Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unberechtigtes Führen "Dipl.-Ing."


von Tobias (Gast)


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Ich kenne jemanden, der auf einer Website öffentlich den akademischen
Grad "Dipl.-Ing." führt, obwohl er niemals eine Hochschule von innen
gesehen hat. Was kann man rechtlich tun, um diesen Missbrauch zu
unterbinden?

von Tom (Gast)


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Der Begriff, den du suchst, nennt sich denunzieren. Mit 
Blockwartmentalität eigentlich einfach umzusetzen.

von Gast (Gast)


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Ordnugsamt! Eine Webseite, die Leistungen anbietet oder auch nur den 
Anschein erweckt, dass sie der Geschäftsanbahnung dient, muss den 
Gewerberechtlichen Regeln entsprechen, auch wenn es kein Gewerbe ist - 
nämlich in dem Sinn, dass Freiberufler ausdrücklich nicht als Firma oder 
ähnlich auftreten.

So ist geregelt, dass man mit seinem korrekten Namen auftreten muss und 
keine falschen Titel oder Berufsbezeichungen führen dar.

Wenn sich einer Ingenieur mit Diplom  nennt, tut er beides: Misbrauch 
von Berufsbezeichungen (Ingenieur ist in D geschützt) und faslche 
Namensangaben.

von IM (Gast)


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Guckst Du §132a StGB. Du solltest dir aber absolut sicher sein, sonst 
wird es unangenehm für dich.

von Paul Baumann (Gast)


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Der Mann gehört füsiliert, differenziert und abschließend minimiert!
Ja, das ist eine Frechheit sonders hausen. Ich bin zum Beispiel
"Dr. ex. mat.", außerdem Träger der roten Mai-Nelke und Teilnehmer am 
Werksküchenessen. Meine Bescheidenheit verbietet mir aber, das in
meinem Lebenslauf zu erwähnen.

;-)
MfG Paul

von Michael_ (Gast)


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>Der Begriff, den du suchst, nennt sich denunzieren.
Nein, denunziert wird nur jemand, dem man schlechteres nachsagt, als er 
ist!
Es wurde nur um Hilfe gefragt, wie man einen Betrüger zur Ordnung 
verhilft.
Ein Weg ist, ihn darauf hinweist, das sein Titel nicht korrekt ist. Mit 
dem Hinweis, dies ansonsten anzuzeigen. Abmahner freuen sich sicher über 
eine entsprechende Meldung, auch die IHK.
Einfach einen Link in diesem Forum auf die Internetseite setzen, da wird 
es weltweit bekannt. Ob es rechtens ist, ......???

von Tom (Gast)


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>>Der Begriff, den du suchst, nennt sich denunzieren.
>Nein, denunziert wird nur jemand, dem man schlechteres nachsagt, als er
>ist!

Nope!
Auch wenn der Begriff negativ besetzt ist, so bedeutet es doch 
Beschuldigung oder Anzeige einer Person im Allgemeinen.

von Tobias (Gast)


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Danke für die Hinweise. Ich will niemanden denunzieren, sondern dafür 
sorgen, dass sich nicht jemand durch Vorspiegelung falscher Tatsachen 
Vorteile verschafft. Man braucht ja nur einmal daran zu denken, wieviel 
Ingenieure heutzutage trotz echten Diploms arbeitslos auf der Straße 
stehen. Außerdem: Eine Straftat anzeigen kann wohl niemals zu 
verurteilen sein!

von Michael_ (Gast)


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Es gibt einen falschen Arzt "Postel".
Er hat sich mit der Behandlung von Patienten mit " Bipolarer Depression 
dritten Grades.." in die Herzen des Gesundheitsministeriums 
eingeschlichen.
Er hat sein Urteil erfahren.
Übrigens: " Auf einem Schiff was dampft und segelt gibt es einen der im 
Keller kegelt."

von Onki Kapott (Gast)


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Das ist natürlich verboten. Ich würde ihn darauf hinweisen, dass er 
Unrecht tut und sollte er sich nach ein paar Tagen nicht melden, würde 
ich die entsprechende Behörde einschalten. Was ich niemals täte: Mich 
auf die Stufe der Abmahnwirtschaft stellen und einfach nur eine 
Abmahnung veranlassen.

von Gastino G. (gastino)


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Tobias schrieb:
> Ich kenne jemanden, der auf einer Website öffentlich den akademischen
> Grad "Dipl.-Ing." führt, obwohl er niemals eine Hochschule von innen
> gesehen hat. Was kann man rechtlich tun, um diesen Missbrauch zu
> unterbinden?

Da reicht einfach eine Anzeige, denn das unberechtigte Führen von 
solchen Graden ist nach $ 132a STGB strafbar:

http://de.wikipedia.org/wiki/Missbrauch_von_Titeln,_Berufsbezeichnungen_und_Abzeichen

Natürlich sollte man auch dazu die Webseite als Beweismittel "sichern" 
(Screenshot etc.).

Alternativ dürfte auch eine E-Mail reichen, in der man einen solchen 
Schritt ankündigt, falls der falsche Grad nicht innerhalb von ein paar 
Tagen von der Seite verschwindet. Das dürfte ebenso wirksam sein.

Ich sehe das übrigens nicht ganz so locker wie die anderen hier. Für 
mich sind solche Leute Betrüger. Wer denen vor den Bug schießt, hat 
meinen Segen. ;)

von Gast (Gast)


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Mich regen in diesem Zusammenhang auch die Kollegen auf, die eine 
Berufsakademie oder eine Fachhochschule besucht haben und immer mal 
gerne vergessen, ihren FH oder BA beim Ingenieur anzugeben. Da kann man 
viele abnmahnen.

von Michael_ (Gast)


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>Mich regen in diesem Zusammenhang auch die Kollegen auf, die eine
>Berufsakademie oder eine Fachhochschule besucht haben und immer mal
>gerne vergessen, ihren FH oder BA beim Ingenieur anzugeben. Da kann man
>viele abnmahnen.
Man hat mit einem Abschluß ein Dokument in den Händen, wo man den Titel 
dann so angeben soll/muß, wie er dasteht!
Egal, wie man den erreicht hat.

von Tadeus (Gast)


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>Mich regen in diesem Zusammenhang auch die Kollegen auf, die eine
>Berufsakademie oder eine Fachhochschule besucht haben und immer mal
>gerne vergessen, ihren FH oder BA beim Ingenieur anzugeben. Da kann man
>viele abnmahnen.


Bitte nicht weinen!

von Max M. (xxl)


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@Tobias

Es gibt dein persönliches Interesse und das öffentliche Interesse.
Solange du keinen wirtschaftlichen Nachteil dadurch erleidest wirst
da kaum was erreichen können. Anders sieht es aus wenn die
Öffentlichkeit durch Vorspiegelung falscher Tatsachen wie z.B.
einem falscher Titel Schaden zugefügt wird, was dann Sache der
Staatsanwaltschaft sein dürfte. Du kannst, wie jeder, eine Anzeige
erstatten, aber die könnte auch im Papierkorb landen wenn du nicht
geschädigt wurdest oder jemanden benennen kannst der Schaden nahm.
Das ist in etwa so vergleichbar wie eine angekündigte Straftat.
Solange du die angekündigte Straftat nicht begehst, wird die
Staatsgewalt in der Regel auch nicht tätig. Ausnahme ist wenn
Gefahr in Verzug ist. Frag mal zehn Anwälte, da bekommst du zehn
Antworten mit unterschiedlicher Auslegung.

Nur meine persönliche Meinung, kein Rechtsrat.

von Eulerich (Gast)


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Naja, muss denn erst jemandem Schaden entstehen, bevor was dagegen 
gemacht wird?

von Jupp (Gast)


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Würde mich nicht wundern wenn hier einige GESTAPO Vorfahren oder selber 
ne STASI Karriere haben, wiederlich wie man hier andere sofort ans Bein 
pissen will.

von Thomas B. (escamoteur)


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Michael_ schrieb:
>>Der Begriff, den du suchst, nennt sich denunzieren.
> Nein, denunziert wird nur jemand, dem man schlechteres nachsagt, als er
> ist!
Fremdwörter sind schon schwierig ;-) Was Du meinst ist diffamieren. 
Denunzieren ist immer jemanden bei der obrigkeit verraten.


Trotz allem hat das ganze nichts mit Gestapo zu tun wenn derjenige sich 
im gleichen Geschäftsfeld tummelt. Das ist dann einfach unlauterer 
Wetbewerb. Eine einfach mail sollte helfen.

Gruß
Tom

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ich würde auch zuerst eine freundliche E-Mail schreiben.

Reagiert er darauf nicht, kannst Du immer noch weitere Schritte 
einleiten.

Das empfinde ich als faires Vorgehen, da ihm so kein Schaden entsteht.

E-Mails haben bei mir bisher immer sofort gewirkt (da ging es allerdings 
auch um's Urheberrecht).

Abmahner etc. gibt es schon genug.

Chris D.

von Onki Kapott (Gast)


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Mir fällt zu diesem ganzen Thema noch ein: Bis Mitte der 80er haben die 
FHs Grade ohne das FH vergeben. Wenn das ein älterer Mensch ist, dann 
braucht er das FH auch nicht mitzuführen, weder als Qualitätsmerkmal, 
noch als Warnung. ;)

von Max M. (xxl)


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>Naja, muss denn erst jemandem Schaden entstehen, bevor was dagegen
>gemacht wird?
Ja, oder wenn Gefahr in Verzug ist. Hängt einfach von der Sach-und
Gefährdungslage ab.
Wenn eine Bank hochverzinsliche Geldanlagen anbietet obwohl die
schon in der Insolvenz steht und ab zu sehen ist das das Geld
dann futsch ist, was passiert dann? Nichts, obwohl es Betrug ist.

von Technikerin (Gast)


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Da sieht man das Standesdenken der Ingenieure. Solange kein Schaden 
entsteht, laß es doch. Bei einem Vorstellungsgespräch oder einem 
Projektgespräch fliegt die Hochstabelei doch auf. Den Schaden hat dann 
der Hochstabler.

von Klaus (Gast)


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> Ich würde auch zuerst eine freundliche E-Mail schreiben.

FULL ACK! Bevor man an irgendwelche Rechtsmittel denkt, sollte man immer 
zuerst versuchen, das ganze auf normalem, direktem Weg zu lösen.

von Paul (Gast)


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Ach, wenn Du wüßtest, wieviele das Diplom tragen, ohne jemals 
tatsächlich eine Hochschule (Uni, FH) besucht zu haben, würde Dich der 
eine auch nicht mehr stören...

von Max M. (xxl)


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>Bei einem Vorstellungsgespräch oder einem Projektgespräch fliegt die 
>Hochstabelei doch auf. Den Schaden hat dann der Hochstabler.

