Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kühlkörper - Dimmensionierung - Leistung auf 10 Transistoren


von Manuel (Gast)


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Hallo !
Ich habe ein etwas größeres Kühlungsproblem vor mir:

Wie die Kühlkörperberechnung für einen einzelnen Transistor am 
Kühlkörper funktioniert ist mir klar, nicht jedoch bei mehreren 
Transistoren.

Zu den Daten:

1000 Watt Verlustleistung verteilt auf 10x 100 Watt Mosfet
Rjc (junction-case) = 0.42
Rcs (case-sink) = 0.24

Tj max = 175°C
Tu = 30°

Nun ist eben meine Frage wie ich den benötigten Kühlkörper (Rth) 
berechne damit Tj< als 175 Grad und Tc < 100 Grad sind.

Hätte einen Kühlkröper mit 0,02 K/W zur verfügung. Könnte dieser reichen 
?
Bitte um Hilfe bei der Berechnung.

Liebe Grüße

von Anja (Gast)


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Manuel schrieb:
> Bitte um Hilfe bei der Berechnung.

Ist wie im richtigen Leben:
Du hast eine Parallelschaltung von 10 Wärmewiderständen (jeweils aus 2 
in Serie geschalteten Einzelwiderständen). Das Ganze in Reihe zu den 
0.02 K/W.
Wenn Du jetzt noch bei der Widerstandsformel den Strom durch die 
Leistung und die Spannung durch die Temperatur-Differenz ersetzt kann 
doch gar nichts mehr schief gehen.

Gruß Anja

von HildeK (Gast)


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In erster Näherung würde ich für den Kühlkörper 0,2K/W ansetzen (das 
Zehnfache) und die Berechnung für einen Transistor durchführen. Gäbe in 
Summe 0,86K/W. Bei 100W pro Transistor wird der um 86K wärmer als die 
Umgebung. Da das für jeden gilt, bist du fertig.

Andere Betrachtung:
die Wärmewiderstände Rjc und Rcs der 10 Transistoren als parallel 
geschaltete Widerstände betrachten.
Also: 0.1*(0.42+0.24)+Rth. Summe ist dann 0.086K/W, diesmal an 1000W, 
macht wieder 86K Übertemperatur. Kein Problem für deine Mosfets bei 30°C 
Umgebung.

Am Kühlkörper selber hast du 66K Übertemperatur [(0.42+0.24)*100], also 
fast 100°C. Verbrenne dir die Finger nicht ...

von HildeK (Gast)


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HildeK schrieb:
> Am Kühlkörper selber hast du 66K Übertemperatur [(0.42+0.24)*100], also
> fast 100°C. Verbrenne dir die Finger nicht ...

Sorry, streiche den Satz.
Der KK wird 0.02K/W*1000W, also 20K über der Umgebung liegen.

von holger (Gast)


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>Hätte einen Kühlkröper mit 0,02 K/W zur verfügung.

Wo bekommt man sowas?

von Manuel (Gast)


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holger schrieb:
> Wo bekommt man sowas?

fischer elektronik

von Manuel (Gast)


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Is das ganze wirklich so linear ?

Vorraussetzung ist sicherlich die verteilung der transistoren auf den 
ganzen kühlkörper oder ?

von Michael M. (Gast)


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von HildeK (Gast)


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Manuel schrieb:
> Is das ganze wirklich so linear ?
>
> Vorraussetzung ist sicherlich die verteilung der transistoren auf den
> ganzen kühlkörper oder ?

Ich denke, dass die Verteilung der Transistoren und damit der 
Wäremquellen ein großer Vorteil ist. Würde die gesamte Leistung an einem 
Punkt auf den Kühlkörper gebracht, dann hast du einen deutlichen 
Gradienten zu den entfernteren Punkten und somit eine schlechtere 
Entwärmung - sprich, einen höheren Wärmewiderstand bzw. eine größere 
Hitze in deinem Halbleiter. Das kann ich aber nicht quantitativ angeben.
Trotzdem wird auch bei der geplanten Anordnung sehr viel Sorgfalt auf 
einen perfekten Übergang vom Transistor zum Kühlkörper notwendig sein.

