Forum: Platinen Drahtbrücken in KiCad?


von M. E. (mec)


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Hallo, gibt es in KiCad eine Möglichkeit in PCBnew Drahtbrücken oder 0 
Ohm Wiederstände richtig einzufügen, so das der Check keine Fehler 
liefert, ohne das man in EESchema was machen muss?

Das Einzige, was ich gefunden habe ist das editieren von einzelnen Pads, 
man kann ihnen ein Bestimmtes Netz zuweisen. Aber BCPnew weiß dann immer 
noch nicht, das die Pads Über einen Draht bzw 0 Ohm Wiederstand 
verbunden sind.

von der Hai der alles weiss (Gast)


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Ich nehme den 2ten Layer also Bestückungsseite dafür, Vias mache ich 
entsprechend grösser. Also die "Drahtbrücke" wird rot eingezeichnet.

von M. E. (mec)


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Ist nur Blöd, wenn man den 2ten Layer auch normal benutzt.
Wenn dann muss ich noch einen weiteren Layer benutzen. Ist aber 
umständlich und man muss dauernd die vias Ändern. Außerdem funktioniert 
das mit 0 Ohm nicht so richtig mit den Layern, es wird halt nicht das 
Gehäuse mit den richtigen Maßen angezeigt.

von M. E. (mec)


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OK für Drahtbrücken, die man selber biegt kann man es mit einem 3. Layer 
machen, wenn man auf die dukos acht gibt.

von Bernd Wiebus (Gast)


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Hallo Michael.

> Hallo, gibt es in KiCad eine Möglichkeit in PCBnew Drahtbrücken oder 0
> Ohm Wiederstände richtig einzufügen, so das der Check keine Fehler
> liefert, ohne das man in EESchema was machen muss?

Ohne EESchema Änderung würde ich sowas nicht machen wollen, weil auch 
Drahtbrücken und Null-Ohm Widerstände sind Bauteile, die irgendwo 
dokumentiert sein sollten.

Wenn der Null-Ohm Widerstand oder die Drahtbrücke als Bauteil in 
EESchema eingepflegt sind, hast Du kein Problem mit dem Check.

Ansonsten.....der Vorschlag mit der zusätzlichen Ebene ist ja schon 
gemacht worden.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von M. E. (mec)


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Stimmt schon, was du sagst, aber solche Brücken haben eigentlich nichts 
im Stromlaufplan zu suchen, oder? (und außerdem macht es viel Arbeit 
wenn man "schnell" einige Brücken in EEschema einfügen will ;))
Dann wäre es besser, wenn es eher umgedreht ist, also zuerst die Brücke 
im PCB zeichnen, und die dann in EESchema übernommen wird, aber da dann 
nicht angezeigt wird, oder so.
So ein feature wäre vielleicht auch gut, wenn man schnell noch irgendwo 
einen Abblockkondensator unterbringen will, der soll natürlich dann 
schon im Schaltplan auftauchen ;)

von Bernd Wiebus (Gast)


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Hallo Michael.

> Stimmt schon, was du sagst, aber solche Brücken haben eigentlich nichts
> im Stromlaufplan zu suchen, oder?

Mmmmh. Mich persönlich irritiert es immer, wenn sie dort fehlt, obwohl 
das Fehlen meistens üblich ist.

Es sind keine Leiterbahnen, müssen als Bauteil definitiv bestückt 
werden, und wenn man einen Fehler sucht, sind sie eine optische 
Landmarke auf der Platine.
Wenn Du einen Fehler suchst, und Strommessung auf einer Platine ist ja 
manchmal problematisch ohne Shunt, ist eine Brücke auch oft ein Ort, wo 
man leicht zum Strommessen auftrennen kann.....
Die direkte Verbindung zwischen Stromlaufplan und Bestückungsplan 
existiert in dem Sinne nicht, als das Du immer die Leiterbahnen 
verfolgen musst, um eine bestimmte Lötbrücke einem bestimmten 
Leiterbahnzug zuordnen zu können. Da ist es angenehm, wenn Sie im 
Stromlaufplan/Schaltplan auftaucht.

Bei 0-Ohm Widerständen kenne ich Fälle, wo sie nachträglich mit einem 
kleinen Widerstandswert bestückt wurden, zum Strommessen bzw. als 
Sicherung.
Spätestens dann ist das Teil auch im Stromlaufplan relevant.......

