Morgen liebe Gemeinde! Ich bräuchte mal Hilfe bei der Identifikation eines Bauteils. Das Bild ist leider etwas unscharf, aber besser bekomme ich es nicht hin. Also was ich zu diesem Bauteil sagen kann (es handelt sich natürlich um das schwarze :)... Es hat, wie man sieht, 6 Beinchen und stammt aus einem Kalorimeter. Zwei Temperaturen werden hier wohl verglichen, also muss es eine Art Temperatursensor sein. Leider kann man auch unter dem Mikroskop nichts genaues erkennen. Pin 1 muss aufgrund des weißen Balkens auf dem Gehäuse unten links sein. Drauf steht "X17", wobei ich bei der 17 nicht so sicher bin, ist sehr schwach. Ich habe das Gerät mal geschenkt bekommen, weil es kaputt war und nun interessiert es mich, wie so etwas gemacht wird. Ich habe als zweites Bild noch die Beschaltung des Bauteils angehängt. Die Widerstände, die auf dem ersten Bild zu sehen sind, sind mit dem Bauteil nicht verbunden und dienen wohl einer Art Referenz. Ein Kondensator scheint die Spannung noch zu puffern. Kann mir da einer helfen?
Update: Ich habe es spiegelverkehrt gezeichnet, sorry! Jetzt stimmt es.
Vielleicht isses ja auch nur ein stinknormaler PT100 oder so.
Ich tippe mal auf PNP-Doppeltransistor Gruß Anja
Anja schrieb: > Ich tippe mal auf PNP-Doppeltransistor Und was soll der da bewirken? Und vor allem ist die Beschaltung dann ja auch eher unpassend. Höchstens die iodenstrecken als Temperatursensor zweckentfremdet, aber kann ich mir nicht vorstellen.
Anja schrieb: > Ich tippe mal auf PNP-Doppeltransistor Oder auch 2 x NPN, je nachdem. Beim gängigen Standardlayout (BC847BS oder BC857BS) wären dann beide Transistoren als Dioden geschaltet (B und C jeweils gebrückt) und anschließend in Reihe. Das würde sich durchaus als Temperatursensor eignen.
Jörg Wunsch schrieb: > Das würde sich > durchaus als Temperatursensor eignen. Wird sowas in der Industrie verwendet? Ich will es nicht ausschließen, nur ist das sehr genau?
Bauteil-Suchender schrieb: > nur ist das sehr genau? Man muss wahrscheinlich die Anfangslage kalibrieren (aber das muss man auch, wenn man einen KTY-irgendwas benutzt oder so, nur bei den teuren Sensoren mit 1-wire oder I²C bekommt man sie auf in der Regel ±1 K genau oder besser "ab Werk"), aber der Temperatur- koeffizient der Flussspannung ist ja physikalisch bedingt und daher vermutlich mal gar nicht so ungenau. Zumindest dürfte es unschlagbar billig sein. ;-) Bei entsprechender Abnahmemenge kostet ein BC847BS gerade mal 2 Cent.
... es gibt sogar schon fertige Schaltkreise, welche die Temperatur mit Hilfe einer Diode recht genau ermitteln - so genannte Remote-Temperature-Sensors (z.B. MAX6696, LM86, ...). In der PC-Technik wird das recht häufig eingesetzt, um die Temperatur der Chips (Prozessor, Grafikkarte, Chipsatz) zu ermitteln.
Jörg Wunsch schrieb: > Man muss wahrscheinlich die Anfangslage kalibrieren Man muss dabei nicht einmal kalibrieren. Das regelt die Physik für einen.
> Das regelt die Physik für einen.
Abhängig von der genauen Dotierung... :-/
Probiers einfach mal mit ein paar Dioden aus.
Wenn ich mir den "Typical Operating Curcuit" vom MAX6695 angucke, dann muss ich der Sache mit dem Transistor immer mehr zustimmen, weil da ist auch ein Transistor mit nem Kondensator zum messen angeschlossen.