Ich nehme mal an, dass der Kühlkörper bei den Werten bereits mit einem 
Lüfter ausgestattet ist, wenn nicht: damit kann man nochmals deutliche 
Verbesserungen erzielen.

von Ralph B. (rberres)


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Manuel schrieb:
> 1000 Watt Verlustleistung verteilt auf 10x 100 Watt Mosfet
>
> Rjc (junction-case) = 0.42
>
> Rcs (case-sink) = 0.24
>
>
>
> Tj max = 175°C
>
> Tu = 30°


Ich tippe mal darauf der Transistor einen Thermischen Widerstand 
zwischen
Halbleiterchip und Transistorgehäuse von 1,5°/Watt hat.
Allgemein üblich ist es das die maximale Verlustleistung eines 
Transistors unter der Vorraussetzung angegeben ist, das das Gehäuse des 
Transistors auf 25° konstant gehalten wird.

Somit gilt bei einen Transistor mit 100W max.Verlustleistung und einer 
maximal zulässigen Chiptemperatur von 175° folgendes.
175°-25°/ Wärmewiderstand ( Chip- Gehäuse ) = Verlustleistung.

Somit wirst du mit den 10 Transistoren niemals hinkommen.

Oder hat sich etwa die Herstellerspezifikationen mittlerweile geändert?

Ich würde das auf jeden Fall mal überprüfen.

Ralph Berres

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ralph Berres schrieb:
> Manuel schrieb:
>> 1000 Watt Verlustleistung verteilt auf 10x 100 Watt Mosfet
>>
>> Rjc (junction-case) = 0.42

vs.

> Ich tippe mal darauf der Transistor einen Thermischen Widerstand
> zwischen
> Halbleiterchip und Transistorgehäuse von 1,5°/Watt hat.

Das verstehe ich jetzt nicht.

von Zapp (Gast)


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Das ganze Vorhaben ist etwas durchgeknallt. 20W auf einem Kuehlkoerper 
sind schon viel. Obendram benoetigt man Luefter. Oberhalb 100W wird der 
Luefter langsam laestig laut. Dk bei 1kW sollte mit Wasser gehuehlt 
werden.

Zudem sind Transistoren parallel nicht stabil. Bipolare brauchen 
Emitterwiderstaende, und Fets brauchen eine eigene Ansteuerung. Einen 
Satz Fets parallel auf ein kuehlblech und die Gate parallel 
funktioniert nicht. Denn der Waermste hat die tiefste 
Gateschwellenspannung, was bedeutet er nimmt den groessten Strom - plopp 
- und weg isser.

von Ralph B. (rberres)


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Simon

Ich glaube den Angaben von Manuel zu dem Halbleiter nicht.

Entweder hat der Transistor einen Rjc von 0,42°/Watt, dann hat er aber 
eine viel größere maximale Verlustleistung, oder der Transistor hat ein
Ptot von 100 Watt, dann hat er halt einen RJc  1,5°/Watt. Bei Tj max 
175° versteht sich. Das war jedenfalls bisher die Vorgehensweise der 
Halbleiterhersteller seit es Halbleiter gibt.

Dritte Möglichkeit die Hersteller haben Ihre Spezifikationen , wie sie 
die Angaben machen, geändert. Das glaube ich allerdings solange nicht, 
bis ich es schwarz auf Weiß sehe.
Vielleicht wäre es ja hilfreich wen der Manuel mal mitteilt um welchen 
Transistor es sich handelt. Dann könnte man selbst mal ins Datenblatt 
schauen.

Ralph Berres

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn er 100W auf einen Transistor hetzt und bei Verstand ist, dann hat 
der Transistor mindestens 200W. Denn ein 100W Transistor verträgt 
faktisch keine 100W (ausser im Labor).

von Ralph B. (rberres)


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Zapp

Das er Emitterausgleichswiderstände benutzt , davon gehe ich mal aus.
Ohne würde das in der Tat nicht funktionieren, auch mit Mosfets nicht.

Ich habe schon mehrere Projekte realisiert wo bis zu 1KW als Wärme 
abgeführt werden musste.
Da waren immer so an die 40 dicke Transistoren plus dicke Lüfter im 
Einsatz um thermisch halbwegs auf der sicheren Seite zu sein.

Ralph Berres

von Jens G. (jensig)


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>Entweder hat der Transistor einen Rjc von 0,42°/Watt, dann hat er aber
>eine viel größere maximale Verlustleistung, oder der Transistor hat ein
>Ptot von 100 Watt, dann hat er halt einen RJc  1,5°/Watt. Bei Tj max
>175° versteht sich. Das war jedenfalls bisher die Vorgehensweise der
>Halbleiterhersteller seit es Halbleiter gibt.