Also schon gut, wenn dort ein Hinweis ist.

Ein offizielles Schaltplansymbol "Brücke" gibt es meines Wissens nicht.
Die Theoretiker aus den Normungs-Kommissionen denken extrem in 
Kategorien,
Und sowas passt, ausser in Form von 0-Ohm Widerständen, bei denen 
schlecht ins Denkschema.

Unter Eagle hatte ich mir darum ein Schaltplansymbol "Brücke" gemacht.
Es steht auch "Drahtverbindung auf Platine" dabei, trozdem gab es von 
anderen Rückfragen, was das denn wäre. :-(

Unter KiCAD habe ich bisher keine Layouts gemacht, sondern nur 
Schaltpläne, die ich dann Lochrastermäßig frei Schnautze aufgebaut habe.
Da war dann alles "Brücke", darum habe ich dort noch kein extra Symbol 
dafür.
:-)

In älteren Schaltplänen findet man übrigens gelegentlich (inoffizielle) 
Brücken. Im allgemeinen ein dicker Halbkreis (Leiter) mit Anschlüssen an 
den Enden. War auch Vorbild für mein Eagle Symbol.


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Nachtrag:

> Ein offizielles Schaltplansymbol "Brücke" gibt es meines Wissens nicht.
> Die Theoretiker aus den Normungs-Kommissionen denken extrem in
> Kategorien, und sowas passt, ausser in Form von 0-Ohm Widerständen, bei > denen
> schlecht ins Denkschema.

Egal. In der KiCAD Symbolbibliothek existieren jetzt Brücken. ;-)
Kann ich immer mal gebrauchen.

Aktuelle (31.03.2010) Revision ist C2:
http://www.mikrocontroller.net/wikifiles/8/84/SymbolsSimilarEN60617%2BoldDIN617-RevC2-en.lib
Nicht irritieren lassen, das da was von EN60617 oder DIN617 steht. Die 
Drahtbruecken sind natuerlich NICHT EN60617 oder DIN617. Ich habe der 
Einfachheit halber nur alles in ein File getan.



Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de




Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression.
Jeder echte Wettbewerb ist ruinös. Darum beruht jede funktionierende 
Wirtschaft auf Schiebung.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Hallo zusammen,

dieses Problem habe ich auch. Bin von EAGLE umgestiegen und vermisse 
hier natürlich Vias zu setzen ;-)

Das Drahtbrücken unbedingt in den Schaltplan gehören, finde ich nicht, 
da eine Drahtbrücke in meinem Fall, ja auch nur eine Verbindung sein 
soll, um einseitige Platinen herzustellen.

Habe leide in diesen Thread keine Vorgehensweise gefunden, wie man 
dieses Problem wirklich lösen kann. Bei mir werden z.B. keine "Vias" 
also Durchgangslöcher zwischen F.Cu und B.Cu angezeigt.

Weiters stört es mich ein wenig, das immer noch Netzlinien erscheinen, 
obwohl die Verbingungen geroutet sind ( auch bei nicht Drahtbrücken 
routen ).

Was muss ich machen, damit an den Verbindungspunkten zwischen F.Cu und 
B.Cu Durchgangslöcher erscheinen ?

Bernd_Stein

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Bernd S. schrieb:
> dieses Problem habe ich auch. Bin von EAGLE umgestiegen und vermisse
> hier natürlich Vias zu setzen ;-)

Du routest deine Tracks mit "X" und wenn du den Layer wechseln möchtest, 
drückst du "V".

Dann bekommst du deine Durchkontaktierung und der Layer wechselt 
zwischen top und bottom.

Nachträglich kannst du im Routing-Modus auch noch Vias hinzufügen. Geht 
genauso.

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bernd.

Bernd S. schrieb:

> Das Drahtbrücken unbedingt in den Schaltplan gehören, finde ich nicht,
> da eine Drahtbrücke in meinem Fall, ja auch nur eine Verbindung sein
> soll, um einseitige Platinen herzustellen.

Aber Du willst doch eine Stückliste, in der die Drahtbrücken aufgeführt 
sind?
Immerhin musst Du sie ja wirklich bestücken.


