Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Hochspannungstastkopf Tek P6015


von Matthias W. (matt007)


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ich habe einen alten Hochspannungs-Tastkopf Tek P6015 gekauft.
Laut Anleitung soll da ein Fluorocarbon 114 C2CL2F4 als Dielektrikum 
eingefüllt werden. Die beigefügte Flasche ist leer. Brauche ich dieses 
Mittel wirklich und falls ja wo bekomme ich das günstig her?

Die 50-Ohm-Leitung zur dicken Abgleichbox sieht verhärtet und verdellt 
aus. Ich weiß nicht ob es angeraten wäre dies mit einem modernen 
rauscharmen Kabel auszutauschen. Den HF-Abgleich müsste ich wohl in 
jedem Fall neu durchführen.

Liebe Grüße
Matthias

: Verschoben durch Admin
von GB (Gast)


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Siehe FAQ bei TEK

Q.

Is it safe to use the probe if the dielectric fluid container is empty?
A.


Yes, but the Max voltage rating is reduced to 13 kV, dc to 2 Mhz. Refer 
to Figure 1-2 in the user manual for frequencies above 2 Mhz.

However, even a very small amount of liquid remaining is sufficient to 
operate at full specification, since it is the vapor that provides the 
insulating properties.

von Andrew T. (marsufant)


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Matthias W. wrote:
> ich habe einen alten Hochspannungs-Tastkopf Tek P6015 gekauft.
> Laut Anleitung soll da ein Fluorocarbon 114 C2CL2F4 als Dielektrikum
> eingefüllt werden. Die beigefügte Flasche ist leer. Brauche ich dieses
> Mittel wirklich

Ja, für Deine Anwendung ist es angeraten.

> und falls ja wo bekomme ich das günstig her?

mit etwas Glück über z.B. ebay.

>
> Die 50-Ohm-Leitung zur dicken Abgleichbox sieht verhärtet und verdellt
> aus. Ich weiß nicht ob es angeraten wäre dies mit einem modernen
> rauscharmen Kabel auszutauschen.

Das Kabel ist m.W. mit einem widerstands-Innenleiter ausgestattet - 
müßte man vor Tausch sorgfältig prüfen, sonst paßt nachher kein 
Frequenzgang mehr.


hth,
Andrew

von Matthias W. (matt007)


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danke für die wertvollen Hinweise. Ich schau mal ob ich das Freon-Zeug 
irgendwo bekommen kann. Das Kabel lasse ich lieber erst mal dran.

Matthias

von eProfi (Gast)


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"Die beigefügte Flasche ist leer."
Das ist fast immer der Fall, da das Zeug leichtflüchtig ist und der 
Verschluß nicht 100% dicht.

Das C2 Cl2 F4  wirst Du nirgens mehr (zumindest legal in D) bekommen, da 
der Handel damit seit langem verboten ist (FCKW-Verordnung).

http://de.wikipedia.org/wiki/Kältemittel   --> R114 oder R114a
http://de.wikipedia.org/wiki/1,2-Dichlor-1,1,2,2-tetrafluorethan
(Siedetemp 3,8°C, Dampfdruck 1,8 bara bei 20°C)

Es könnte auch R114a gemeint sein, muss ich nochmal nachschauen.

Willst Du wirklich Spannungen über 13 kV messen?

Ein ähnliches Isoliergas ist das ebenfalls schädliche SF6 R7146
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwefelhexafluorid


Übrigens gibt es auch eine P6015A, die kein "Mittel" mehr braucht.


Den Tastkopf suche ich auch schon lange, er fehlt noch in meiner 
Sammlung.
Du hast ja offensichtlich auch eine 6302 besorgt (Glückwunsch), da kann 
ich mit einer P6042 aufwarten.

von Matthias W. (matt007)


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@eProfi:
mein Problem ist, daß ich an einer Plasmaröhre messen möchte, wenn eine 
Zündspule Spannungsimpulse liefert. Laut Datenblatt des 6015 gibt es 
eine Deratingkurve für höhere Frequenzen. Wie hoch die Oberwellen gehen 
weiß ich nicht. Plasma ist da manchmal unberechenbar. Ich will auch mal 
die Spannung an so einem Plasmaball messen. All diese Versuche soll die 
Probe ohne Schaden überstehen. Daher die Vorsicht.

Zündspulen geben Spannungen bis 30kV ab.

Natürlich hätte ich viel lieber die 6015A gehabt. Nur habe ich die 
bisher nicht zu einem akzeptablen Preis bekommen können und habe daher 
zur 6015 gegriffen. Wenn das ein Kältemittel ist - vielleicht ist es 
dann zu bekommen von so einem Entsorger für Kühlschränke. Oder haben die 
etwas anderes als das 114, das wohl verwendet werden soll?

Die 6302 ist ok. Die habe ich heute ausprobiert und eingestellt. Deine 
6042 scheint mir aber auch ok. Viel besser jedenfalls als sonstige 
Sachen.

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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@Matthias:
es kommt auc hauf die elektrischen Eigenschaften an. einfach 
"Kältemittel" kann ins Auge gehen (hier: Daten werden nicht eingehalten, 
Gehäuse in die Binsen,  Hochohmwiderstand verabschiedet sich durch 
Überschlag).


Da Du ca. 200 Euro für die Probe bezahlt hast: Das Risiko würde ich 
nicht eingehen wollen. YMMV.


Stromprobes: die p6042 ist ein Klassiker, toppt aber noch heute viele 
Produkte anderer Hersteller. p6302 ist natürlich ebenfalls eine feine 
Sache, da sie sich in TM500 Modulsystem integrieren läßt.


hth,
Andrew

von Matthias W. (matt007)


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@Andrew:
Du hast natürlich recht. Schrotten will ich die Probe keinesfalls. So 
wie ich es verstanden habe soll das Gas Überschläge verhindern. Notfalls 
müssten doch auch spezielle Öle gehen? Die gasen natürlich nichts aus 
und es ist mir nicht klar, ob der 100M-Widerstand sich dadurch dann 
verändern würde, wenn er im Öl schwimmt. Es war nur so eine spontane 
Idee.

Manche Ideen sind Schmarrn, das ist mir schon klar. Ich suche halt nach 
einer machbaren Lösung, die wirklich sicher funktioniert. Ideen 
willkommen.

Irgendwann bald einmal möchte ich den Tastkopf gerne nutzen.

Matthias

von Dieter W. (dds5)


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Mit Öl ist das so eine Sache, es kann durch seine 
Dielektrizitätskonstante zur Vergrößerung von störenden Kapazitäten 
führen.

von Matthias W. (matt007)


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Danke für den Hinweis. Leider ist es meist so, daß man weiß was alles 
nicht geht als was dann endlich die Lösung sein kann . . .

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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Der Nachfolger des p6015, der p6015a, hat eine Silikonölfüllung.


Dafür gilt das was schon  Dieter Werner dazu sagte.


Aber da Du (wie ich sehe) viel Geld investierst und ein begeisterter 
ebay-Käufer bist:

- Möglichkeit 1 im ebay danach schauen und kauft man das Original-FCKW 
(ok, ist nervig und kann dauern -- aber da Du eh 3/4 des Tages vor dem 
Rechner sitzt, hast Du wohl die Gelegenheit.

- Möglichkeit 2 ist Tektronix anzumailen oder in Köln anzurufen. 
Letzteres erfordert sicher sehr viel Zeit bis man sich  im Service mit 
einem Techniker verbinden lassen hat der a.) die Materie kennt und b.) 
eine Tip geben kann wie es ggfs. mit Alternativen zum original-FCKW 
helfen kann.

- Möglichkeit 3 ist sich in Foren einzuklinken in denen mehr Experten 
zum Thema sind. Als da wären  sci.electronics.equipment, 
sci.electronics.repair.
Und unter yahoo TekScopeArc, ..Arc2, und ähnliche.