Wo hat er denn geschrieben, wieviel Leistung ein einzelener Mosi 
verträgt? Er hat doch nur 100W pro Mosfet angesetzt als Ausgangsbasis, 
die er denen zumuten will.

von Marko B. (glagnar)


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Bei der Ptot muss man das Derating beruecksichtigen.

Bsp: IRFP260N, Ptot 300W, Derating 2W/K

Bei Tc=125C also nur noch 100W erlaubt.

von Andreas F. (aferber)


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HildeK schrieb:
> Ich denke, dass die Verteilung der Transistoren und damit der
> Wäremquellen ein großer Vorteil ist.

Der Gesamtwärmewiderstand des Kühlkörpers wird durch den Übergang zur 
Umgebung dominiert, nicht durch die Wärmeleitfähigkeit des Materials 
(Alu oder Kupfer). Selbst wenn der am weitesten entfernte Punkt des 
Kühlkörpers einen halben Meter von der Wärmequelle entfernt ist (durchs 
Material gemessen), sind das (bei Alu) nur ca. 0,002K/W Widerstand, also 
eine Grössenordnung unter dem gesamten. Deshalb ist es weitgehend egal, 
ob die Leistung nur an einer Stelle oder verteilt eingeleitet wird.

Andreas

von Christian L. (lorio)


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Andreas Ferber schrieb:
> Selbst wenn der am weitesten entfernte Punkt des
> Kühlkörpers einen halben Meter von der Wärmequelle entfernt ist (durchs
> Material gemessen), sind das (bei Alu) nur ca. 0,002K/W Widerstand, also
> eine Grössenordnung unter dem gesamten.

Also das stimmt mit Sicherheit nicht!
Warum verlegen wir dann eigentlich noch Warmwasserrohre und nicht 
einfach Alustangen im Haus ;-)

Nein, ernsthaft, du musst die Einheit
 falsch verstanden haben. In diese Formel kannst du nicht einfach den 
Abstand einsetzen, sondern den Quotienten aus Fläche und Länge also:

Also der Wärmeleitwert
ist festgelegt durch die speziefische Wärmeleitfähigkeit
 der Länge und dem Querschnitt.

Gruß
Christian

von Ralph B. (rberres)


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Jens G. schrieb:
> Wo hat er denn geschrieben, wieviel Leistung ein einzelener Mosi
>
> verträgt? Er hat doch nur 100W pro Mosfet angesetzt als Ausgangsbasis,
>
> die er denen zumuten will.

Dann hat er sich aber für mich  sehr missverständlich ausgedrückt.

Ralph Berres

von HildeK (Gast)


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Andreas Ferber schrieb:
> Selbst wenn der am weitesten entfernte Punkt des
> Kühlkörpers einen halben Meter von der Wärmequelle entfernt ist (durchs
> Material gemessen), sind das (bei Alu) nur ca. 0,002K/W Widerstand, also
> eine Grössenordnung unter dem gesamten.

Ganz glauben kann ich die Aussage so nicht.
Der genannte Rth wird auch abhängen vom Querschnitt des Alu, je kleiner 
der ist, desto größer ist der Wert.
Damit werden entfernte Punkte etwas kühler sein und somit der 
'Einspeisepunkt' entsprechend wärmer - und damit auch die zu kühlende 
Sperrschicht.
Aber ich muss zugeben, dass ich da keine Messungen vorweisen kann, es 
ist eher ein Bauchgefühl. Wenn dein genannter Wert realistisch ist, dann 
spielt das in der Tat kaum eine Rolle.
Ich streiche also mal vorsichtshalber das Wort 'groß' aus meiner obigen 
Aussage. :-)

Ich denke, für den TO ist es auf jeden Fall wichtig, dass verteilte 
Wärmequellen kein Nachteil sind.

von Andreas F. (aferber)


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Christian L. schrieb:
> Andreas Ferber schrieb:
> Nein, ernsthaft, du musst die Einheit
 falsch
> verstanden haben. In diese Formel kannst du nicht einfach den Abstand
> einsetzen, sondern den Quotienten aus Fläche und Länge also:
>

Ähm, ja stimmt, sollte nicht vor dem ersten Kaffee posten. Aber für die 
massiven Teile eines Kühlkörpers (man wird die Transistoren wohl nicht 
an Kühlfinger o.ä. montieren) stimmt es wohl trotzdem im Ergebnis, da 
für diesen Teil bei den meisten Kühlkörpern A/l >1m sein dürfte (ja, man 
müsste für einen genauen Wert integrieren, da das bei punktueller 
Heizung nicht einfach ein massiver Stab ist, für eine grobe Abschätzung 
sollte es aber reichen). Deshalb haben Kühlkörper ja die massive Basis, 
um die Wärme einigermassen gleichmässig über den gesamten Kühlkörper zu 
verteilen.