> Was muss ich machen, damit an den Verbindungspunkten zwischen F.Cu und
> B.Cu Durchgangslöcher erscheinen ?

Siehe Mampfs Beitrag.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Mampf F. schrieb:
> Du routest deine Tracks mit "X" und wenn du den Layer wechseln möchtest,
> drückst du "V".
>
> Dann bekommst du deine Durchkontaktierung und der Layer wechselt
> zwischen top und bottom.
>
> Nachträglich kannst du im Routing-Modus auch noch Vias hinzufügen. Geht
> genauso.
>
Hm - ich denke bei einem Via, ist der Hintergrund zu sehen. Bei mir also 
schwarz. Manchmal klappt das nicht. Nachträglich Vias hinzufügen bekomme 
ich auch nicht hin. Die Schnelltastenhilfe ( ? ) sagt :

X = Neuen Leiterzug hinzufügen
V = Durchgehendes Via hinzufügen

Aber irgendwie funktioniert es bei mir nicht einwandfrei ( siehe Foto ). 
Die drei dünnen habe ich noch nicht bearbeitet.


Bernd W. schrieb:
> Aber Du willst doch eine Stückliste, in der die Drahtbrücken aufgeführt
> sind?
> Immerhin musst Du sie ja wirklich bestücken.
>
Nur wenn sie dort automatisch auch mit Länge und Durchmesser auftauchen.

Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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Bernd S. schrieb:
> Aber irgendwie funktioniert es bei mir nicht einwandfrei ( siehe Foto ).
> Die drei dünnen habe ich noch nicht bearbeitet.

Der Aufwand ist nicht besonders groß, die 3 Tracks komplett zu löschen 
und neu zu routen.

Ist wohl nur ein Problem, weil es vorher schon nicht dem empfohlenen 
Workflow entsprechend geroutet wurde.

Hattest du womöglich die Lötbrücken als Linien-Segmente im Kupfer-Layer 
gezeichnet?

Das sollte das Problem dann lösen.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Mampf F. schrieb:
> Der Aufwand ist nicht besonders groß, die 3 Tracks komplett zu löschen
> und neu zu routen.
>
Ja genau, deshalb hab ich es auch schon ein paar mal gemacht. Aber egal, 
in der Ätzvorlage sind alle Löcher " jetzt " da ;-)

Beitrag "Re: KiCad PCB layout 1:1 für toner transfer drucken"

Danke an euch beide.


Bernd_Stein

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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Schon seltsam das sich nicht wiklich was bei den Drahtbrücken getan hat.
Man kann zwar Jumper_2_Bridged benutzten und z.B.
 " *SolderWire-0.75sqmm_1x02_P7mm_D1.25mm_OD3.5mm* " nehmen, aber wie 
man sieht ist weder die Brücke im 3D-Betrachter zu sehen, noch ist die 
Drahtbrücke mit dem Bestückungsdruck *F.SilkS* im 3D-Betrachter zu 
erkennen.


Bernd_Stein

von MaWin (Gast)


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Bernd Wiebus schrieb:
> Es sind keine Leiterbahnen, müssen als Bauteil definitiv bestückt werden

Na ja, 1 13mm Lötbrücke, 5 22mm Lötbrücken, 3 45mm Lötbrücken ?
Sind das doch nicht einfach 1 Rolle blanker Draht von 26cm in der 
Stückliste ?
Zahlst du dein Lötzinn auch einzeln ab ?

Bernd S. schrieb:
> Schon seltsam das sich nicht wiklich was bei den Drahtbrücken getan hat.

User supported software, keiner rührt einen Finger.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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TestPoint_Bridge ist auch eine Alternative.


Bernd_Stein

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

>> Es sind keine Leiterbahnen, müssen als Bauteil definitiv bestückt werden
>
> Na ja, 1 13mm Lötbrücke, 5 22mm Lötbrücken, 3 45mm Lötbrücken ?
> Sind das doch nicht einfach 1 Rolle blanker Draht von 26cm in der
> Stückliste ?
> Zahlst du dein Lötzinn auch einzeln ab ?

Das gilt so für mich als Bastler. Aber als Bastler ist es egal, ob ich 
Lötbrücken einzeln kalkuliere oder von der Rolle schneide. Aber auch als 
Bastler geniesse ich eine stimmige Dokumentation auch in Detailfragen. 
Also gehören für mich die Brücken in die Stückliste, egal wie ich die 
Brücken in der Realität erstelle.