- Möglichkeit 4.....



hth,
Andrew

von Matthias W. (matt007)


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Danke Andrew für die vielen Hinweise.

Ich verstehe es so, daß Tek selbst erkannt hat, daß eine neue Bauweise 
günstiger ist mit Verzicht auf diese Flüssigkeit.

Wenn ich nun beide Manuals hätte (leider fand ich die bisher nicht auf 
der Tek-Seite) könnte ich sehen, was sich da mechanisch und elektrisch 
verändert hat. Möglicherweise ist die Kompensation angepasst worden, 
anderer Widerstand?

Diese Anpassung der Kompensation wäre dann eine Möglichkeit.

Die Suche nach dem Mittel ist eine andere Idee, die in Zukunft immer 
schwerer werden wird.

Bei Tek versuchte ich gestern jemand mit Sachverstand ans Telefon zu 
bekommen. Bisher leider vergeblich. Der Hinweis ist wertvoll. Danke

Matthias

von eProfi (Gast)


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Die Manuals habe ich leicht gefunden:

19 Seiten:
ftp://bama.sbc.edu/downloads/tek/p6015/p6015.pdf

33 Seiten:
http://www.compwest.com/Library/PDF-manuals/Tektronix%20P6015%203-90%20small.pdf

Das R114 heißt  PN 252-120-00  High Voltage DIELECTRIC FLUID .
Hier noch das Sicherheitsdatenblatt:
http://www.tek.com/Measurement/Service/msds/00645900.pdf


P6015A kurzer 2-Seiter:
http://www.adx.com.tw/Handbook/parts/P6015A.pdf

P6015A  Ausführliche 76 Seiten mit Serviceanleitung:
http://www.capturedlightning.org/hot-streamer/temp/P6015_Service.pdf


Jetzt müsste man nur noch wissen, welches Silikonöl es ist.

von eProfi (Gast)


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Der 33-Seiter ist ausführlicher (spätere Rev.) als der 19-Seiter:
INSTRUCTION MANUAL  Part No. 070-0373-02  Product Group 60
First Printing APRIL 1974   Revised MARCH 1990


Figure & Index No: 1 - 3  (S. 23ff)
.FREON:3 OZ AEROSOL W/MATL SAFETY DATA SHEET.(STANDARD AND OPT25)

Hersteller ist:

02958 RUDD PAINT AND VARNISH COMPANY   1608 15TH WEST   SEATTLE, WA 
98119

Mfr. 02958    Mfr.Part No. 202X2124



Suchen geht übrigens in der html-Version des pdfs:
http://209.85.129.132/search?q=cache:n0JptzI_swYJ:www.compwest.com/Library/PDF-manuals/Tektronix%2520P6015%25203-90%2520small.pdf+252-0120-00+tek&cd=3&hl=de&ct=clnk&gl=de

von Matthias W. (matt007)


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vielen Dank für die tollen Links und Hinweise.

Der eine Mann von Tek meinte, daß ich den Betrieb auch einmal ohne das 
seltene F114-Mittel probieren könnte. 15kV an einer Oszi-Röhre habe ich 
so schon problemlos gemessen. Das geht also.

Matthias

von eProfi (Gast)


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War das alles, was er zu sagen hatte?

Was sollen alle P6015-Besitzer machen, wenn sie 20kV messen wollen?

Vermutete Antwort: eine 6015A kaufen.

Innerlich habe ich mich von TEK verabschiedet - nach 30 Jahren 
Begeisterung.

Man müsste prüfen, ob man z.B. Trafoöl einfüllen kann.


Wie wäre es mit einem Nachbau-Projekt? Eine vorhandene Probe (wg. 
Kabel...) mit HV-Rs (z.B. 10x Bürklin 10Mohm) nachrüsten und 
kompensieren.

Hochspannungs-Metallglasurschichtwiderstände 0,5 Watt Toleranz 5,0 % Typ 
Vishay/BCcomponents VR37 (E071.500) 3,5kV
10M        22 E 196    –,20   –,13   –,11   –,09   –,08

Hochspannungs-Metallglasurschichtwiderstände 1,0 Watt Toleranz 5,0 % Typ 
Vishay/BCcomponents VR68 (E073.030) 10kV
10M        31 E 296    –,47   –,40   –,37   –,31   –,23


Da bräuchte man eine definierte HV-Quelle zum Abgleichen:
The PG506 High Amplitude Square Wave Generator will produce up to 108 V 
from a 600 Ohm source.
Oder eine PG506A.

von Matthias W. (matt007)


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Da hast schon recht. Natürlich hätte ich mich über ein wenig mehr 
Begeisterung schon sehr gefreut. Ich kann es aber auch verstehen, daß 
die Zeit dann woanders fehlt, wenn jedem so nett geholfen wird.

Die A-Version des 6015 hätte ich ja kaufen können. Bei ebay sollte das 
Teil 500 EUR kosten. Das schien mir halt zu teuer. Vielleicht war ich ja 
dumm.

Die billigere 6015-Probe hat jedoch auch 200.- gekostet, das Kabel ist 
verhärtet, die Erdungsleitung ebenso und die Anschlußbox ein Monster. 
Dafür funktioniert sie immerhin. Die neuen Teile von Conrad wären auch 
nicht preisgünstiger gewesen. Und die sind vermutlich nicht zerlegbar, 
wenn es mal knistert.

Über das Thema Nachbau hatte ich nachgedacht. Es ist doch ein ziemlicher 
Aufwand, wenn man alles bedenkt. So eine Abgleichbox enthält schon ein 
paar Teile. Aufbau und Abgleich kosten Zeit. Und dazu braucht es eine 
Quelle. Noch habe ich da gar nichts. Mein bester Funktionsgenerator geht 
bis 20MHz. Das Rechteck ist nicht so sehr steil. Vielleicht wäre der 
Calib-Generator des alten Hameg-605-Oszis noch am geeignetsten. Die 
Spannung ist da natürlich sehr gering. Von 100V Amplitude bin ich da 
weit entfernt. Wenn ich so einen PG506 hätte, oder das A-Modell, dann 
sähe es in der Tat viel einfacher aus.

Diese Teile scheinen eher selten. Mit etwas Glück konnte man für 50-80$ 
welche in den USA bekommen.

Ein Nachbauprojekt wäre schon gut. Leicht unterschätzt man die dafür 
benötigte Zeit und die Kosten für das drum herum.

Vielen Dank für die konkreten Hinweise auf die Widerstände. Bei Tek ist 
das ja eine lange Stange. Wenn die hin ist muss man überlegen.

Was bei statischen 10kV noch geht kann bei 10kHz schon wieder ganz 
anders aussehen. Tek war halt lange so eine Art Industriestandard. Wenn 
wenigstens die alten Teile heute preisgünstiger wären, dann könnte man 
leichter damit experimentieren und Versuche anstellen. Auch diese Teile 
scheinen jedoch selten.

Matthias

von eProfi (Gast)


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Hat jemand hier mitgeboten?
http://cgi.ebay.at/TEKTRONIX-P6015-Tastkopf-Hochspannung-HV-Probe-P-6015_W0QQitemZ160316071838QQcmdZViewItem

Wurde als defekt für 35,71+4,30 verkauft.
Kennt jemand Verkäufer (aljoscha100) / Käufer?

oder hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=120388782062
ging gerade für 159,00+5,90 weg, !! mit R114 !!


Noch zum Nachbau: der Schaltplan ist ja vorhanden.
Ich werde es versuchen.

von Matthias W. (matt007)


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leider sah ich diese Angebote nicht.
Die wären beide sehr interessant gewesen.
Die R114-Flasche war bei mir auch dabei,
nur leer eben ! Das Zeug ist sehr flüchtig.