Allerdings bräuchte ich dafür 3 Anschlüsse, hier sind nur zwei angeschlossen...kann mit einer das erklären, wie ein Transistor in dem Fall verschaltet wird?
Nee, schon im letzten Bild gefunden. Also wahrscheinlich echt zwei Transistoren parallel. Sorry Anja, für die Zweifel! Wenn ich jetzt noch den Typ rausfinden könnte. Hab schon bisschen gesucht nach X1... aber finde keine Doppeltransistoren, nur einfache.
Bekommst du denn die Polarität raus? Ich würde danach einfach mal mit BC847BS (2 x npn) oder BC857BS (2 x pnp) ins Rennen gehen. Das sind sowas von 08/15-Teile, dass sie möglicherweise von diversen Herstellern mit verschiedenen SMD-Markierungen angeboten werden.
also wenn sich das Ding wirklich als Temp.-Sensor herausstellen sollte, ist es wohl eher egal, was für einen Typen man da ersatzweise einsetzt. Auch wenn man den gleichen Typen findet und einsetzt, muß man neu abgleichen. Also denke ich, daß man nur herausfinden muß, ob es stinknormale npn's oder pnp's der Kleinleistungsklasse sind - mehr nicht.
Ich habe das Ding jetzt ausgelötet und vermessen - es handelt sich um zwei NPN-Transistoren. Nach dem Schaltplan sind je eine Diodenstrecke kurzgeschlossen. Beide Transistoren sind dann in Reihe. Dann halt noch parallel der Kondensator - das passt wie Faust aufs Auge zur Application Note von beispielsweise dem MAX6695.
dann würde ich auf 2 bc817 in einem gehäuse tippen.
Michael M. schrieb: > dann würde ich auf 2 bc817 in einem gehäuse tippen. Nur dass es sowas meinen Recherchen nach eben nicht gibt, während man einen BC847BS sehr wohl kaufen kann.
Die antiserielle Verschaltung der Transistoren ist interessant. Was hebt sich da eventuell auf? Welche Vorteile hat diese Schaltung?
Jörg Wunsch schrieb: > Nur dass es sowas meinen Recherchen nach eben nicht gibt, während > man einen BC847BS sehr wohl kaufen kann. Doch, gibt es! Da passt auch die Bezeichnung "X17" genau, weil BC817 von NXP: http://www.nxp.com/documents/data_sheet/BC817DS.pdf Martin schrieb: > Die antiserielle Verschaltung der Transistoren ist interessant. Was hebt > sich da eventuell auf? Antiseriell sind die nicht verschaltet, sondern seriell.
... Antiseriell sind die nicht verschaltet, sondern seriell ... Stimmt.
Bauteil-Suchender schrieb: >> Nur dass es sowas meinen Recherchen nach eben nicht gibt, während >> man einen BC847BS sehr wohl kaufen kann. > > Doch, gibt es! Hatte ich nicht gefunden, Punkt für dich. > Da passt auch die Bezeichnung "X17" genau, weil BC817 von NXP: Ach? Da steht aber "N3" im Datenblatt. ;-) MaWin schrieb: >> Bei entsprechender Abnahmemenge kostet ein BC847BS gerade mal 2 Cent. > > Ähm, 10 Stück ? Nein, 5000 (Preis von RS).
Also es scheint wohl so zu funktionieren: Es wird noch ein zweiter "Widerstand" benötigt, der woanders platziert ist und die Temperatur des Mediums aufnimmt. Die beiden im ersten Bild erkennbaren Widerstände werden dann wahrscheinlich den Doppeltransistor aufheizen, da dieser unten an der Spitze im Messgerät sitzt und durch den Fluß des Mediums abgekühlt wird. Da nun dieser Doppeltransistor kälter als der, sagen wir mal, "Referenzwiderstand ist, kann man anhand der aufzubringenden Leistung in den Widerständen zum Aufrechterhalten der Temperatur die Durchflussgeschwindigkeit ermitteln. Im Datenblatt des Transistors steht, dass er mit der Temperatur seine BE-Spannung um -2mV/K verändert. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass diese Konstellation recht schnell auf Änderungen reagieren kann. Könnte das Prinzip so hinkommen, was meint ihr?