In der kommerziellen Fertigung sieht das anders aus. Da tauchen 
Drahtbrücken in der Kalkulation auf, gelegentlich sogar als happiger 
Posten. Dann gehören sie zwangsläufig in die Stückliste.
Spitzfindige Leute könnten nun behaupten, dass das Vorhandensein von 
Drahtbrücken auf ein schlechtes Design hinweisen. Allerdings vergessen 
diese, dass sich die Notwendigkeit von Brücken oft aus der Topographie 
ergibt, und unter elektrischen Gesichtspunkten sind lange Umwege und 
Verknotungen um Brücken zu vermeiden wegen Übersprechen und Dispersion 
auch kein Zeichen von Qualität.

>> Schon seltsam das sich nicht wiklich was bei den Drahtbrücken getan hat.
>
> User supported software, keiner rührt einen Finger.

Tatsächlich werden meistens Brücken in Form von Null Ohm Widerständen 
verwendet, da sie kompatibel zu branchenüblichen Maschinen sind. Ein 
Null Ohm Widerstand ist aber ein "normaler" THT-Widerstand, nur mit 
interner Verbindung für die "Null Ohm". Darum ist der Widerstandskoerper 
auch nur mit einem schwarzen Ring markiert.
Solche Null Ohm Widerstände sind aber "echte" THT-Widerstände, und das 
3D-Modell eines üblichen Null-Ohm Widerstandes ist darum das eines 
üblichen THT-Widerstandes.

Für die selteneren Null Ohm Widerstände in SMD Bauform gilt das 
gleiche.*)


Werden spezielle Brücken "frei Schnauze" verwendet, sind sie im 
allgemeinen sehr individuell, und es ist darum nicht sinnvoll, darüber 
einen 3D-Katalog anzulegen, weil der zu Umfangreich würde. für 
individuelle Brücken müssen individuelle 3D-Modelle angelegt werden, 
falls einem der Aufwand gerechtfertigt erscheint.

*) Smd Widerstände werden seltener zum Überbrücken von Leiterbahnen 
verwendet, weil sie wenig Spannweite und Abstand zur gequerten 
Leiterbahn liefern. Dafür werden sie häufiger als lötbare Jumper 
verwendet, um verschiedene Zustände auf der Platine fest zu verschalten.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Bernd S. schrieb:
> TestPoint_Bridge ist auch eine Alternative.
>
>
> Bernd_Stein
>
>
Zu früh gefreut. Verstehe nicht was da bemängelt wird, denn wenn ich den 
Leiter K1_COM " highlighte ", also hell, hervorhebe, dann leuchten auch 
beide Beschriftungen auf.

Wie soll ich in der Fehlersuche weiter vorgehen?


Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Bernd.

Bernd S. schrieb:

>> TestPoint_Bridge ist auch eine Alternative.

> Zu früh gefreut. Verstehe nicht was da bemängelt wird, denn wenn ich den
> Leiter K1_COM " highlighte ", also hell, hervorhebe, dann leuchten auch
> beide Beschriftungen auf.

Das ist komisch, weil die Brücke ja eigentlich ein Bauteil ist, und die 
angeschlossenen Netze eigentlich unterschiedlich sein sollten.....
Wenn Du die Netze auf beiden Seiten der Brücke per Label 
zusammennagelst, will der DRC in PCBnew natürlich, das die beiden Pads 
verbunden sind.
Eine Brücke ist ein Bauteil wie ein Widerstand. Darum trennt sie zwei 
Netze wie ein Widerstand. Die Null Ohm mögen für die Berechnung und die 
Funktion relevant sein, für die Topologie sind sie nicht relevant. :O)

Zur zweiten Fehlermeldung: Du hast "Keep existing symbol to footprint 
associations" angewählt. Wenn jetzt Da ein Referenzbezeichner oder eine 
PAD Nummer geändert ist, sucht er danach und findet nichts.

>
> Wie soll ich in der Fehlersuche weiter vorgehen?

Obiges ist nur eine Vermutung, weil Du nur vage Informationen heraus 
gibst.

