Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik MSP430 JTAG Programmierung


von Fabian -. (fabian81)


Lesenswert?

Hallo,

eine Frage. Ich habe noch einen älteren Rechner mit LPT-Schnittstelle. 
Aus Kostengründen würde ich diese gerne für die JTAG Programmierung vom 
MSP430 nutzen. Aus dem MSP430-Gebiet bin ich nun recht neu. Vom AVR 
kenne ich es, dass ich mit dem AVRStudio progge und in HEX konvertiere. 
Dann habe ich immer PonyProg benutzt, um es aufn AVR zu schieben. Wie 
schaut das nun beim MSP aus? IAR würde ich zum proggen nutzen, nur das 
läuft nicht auf dem alten Rechner... Was seht ihr von Möglichkeiten?

Gruß, Fabian

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Olimex stellt einen Parallelport-JTAG-Adapter für MSP430 her - und eine 
kostenlose Standalone-Software, um damit zu programmieren:

http://olimex.com/dev/msp-jtag.html
http://olimex.com/dev/soft/msp430/MSPProg101.zip

(Den JTAG-Adapter kannst Du Dir auch selber schnitzen, Olimex 
veröffentlicht nämlich auch den Schaltplan: 
http://olimex.com/dev/images/msp430-jtag-d-sch.gif)

von Fabian -. (fabian81)


Lesenswert?

Ah, danke!

D.h., wenn ich mich für einen USB-Progger entscheide und das ganze auf 
nem neueren Rechner mache, reicht dann IAR aus?

Gruß

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Der "USB-Progger" muss ein USB-JTAG-Interface sein, und das kann man mit 
IAR EW430 ansprechen.

Hierfür gibt es keine Selbstbaulösungen, die vom ARM her bekannten 
FT2232-basierenden Interfaces lassen sich (derzeit) nicht mit dem MSP430 
nutzen.

Du benötigst also entweder den Olimex-Nachbau oder das TI-Original 
MSP-FET430UIF.

von Christian R. (supachris)


Lesenswert?

Fabian Schütt wrote:
> Ah, danke!
>
> D.h., wenn ich mich für einen USB-Progger entscheide und das ganze auf
> nem neueren Rechner mache, reicht dann IAR aus?
>
> Gruß

Ja, IAR reicht dann aus, ist aber auf 4 kByte Code-Größe beschränkt. 
Kannst ja auch CCE3 von TI benutzen, das basiert auf Eclipse und macht 
16kByte kostenlos. Das schöne an den MSP430 Programmier-Dongles ist, 
dass sie immer auch gleichzeitig Debugger sind, also selbst mit dem 10€ 
Parallel-Port-Adapter kannst du den MSP430 in Hardware debuggen, was 
sehr komfortabel geht. Mit dem USB Debugger gehts freilich um Welten 
schneller, vor allem mit dem Nachbau von Olimex. Für den Anfang und 
kleine Code-Größen reicht aber der LPT-Debugger und IAR auch aus. CCE3 
ist aber meiner Meinung nach wesentlich universeller und 
leistungsfähiger. Das Eclipse-Konzept ist zwar erst mal 
gewöhnungsbedürftig, aber nach kürzester Zeit wird man es lieben.

von Fabian -. (fabian81)


Lesenswert?

D.h. ich benötige CCE und Eclipse? Wäre das hier der richtige Weg?

http://inf.ntb.ch/infoportal/help/index.jsp?topic=/ch.ntb.infoportal/eclipse_MSP430.html

von Hihi (Gast)


Lesenswert?

> Das Eclipse-Konzept ist zwar erst mal
> gewöhnungsbedürftig, aber nach kürzester Zeit wird man es lieben.

Wenn der Rechner auf dem das läuft, etwas betagter ist,
wird man die IAR Embedded Workbench viel eher in sein Herz schliessen.

Von den verfügbaren Libraries für IAR mal ganz abgesehn.

von Gunb (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

du kannst dir entweder Eclipse von Hand installieren, dann die 
GNU-Toolchain und den Debugger per Plugin, das hier im Forum oft 
angesprochen wird, MSP430-tauglich machen.
Ich arbeite auf einem PC mit eben dieser Konfiguration schon recht lange 
und progge eine unserer Embedded-Anwendungen damit (MSP430F1611 und 
xF169). Als JTAG-Adapter nutze ich seit Jahren den parallelen von 
Olimex.
Es hat etwas Geduld verlangt, bis der Debugger halbwegs stabil lief. Wie 
man hier auch oft nachlesen kann, läuft dieser nicht immer sehr stabil, 
d.h., er hängt sich bei mir schon mal bei bestimmten Single Steps auf 
(trotz abgeschalteter Optimierung).
Damals war's wichtig, dass man als GNU-Compiler die vom Mai 2006 
einsetzte, irgendwo war hier aber vor kurzer Zeit mal etwas von einer 
neueren zu lesen, die laufen soll - denke, Superchris kann da vielleicht 
etwas zu sagen?!?! ;-)

Die andere Alternative ist der von TI 16kB-beschränkte Code Composer, 
den man einfach nur installieren muss. Er enthält bereits Ecplise, dass 
TI an etwas angepasst hat. Zudem ist der Debugger von TI 
ersetzt/modifiziert worden, was sich in einer weitaus besseren 
Stabilität an Geschwindigkeit bemerkbar macht. Das Ding funktioniert bei 
mir so, wie ich es sonst von IAR beim Atmel gewohnt bin.
Den CCE einfach downloaden, installieren, fertig. Ich betreibe ihn auf 
einem zweiten Rechner mit dem originalen TI-JTAG, ebenfalls MSP430F1611. 
Für den Anfang würde ich dir den CCE empfehlen.

Ich möchte ergänzen, dass meine System seit 2 Jahren stabil laufen und 
nicht mehr geändert wurden. Etwaige Updates und neuere Erkenntnisse 
wären auch für mich von Interesse.

Schönen Tag!

Gruss
Gunb

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

Sofern man bereit ist, für Werkzeug Geld auszugeben, gibt es noch Rowley 
Crossworks als IDE/Compiler-Bündel. Nutzt man das rein privat, so liegt 
der Preis mit 150 USD auch noch in einem vernünftigen Rahmen.
Seit kurzem in einer neuen Version (2.0) verfügbar, unterstützt 
Crossworks jetzt auch die neuen interessanten MSP430-Derivate mit 
20-Bit-Adressierung wie z.B. den 'F5418. Crossworks unterstützt 
verschiedene JTAG-Interfaces, das TI-Original, ein Rowley-eigenes 
Produkt sowie das von Olimex verwendete DLL-Interface. Letzteres wohl 
nicht unter allen Betriebssystemen (Crossworks ist für Windows, Linux, 
Solaris und Mac OS X ab 10.4 intel verfügbar).

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.