewerben, weil sie es müssen und das
> Geld von der Agentur versuchen wiederzuholen.

Tja, ich überlege gerade, wie das erst mit Ausländern in weit entfernten 
Ländern mit weniger Geld bei der Bewerbung in Deutschland funktioniert. 
Z.B. Spanien, oder gar Indien. Das wird doch irgendwie gesponsert, oder? 
Anders kann ich es mir nicht vorstellen.

von Ich (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Tja, ich überlege gerade, wie das erst mit Ausländern in weit entfernten
> Ländern mit weniger Geld bei der Bewerbung in Deutschland funktioniert.

Das Frage ich mich auch, wenn es schon ein Problem darstellt, zumindest 
bei manchen Firmen, ein 2.Klasse Ticket Bundesbahn zu erstatten.

von Edi M. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das wird doch irgendwie gesponsert, oder?
> Anders kann ich es mir nicht vorstellen

In Indien haben sie wie woanders auch, die Adressen von den grossen 
deutschen Firmen beim ASTA aushängn. Die bewerben sich schon von ganz 
alleine. Frag mal die Entwicklungsleiter deutscher Firmen, die auf 
linkedin vertreten sind. 5 Anfragen die Woche von Indern. Die deutschen 
Personalabteilungen bekommen dann je nachdem schubweise ganze Körbe an 
Post von "mastern of electronics" aus allen möglichen Ecken Indiens und 
nun auch Chinas. Da unten haben sie Universitäten in Städten, deren 
Namen ich zuvor noch nie gehört hatte.

Auch bei den Spanieren ist das nun so, wobei die noch gut die 
Portugalnummer aus dem vergangenen Jahr im Kopf haben, wo dann eine 
Stadt 100 Bewerbungen von arbeitslosen Portugiesen bekommen hatte, weil 
die Stat ihrer Partnerstadt irgendwas vom Mangel erzählt hat.

Keine Sorge, die Personalabteilungen haben jetzt schon Bewerbungen in 
Massen, auch aus Polen, Tschchien und Italien. Schau mal die 
Arbeitslosigkeit in Italien: Halb Bozen und Umgebung spricht fliessend 
Deutsch, aber hast Du schon mal einen italienischen Ingenieur von dort 
gesehen?

Die Leute, die man gebrauchen könnte, müssen nicht hierher kommen, weil 
sie daheim genug zu tun haben. Wenn nehmen sie halt dort einen etwas 
einfacheren ING-Job an und stehen sich trotzdem noch gut. Ins teuere 
kalte Deutschland kommen nur die Hoffnungslosen, die keine Alternativen 
haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Wie regelt das Rücker eigentlich?

Genau. Das wäre mal interessant.

Ich schrieb:

> Das Frage ich mich auch, wenn es schon ein Problem darstellt, zumindest
> bei manchen Firmen, ein 2.Klasse Ticket Bundesbahn zu erstatten.

Also ich beschrieb ja an anderer Stelle auch schon mal, daß manche 
Extremgestalten so gepolt sind, daß sie versuchen, Leute vom Amt 
gewaltsam an den Haaren herbei zu ziehen. Hatte sowas zwei mal.

Keine Ahnung, was die sich dabei denken, denn da arbeitet man ja nur 
noch widerwillig, und hat vor Beginn schon innerlich gekündigt.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich schrieb:
> Sucht Rücker eigentlich auch in Spanien nach Ingenieuren für
> Deutschland?

Ja, aber sie haben nicht viele Stellen im Angebot. Ein bisschen was für 
die deutsche Automobilindustrie.

von high tec ing (Gast)


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Ich schreibe zu dem Thema mal etwas, ohne mich einzuloggen, damit das 
nicht auf mich zurückfällt. Wie ich weiter unten im Text noch erkläre, 
wir von mir polital correctness erwartet, die mir zu erbringen, aber 
momentan etwas schwer fällt:

Ich arbeite seit rund einem Jahr in einer international tätigen Firma 
für spezielle Produkte, die u.a. in Diagnostikgeräten eingesetzt werden. 
Dazu zählen bildgebende Verfahren für die Materialprüfung, der Reinigung 
und der Analyse sowie Methoden der Datengewinnung und -speicherung, der 
Signalverarbeitung. Wir gehören zu einem größerem ausländischen 
Konzernverbund, in dem weit über 10000 Leute arbeiten, in Deutschland 
sind wir 2500. Mit den meisten Produkten der Firma und des Konzerns sind 
wir Marktführer. (einerseits deshalb, weil innovativ, andererseits 
deshalb, weil alteingesessen und zuerst dagewesen und auch deshalb, weil 
in all den Jahren Unproduktives wegbereinigt wurde).

In unserer Abteilung und angrenzenden entwickelnden Departments arbeiten 
fast 130 Ingenieure und Informatiker, sowie einige Naturwissenschaftler 
und Mathematiker. In nahezu allen Produkten sind Feinmechanik, Optik, 
Leistungslektronik sowie Steuerelektronik mit Microcontrollern, PLDs, 
FPGAs sowie teilweise Einplatinencomputer und Industrierechner von 
Drittanbietern enthalten. Des weiteren integrieren wir zu bis zu 50% 
OEM-Module mit komplexer Elektronik, die von Drittanbietern und/oder 
eigenen Departments welt- und europaweit hergestellt werden. Man kann 
mit Fug und Recht sagen, dass wir ein internationales Topunternehmen 
sind. Der Name ist den Fachleuten der Informatik und Elektronik 
geläufig, wobei die Wenigsten wissen, was wir alles machen. (Ich selber 
wusste es auch nicht, als ich kam).

Das Problem unserer Firma ist, das Kosten gespart werden sollen / 
müssen, um auf die von der Konzernleitung gewünschten Margen und 
Renditen zu kommen, was aber schwierig ist, weil hier sehr viele 
Personen mit hohen Gehältern sitzen, die man nicht kündigen kann oder 
will. Die Folge ist eine geradezu absurde Einstellungspolitik mit festen 
Gehaltsrahmen, für die man keine guten Entwickler mehr bekommt. Ich 
selber war zuvor in der letzten Firma bereits Entwickler und 
Projektleiter und konnte dadurch unüblicherweise direkt in den 
AT-Bereich wechseln, wobei ich auch kaum mehr habe, nur viel näher an 
der Heimat arbeiten kann. Da ich in der Firma zuvor auch schon bei 
Bewerbungs- und Besetzungsgesprächen dabei war, weiß ich ungefähr, was 
gute Entwickler verdienten und forderten. Bei den derzeitigen Direktiven 
besteht eigentlich Keine Chance, für die Summe hier jemanden zu 
bekommen, der richtig Erfahrung hat und passt. Daher wurde in den 
letzten 12 Monaten, die ich überblicken kann, zwar ständig nach 
Entwicklern gesucht und viele, viele Gespräche geführt, aber gerade ein 
einziger zusätzlich von Draußen eingestellt. In der Abteilung fehlen 
insgesamt geschätzt 5 Leute, gemessen an den Überstunden die geleistet 
werden und noch auflaufen - bzw der Arbeit, die liegen bleibt oder an 
andere Units abgegeben werden muss.

Nun ist es ferner so, dass wir eine Niederlassung in Spanien haben und 
die liebe Konzernleitung (da gibt es einige Neue Besen) nunmehr auf die 
glorreiche Idee gekommen war, dort nach den preisgünstigen und fähigen 
Entwicklern zu suchen, die uns fehlen. Ganz genau gesprochen sollen 
Entwickler, die bisher in Spanien tätig sind, die Lücken hier auffüllen, 
damit nicht noch mehr dorthin abgegeben werden muss. Die Leute, die 
kommen, erhalten einmalig pauschal eine mir unbekannte Summe als 
relocation package, für die Umzugskosten (ich schätze mal 3000,- bis 
5000,- weil ich das auch bekommen habe) sowie einen Gehaltsaufschlag von 
20%-25%, wenn sie nach Deutschland kommen und hier arbeiten. Im letzten 
halben Jahr sind auf die Weise 6 Leute allein für die Entwicklung 
hierher transferiert worden, zunächst mitsamt ihrer Arbeit, die hier zu 
Ende gemacht wurde, um dann hier in neuen Projekten loszulegen, was sie 
dann auch eifrig taten. Auch andere Abteilungen wurden entsprechend 
aufgefüllt. Die Zahl ist schwer zu schätzen, aber in der Kantine kann 
man sie sehen :-)

Nun könnte man meinen, alles sei in Butter und allen geholfen, doch weit 
gefehlt:

Die Spanier sind als Entwickler durchaus fähige Leute, beherrschen das, 
was sie machen im Prinzip ähnlich gut, wie unsere deutschen Entwickler, 
wobei natürlich klar ist, dass die schon in Spanien handverlesen waren 
und geschasst wurden, wenn sie nichts taugten (was laut deren eigener 
Aussage wohl auch öfters vorgekommen sein muss.) Die, die also hier 
sind, sind technisch begabt, haben auch studiert und entsprechende 
Abschlüsse. - Die Probleme liegen woanders!

Fangen wir mal mit den Sprachproblemen an:

Die Spanier besuchten - da sie ja vorher schon mit uns und anderen zu 
tun hatten - teilweise schon seit 4 Jahren einen vom Konzern verordneten 
wöchentlichen Englischkurs und man hätte (selbst ohne solche Kurse) 
erwartet, dass die, welche zu uns kommen, flüssig english sprechen, was 
aber bei über der Hälfte definitiv nicht so ist. Weiter gaben 2 Spanier 
an (und das war auch relevant für die Selektion), sie hätten zudem noch 
seit einem halben Jahr vor dem Übertritt einen Deutschkurs belegt - 
allerdings kann ich keinen Unterschied im Deutschen zwischen denen mit- 
und denen ohne Kurs ausmachen. 100 Worte inklusive "Weißbier" und 
"Leserhose" sind alles - Kommunikation auf Deutsch unmöglich. Man muss 
dazu einwerfen, dass einer meiner Kollegen Italiener ist, der zwischen 2 
units pendelt und nach 6 Monaten 10-mal soviel konnte - ohne Kurs!

Für uns bedeutet das, dass wir nun nicht nur die internationalen 
Projektsitzungen in Englisch führen müssen, was denen, die da 
typischerweise teilnehmen, auch leicht fällt, weil sie es regelmässig 
sprechen, sondern auch die alltägliche Kommunikation in der Entwicklung 
mehr und mehr anglifiziert wird, wobei damit einige ältere Ingenieure 
u.a. denen aus dem ehemaligen Osten in Problem geraten, weil ihnen die 
Grundlagen und die Sprachpraxis fehlt.

Daher laufen nunmehr Überlegungen, ob nicht auch die Entwickler hier 
einen Englischkurs bekommen, um das Gröbste zu beseitigen, allerdings 
gehe ich davon aus, dass das ein Prozess von Jahren sein wird, bis alle 
Entwickler in dem Tempo Englisch sprechen, wie sie sich täglich auf 
Deutsch unterhalten. Bis dahin werden wir mit Einschränkungen leben 
müssen und diese nicht massiv:

Während ich gerade dreimal die Woche mit Projektsitzungen verbringe, in 
denen höchstens 6-8 Stunden "tempobremsendes" English verwendet wird 
(was nun ja auch schon durch die Spanier nochmal weiter gebremst wird), 
ist es in der Entwicklung ja ständig der Fall, dass kommuniziert werden 
muss. Die Entwickler werden also nicht nur durch die Einarbeitung neuer 
Kollegen gehemmt, sondern auch noch im grundlegenden Informationsfluss 
behindert und das den ganzen Tag. Das heisst, die Einarbeitung und 
Einweisung dauert länger und die Entwicklung verzögert sich, was ich an 
den Plänen deutlich sehe. Zudem kommt es trotz aller Bemühungen zu 
Misverständnissen, die besonders hart aufschlagen.

