Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Einsteigen in Mikrocontroller Programmierung


von Einsteiger (Gast)


Lesenswert?

Hallo
Hab mir ein Einsteigerboard im Internet rausgesucht und würde gern eure 
Meinung dazu erfahren:
http://shop.embedded-projects.net/product_info.php/info/p67_AVR-Starterkit--inkl--USBprog--Netzteil-und-ATMega8-.html
So wie ich das verstanden habe ist bei dem Set alles enthalten was ich 
brauche(nur Software aus dem Netz...)
Was haltet ihr davon oder kennt ich noch andere preiswerte Alternativen? 
Bin allgemein auf der Suche nach einem Set für Einsteiger mit Programmer 
und so weiter...
Kann ich bei diesem Set auch andere Mikrocontroller verwenden au?er den 
ATMega8?
Danke

von Manuel B. (j-manuel)


Lesenswert?

Hallo

Ich kann Dir auf jeden Fall das STK500 von Atmel empfehlen!
Kann so gut wie ALLES Programmieren und Software ist auch AVR Studio, 
diese wird mit Umfangreicher DVD geliefert.

Gruß

von avr (Gast)


Lesenswert?

Kann mich Manuel anschließen.

Da ist kein Netzteil dabei (macht nochmal 5 €) aber Tasten
und LEDs.
Sockel für die meisten AVRs im DIP, HV-Programmierung wenn
mal nötig und Unterstützung vom AVR-Studio incl. "HELP".

Auch als ISP-Programmierer für eigene Boards verwendbar.

Wenn man starten will ohne zu löten wohl das beste.

avr

von Markus J. (mjay)


Lesenswert?

Wenn Du ein bisschen löten willst, kann ich Dir auch das AVR-Tutorial 
von hier empfehlen.

So habe ich irgendwann mal angefangen. Erstmal alles zusammenlöten, dann 
ein paar LED ranhängen und so ging es dann immer weiter.
Als Programmer hatte ich mir auch erst einen für den Parallel-Port 
zusammengelötet, später habe ich mir den USB-Programmer Bausatz von 
ulrichradig.de geholt.

Wenn Du aber nicht löten und auch nicht die Software im Netz 
zusammensuchen willst, würde ich auch den STK500 empfehlen.

von DrMaex (Gast)


Lesenswert?

Ich würde mir auch "Arduino" anschauen. Ich finde das ist perfekt für 
den Einstieg, wenn man zuvor nicht mit Mikrocontrollern zu tun hatte. 
Hat eigene JAVA basierte Programmierumgebung (gcc und avrdude sind 
integriert) welche ohne Installation läuft. Flashen geht ganz einfach 
über USB. Momentan ist das Modell Duemilanuove mit Atmega 328p aktuell.
Sehr viele Bibliotheken und Funktionen die einem den Einstieg 
erleichtern und zu schneller Erfolgen führen und man nicht zuerst das 
Datenbaltt durchwälzen muss. Als Beispiel nenne ich mal PWM (womit sich 
meistens jeder Anfänger mal auseinander setzt), beim Arduino benötigt 
man nicht mehr als den Befehl analogWrite(pin,wert). Eine Konfiguration 
des Timers und der Compare Register usw entfällt. Natürlich hat man 
dennoch Zugriff auf die Register und kann je nach Wunsch auch selbst 
alles manuell konfigurieren. So wird einem überlassen wie weit er in die 
Tiefe gehen möchte wenn er sich dazu bereit fühlt. Kostenpunkt ~25 euro 
nur das nackte Board ohne Netzteil usw(solange mit dem Rechner 
verbunden, bezieht es die Versorgungsspannung aus dem USB port). Es gibt 
aber auch einsteigersets mit Käbelchen, LED's usw.


Gruß

Max

von Chris (Gast)


Lesenswert?

Ich kann dir aus oben genannten Gründen auch nur zum STK500 raten. Die 
paar Euro zusätzlich werden sich bezahlt machen.
Schau dir am besten mal das AVR-Tutorial an. Dann bekommst Du einen 
Eindruck, was Du sonst noch zu Beginn an Bauteilen bestellen solltest.

Viel Erfolg!

von Einsteiger (Gast)


Lesenswert?