Wieso? Der kann doch fachlich kompetent sein und hat nur das
Studium und das Examen geschmissen. Ich hatte in der Entwicklung
auch mal einen Vorgesetzten der studiert und Ahnung hatte, bloß
kein Diplom. Außerdem kann man so ohne weiteres eingestellt werden.
Da muss man sich nicht daran stören. Ein Diplom sagt für sich
ja auch noch nicht viel aus. Mein Nachbar ist Dr.Dipl.Maschinenbau
usw. aber wenns ums Handwerkliche geht, kommt er dann zu MIR und
ich hab auch kein Diplom.

Und UNBERECHTIGTES mache ich wenigstens 3-5 mal was am Tag.
Hat auch bisher keinen gekratzt.

von Roland (Gast)


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Ein nicht gepacktes Studium sagt ziemlich viel aus. Wer solche Luschen 
einstellt, dem gehört es nicht besser.

Das sind aber hinterher die, die den Wert des Studiums runterreden.

Studium heisst nicht nur Lernen sondern auch Prüfstein.

von Mark B. (markbrandis)


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Roland schrieb:
> Ein nicht gepacktes Studium sagt ziemlich viel aus. Wer solche Luschen
> einstellt, dem gehört es nicht besser.
>
> Das sind aber hinterher die, die den Wert des Studiums runterreden.

Einer der besten Informatiker, die ich jemals kennengelernt habe, hat 
sein Studium nicht beendet. Er hat einfach so früh so viel in der 
Software-Entwicklung gearbeitet, dass das Studium ziemlich gelitten hat 
und dann eben eingestellt wurde. Ich würde ihn jederzeit für jegliche 
Informatik-relevante Aufgabe empfehlen, der Mann ist ein wandelndes 
Lexikon an Wissen und hat etliche Projekte an Erfahrung. Und kein 
Diplom! Gott behüte. ;-)

von Onki Kapott (Gast)


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Ein nicht gepacktes Studium sagt doch einiges aus:

- mangelnde Selbstdisziplin
- Orientierungslosigkeit
- mangelnde fachliche Fähigkeit
- mangelndes Talent
- kein Fleiß

Meine Erfahrung ist: Wenn man fleißig war, hat man das Studium auch 
gepackt. Ich habe doch nicht fünf Jahre geackert, um mir hinterher sagen 
zu lassen, das wäre nichts wert und jemand ohne das Diplom könne meine 
Arbeit genauso gut, wenn nicht gar besser. Außerdem halte ich dem 
direkten Vergleich auch locker stand. Quereinsteiger, die im Saft stehen 
und programmiertechnisch sind deshalb produktiv, weil sie sich mit dem 
einen oder anderen Framework bestens auskennen. Aber ein neues Framework 
lerne, womöglich andere Betrachtungsweisen, ein neues Thema regelrecht 
beackern, kann ich doch schon besser als die meisten Quereinsteiger.

In die Analyse geht mit ein, wie jener das Studium und das Abitur 
gemacht hat. Viele verlassen die Schule mit einem 1er-Abitur und packen 
die Universität nicht, weil sie mit der Selbstverantwortung nicht klar 
kommen.

Der umgekehrte Fall: Jemand hat ein mittelmäßiges bis schlechtes Abitur 
und meistert die Uni mit Bravour. Dann gehe ich davon aus, dass dieser 
Mensch hoch motiviert für seine Disziplin ist und im System Schule 
aufgrund dessen Starrheit fast zugrunde ging. (Ich bin so ein Fall.)

von Onki Kapott (Gast)


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> Einer der besten Informatiker, die ich jemals kennengelernt habe, hat
> sein Studium nicht beendet.

Das ist die Ausnahme.

von Mark B. (markbrandis)


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Onki Kapott schrieb:
>> Einer der besten Informatiker, die ich jemals kennengelernt habe, hat
>> sein Studium nicht beendet.
>
> Das ist die Ausnahme.

Zu Zeiten des "Fachkräftemangels" ;-) in der Informatik waren das 
durchaus keine extrem seltenen Einzelfälle. Ich kenne selbst noch einen 
weiteren Informatiker, dem nur wenige Scheine aus dem Hauptstudium und 
eben die Diplomarbeit fehlen. Wenn man sich einmal an das süße Geld 
gewöhnt hat, will mancher vielleicht einfach nicht an die Uni zurück.

von Alex W. (a20q90)


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"Sehr geehrter Herr XY,

Sie führen laut Ihrer WebSite den unberechtigten Titel des Ing. mit 
Diplom!
Sollten Sie diesen Fehler nicht korrigieren, so zeige ich Sie an!"

Nochmal:
> Sollten Sie diesen Fehler nicht korrigieren, so zeige ich Sie an!

Wäre Nötigung!

Also vorsicht mit derartigen Anschreiben! Wenn er schlau ist, löscht er 
den Titel, und zeigt Dich an!^^

Grüße
Alex

von Nischu (Gast)


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Was ist denn daran Nötigung, Fehlverhalten anzuzeigen?

Das ist ja fast so wie bei einem Einbruch: Wenn Sie jetzt nicht 
augenblicklich verschwinden, rufe ich die Polizei!

von Martin (Gast)


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>> Ach, wenn Du wüßtest, wieviele das Diplom tragen, ohne jemals
>> tatsächlich eine Hochschule (Uni, FH) besucht zu haben, würde Dich der
>> eine auch nicht mehr stören...

Ist das jetzt deine Montagsmeinung oder gibt es eindeutige Belege?

von Paul (Gast)


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Es gibt eindeutige Belege, aber weil ich bei diesem brisanten Thema im 
Forum schon angeeckt bin, verzichte ich mal auf ausführliches. Stichwort 
Einigungsvertrag und die Trageberechtigung Dipl.-Ing. (FH) ohne 
FH-Besuch.

von Martin (Gast)


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Nee, Paul, so geht es nicht. Jetzt 'mal Butter bei die Fische.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:

> Zu Zeiten des "Fachkräftemangels" ;-) in der Informatik waren das
> durchaus keine extrem seltenen Einzelfälle. Ich kenne selbst noch einen
> weiteren Informatiker, dem nur wenige Scheine aus dem Hauptstudium und
> eben die Diplomarbeit fehlen. Wenn man sich einmal an das süße Geld
> gewöhnt hat, will mancher vielleicht einfach nicht an die Uni zurück.

So isses.

Ich kenne einige, die ihr Studium geschmissen haben, weil sie mit guten 
Ideen direkt in die Selbstständigkeit gegangen sind.

Denen war das angelegte Korsett einfach zu eng.


Onkel Kapott:

> Ein nicht gepacktes Studium sagt doch einiges aus:
> - mangelnde Selbstdisziplin
Oder die Unlust, sich in ein Schema pressen zu lassen.

> - Orientierungslosigkeit
oder den Willen, über den Tellerrand zu blicken

> - mangelnde fachliche Fähigkeit
So etwas wird nicht wirklich durch Prüfungen nachgewiesen ...
Die Leute, die ich kenne, stechen durch ihre Fähigkeiten eher deutlich 
heraus. Und ich muss auch bei mir sagen, dass ich die meisten der 
Sachen, die ich später gebraucht habe, mir selbst erarbeitet habe.

> - mangelndes Talent
Das kann man pauschal nicht sagen - Talent lässt eben sich ungern in 
Lernpläne stecken.

> - kein Fleiß
Warum Energie verschwenden, die man direkt ins Unternehmen stecken kann?

Aber: natürlich gibt es auch Abbrecher, die einfach nur faul/ungeeignet 
waren.

Nur aufgrund eines Abbruchs würde ich die Leute nicht abqualifizieren - 
man muss immer sehen, was dahinter steckt.

Chris D.

von Alex W. (a20q90)


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Nischu schrieb:
> Was ist denn daran Nötigung, Fehlverhalten anzuzeigen?
>
> Das ist ja fast so wie bei einem Einbruch: Wenn Sie jetzt nicht
> augenblicklich verschwinden, rufe ich die Polizei!

Und eben das ist Nötigung!

"Wenn Sie das nicht machen, mach ich dies"!

von Wilhelm F. (Gast)


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Apropos Titel:

Da gab es doch mal diesen Konsul Weyer, genannt der schöne Consul, der 
um sich zu sanieren wie blöde Titel verkaufte, unter anderem 
Doktortitel:

Kunden werden vor allen Dingen die Loser der etablierten 
Gesellschaftsschichten gewesen sein:

http://de.wikipedia.org/wiki/Hans-Hermann_Weyer

War in den 1980-ern wochenlang Schlagzeile in Blöd-Zeitungen.

Ich möchte nicht wissen, wer da heute noch Titel von hat...

von zwieblum (Gast)


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> Also vorsicht mit derartigen Anschreiben! Wenn er schlau ist, löscht er
> den Titel, und zeigt Dich an!^^

das nennt sich urkundenfälschung ...

von ... (Gast)


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> "Wenn Sie das nicht machen, mach ich dies"!
> Und eben das ist Nötigung!

Hilfe, mein Arbeitgeber nötigt mich:
"Wenn Sie nicht pünktlich sind, schmeiß ich Sie raus..."

von Bernd Wiebus (Gast)


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Hallo Roland und Onkel Kapott.

> Ein nicht gepacktes Studium sagt ziemlich viel aus. Wer solche Luschen
> einstellt, dem gehört es nicht besser.
> Studium heisst nicht nur Lernen sondern auch Prüfstein.

Einige meiner Ex-Cheffe hatten den Standpunkt, das jemand, der sein 
Studium abschliesst, ohne vorher von der Industrie absorbiert zu sein,
eben ein unpraktischer Theoretiker/Schwätzer ist und bleibt. Demzufolge 
zahlten sie jemandem mit Diplom deutlich weniger als jemandem mit 
Facharbeiterbrief.
Ich hatte Diplom und Facharbeiterbrief. Das war noch schlimmer. Das ist 
eine Lusche, die erfolglos versucht hat ihrem Luschendasein zu 
entkommen.
Der Erfolgt dieser Cheffs gibt ihnen leider Recht.


> Ich habe doch nicht fünf Jahre geackert, um mir hinterher sagen
> zu lassen, das wäre nichts wert und jemand ohne das Diplom könne meine
> Arbeit genauso gut, wenn nicht gar besser.

In der Praxis ist es aber tatsächlich oft so. Habe ich selber am eigenen 
Leib oft verspüren müssen. Du kennst das Märchen vom Wettlauf zwischen 
Hase und Igel? Die Erkenntnis, das man, wegen unbegabung doppelt so hart 
wie andere für das Diplom kämpfen musste, und dann feststellt, das es 
eben wegen der Ubegabung eigentlich wertlos ist, ist zimlich bitter.