Natürlich spielt die GL das Problem herunter und erwartet, dass trotzdem 
genauso effektiv weitergearbeitet wird. Ich habe daher die Kollegen 
gebeten, ihre Zeiten aufzuschreiben, die infolge der Einarbeitung der 
Spanier benötigt wird und auf das Konto auch die Zeiten zu buchen, die 
infolge von Misverständnissen, Mängel und Zusatzaufwände entstehen, die 
es ohne die neuen Kollegen gar nicht gäbe. Dazu zählen z.B. auch die 
e-mails, die nun teilweise mit englischen Zusatzinfos versehen werden 
müssen, um sicherzustellen, dass sie korrekt verstanden werden. Was 
dabei herauskommt ist zweierlei Gestalt und wirklich hochinteressant:

Zum einen entstehen (die erwarteten) Zusatzzeiten, die man aufrechnen 
und veranschlagen kann. Diese allein bereits rechtfertigen, infrage zu 
stellen, ob sich die billigen Spanier (auch mit 20% mehr, sind die immer 
noch "Schnäppchen") sich letztlich wirklich lohnen. Momentan verursachen 
sie jedenfalls erst mal Zeit und Kosten.

Was für mich aber persönlich hochinteressant ist, ist der Umstand, dass 
urplötzlich alle Entwickler sauber und genau auf dieses Zeitkonto 
buchen, was vorher nur träge und grob gemacht wurde. Ganz offensichtlich 
sind die ansonsten buchungsfaulen Entwickler sehr bemüht, Probleme zu 
dokumentieren und mir damit zu per SAP verdeutlichen, was durch die 
neuen Kollegen so an Aufwänden entsteht. Ungewollt aber offensichtlich 
bringen sie damit irgendwo zum Ausdruck, was sie von der Hinzunahme der 
"Schnäppchen" halten. Insbesondere bestimmte Buchungsvermerke, die ich 
hier nicht zitieren kann, lassen darauf schliessen, dass es einige 
Entwickler fast drauf anlegen, die Kosten für die Neukollegen 
realistisch oder gar zu hoch (?) aussehen zu lassen und um auf diese 
Weise Kritik üben. Offiziell darf das natürlich nicht infrage gestellt 
werden, wie sich jeder denken kann ;:-( Es ist sogar regelrecht 
verpöhnt, um nicht zu sagen, "problematisch", an der Zusammenarbeit 
Kritik zu üben, weil wir ja ein weltoffener Konzern sind, der 
multikulturell orientiert ist und vielvölkisch arbeitet. Da der 
offizielle Tenor also der ist, dass die Zusammenarbeit als gut zu 
deklarieren ist, halten sich auch alle brav dran und man hört nur 
zwischen den Zeilen und in der kleinen Kaffeerunde mehr und mehr 
negative Töne. Ok, Probleme mit abteilungsübergreifenden Projekten 
kennen wir alle zur Genüge, aber es a) arg viel geworden und b) 
augenscheinlich, dass es unter den Kollegen massivst thematisiert wird.

Für mich ist es unverkennbar, dass sich hier die komplette Stimmung 
ziemlich verschlechtert hat und ein starkes (und für mich ungekanntes) 
Konkurrenzhandeln ausgebrochen ist, weil einige Entwickler ihre Stellung 
und sogar die langfristige Zukunft durch die Politik des Konzerns 
bedroht sehen, sei es durch das Lohndumping, das hinten rum eingeführt 
wird und / oder die tatsächlichen Probleme, die durch die Mischabteilung 
entstehen, zumal trotz Maulkorb für die Personalabteilung nun hinten rum 
doch irgendwie rausgekommen ist, was die Jungs verdienen und wieviele 
noch kommen sollen, statt Neueinstellungen von Deutschen. Nun ist 
Lohndumping nichts, was die Firma vordergründig gefährdet, aber viele 
sehen - wie ich auch - dass die ganze Entwicklung in die falsche 
Richtung geht und am Ende die Marktposition schwächt und inzwischen 
bleibt es auch nicht nur bei "Tönen":

Längst lässt sich beobachten, dass die Hilfsbereitschaft den neuen 
Kollegen gegenüber gesunken ist und sich darauf beschränkt, zu 
antworten, wenn man was gefragt wird, anstatt von sich aus 
einzuschreiten, wenn man sieht, dass sich ein Problem auf dem 
Arbeitstisch des anderen anbahnt. Nicht ausgeschaltete Arbeitstische und 
Lampen, nichtverschlossene Fenster am Abend und nicht abgeräumte oder 
verschlossene Werktische waren vorher nie ein Problem, weil der letzte 
Kollege immer ein bissl drüber geschaut hat und das Problem beseitig 
hat, wenn einer was vergessen hatte.  Der Arbeitsschutz wurde jedenfalls 
vorher noch nie informiert oder der Werkschutz auf die Fenster 
aufmerksam gemacht, die übers Wochenende offenstanden. Sind alles neue 
Themen, die eindeutig auf ein Veramtung der Firma hindeuten :-(

Ein Punkt, der mich kritisch stimmt, ist die Separation der Kollegen in 
zwei Gruppen: Es gibt ein "tolerantes" Grüppchen, das eine gute Position 
hat, mal im Ausland war und/oder arbeiten will, jederzeit was anderes 
findet und sich daher bemüht, über den eigenen Schatten zu springen und 
die Zusammenarbeit mit den Kollegen als Chance zu begreifen und Probleme 
zu glätten. Dann gibt es das skeptische Grüppchen, dass sich sehr passiv 
verhält und eher abgrenzt. In den Frühstücks- und Mittagspausen bilden 
sich schon verstärkt Untergrüppchen, wobei da auch das Alter eine Rolle 
spielt. Wir "Neue" sind da sicher automatisch etwas offener, als einige 
alteingessene Kollegen, die schon 10 Jahre in der Firma verweilen und 
die irgendwo darauf angewiesen sind, dass der Standort erhalten bleibt 
(hier in der Stadt ist das DER Arbeitgeber und sonst hat es in dem 
Bereich nichst) und viele sehen in der Vermischung der 
Entwicklungsresourcen den ersten Schritt von Bestrebungen, am Ende alles 
nach Espangna zu schieben.

So eine richtige Integration von ausländischen Mitarbeitern, wie das an 
anderer Stelle z.T. sehr gut funktioniert hat, findet hier irgendwie 
nicht statt, was auch an der Menge der Leute liegt, die in kurzem 
zeitlichen Abstand angerückt sind. Diese stehen und sitzen in den Pausen 
oft abseits, bilden damit das dritte Grüppchen in der Entwicklung und 
verstärken damit unbewusst die Ausgrenzungsprobleme. Von meiner Seite 
ist es natürlich verständlich, dass Leute, die sich kennen und/oder 
derselben Nationalität sind, wenigstens die Pausen nutzen möchten, um 
untereinander in der eigenen Sprache zu sprechen, denn wir Deutsche 
würden das auch tun. Allerdings beobachte ich, dass der Einfachheit 
halber auch im normalen Betrieb immer öfter direkt spanisch gesprochen 
wird, wenn zwei sich unterhalten und sei es nur, um sich kurz 
gegenseitig an der Software was zu erklären. Man befindet sich dann als 
Deutscher unweigerlich in der kuriosen Situation, sich ausgegrenzt zu 
fühlen und von den Dingen, die um einen herum so passieren, nichts mehr 
mitzubekommen, wobei ich als Projektleiter natürlich ein nicht 
unerhebliches Interesse habe, sehr wohl mitzukriegen, was am Code so 
problematisch ist und ich möchte auch nicht ständig bitten, es mir 
nochmal zu übersetzen.

Ich habe daher im monatlichen Meeting unter anderem auch dieses Problem 
bereits mehrfach thematisiert und darauf hingewiesen, wie wichtig es 
ist, in den technischen Dingen beim Englisch zu bleiben oder 
verständliches klares Deutsch zu reden, damit die Gruppen 
zusammenwachsen. Ich erhalte aber nicht von überall Zustimmung, zumal 
auch in der GL einige zu sein scheinen, die das Problem eher pragmatisch 
lösen und sagen, jeder soll so reden, wie es ihm passt, wenn es damit 
schneller voran geht. Ich als Projektleiter stehe damit vor dem Dilemma, 
dass ich zwar etwas dafür tun muss, dass man miteinander klar kommt und 
auch von einem persönlichen Anspruch her möchte ich in einer Firma 
arbeiten, wo gute Stimmung herrscht und sich die Leute verstehen, aber 
mit Rücksicht auf das naheliegende Projektergebnis darf nicht zuviel 
Zeit in die langfristige Entwicklung der Abteilung und das 
Zusammenwachsen investiert werden - daher habe ich nun zugestimmt, dass 
man sich untereinander wieder gruppenweise in der Landessprache 
unterhält, was von den Entwicklern auch freudig aufgenommen wurde, 
jedenfalls von der skeptischen Gruppe 1. Es gibt damit also so eine Art 
Barriere in der Abteilung, die sich auf die Sprache gründet und die umso 
länger bestehen wird, je länger man sie "pflegt". Ides frage ich mich, 
ob man in der GL überhaupt durchgängig möchte, dass da was 
zusammenwächst oder integriert wird - jedenfalls scheint man da eins zu 
sein. Der letzte Stand ist nun, dass sich jetzt oben wohl die 
durchgesetzt zu haben scheinen, die aufs Tempo drücken wollen und 
festgelegt haben, dass des Einfachheit wegen, übergangsweise etwas 
weniger dokumentiert wird und dies auch nur noch in Deutsch, bis geklärt 
ist, ob wir alles auf English umstellen oder langfristig in Deutsch 
bleiben oder doch Parallel fahren. Die Doppelkoku, die die Spanier am 
Besten integriert hätte, ist jetzt erstmal gestoppt worden.

Wir haben damit den typischen Fall von "Wasch mir den Pelz, aber mach 
mich nicht nass": Es wird formell gespart und dadurch richtig Kosten 
aufgeworfen, wodurch es nicht sofort funktioniert. Damit das "Sparen" 
trotzdem klappt, wird woanders gespart, was dann langfristig Probleme 
machen wird, die u.U. schlimme folgen haben werden. Praktisch wird jetzt 
unglaublich viel "gewaschen", jeder ist "nass" aber der "Pelz" wird 
immer dreckiger!!!!! :-(

In anderen, entfernteren Abteilungen sieht es kaum anders aus, wobei da 
wieder andere Lösungen gefunden wurden: Die QM arbeitet, ohne mit der 
Wimper zu zucken, schon seit Jahren in englisch, weil sie nicht 
ausgelagert werden kann und zudem die Doku auch in Englisch vorlegen 
muss, um die Zertifizierung zu erhalten. Dort arbeitet kein Spanier, 
weil keiner genug Knowhow hat. Der einizige der QM macht, darf spanisch 
übersetzen.
Die Testabteilung arbeitet aus den inversen Gründen genau anders herum: 
Alles nur in Deutsch! Sichert den Verbleib der Testabteilung am 
Standort. Haben zwei Spanier, die zwar Ingenieure sind, aber nur als 
Techniker arbeiten. Der Fachleiter erklärt in jeder zweiten Sitzung, wie 
anspruchsvoll seine Testerei ist. Die Realität ist die, dass er nicht 
zugeben will, dass das teuer ist, weil er sich nicht unbeliebt machen 
will. Sichert die eigene Position. Überhaupt scheinen mir nicht wenige 
in der Firma immer mehr auf das Sichern des eigenen Jobs bedacht zu 
sein. Der ganze Zinober, der sich hier entwickelt, nimmt langsam 
Außmasse an, die mich definitiv dahin bringen, final beurteilen zu 
können, dass die billigen iberischen Schnäppchen sich insgesamt auf 
keinen Fall lohnen werden. Allenfalls verringern sie die Scheinkosten in 
der Entwicklung, weil die anteiligen Persokosten runtergehen und die 
Bilanz der Abt günstiger aussieht. Anhand meiner Summaries kann ich 
aber, besser als jeder andere, sehen und zeigen, wie teuer die Projekte 
wirklich werden, wenn Sprachprobleme die Kommunikation behindern, 
Stimmungen sich verschlechtern und einige anfangen, Dienst nach 
Vorschrift zu machen, bzw. aus Angst um den Arbeitsplatz beginnen, gegen 
Kollegen arbeiten. Ein Grauß ist das zuweilen, das mitanzusehen und zu 
hören.

