Forum: HF, Funk und Felder FHSS mit Zigbit Modulen


von Boris Bukowski (Gast)


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Hi,

ich überlege mir Zigbit Module zu besorgen und für 100mW FHSS zu 
implementieren.
Hier erstmal ein Auszug aus der Norm:

---snip---
4.2.1           FHSS modulation
FHSS modulation shall:
either:

a) make use of at least 15 well defined, non-overlapping hopping 
channels separated by the channel bandwidth as measured at 20 dB below 
peak power;
or if capable of adaptive frequency hopping:

b) at least be capable of operating over a minimum of 90 % of the band 
specified in table 1, from which at any given time a minimum of 20 
channels or hopping channels shall be used.

For both cases, the minimum channel separation shall be 1 MHz, while the 
dwell time per channel shall not exceed
0,4 s.
While the equipment is operating (transmitting and/or receiving) each 
channel of the hopping sequence shall be
occupied at least once during a period not exceeding four times the 
product of the dwell time per hop and the number of
channels.
---snip---

Wenn ich das richtig verstehe, muß nur alle 0,4s der Kanal gewechselt 
werden, was ja echt eine Ewigkeit ist.
Da ich die Module für Fernsteueranwendungen benötige, brauch ich auch 
nur ein simples Paket Protocol.
Die Module sind recht reizvoll, da ich für einen 9 Kanal Empfänger nur 
einen Spannungsregler, 2-3 Kondensatoren und Stiftleisten benötige.

Was haltet ihr von der Idee?

Boris

von Boris Bukowski (Gast)


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von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Boris Bukowski wrote:

> ich überlege mir Zigbit Module zu besorgen und für 100mW FHSS zu
> implementieren.

Zwei Probleme sehe ich damit:

. Du musst mindestens 15 Kanäle belegen, hast aber insgesamt nur
  16 zur Verfügung.  Damit bist du praktisch gezwungen, ggf. auch
  0,4 s lang einen komplett gestörten Kanal zu benutzen.

. Die Anwendbarkeit der EN 300 328 sehe ich im deutschen Recht für
  diese Datenübertragungen nicht referenziert; ich finde die Referenz
  darauf nur bei WLAN.  Falls sie nicht anwendbar ist, musst du dich
  an die EN 300 440 halten und bist auf 10 mW beschränkt, siehe auch:

Beitrag "Zulässige Ausgangsleistung ZigBee"

von P. S. (Gast)


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Jörg Wunsch wrote:

> . Du musst mindestens 15 Kanäle belegen, hast aber insgesamt nur
>   16 zur Verfügung.  Damit bist du praktisch gezwungen, ggf. auch
>   0,4 s lang einen komplett gestörten Kanal zu benutzen.

Ich sehe jetzt keinen zwingenden Grund, nicht frueher zu wechseln?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Peter Stegemann wrote:

>> . Du musst mindestens 15 Kanäle belegen, hast aber insgesamt nur
>>   16 zur Verfügung.  Damit bist du praktisch gezwungen, ggf. auch
>>   0,4 s lang einen komplett gestörten Kanal zu benutzen.
>
> Ich sehe jetzt keinen zwingenden Grund, nicht frueher zu wechseln?

FHSS funktioniert ja so, dass sich Sender und Empfänger vorab
auf eine Folge einigen müssen.  Na klar, du kannst auch eher wechseln,
aber einen bestimmten (von dir vorab gewählten) Zeitschlitz bleibst
du auf einer Frequenz, da der Sender (beim Erkennen, dass diese
Frequenz ,zugemüllt' ist) keine Chance hat, dem Empfänger einen
vorzeitigen Wechsel kund zu tun.  Außerdem gehört es ja (so wie ich
das lese) zu den Bedingungen, dass du jede der 15 Frequenzen deine
`dwell time' lange belegst.

von Boris Bukowski (Gast)


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Hi,

0.4s ist das Maximum. Man darf auch schneller.

Boris

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Boris Bukowski wrote:

> 0.4s ist das Maximum. Man darf auch schneller.

Ja, aber irgendwann wird der Overhead für den Kanalwechsel zu groß.
Außerdem ist es praktisch egal, wie du's machst: wenn ein Kanal
zugemüllt ist, hast du für diese 1/15 der Zeit ,,tote Hose''.  Wenn
nun 10 Kanäle zugemüllt sind (was in einer WLAN-verseuchten
Umgebung gut und gern der Fall sein kann), dann ist für 2/3 der Zeit
Pustekuchen.  Was bringt es dir dann noch, wenn du 1/3 der Zeit mit
100 mW arbeiten kannst, statt dir einen einigermaßen freien Kanal zu
suchen und dort dann mit deinen 10 oder 20 mW (je nachdem, ob man
nun die Vfg 89/2003 als für IEEE 802.15.4 zutreffend sieht oder nicht)
dafür einigermaßen ungestört durchkommt?  100 mW statt 20 mW sind
gerade mal 7 dB mehr und damit etwa die doppelte Reichweite -- auf
den ungestörten Kanälen.

von P. S. (Gast)


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Die Erfahrungen mit den bereits existierenden Fernsteuersystemen zeigen 
eigentlich recht gut, dass kaum eine Anwendung die Kanaele so zumuellt, 
dass sie fuer die Fernsteuerung nicht mehr zu gebrauchen waeren, schon 
gar nicht im grossen Stil. Selbst die recht rabiaten Kammerasysteme 
schaffen das nicht.

von Oliver D. (unixconf)


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Hallo Boris,
wir arbeiten gerade an einer OpenSource Fernbedienung,
und haben uns auch die ZigBit-Module raus gesucht,
um gegebenenfalls FHSS zu implementieren.

Würde mich freuen, wenn man in dieser Richtung etwas gemeinsam machen 
könnte!
Wenn du Interesse hast , dann melde dich einfach mal bei mir:

 o PUNKT dippel AT gmx PUNKT de

Danke
 Olli

PS: unser Projekt: Beitrag "Modellbau: RC-Sender auf Cortex-M3 Basis (STM32)"

von Oliver D. (unixconf)


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Hi,
hab erste erfolge Erzielen können!

Kann jetzt alle ~4.5ms die Frequenz ändern und ein 160bit langes Frame 
senden.
Bei Störungen wird der entsprechende Kanal übersprungen (~10ms Timeout).
Leider läuft das ganze im Moment nur in eine Richtung,
daher weiß ich nicht ob ich das Timing bei einer bidirektionalen 
Verbindung halten kann.

Als Basis hab ich uracoli auf ZigBit-Modulen genommen.

DBD
 Olli

von Oliver D. (unixconf)


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Ein wenig FHSS hier:

http://www.youtube.com/watch?v=Xyk3Fc3Nsfs

und ein wenig Scannen da (erst Bluetooth, dann WLAN):

http://rcos.codingmonkey.de/Downloads/misc/Videos/rcopen24-scanner.flv

alles mit ZigBit-Modulen ;-)

DBD
 Olli

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