Darum ja auch mein Motto: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur 
Depression.

Mal abgesehen davon ist ein Diplom eh etwas aus der Mode. Angesagt sind 
Bachelor und Master. Es hat also nicht viel Sinn, sich darüber 
aufzuregen, wenn jemand eines unerlaubter Weise benutzt. In drei/vier 
Jahren wird eh keiner mehr wissen, was überhaupt ein Diplom war. :-)


Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Onki Kapott (Gast)


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@Bernd Wiebus

Solche Chefs hatte ich leider und möchte ich nicht wieder haben. Denn 
wer kein theoretisches Wissen in der Informatik mitbringt, versteht 
nicht, hartnäckige Probleme zu lösen. Meine FH-Kollegen kannten noch 
nicht einmal den Dijkstra-Algorithmus. Man kann und will ein paar 
Klassen modellieren und nur auf Standardlösungen zugreifen, aber nicht 
wirklich innovativ sein. Das interne Firmenmotto müssten Sie kennen, 
denn es ist Kapitulation vor Verantwortung, vor Fortschritt und 
Verantwortung.

Viele Arbeitgeber finden die Absolventen der FHs gerade wegen ihrer 
praxisnahen Ausbildung so toll, also aus dem gleichen Grund, warum gerne 
eine Ausbildung gesehen wird. Und wenn man niemanden haben will, der 
denken kann, sondern unkritisch irgendwelche Arbeiten erledigt, ist das 
der bessere Weg. Ich bin mit meinem letzten Arbeitgeber genau deshalb 
aneinandergeraten: Ich habe viel nachgedacht, gute Lösungen entwickelt 
und viele Probleme antizipiert, dadurch viel Zeit gespart, und so 
indirekt die Kompetenz meiner Kollegen und Vorgesetzten in Zweifel 
gezogen.

Zur Geschichte FH/Uni fällt mir die Anekdote einer meiner Professoren 
ein. Dieser war noch Student und war in einem Unternehmen vorstellig 
geworden und die gesamte Belegschaft hatte sich auch persönlich 
vorgestellt, mit akademischen Grad. Ganz viele Diplom-Informatiker waren 
dabei. Der Student fragte den Chef: "Sie haben so viele 
Diplom-Informatiker, wozu brauchen Sie mich dann noch, wenn ich noch 
kein Diplom habe." Der Chef: "Die kommen alle von der FH. Jetzt brauche 
ich noch jemanden, der denken kann."

Deutlicher kann man eigentlich nicht reden. Ich oft darüber nachgedacht, 
gerade weil ich mit so vielen FH-Absolventen zusammengearbeitet habe und 
muss sagen: Es hat einen wahren Kern.

von Nischu (Gast)


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> "Wenn Sie das nicht machen, mach ich dies"!
> Und eben das ist Nötigung!

Aber der Strafbestand Nötigung ist doch nicht pauschal aus dem Schema 
abzuleiten. Da geht es doch viel mehr um Verhältnismäßigkeit.

Weil wir das Beispiel schon hatten: Wenn ein Arbeitgeber bei einem Mal 
zu spät kommen in 15 Jahren einen rausschmeißt, ist die Drohung klar 
Nötigung, weil unverhältnismäßig. Wenn jemand jeden Tag zu spät kommt, 
ist das keine Nötigung mehr, weil komplett gerechtfertigt.

von Gastino G. (gastino)


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Max M. schrieb:
> @Tobias
>
> Es gibt dein persönliches Interesse und das öffentliche Interesse.
> Solange du keinen wirtschaftlichen Nachteil dadurch erleidest wirst
> da kaum was erreichen können. Anders sieht es aus wenn die

Das hebt doch den Straftatbestand nicht auf! Einer nachgewiesenen 
Schädigung Dritter bedarf es überhaupt nicht.

von Gastino G. (gastino)


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Jupp schrieb:
> Würde mich nicht wundern wenn hier einige GESTAPO Vorfahren oder selber
> ne STASI Karriere haben, wiederlich wie man hier andere sofort ans Bein
> pissen will.

Du machst Dich vollkommen lächerlich mit so einem Kommentar.

von Gastino G. (gastino)


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Paul schrieb:
> Ach, wenn Du wüßtest, wieviele das Diplom tragen, ohne jemals
> tatsächlich eine Hochschule (Uni, FH) besucht zu haben, würde Dich der
> eine auch nicht mehr stören...

Mich stört jeder Einzelne. Genauso wie mich andere Betrüger, Ladendiebe 
und sonstige Kriminelle stören, auch wenn es leider viel zu viele von 
denen gibt.

von Gastino G. (gastino)


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Mark Brandis schrieb:
> Zu Zeiten des "Fachkräftemangels" ;-) in der Informatik waren das
> durchaus keine extrem seltenen Einzelfälle. Ich kenne selbst noch einen
> weiteren Informatiker, dem nur wenige Scheine aus dem Hauptstudium und
> eben die Diplomarbeit fehlen. Wenn man sich einmal an das süße Geld
> gewöhnt hat, will mancher vielleicht einfach nicht an die Uni zurück.

Diese Leute zeigen fehlende Weitsicht und bezahlen in Wirtschaftskrisen 
immer bitter dafür.

von C, es ist C (Gast)


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Gastino G. schrieb:
> Diese Leute zeigen fehlende Weitsicht und bezahlen in Wirtschaftskrisen
> immer bitter dafür.

Im Gegensatz zu mir sind die beiden nicht auf Kurzarbeit. Tja...

von Kommentator (Gast)


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Besonders extrem ist der Titelmisbrauch bei den Toningenieuren und den 
Audioingenieuren. Jeder zweite nennt sich so, hat aber nie eine 
Ausbildung auf dem Sektor gemacht oder gar ein Studium absolviert.

von MeinerEiner (Gast)


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>> Das ist ja fast so wie bei einem Einbruch: Wenn Sie jetzt nicht
>> augenblicklich verschwinden, rufe ich die Polizei!

>Und eben das ist Nötigung!

Falls wirklich ein Einbrecher meint, mir hier mit Nötigung zu kommen, 
druck ich ihm §16 OWiG auf ne Fussmatte und hau ihm die um die Ohren. Da 
geht die "Nötigung" in seinem Hausfriedensbruch, Diebstahl, ggf. 
Sachbeschädigung unter.


> Also vorsicht mit derartigen Anschreiben! Wenn er schlau ist, löscht er
> den Titel, und zeigt Dich an!^^

Beweissicherung mit Screenshot... da will ich seine Ausrede mal hören

von Michael S. (fandjango)


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Nötigung: § 240 Strafgesetzbuch (StGB)

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit 
einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung 
nötigt, wird mit Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit 
Geldstrafe bestraft.

(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die 
Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen 
ist.

"Wenn Sie den Titel weiterhin unberechtigt führen, zeige ich Sie an".

Das ist dann Nötigung, wenn er den Titel nun DOCH berechtigt führt und 
ich mich geirrt haben sollte. Denn:

Die Drohung mit der Veröffentlichung von entehrenden Informationen 
könnte unter Umständen eine Nötigung darstellen, muss es aber nicht, 
wenn die Informationen wahr wären, öffentliches Interesse wecken, keine 
verwerfliche Schmähkritik enthalten würden und der gewerblichen Sphäre 
zuzuschreiben wären. (Quelle: Wiki)

Damit sollte eigentlich der Fall "Nötigung" schon mal ad akta gelegt 
werden können - es sei denn der Titel wird korrekt geführt. Das wäre 
dann mein Risiko, nicht wahr?

Der Rest ist eher eine moralische Frage.

Grüße,
Mike

von Nischu (Gast)


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> "Wenn Sie den Titel weiterhin unberechtigt führen, zeige ich Sie an".
@Michael: Schön, dass du dir selbst widersprichst.

if(titel weiterhin geführt && titel == unberechtigt)
        anzeigen();


titel == unberechtigt, ja?

Sollte er berechtigt sein, ist die Bedingung für die Anzeige ja nicht 
gegeben.
Ein "Guck mal, ich darf den doch führen" würde die Angelegenheit klären. 
Nix Nötigung.

Sollten Sie mich schlagen, schlage ich zurück.
Oh, der Herr ist gar kein Schläger --> Nötigung.

Nico.

von Michael S. (fandjango)


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@Nischu:

Machen wir es einfacher:

"Ich zeige Sie in 5 Minuten an wegen unberechtigter Führung des Titels"

Nix "Wenn Sie weiterhin...." u.s.w.

Keine Androhung von Gewalt.
Es besteht öffentliches Interesse an der Unterlassung der Führung des 
Titels.

Falls dieser TATSÄCHLICH unberechtigt geführt wird,

Dann ist es keine Nötigung. Die Androhung des Übels ist nicht 
verwerflich, somit ist die Tat nicht rechtswidrig.

Ansonsten schon.

Nur meine unbedeutende Meinung.

von Gastino G. (gastino)


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C, es ist C schrieb:
> Im Gegensatz zu mir sind die beiden nicht auf Kurzarbeit. Tja...

Ja, keinen Ausbildungsabschluss zu haben ist die beste Vorraussetzung, 
immer einen sicheren Arbeitsplatz zu haben... Schon klar. ;)

Wer wegen etwas schnellen Geldes sein Studium hinwirft, hat irgendwie 
keine Vorstellung davon, wie lange ein Berufsleben dauert und wie 
schnell irgendwelche schnelllebigen Trends wieder den Bach runtergehen. 
Aber wer meint, seine berufliche Zukunft so auf Sand bauen zu müssen, 
soll das gerne machen. Ein Konkurrent am Arbeitsmarkt weniger. :)

von Kommentator (Gast)


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Was ihr hier einen Scheiss schreibt!

Jemanden bei der Polizei zu verzeigen ist keine Nötigung! Man nimmt ja 
die Bestrafung nicht vorweg, sondern zeigt es nur den Behörden an. 
Dies anzukündigen ist juristisch keine Drohung.

Selbst das Verfolgen vollkommen unbegründeter Forderungen druch 
beauftragte Anwälte ist nicht justiziabel, wenn man es nicht gerade 
exzessive betreibt.

von Nischu (Gast)


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@Michael: Wenn du es so formulierst, ist es ja sonnenklar, aber von 
dieser Formulierung war ja nicht die Rede -- der Ton macht die Musik.

LG

von Michael S. (fandjango)


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@Nischu:

Ich verstehe was Du meinst.