Ein Nachbau ist sicher möglich. Wenn Du
Glück hast ist es in 1-2 Tagen erledigt.
So ein günstiges defektes Angebot als Basis
ist natürlich genial.

Matthias

von eProfi (Gast)


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Also, ich lasse die Katze aus dem Sack:
seit gestern liegt die letzte o.g. Probe bei mir.

Ist schon ein riesen Teil. Was ist mir alles aufgefallen:

Baujahr 01/1984    Zustand äußerlich ok
wie bei Dir Kabel steif und eine leichte Quetschung
keine Seriennummer auffindbar

Folgende Zahlen beziehen sich auf den Bama-Manual-Scan S. 13/19:

Aber: innen ist der vergoldete Hut (7 resistor shield), in dem der R100 
(100 Mohm 50kV 1%) steckt, leicht schräg, d.h. die Schraube ist 
verbogen. Nicht arg, aber erkennbar (oder ist das Absicht? 
Fein-Tuning?).

Der 19 Securing Ring (Schraubverschluss)  und 5 166-0301-00 shielding 
sleeve  (Hülse) sind aus Metall, das 17 bushing base assembly  ist das 
Plexi-Deckel, der beim Öffnen / Nachfüllen abgenommen wird (Dichtung ist 
der 16 Sealing Ring).

6 inner probe body assembly ist der durchsichtige Plexi-Zylinder (bei 
mir durch das R114 leicht matt geworden), der durch 16, 17 und 19 
verschlossen wird.

12 condensator LEAF assembly  ist ein trickreicher Kondensator, der 
vorne (am 7 resistor shield, wo die Spannung am R noch höher ist) näher 
an der Zylinderfläche   und hinten näher am R100 ist. Dadurch wird die 
komplexe RC-Konstante kompensiert.


Ich mach mal ein paar Fotos, da sieht man deutlich mehr als auf den 
Zeichnungen.

Insgesamt sehr durchdacht. Wird seit 1963 nahezu unverändert so gebaut. 
Bei der 6015A ist lediglich  Silikonöl drin und die Compensation-Box 
etwas kompakter.


In meinem Heftchen steht noch (nur in der spare part list), dass F-12 
(R12) als dielectric verwendet wird.
Vorne wird allerdings davor gewarnt, andere Fluorocarbons zu benutzen, 
wegen des höheren Drucks, auch bei höheren Temperaturen.


Zum Selbstbau: ich dachte daran, einen OpAmp mit FET-Eingang direkt an 
die 10 (oder mehr) HV-Rs anzubauen, also eine Aktive Probe. Somit ist 
der Einfluss des Kabels minimierbar.

Evtl. würde ich auch noch hochohmiger werden (200 oder 500 Mohm), da 
R100 bei 20kV  4 Watt  und  bei 40kV  16 Watt verheizt.



isurplus (http://www.isurplus.com.au) hat eine für ca. 350 Euro bei eb.. 
und hat mir auf Anfrage mitgeteilt, dass es angeblich ein Ersatzprodukt 
geben soll:
http://www2.dupont.com/Vertrel/en_US/uses_apps/high_voltage_dielectric.html
Ob eines davon für die P6015 geeignet ist, muss ich noch herausfinden.



In den USA hat heute eine Auktion geendet:
Hier hat chillo0 2 Stück im Angebot: für je $382,50 (278 Euro, momentan 
günstiger Kurs, der hat noch etliches TEK & HP-Zeug)
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=120337296621
auch wieder ohne Fluid



Matthias: ich könnte Dir ja ein paar ml Fluid abgeben...

von Matthias W. (matt007)


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@eProfi: na das hört sich doch gut an.

Ich habe meine 6015 noch mal genauer angesehen.
Da fehlt wohl leider das Teil 11.

Unten ist das goldene Teil, wo der lange 100M-Widerstand
drin steckt. Darunter so ein rotes Plastikteil,
das wohl vom Freon angehoben wird. Der Widerstand
wird oben in die Hülse eingesteckt.
Um den Widerstand ist ein Halter mit einem Metallring.
Zwischen dem Ring und dem goldenen Teil muss wohl
Teil 11 sein, das bei mir fehlt. Teil 6 ist auch
bei mir matt geworden.

Wie wichtig das Teil 11 ist kann ich nicht sagen.
Funktionieren tut das Teil offenbar auch ohne.
Keine Ahnung, wo ich das ggf. herbekommen könnte.

Die Idee mit dem Umbau auf aktiv ist interessant.
Wenn ich so ein billiges defektes Teil hätte würde
ich es ggf. auch mal versuchen.

Danke für das Angebot mit dem Fluid. Mal sehen,
vielleicht komme ich darauf zurück, wenn es gar
nicht ohne gehen sollte. Es verdunstet vermutlich
wenn die Flasche nicht ganz dicht ist.

Matthias

von eProfi (Gast)


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Hallo Benedikt,
1. R100 nicht anfassen, nur mit Baumwollhandschuh o.ä. Wenn schon 
geschehen, sofort reinigen, sonst Langzeitschäden.

2. Bei der Bauteilnumerierung musst Du immer das pdf angeben, weil die 
sich in den verschiedenen Versionen geändert hat. Ich nehme an, Du 
meinst
11: 134-0015-00 PLUG, banana, male. Das ist der mini-Bananenstecker, der 
ist bei mir fest auf den R100 gepresst. Er steckt im Teil 12: 
214-0310-00 LEAF, capacitor assembly.

Oder meinst Du im 33-Seiter das 11: 214-3925-00 CONE, DIELECTRIC: 
POLYSTYRENE NATURAL  ?  der ist bei mir auch noch nicht drin, erst bei 
denen ab 8619 (siehe Spalte Effective), also 19.KW 1986.
Welches Baujahr hat Deine (eine Etwa-Angabe steht links im Gehäuse an 
der Verschlusslippe eingepresst, die andere ist die Version des 
Handbuches)? Oder steht bei Dir eine Seriennummer (auf der Comp-Box)?


"Unten ist das goldene Teil, wo der lange 100M-Widerstand drin steckt."
Das ist 8: 337-0559-00 SHIELD resistor 0.970 inch long


"Darunter so ein rotes Plastikteil, das wohl vom Freon angehoben wird."
Das ist 7: IND, LIQUID QTY, FLUOROCARBON PROBE (LIQUID LEVEL INDICATOR)
(Effective 7610 = Erst ab 10KW1976)


"Es verdunstet vermutlich wenn die Flasche nicht ganz dicht ist."
Mir war das auch nicht ganz klar, weil ich ursprünglich dachte, es sei 
eine Flasche mit Schraubverschluss, später aber mal gelesen hatte, dass 
es eine Sprayflasche ist. Dann dachte ich, es ist so wie bei einem 
wiederauffüllbaren Feuerzeug.

Es ist nun so: Die Flasche hat ein Ventil mit Auslauf. Man muss sie beim 
Befüllen kopfüber stellen, so dass die flüssige Phase austritt. Diese 
lässt man in die offene Plexiröhre laufen. Dabei verdampft ein großer 
Teil, das ist das Üble. Komisch, dass nirgendwo steht, dass man die 
Menge deutlich verringern kann, indem man beides (oder zumindest die 
Flasche) vorher in den Kühlschrank stellt (aber auf Feuchtigkeit 
aufpassen). Beim Verdampfen kühlt die Flüssigkeit ab (wie Kältespray, 
nur weniger stark).
Nun möglichst schnell und fest den Deckel draufgeschraubt...

Ich habe die Dose heute gewogen (91,65 g ohne Deckel), um zu sehen, ob 
sie leichter wird (glaube ich nicht).

Evtl. rüste ich ein (kleines Schrader- oder Feuerzeug-) Ventil nach, 
dann geht gar nichts mehr daneben.