Ja hab schon gehört, dass das STK500 ganz gut sein soll... Ist mir aber 
zu teuer, da ich gar nicht weis ob ich dass länger machen werde!
Bin aber jetzt begeistert vom Atmel-Evaluations-Board V2.0 (Pollin)! hab 
mir gerade schon eine List zusammengestellt:
- Sub-D-Verlängerungskabel
- Bausatz Atmel-Evaluations-Board V2.0
- AT Mega 16-16PU
- PonyProg
- AVR Studio
Ist das alles was ich für einen Einstieg benötige?
Zum Programmieren würd ich dann das AVR-Tutorial
http://www.mikrocontroller.net/articles/AVR-Tutorial
verwenden...

von Markus J. (mjay)


Lesenswert?

Einsteiger schrieb:
> Ja hab schon gehört, dass das STK500 ganz gut sein soll... Ist mir aber
> zu teuer

Ist das nicht gerade mal ein paar Euro teurer als das von Dir zuerst 
vorgeschlagene?

von Pollinator (Gast)


Lesenswert?

Ich hab mit dem "Atmel Evaluation Board" von Pollin angefangen. Ein 
super Teil für Einsteiger. Es passen verschiedene AVR-Microcontroller. 
Allerdings hab ich mir dann etwas später noch das Addon-Board dazu 
geholt, weil mir einfach Peripherie gefehlt hat. Ich dann war hell 
begeistert als das LCD des Addonboards dann endlich mit mir gesprochen 
hat. Programmieren lässt sich das Board mit Ponyprog oder AVR-Dude über 
Serielle Schnittstelle. Natürlich hat es auch ISP- und JTAG-Interface. 
Etwas später hab ich mir dann noch einen AVR-Dragon geholt, um auch mal 
effizient nach Fehlern suchen zu können.

Also wenn du löten kannst....

ATMEL Evaluations-Board Version 2.0.1 - Bausatz    14,95€
Bausatz ATMEL Addon-Board V1.0                     24,95€
ATMEGA 32                                          3,50
AVRDragon                                      ca. 50,00€
-----------------------------------------------------------
Gesamt                                         ca. 100€+Versand

Damit hab ich über ein Jahr gearbeitet und viele Sachen probiert.

von Manuel B. (j-manuel)


Lesenswert?

Hallo Einsteiger

schon alleine der Grund, das Dir besser geholfen werden kann bei 
Problemen mit dem STK500, weil hier nunmal mehr Leute mit dem STK500 
Arbeiten und damit mehr erfahrung vorhanden ist.

Das, wie ich Finde sind 15 Euro mehr wert, als das Pollin Evo. Board.

aber wie man so schön sagt: Jeder ist seines Glückes Schmied !!

Gruß

von oldmax (Gast)


Lesenswert?

Hi
Nun ja, ob nun mit einem STK 500 mehr geht, wie mit einem Pollin-Board 
kann ich nicht beurteilen, aber auch ich arbeite mit dem Pollin-Board 
und verstehe nicht, wieso es hier keine Hilfestellung dazu geben soll. 
Es ist eine Platine mit den wichtigsten Bauteilen für alle möglichn 
Versuche. Ich persönlich finde den Preis ok und kann es nur empfehlen. 
Statt der Erweiterung ( ich habe sie auch, aber habe sie bisher nicht 
benötigt) macht es mehr Sinn, sich ein Steckbrett zuzulegen, um 
Experimente mit dem Pollin Board einfach umzusetzen. Ein altes 40pol IDE 
Flachkabel an einer40 pol. Fassung aufgelötet, und man hat eine 
super-Verbindung zum Steckbrett. Wenn du dich hier mal ein wenig 
umschaust, findest du auch ein von mir eingestelltes Programm "OpenEye", 
um mit dem PC die Variablenwerte im µC auszulesen. Da ich mit Assembler 
programmiere, hat es mir schon wertvolle Dienste geleistet, da ich die 
Variablen zur Laufzeit beobachten kann. Auch hier ist die auf dem 
Pollin-Board befindliche RS 232 eine wertvolle Schnittstelle. Wenn man 
bedenkt, das dieses Board und ein billiges Steckernetzteil für ca.5 € 
völlig ausreicht, um erste Versuche mit einem Atmega oder ATTiny zu 
machen, ist dies wohl die preiswerteste Möglichkeit, den Einstieg zu 
wagen. Die Schwächen, die hier immer wieder den Beigeschmack eines 
Schrottteiles vermitteln wollen, sind meistens außerhalb der Platine zu 
finden.
Gruß oldmax

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Am Pollin-Board sollte man allerdings beachten, dass es nur mit einer 
echten seriellen Schnittstelle funktioniert. USR/RS232-Konverter sind 
nicht geeignet.

von oldmax (Gast)


Lesenswert?