Aber die Rechtslage zu Nötigung ist in diesem Fall, wie Du selber 
richtig klarmachst, schwierig.

Ich denke der Tonfall hat damit allerdings sehr wenig zu tun.

Es bleibt die Unklarheit bei der Frage nach der "Verwerflichkeit".

Gewaltandrohung bei unberechtigter Führung eines Titels. Verwerlich, 
nehme ich an.

Androhung von einem geringerem Übel (z.B. öffentlichmachen, denunzieren 
(scherz), anzeigen (naja, das wohl einfachste übel) etc.) - verwerflich 
ja oder nein? Da muss dann die sog. Relation begutachtet werden, und der 
Faktor öffentliches Interesse mitbeurteilt werden.

Ich denke, im Extremfall zeigen Beispiele aus der Münchner S-Bahn daß 
der Mensch mit Zivilcourage durchaus auch später wegen 
unverhältnissmässiger Mittel auf der Anklagebank sitzen kann -

so ist die Drohung mit Anzeige vielleicht besser zu unterlassen.

Am besten also heimlich anonym anzeigen? Gar nicht erst Drohen. Sondern 
gleich handeln?

Oh Mann, muss das alles immer so kompliziert sein?

Grüße,
Mike

von Gast (Gast)


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"Ich habe doch nicht fünf Jahre geackert, um mir hinterher sagen
zu lassen, das wäre nichts wert und jemand ohne das Diplom könne meine
Arbeit genauso gut, wenn nicht gar besser. "

Das es nichts wert ist hat nichts damit zu tun, dass jemand ohne Diplom 
die Arbeit genauso gut oder besser machen kann.
Das kommt sogar öfters vor, das Diplom hat dennoch den gleichen Wert.


"Besonders extrem ist der Titelmisbrauch bei den Toningenieuren und den
Audioingenieuren. Jeder zweite nennt sich so, hat aber nie eine
Ausbildung auf dem Sektor gemacht oder gar ein Studium absolviert."

In diesem Bereich heißt die Bezeichnung oft Tontechniker oder Audio 
Engineer, in diesem Fall also kein Missbrauch.

von doofi (Gast)


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Hmm, als Dipl.-Ing. (Uni) fühle ich mich durch solche Blitzbirnen
diffamiert.

Also immer raus was keine Miete zahlt...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gastino G. schrieb:
> C, es ist C schrieb:
>> Im Gegensatz zu mir sind die beiden nicht auf Kurzarbeit. Tja...
>
> Ja, keinen Ausbildungsabschluss zu haben ist die beste Vorraussetzung,
> immer einen sicheren Arbeitsplatz zu haben... Schon klar. ;)

Aber offensichtlich ist es ein Abschluss auch nicht, wie man hier immer 
wieder liest. Und mit Abschluss ist es schwer eine einfachere Arbeit zu 
finden (Überqualifizierung).

> Wer wegen etwas schnellen Geldes sein Studium hinwirft, hat irgendwie
> keine Vorstellung davon, wie lange ein Berufsleben dauert und wie
> schnell irgendwelche schnelllebigen Trends wieder den Bach runtergehen.
> Aber wer meint, seine berufliche Zukunft so auf Sand bauen zu müssen,
> soll das gerne machen. Ein Konkurrent am Arbeitsmarkt weniger. :)

Denkfehler. Diejenigen, die ich kenne, die ihr Studium geschmissen 
haben, haben eben sehr wohl langfristig gedacht. Die sind heute 
unkündbar, da selbst Chef. Und die legen selbst eben auch nicht Wert auf 
einen Titel. Da ist es nur wichtig, was jemand in der Probezeit 
rüberbringt.

Die haben bei Abbruch genau gewusst, was sie taten und auf ihre 
Fähigkeiten und nicht ihren Titel vertraut.

Und wenn man sieht, dass Titel gerade im Ausland nicht wirklich wichtig 
sind (und den Kunden schon gar nicht), muss ich sagen: hätte ich auch 
machen sollen - dann wäre ich jetzt schon zwei Jahre weiter.
Immerhin hab ich einen Staubfänger an der Wand ;-)
Nein, ich bin schon stolz auf die Urkunde - aber sonst interessiert das 
eben niemanden.

Das Wissen und die Ausbildung eines Absolventen hatten die Jungs sowieso 
- eher mehr, weil sie wussten, was sie wollten.

Das bitte nicht falsch verstehen: Eine Diplomurkunde ist eine sehr gute 
Leistung - bloß ist die

1. im Umgang mit Kunden nichts wert (behindert manchmal sogar eher)
2. nach drei Jahren eh nicht mehr aussagekräftig
3. mittlerweile auch hier in DE zumindest bei kleinen und mittleren
   Unternehmen immer weniger wichtig

Chris D.

von Claudio H. (bastelfinger)


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Oh Mann,
ich habe mein Abiturzeugnis genau einaml gebraucht, nämlich zur 
Immatrikulation. Und mein Diplom habe ich noch nie vorzeigen müssen.

Der eine ist eine ehrliche Haut, und schreibt halt das (FH) mit hin, der 
andere zieht im Job eh ständig Leute über den Tisch, und vergibt sich 
selbst ein Diplom und einen Doktor. Passieren wird ihm im Normalfall 
nix, denn wer sich geschickt durchs Leben trickst, dem kommt man nicht 
auf die Schliche...

von Basti (Gast)


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Typisch ING. Denken alle die wären was besseres. Wenn ich das schon lese 
"Bevor Schaden entsteht" - Ich habe schon Dipl Ings erlebt die hatten 
KEINE AHNUNG - aber das stört da ja ned weil se nen Titel haben??

von Paul (Gast)


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>Nee, Paul, so geht es nicht. Jetzt 'mal Butter bei die Fische.

Beitrag "DDR Ingenieur-Abschluß"

oder zur rechtlichen Erklärung hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ingenieur

(Artikel "Der Ing. in der DDR")

Wobei ich ausdrücklich hinweisen will, das diese Reglung vom Staat 
genehmigt wurde. Trotz fehlendem Hochschulbesuch (Uni/FH) dürfen sie 
das.

So jetzt sage ich dazu nichts mehr, sonst bin ich wieder der Böse.

von Gastino (Gast)


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>da sieht man mal was hier falschläuft

Da läuft gar nichts falsch. Wer so wenig Durchaltevermögen, Weitsicht 
und Disziplin hat, dass er wegen ein paar schneller Euro seine 
Ausbildung abbricht und damit seine gesamte berufliche Zukunft in Frage 
stellt, der ist in meinen Augen kein wirklich brauchbarer Angestellter. 
Man kann Glück haben und darauf hoffen, dass mit dem Alter die Weisheit 
kommt, aber verlassen würde ich als Chef mich darauf nicht.

von Gastino (Gast)


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>Denkfehler. Diejenigen, die ich kenne, die ihr Studium geschmissen
>haben, haben eben sehr wohl langfristig gedacht. Die sind heute
>unkündbar, da selbst Chef.

Und die ganz vielen anderen kennst Du nicht, weil die arbeitslos daheim 
sind oder sich als Selbstständige irgendwie durch's Leben schlagen 
müssen. Wenn Du an Deinen persönlichen Bekannstschaften eine allgemeine 
Regel ableiten willst, liegt der Denkfehler bei Dir.

Oder willst Du jetzt ernsthaft behaupten, ohne Ausbildungsabschluss sei 
die berufliche Zukunft besser und sicherer als mit?!

Und bitte nicht immer mit den Märchen kommen, im Ausland würden Titel 
und Abschlüsse nichts bedeuten. So naiv kann man doch gar nicht sein!

von Alex W. (a20q90)


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MeinerEiner schrieb:

>
>> Also vorsicht mit derartigen Anschreiben! Wenn er schlau ist, löscht er
>> den Titel, und zeigt Dich an!^^
>
> Beweissicherung mit Screenshot... da will ich seine Ausrede mal hören


1.) Gab es dies sogar hier! Jemand hat auf seiner WebSite etwas 
unrichtiges über jemand anderen geschrieben! Der andere hat ihm darauf 
angeschrieben, er solle dies löschen, sonst zeigt er ihn an. Dies war 
Nötigung! Er bekam eins auf den Deckel (als Opfer).

2.) Mir selber ist soetwas ähnliches passiert, als ich mit meinem Auto 
rechts ranfahren musste, aufgrund eines eventuell technischen Defektes!

Ein Passant hat rumgemeckert ich darf da nicht stehen bla bla bla etc. 
Ich hingegen hab nachgesehen was da los war (Motorlager defekt). Er 
sagte zu mir ich soll wegfahren sonst rufe er die Polizei. Ich blieb 
stehen (wartete aufn Abschlepper), und die Polizei kam. Ich erstattete 
Anzeige wegen Nötigung, und bekam später auch noch Recht!

Soviel zum Thema!

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gastino schrieb:
>>Denkfehler. Diejenigen, die ich kenne, die ihr Studium geschmissen
>>haben, haben eben sehr wohl langfristig gedacht. Die sind heute
>>unkündbar, da selbst Chef.
>
> Und die ganz vielen anderen kennst Du nicht, weil die arbeitslos daheim
> sind oder sich als Selbstständige irgendwie durch's Leben schlagen
> müssen.

Wenn deren Erfolg "irgendwie durch's Leben schlagen" ist, dann würde ich 
mich auch gerne durchschlagen :-)

Natürlich gibt es auch diejenigen, die es einfach nicht gebacken kriegen 
- aber die würden auch mit Diplom nix.

> Oder willst Du jetzt ernsthaft behaupten, ohne Ausbildungsabschluss sei
> die berufliche Zukunft besser und sicherer als mit?!

Einfache Antwort: Nein :-)
Ich habe darauf geantwortet, dass Deiner Meinung nach all diese Leute 
auf Sand bauen. Und das tun einige der Abbrecher eben nicht.

Und: Sicherheit gibt es im Leben nicht. Schon gar nicht, weil man einen 
Titel hat.

> Und bitte nicht immer mit den Märchen kommen, im Ausland würden Titel
> und Abschlüsse nichts bedeuten. So naiv kann man doch gar nicht sein!

Wie immer stecken in Märchen viel Wahrheit. Das ist meine Erfahrung - im 
Ausland zählt, was man kann - nicht, was man ist. Schon, weil man sich 
mit deutschen Titeln nicht so auskennt.

Chris D. (mit Titel)

von Gastino (Gast)


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>Wie immer stecken in Märchen viel Wahrheit. Das ist meine Erfahrung - im
>Ausland zählt, was man kann - nicht, was man ist.

Und "die da im Ausland", bei denen es mindestens so viele Titel wie hier 
gibt (warum eigentlich?) können das natürlich riechen, "was einer 
kann"?!