Und die Undichtigkeit (falls vorhanden) sollte man suchen, kann unten 
sein (eher unwahrscheinlich), die Dichtung oder die BNC-Buchse samt 
Verschraubung. Bei mir war zwar keine Flüssigkeit mehr drin, aber noch 
ein klein wenig Druck (leises PLOP).

Am besten wäre ja vorher evakuieren, damit keine Luft mehr drin ist. Die 
wird bei der Tritschelmethode wahrscheinlich verdrängt.


Zu den Alternativen: ich bin mal die Dampfdrücke der Kältemittel 
durchgegangen, es kommen nur wenige in Betracht: R600 (n-Butan 
brennbar), und eines mit Brom. Muss nochmal nachschauen und die 
Spannungsfestigkeit prüfen.
SF6 flüssig geht nicht, da es einen Dampfdruck von 21,x bar hat.
Evtl. halt nur 2 bar auffüllen (ohne flüssige Phase).





Wer schnell noch eine P6015 (ohne R114) haben will:
260351242543 endet 24_03_09 054322 MEZ  sofort für 150 USD (118 Euro) 
oder Preis vorschlagen   zzgl. Versand

von Matthias W. (matt007)


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Danke für den Hinweis mit der Reinigung.
Mit Isopropylalkohol habe ich mal drübergewischt.

Eine Seriennummer fand ich bisher nicht.
Auf dem Manual steht: Serial Number ________ 474.
Vielleicht ist sie das ja.

Du hast recht. In meinem Manual sind die Teile
anders numeriert. Das Teil 11: 214-3925-00 CONE, DIELECTRIC:
POLYSTYRENE NATURAL gibt es da gar nicht. In der Skizze
auf S.3-2 ist es auch nicht eingezeichnet.

Die leere Flasche scheint nicht wiederbefüllbar.
Da ist oben ein weißlicher Stift und darunter ein
schwarzer Gummi. Das ganze Ding wiegt leer 50g.
Ob es da Sinn macht ein besseres Ventil einzubauen?
Oder besser gleich was anderes nehmen.

Die Dinger aus Polen scheinen nicht so teuer zu sein.
Gibts da dann Ärger mit Versand oder Bezahlung?

Matthias

von eProfi (Gast)


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Danke für das Leergewicht, jetzt weiß ich wenigstens dass noch 41g drin 
sind. Wie genau hast Du gewogen?

SNr 474 klingt gut, bei mir ist nichts eingetragen. Dein Herstelldatum? 
Hast Du im Deckel nachgeschaut? Wenn Du ihn vor Dir aufklappst, oben 
links schauen (Schrift steht auf dem Kopf).

"Die leere Flasche scheint nicht wiederbefüllbar."
Mit einem Umfüllschlauch könnte es klappen.


"Ob es da Sinn macht ein besseres Ventil einzubauen?"
Nein.  Ich glaube, dass das Ventil dicht ist. Ich wußte vorher noch 
nicht, dass es ein Ventil ist, ich dachte, es sei ein Schraubverschluss, 
und diesen hatte ich in Verdacht, undicht zu sein.
Alternativ könnte man als Behälter eine leere Nachfüllpatrone für 
Feuerzeuge nehmen.



"Die Dinger aus Polen"
???? die Angebote stammen alle aus USA.
Was meinst Du?


Kurz nach meinem Post hat sich jemand die für 118 Euro per Sofortkauf 
gesichert. Wer ist der Glückliche?

von Olaf (Gast)


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> Zu den Alternativen: ich bin mal die Dampfdrücke der Kältemittel
> durchgegangen, es kommen nur wenige in Betracht: R600 (n-Butan
> brennbar), und eines mit Brom. Muss nochmal nachschauen und die
> Spannungsfestigkeit prüfen.

Muss es denn unbedingt eine Fluessigkeit sein? Man bekommt bei
RS (409-5692) ein zweikomponenten Silicongel das haelt 23kV/mm aus.
Das Zeug wird nach einer weile etwas fest, bleibt aber immer irgendwie
flutschig und ist so selbstheilend.

Olaf

von Ich (Gast)


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Flourkohlenwasserstoffe haben eine bessere (kleinere) 
Dielektrizitätskonstannte, deshalb sind die zum Messen von HF besser 
geeignet.
Silicongel wird vermutlich eine bedeutend höhere 
Dielektrizitätskonstannte haben, deshalb wirst du damit vermutlich HF 
nur abgeschwächt messen können.

von Andrew T. (marsufant)


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Ich wrote:
> Flourkohlenwasserstoffe haben eine bessere (kleinere)
> Dielektrizitätskonstannte, deshalb sind die zum Messen von HF besser
> geeignet.
> Silicongel wird vermutlich eine bedeutend höhere
> Dielektrizitätskonstannte haben, deshalb wirst du damit vermutlich HF
> nur abgeschwächt messen können.

Nein.

Ist so nicht haltbar. Der P6105 hat die gleichen Daten wie der P6105A 
(letzterer ist silikongefüllt) im Frequenz- und Spannungsbereich.

von Matthias W. (matt007)


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eProfi wrote:
> Danke für das Leergewicht, jetzt weiß ich wenigstens dass noch 41g drin
> sind. Wie genau hast Du gewogen?

mit einer elektronischen Briefwaage. Maultronic S.
Die wird schon so 2g genau sein vermute ich mal.

> SNr 474 klingt gut, bei mir ist nichts eingetragen. Dein Herstelldatum?
> Hast Du im Deckel nachgeschaut? Wenn Du ihn vor Dir aufklappst, oben
> links schauen (Schrift steht auf dem Kopf).

Im dem blauen Deckel habe ich nichts gesehen.
Die Filmscharniere sind schon reichlich brüchig,
lange wird das nicht mehr gehen.

> "Die leere Flasche scheint nicht wiederbefüllbar."
> Mit einem Umfüllschlauch könnte es klappen.

wäre denkbar, wenn das Ventil dann noch dicht ist.
Ist halt alles schon ziemlich alt.

> "Ob es da Sinn macht ein besseres Ventil einzubauen?"
> Nein.  Ich glaube, dass das Ventil dicht ist. Ich wußte vorher noch
> nicht, dass es ein Ventil ist, ich dachte, es sei ein Schraubverschluss,
> und diesen hatte ich in Verdacht, undicht zu sein.
> Alternativ könnte man als Behälter eine leere Nachfüllpatrone für
> Feuerzeuge nehmen.

das wäre eine Idee. Wenn die wiederbefüllbar sind.

> "Die Dinger aus Polen"
> ???? die Angebote stammen alle aus USA.
> Was meinst Du?

ich hatte "ebay 260351242543" in google eingetippt
und dann wurde zuerst cgi.ebay.pl angezeigt und
darunter aus .nl.

> Kurz nach meinem Post hat sich jemand die für 118 Euro per Sofortkauf
> gesichert. Wer ist der Glückliche?

ich war es nicht. So ein Teil so günstig ist aber
nicht verkehrt. USA ist halt immer das Zollproblem.
Verpackung/Versand kann auch heftig teuer sein.
Alles in Europa macht deutlich mehr Spaß.

Matthias

von eProfi (Gast)


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"Alles in Europa macht deutlich mehr Spaß."

eine P6015A aus DE:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=110368911773
noch 8 Tage, aber schon 6 Gebote bei 157,00 macht leider keinen Spaß.
Die wird sicher auf 300..400 hoch gehen.
Der Anbieter hat noch einiges andere Equipment (Signalgeneratoren etc.).



"ich hatte "ebay 260351242543" in google eingetippt
und dann wurde zuerst cgi.ebay.pl angezeigt und
darunter aus .nl."

Ist mir auch schon passiert, dass Google Suchseiten und Übersichten in 
anderen Eb..-Ländern chachet.
Ich verwende immer
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=...Auktionsnummer...

oder search.ebay.de   und dann ins Suchfeld die Nummer eingeben.