Schliesslich und endlich sind es aber auch die neuen Kollegen selber, 
die bewusst oder unbewusst Probleme aufwerfen und diese haben auch mit 
der Mentalität zu tun. Da geht es schon los mit der Arbeitsmoral:

Einige (nicht alle!!!!) tendieren dazu, bei jedem Sonnenstrahl, der sich 
im kalten Deutschland zeigt, den Stift fallen zu lassen und eine 
Raucherpause zu machen, ganz egal, ob gleich eine Telko ansteht, eine 
Besprechung anberaumt ist oder man in einem losen review steckt, dass 
sicher nicht davon profitiert, wenn man wegrennt und länger nicht wieder 
kommt. Warum auch immer, scheint es mir nämlich so zu sein, dass Spanier 
öfters und länger rauchen, während die Ingenieure in Deutschland laut 
Statistik nur noch zu gut 25% zur Zigarette greifen. Da sind einige 
schon mal locker 20min abwesend, was ja erst einmal kein Problem ist, da 
die Zeit ja nicht abgestochen wird, bzw. "NOCH NICHT abgestochen wird" - 
muss ich dazu bemerken, denn aus meinen Erfahrungen mit meiner Vorfirma 
kann ich sagen, dass es sehr heilsam ist, wenn Raucher die Zeit 
abstechen und zwar deshalb, weil sie dann etwas weniger und auch 
seltener rauchen und vor Allem am Ende des Tages eine Viertelstunde mehr 
arbeiten, was zwar volkswirtschaftlich wenig bringt, aber dem 
Betriebsklima sehr gut tut, weil die Nichtraucher zufrieden sind und 
nichts mehr zu meckern haben. Daher steche ich meine eigenen 
Raucherpausen auch demonstrativ ab. Vom Gehalt tut es mir zwar keinen 
Abbruch, da AT, aber ich habe dann eben nur rund 43h auf dem virtuellen 
Anwesendheitskonto, statt der scheinbaren 48h! Wirkt sich höchstens beim 
Jahresbonus aus. Mal schauen, ob die GL dem Fordern des BRs folgt und 
eine einmalige Rauchpause einführt und festlegt, dass alles was darüber 
ist, abgestochen werden muss.

Nun will ich mich nicht daran hochziehen, dass die Spanier Heimatgefühle 
entwickeln und nach dem vertrauten Pausenrauchen, der Sonne und den 
Gesprächen im Freien nachsuchen und auch dazu tendieren, Zeit 
untereinander zu verbringen, aber bei einigen kommt mir schon der 
Gedanke, ob sie sich hier wirklich integrieren wollen, um langfristig 
auch hier zu arbeiten, damit die Störungen und Abbremseffekte, die 
anfangs bei ihrer Einführung entstehen, sich auch mal wieder 
amortisieren und für die Firma lohnen.

Und damit wären wir beim nächsten Problem:

Bei vielen scheint nämlich so derart viel Heimatverbundenheit 
vorzuliegen, dass davon auszugehen ist, dass sie - trotz vorhandener 
Beschäftigung in Spaniern - irgendwo aus der Not heraus hierher kommen 
und nach einer Ausbildungszeit (eingearbeitet in deutsche Projektkultur, 
die deutsche Sprache und das deutsche Essen und das deutsche Knowhow!) 
baldigst wieder die Segel setzen und sich zu neuen Ufern aufmachen, um 
ihre Kenntnisse anzuwenden. Die ersten haben es auch bereits getan: 
Einer ist offiziell wegen Heimwehs schon nach 3 Monaten wieder heim zur 
Freundin und ein anderer, der vor meiner Zeit angefangen hatte, hat 
gekündigt und ist, wie einige aus anderen Abteilungen, zu einem anderen 
Konzern gewechselt. Bei einem der hiesigen Gebliebenen kann man den 
Eindruck gewinnen, dass er sich auch schon umgeschaut hat, denn eines 
darf man bei der ganzen Geschichte nicht außer Acht lassen:

Es bleibt natürlich der Fakt der relativen Unterbezahlung und auch die 
Spanier sind ja nicht blöde im Kopf! Die wissen sehr wohl, dass sie 
trotz Aufschlag deutlich weniger bekommen, als die deutschen Kollegen, 
welche "die gleiche Arbeit" machen (für die Sprachprobleme können sie 
nichts und die hätten sie ja daheim auch nicht). Und selbst wenn sie 
sich damit abfinden, werden sie dank der deutschen Lebenshaltungskosten 
sehr schnell merken, dass die nicht einmal 1000,-, die sie mehr haben, 
als in Spanien, bald zu Null werden, wenn man die KV-/RV-Anteile und die 
Steuern abzieht. Netto bleiben da kaum 500,- über von denen die viel 
höhere Miete und die Nahrungsmittel beglichen werden müssen. Wenn da 
einer noch ein Plus gegenüber Spanien machen will, muss er hier eine 
kleine Bude nehmen, billig Essen und darf so gut wie nie heimfahren. So 
etwas geht nur auf Zeit und ob man später von der deutschen Rente mal 
was sieht, wenn man wieder in Spanien ist, weiß ich nicht mal genau! 
(????)  Wie auch immer, große Sprünge kann man da jedenfalls nicht 
machen und das nagt schnell an der spanischen Psyche! Was ebenfalls ein 
verstärkt psychologisches Problem ist, dass die Firma an ihnen im 
Vergleich ordentlich Geld spart und sie nicht wegen ihrer Leistung an 
Board sind (Deutsche könnten es ja auch) sondern nur ein 
Kostensparmodell darstellen. Geht man davon aus, dass das Gehalt ein 
sogenannter Hygienefaktor ist und auch die Wertschätzung gegenüber 
Mitarbeitern ausdrückt, wird evident, was die deutsche Division von 
ihren spanischen Mitarbeiten hält. Hinter vorgehaltener Hand hört man 
schon von vielen un ihrer angeblichen Weggangsgedanken munkeln. Was dran 
ist, wird man in den kommenden Monaten sehen.

Man fragt sich insgesamt, warum es Leute gibt (geben soll????) , die ihr 
Land verlassen (sollen), um woanders ihr Glück zu suchen, wenn es dann 
auf ein Nullsummenspiel hinausläuft. Richtig effektiv ist das dann 
wahrscheinlich nur für die Arbeitslosen, die gar nichts haben und in 
Deutschland überhaupt eine Chance bekommen. Für die gilt aber dann 
letztlich doch dasselbe wie für die Erfahrenen auch: Auf Dauer werden 
die sich das Dumping und das Ausgenutzt werden nicht gefallen lassen, 
Frust aufbauen und sich was anderes suchen. Die Firmen werden aufpassen 
müssen, dass sie nicht zum Ausbildungslager für die Konkurrenz werden, 
indem sie junge grundausgebildete Fachkräfte mit Potenzial holen, ihnen 
Spezialkenntnisse beibringen, sie mit Knowhow in Sachen Projekte, 
deutscher Kultur und Sprache versorgen, um dann zuzusehen, wie eine 
andere Firma dann von der Investition profitiert, die schlau genug 
waren, abzuwarten und dann ein paar Euro drauflegen. Ganz dick kommt die 
Sache freilich dann, wenn gleich mehrere Spanier das Potenzial erkennen, 
sich grüppchenweise aus der Firma verabschieden, um daheim dasselbe 
aufzuziehen, wie man es von der Softwarebranche her kennt.

Für die deutschen Mitarbeiter hat das Ganze offenbar viel Problem und 
Konflikpotenzial und besonders, was das Beschäftigen von Südländern 
angeht, sei noch ein Punkt erwähnt, der mir aus der Softwareabteilung 
zugetragen wurde: Einer der Spanier, ein zweiffellos fähiger Spezialist, 
kam als Teamleiter für Softwareentwicklung von der Niederlassung hierher 
und sollte sich erstmal eine Weile einarbeiten, um dann ein kleines Team 
zu übernehmen. Das ging so schief, wie es nur schief gehen konnte, da 
die Hierarchie und der Umgang mit Untergebenen in Spanien wohl doch 
(noch)  eine etwas andere zu sein scheint, als man das hierzulande 
kennt: Ein Entwickler nach dem anderen flüchtete vor dem "Torrero" und 
ließ sich in eine andere Abteilung versetzen, 2 verließen die Firma. 
Obendrein kamen immer mehr Klagen über die Zusammenarbeit: Der Herr war 
es nicht gewohnt, mit weiblichen Personen aus dem Controlling 
zusammenzuarbeiten und Zeiten an sie zu berichten oder sich gar 
Budgetvorgaben von ihr machen zu lassen (selbst wenn es ja nur formelle 
sind) und hat sein eigenes Ding durchgezogen. Am Ende wurde das Projekt 
formell in einen Bereich geschoben, der von einem männlichen Controller 
betreut wurde und dann ging das einigermaßen. Allein der Gesprächsstoff, 
der durch so eine Nummer aufgeworfen wird, ist schon schlecht für die 
Stimmung denke ich. Das Ganze rief dann sogar den BR und die 
Frauenbeauftragte auf den Plan, die sich ein Gefetze mit dem Leiter des 
Controllings lieferte. Ich riet ja belustigt an, einen 
Spanienbeauftragten zu bestellen und allen Beleidigten einen Mediator 
und zwei Konfliktmanager beizustellen, damit wieder Friede einkehrt in 
die Firma.

Von den Beispielen könnte ich noch eine Menge bringen:

Da sind die vielen unerledigten mails, weil der Herr Spanier nicht 
gemerkt hat, dass er mitgemeint war, oder falsch angesprochen wurde, 
oder sein Name falsch geschrieben wurde und die mail nicht angkommen 
ist, weil das Dach nicht dem "n" war oder die IT nicht in der Lage ist, 
das hinzubekommen, oder die mail zwar angekommen war, er sie aber aus 
stolz ignoriert, weil der Name in der weiblichen Form geschrieben wurde 
und blah blah blah ....   Dann könnte man sich darüber auslassen, dass 
immer mehr Kleinteile wie Ladegeräte verschwinden und "das vorher nie 
vorgekommen ist, wo noch keine Ausländer dabei waren" und wo eigentlich 
immer klarer wird, dass sicher 2 von 3 Teilen genau deshalb eingepackt 
wurden, DAMIT jeder den Eindruck bekommen soll, dass jetzt durch die 
vielen Südländer mehr wegkommt. Zu bemerken wäre noch, dass manch ein 
sich wichtig nehmender Senor (hoch, fehlt da was über dem "n" :-) ) 
Anspruch auf den eigenen Parkplatz erhebt und dieser nicht von anderen 
benutzt werden darf, auch wenn er im Urlaub ist und keinesfalls weiter 
weg sein darf, als irgendein Parkplatz von jemandem ohne 
Führungsfunktion - viele frotzeln schon, dass es demnächst spanisches 
Toilettenpapier geben wird!!! Wie schon gesagt, es ist alles auch ein 
Mentalitätsproblem und zwar eins auf beiden Seiten.

Nebst irgendwelchen aufgebauschten Themen sehe ich als Projektleiter vor 
allem die Kosten und die Risiken:

Dinge werden auch bei bester Absicht (einige Spanier sind ja durchaus 
beliebt) trotzdem nicht oder falsch erledigt und verursachen Zeit und 
Kosten. Nun ist das bei vielen Anfängern so, aber einen Einstellungsstau 
zu erzeugen und diesen dann mit ausländischen Fachkräften zu bekämpfen 
ist kompletter Unfug und verfünffacht die Probleme! Ich sehe nur Kosten, 
Kosten und Kosten und kaum Chancen, die in den Griff zu bekommen. Die 
Sprachkurse sind da noch das Wenigste, da hat sich die Firma großzügige 
Zuschüsse von der Stadt und dem Bund gesichert ( keine Ahnung, wie) aber 
es sind die vielen kleinen Dinge, die keiner sieht oder sehen will, die 
wirken.