Andreas

von Andreas F. (aferber)


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Andreas Ferber schrieb:
> für diesen Teil bei den meisten Kühlkörpern A/l >1m sein dürfte

Heute ist nicht mein Tag. Natürlich ist es das nicht.

Andreas

von Jens G. (jensig)


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also ob nur an einem Punkt eingespeist wird, oder schön verteilt an 
mehreren Punkten, macht schon einen kräftigen Unterschied. Am 
Einspeisepunkt ist nun mal der hotSpot, und zum Rand kann es schonmal 
10-20K abfallen (um die 20K Diff. hatte ich mal mit einem IR-Thermometer 
gemessen, als ich mal Heiztests mit einem Mosi in der Mitte eines 
25x10x4cm³-KK gemacht hatte). Da macht es sich schon bemerkbar, wo bzw. 
wie verteilt eingespeist wird.
Die 0,002K/W sind jedenfalls völlig unrealistisch.

von HildeK (Gast)


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Jens G. schrieb:
> also ob nur an einem Punkt eingespeist wird, oder schön verteilt an
> mehreren Punkten, macht schon einen kräftigen Unterschied.

Danke für die Bestätigung meines 'Bauchgefühls' :-).

von Jens G. (jensig)


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bitte bitte ;-)

von Andrew T. (marsufant)


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Zapp schrieb:
> Oberhalb 100W wird der
>
> Luefter langsam laestig laut. Dk bei 1kW sollte mit Wasser gehuehlt
>
> werden.


Nun, Du übersiehst dabei: es gibt durchaus Umgebungen in denen der 
Lärmpegel wenig stört.

Und es gibt leise Lüfter.

Für 1000 W auf einem Fischer KK geht es problemlos mit Lüfter, Wasser 
ist da bei weitem noch nicht nötig.

Hier schon seit den 1980ern mit 12x 2N3055 par. in mehreren Anwendungen.

von Manuel (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Somit gilt bei einen Transistor mit 100W max.Verlustleistung und einer
> maximal zulässigen Chiptemperatur von 175° folgendes.
> 175°-25°/ Wärmewiderstand ( Chip- Gehäuse ) = Verlustleistung.
>
> Somit wirst du mit den 10 Transistoren niemals hinkommen.

Die Fets vertragen 180 Watt bei Tc = 100 Grad
Die angegebenen Rths stimmen

von Manuel (Gast)


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Zapp schrieb:
> Zudem sind Transistoren parallel nicht stabil. Bipolare brauchen
> Emitterwiderstaende, und Fets brauchen eine eigene Ansteuerung. Einen
> Satz Fets parallel auf ein kuehlblech und die Gate parallel
> funktioniert nicht.

Jeder FET wird einzeln angesteuert / geregelt

von Manuel (Gast)


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Zapp schrieb:
> Zudem sind Transistoren parallel nicht stabil. Bipolare brauchen
> Emitterwiderstaende, und Fets brauchen eine eigene Ansteuerung. Einen
> Satz Fets parallel auf ein kuehlblech und die Gate parallel
> funktioniert nicht.

Jeder FET wird einzeln angesteuert / geregelt

Es wird auch jeder FET einzeln angesteuert / geregelt weil es bereits 
einige nachfragen gab. Sourewiderstände sind trotzdem vorhanden um strom 
zu messen und zu regeln

von Ralph B. (rberres)


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Manuel schrieb:
> Die Fets vertragen 180 Watt bei Tc = 100 Grad


Ich habe das unter den von dir angebenen Bedingungen mal nachgerechnet.

Der Transistor müßte demnach ein Ptot von knapp 230 Watt haben.

Tjmax-Raumtemperatur : ( RJC+RCS )= Pmax. 175°-25°=150
150°/ (0,42°/W+0,24°/W ) = 227 Watt.

0,42°/Watt+0,24°/Watt =0,68° *100W = 68° Temperaturunterschied zwischen 
Chip und Kühlkörper.