Tipp: Erstelle ein kleines Testprojekt, wo genau der Fehler auch 
auftritt, und stelle es hier ein.
Kleine Projekte mit drei Bauteilen sind einfacher zu debuggen als 
"normalgroße" weil es dazu oft sinnvoll ist, sich die Schematic-, Board 
und librarydateien mit einem Texteditor anzusehen. Und die 
Fehlermeldungen geben einen Stups in die Richtung. Vieleicht findest Du 
dann den Fehler schon selber, wenn Du danach suchst. Ist in einem 
kleinen Testprojekt oder Testfile viel einfacher.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

von Schlaumaier (Gast)


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M. E. schrieb:
> Ist nur Blöd, wenn man den 2ten Layer auch normal benutzt.

Richtig.

Und der 2 Layer ist auch falsch.  Dafür hat Kicad 2 User-Layer (user 1 + 
User 2). Die interessieren keinen außer dich.  Ich nutze die um in den 
Footprints die Werte des Widerstand einzutragen.

Macht das Routen einfacher wenn man KEIN Schaltplan hat.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Schlaumaier

Schlaumaier schrieb:

> Macht das Routen einfacher wenn man KEIN Schaltplan hat.

Routen ohne Schaltplan ist nur etwas für Genies und Schlaumaier als 
Fingerübung für wirklich schwere Denksportaufgaben.

Normalsterbliche sollten so etwas besser lassen, bevor sie den Überblick 
verloren haben.

Wer es trozdem aus sportlichen Gründen üben möchte, sollte sich Tipps 
von Blindenorganisationen geben lassen, wie man sich ganz ohne 
Hilfsmittel durch eine Großstadt tastet. ;O)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic
http://wwwl02.de

von Schlaumaier (Gast)


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Bernd W. schrieb:
> Routen ohne Schaltplan ist nur etwas für Genies und Schlaumaier als
> Fingerübung für wirklich schwere Denksportaufgaben.

Richtig.

Es kommt darauf an was man routen will. Ich machen für Adapter und 
einfache Module keinen Schaltplan.

Um z.b 8 Taster für eine Bedienerplatine an ein PCF8574 zu verbinden 
brauche ich kein Schaltplan aber Hinterher die fertige Platine. Das ist 
schöner als das ganze mit Lochrasterplatinen zu brutzeln. Und von den 
Kosten her, nur max 1-2 Euro pro Platine teurer.

Genau so bei den Steuerplatinen für die Beleuchtung eines Modell-Autos.

Ich brauche nur dann einen Schaltplan wenn ich was ernstes mit 
Transistoren, Elkos etc. mache, und denke das ich den Überblick 
verliere.

Ein paar Beinchen mit LED's und Widerstand zu verbinden geht locker ohne 
Schaltplan. Davon abgesehen ist der Schaltplan aufwendiger als das 
Layout.

Da ich aber das Layout auch mal MIT Beschriftung ausdrucke, damit ich 
weiß wo was hin kommt, lege ich halt die Bezeichnung des Bauteils auf 
User_1_layer.  Da drucke ich 1 x mit aus, und 1 x ohne (den auf 
Laserfolie), belichten, und mit Hilfe des Ausdruckes bestücken.

Danach alles in eine Din-A4-Helfer-Hülle und ich kann die Platine jeder 
zeit neu machen.

Und nur mal so zum Thema GENIE. Ich habe vor über 40 Jahren so Layouts 
direkt auf Kupferplatinen mit Anreibsymbolen gemacht. Und das bei 
Layouts für die ich heute ein Schaltplan machen würde in Kicad.

Und ich habe bei ca. 30 Platinen nur 1 x eine Drahtbrücke nachlegen 
müssen, weil ich gepennt habe.

Es gibt ich China Dutzende von Mini-Platinen mit 1 Bauteil drauf und ein 
bisschen Anschluss für Steckboards.  Ich warte 6 Wochen oder ich mache 
das Teilchen mal eben selbst. Auch ohne Schaltplan.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Schlaumaier schrieb:
> Ich habe vor über 40 Jahren so Layouts direkt auf Kupferplatinen mit
> Anreibsymbolen gemacht.

Klar, damals ging das nicht anders. Hast du es nie geschafft, aus 
Versehen dann doch mal einen der ICs „kopfüber“ reinzudesignen? Ich 
schon. Der musste dann als „dead bug“ auf die Platine gelötet werden 
(mit nach hinten umgeknickten Pins).