Ein Punkt sind z.B. Lizenz- Installations- und Beschaffungskosten für 
PCs und Laptops mit spanischen Schriftzeichen und spanischem Windows, 
die bald 6-stellig sind. Auch da frotzeln sie wieder über die 
"spanischen USB-Kabel" und "spanische Mauspads im Stierdesign". Dann 
sehe ich da massenhaft Dateien, die wegen Verständnisproblemen falsch 
abgelegt wurden, sowie wegen Zeichensatzproblemen gelöschte und nicht 
mitgesicherte Ordner und Excel-Sheets, wo Punkt und Komma nicht passen, 
Zahlen nicht stimmen, Rechnungen falsch ausgeführt wurden und 3mal 
gegengecheckt werden müssen. Keine Ahnung, ob das so sein muss, oder die 
IT das einfach nicht hinbekommt. Jedenfalls haben die auch schon 
angefangen, fleißig zu schreiben. Jedes IT-Ticket kostet initial 50,- 
Euro + 89,- Euro je Stunde wo sie werkeln.


Man könnte noch viel mehr nennen, aber ich kann gar nicht soviel 
schreiben, wie ich gern kotzen möchte :-(





Egal, Ende Juni schlägt die Sache auf. Da ist Kassensturz und die PLs 
müssen ihre Halbjahreszahlen vorlegen. Dann wird es dunkelrote Gesichter 
geben, wenn die units nicht fertig sind und die Budgets überlaufen. Ich 
werde mir sicherheitshalber schon mal eine neue Stelle suchen, weil die 
PLs ja persönlich für die Zeiten und Kosten verantwortlich sind. Wenn es 
so weiter geht, schicken sie uns Verantwortliche dann in die 
Stierkampfarena, als Strafe :-)


Meine These:

- Spanier als temporäre Arbeiter in Deutschland ja, aber bitte in eine 
eigene Ecke, in eine eigene Gruppe mit einem sehr guten Kommunikator 
dazwischen, der fließend Deutsch und Spanisch spricht, als Teamleiter 
agiert und seine Leute instruiert, die dann innerhalb der Gruppe 
ungezwungen spanisch sprechen und effektiv arbeiten. Die Umstellung der 
Abteilung auf Englisch ist non-sense und auch schon die Behinderungen 
durch Mangeldeutsch sind einfach nicht akzeptabel und wirken komplett 
kontraproduktiv.

- Wenn man dagegen Spanier oder andere Ausländer dauerhaft nach 
Deutschland holen will, dann müssen es Leute sein, die sehr gut Deutsch 
sprechen oder in einem Bereich arbeiten, wo man mit English gut 
auskommen kann. Nichtsdestotrotz müssen sie begabt genug sein, um 
schnell und effektiv Deutsch zu lernen. Sie müssen es können aber auch 
wollen. Personen ohne Bezug zu Deutschland sind da eher kritisch 
anzusehen. Früher oder später sind sie weg. Ausländer sehe ich daher 
vorwiegend im internationalen Umfeld z.B. des Produktmanagements als gut 
einsetzbar.

- Die Leute müssen ordentlich und angemessen bezahlt werden. Sie müssen 
durch die Firma dieselbe Wertschätzung wie ihre Deutschen Kollegen 
erfahren und vor allem müssen sie selbst auch die Wertschätzung ihrer 
Deutschen Kollegen erhalten (können) und das klappt nur, wenn diese 
keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung ihrer Arbeit sehen und 
feststellen, dass derjenige der Firma was bringt. Das tut ein Spanier 
aber nicht, wenn er dieselbe Software nur einfach billiger macht, 
sondern wenn es entweder ein Experte mit Promotion ist, der die 
Entwicklung voran bringt oder die Firma in spanischen Ländern so gut 
repräsentiert, dass der Absatz steigt. Dann ist der Spanier angesehen 
und wird auch als wertiger Kollege empfunden.

- Billigarbeiter, die nur Löcher stopfen sollen, ausgenutzt werden, sind 
nicht zu gebrauchen. Sie kosten zu viel, sind nicht loyal und die, die 
was taugen, auf Dauer nicht zu halten. Die verursachen vor, während und 
selbst nach ihrem Aufenthalts Probleme, die mehr Kosten, als die je 
gespart haben.

- Internationalität und Weltoffenheit bitte nicht nur auf dem Papier! 
Wer von deutschen Angestellten eine Akzeptanz gegenüber ausländischen 
Kollegen erwartet und zudem Akzeptanz des Auslandes für seine eigenen 
Produkte haben möchte, der darf nicht den Eindruck erwecken, dass die 
Ausländer nur als billiger Ersatz für eigene Fachkräfte erwünscht sind. 
Das kommt auf beiden Seiten schlecht an.

- Wenn Ausländer, dann einzeln und nicht rudelweise! Hier zählt das alte 
Prinzip aus dem Tierreich: Ein Affe in einer neuen Gruppe lässt sich 
noch integrieren, weil er sich anpassen muss und nach anfänglichem 
Gemunkel hat man eine Gruppe. Zwei Affen, die sich kennen bilden eine 
Untergruppe. Wenn man Glück hat, driftet einer in Richtung der 
Hauptgruppe und der andere zieht nach. Dauert Monate! Wenn man aber drei 
Affen auf eine Gruppe loslässt, hat man immer und wenig zwei 
Affenbanden!

von Marx W. (Gast)


Lesenswert?

Was soll jetzt der Beitrag?
Mich stört nur die Jammerei, wenn mal wieder eine Entschiedung von oben 
gefaßt wird es Probleme gibt die dann unten in endlosen Diskussionen 
enden.
So was (wie im vorstehenden Beitrag)  muß man in der Planung einfach 
innerhalb der Organisation mit dem Begriff "Reaktionspotential" schon 
als Problemlösungskompetenz vorgehalten werden.
Ist sowas ned da, so spricht man von Managementfehlern. Den jede Planung 
muß sich drüber im Klaren sein:
Ein Plan ist nur solange fehlerfrei, bis er mit der Realität 
zusammenstößt.
Und an dem Punkt wo ein Plan zu Haken beginnt, muß man Entscheiden:
Laufenlassen oder eingreifen?

Aber Aasonsten find ich die Probleme ned so schlimm.
Im Endeffekt dauert halt alles länger und kostet mehr.
Aber wer spart macht das immer, weil er keine Idee hat, wie er Geld 
verdienen kann.
Warum ist das so?
Warum hat er kein Geld?
Weil seine Ideen die er hatte kein Geld einbrachten. Da er kein Geld hat 
muß er sparen, und wird erst dann aufhören zu sparen bis er verhungert 
ist!

So wird`s in dem Laden auch enden!

von Ingenieur N. (ing)


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high tec ing schrieb:
> Ich schreibe zu dem Thema mal etwas, ohne mich einzuloggen, damit das
> nicht auf mich zurückfällt. Wie ich weiter unten im Text noch erkläre,
> wir von mir polital correctness erwartet, die mir zu erbringen, aber
> momentan etwas schwer fällt:

Jetzt stell dir mal vor, aufgrund eines Fehlers wird der gesamte Text 
vor dem Abschicken gelöscht... puh... Glück gehabt.

Es ist wie es ist. Friss oder stirb heißt es. Du bist Gast in einer 
Firma, sie gehört dir nicht, du wirst bezahlt, um die Entscheidungen der 
GL zu unterstützen und die Befehle zu befolgen. Wenn die das so 
handhaben wollen, dann soll es so sein. Die Konsequenzen müssen die dann 
tragen. Die denken sich halt, dieses Jahr sparen wir so Geld ein und 
machen wieder einen Rekord. Vorausschauend wird nicht gehandelt.

Es ist auch meine Erfahrung, dass Deutsche Ingenieure im Ausland sehr 
gefragt sind. Auf meine Bewerbungen kommt gerne positives Interesse. Im 
Inland nicht, nur wenn man die "Crème de la Crème" ist. Sprich, die 
Politik unterstützt mittlerweile den billigen Ingenieur. Die Firmen 
suchen nur nach billig. Und billig gibt es nur im Ausland. Also werde 
die reihenweise hergeholt. Nicht nur bei euch in der Firma.

PS: Dein Text war zu lang, dennoch gut zu lesen und spiegelt die 
derzeitige Realität wieder. Frag mich nicht wie das so weitergehen soll!

von A. $. (mikronom)


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Ingenieur Number one schrieb:
> Frag mich nicht wie das so weitergehen soll!

Die Schere zwischen arm und reich wird größer und wir bekommen damit 
amerikanische Verhältnisse (Privat-Unis, -Schulen und -Kindergärten mit 
Topausbildung für arische Reiche, die Armen bekommen nur 
Ramschausbildung mit hohem Ausländeranteil). Es gibt dann nur noch arm 
(Fließbandarbeiter, Kanonenfutter) und reich (Führungskräfte, 
Offiziere), aber keine Mittelschicht mehr. Ich sehe keinen Grund, warum 
es nicht so kommen sollte.

von nnv (Gast)


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high tec ing schrieb:
> Ich schreibe zu dem Thema mal etwas, ohne mich einzuloggen, damit das
> nicht auf mich zurückfällt. Wie ich weiter unten im Text noch erkläre,
> wir von mir polital correctness erwartet, die mir zu erbringen, aber
> momentan etwas schwer fällt:

Falls irgendwo im Netz ein längerer Text unter deinem Klarnamen zu 
finden ist, so wird eine spezielle Software für den Plagiatsnachweis 
dich sicherlich identifizieren können.


>  Wenn Ausländer, dann einzeln und nicht rudelweise! Hier zählt das alte
> Prinzip aus dem Tierreich: Ein Affe in einer neuen Gruppe lässt sich
> noch integrieren, weil er sich anpassen muss und nach anfänglichem
> Gemunkel hat man eine Gruppe. Zwei Affen, die sich kennen bilden eine
> Untergruppe. Wenn man Glück hat, driftet einer in Richtung der
> Hauptgruppe und der andere zieht nach. Dauert Monate! Wenn man aberdrei
> Affen auf eine Gruppe loslässt, hat man immer und wenig zwei
> Affenbanden!

Da braucht man nicht den Vergleich mit dem Tierreich bemühen. In der 
bundesdeutschen Realität genügt der Blick auf die unterschiedlichen 
Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund. In der Regel sind die 
kleinsten Minderheiten am besten integriert und umgekehrt. Die 
zahlenmässig grössten Gruppen sind häufig nicht integrationsfähig oder 
-willig und bilden oft regelrechte Parallelgesellschaften.


Ingenieur Number one schrieb:
> Jetzt stell dir mal vor, aufgrund eines Fehlers wird der gesamte Text
> vor dem Abschicken gelöscht... puh... Glück gehabt.

Puh, hoffentlich war das jetzt nicht ironisch gemeint, Herr Ingenieur! 
Denn dem Autor traue ich es schon zu, dass sein Monsterbeitrag zunächst 
mit einem Textverarbeitungsprogramm offline erstellt wurde, und erst 
dann per Copy and Paste in den Thread kam.

von high tec ing (Gast)


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nnv schrieb:
> Falls irgendwo im Netz ein längerer Text unter deinem Klarnamen zu
>
> finden ist, so wird eine spezielle Software für den Plagiatsnachweis
>
> dich sicherlich identifizieren können.

ob du es glaubst oder nicht, ich habe den Artikel hier angefangen zu 
schreiben und er wurde immer länger und länger. Abschickenproblem gab es 
keins weil ich jeden Text, den ich tipp immer mit Copy und Paste an die 
Angel nehme, weil es immer wieder zu solchen Problemen kommt.

Gfs schreibe ich ihn nochmal woanders - sicher aber nicht unter meinem 
Klarnamen. Es steht Dir frei danach zu recherchieren.

Warum ich diesen Artikel ausgerechnet bei Rücker gepostet habe, hat 
nicht nur was mit Spaniern zu tun.

Ingenieur Number one schrieb:
> Du bist Gast in einer
>
> Firma, sie gehört dir nicht, du wirst bezahlt, um die Entscheidungen der
>
> GL zu unterstützen und die Befehle zu befolgen. Wenn die das so
>
> handhaben wollen, dann soll es so sein.