Der Kühlkörper ist gegenüber der Umgebung 0,02°/W *1000W= 20° Wärmer.
Der Chip ist also gegenüber der Umgebung um 66°+20°=86° Wärmer.
Hinzu kommt die Umgebungstemperatur von angenommen 20°. Dann wäre der 
Chip
86°+20°= 106° heiss. Es ist also noch genügend Reserve bis zur maximal 
zulässigen 175° ChipTemperatur.
Theoretisch würde man sogar mit 5 Transistoren auskommen, jedoch sind 
dann keine Sicherheitsreserven mehr vorhanden. Die maximale 
Chiptemperatur von 175° wäre dann im normalen Betriebsfall erreicht. Das 
wäre der Lebensdauer des Halbleiters nicht dienlich.

Allerdings ist ein Kühlkörper von 0,02°/Watt schon recht sportlich.
Mit forcierter Zwangsbelüftung ( größerer Tunnelkühlkörper mit jeweils 
120mm Lüfter am Anfang und Ende des Tunnels ) könnte man das aber 
sicherlich erreichen.

Ralph Berres

von Andrew T. (marsufant)


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Ralph Berres schrieb:
> Mit forcierter Zwangsbelüftung ( größerer Tunnelkühlkörper mit jeweils
>
> 120mm Lüfter am Anfang und Ende des Tunnels ) könnte man das aber
>
> sicherlich erreichen.

Nicht nur könnte, man kann definitiv:

Auf 2 Tunnel 400mm lang, 240x120 mm Frontseitig und die beiden Lüfter 
NEBENEINANDER läuft das auch getestet problemlos um 1000 Watt 
abzuführen.

von Manuel (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> 0,42°/Watt+0,24°/Watt =0,68° *100W = 68° Temperaturunterschied zwischen
> Chip und Kühlkörper.
>
> Der Kühlkörper ist gegenüber der Umgebung 0,02°/W *1000W= 20° Wärmer.
> Der Chip ist also gegenüber der Umgebung um 66°+20°=86° Wärmer.

Sollten wohl 68°+20° = 88° wärmer sein.

von Andrew T. (marsufant)


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Manuel schrieb:
> Andrew Taylor schrieb:
>> 0,42°/Watt+0,24°/Watt =0,68° *100W = 68° Temperaturunterschied zwischen
>> Chip und Kühlkörper.
>> etc.......

Wenn Du mal wieder zitierst, dann bitte RICHTIG. Denn:
Stammt nicht von mir.

von Manuel (Gast)


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Sorry, nicht mein Fehler. Hab den Text markiert. warum dann dein name 
dabeisteht ... wohl ein fehler vom forum

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Zapp schrieb:
> Das ganze Vorhaben ist etwas durchgeknallt. 20W auf einem Kuehlkoerper
> sind schon viel. Obendram benoetigt man Luefter.
Dann ist aber auch dein PC ein etwas durchgeknalltes Gerät. Eine normale 
CPU verheizt auch schon 40...130W.
Okay, vielleicht hast du ja einen PC mit einer extrem sparsamen CPU. 
Intel Atom z.B.; oder gleich ARM.

Aber nun zurück zum Thema:
1kW Verlustleistung abzuführen ist nicht unrealistisch, schon gar nicht, 
wenn man professionelle Kühlkörper verwendet.
Im Bastler-Bereich könnte man sich aber auch noch mit CPU-Kühlern 
behelfen. Die billigsten kosten unter 5€/Stück und können 100 bis 200 
Watt abführen.

Aber zurück zum Thema:
Zu beachten ist auch noch, ob die Halbleiter zum Kühlkörper hin isoliert 
werden sollen.
Falls ja, dann vergesst bitte für derartige Verlustleistungen ganz 
schnell die sonst üblichen Glimmerscheiben. Diese sorgen nämlich bei 
TO247-Mosfets für ca. 1K/W ZUSÄTZLICHEN Wärmewiderstand.
Für solche Zwecke gibt's Wärmeleitfolie. Besonders gut ist die rote 
"Kerafol", z.B. bei Conrad zu bekommen 
(http://www.conrad.de/ce/de/product/189058/)
Die hat bei einem TO247 ca. 0,22K/W zusätzlichen Wärmewiderstand.

von Manuel (Gast)


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Markus F. schrieb:
> Die hat bei einem TO247 ca. 0,22K/W zusätzlichen Wärmewiderstand.