Im Datenblatt BC817DS steht als Marking aber "N3" Deiner ist ein IMX17 von Rohm: http://www.rohm.com/products/databook/tr/pdf/imx17.pdf Arno
> Preis von RS War schon immer eine Apotheke. http://www.pollin.de/shop/dt/MDQyOTY4OTk-/Bauelemente/Aktiv/Transistoren/SMD_Transistor.html
Oh, seh gerade, daß es um den S-Dual-Chip-Typen geht.
>Im Datenblatt des Transistors steht, dass er mit der Temperatur seine >BE-Spannung um -2mV/K verändert. Wenn es da nicht genauer angegeben ist, dann brauchen die das eigentlich auch gar nicht erst angeben. Ist nämlich der typische Wert eines Si-PN-Übergangs.
MaWin schrieb: >> Preis von RS > > War schon immer eine Apotheke. Keine Frage, aber selbst dafür sind ja 2 Cent nun nicht gerade Wucher. ;-) Farnell nimmt für den BC817DS stolze 10 Cent, und das ohne Staffelpreis... BC847BS ebenso. IMX17 kostet einzeln mehr als einen halben Euro (pff!), ab 500 aufwärts immer noch 12 Cent. Conrad nimmt 9 Cent für den 847BS und geht auf 6 Cent ab 100 Stück runter. Reichelt und Pollin haben sowas nicht.
MaWin schrieb: >> Preis von RS > > War schon immer eine Apotheke. Wenn man die Listenpreise von RS betrachtet... Wider Erwarten habe ich nämlich gerade festgestellt, dass RS bei großen Stückzahlen sehr attraktive Konditionen bietet und eine sehr große Liefertreue besitzt. Man muss eben nur sein Projekt bei der Angebotsabteilung vorstellen. Gerade heute habe ich wieder eine größere Menge sehr schwer erhältlicher (Allokation, 47 Wochen Lieferzeit bei den Distributoren...) Bauteile dort bestellt.
Ich freu mich ja, dass die Diskussion weiter geht. Kann denn trotzdem noch jemand was zu meiner Vermutung bezüglich des Funktionsprinzips sagen? Wäre das so eine Möglichkeit?
Bauteil-Suchender schrieb: > Kann denn trotzdem noch jemand was zu meiner Vermutung bezüglich des > Funktionsprinzips sagen? Schwer, weil wahrscheinlich kein Schwein hier wirklich nachvollziehen kann, was dein Gerät eigentlich tut und wo es verwendet wird -- und einen kompletten Schaltplan (damit man sich was drunter vorstellen könnte) hast du ja auch nicht gepostet. Möglich ist alles, die Eckdaten kennst du ja (also die -2 mV/K pro Sperrschicht).
Jörg Wunsch schrieb: > Schwer, weil wahrscheinlich kein Schwein hier wirklich nachvollziehen > kann, was dein Gerät eigentlich tut und wo es verwendet wird -- und > einen kompletten Schaltplan (damit man sich was drunter vorstellen > könnte) hast du ja auch nicht gepostet. Es war ein Kalorimeter - ein Strömungssensor. Schaltplan / Elektronik habe ich nicht, da vergossen. Wie gesagt, hatte ich mal geschenkt bekommen, bin schon froh, dass ich den "Sensor" heil heruasbekommen habe. Daher auch nur meine Theorie.
Bauteil-Suchender schrieb: > Daher auch nur meine Theorie. Naja, im Prinzip kann die Theorie durchaus passen, aber genau kann man das wohl wirklich nur mit dem Schaltplan sagen. Oder aber, du misst ein wenig dran herum (kalt/warm usw.).
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