Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Energieübertragung, Spule mit Luftspalt


von Filter (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ist es richtig, dass die Energiedichte im Luftspalt \mu_r grösser
als im Kern ist? Natürlich unter der Annahme, dass Luftspalt klein
gegenüber Querschnittsfläche ist, da sonst das Feld beim Übergang
inhomogen wird.

Gruss

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

Die Energie berechnet sich wie folgt:

       B²      lfe               B    : Flussdichte in Vs/m²
W = ------ A [----- + lLu]       A    : Kernfläche in m²
     2 µ0       µr               W    : Energie VAs=Joule
                                 µ0   : abs. Permeabilität
                                 µr   : rel. Permeabilität
                                 lFe  : Feldlinienlänge in Eisen/Ferrit
                                 lLu  : Feldlinien bzw. Luftspaltlänge


So gesehen, sit deine Frage mit JA zu beantworten.

Deshalb kann man direkt von der zu speichernden Energie auf das 
Luftspaltvolumen schließen.

von Michael (Gast)


Lesenswert?

Filter schrieb:
> ist es richtig, dass die Energiedichte im Luftspalt \mu_r grösser
> als im Kern ist?

Das ist richtig. Der Kern stellt mit dem Joch quasi den Leiter da und 
jede Energie, die im Leiter transportiert wird macht nur eines: 
Verluste. Der Löwenanteil der Energie wird deshalb stets außerhalb eines 
Leiters angetroffen, ganz unabhängig ob es ein elektrischer, eine 
magnetischer, ein thermischer oder sonstiger Leiter ist.

von Filter (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Bestätigung.

Ich überlege nämlich ob alle geschalteten Typen von DC-DC Konvertern,
wie step-up/step-down/flyback converter zwingend einen Luftspalt
in der Induktivität brauchen oder nicht. Gilt die Formel u=L*i'
für ein Spule, nicht nicht in Sättigung ist?
Wenn ja, dann müsste man ja dafür sorgen, dass die Spule nicht
in die Sättigung kommt.

von Filter (Gast)


Lesenswert?

edit:

Gilt die Formel u=L*i' für ein Spule, die nicht in Sättigung ist?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Filter schrieb:

> Ich überlege nämlich ob alle geschalteten Typen von DC-DC Konvertern,
> wie step-up/step-down/flyback converter zwingend einen Luftspalt
> in der Induktivität brauchen oder nicht.

Nur jene, die Energie in der Spule speichern, wie die eben genannten. 
Nicht jedoch jene, die sie als normalen Trafo nutzen (forward 
converter).

von Matthias L. (Gast)


Lesenswert?

> Ich überlege nämlich ob alle geschalteten Typen von DC-DC Konvertern,
> wie step-up/step-down/flyback converter zwingend einen Luftspalt
> in der Induktivität brauchen oder nicht.

Die, die Energie speichern, ja.

>Gilt die Formel u=L*i' für ein Spule, nicht nicht in Sättigung ist?

Doch, diese FOrmel gilt immer. Nur ist das L eigentlich ein L(i). ALso 
die Induktivität ist stromabhängig. Bei Sättigung bricht die 
Induktivität L zusammen.
(Siehe dazu Hysteresekurve B=f(H) => Die Steigung ist ein Maß für die 
Induktivität)


> Wenn ja, dann müsste man ja dafür sorgen, dass die Spule nicht
> in die Sättigung kommt.

Das ist grundsätzlich immer ratsam.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Siehe Transformatoren und Spulen sowie Royer Converter.

MFG
Falk

P S Allgemein gilt. Speicherdrosseln brauchen Luftpalte, normale Trafos 
sollten besser keine haben.

von Michael L. (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

> edit:
>
> Gilt die Formel u=L*i' für ein Spule, die nicht in Sättigung ist?

Die Formel gilt für jede Spule. Allerdings ist L bei Sättigungseffekten 
eine Funktion vn i und keine Konstante. Besser ist es, das 
Induktionsgesetz richtig anzuwenden. Dann sieht man, daß der Fluß der 
Spannung folgt - materialunabhängig.

Gruß,
  Michael

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.