Es erzählt Dir aber an der Ecke etwas von der angeblichen Verantwortung. 
Und es sind nicht "die", also die Besitzer, die pleite gehen, sondern 
die Mitarbeiter, die in ihren Job investieren, Überstunden machen und am 
Ende dastehen und zusehen müssen, wie ihre Arbeit ins Ausland geht.

von A. $. (mikronom)


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high tec ing schrieb:
> Ingenieur Number one schrieb:
>> Du bist Gast in einer
>> Firma, sie gehört dir nicht, du wirst bezahlt, um die Entscheidungen der
>> GL zu unterstützen und die Befehle zu befolgen. Wenn die das so
>> handhaben wollen, dann soll es so sein.
>
> Es erzählt Dir aber an der Ecke etwas von der angeblichen Verantwortung.
> Und es sind nicht "die", also die Besitzer, die pleite gehen, sondern
> die Mitarbeiter, die in ihren Job investieren, Überstunden machen und am
> Ende dastehen und zusehen müssen, wie ihre Arbeit ins Ausland geht.

Lerne "Nein!" zu sagen und du wirst bemerken, dass man dich mit mehr 
Respekt behandelt! Wer alles hinnimmt und zu allem "Ja, gern!" heuchelt 
muss sich scheinbar überall anbidern/einschleimen und ist in den Augen 
des Gegenübers nicht wertvoll.

von high tec ing (Gast)


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Wenn Dein Chef Dir sagt, zu sollst jemanden einarbeiten, emails an Kopie 
an neue Mitarbeiter senden, diese in Englisch halten und Deinen 
Arbeitsplatz verkleinern, damit der Neue sitzen kann, sagst Du also 
"Nein".

Ist das Dein Tipp?

von Bonzo (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Problemlösungskompetenz

Ich glaube, die Problemlösungskompetenz liegt genau in diesem Vorgehen, 
sich Leute aus dem Ausland zu holen um mit denen die Entwicklungen zu 
treiben, besonders, wenn man Dienstleister ist, und Aufträge annimmt - 
also keine eigenen Produkte und Knowhow hat, die es zu schützen gilt.

Für die Billigheimer in der Branche heisst es doch nur "Aufträge 
wegschauffeln", was das Zeug hält, weil die OEMs selber auf den Sparkurs 
eingeschwenkt sind. Rücker ist da nur konsequent: Baut im Ausland eine 
Abteilung auf, wo sie alles billiger machen können und zudem bietet sich 
dann noch die Option, die Entwicklung so zu verlagern, dass die Gewinne 
auch im Ausland entstehen. Man kauft einfach von dort die 
Entwicklungsleistung teuer ein und die Heimat macht nur noch eine 
Minibilanz. In Spanien zahlt Rücker garantiert nicht soviel Steuern wie 
hier.

Das Ganze hat dann noch eine sehr unsoziale Komponente, weil so den 
Firmen die Gewerbesteuer abhanden kommt. Die wird ja aus den Gewinnen 
und nicht nach den Umsätzen bestimmt. Obendrein zahlen sie auch keine 
MWST, weil es eine Lieferung innerhalb der EU ist.

Rücker würde das nicht machen, wenn es sich nicht rechnen würde und da 
es sich offenbar rechnet, sollen sie die Kosten gefälligst selber tragen 
und nicht den Staat bemühen!

von Bonzo (Gast)


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Bonzo schrieb:
> weil so den
> Firmen die Gewerbesteuer abhanden kommt

ich meinte natürlich: "weil den deutschen GEMEINDEN die Gewerbesteuer 
wegenommen wird"

Diese Doppelsässigkeit bietet alle Optionen!

von A. $. (mikronom)


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high tec ing schrieb:
> Wenn Dein Chef Dir sagt, zu sollst jemanden einarbeiten, emails an Kopie
> an neue Mitarbeiter senden, diese in Englisch halten und Deinen
> Arbeitsplatz verkleinern, damit der Neue sitzen kann, sagst Du also
> "Nein".

Die Kunst des Nein-Sagens besteht darin, zusätzliche Arbeit zu 
vermeiden, ohne dass es nach Arbeitsverweigerung aussieht. In dem Fall 
würde man zum Beispiel sagen: "Ich habe hier noch $ARBEIT liegen, die 
bis zum $DATUM erledigt sein soll und mit der ich schon über Soll 
ausgelastet bin. Wenn Sie möchten, dass ich das andere mache, dann muss 
$ARBEIT liegenbleiben und wird nicht pünktlich fertig werden." Du hast 
dem Chef damit eine Alternative vorschlagen, nur abwimmeln hilft 
meistens nicht.

Man könnte je nach Situation auch noch "Vielleicht fragen Sie doch mal 
Kollegen $JA-SAGER, ich habe in Erinnerung, dass er mit etwas früher 
fertig geworden ist!" ergänzen.

Beim Nein-Sagen kommt es NICHT darauf an klarzustellen, was man nicht 
will, sondern um die Durchsetzung der eigenen Wege und Ziele, also das, 
was man selber will. Wenn du deinem Job ungestört nachgehen willst, dann 
musst du alle Störeinflüsse vermeiden, also auch Leute abwimmeln, die 
dir zusätzliche Arbeit aufbrummen wollen. Hast du leere Stühle neben 
deinem Schreibtisch stehen, die zum Hinsetzen einladen? Stell den ganz 
weit weg! Und stell ein Schild auf deinen Schreibtisch, was jeder sofort 
sieht, der zu dir kommt: "Ich denke!".

von ah (Gast)


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high tec ing!
Danke für die Mühe diesen Mega-Beitrag zu verfassen! Sollte man allen 
Spiegel, Welt etc- Autoren unter die Nase halten, wenn wieder Jubelarien 
über verstärkte Zuwanderung angestimmt werden!

von Marx W. (Gast)


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ah schrieb:
> high tec ing!
> Danke für die Mühe diesen Mega-Beitrag zu verfassen! Sollte man allen
> Spiegel, Welt etc- Autoren unter die Nase halten, wenn wieder Jubelarien
> über verstärkte Zuwanderung angestimmt werden!

Was würd den das bringen?
Die wissen genau um was in erster Linie beim "Fachkräftemangel" geht!
Hör dir doch die Nachrichten an, lies sie dir durch und schau dir in den 
Portalen der Tageszeitungen, Magazine und Fernsehsender die Kommentare 
dazu von den "normalen" Leuten an. 99%  davon können  den "Scheiß" von 
"Hilfe wir können keine Leute finden" nicht mehr hören!
Die Leute in den Redaktionen der Medien wissen auch genau was sie da der 
Welt "auftischen". Die sind nicht die "Ahnungslosen", die wissen was sie 
da schreiben, die wissen auch was man unter Kampfbegriffen zu verstehen 
hat!

Ach gerade hör ich mal wieder im BR eine Story von "Spaniern die deutsch 
in Spanien lernen wg. Fachkräftemangel in Deutschland".


Also, liebe Gebührenzahler, ihr zahlt auch noch dafür "Verarscht" zu 
werden!

von high tec ing (Gast)


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Zum Thema "Arbeit ablehnen": Es ging nicht um die Verweigerung eines 
Arbeitspakets sondern darum, das es prinzipielle Direktiven gibt, wie 
z.B. Doku in Englisch machen, jemanden Einarbeiten. Wie bitte möchte man 
das abwehren?

Zum Thema "An Zeitungen schicken": Bitte sehr, du darfst es zitieren. 
Ist veröffentlicht und damit kopierbar und linkbar.

Zum Thema Fachkräftemangel: Es dürfte sich rumgesprochen haben, dass das 
reine Propaganda der Firmen ist, die anderen das Wasser abgraben wollen 
indem sie sie unterbieten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Marx W. schrieb:

> 99%  davon können  den "Scheiß" von
> "Hilfe wir können keine Leute finden" nicht mehr hören!

Tja, aktuell besuchte ich in den letzten Tagen mal einen Bekannten, 
kleiner Selbstständiger Handwerker, bei dem oft Leute wechseln, wie man 
sein Hemd wechselt. Einen Augenblick war ich dann mal mit seiner Mutter 
alleine, und die fing dann gleich an zu heulen: "Dem ist nach drei Tagen 
schon wieder einer weg gelaufen, überhaupt keiner bleibt, schon seit 
langem".

Ich fragte dann mal vorsichtig, woran das liegen könnte. Vielleicht auch 
am Geld? Was verdienen die Leute? Die Mutter: "Bestimmt genug." Wieviel? 
Gibt es genauere Zahlen? "Ach, der Junge ist gut, hilfsbereit, er hilft 
doch allen, und es geht ganz bestimmt jedem gut. Er ist ein guter Junge. 
Und seinen Leuten geht es bei ihm sicher besser als anderswo. Und, sie 
haben gute Arbeit." Noch mal wiederholt meine Frage: Wieviel Euronen im 
Monat, gibt es Zahlen? Denn darin liegt auch Zufriedenheit. "Nein, keine 
Ahnung, aber reichlich." Na, an irgendwas muß es aber doch liegen. 
"Nein, die sind bestimmt alle faul, und wollen gar nicht arbeiten. Und 
es wird heute nicht mehr verdient wie früher, das wird im Fernsehen auch 
immer  gesagt, es ist heute überall so." Jedenfalls kam ich mit diesem 
Gespräch auf keinen grünen Zweig. Bestimmt ist es aber die Entlohnung. 
Wenn einer im Monat bekommt, wie Grundsicherung, evtl. noch aufstocken 
gehen muß, der reißt sich nicht den Arxxx auf. Denn wo anständig 
entlohnt wird, auch für harte Drecksarbeit nicht in einem Büro, da bin 
ich mir fast sicher, daß Leute bleiben. Auf einem dreckigen Bau wechseln 
die Handwerker ja auch nicht tageweise.

Also, es wird nirgendwo niemals über Zahlen geredet. Die sind aber das A 
und O, der springende Punkt (und das hüpfende Fragezeichen).

Mir selbst machte der Bekannte aber auch noch kein Angebot, um 
wenigstens aushilfsweise mal zu jobben. Obwohl er weiß, wie lange ich 
schon zu Hause bin. Wenn ich mal fragte, kam die Standardausrede, ich 
wäre dafür nicht im geringsten geeignet, und da gäbe es auch keine 
Diskussionsgrundlage. Noch nicht mal völlig frei probieren. 
Wahrscheinlich eine Schönheitsausrede, um sich nicht restlos alle 
Bekannten zu verprellen. Der Hintergrund scheint zu sein, daß er dann 
sicherlich binnen Tagen einen Freund verlieren würde.

Er selbst lebt nicht schlecht, es ist Geld und Luxus satt da, nur das 
Jammern auf sehr hohem Niveau. Vielleicht erfahre ich ja irgendwann doch 
noch mal Details. Z.B., wenn ich mal irgend einen in der Warteecke beim 
Amtstermin treffe... In meinem zuständigen Jobcenter sprach diese Woche 
einer mit dem Hammer vor, das kam im TV und in der Zeitung, nur nebenbei 
bemerkt...

von nnh (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In meinem zuständigen Jobcenter sprach diese Woche
> einer mit dem Hammer vor, das kam im TV und in der Zeitung, nur nebenbei
> bemerkt...


Die Hammerattacke passierte im Jobcenter Leipzig laut Trierischer 
Volksfreund:

http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/brennpunkte/Topthemen-Mann-attackiert-Jobcenter-Mitarbeiterin-mit-Hammer;art64,3532913

Jetzt frage ich mich, ob auch in deinem zuständigen Jobcenter irgendwo 
in der Eifel ein Arbeitsloser auf diese Weise ausgetickt ist. Vielleicht 
ein Nachahmungstäter?

von Markus (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Also, es wird nirgendwo niemals über Zahlen geredet. Die sind aber das A
> und O, der springende Punkt (und das hüpfende Fragezeichen).

Und das dient nur den Arbeitgebern/Führungskräften/Managern.

Ich arbeite nicht mehr in Deutschland, sondern in den Staaten und hier 
wird das Thema Gehalt viel offensiver/selbstbewusster angegangen.

Was ist die Folge?

Die Arbeitnehmer lernen ihren Wert kennen und treten dementsprechend 
selbstbewusster ggü. ihren Arbeitgebern auf.