Es ist eine naive Vorstellung, dass Du im Ausland (welches meinst Du 
da?) aufgrund ganz anderer Kriterien bewertet würdest als hier. Das hat 
auch rein gar nichts damit zu tun, wer welche ausländischen Abschlüsse 
kennt und wer nicht (das ist ein ganz anderes Problem).

von Martin (Gast)


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Tja, so viele Beiträge - aber immer noch kein Link auf mindestens einen 
Fall eines Dipl.-Ing., der diesen Titel zu Unrecht trägt.

von P. S. (Gast)


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Gastino schrieb:

> Es ist eine naive Vorstellung, dass Du im Ausland (welches meinst Du
> da?) aufgrund ganz anderer Kriterien bewertet würdest als hier.

Worauf begruenden sich eigentlich deine Aussagen? In was fuer 
auslaendischen Unternehmen warst du denn unterwegs?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Gastino schrieb:
>>Wie immer stecken in Märchen viel Wahrheit. Das ist meine Erfahrung - im
>>Ausland zählt, was man kann - nicht, was man ist.
>
> Und "die da im Ausland", bei denen es mindestens so viele Titel wie hier
> gibt (warum eigentlich?) können das natürlich riechen, "was einer
> kann"?!

Schrieb ich irgendwo, dass die wahllos einstellen? Probezeiten gibt es 
auch im Ausland. Aber die Auswahl fällt eben nicht anhand des 
Abschlusses.

Davon mal abgesehen bedeutet ein akademischer Grad nicht, dass man im 
Berufsleben zurechtkommt. Das heisst noch nicht einmal, dass man ein 
guter Entwickler ist. Es heisst nur, dass man Prüfungen bestanden hat.

> Es ist eine naive Vorstellung, dass Du im Ausland (welches meinst Du
> da?)

Ich meine die Schweiz, Niederlande, USA, Norwegen und etwas Indien.

> aufgrund ganz anderer Kriterien bewertet würdest als hier.

Das ist nicht naiv, das ist Realität. Ich kenne in diesen Ländern viele 
Unternehmen und etwas ist dort auffällig: die im Vergleich zu DE sehr 
große Anzahl der "Quereinsteiger" ohne Titel.
Ich habe da mit vielen Entwicklern und Verantwortlichen geredet und es 
ist interessant, auf welchen Wegen die Leute zu ihrer Position gekommen 
sind.

> auch rein gar nichts damit zu tun, wer welche ausländischen Abschlüsse
> kennt und wer nicht (das ist ein ganz anderes Problem).

Doch doch. Man "traut" ausländischen Abschlüssen einfach nicht so sehr 
wie den heimischen. Das ist vollkommen normal und naiv wäre es, das 
auszublenden. Man schaut lieber in einer Probezeit, was der Mensch kann 
und/oder prüft Referenzen.

Natürlich gibt es dort auch diplomierte Deutsche - ich (und diejenigen) 
kann aber nicht erkennen, dass das Diplom ein erhebliches Gewicht bei 
der Einstellung gehabt hätte.

Chris D.

von Tobias (Gast)


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Um ein geschmissenes Studium geht es in dem von mir erwähnten Fall gar 
nicht. Der heute 35jährige Mann ist vor 10 Jahren ohne jegliche 
Hochschulausbildung aus Osteuropa gekommen, hat dann einige Jahre in 
einem Cash&Carry Computershop Computerkomponenten zusammengesteckt und 
war dann plötzlich als "Dipl.-Ing" selbständig.

von Martin (Gast)


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Beim Suchen mittels Google habe ich nur einen Fall gefunden (siehe 
unten) und der zählt nicht, da der Proband sich als Dipl.-Ing. Architekt 
ausgegeben hat. Was zudem auch erst herauskam - als er überhöhte 
Rechnungen präsentierte. Fachlich hat da wohl keiner Anstoß genommen.

http://www.welt.de/welt_print/article2813862/Immobilien.html

von Gast (Gast)


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>Ich kenne jemanden, der auf einer Website öffentlich den akademischen
>Grad "Dipl.-Ing." führt, obwohl er niemals eine Hochschule von innen
>gesehen hat. Was kann man rechtlich tun, um diesen Missbrauch zu
>unterbinden?

Wenn das tatsächlich und nachweisbar so sein sollte und dieser Mensch 
diesen Titel missbraucht, um z.B. damit sein Geschäft zu führen, ist das 
ein Fall für die Wettbewerbszentrale. Sie wird diesen Menschen dann 
abmahnen (400 EURO). Sollte er dieser Abmahnung nicht nachkommen weil er 
meint, er
ist zwar kein Dipl.-Ing. aber so gut und viel besser als einer, oder er 
hätte eine fast gleiche Qualifikation wie einer, kann das auch eine 
Haftstrafe nach sich ziehen (siehe Artikel Vorredner).
Das eigentliche Fachwissen spielt also überhaupt keine Rolle. Wenn kein 
Diplom oder anderer anerkannter Abschluss voliegt darf man sich nicht 
mit diesem Titel/Grad schmücken.

Vielleicht kann man diesen Menschen mal auf die Problematik ansprechen, 
und evtl. ändert er dann die Webseite. Wenn nicht, einfach mal die 
Wettbewerbszentral darüber informieren was man tun kann.

G.

von Olof G. (ole)


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Moin,

eigentlich halte ich nix von diesen Debatten, aber als frischer 
Dipl.-Ing. von der FH muss ich was dazu sagen.
Erstmal dieses "ICH BIN ABER VON DER UNI.. und du nur fh" ist total 
daneben. Die Fachlichen Eignungen werden während eines Studiums in 
beiden Fällen nicht abgeprüft. Wie schon weiter oben erwähnt, hat man 
lediglich Prüfungen bestanden.
Alles hat immer seine Daseinsberechtigung...
Der eine nutzt einen Widerstand zur Strombegrenzung, der andere zum 
Heizen... was ist richtig?

Das mit dem fälschlich angegebenen Titel ist dreist und man sollte dann 
evtl. mal zur Polizei gehen und dort fragen was zu tun ist und nicht 
hier in einem Forum wo eh gerne viel und besonders weit ab vom Thema 
geschrieben wird.

Oder mal das Ordnungsamt anrufen?! Ich frage mich wieso so etwas hier 
"erfragt" wird anstatt zu den zuständigen Stellen zu gehen und sich dort 
Rat zu holen.

Gruß

Ole

von Olof G. (ole)


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Abo vergessen....

von Mark B. (markbrandis)


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Gast schrieb:
> Wenn das tatsächlich und nachweisbar so sein sollte und dieser Mensch
> diesen Titel missbraucht, um z.B. damit sein Geschäft zu führen, ist das
> ein Fall für die Wettbewerbszentrale.

Mhm, von deren Homepage:

"Ingenieure

[...]

Erforderlich ist regelmäßig das Studium einer technischen oder 
naturwissenschaftlichen Fachrichtung nach einer Regelstudienzeit von 
mindestens sechs theoretischen Studiensemestern oder von drei Jahren an 
einer deutschen wissenschaftlichen Hochschule, an einer deutschen 
Fachhochschule oder an einer staatlich anerkannten Berufsakademie. 
Ausreichend ist auch das Studium an einer gleichgestellten deutschen 
privaten Ingenieurschule oder einem Betriebslehrgang einer deutschen 
staatlich anerkannten Bergschule. (vgl. z.B. § 1 des hessischen Gesetzes 
zum Schutz der Berufsbezeichnung „Ingenieur“). Mit Beschwerden über
den Missbrauch dieser Bezeichnung ist die Wettbewerbszentrale
regelmäßig befasst, da die Verwendung der beiden Bezeichnungen
als besonders werbeträchtig angesehen wird und deshalb sehr beliebt
ist."

von Onki Kapott (Gast)


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Meine Erfahrung: Ich hatte mal ein Vorstellungsgespräch bei einer Firma, 
bei einem der Gründer, der sein Studium abgebrochen hatte. Das sagte er 
mir. Grund: "Ich hatte keine Ahnung, wozu das gut ist." Das kam mir 
nicht koscher vor und offensichtlich hatte er auch noch einen Termin 
vorgeschlagen und falsch notiert (einen Tag zu früh) und mich ganz 
aufgeregt kontaktiert, dass der Termin einen Tag später stattfinden 
soll, am ursprünglich geplanten Termin.

Das hörte sich an wie Zeitarbeitsfirma, sollte aber keine sein. 
Natürlich viel kompetenter. Von denen habe ich nie etwas gehört und ich 
fand das auch nicht interessant.

von Onki Kapott (Gast)


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> Mit Beschwerden über
> den Missbrauch dieser Bezeichnung ist die Wettbewerbszentrale
> regelmäßig befasst, da die Verwendung der beiden Bezeichnungen
> als besonders werbeträchtig angesehen wird und deshalb sehr beliebt
> ist."

Das mag sogar stimmen. Wenn sich eine Klitsche "Ingenieurbüro" schimpft, 
wird der Kunde in die Irre geleitet.

von Gast (Gast)


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>Dipl.-Ing. von der FH muss ich was dazu sagen.

Damit hast Du schon einen Titelmisbrauch betrieben. Du bist ein 
Dipl.-Ing. (FH) von der FH und ein Dipl.-Ing.!

Und es ist Deine Meinung, dass kein Fachwissen abgeprüft wird. An 
meiner Uni wurde ganz schön Fachwissen abgeprüft und Eignung 
festgestellt. Richtig geistig anspruchsvolle Dinge gibt es nämlich nur 
an den Unis. Die meisten anderen Sachen sind Wissen, dass mit genug Zeit 
erarbeitet werden kann. Ich habe reihenweise FH-Heinis, die bei uns ein 
volles Diplom machen wollten, abrauchen sehen. Zur Zeit werden die 
ersten Möchtegern-Master aus dem Startsemester rausgeprüft.

von juppi (Gast)


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Eingebildetes Wissen ,ist auch Wissen.

Dip.Ing
Dip.Ing (FH)


Ing. darf sich nennen wer will,
Ich auch ,und das habe ich vom Bund.
..auch wenn ich Studius war,aber nicht lange.

von Gast (Gast)


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>Ing. darf sich nennen wer will
Nicht in Deutschland. In D ist ING eine geschützte Berufsbezeichnung.

von Gastino G. (gastino)


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Chris D. schrieb:
> Schrieb ich irgendwo, dass die wahllos einstellen? Probezeiten gibt es
> auch im Ausland. Aber die Auswahl fällt eben nicht anhand des
> Abschlusses.