"Ist so nicht haltbar. Der P6105 hat die gleichen Daten wie der P6105A 
(letzterer ist silikongefüllt) im Frequenz- und Spannungsbereich."

Die Frage ist nur, welches Silikon (-öl?) es ist.



Noch was zum HF-Abgleich: mit den modernen FET-Treibern sollte ein 
schöner Rechteck mit 50 .. 100 V  recht einfach zu erzeugen sein.

von Matthias W. (matt007)


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Du hast natürlich recht. Wenn es teuer wird
macht es wieder weniger Spaß. Dafür sieht das
Teil wirklich bestens erhalten aus. Wenn ich
mal die Zeit rechne nach Workarounds zu suchen
kann allein dies schon einen Hunni wert sein.
300-400.- wäre so gesehen ganz ok, wenn das Teil
dann ohne Zicken seinen Dienst tut und keine
Suche mehr nach Öl etc stattfinden muss.

Silikonöl wird es in verschiedenen
Dichten geben. Jedes Öl hat vermutlich andere
elektrische Kenndaten. Ohne Abgleich wird dann
das Rechteckverhalten unpräzise. Das Öl wird
auch Geld kosten. Vielleicht gibt es das
ja in der Apotheke. Die wollen gut leben.

Sicher kann man sich so einen Rechteckgenerator
auch bauen. Die Frage ist nur wie gut man das
mit einfachen schnellen Mitteln hinbekommt.
Die Anstiegszeit sollte ja nur wenige ns betragen.
Mosfets sind nicht beliebig schnell. Ein schneller
Treiber und ein Mosfet mit wenig Gatecharge, da
müsste man mal schauen, wo man da landet. Ein
kleines 100V-Netzteil muss noch dazu. Jedenfalls
braucht eine kleine Schaltung weniger Aufbewahrungsplatz
als ein fertiges Tek-Einschub-Gerät nebst Gehäuse.
Die Zeit für all dies muss man schon sehen.

Matthias

von eProfi (Gast)


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Noch was zum R114-Fläschchen: es ist tatsächlich undicht. Inzwischen (1 
Monat) hat es um 0,3g "abgenommen". Ich werde es umfüllen oder in einen 
zweiten dichten Behälter stellen.

Es ist definitiv R114 und nicht R114a.


Die P6015A ging für 312+6,90 weg, ein guter Preis.
Wer ist der neue stolze Besitzer?

von Matthias W. (matt007)


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@eprofi:
ich bin leider nicht der neue Besitzer.
Wenn das Teil gut in Schuss war ging es
ja noch. Nur 112.- mehr als ich für das
alte Modell mit dem Freon-Problem bezahlt
hatte.

Zum Einstellen der Probe muss es wohl
nicht immer so ein pg506 sein. Auch ein
selbstgebauter preisgünstiger Avalanche-
Pulsgenerator mag da gehen. So etwas ist
ziemlich preisgünstig aufzubauen und
wesentlich schneller von der Anstiegszeit
her als der nur mit der Probe belastete
pg506, der seine raschen Zeiten nur bei
Belastung mit 50 Ohm erreicht, was jedoch
bei 100V ja gar nicht möglich ist.

Bei den letzten PG506, die ich bei ebay
sah scheinen die Knöpfe vorne defekt.
Das schreibt der Mann aber nicht dazu.
Das muss man dann mit gutem Auge sehen.

Matthias

von Messgeräteprofi (Gast)


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Dieser Thread deutet darauf hin, dass vereinzelt in der Gemeinde wohl 
Interesse an einen HV-Tastkopf TEKTRONIX P6015A bestehen könnte. Ich 
habe so eine Gelprobe übrig, eröffne jetzt (07.08.2009) aber wohl besser 
einen neuen Thread in der Rubrik "Markt".

Grüße

von Matthias W. (matt007)


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Du hast recht. Ich bin immer noch an dem Thema interessiert,
wenn das Teil wirklich gut erhalten ist. Schick mir halt
eine PM.

Grüße
 Matthias

von A. L. (vantage)


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Hallo,

ich gehöre auch der P6015 Gemeinde an, die das Befüllungsproblem lösen 
möchten,
dazu fallen mir zwei Optionen ein:

1. Einen Klimatechniker für Autoklimanlagen befreunden, die haben die 
Möglichkeit, Freon R12 (alter Standard) und R134A zu beziehen, 
respektive selbst noch Altbestände. Mir ist allerdings nicht klar, ob 
diese Freon Varianten (wahrscheinlich kommt nur R12 in Frage) 
Alternativen für die Befüllung sein könnten.

2. Trafoöl für Hochspannungstransformatoren wurde schon genannt. Für 
Traforeparaturen verwende ich Shell Diala D Isolieröl, nur fehlt mir 
jegliches Wissen, wie das die Charakteristik der P6015 im Vergleich zur 
Freon Füllung verändert.

Grüsse,
Adrian

von Matthias W. (matt007)


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@Adrian:

Die erste Idee klingt gut. Leider kenn ich da halt niemanden.
Altbestände wären wohl am sinnvollsten. Wenn das Zeug rein ist
und denselben Dielektrizitätskoeffizienten hat.

Sonst ist der Frequenzgang wohl hin. Das macht dann wenig Sinn.

Öle machen keinen Sinn, da das Eps da ganz anders ist.
Daher wurde die Nachfolgerprobe auch umdesigned. Wäre mal
interessant im Schaltplan die Unterschiede der Kompensationsbox
anzusehen.

Übrigens gibt es auch eine hiesige Firma, die gute Tastköpfe
baut und eine Art "Nachbau" der P6015A anbietet zu etwas
günstigeren Konditionen. Diese Fa. war auf der Produktronika.
Waren nett die Leute. Die scheinen Ahnung zu haben wie ein
Tastkopf an die Oszis angepasst werden muss, damit der
Frequenzgang weitgehend flach bleibt.

Grüsse,
Matthias

von faustian (Gast)


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Wg HV-Kalibrator: Such Dir jemanden der ein 53x/54x Scope betreibt, da 
ist ein guter Kalibrator bis 100Vpp drin...

von Matthias W. (matt007)


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Danke für den wertvollen Hinweis !
Das werden wohl Röhrenscopes sein.
Daher wohl die hohe Spannung.

Gruss
  Matthias

von A. L. (vantage)


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So, ich vermute ich habe die vollständige Antwort zum Thread.

Der P6015 verwendet R114 als Dielektrikum für den Tastkopf, die 
vollständige Bezeichnung von R114 ist 1,2-Dichlorotetrafluoroethane, die 
industrielle Bezeichnung CFC-114, die CAS Nummer (die ist wichtig) 
76-14-2. R12 aus alten Klimanlagen ist eine Methanverbindung (R114 eine 
Ethanverbindung), die funktioniert leider nicht.

Man kann R114 nach wie vor bestellen, wenn man z.b. die CAS Nummer 
kennt. Allerdings ist die Abwicklung komplex, da R114 wegen der 
Ozonschädlichkeit auf der Liste der EG geregelten Chemikalien steht. 
Chemikalienhändler, die R114 führen, liefern nur an Firmen, nicht an 
Privatpersonen. Dann muss die Firma sich in der EG Laboratory ODS 
Database (http://ec.europa.eu/environment/ozone/ods.htm) registrieren, 
um eine Transaktionsnummer zu erhalten, die an den Chemikalienhändler 
geschickt wird. Auch muss man die Verwendung belegen, Reparatur von 
Elektronikgeräten ist ausdrücklich ausgeschlossen, aber physikalische 
Experimente mit einem speziellen Dielektrikum nicht.
Das CFC-114 für Laboreinsatz ist kein Schnäppchen, die Einstiegspreise 
für Kleinstmengen (die allerdings ausreichend für die nächsten 50 Jahre 
ist) bewegen sich zwischen 180-260 Euro inklusive dem speziellen 
Druckcontainer.

von Matthias W. (matt007)


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Danke für die Recherche Adrian !