Hi
Hab ich zwar noch nicht getestet, aber auch zu dieser Aussage gibt's 
andere Information. Irgendwann werd ich's mal prüfen...
Andererseits, ist eine "echte" RS 232 vorhanden gibt's keine Probleme. 
Die RS 232 vom Board allerdings kann über USB-Wandler benutzt werden. Da 
hab ich auch nur die 3 Draht Version im Einsatz und das dürfte für den 
Wandler ausreichen. Also letztere gilt für die Kommunikation eines 
programmierten µC.
Gruß oldmax

von Christian H. (netzwanze) Benutzerseite


Lesenswert?

Das Problem beim Bitbanging über USB liegt auch nur daran, dass für 
jeden zu wackelnden Pin ein komplettes USB-Packet gesendet werden muss. 
Auch ist nicht sichergestellt, wann dieses Packet gesendet wird. Das 
Timing stimmt also nur in den allerwenigsten Fällen.

RS232-Datenkommunikation geht hingehen recht flott, denn es können 
gleich mehrere zu sendende Zeichen in einem USB-Packet unterkommen. Die 
RS232-Kommunikation selber erfolgt im Wandler in Hardware.

von Andreas P. (andreasp)


Lesenswert?

Ich nutze auch das Pollin Board zusammen mit dem Add-On Board und bin 
sehr zufrieden. Ist wirklich eine taugliche Low-Cost-Einstiegsvariante.
Mit dem Add-On kann man eigentlich die ganzen "Standards" gut erlernen:
Taster einlesen, LED-Ansteuern, Display betreiben, PWM, Interrupt, 
Sound, Infrarot etc., bei Bedarf auch die Funkmodule.
Wenn die Themen dann mal alle vorbeigekommen und ausprobiert sind und 
man tiefer einsteigen möchte, dann kommt man meist um einen eigenen 
Schaltungsaufbau nicht herum. Bis dahin ist das Add-OnBoard mit seinen 
Steckmöglichkeiten sicher ausreichend.

von M.B. (Gast)


Lesenswert?

Was auch nicht schlecht ist, wenn man direkt praktisch etwas machen will 
ist der NiboBee von Reichelt:
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=91023;GROUPID=;SID=26@YLLiawQARoAAAj1gCM99982bc0245c41887e33005a5013c8bc

Der läuft mit einem ATmega16. hat LED's an board, Taster an Board, 
Motoransteuerung, IR-LED's usw. Man kkann direkt was machen.
Da sind zwar vorgefertigte routinen, aber wenn man es mit der Zeit 
versteht und selber herumexperimentiert machts super Spaß.
Man lernt das löten (man muss den nämlich selbst zusammenbauen) und wenn 
man dann Interesse gefunden hat, steigert man sich immer weiter...
Haben wir bei uns auf der Firma einen Schülerpraktikanten gegeben. Der 
war total begeistert!
Und alles für 50 Euro

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


Lesenswert?

oldmax schrieb:
> Wenn du dich hier mal ein wenig
> umschaust, findest du auch ein von mir eingestelltes Programm "OpenEye",
> um mit dem PC die Variablenwerte im µC auszulesen. Da ich mit Assembler
> programmiere, hat es mir schon wertvolle Dienste geleistet, da ich die
> Variablen zur Laufzeit beobachten kann.

Beitrag "Re: UART mit atmega 16"

von Manuel B. (j-manuel)


Lesenswert?

@Oldmax
Meine Aussage zum Pollin Evo. Board war nicht so gemeint um das Board 
schlecht zu reden !
Wichtig ist Sicherlich ans Ziel zu kommen :-)

Aber man sollte schon der Wahrheit ins Auge sehen. Das STK500 wird 
nunmal häufiger verwendet, auch ausserhalb der Pollin Welt, auch 
besonders von Einsteigern.

Gruß

von Einsteiger (Gast)


Lesenswert?

Super Danke für die zahlreichen Beiträge! Hab mich jetzt für das 
Pollin-Board entschieden, weil es der günstigste Einstieg ist! Außerdem 
hab ich schon ein Steckbrett zuhause mit dem ich dann weitere 
Experimente machen kann. Ihr werdet also in Zukunft noch öfter von mir 
hören wenn was nicht funktioniert :-)

von Martin V. (oldmax)


Lesenswert?

Hi
Wär mal interessant zuu erfahren, ob es bereits wer benutzt und wie 
hilfreich es war. Sollte es auch anderen nützlich sein, so könnte es 
vielleicht in der Codesammlung aufgenommen werden. Bisher habe ich weder 
negative noch posítive Kritik erhalten, trotzdem würd ich mich über ein 
Feedback freuen.....
Gruß oldmax

von Blackbird (Gast)


Lesenswert?