Nein, die Universitäten geben den Leuten am Ende weder Zeugnis noch 
Diplom, der Abschluss spielt ja keine Rolle. Klar. Nur in Deutschland 
schaut man auf Abschluss und Zeugnisse. Im Ausland riecht man förmlich, 
ob die Leute etwas können oder nicht. Eigentlich muss man sich auch 
nicht bewerben, man kommt einfach und sucht sich einen Schreibtisch.
Wenn Du das wirklich glaubst, brauchen wir darüber nicht weiter zu 
diskutieren.

> Davon mal abgesehen bedeutet ein akademischer Grad nicht, dass man im
> Berufsleben zurechtkommt. Das heisst noch nicht einmal, dass man ein
> guter Entwickler ist. Es heisst nur, dass man Prüfungen bestanden hat.

Jaja, immer dieselbe Leier... Der Abschluss sagt rein gar nichts aus und 
die ganzen Abbrecher und unterdurchschnittlichen Absolventen sind die 
großen, unverstandenen Checker.
Hört doch auf mit diesem selbstmitleidigen Unsinn!

von P. S. (Gast)


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@Gastino

Da du meine Frage nach deinen real existierenden Auslandserfahrungen 
ignoriert hast, gehe ich mal davon aus, dass du keine hast und hier im 
Gegensatz zu anderen lediglich deine unfundierte Vorstellung 
wiedergibst...

Deine permanente Uebertreibung - denn Niemand hier hat behauptet, ein 
Abschluss bedeute gar nichts - gibt der Sache auch nicht mehr 
Fundament. Bleibt die Frage: Warum willst du dir und anderen so vehement 
einreden, ein Diplom waere weltweit sowas wie der heilige Gral der 
Karriere?

von Gast (Gast)


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"Jaja, immer dieselbe Leier... Der Abschluss sagt rein gar nichts 
aus..."

Natürlich sagt der Abschluss etwas aus, nämlich, dass man etwas gelernt 
hat und ein bestimmtes Maß an Wissen bekommen hat, welches durch 
Prüfungen bestätigt wurde.

Diese Leier hat insofern ihre Berechtigung, weil es hinterher darauf 
ankommt wieviel verstanden wurde, wieviel behalten wurde, wie gut es 
angewendet wird und wo die eigenen Schwerpunkte liegen.
Der Abschluss mit dem erworbenen Wissen ist erstmal "nur" die 
Eintrittskarte ins Berufsleben. Alles weitere stellt sich danach heraus, 
wer wo, wie gut ist und seine Stärken hat, entsprechendes Wissen 
behalten hat und anwenden kann.

von Gastino (Gast)


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>Da du meine Frage nach deinen real existierenden Auslandserfahrungen
>ignoriert hast, gehe ich mal davon aus, dass du keine hast und hier im
>Gegensatz zu anderen lediglich deine unfundierte Vorstellung
>wiedergibst...

Du hast nur noch nicht verstanden, dass der in der Beweispflicht ist, 
der Behauptungen aufstellt. Das macht die Diskussion sinnlos.
Von mir aus könnt Ihr weiter in dem Glauben bleiben, in anderen 
Industrieländern würde man die Befähigung der Bewerber nicht an den 
Zeugnissen, sondern von der Nase ablesen...

von Paul (Gast)


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>Damit hast Du schon einen Titelmisbrauch betrieben. Du bist ein
>Dipl.-Ing. (FH) von der FH und ein Dipl.-Ing.!

Hat er nicht. Er hat gesagt, daß er Dipl.-Ing. von der FH sei. Also 
nichts verschwiegen. Selbst die Gesetzgeber schreiben im Hochschulgesetz 
der Länder unter §18ff.: "[...] wird der akademische Grad Dipl.-Ing. mit 
dem Zusatz (FH) vergeben"  Also das Suffix orthografische getrennt und 
nicht als Eigenname betrachtet!

von Olof G. (ole)


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@ Gast

>>Dipl.-Ing. von der FH muss ich was dazu sagen.
>
>Damit hast Du schon einen Titelmisbrauch betrieben. Du bist ein
>Dipl.-Ing. (FH) von der FH und ein Dipl.-Ing.!

Du tust mir leid.

@ Alle

Der ursprüngliche Beitrag lautete:

"Ich kenne jemanden, der auf einer Website öffentlich den akademischen
Grad "Dipl.-Ing." führt, obwohl er niemals eine Hochschule von innen
gesehen hat. Was kann man rechtlich tun, um diesen Missbrauch zu
unterbinden?"

Und jetzt wird von Auslandserfahrungen geredet.

Schade, kann ich nur sagen, dass dieses Forum von vielen Leuten 
aufgesucht wird, denen es nicht um konstruktive Beiträge für den 
Fragesteller geht.
Das ist auch in sehr vielen anderen Threads zu beobachten. Gibt es hier 
so was wie die Hitliste der meisten Beiträge?

Und dann noch dieses "ich kenne jemand bei dem in der Firma..."
Und "wir haben hier welche von der FH, die kannst du ja voll 
vergessen..."

Ja, alles richtig, ABER das ist so und eigentlich braucht das auch 
keiner kommentieren, weil es ja jeder weiß.
Und wenn sich der eine nun mehr Wert fühlt, ja super dann freut mich das 
für ihn. Und ich muss nunmal das (FH) hinter mein Dippel-Yng (nicht dass 
ich wieder einen Titel mißbrauche) und bin sehr glücklich darüber. Wenn 
einer von der uni meint, dass jeder diesen Abschluss mit dem nötigen 
Einsatz schaffen kann, dann bin ich eben jeder, na und?
Jedenfalls gehöre ich zu Gesellschaft, ob der engstirnige "auf andere 
Zeiger" das auch von sich sagen kann... man weiß es nicht.

Ich sag immer "leben und leben lassen"

In diesem Sinne!

von Prahler (Gast)


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Wenn ich mir den Ausdruck und die Orthografie Deines Beitrags ansehe, 
dann ist es offenkundig unnötig, den Zusatz "FH" beizusetzen. Man 
erkennt das Zeitklassige auf den ersten Blick.

von Mark B. (markbrandis)


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Prahler schrieb:
> Wenn ich mir den Ausdruck und die Orthografie Deines Beitrags ansehe,
> dann ist es offenkundig unnötig, den Zusatz "FH" beizusetzen. Man
> erkennt das Zeitklassige auf den ersten Blick.

Wie wahr, wie wahr.

von Dipl.-Ing. (Gast)


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ICH BIN EIN DIPLOM-INGENIEUR!!!

- und ich find das hier zum KOTZEN!!!

von Martin (Gast)


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... beizusetzen ...

Für den Fall, daß ich in Deine Trauerfeier geplatzt bin, Prahler, teile 
ich Dir vorsorglich mit, daß es mir nicht leid tut.

von Olof G. (ole)


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Prahler schrieb:
> Wenn ich mir den Ausdruck und die Orthografie Deines Beitrags ansehe,
> dann ist es offenkundig unnötig, den Zusatz "FH" beizusetzen. Man
> erkennt das Zeitklassige auf den ersten Blick.

Dann bin ich eben "Zeitklassig" freut mich.
Achja nun schau mal einer da, ein Besserwisser... Und dann gleich zwei 
derartige Böcke zu schießen ist äußert peinlich.

Aber ich bin gerne Zeitklassig ;)

>ICH BIN EIN DIPLOM-INGENIEUR!!!
>
>- und ich find das hier zum KOTZEN!!!

ICH AUCH und ich bin glücklich damit, was auch immer andere Leute sagen.

Wer weiß, evtl. stammen diese Aussagen auch von Leuten, die es zu gar 
nichts gebracht haben und uns hier versuchen schlecht zu machen.
Das Internet ist anonym, da kann jeder behaupten was er will und sich 
für das ausgeben was er will. (im Rahmen solcher Foren oder Chats, nicht 
in geschäftlichen Bereichen)


Auf ein baldiges wiederschreiben mit unseren selbstverliebten Damen und 
Herren ;)

von P. S. (Gast)


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Gastino schrieb:

> Du hast nur noch nicht verstanden, dass der in der Beweispflicht ist,
> der Behauptungen aufstellt. Das macht die Diskussion sinnlos.

q.e.d., wie der Akademiker so sagt...

von juppi (Gast)


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>>Ing. darf sich nennen wer will
>Nicht in Deutschland. In D ist ING eine geschützte Berufsbezeichnung.

wer sagt das?

Ing. wird nicht in D ausgebildet.(gab es in der EX DDR)

Ich darf mich so nennen,laut Ministerium,
ist ja auch bedeutungslos.

von Gastino G. (gastino)


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Peter Stegemann schrieb:
> q.e.d., wie der Akademiker so sagt...

Und von Beweisführung verstehst Du auch nichts...

von der mechatroniker (Gast)


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> wer sagt das?

Verschiedene Landesgesetze. Z.B. bayerisches Ingenieursgesetz:

http://by.juris.de/by/gesamt/IngG_BY.htm

von Peder (Gast)


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>beizusetzen
Heisst nichts anderes, als "beizustellen" -> Siehe Beisatz, Zusatz. Ist 
also vollkommen in Ordnung.

>Ingenieur
Ein FH-Ingenieur ist kein Ingenieur sondern ein Studienabbrecher

Ein Fachabi hat auch einer, der 1 Jahr zu früh den Abgang machen musste.

Dieses "Fach" ist bei hohen Qualifikationen eben keine Auszeichnung 
sondern eine Einschränkung.

Ich finde es immer wieder lächerlich, dass sich FH-Ingenieure die Sache 
schön reden.

Ich nehme aber zur Kenntnis, dass die FH-Ings hier die Mehrheit haben. 
Wundern tut mich das nicht, sind es doch die FH-Ings die arbeitslos sind 
und hier posten können.

von Olof G. (ole)


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Moin,

Wieso schließt eig. kein Moderator diesen Thread ab, geht doch zu 0% um 
die Frage von Tobias.

(Tobias das war der, der den Beitrag ganz oben auf dieser Seite 
geschrieben hat. Achso, du wusstest nicht, dass man auf den Obersten 
antworten soll und nicht auf den Letzten ganz unten, naja haste wieder 
was gelernt.)

Gruß

von Paul (Gast)


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>Ein FH-Ingenieur ist kein Ingenieur sondern ein Studienabbrecher

Abbruch bei 4/5 der heutigen Unidauer? Auf das Vollabi würde ich auch 
nicht mehr so große Stücke setzen, was da alles abgewählt werden kann. 
Wäre zu meiner Zeit eher ein Teilabi gewesen. (PS.: Habe Vollabi).

Mach Dich lieber mal schlau, wie lange eine TH früher ging. Das schafft 
heute auch von der Tiefe jede FH und damals kam keiner auf die Idee, von 
Studienabbruch zu reden.