Aber heute geht es anders, und den Schaltplan als Doku gleich mit dabei 
zu haben, hat noch niemandem geschadet. ;-)

Die Möglichkeit, dass der DRC die Konsistenz des Layouts mit dem 
Schaltplan verifiziert, hilft selbst bei ganz einfachen Platinchen 
zumindest gegen Schusselfehler – vor denen keiner gefeit ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd W. schrieb:
> In der kommerziellen Fertigung sieht das anders aus. Da tauchen
> Drahtbrücken in der Kalkulation auf, gelegentlich sogar als happiger
> Posten. Dann gehören sie zwangsläufig in die Stückliste.

Unabhängig von den Kosten: wie sollte sie ein Bestückungsautomat (oder 
auch ein Handbestücker) denn bestücken, wenn sie nicht sauber 
ausgewiesen sind?

Für alle Drahtbrücken in der BOM „eine Rolle Schaltdraht (vorhanden)“ 
aufzuführen, geht wohl nun wirklich nur für Bastler.

von Schlaumaier (Gast)


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Ihr habt ja recht.

Aber ich finde man sollte zwischen 2 gravierenden Zuständen 
unterscheiden.

1. Meine PRIVATE Hobbybastelei und mein Gedächtnis.
2. Eine Firma mit Vorschriften  Zertifikaten  Dokumentationen etc.

ICH (siehe 1) mache das für mich. Die Wahrscheinlichkeit das das jemals 
eine andere Person auch nur bedient tendiert gegen Null. Und ich weiß 
noch genau was ich vor 30 Jahren an code geschrieben habe, und bin da in 
weniger wie 2 Minuten wieder drin. Progammiersprache ist egal.

Das selbe gibt für Elektronikbasteleien sofern sie meinen "das brauche 
ich eh nie wieder" Gedankengängen beim Aufräumen entkommen ist. Und das 
obwohl ich eine Schaffenspause von ca. 20 Jahren hatte.

Wenn ich für eine Firma arbeiten würde (siehe 2), dann würde ich alles 
sehr sorgfältig dokumentieren. Aus mehreren Gründen.

1.) Ich arbeite da nicht gemütlich an einen Projekt sonder ich arbeite 
unter "kannst du mal eben" Bedingungen. Was bedeutet ich bin geistig 
raus, und muss nachdenken was ich tun wollte. Das ist mit Dokumentation 
und Schaltplan einfacher.

2.) Ich muss mich an Regeln der Firma halten, und nicht an meine 
eigenen. Das kann zu geistigen Problemen frühen.

3.) Wenn jemand was verbockt hat, will ich nachweisen können das ich das 
nicht war.


Einfach gesagt. MEIN DING MEINE REGELN.

von Christian B. (luckyfu)


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Bernd W. schrieb:
> *) Smd Widerstände werden seltener zum Überbrücken von Leiterbahnen
> verwendet, weil sie wenig Spannweite und Abstand zur gequerten
> Leiterbahn liefern. Dafür werden sie häufiger als lötbare Jumper
> verwendet, um verschiedene Zustände auf der Platine fest zu verschalten.

Das gehört ins Reich der Legenden.
ich verwende sogar sehr oft Null Ohm Widerstände (bevorzugt in 0402). In 
der Regel als Bestückungsvariante z.B. bei I2C Chips als 
Adresszuordnung. So kann man einen gegen GND und einen gegen VCC setzen, 
je nachdem, welcher bestückt wird ändert sich die Adresse. So kann man 
z.B. die gleiche Platine mit unterschiedlichen Bestückungsvarianten für 
unterschiedliche Gerätekonfigurationen nutzen. Oder man nutzt es wenn 
man mehrere gleichartige Sensorplatinen am selben Bus betreibt. Man muss 
sie dann nur einmal routen und kann bis zu 7 (bei 3 Adresseingängen) 
gleiche Sensoren im Gerät verbauen, je nach Einbauort bekommen sie dann 
eine andere Adresse.

Auch verwende ich sie um die Bestückungsrevision anzuzeigen. Wobei ich 
hierzu auch gern auf 1nF Kondensatoren zurückgreife, da der Kontrast 
gegenüber dem grünen Standardlötstopplack besser ist.