Hier in Deutschland erlebte ich dagegen nur Aussagen wie: "Über Geld 
redet man nicht".

Das gilt auch für Stellenanzeigen. Ich würde mich überhaupt nicht mehr 
auf eine Stellenanzeige ohne (grobe) Gehaltsangabe bewerben. Ich sähe 
das inzwischen als Zeitverschwendung.


Ähnliches zum Thema Führungskraft:

In Deutschland habe ich erlebt, dass man als Ing/Inf. kaum Ansehen hat. 
Man ist eher besserer Techniker, ein Nerd, Formelheini. Wer in der 
Schule Mathe mochte, war schließlich auch immer Außenseiter.

Führungskraft wird man i. d. R. dann, in dem man sich von der 
technischen Seite weitestgehend veraschiedet und zum 
Manager/Projektleiter aufsteigt. Dann bekam man Personalverantwortung, 
ein nettes Firmenauto, ein deutlich besses Gehalt, höheres Ansehen, etc. 
pp.


Hier (in den Staaten) erlebe ich, dass man als fachlicher Experte für 
die technische Seite die gleichen Aufstiegschancen hat. Besseres Gehalt, 
Firmenauto, Boni, etc. pp.

Der Trend geht sogar dahin, dass man als Fachexperte inzwischen mehr 
verdienen kann als ein Manager. Kann man sich das in Deutschland 
vorstellen?

Ich will guten Managern nicht ihre Berechtigung absprechen, aber imho 
ist man als technische Fachkraft in Deutschland vieler Orts einfach 
schlechter dran, als im entwickelten Ausland. Ich habe Freunde in 
England, Australien, Schweiz, Schweden, Dänemark, Indonesien, usw.

Unterm Strich würde ich jungen Absolventen raten: Macht zumindest die 
Augen auf und schaut über den Tellerrand (Deutschland). Es kann sich 
sehr lohnen!

von Ich (Gast)


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Markus schrieb:
> Das gilt auch für Stellenanzeigen. Ich würde mich überhaupt nicht mehr
> auf eine Stellenanzeige ohne (grobe) Gehaltsangabe bewerben. Ich sähe
> das inzwischen als Zeitverschwendung.

Das ist in Deutschland unüblich, außer bei Stellen im öffentlichen 
Dienst.
Wäre aber sicher interessant, wenn Firmen, speziell Dienstleister dazu 
Angaben machen würden.

Elektronikingenieur in München oder bundesweit bla bla bla
Gehalt 30-35k€/a

Die könnten sich vor Bewerbungen nicht mehr retten.

Markus schrieb:
> Der Trend geht sogar dahin, dass man als Fachexperte inzwischen mehr
> verdienen kann als ein Manager. Kann man sich das in Deutschland
> vorstellen?

Nö, da sind Dummschwätzer geschätzt.
(da müßte ich doch echte Chancen haben)

Markus schrieb:
> Unterm Strich würde ich jungen Absolventen raten: Macht zumindest die
> Augen auf und schaut über den Tellerrand (Deutschland). Es kann sich
> sehr lohnen!

Als Absolvent? Mit ein paar Jahren flexibler Einsatz beim Dienstleister 
ist das sicher eine gute Alternative.
Wobei, wenn ich mich zumindest in Europa umschaue ...

von Markus (Gast)


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Es geht auch als Absolvent, ja!

Ich habe gegen Ende meines Studiums (M. Sc. (univ)) ein Auslandssemester 
in den Staaten absolviert und dort schon Kontakte geknüpft.

Das ging alles ohne guten finanziellen Hintergrund.

Ganz ohne Kontakte und Berufserfahrung ist es dann natürlich schon 
schwerer. Aber wer erst nach dem Abschluss aufwacht, hat auch selbst 
schuld.

von A. $. (mikronom)


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Markus schrieb:
> Die Arbeitnehmer lernen ihren Wert kennen und treten dementsprechend
> selbstbewusster ggü. ihren Arbeitgebern auf.

Das merkt man doch schon in den Bewerbungen. Die US-Amerikaner bewerben 
sich im Superlativ und beschreiben sich als Hecht im Karpfenteich. Ein 
US-amerikanischer Manager, der in Deutschland ein Unternehmen aufbaut 
und Bewerbungen von Deutschen bekommt, wird zu dem Schluss kommen, dass 
die alle nichts taugen, weil sie sich zumeist als unterwürfig vorstellen 
und sich in den Schatten stellen.

Das sind halt kulturelle Unterschiede, die man kennen sollte, wenn man 
sich zwischen verschiedenen Kulturen bewegt.

> Hier in Deutschland erlebte ich dagegen nur Aussagen wie: "Über Geld
> redet man nicht".

Korrekt.

> Ich würde mich überhaupt nicht mehr
> auf eine Stellenanzeige ohne (grobe) Gehaltsangabe bewerben. Ich sähe
> das inzwischen als Zeitverschwendung.

In Deutschland macht man sich eher unbeliebt, wenn man ungefragt seine 
Gehaltsvorstellungen nennt. Dabei könnten die Personaler ihn sofort 
aussortieren und würden sich viel Arbeit ersparen, wenn die 
Vorstellungen des Bewerbers disjunkt mit denen des Unternehmens sind.

> In Deutschland habe ich erlebt, dass man als Ing/Inf. kaum Ansehen hat.

Kann ich nicht bestätigen.

> Man ist eher besserer Techniker, ein Nerd, Formelheini. Wer in der
> Schule Mathe mochte, war schließlich auch immer Außenseiter.

Natürlich sollte man gewisse Kommunikationskulturen beherrschen, wer nur 
von Pi mal Wurzel 2 labert wird es nur selten zu Führungspositionen 
bringen.

> Der Trend geht sogar dahin, dass man als Fachexperte inzwischen mehr
> verdienen kann als ein Manager.

Die Regel ist das sicher nicht.

> Kann man sich das in Deutschland
> vorstellen?

Ja. Aber auch hier ist es nicht die Regel.

> Unterm Strich würde ich jungen Absolventen raten: Macht zumindest die
> Augen auf und schaut über den Tellerrand (Deutschland). Es kann sich
> sehr lohnen!

Das würde ich auch befürworten.

BTW:

Markus schrieb:
> Hier in Deutschland
> Hier (in den Staaten)

Ja wo denn nun hier?

von A. $. (mikronom)


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nnh schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> In meinem zuständigen Jobcenter sprach diese Woche
>> einer mit dem Hammer vor, das kam im TV und in der Zeitung, nur nebenbei
>> bemerkt...
>
> Die Hammerattacke passierte im Jobcenter Leipzig laut Trierischer
> Volksfreund:
>
> 
http://www.volksfreund.de/nachrichten/welt/themendestages/brennpunkte/Topthemen-Mann-attackiert-Jobcenter-Mitarbeiterin-mit-Hammer;art64,3532913
>
> Jetzt frage ich mich, ob auch in deinem zuständigen Jobcenter irgendwo
> in der Eifel ein Arbeitsloser auf diese Weise ausgetickt ist. Vielleicht
> ein Nachahmungstäter?

Heißt das nicht Trittbrettfahrer?

Ironischerweise muss man ja sagen, dass der im Artikel genannte Mann in 
Neuss jetzt ein paar Sorgen weniger hat: "Das Düsseldorfer Landgericht 
verurteilte den Täter im April 2013 wegen Mordes zu lebenslanger Haft." 
Da ist er jedenfalls von Sanktionen des Jobcenters und der Willkür der 
Jobcenter-Mitarbeiter verschont und er muss nicht dauernd irgendwelche 
Unterlagen beibringen, damit man ihm die Miete bezahlt.

von Marx W. (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Heißt das nicht Trittbrettfahrer?

Nein, ein Trittbrettfahrer ist einer der kostenlos Mitfährt, und seine 
Kostenbeteiligung nicht leisten will. Fällt es auf, das er keinen 
Beitrag leistet, springt  er ab und macht sich anderweitig auf dem Weg 
zu seinem Ziel.
Der US-Englische Begriff ist "free rider".

von NoName (Gast)


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Andi $nachname schrieb:
> Ein
> US-amerikanischer Manager, der in Deutschland ein Unternehmen aufbaut
> und Bewerbungen von Deutschen bekommt, wird zu dem Schluss kommen, dass
> die alle nichts taugen, weil sie sich zumeist als unterwürfig vorstellen
> und sich in den Schatten stellen.

Den Satz kann man ausdrücklich unterstreichen! Und es sind nicht nur die 
Amerikaner, ie richtig aufdrehen: Da muss man nur mal eine Bewerbung von 
Inder lesen, wenn sie mit ihren Publikationen und Erngenschaften um sich 
werfen. Die meisten Personaler wissen dass natürlicg und spätestens der 
Entwicklungsleiter zieht gedanklich 20% ab.

Um mal wieder auf die Spanier zu kommen, die hierher rückern:

In jügster Zeit haben einige Dienstleister die Segel streichen müssen, 
allen voran die Heidelberger Reutax. Kann gut sein, dass auch Rücker 
unter Druck ist - so rosig sind die Zeten nicht mehr. Es gibt viel zu 
viele Haifische und zu wenig Futter! Sie fressen sich schon selber auf. 
Die Margen werden so schnell kleiner, wie die Dienstwagenflotte. Auch 
Ferchau ist schon am Jammern.

von Ich (Gast)


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Markus schrieb:
> Ich habe gegen Ende meines Studiums (M. Sc. (univ)) ein Auslandssemester
> in den Staaten absolviert und dort schon Kontakte geknüpft.

Das ist natürlich schon ein sehr guter Anfang.

Andi $nachname schrieb:
>> In Deutschland habe ich erlebt, dass man als Ing/Inf. kaum Ansehen hat.
> Kann ich nicht bestätigen.

Ansehen hat hier oft der, mit dem dicken Auto vor der Tür.

von A. $. (mikronom)


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Ich schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>>> In Deutschland habe ich erlebt, dass man als Ing/Inf. kaum Ansehen hat.
>> Kann ich nicht bestätigen.
>
> Ansehen hat hier oft der, mit dem dicken Auto vor der Tür.

Kann ich auch nicht bestätigen. Du hast irgendwie den falschen Umgang 
und kennst die falschen Leute.

von Daniel (Gast)


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NoName schrieb:
> In jügster Zeit haben einige Dienstleister die Segel streichen müssen,
> allen voran die Heidelberger Reutax. Kann gut sein, dass auch Rücker
> unter Druck ist - so rosig sind die Zeten nicht mehr. Es gibt viel zu
> viele Haifische und zu wenig Futter! Sie fressen sich schon selber auf.
> Die Margen werden so schnell kleiner, wie die Dienstwagenflotte. Auch
> Ferchau ist schon am Jammern.

So es mit den "neuen Märkten".

Erst herscht Goldgräberstimmung, es geht für einige steil bergauf und 
dann ..

Wo die Leute Geld riechen und dem hinterherjagen, wird man solche Zyklen 
immer finden.

von Rick M. (rick-nrw)


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> Auch Ferchau ist schon am Jammern.

Worüber jammern Ferchau oder auch Rücker?
Das sich keiner bei ihnen bewirbt oder das keine Aufträge mehr 
reinkommen (Stichwort Fachkräftemangel)?

Beitrag "Ingenieurdienstleister: Liste der Top-Firmen"
Bei den vielen Dienstleistern - viele Jäger, der Hase tot.

Andi $nachname schrieb:
>> Ansehen hat hier oft der, mit dem dicken Auto vor der Tür.
>
> Kann ich auch nicht bestätigen. Du hast irgendwie den falschen Umgang
> und kennst die falschen Leute.

Ich kenne so einige die so denken, die die nicht so denken sind meistens 
Ingenieure.

von Markus (Gast)


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Man muss sich nur mal die Lobbygruppierungen und Gewerkschaften 
anschauen, dann weiß man, für den Deutschland ein guter Arbeitsstandort 
ist - für Ingenieure und Informatiker ist Deutschland definitiv nicht 
besonders attraktiv.

von high tec ing (Gast)


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Rick McGlenn schrieb:
>> Kann ich auch nicht bestätigen. Du hast irgendwie den falschen Umgang
>> und kennst die falschen Leute.
> Ich kenne so einige die so denken, die die nicht so denken sind meistens
> Ingenieure.