Kenne eine Professorin. Dr. pol. päd. habil., die hat an der Uni zum 
Dipl.-Päd. 3 Jahre machen müssen (Regelstudienzeit), danach war sie voll 
promotionsberechtigt. Nach einem Jahr Dr. pol. päd. Heute geht schon das 
Referendariat länger!

von P. S. (Gast)


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Olof Gutowski schrieb:

> Wieso schließt eig. kein Moderator diesen Thread ab, geht doch zu 0% um
> die Frage von Tobias.

Vieleicht haben die mehr Diskussionskultur, als du? Diskussionen 
schweifen nunmal ab, das ist so, wenn sich Menschen unterhalten. Noch 
dazu wurde die Frage schon in diversen Varianten beantwortet - 
allerdings nicht von dir.

von P. S. (Gast)


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Paul schrieb:
>>Ein FH-Ingenieur ist kein Ingenieur sondern ein Studienabbrecher
> Abbruch bei 4/5 der heutigen Unidauer?

Die Unidauer ist ja nur laenger, weil das alles Bummelstudenten sind.

> Auf das Vollabi würde ich auch
> nicht mehr so große Stücke setzen, was da alles abgewählt werden kann.
> Wäre zu meiner Zeit eher ein Teilabi gewesen. (PS.: Habe Vollabi).

Ost-Abi, meinst du wohl. Sollte man immer als Kuerzel anfuehren muessen.

P.S: Lass dich doch nicht immer von den Trollen verarschen...

> Kenne eine Professorin. Dr. pol. päd. habil.,

Hauptsache nicht Dr. paed. phil. :-)

von Olof G. (ole)


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Peter Stegemann schrieb:
> Olof Gutowski schrieb:
>
>> Wieso schließt eig. kein Moderator diesen Thread ab, geht doch zu 0% um
>> die Frage von Tobias.
>
> Vieleicht haben die mehr Diskussionskultur, als du? Diskussionen
> schweifen nunmal ab, das ist so, wenn sich Menschen unterhalten. Noch
> dazu wurde die Frage schon in diversen Varianten beantwortet -
> allerdings nicht von dir.

Ok, den Ansatz werde ich hier im Arbeitsalltag auch mal bringen. 
Allerdings glaube ich, dass mich dann mein Vorgesetzter ziemlich schnell 
absägen wird.
Schade das es in diesem Forum als Kultur angesehen wird Andere schlecht 
zu machen bzw. sich Urteile anhand von drei oder vier Zeilen Text zu 
bilden.

Und mein Vorschlag war es, offizielle Stellen aufzusuchen, also komme 
mir nicht mit Unterstellungen.

Wenn man mal  nach Ihren Postings sucht, lieber Herr Stegemann, dann 
findet man fast nur kontra-Beiträge.
Sehr schönes Beispiel dafür: 
Beitrag "Interessengemeinschaft der Ingenieure"

Gruß

von Al Borland (Gast)


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> Die Unidauer ist ja nur laenger, weil das alles Bummelstudenten sind.

Da sieht man dass Du keine Ahnung hast. FH war schon immer kürzer, weil 
weniger Stunden zu absolvieren waren. Bei uns damals war das so:

FH  = 6 Sem Theorie + 3 Mon Praktikum währenddessen
    + 1 Sem Diplomarbeit

Uni = 8 Sem Theorie + 3 Mon Praktikum währenddessen
    + 3 Mon Studienarbeit währenddessen
    + 1 Sem Diplomarbeit

Da die Unistudenten 3 Monate Studienarbeit während der letzen 4 Semester 
verstecken sollten, waren die Semester kürzer. Trotzdem wurde mehr Stoff 
gemacht.

Da die Studienarbeiten und vor allem Diplomarbeiten aber wesentlich 
länger dauerten, als geplant, dauerte alles länger:

die FH haben meistens 10 statt der 7 gemacht
die Uni haben 13 statt der 9 gemacht.

von P. S. (Gast)


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Olof Gutowski schrieb:

> Ok, den Ansatz werde ich hier im Arbeitsalltag auch mal bringen.

Das hier ist fuer die Leute Hobby, nicht Arbeit. Da braucht niemand 
einen Meckerer, dem nix Besseres einfaellt als nach einem Moderator zu 
schreien, um ihnen die Unterhaltung zu verbieten.

> Allerdings glaube ich, dass mich dann mein Vorgesetzter ziemlich schnell
> absägen wird.

Was du suchst ist kein Forum, sondern eine FAQ.

> Wenn man mal  nach Ihren Postings sucht, lieber Herr Stegemann, dann
> findet man fast nur kontra-Beiträge.

Sehr fleissig. Kann ich das als Kuchendiagramm haben, rot fuer Flames, 
blau fuer Gelaber, gruen fuer hilfreich?

P.S: Ist dir aufgefallen, dass dein ganzes Gemecker am Threadverlauf 
nichts mit dem Ursprungspost zu tun hat?

von gast (Gast)


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deine Antwort ist sehr weiblich

von juppi (Gast)


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^Wenn das so weiter geht,
muß ich meinen Kollegen recht geben.

Streit um Bedeutungsloses
Haben alle eine an der Waffel!

von Paul (Gast)


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>FH  = 6 Sem Theorie + 3 Mon Praktikum währenddessen
>    + 1 Sem Diplomarbeit

>Uni = 8 Sem Theorie + 3 Mon Praktikum währenddessen
>    + 3 Mon Studienarbeit währenddessen
>    + 1 Sem Diplomarbeit


Ich kenne die FH (Sachsen) so:

6,5 Semester Theorie, davon 0,5 Semester Oberseminare
1 Semester (20 Wochen) Praxissemester, Anfertigung Großer Beleg
0,5 Semester Diplomarbeit


@Peter Stegemann:

Ja ich habe ein Ostabi, war Thomaner. Aber Weglassen von Fächern 
(Abwählen) war damals nicht möglich. Ich habe 7 Prüfungen zum Abi 
ablegen müssen. 3 Fremdsprachen waren auch dabei (RU, Engl., Latein). Im 
Gegensatz zu einer bayerischen Abiturientin , kannte ich den Beweis 
mittel vollst. Induktion (war Stoff 11. Klasse, erstes Kapitel) Also ich 
brauche mich wahrlich nicht zu verstecken. Die Auswahl zur EOS war 1,3 
in Klasse 9 und nicht 2,5 in Klasse 4 wie heute.

PS.: Zur Zeit wird in Sachsen wieder eingeführt, daß alle 
natuwissenschaftlichen Fächer zum Abi geprüft werden. Das war damals 
selbstverständlich!

Übrigens:
Die Frau war  Dr. pol. päd. habil.! Das hat was mit der Prüfungsordnung 
in den späten 50er Jahren zu tun.

von juppi (Gast)


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Warst du wirklich einer DER THOMANER,alle Achtung was sich hier so 
Rumtreibt.;-)

Glaube nicht das  deine Argumente von den Großteil Verstanden werden, 
oder
man will Sie nicht verstehen.
..ist eigentlich schade.

Gruß

von Paul (Gast)


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>Warst du wirklich einer DER THOMANER?

Gibt es noch andere, die sich Thomaner nennen? ;-)

PS.: Das Abi der Thomaner wie auch der Kruzianer wurde schon zu 
DDR-Zeiten vom Westen voll anerkannt. Dabei gab es in der DDR 
Einheitslehrpläne an der EOS/POS für die ganze DDR.

von juppi (Gast)


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Hallo Paul

Unsere Schwestern und Brüder  in den ABL sollten endlich akzeptieren,
das die Ausbildung damals besser oder mindestens gleichwertig war.

..Hattest du damals auch schon einen "Westeinsatz";-)
ende der 50ziger ,sollte ich auch einmal  im Sport eingesetzt werden,
...wurde aber durch einen "Sportfunktionär" ersetzt,nur so neben bei.

Wieso wissen hier so wenig über

Ing
Dip.Ing(FH)
Dip.Ing

bescheid?
Ist für mich nicht nachvollziehbar.

von Paul (Gast)


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>Wieso wissen hier so wenig über

>Ing
>Dip.Ing(FH)
>Dip.Ing

>bescheid?
>Ist für mich nicht nachvollziehbar.

Naja besser will ich nicht sagen, aber das Abi in der DDR war so 
schlecht nicht, wie es kurz nach der Wende gemacht wurde. Nach dem Eklat 
durch Pisa und der Einsicht, daß Skandinavien bei der DDR hospitieren 
war, ist die Arroganz gegenüber sämtlicher DDR-Bildung abgeflaut. 
Schade, daß es damals keine Pisa-Studien gab.

Zum Thema Ing./ Dipl.-Ing. (FH) und Nachdiplomierung kennst Du 
sicherlich meine Meinung. Gleichwertig sind beide Abschlüsse nicht, 
trotz Nachdiplomierungswelle. Aber das steht auch so nicht im 
Einigungsvertrag, obwohl manche Kultusministerien das frech auf die 
Nachdiplomierungsurkunde gedruckt haben. Eine recht schöne 
Zusammenfassung der Wortlauts im Einingungsvertrag findet man bei 
http://de.wikipedia.org/wiki/Ingenieur unter Ingenieur der DDR. 
Sicherlich wirst Du mich deshalb nicht gerade "lieben", aber vom Aufwand 
war eine IHS oder FH doch noch ein Zacken schärfer, eine Hochschule 
halt.

von Paul (Gast)


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>..Hattest du damals auch schon einen "Westeinsatz";-)

Die Thomaner sind in Japan wesentlich bekannter gewesen als in der 
ehemaligen "Westzone". Dort ordnete man uns nicht der Stadt Hamburg zu. 
LOL.

Sehr bekannt waren im Westen die Aufnahmen des Kreuzchores unter 
Mauersberger oder der international hoch gelobte "Mozart-Interpret" 
Peter Schreier, ein Kruzinaer.

von Paul (Gast)


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Ach zum Vergleich Abi der EOS und Gym fällt mir ein Gespräch mit einem 
Lehrer der ehemaligen EOS Thomas (Ma, Phy) 1993 ein:

Die Leistungskurse gingen etwas tiefer als die EOS, die Grundkurse am 
Gym liegen vom Niveau wesentlich unterhalb der EOS. Insgesamt war die 
EOS breiter aufgestellt, das Gym in den Leistungskursen tiefer. Das war 
seine Auskunft. Was ihn am meisten aufregte, war die Abwahlmöglichkeit.

Die Studienbeauftragte an der TH Leipzig, die mittlerweile zur FH wurde 
(HTWK), schüttelte mit dem Kopf, als sich Abiturienten, die Ma und Phy 
nur als Grundkurs hatten, sich bewarben. Auch sie störte das Abwählen.