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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A. L. schrieb:
> Hallo,
>
> ich gehöre auch der P6015 Gemeinde an, die das Befüllungsproblem lösen
> möchten,
> dazu fallen mir zwei Optionen ein:
>
> 1. Einen Klimatechniker für Autoklimanlagen befreunden, die haben die
> Möglichkeit, Freon R12 (alter Standard) und R134A zu beziehen,
> respektive selbst noch Altbestände. Mir ist allerdings nicht klar, ob
> diese Freon Varianten (wahrscheinlich kommt nur R12 in Frage)
> Alternativen für die Befüllung sein könnten.

R12 geht bedingt. R114 ist schon die beste Wahl

>
> 2. Trafoöl für Hochspannungstransformatoren wurde schon genannt. Für
> Traforeparaturen verwende ich Shell Diala D Isolieröl, nur fehlt mir
> jegliches Wissen, wie das die Charakteristik der P6015 im Vergleich zur
> Freon Füllung verändert.
>

Nein, das verbiegt den Frequenzgang des p6015 deutlich.
Das Teil geht für 0-75MHz mit Originalfüllung.
mit Öl leider nicht mehr ,-(




faustian schrieb:
> Wg HV-Kalibrator: Such Dir jemanden der ein 53x/54x Scope betreibt, da
> ist ein guter Kalibrator bis 100Vpp drin...

Nun ja, wen die 350Watt - 1000 Watt Stromverbrauch des Scopes nicht 
stören, der kann das tun. Im Winter ist es eine gute Heizung.

Sinnvoll ist eine Tektronix PG506, der hat ebenfalls den Bereich bis 
100V. Und mit 5 Watt Wärementwicklung nicht so übel.
Auch der Preis hält sich in angenehmen Grenzen.

von Matthias W. (matt007)


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@Andrew:
Leider gibt es die neueren PG506A
auch nur ziemlich selten. Und dann
braucht es noch so ein Gehäuse dazu.

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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Die pg506 und pg506a sind für's Abgleichen durchaus kompatibel.
Wer 4-6 Wochen Geduld hat, bekommt sowas stets in ebay.

Und das Gehäuse beschafft man sich sowieso wenn man einigermaßen 
professionell arbeitet. sg503, tg501, sg504 paßt da auch -- wenn man in 
dem Metier werkelt, beschafft man es sich.

Wer da auch wieder mault weil gutes Equipment etwas Geld kostet: Da der 
pg506 für den Teil bis 100V eine sehr niedrige Wiederholrate hat, kann 
man sowas zügig selber aufbauen.
Den Schaltplan kann man downloaden, der Rest ist Material aus der 
Bastelkiste.
Danach vergleicht man das Selbstbauergebnis einmal mit einem 
kalibrierten TK und Scope und weiß woran man ist -- es ist nun wirklich 
kein Hexenwerk das zu tun.
Und für die Skeptiker kann man den Vergleich ja 1x im Jahr wiederholen.

von pkrschulz (Gast)


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Geduld zahlt sich aus: Ebay Artikel-Nr. 320491245190

von eProfi (Gast)


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Habe nochmal wegen Hochspannungswiderstand recherchiert:
Das Original im P6015 ist
R100  310-0597-00   RES.,FXD,FILM:100M OHM,+/-1%,50,000V  63060  OBD
63060 ist der Mfr Code  Manufacturer Code für
63060  VICTOREEN INSTRUMENT, DIV. OF VLN CORP.
       10101 WOODLAND AVE.  CLEVELAND, OH 44104

bei Mouser sah ich zufällig einen ähnlichen von VISHAY/DALE
Mouser-Teilenr.:  71-ROX4-K-75M
Hersteller-Teilenummer:  ROX40075M0KNF5PS
Hersteller:  Vishay/Dale
Beschreibung:  Leistungsinduktivitäten 12watts 75M 10%
7.87 mm Dia. x 102.87 mm L    22,87 Euro @ 1 Stück

ist wohl in die falsche Rubrik Leistungsinduktivitäten gerutscht.

ROX40075M0KNF5PS gliedert sich auf in
ROX400           Global Model  12W @25°C  30kV
      75M0       Widerstandswert
          K      Toleranz +-10%
           N     Temp.Koeff. 200ppm
            F5   Packaging: Tin/Lead Foam
              P  Construction: 0.04" lead diameter
               S Construction: Solid body, axial

Bei Construction gibt es einen Buchstaben N für non-inductive, und der 
fehlt leider bei diesem Typ, ist also nicht geeignet.
Die N-Typen gibt es auch nur von 500 Ohm - 10 MOhm.
Alle N-Typen von Mouser:
RNX038750RFNLBN  750 Ohm
RNX038150RFNLBN  150 Ohm
ROX050500KFKLBN  500 kOhm 1,0 W  1%  12,41  nicht lagernd
ROX150800KFKLBN  800 kOhm 2,5 W  1%  16,50  nicht lagernd
ROX050150KFKLBN  150 kOhm 1,0 W  1%   9,85  nicht lagernd
ROX0501M50FKLBN  1,5 MOhm 1,0 W  1%  12,41  nicht lagernd
ROX150990KFKLBN  990 kOhm 2,5 W  1%  16,50  nicht lagernd

einige Typen bei Digikey:
TFSD100KJE Ohmite 100  kOhm  1W 100ppm  5%  8.0mm x 21,00 mm  7kV non 
ind.     3,49 USD  non stock
TFSF100KJE Ohmite 100  kOhm  2W 100ppm  5% 10,5mm x 26,90 mm 11kV non 
ind.     4,27 USD  ist der einzige lieferbare (44 St.)
die gibt es auch noch mit kleieren Ohm-Werten
ROX6002G00KNEM    2,00 GOhm 20W 200ppm 10% 7.87mm x 153.67mm 45kV 
inductive!  14,15 USD  non stock

Die einzigen, die mir bisher geeignet erschienen:
Vishay Techno FHV200 oder FHV500-Serie mit 15kV  non inductive
Ohmite MOX1125  7,5kV (gibts bis 1 TOhm)  (da steht wieder nichts von 
Induktivität)


71-RNX1/2100M.5%H  hat 2kV ist inductive

Wegen Selbstbau siehe auch
Beitrag "Eigenbautastköpfe"

von Matthias W. (matt007)


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eProfi schrieb:
> Habe nochmal wegen Hochspannungswiderstand recherchiert:
> Beitrag "Eigenbautastköpfe"

vielen Dank für den hilfreichen Beitrag.
Diese Tek-Tastköpfe baut ja auch die Fa. PMK noch
meines Wissens. Auf der Messe sah ich diese mal.
Der Vorteil dieser Lösung schien mir die bessere
Anpassung der Bauweise an das jeweilige Oszilloskop
zu sein. Offenbar kann man den Frequenzgang so
optimieren, was bei 50MHz Bandbreite ja nicht so
trivial sein könnte. PMK verwendet auch einen
HV-Pulsgenerator (nichts von Tek offenbar).

Matthias

von eProfi (Gast)


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Ich wusste doch, dass ich noch besseres auf Lager habe:
suche bei digikey nach mox ergibt u.A. z.B.
MOX96021006FVE SUPER-MOX non inductive 100MOhm 16W 50ppm/°C 122x8,6mm

Im gedruckten 2009-Katalog sind es 4*7=28 items, online nur 27, es fehlt 
der 25MOhm in der 7,5W-Serie,
außerdem sind online die Spannungen nicht drin (im pdf schon).