Wie kommst du auf diese 0,22 K/W ?

von Ralph B. (rberres)


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Manuel schrieb:
>> 0,42°/Watt+0,24°/Watt =0,68° *100W = 68° Temperaturunterschied zwischen
>
>> Chip und Kühlkörper.
>
>>
>
>> Der Kühlkörper ist gegenüber der Umgebung 0,02°/W *1000W= 20° Wärmer.
>
>> Der Chip ist also gegenüber der Umgebung um 66°+20°=86° Wärmer.
>
>
>
> Sollten wohl 68°+20° = 88° wärmer sein.

Also um jetzt einen Streit zu vermeiden.
Diese Aussage stammt von mir.
Aber es war die einzige Zeile die ich vergessen habe zu verbessern.
Richtig ist natürlich 0,66° * 100W = 66° Temperaturerhöhung.

Aber mal ehrlich ist das so wichtig für die Aussage?

Glimmerscheiben tragen nochmal mit ca 0,5°/W bei, die noch hinzu addiert 
werden müssten. Aber es soll ja auch Fälle geben wo der Kühlkörper 
isoliert montiert ist, und nicht die Transistoren.



Ralph Berres

von Andrew T. (marsufant)


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Manuel schrieb:
> Markus F. schrieb:
>> Die hat bei einem TO247 ca. 0,22K/W zusätzlichen Wärmewiderstand.
>
> Wie kommst du auf diese 0,22 K/W ?

Weil es z.B. im Datenblatt steht und das ist gut so.



Und Manuel, beachte bitte den letzten Absatz in Ralph's obenstehendem 
Posting.

von Manuel (Gast)


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Dem Datenblatt entnehme ich Rth = 0,09 Rth


Die isolierung des Kühlkörpers an sich kommt in diesem Fall nicht in 
Betracht. Isolierung muss also am FET erfolgen

von Jens G. (jensig)


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also der Bezug zum TO247 steht wohl nicht direkt im DB. Der dort 
angegebene Rth steht auch einfach so im luftleeren Raum ohne jeden 
Bezug. Läßt sich also nur aus dem dort angegeben λ errechnen.

von Markus F. (5volt) Benutzerseite


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Manuel schrieb:
> Wie kommst du auf diese 0,22 K/W ?
Ein TO247 hat ca. 1,75cm² kühlbare Metallfläche. Kann man z.B. anhand 
der Abmessungen aus dem Datenblatt ausrechnen.
Und die Folie hat eine Wärmeleitfähigkeit von  6.5 W/mK und ist 0,25mm 
dick.
Nun kommt das hier ins Spiel: 
http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4rmeleitf%C3%A4higkeit#Rechenbeispiel
Wenn man nun die 1,75cm² und 0,25mm Dicke einsetzt, kommt man auf eine 
Wärmeleitfähigkeit von 4,55W/K für eine TO247-Isolierfolie aus diesem 
Material.
Der Wärmewiderstand ist der Kehrwert der Wärmeleitfähigkeit (sieht man 
schon an den Einheiten).
4,55W/K entsprechen also einem Wärmewiderstand von ca. 0,22K/W.
Übrigens braucht man mit dieser Folie keine Wärmeleitpaste mehr. Ich 
schätze also, dass der Gesamt-Wärmewiderstand nicht einfach der 
"Case-To-Sink"-Widerstand + dem Wärmewiderstand der Folie ist: In dem 
"Case-To-Sink"-Widerstand ist ja schon Wärmeleitpaste mit eingerechnet.
Der Gesamt-Wärmewiderstand dürfte also geringer werden.

von Manuel (Gast)


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Reicht eine Schraube mit Mutter für die ideale Befestigung, oder soll 
ich eine Schiene über die Mosfets machen, um sie an den Kühlkörper zu 
pressen ?

von Stephan (Gast)


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Manuel schrieb:
> Reicht eine Schraube mit Mutter für die ideale Befestigung, oder soll
> ich eine Schiene über die Mosfets machen, um sie an den Kühlkörper zu
> pressen ?

Eigentlich reicht die Schraube. Hängt aber davon ab wie krumm die Teile 
gefertigt sind.

Zusätzliche Schiene ist sicher kein Schaden. Die musst du aber zwischen 
jedem Mosfet an den KK zurren. Sonst bringt die wegen Durchbiegung nur 
am Anfang und Ende was.

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