Oder, sie können sich den dicken Schlitten nicht leisten. Für mich 
trifft das jedenfalls zu. Audi, BMW o.ä. sind nicht drin.

Es gibt übrigens Neues von der Front: Ein Torero (der in seiner 
Abteilung wohl auch "Terrorero" genannt wurde, "hat fertig" und verlässt 
den Gerüchten nach das kühle Deutschland und zieht 'gen westwärts.

Ist nicht so einfach mit dem Arbeiten in einem fremden Land mit fremden 
Leuten und Ansichten.

von ah (Gast)


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Hier mal wieder ein prototypischer Beitrag, diesmal von der Tagesschau:
http://www.tagesschau.de/inland/fachkraeftemangel-zuwanderung100.html
und dann die Kommentare darunter!! Wann werden die endlich mal wach?

von Marx W. (Gast)


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ah schrieb:
> Wann werden die endlich mal wach?

Wer , die Journalisten?
Ach die sind doch (laut einer Emind-Umfrage) zu 90% Grüne Stammwähler.
Da ist "Multikulti" das gleiche wie "Vaterland" für die NPD`ler!
Von der Medienmeute werdet ihr def. nie was anderes deshalb hören als:
"Wir brauche Zuwanderung um der Zuwanderung Willen!".

Die Kommentare sind 180° entgegen dem was die Tageschau auf ihrer HP von 
sich gibt. Aber den Redakteuren juckt dabei kein Haar!
Also, für den Zwangsbeitrag  an die öffentlichen Medien werden wir als 
kleines Dankeschön verarscht wie noch kein Volk zuvor!

von ah (Gast)


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Ja genau! Auf der einen Seite die Grünen als Multikultiträumer, die 
zusammen mit Wirtschaftslobbyisten uns die Masseneinwanderung 
schmackhaft machen wollen. Ich sehe allerdings nicht, dass irgendjemand 
dieser unappetitlichen Allianz Einhalt gebieten könnte. Insbesondere die 
SPD versagt als "Arbeitnehmerpartei" total!

von Wilhelm F. (Gast)


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NoName schrieb:

> Es gibt viel zu
> viele Haifische und zu wenig Futter!

Das sagte mir schon vor 4 Jahren eine Besitzerin einer Personalagentur. 
Sie fragte mich, was ich alternativ machen möchte, und ich sagte: Na, ne 
Leihbude oder Personalagentur auf, das boomt doch anscheinend!

Ihre Antwort: Machen Sie das besser nicht, das ist ein großes 
Haifischbecken, in dem ALLE schwimmen. Viel zu viele. Zumal ich auch 
nicht der geborene Geschäftsmann bin.

Wenn ich mal im Internet surfe, sehe ich aber auch, daß diese 
Geschäftsfrau jährlich ihre Firma umbenennt, teils sogar öfter als 
jährlich... Neue Besen kehren besser.

von Zocker_08 (Gast)


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> Re: Rücker AG, was für eine Bude ist das?

Eine Leihbude !

von Unbekannter (Gast)


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ah schrieb:
> Ich sehe allerdings nicht, dass irgendjemand
> dieser unappetitlichen Allianz Einhalt gebieten könnte. Insbesondere die
> SPD versagt als "Arbeitnehmerpartei" total!

Das ist unfassbarer Weise richtig. Was die SPD seit einigen Jahren 
abzieht, würde einen Brandt bewegen nach post mortem aus der Partei 
auszutreten.

Ich glaube, die Politiker haben kapiert, dass Deutschland nicht mehr zu 
retten ist und denken nur noch an ihr eigenes Überleben in der Partei 
und im Bundestag. Sie wollen am Trog bleiben und die eigene Kasse 
füllen.

Und viele Ingenieure haben das auch kapiert. Ich habe es kapiert und 
weiss, was ich zu tun habe: Zuzug der Ausländer hinauszögern solange es 
geht und an dem System mitverdienen. Ich mache vorne rum auf politisch 
korrekt, kümmere mich um meine Kollegen und sehe zu, dass diese mich im 
Knowhow nicht erreichen.

von Marx W. (Gast)


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Unbekannter schrieb:
> Ich glaube, die Politiker haben kapiert, dass Deutschland nicht mehr zu
Ist wie in einer Firma, da wissen die wenigsten was und wofür die Firma 
steht.
Aber die PR ist toll, so dass ein jeder den Quatsch von der 
PR-Maschinerie glaubt. Ist halt einfacher als sich eine eigene Meinung 
zu bilden
> retten ist und denken nur noch an ihr eigenes Überleben in der Partei
> und im Bundestag. Sie wollen am Trog bleiben und die eigene Kasse
> füllen.

Mit der Kasse hat das weniger zu tun. Die wollen Macht ausüben. Das hat 
mit Geld nur indirekt zu tun.
Macht ausüben heißt anderen Menschen seinen Willen aufdrücken zu wollen.
Viel Macht bedeutet, diesen vielen andern Menschen aufzudrücken.
Der Status "Mächtiger" hat natürlich noch seine Zeichen, Statussymbole, 
Taburegel, etc. und  Rollenregeln (Zeremonien und Titel z.B.) für sich 
und die von ihm an der Macht beteiligten.
Das man auch mit anderen sich verbündet um gemeinsam mehr Macht 
auszuüben ist nur eine der vielen Möglichkeiten an Macht zu kommen und 
diese auszuweiten.

von Idefix (Gast)


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Ein Projektleiter schrieb:
> Ich schreibe zu dem Thema mal etwas

Boah! Welch ein Textvolumen! Ich danke für diesen umfassenden Beitrag. 
Da steckt wohl alles drin, was einem so passieren kann mit den preiswert 
reingeholen Spaniern. Mich wundert es nicht, dass Kollegen da in 
Abwehrhaltung gehen.

von Marx W. (Gast)


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Idefix schrieb:
> dass Kollegen da in
> Abwehrhaltung gehen.

Wogegen?
Gegen die Firmenleitung?

von Zocker_09 (Gast)


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> Re: Rücker AG, was für eine Bude ist das?

Eıne Leıhbude !

von Edi M. (Gast)


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Marx W. schrieb:
> dass Kollegen da in Abwehrhaltung gehen.
> Wogegen? Gegen die Firmenleitung?

Gegen die neuen Kollegen, wenn ich den Beitrag verstanden haben sollte.
Beitrag "Re: Rücker AG, was für eine Bude ist das?"

Mich stimmt der Beitrag schon bedenklich! Mal angenommen, in euer Firma 
tauchen in grössere Mengen Mitarbeiter aus einer anderen 
Organisationseinheit auf und arbeiten sich ein. Würde ihr aktiv 
mitziehen?
Würdet ihr sie unterstützen?

Ich kenne Beispiele aus dem Münchner Raum, wo mehrere Ingenieure einer 
Firma ihre tschechischen Nachfolger einarbeiten durften und dann 
gekündigt wurden, weil das Werk verlagert wurde.

>ein langer Text
Da hat einfach jemand Bedenken um seinen Arbeitsplatz. Sicher auch kein 
Zufall, dass er ausgerechnet zum Thema Rücker verfasst wurde.

von Wilhelm F. (Gast)


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E. M. schrieb:

> Ich kenne Beispiele aus dem Münchner Raum, wo mehrere Ingenieure einer
> Firma ihre tschechischen Nachfolger einarbeiten durften und dann
> gekündigt wurden, weil das Werk verlagert wurde.

Was bekamen die Tschechen denn in München angeboten? Und wie leben sie?

von Marx W. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Was bekamen die Tschechen denn in München angeboten? Und wie leben sie?

Das Werk wurde verlagert in CZ!

von Edi M. (Gast)


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Die Nachfolger waren wohl nur übergangsweise in Bayern aktiv. Den Firmen 
ist keine Investition zu viel, wenn sie am Ende unterm Strich ein 
Sparpotential erkennen.

von Nichtspanier (Gast)


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Wenn man sich bei Rücker umschaut, sieht es so aus, als ob sie dort 
"unten" einen eigenen Laden aufziehen. Meine Frage wäre, ob sie auch im 
Verleichgeschäft aktiv sind?

E. M. schrieb:
> Würde ihr aktiv mitziehen?
> Würdet ihr sie unterstützen?
Nein,
Nein,

>Es gibt übrigens Neues von der Front: Ein Torero (der in seiner
>Abteilung wohl auch "Terrorero" genannt wurde, "hat fertig" und verlässt
>den Gerüchten nach das kühle Deutschland und zieht 'gen westwärts.
Was heist westwärst? Spanien, Holland, USA?

von XXX (Gast)


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hier haben sich ja viele über Rücker eine Meinung gebildet.
Aber keiner hat nur die geringste Ahnung von dem was er hier gepostet 
hat.
Die Rücker AG mit Firmenhauptsitz in Wiebaden beschäftigt rund 2300 
Mitarbeiter mit Kernkompetenzen in der Luft.- und Raumfahrttechnik, 
Automobilentwicklung, Schiffs.- und Schienenfahrzeugbau.
Vertreten ist die Firma an Rund 40 Standort Weltweit auch in Spanienen
(Seat, und überall dort wo eben deren Kernkompetenz zum tragen kommt.
Hauptgeschäft ist Entwicklungsdienstleistung und Versuchsdurchführung 
mit einem der größten Versuchlabore Europas (dort wird so ziemlich alles 
gemacht außer Akustik).Die Firma Rücker in München wird von Ihrem 
Hauptkunden(BMW), und deren Zulieferbetrieben für Entwicklungsthemen 
beauftragt.
In München Konkuriert die Fa. Rücker seit ca. 40 Jahren gegen etwa 30 
andere Dienstleister um Entwicklungsjobs.Ja es ist richtig das keine 
Anreisekosten für Bewerbungsgespräche übernommen werden, macht Siemens 
mit ca. 200.000 Angestellten aber auch nicht.
Wer eine Job sucht muß eben auch was investieren, oder sollte der 
potentielle neue Arbeitgeber auch noch Tinte in eurem Drucker für eurte 
Bewerbung übernehmen?
Es gibt bei der Firma Rücker zahlreiche Sprachkurse weil die Firma mit 
internationalen Kunden zu tun hat und es einfach normal ist seine 
Mitarbeiter weiter zu Qualifizieren. Es werden auch 
Altervorsorgeprogramme , Firmensport, Firmenevents, Kindergartenplätze 
angeboten, und zwar um sonst.
Wenn eure Bewerbung nicht gleich mit einer Absage an euch zurückgesendet 
wird dan ja nur weil diese Firma wirklich alles versucht den Ein oder 
Anderen Bewerber der eigentlich gar nicht so gut ist, wie er selber 
denkt nicht doch noch irgendwo eine Einsatzmöglichkeit zu geben und 
damit eine Chance. Im übrigen alle Diensleister oder Zulieferbetriebe in 
der Automobilindustrie arbeiten nach dem selben Prinzip.
Wem das nicht passt der kann sich ja direkt beim OEM bewerben.

von Unknown Designing Object (Gast)


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XXX schrieb:
> Ja es ist richtig das keine
> Anreisekosten für Bewerbungsgespräche übernommen werden, macht Siemens
> mit ca. 200.000 Angestellten aber auch nicht.
Das stimmt nicht. Ich habe von Siemens schon Bewerbungskosten erstattet 
bekommen.

Und: ES IST GESETZLICH GEREGELT!

>investieren
Rücker bietet Kindergartenplätze und Sprachkurse, hat dann aber nicht 
die 50,- Euro für den Bewerber?

Die Erstattung der Bewerbungskosten soll auch eine Bremse sein, damit 
man sich nicht mal eben jeden zum Spass kommen lässt. Firmen investieren 
ja auch schon mindestens 5h in den Bewerber, der kommt und das kostet 
auch schon 500! Wer da nichts investiert, ist einfach nur darauf aus, 
einen billigen Heini zu kriegen, der froh ist, was zu haben.