: Bearbeitet durch User
von Bernd B. (bbrand)


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Christian B. schrieb:
> Das gehört ins Reich der Legenden.

Hast Du den Abschnitt, den Du zitiert hast, eigentlich auch gelesen?

> Bernd W. schrieb:
>> Dafür werden sie häufiger als lötbare Jumper
>> verwendet, um verschiedene Zustände auf der Platine fest zu verschalten.

Gruß,
Bernd

von Christian B. (luckyfu)


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Ok, mein Fehler :( Offensichtlich war es dafür noch zu früh.

Irgendwie habe ich es zwar gelesen, aber nicht erfasst. ich sollte 
länger schlafen.

: Bearbeitet durch User
von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)



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Bernd W. schrieb:
>
> Das ist komisch, weil die Brücke ja eigentlich ein Bauteil ist, und die
> angeschlossenen Netze eigentlich unterschiedlich sein sollten.....
> Wenn Du die Netze auf beiden Seiten der Brücke per Label
> zusammennagelst, will der DRC in PCBnew natürlich, das die beiden Pads
> verbunden sind.
> Eine Brücke ist ein Bauteil wie ein Widerstand. Darum trennt sie zwei
> Netze wie ein Widerstand. Die Null Ohm mögen für die Berechnung und die
> Funktion relevant sein, für die Topologie sind sie nicht relevant. :O)
>
>
Habe einen Tipp von einem der Video-Ersteller bekommen, es mit Net-Tie 
zu lösen. Ich bin nicht mit dieser Lösung zufrieden, dafür aber vom 
rumexperimentieren, geistig völlig erschöpft ;-)
>
>
> Obiges ist nur eine Vermutung, weil Du nur vage Informationen heraus
> gibst.
>
>
Wenn ich wüsste was ihr für Informationen benötigt, dann ...
>
>
> Tipp: Erstelle ein kleines Testprojekt, wo genau der Fehler auch
> auftritt, und stelle es hier ein.
> Kleine Projekte mit drei Bauteilen sind einfacher zu debuggen als
> "normalgroße" weil es dazu oft sinnvoll ist, sich die Schematic-, Board
> und librarydateien mit einem Texteditor anzusehen. Und die
> Fehlermeldungen geben einen Stups in die Richtung. Vieleicht findest Du
> dann den Fehler schon selber, wenn Du danach suchst. Ist in einem
> kleinen Testprojekt oder Testfile viel einfacher.
>
>
Die Lösung per Net-Tie ist für mich keine Lösung, weil versucht mal wie 
in meinem Screenshot zu sehen, per Platinenseitenwechsel, den Layer B.Cu 
zwischen J7 & J8 zu benutzen und was dadurch mit JP1 & NT1 passiert.

Ich habe die Version 5.1.7.


Bernd_Stein

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mir ist jetzt gerade nicht ganz klar, was du möchtest.

Möchtest du:

1) Die Drahtbrücken als komplette Bauteile haben, damit sie auch (mit 
Länge und Position) in der Stückliste bzw. Bestückungsplan auftauchen?

2) Einfach nur mit möglichst wenig zusätzlichem Aufwand eine Verbindung 
haben, für die du dann einfach von der Rolle Draht ein Stück 
abschneidest und dort einsetzt?

Bei 1) denke ich, führt kein Weg dran vorbei, dass du diese Brücken auch 
im Schaltplan passend platzierst und dann für jede Länge ein 
Layout-Bauteil anlegst, welches du passend dazu sortierst. Nur damit 
sind es layoutmäßig unterschiedliche Netze, die sauber getrackt werden 
können.

Bei 2) kann man einfach eine zusätzliche Lage benutzen, die kostet doch 
in KiCad nichts (im wahrsten Sinne des Wortes). Man muss nur vorher 
drauf achten, dass das Standard-Via (welches bei Taste "V" dann gesetzt 
wird) auch groß genug ist, dass man da am Ende seinen Schaltdraht 
reinfummeln und verlöten kann.

von Bernd S. (Firma: Anscheinend Corner-Cases ;-)) (bernd_stein)


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@ Jörg W. (dl8dtl) (Moderator)

Sorry, im Moment bin ich echt Platt und schreibe jetzt nur, weil ich es 
schon vorbereitet hatte und bevor es zu lang aus meinem Gedächnis ...