Serie   W   kV   mm   Euro  MOhm
MOX91  3,8  15   27   6,79  1 5 10 25
MOX92   5   21   37   9,67      10    50 100 1000
MOX93  7,5  30   52  11,64  1 5 10 ??
MOX94  10   45   77  11,93      10    50 100 1000
MOX95  13   60  102  15,86  1 5 10 25
MOX96  16   72  122  19,36      10    50 100 1000
MOX97  20   90  152  23,48  1 5 10 25

Widerstandsmaterial: Rutheniumoxid   vergoldete Anschlüsse
die FVE haben 50ppm/°C, die FTE 100ppm/°C

Die andere non-inductive Serie heißt SLIM-MOX SM10... und SM20... (1,5 
.. 5,5 W).

MINI-MOX und MAXI-MOX sind inductive Dickschickt.

Kann mal jemand nachmessen, wie lange der R100 ist?

von Matthias W. (matt007)


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eProfi schrieb:
> Kann mal jemand nachmessen, wie lange der R100 ist?

Das rot lackierte Teil hat vom linken
Silberdeckel bis zum rechten Silberdeckel
9.9cm Länge.

Rechts ist dann noch ein Steckeransatz dran,
der in eine Buchse im Tastkopf führt.

Dieser Steckeransatz ist 12mm lang.
Der Stecker sieht aus wie 2mm, etwas aufgebaucht.

Gesamtlänge also 11.1cm.

Matthias

von Matthias W. (matt007)


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eProfi schrieb:
> Wegen Selbstbau siehe auch
> Beitrag "Eigenbautastköpfe"

Das Projekt mit dem Billig-Fet-Tastkopf finde ich gut.
Für den HV-Tastkopf müsste manches ja noch einfacher
sein, weil man viel weniger Bandbreite wohl hat.

Vielleicht geht ja auch eine passive Lösung.
Ohne daß man +-5V zur Versorgung braucht.

Leider braucht es halt auch einen Pulsgenerator.
Wegen des hohen Teilerfaktors sollte die
Spannung wohl etwas größer sein.

Wenn die Wiederholrate gering ist wird die Anzeige
schwerer sichtbar sein auf analogen Scopes.

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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Pulsgenerator: PG506 halt.

Mehr wird für den "Heimwerker" eh schwierig.

von Matthias W. (matt007)


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Andrew Taylor schrieb:
> Pulsgenerator: PG506 halt.
> Mehr wird für den "Heimwerker" eh schwierig.

bei ebay.de ist da Ebbe . . .

von Andrew T. (marsufant)


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ebay.de: Das Gegenteil ist der Fall.

Da wird sogar ein komplettes Set mit tm506,pg506,sg503 und tg501 
angeboten.

Ebbe ist da wohl eher der Zustand Deines Budgets.

von Matthias W. (matt007)


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Andrew Taylor schrieb:
> ebay.de: Das Gegenteil ist der Fall.

was redest Du da?
0 Ergebnisse gefunden für pg506
0 Ergebnisse gefunden für PG506A

> Da wird sogar ein komplettes Set mit tm506,pg506,sg503 und tg501
> angeboten.

wo?

> Ebbe ist da wohl eher der Zustand Deines Budgets.

was soll das leere Geschwätz?
was willst Du damit sagen?

von eProfi (Gast)


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Du musst schon weltweit suchen.

> Ebbe ist da wohl eher der Zustand Deines Budgets.
Das ist halt Andrews Art, auszudrücken, dass die Teile nicht verschenkt 
werden, sondern anständige Preise haben.

> Da wird sogar ein komplettes Set mit tm506,pg506,sg503 und
> tg501 angeboten.
Wurde: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=400152353797
ging für 1301 Euro am 08.10. weg.

230507207042 ein PG506  für 506 Euro
200515843375 ein PG506A für 642 Euro


> Vielleicht geht ja auch eine passive Lösung.
> Ohne daß man +-5V zur Versorgung braucht.

Schwierig, das Problem ist das Kabel, dessen Kapazität kompensiert 
werden muss, was einen niedrigen Vorwiderstand braucht. Die 6015 hat 
1000:1, aber nur 100 MOhm.
40kV an 100 MOhm sind 16 Watt!
Wenn direkt nach dem R der Verstärker sitzt, kann man vielleicht 500 
MOhm erreichen.


> 9.9cm Länge.
Danke, ich hatte 4" in Erinnerung, das passt: 25,4*4=101,6
Leider habt Digikey von den 13 Watt-Typen nur max. 25 MOHm, also keinen 
1:1 Ersatz.

Ein Versuch wären auch noch die HV-SMD-Widerstände, um einen MMR 
(Multi-Mini-R) zu bauen:
MC102825005JE    nur bis 50 MOhm  1,5W  5%  50 ppm/°C
12,7 x 6,3 mm   5 kV   1 W   für ca. 4 Euro
-JE ist bleihaltig, -J bleifrei   10 Stück in Reihe:  500 MOhm

die HVF2512T... sind inductive

Dieser schaut auch gut aus: SM106RD-0021E
Voltage divider 501:1  4008 MOhm / 8 MOhm SLIM-MOX 25ppm/°C  2,5 W  12 
kV   für ca. 4 Euro


Zum Selbstbau eines Pulsgenerators eignen sich FET-Treiber bestimmt gut, 
ich denke da an IR2114 oder HIP4080-Serie.


Zu Firma PMK: lustige Site.
Ich fand aber nur Hochspannungs- und Hochstrom-Testgeneratoren, aber 
keine echten HV-Probes, nur 1-2 kV.
Hat jemand einen Link?

von A.L. (Gast)


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Hi,

ich hab aus dem Threadverlauf oben einen Tektronix P6015 Tastkopf 
komplett und mit 114 Füllung über (ich hab zwei, einer reicht mir :) Den 
würde ich für 200 Euro abgeben, wenn den jemand haben möchte, bitte 
melden, dann maile ich Photo und Beschreibung.

Grüsse,
Adrian

von Matthias W. (matt007)


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eProfi schrieb:
> 230507207042 ein PG506  für 506 Euro
> 200515843375 ein PG506A für 642 Euro

bei solchen Preisen kann man auch hier
zugreifen: Geprüft / Fully tested:   446,25
http://www.helmut-singer.de/stock/-588827049.html

> 40kV an 100 MOhm sind 16 Watt!

das ist in der Tat heftig. Deswegen ist der
Widerstand wohl so lang und dick. Bei der
6015A-Probe liegt der wohl in Silikonöl eingebettet.

> Wenn direkt nach dem R der Verstärker sitzt, kann man vielleicht 500
> MOhm erreichen.

das klingt schon besser.

> Ein Versuch wären auch noch die HV-SMD-Widerstände, um einen MMR
> (Multi-Mini-R) zu bauen:
> MC102825005JE    nur bis 50 MOhm  1,5W  5%  50 ppm/°C
> 12,7 x 6,3 mm   5 kV   1 W   für ca. 4 Euro

ist halt die Frage, ob das überschlägt.
Der 6015 ist deswegen ja mit dem Freon ausgestattet.

> Dieser schaut auch gut aus: SM106RD-0021E
> Voltage divider 501:1  4008 MOhm / 8 MOhm SLIM-MOX 25ppm/°C  2,5 W  12
> kV   für ca. 4 Euro

hört sich ok an wenn man das krumme
Verhältnis mit einem Treiber wieder korrigieren kann.

> Zum Selbstbau eines Pulsgenerators eignen sich FET-Treiber bestimmt gut,
> ich denke da an IR2114 oder HIP4080-Serie.

wenn die ausreichend steile Flanken liefern . . .
Der Vorteil von fertiger Labortechnik ist nicht
zu unterschätzen. Bausätze die gut entwickelt sind
können auch erfreuen.

> Zu Firma PMK: lustige Site.
> Ich fand aber nur Hochspannungs- und Hochstrom-Testgeneratoren, aber
> keine echten HV-Probes, nur 1-2 kV.

Die HV-Probe hatten sie auf der Messe.
Sah ähnlich aus wie die Tek-Dinger.
Auch ähnlich vom Preis her. Vielleicht etwas billiger.