Gute Ingenieure, die man haben will, bekommen von wirklich 
interessierten Firmen ein Hotelzimmer gestellt und eine Karte für den 
ICE bezahlt. Und zu denen fahre ich auch gerne hin, selbst wenn es dann 
nichts wird, bleibt ein guter Eindruck.

von IGM-Paradies (Gast)


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Unknown Designing Object schrieb:
> Gute Ingenieure, die man haben will, bekommen von wirklich
> interessierten Firmen ein Hotelzimmer gestellt und eine Karte für den
> ICE bezahlt.

Von interessierten Firmen abseits des deutschen Mittelstandes. Es gibt 
aber wie immer Ausnahmen, die Regel ist aber leider das Erste.
Keine Ahnung, ob der deutsche Mittelstand halt einfach nur diese geizige 
Mentalität hat oder die wirklich finanziell so auf dem Zahnfleisch 
kriechen, dass es noch nicht mal die für die Erstattung reicht und man 
den Bewerber bestenfalls auf die Arbeitsagentur verweist, die ja nur 
erstattet, wenn man arbeitsuchend gemeldet ist.

von Bastian (Gast)


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Marx W. schrieb:
> So was (wie im vorstehenden Beitrag)  muß man in der Planung einfach
> innerhalb der Organisation mit dem Begriff "Reaktionspotential" schon
> als Problemlösungskompetenz vorgehalten werden.
> Ist sowas ned da, so spricht man von Managementfehlern.
Sehr gut erklärt Max, leider nicht durchdacht:

Es gibt nicht DAS Management, das organisiert Spanier holt, das 
durchdenkt, plant und die Risken abwögt und die Kosten dafür schätzt, 
und vorzeitig Massnahmen ergreift, um Probleme zu verhindern.

Es gibt nur einzelene Untermanager, die ihre Ziele dadurch erreichen 
wollen, dass sie Personalkosten deckeln. Viel weier unten sitzt dann 
eine Praktikantin, die gut Leute mit normalen Gehaltswünschen einfach 
wegsortiert und wieder woanders ein Teamleiter, der irgendwie schauen 
soll, wie er sein Zeug gebacken kriegt. Also kauft er den billigsten ein 
nd sieht zu, dass er es halbwegs arrangiert.

Die Probleme werden einfach nach unten weiterggeben und müssen in der 
täglichen Arbeit gelöst werden.

von Bastian (Gast)


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Ok, noch ein Nachtrag:

Was ich sagen will: Die Spanier und die anderen Ausländer werden nicht 
konzertiert und zielgerichtet geholt, sondern sind das Ergebnis von 
Sachzwängen. Wo extrem gespart werden muss, kann man sich eben deutsche 
Ingenieure nicht mehr leisten.

von Deutscher Ingenieur (Gast)


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Wo ist denn da der Sinn? Denn Spruch habe ich schonmal gehört, dass sich 
viele Deutsche Firmen deutsche Ingenieure nicht leisten könnten. Das ist 
aber Unfug, weil deren Gehälterja durch deren AG definiert werden. Es 
gibt also AG die sich das leisten können und wo es sich rechnet.

Nur die Schmalzdackel unter den AG die dumping betreiben und abkassieren 
wollen, suchen nach Wegen, an billige Leute ranzukommen.

Nunja, für einige scheint es sich zu rechnen:
http://www.karriere-ing.de/arbeitswelt/article/101798/?cid=NL

Hoffen wir mal, dass es sich auch für die Firma rechent, denn 2/3 aller 
Spanier, die hier angefangen haben, sind nach 6Monaten schon wieder 
raus. Die eine Hälfte ist wieder heim, die andere weiter in einer andere 
Firma. Die lassen sich ausbilden, den Deutschkurs bezahlen und 
verduften. Täte ich wohl ganz genau so machen.

von Marx W. (Gast)


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Es rechnet sich, den die Kosten die die Spanier den Firmen verursachen, 
lassen die Firmenbosse sich durch die Agentur für A finanzieren. Also 
durch Zwangsbeiträge der inländischen Versicherten. Soll doch bloß 
keiner glauben, dass die Leihbuden jetzt zu mildtätigen Samaritern 
mutiert wären!

von Ralf (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Also durch Zwangsbeiträge der inländischen Versicherten.
wird Zeit, dass die Versicherten sich diesbezüglich regen, oder?

von Wahrsager (Gast)


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Ralf schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Also durch Zwangsbeiträge der inländischen Versicherten.
> wird Zeit, dass die Versicherten sich diesbezüglich regen, oder?

Bei einem zombifizierten Dummvolk, das mehrheitlich die Raute des 
Unvermögens und der Kapitalhörigkeit wiedergewählt hat? Vorher friert 
die Hölle ein. Die Großfinanz und deren Handlanger können hier auf alle 
Ewigkeiten schalten und walten wie sie wollen.

Zum Fördergelderbetrug passend:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/private-arbeitsvermittler-locken-spanier-nach-erfurt-in-thueringen-a-927239.html

""Und als dann die ersten Spanier kamen, hat sie mir eine E-Mail 
geschickt, ob ich nicht mit denen allen schnell einen Praktikumsvertrag 
machen könnte." Wegen der staatlichen Zuschüsse von mehreren hundert 
Euro pro Monat, welche die Zentrale Arbeitsvermittlung (ZAV) "Job of my 
life"-Teilnehmern in Aussicht stellt."


"Die Dehoga-Betriebe heuern nun auf eigene Faust an: 50 Praktikums- oder 
Ausbildungsverträge haben sie bereits unterschrieben; "am Ende kriegen 
wir vielleicht 80 Spanier unter", sagt Geschäftsführer Ellinger. Und für 
staatliche Zuschüsse könnte es auch noch reichen."

von Carsten H. (Gast)


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Ich sehe das mit sehr grossem Argwohn, was da wieder läuft. Hat ähnliche 
Züge dessen, was vor Jahren mit den Vermittlungsgutscheinen abging.

Da werden teuer und aufwändig Spanier ins Land geholt, die hier 
Positionen besetzen, welche dann unserem Nachwuchs nicht mehr zur 
Verfügung stehen.
So können die Firmen, die andere unterbieten wollen, staatlich 
geförderte Billigingenieure einstellen und sich die Investition in 
Absolventen sparen.

Wo sollen dann unsere Absolventen arbeiten?

Wenn schon freier Markt, dann bitte richtig! Firmen haben die Kosten für 
die Einarbeitung, die Sprachkurse und vor allem die Gewinnung der 
Ausländer gefälligst selber zu tragen. Dann rechnet sich das nämlich 
nicht mehr so schnell. So wie es jetzt läuft, wird durch die zwangsweise 
Arbeitslosenversicherung, also mit dem Geld der Versicherten, eben jenen 
Versicherten das Wasser abgegraben. Und wozu?

Nur dafür, dass faule Firmen, die nicht investiert haben und ausbilden 
wollen, noch belohnt werden und die, die in den Nachwuchs investieren, 
die A....karte haben. Auf diese Weise werden auch diese Firmen 
gezwungen, sich billige zu holen und den pool der Ausländer zu nutzen, 
solange dieser noch nicht erschöpft ist.

Die Nummer hat volkswirtschaftlich noch eine unangenehme Komponente:

Jeder Euro, den ein Ingenieur weniger hat, spült 0,30 - 0,40 Cent 
weniger in die Steuerkassen, von denen H4 und andere Dinge bezahlt 
werden. Dieses Geld fehlt dem Staat direkt, während as Lohndumping 
indirekt die Gehälter flächig verringert und Druck auf alle ausübt. 
Umgekehrt zahlen die Firmen vom gesparten Geld fast keine Steuern mehr, 
dank Gewinnverlagerung ins Ausland und Briefkastenbüros. Da die meisten 
AN in dem Gehaltsbereich unter der RV-Deckelgrenze von 65k arbeiten, 
geht von jedem gesparten Euro auch noch 10 Cent RV Arbeitgeberbetrag 
weg, der den deutschen Rentenkassen fehlen wird.

Umgekehrt profitieren die hier arbeitenden Ausländer von der im 
Vergleich zu vielen anderen Ländern guten medizinischen Versorgung. Da 
reicht es, wenn Papa Jose für 40k in Deutschland werkelt, damit die 
gesamte Familie nachgeholt werden kann und mitversichert ist.

Wenn Papa Jose noch schlau ist, belässt er seinen 1. Wohnsitz offiziell 
in Spanien und kann so die Monate des ersten Steuerjahres überwiegend in 
Spanien versteuern, zudem regelmässige Heimfahrten deklarieren. Die 
Steuerbehörden MÜSSEN alle 14 Tage eine einfache Heimfahrt akzeptieren, 
zzgl, dringliche Fahrten und Weihnachten. Macht rund 7000, die man von 
der Steuer absetzen kann, zzgl. zu den hiesigen Wohnkosten in ähnlicher 
Höhe, die bis zu 2 Jahre lang als Doppelte Haushaltsführung abgezogen 
werden können. Zusammen mit den Umzugskosten sind das ein Steuergeschenk 
von bis zu 15.000.

von Totaler Niedergang (Gast)


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Carsten H. schrieb:
> Nur dafür, dass faule Firmen, die nicht investiert haben und ausbilden
> wollen, noch belohnt werden und die, die in den Nachwuchs investieren,
> die A....karte haben. Auf diese Weise werden auch diese Firmen
> gezwungen, sich billige zu holen und den pool der Ausländer zu nutzen,
> solange dieser noch nicht erschöpft ist.

Sollens doch machen, am Ende ist Deutschland vollständig pleite, 
ruiniert und handlungsunfähig wegen solcher Raffhälse. Da herrscht dann 
verbrannte Erde und dann können sie auswandern nach Asien. Hier gehts 
dann nur noch zu wie in Anantolien. Dazu kommt ja noch, dass ein 
Großteil des deutschen Ingenieurbedarfs nur noch durch "ABM-Maßnahmen" 
so groß ist, speziell in der Autoindustrie. Wenns da finanziell eng wird 
und man sich wieder im großen Maßstab auf das Wesentliche beschränken 
muss (Entfeinerung), dann stehen jede Menge Ingenieure frei auf dem 
Arbeitsmarkt.

von A. $. (mikronom)


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Totaler Niedergang schrieb:
> Carsten H. schrieb:
>> Nur dafür, dass faule Firmen, die nicht investiert haben und ausbilden
>> wollen, noch belohnt werden und die, die in den Nachwuchs investieren,
>> die A....karte haben. Auf diese Weise werden auch diese Firmen
>> gezwungen, sich billige zu holen und den pool der Ausländer zu nutzen,
>> solange dieser noch nicht erschöpft ist.
>
> Sollens doch machen, am Ende ist Deutschland vollständig pleite,

Das wird nie passieren. Zur deutschen Kultur gehört es, den ganzen Tag 
lang zu meckern, aber trotzdem wie blöd zu rackern. Man glaubt ja an den 
"Aufstieg in der Mittelschicht" und tut schließlich was dafür. Blöde 
Deutsche halt. http://www.nachdenkseiten.de/?p=5626

> Da herrscht dann
> verbrannte Erde und dann können sie auswandern nach Asien.

Einige werden das tun, die Mehrheit bleibt hier und wird maximal 
arbeiten bis zur Rente, um die Steuern zu bezahlen, um die Ausländer, 
die nach Deutschland kamen um zu arbeiten, ihr Hartz4 zu finanzieren.

Mich stört an dem System, dass die Ausländer so dermaßen verarscht 
werden. Denen verspricht man sonstwas. Dann bekommen sie maximal einen 
Hilfsjob und wenn sie den verlieren, dann sind sie nur schwer 
vermittelbar. Dass diese sich dann als Dank an der Verarscherei mit der 
Ausnutzung unseres Sozialsystemes bedanken, nehme ich denen nicht mal 
übel.

Ich habe am Wochenende einen Bericht in einer lokalen Zeitung in 
Nordbayern gelesen. Dort strömen im Moment Massen an Ausländern hin. 
Ihre Kinder können oft kein Wort deutsch und sollen dann auf die 
Grundschulen gehen, in denen sie jetzt schon 50% der Einschulungen 
ausmachen.

von Martin (Gast)


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Nürnberg oder?

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