Zu Anfang war ich erstaunt warum mir gestern noch diese " Drahtbrücke " 
angezeigt wurde und heute auf einmal nicht mehr.

Fazit : Passt mit den Filtereinstellungen bei der Footprintzuweisung auf 
!


Bernd_Stein

von Reinhard R. (reirawb)


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Hallo,

nur ein paar Gedanken dazu von mir.

Jörg W. schrieb:
> Bei 1) denke ich, führt kein Weg dran vorbei, dass du diese Brücken auch
> im Schaltplan passend platzierst und dann für jede Länge ein
> Layout-Bauteil anlegst, welches du passend dazu sortierst.
Das kann bei vielen verschieden langen Brücken schon recht umfangreich 
werden, wenn die Brücken dann noch schräg geführt werden sollen wirds 
zäh...

> Man muss nur vorher
> drauf achten, dass das Standard-Via (welches bei Taste "V" dann gesetzt
> wird) auch groß genug ist, dass man da am Ende seinen Schaltdraht
> reinfummeln und verlöten kann.
...und dass das Via frei von Lötstopp ist. OK, nur bei prof. gefertigten 
PCBs relevant.

Meine Idee zu dem Thema (wobei ich da keinen Bedarf habe):
Ich definiere für EESchema eine halbe Brücke. Eine Drahtbrücke entsteht 
dann durch zusammensetzen von 2 Halbbrücken (Brücke_1.jpg). Für PCBnew 
erstelle ich jeweils für SMD und THT einen entsprechenden Footprint 
(Brücke_2.jpg und 3). Der ist dann auf der Platine frei platzierbar, 
sodass die Brückenlänge frei wählbar ist (Brücke_4.jpg).

Reinhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Reinhard R. schrieb:
> Das kann bei vielen verschieden langen Brücken schon recht umfangreich
> werden, wenn die Brücken dann noch schräg geführt werden sollen wirds
> zäh...

Gibt's denn Bestückungsautomaten, die sowas platzieren können?

Der ganze Aufwand mit den separaten Bauteilen lohnt doch wirklich nur, 
wenn man das maschinell bestücken lassen will.

Wenn das nur ein Bastelprojekt ist, würde ich die Drahtbrücken über 
separate Kupferlage(n) routen. Wenn man unbedingt auch noch Brücken 
„über Kreuz“ platzieren können möchte (mit isoliertem Schaltdraht), kann 
man ja allemal mehr als eine Lage dafür nehmen.

> ...und dass das Via frei von Lötstopp ist.

Ja, stimmt, guter Einwand.

von Reinhard R. (reirawb)


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Jörg W. schrieb:
> Gibt's denn Bestückungsautomaten, die sowas platzieren können?
Ja, stimmt, guter Einwand. :-)

> Der ganze Aufwand mit den separaten Bauteilen lohnt doch wirklich nur,
> wenn man das maschinell bestücken lassen will.
Na ja, wie schon geschrieben, waren nur ein paar Gedanken von mir zu dem 
Thema. Was andere draus machen - ihre Sache. Ich selbst mache nur noch 
SMD auf 2-seitigen Platinen von Elecrow/JLCPCB. Habe da bisher noch 
keine Brücken bzw. 0-Ohm-Widerstände benötigt. Aber ich mache auch nur 
vergleichsweise triviale Sachen.

Reinhard

von M. K. (Gast)


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M. E. schrieb:
> aber solche Brücken haben eigentlich nichts
> im Stromlaufplan zu suchen, oder?

Doch, weil es Bauteile sind, die nicht im PCB herstellungsprozess 
entstehen sondern bestückt werden müssen.
Ansonsten kannst Du die Drahtbrücken ja auch als 0R THT Widerstände 
definieren.

Alles ausser das händische Einfügen über ein 'Drahtbrückenlayer' ist 
aber blöd, weil man meist erst beim Layout merkt wo man Brücken braucht.

Wenn zwei lagen nicht mehr reichen, warum nimmst Du dann nicht 4?
Kostet doch auch nicht die Welt.

von Torsten K. (Firma: TOKA) (avantasia)


Angehängte Dateien:

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In KiCAD (V5) gibt es sogenannte

Wire_Connections_Bridges

als Footprint. Das lässt sich für Drahtbrücken nehmen.

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