Als Problem an der TH (HTWK-FH) ergab sich zunehmend, daß man nicht mehr 
eine genormte Schnittstelle Ende Abi/Anfang Hochschule hatte, sondern 
eine gewisse Zeit zur Wiederholung(Angleichung der verschiedenen 
Abiture/FH-Reifen aus den Ländern) verplemperte. Früher konnte man von 
allen Abiturienten einen einheitlichen Startpunkt erwarten und gleich 
voll einsteigen.

PS: Mittlerweile gibt es auch das Fach Astronomie nicht mehr.

von Gastino G. (gastino)


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Paul schrieb:
> Die Studienbeauftragte an der TH Leipzig, die mittlerweile zur FH wurde
> (HTWK), schüttelte mit dem Kopf, als sich Abiturienten, die Ma und Phy
> nur als Grundkurs hatten, sich bewarben. Auch sie störte das Abwählen.

Also beim E-Technik-Studium hilft Dir der Leistungskurs in Mathe 
vielleicht 3-4 Wochen Wochen weiter, ab dann geht es wie beim 
Grundkursler an's Eingemachte...

> PS: Mittlerweile gibt es auch das Fach Astronomie nicht mehr.

Das fand ich auch wirklich überflüssig.

von juppi (Gast)


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Paul schrieb:

>Zusammenfassung der Wortlauts im Einingungsvertrag findet man bei
>http://de.wikipedia.org/wiki/Ingenieur unter Ingenieur der DDR.
>Sicherlich wirst Du mich deshalb nicht gerade "lieben", aber vom Aufwand
>war eine IHS oder FH doch noch ein Zacken schärfer, eine Hochschule
>halt
Na,ist und war für mich persönlich nicht wichtig.
wird dir auch bekannt sein meinen Ing. als "Pol. Verfolgter"
nach der wende in 8 Jährigen Kampf vor Gericht zuerkannt bekommen.
Das hat aber mit der Nachdiplomierung nichts zu tun.

Ich kenne viele Ings. mit Nachdiplomierung die aus "Musik und 
Sportschulen" kamen.(waren die stark  politisch angehauchten 
Ing.Schulen)
Diese hatten auch zum Großteil einen weiteren Pol. Bildungs- uns
Arbeitsweg.

@Gastino G. (gastino)
>Also beim E-Technik-Studium hilft Dir der Leistungskurs in Mathe
>vielleicht 3-4 Wochen Wochen weiter, ab dann geht es wie beim
>Grundkursler an's Eingemachte...

da glaube ich liegst du falsch´!

>Das fand ich auch wirklich überflüssig.
Haben wir ,glaube ich in der 10Kl. gehabt.
War sehr interessant,aber für Mathemuffel schwer begreifbar.

von Paul (Gast)


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>Das fand ich auch wirklich überflüssig.

Ich fand es schon wichtig, daß nicht jeder Sternendeuter dem Volk ein X 
für ein U vormachen kann. Das sehen auch die Wissenschaftler so. Sie 
plädieren (zumindest in Sachsen) wieder für eine Einführung eines 
eigenstänigen Faches in der 10. Klasse für jeden Schüler. Ich habe 
dieses Fach sehr gerne gehabt, v. a. die Fraunhoferschen Linien ;-)

von Gastino G. (gastino)


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juppi schrieb:
> da glaube ich liegst du falsch´!

Nein. :)

> Haben wir ,glaube ich in der 10Kl. gehabt.
> War sehr interessant,aber für Mathemuffel schwer begreifbar.

So schwer begreifbar war das nicht. Ich fand es aber im Vergleich zu 
Fächern wie Mathe, Physik oder Biologie reichlich irrelevant. Und die 
ganzen aufeinander aufbauenden Modellgebäude fand teilweise sehr gewagt 
(und einiges wird ja auch immer wieder korrigiert). Wie Kartenhäuser...

Da wäre ein Fach wie "Technik" aber deutlich sinnvoller. Dort konnte man 
lernen, wie verschiedene Dinge hergestellt wurden und auch das Prinzip 
hinter vielen Techniken und Systemen.
Das ist in der Realwelt viel, viel nützlicher als das Wissen darüber, zu 
wie viel Prozent der Stern XY möglicherweise aus Wasserstoff bestehen 
soll.

von Paul (Gast)


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>Also beim E-Technik-Studium hilft Dir der Leistungskurs in Mathe
>vielleicht 3-4 Wochen Wochen weiter, ab dann geht es wie beim
>Grundkursler an's Eingemachte...

Aber im Leistungskurs lernst Du Sachen, die später nicht mehr kommen, 
weil die Ingenieurmathe spezieller ist.

von juppi (Gast)


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>Das ist in der Realwelt viel, viel nützlicher als das Wissen darüber, zu
>wie viel Prozent der Stern XY möglicherweise aus Wasserstoff bestehen
>soll.

Deswegen laufen heute viele zum Astrologen und glauben daran,weil
sie denken es ist eine Echte Wissenschaft.

von Gastino G. (gastino)


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Paul schrieb:
> Aber im Leistungskurs lernst Du Sachen, die später nicht mehr kommen,
> weil die Ingenieurmathe spezieller ist.

Was denn beispielsweise?

von juppi (Gast)


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..vergessen
zum Thema

Ich habe schon vor Jahren eine Anfrage an das Bundesministerium 
getätigt,
ob ich mich Ing. nennen darf?
Habe sogar das Schreiben mit Ing. für Elektrische Maschinen und Geräte
unterschrieben,obwohl ich nur eine Pol.Zuerkennung habe.

Kein Wort das ich dies nicht darf.

Habe sogar danach eine Dip.Ing Zuerkennung beantragt.
Das war richtig dicke und wurde abgelehnt weil der Einigungvertrag dies 
nicht beinhaltete.
Auch mit Hinweis das dies nur noch ein Verwaltunggericht klären kann.
LOL war der Witz Gut.

von Gastino G. (gastino)


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juppi schrieb:
> Deswegen laufen heute viele zum Astrologen und glauben daran,weil
> sie denken es ist eine Echte Wissenschaft.

Trotz Chemie-, Physik- und Biologieunterricht kaufen auch viele 
Magnetarmbänder gegen Erdstrahlen oder nehmen homöopathische Mittel.

Insofern mag doch jeder sein Geld beim Astrologen lassen wie er will. 
Der Astronomieunterricht würde ihn auch nicht daran hindern.

von A. F. (chefdesigner)


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Habe gerade mal auf Xing geschaut: Das Weglassen des FH- beim Ing 
scheint Volkssport zu sein. Wenn man einen drauf anspricht, reagieren 
sie gereitzt.

von Gastino G. (gastino)


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Andreas Fischer schrieb:
> Habe gerade mal auf Xing geschaut: Das Weglassen des FH- beim Ing
> scheint Volkssport zu sein. Wenn man einen drauf anspricht, reagieren
> sie gereitzt.

Für mich ist das mittlerweile ein einfaches Indiz dafür, eine 
"Luftpumpe" vor mir zu haben...

von Paul (Gast)


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>Paul schrieb:
>> Aber im Leistungskurs lernst Du Sachen, die später nicht mehr kommen,
>> weil die Ingenieurmathe spezieller ist.

>Was denn beispielsweise?

Ich will darauf hinweisen, daß der "Paul" vom 8.12. 21:22 Uhr nicht ich 
war. Darum antworte ich nicht auf diesen Unfug.

>..vergessen
>zum Thema

>Ich habe schon vor Jahren

Juppi, soweit ich weiß, hattest Du in der DDR einen Ingenieurabschluß an 
einer Fachschule erlangt.

Solange es keine politischen Abschlüsse sind, habe ich doch gar nichts 
dagegen, daß sich diese Ing. weiterhin Ingenieur nennen dürfen. Im 
Gegenteil wäre es unfair, jemanden in der DDR für 3 Jahre an die 
Fachschule setzen zu lassen mit dem Ziel, sich dann "Ingenieur für..." 
nennen zu dürfen und nach der Wende wäre er nur Techniker oder gar 
nichts mehr. Darum wäre es voll in Ordnung gewesen, den Titel "Ing." 
bzw. "Ing. grad." im Einigungsvertrag zu verankern mit Einordnung der 
exakten Wertigkeit des Abschlusses und zugehörigem Bestätigungsschreiben 
für die Tätigkeit im Westen.

Was mich etwas aufregt (nicht etwa die betreffenden Personen) ist, daß 
man praktisch für Geld einen Abschluß (Dipl.-Ing. (FH)) auf dem Papier 
an den Mann oder die Frau brachte, ohne daß eine adäquate Ausbildung zur 
Fh dahinterstand. Man hat sich den Aufbaustudiengang an der FH gespart. 
Und die Gleichwertigkeit mit Berufstätigkeit zu erklären, ist sehr 
gewagt, denn irgendwann hat jeder BE.

Dieser Schritt war unfair gegenüber den "echten" FHler/IHSlern, dessen 
Bildungsleistung abgewertet wird. Es war unfair gegenüber den 
nachdiplomierten Ing. von den Fachschulen, die zumindest kurz nach der 
Wende völlig blauäugig auf den Arbeitsmarkt rannten, im festen Glauben, 
tatsächlich eine Ausbildung gleichwertig zu einer Hochschulausbildung 
(dazu gehört nämlich die FH) mit vorangegangenem (Fach)abitur zu haben. 
Viele bezahlten das mit Arbeitslosigkeit. Und es war auch unfair 
gegenüber dem Arbeitgeber, der völlig andere Erwartungen an den Bewerber 
stellte.

von juppi (Gast)


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Hallo Paul
>Juppi, soweit ich weiß, hattest Du in der DDR einen Ingenieurabschluß an
>einer Fachschule erlangt.

Das hast du etwas falsch verstanden.
Mitte der 60ziger habe ich versucht Ing. zu werden.
Meine Pol. Meinung wurde dem nicht gerecht,und man trennte sich
unter Ungewöhnlichen Umständen von mir.(Gründe werden ein Buch füllen)

Nach der Wende  95 8jahre lang erkämpfte ich vor dem Gericht meine Pol.
Rehabilitation.
Seitdem bin ich rückwirkend ab Ende der 60ziger Ing.
und beziehe eine Rente der Techn. Intelligenz.
Ich schreibe dies nur ,weil viele es nicht wissen das es dies
gibt.

Was du aber über die Ings der DDR schreibst,ist völlig richtig

P.S. War alles natürlich wesentlich schwieriger, wie in dieser Kurzform.
     und eigentlich nicht mehr wichtig.

Gruß

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