Matthias

von Andrew T. (marsufant)


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eProfi schrieb:
> Du musst schon weltweit suchen.

Nö, ich sagte es ja bereits: .de
Und auch nicht zu den von Dir zitierten 1300 Euro .-))


Matthias W. schrieb:
> eProfi schrieb:
>
>> 230507207042 ein PG506  für 506 Euro
>
>> 200515843375 ein PG506A für 642 Euro

Nee, die meinte ich nicht.

Da ist ja das KOMPLETTE Set tm506/sg503/tg501/pg506 für zu bekommen:

http://kleinanzeigen.ebay.de/anzeigen/s-anzeige/komplettes-tektronix-kalibierset-sg503-tg501-pg506-tm506/13213540

von Vorn N. (eprofi)


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Die Firma Testec aus Frankfurt hat neue HV-Tastköpfe im Programm:
www.testec.de/products/product-categories/highvoltage-probes/

Testec TT-HV 250                 2500Vpk 300MHz 100MOhm 4pF 1,2  33Eur
Testec TT-HV 251                 2500Vpk 200MHz 100MOhm 6pF 1,8
Testec TT-HVP 08     8kVDC  6kVAC 16kVpk  40MHz 100MOhm 3pF 9ns
Testec TT-HVP-15HF  15kVDC 10kVAC 30kVpk  50MHz 100MOhm 1pF 7ns 210Eur
Testec TT-HVP-2739  39kVDC 27kVAC        220MHz 900MOhm 1pF 1,6 850Eur

Und nicht zu verachten die Active Differential Probes:
Testec TT-SI-9010    7kVDC 2500Vrms       70MHz 10MOhm 10pF 5ns  655Eur
Testec TT-SI-9010A   7kVDC 5000Vrms       70MHz 10MOhm 10pF 5ns 1095Eur

Batronix hat einiges vorrätig:
www.batronix.com/shop/accessory/probes.html

Zu beachten ist das Derating der Eingangsspannung (beginnt meist schon 
ab einigen zig kHz).

Eric Wasatonic hat schöne Versuche gemacht, um seine Teslaspulen zu 
messen:
youtu.be/user/ElectronicTonic156
www.youtube.com/watch?v=Wo8HWq3zgdE
Meines Erachtens hat er hier einen Gnd-Fehler gemacht (am Motor statt an 
der H-Brücke angeschlossen) oder etwas anderes ist schiefgelaufen, es 
kann nicht sein, dass die beiden P6015 so schlecht und vor allem so 
unterschiedlich performen. Man sieht auch nirgends die 
Compensation-Boxes, die eigentlich direkt am Oszi sitzen müssten.

www.youtube.com/watch?v=wTpy-A3VkE0 und folgende
Hier erkennt man schön, dass der Eingangswiderstand mit einer 
zunehmenden Kapazität parallelgeschaltet sein muss (wird in der P6015 
mit dem geschwungenen Metallteil über dem R erreicht).

www.youtube.com/watch?v=RMuBWuI6Lb8
Er baut dann aus zwei Marmeladengläsern zwei ölgefüllte Vorteiler, der 
in eine P5200 Differential Probe einspeisen, was zum erhofften Ergebnis 
führt.
Allerdings hat er inzwischen auch das Gnd-Konzept der gesamten Anlage 
verbessert.

NB: seine Lab-Tour hat mich voll umgehauen, er kann ja alles noch einmal 
gebrauchen:
www.youtube.com/watch?v=56FejV8IQJk

von Dieter W. (dds5)


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Vorn N. schrieb:
> Testec TT-HVP-2739  39kVDC 27kVAC        220MHz 900MOhm 1pF 1,6 850Eur


Wer bietet denn diesen Tastkopf zum hier genannten Preis an?

tme will z.B. 968€ dafür haben und Conrad 948.
Mercateo kennt immerhin einen Anbieter für 908 und einen für 936€.

Selbstverständlich kommt da überall noch die Märchensteuer drauf.

von Falk B. (falk)


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@ Dieter Werner (dds5)

>> Testec TT-HVP-2739  39kVDC 27kVAC        220MHz 900MOhm 1pF 1,6 850Eur

>Selbstverständlich kommt da überall noch die Märchensteuer drauf.

A propo Märchen. Wer glaubt, daß dieser Tastkopf sinnvolle 220MHz 
Bandbreite hat, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Weder im 
Kleinsignalbereich und schon gar nicht im Großsignalbereich.
Oder hat jemend eine 220 MHz 10kV Quelle rumstehen? ;-)

von eProfi (Gast)


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Wie oben genannt: Batronix, 24211 Preetz

Ich kann mir vorstellen, dass der Hersteller weich wird, wenn man direkt 
bestellt und Vorkasse anbietet. Evtl. geht da sogar mit dem Preis noch 
was.
Wir können ja eine Sammelbestellung machen.

von Andrew T. (marsufant)


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Falk B. schrieb:
> A propo Märchen. Wer glaubt, daß dieser Tastkopf sinnvolle 220MHz
> Bandbreite hat, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Weder im
> Kleinsignalbereich


da kann das noch sehr gut passen.


> und schon gar nicht im Großsignalbereich.
> Oder hat jemend eine 220 MHz 10kV Quelle rumstehen? ;-)

und da liest man sinnvollerweise das Datenblatt des TK, und stellt fest 
das man kein 220MHz 10 kV benötigt.
Denn das Derating limitiert das bereits deutlich zu niedrigeren 
Spannungen.



Btw: Schön, das Ihr die sechs Jahre alte Threadversion wiederbelebt .-)

von Falk B. (falk)


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@ Andrew Taylor (marsufant)

>> A propo Märchen. Wer glaubt, daß dieser Tastkopf sinnvolle 220MHz
>> Bandbreite hat, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Weder im
>> Kleinsignalbereich

>da kann das noch sehr gut passen.

Nicht mal das. Miss es einfach mal, mit der Ausdehnung des Tastkopf und 
DER langen Masseleitung! Reine Marketingzahl.

>und da liest man sinnvollerweise das Datenblatt des TK,

Das hab ich nicht.

> und stellt fest >das man kein 220MHz 10 kV benötigt.

Schon klar, bei so eine Quelle sollte man wahrscheinlich 1km im 
Metallanzug Abstand halten, das kommt einem CW-EMP schon recht nah 8-0

von F. F. (foldi)


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Matthias W. schrieb:
> Notfalls müssten doch auch spezielle Öle gehen?

Hallo Matthias, lange nichts von dir gehört.
Guck mal, ob ATF Öl funktioniert.
Das war damals Ersatz für die Kohleringfahrschalter, als es kein Trafoöl 
mehr gab (PCB).

von Peter ". (physikfan)


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Hallo alle P6015 Freunde

Dieses Gel sollte anstelle des  1,2-Dichlorotetrafluoroethane im P6015
eingesetzt werden können:

http://www.ellsworth.com/products/by-market/consumer-products/encapsulants/silicone/dow-corning-3-4680-silicone-gel-transparent-blue-210-ml-kit/

: Bearbeitet durch User
von Philipp C. (e61_phil) Benutzerseite


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Gustav A. schrieb:
> Hallo alle P6015 Freunde
>
> Dieses Gel sollte anstelle des  1,2-Dichlorotetrafluoroethane im P6015
> eingesetzt werden können:
>
> http://www.ellsworth.com/products/by-market/consum...

Schon bestellt? Würde mich sehr interessieren ob das funktioniert ohne 
den Tastkopf negativ zu beeinflußen.

von Matthias W. (matt007)


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F. F. schrieb:
> Guck mal, ob ATF Öl funktioniert.

Danke für den Hinweis Frank !

von Matthias W. (matt007)


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Philipp C. schrieb:
> Würde mich sehr interessieren

das würde mich auch interessieren.

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