Es ist zwar günstig, hat aber ein paar entscheidende Nachteile, die nach 
und nach hochkommen. Ihre Beseitigung kostet nochmal Geld und schon sind 
die Kosten für ein STK500 oder das AVR Starterkit (inkl. USBprog, 
Netzteil und ATMega8) aus dem Shop hier, zusammen.

1. Nachteil: der auf dem Pollin-Board vorhandene Programmer ist ein 
simpler SerProg und wird nicht von AVRStudio unterstützt. 
USB2Seriell-Wandler taugen an dieser Schnittstelle auch nichts (lange 
Programmierzeiten)
2. Nachteil: Die Tasten und die LEDs sind nicht anfängertauglich wie auf 
dem STKx00 verschaltet - damit kann man Ausgänge kurzschließen oder sich 
andere Pegel "versauen".

Blackbird

von Einsteiger (Gast)


Lesenswert?

> 1. Nachteil: der auf dem Pollin-Board vorhandene Programmer ist ein
> simpler SerProg und wird nicht von AVRStudio unterstützt.
> USB2Seriell-Wandler taugen an dieser Schnittstelle auch nichts (lange
> Programmierzeiten)
> 2. Nachteil: Die Tasten und die LEDs sind nicht anfängertauglich wie auf
> dem STKx00 verschaltet - damit kann man Ausgänge kurzschließen oder sich
> andere Pegel "versauen".
 Zu 1.: Ich kann doch die .hex Datei einfach mit dem AVR-Studio 
erstellen und dann mit PonnyProg übertragen oder nicht?
 Zu 2.: Auf was muss ich da aufpassen? Kann ich die nicht einfach so 
ansteuern?

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


Lesenswert?

Martin Vogel schrieb:

> Wär mal interessant zuu erfahren, ob es bereits wer benutzt und wie
> hilfreich es war.

Ich habe über dein OpenEye erst hier zufällig lesen und gesucht. Das 
OpenEye ist bei mir zum Testen bereits vorgemerkt, weil ich letzte Zeit 
ein paar ASM Sachen ausprobiert habe und "mehr Einsicht" ins laufende 
System nützlich ist. Vielleicht lohnt es sich später, einen neuen 
Artikel AVR-Debugging o.ä. zu starten ähnlich wie AVR-Simulation

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


Lesenswert?

Einsteiger schrieb:
> Ja hab schon gehört, dass das STK500 ganz gut sein soll... Ist mir aber
> zu teuer, da ich gar nicht weis ob ich dass länger machen werde!

Auch unter der Gefahr, jetzt als Miesmacher da zu stehen: Elektronik ist 
ein teures Hobby, das sollte Dir von Anfang an klar sein. Das ist ein 
Fass ohne Boden ;)

von Blackbird (Gast)


Lesenswert?

>>Zu 1.: Ich kann doch die .hex Datei einfach mit dem AVR-Studio
>>erstellen und dann mit PonnyProg übertragen oder nicht?

Ja, natürlich geht das.
Ist aber umständlicher, fehleranfälliger (für Anfänger) und die neuesten 
AVRs werden auch nicht immer unterstützt. Ein "AVRStudio-kompatibler" 
Programmer hat diese Einschränkungen nicht.
Auch ist beim Wechsel der Entwicklungsumgebung von z.B. einem Desktop 
mit serieller Schnittstelle auf einem Notebook ohne serielle 
Schnittstelle dann nicht gleich Schluß mit dem Programmieren.

Die Tasten sind mit 100nF-Cs "entprellt". Das Enprellen macht man in 
Software. Außerdem muß man darauf achten, dass man den Pin, an dem der 
Taster hängt, nie auf Ausgang programmiert.
Die LEDs sollten immer von einem Transistor angesteuert werden, dessen 
Basiswiderstand den Pegel an einem AVR-Pin nicht belastet. Das muß nicht 
unbedingt ein AVR-Ausgang sein, nein man kann dann mit so einer 
Transistorschaltung auch AVR-Eingänge überwachen und deren Pegel 
anzeigen.

Mein Pollin-Board (V2.01?) habe ich seit langem nicht mehr benutzt. Die 
"Erweiterungen" mit 40pol. Flachbandkabel anzuschließen macht keinen 
Spaß. Und noch extra Erweiterungsboards zu kaufen übersteigt dann doch 
die Kosten erheblich.
Da ist die Lösung vom STK500 und STK600 mit den "Jumper-Wires" doch um 
vieles eleganter und flexibler.

Blackbird

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.