Hi, nach dem ich hier http://www.google.de und hier Beitrag "Etwas speziellere IO-Karte gesucht" nicht wirklich fündig geworden bin, versuche ich es mal mit Plan B: selber bauen. Dazu ist zu sagen, dass ich meine letzte Schaltung vor über 10 Jahren komplett selbst entwickelt habe, berufsbedingt mit Digitaltechnik und HW-naher Programmierung aber keine Probleme habe. Deswegen ist jede Art von Denkanstoß und Tipp bezüglich einer Lösung und passender Hardware herzlich willkommen. Also: ich benötige ein Controllerboard mit - Ethernetanschluss (da ich nicht auch noch die USB/PCI-Treiber selbst schreiben will) - 2 Analogausgängen mit 16 Bit (100 kHz, +-5 V, also keine Audiohardware) - mindestens einem Digitalein- und -ausgang, 50 kHz Minimum Das ganze Teil sollte natürlich nicht zu teuer sein. Optimal wäre es auch, wenn sich die Firmware des Boards auch gleich über den Ethernet-Weg updaten lassen würde. Also brauche ich als erstes eine CPU mit ausreichend Rechenpower (sie muss die Daten nur durchschaufeln können, formatieren kann ich sie auf Hostseite), passende DA-Wandler und jeden sonstigen Hinweis, den ich bekommen kann. Wäre ein ATMEL-Prozessor OK? Einen DAC AD420 hätte ich auch schon gefunden, der nimmt die Daten eingangsseitig seriell entgegen (spart also IO-Pins), scheint aber nicht mehr lieferbar zu sein. Wie kriegt man eine schnelle Verbindung zum Ethernet-Anschluss hin (ENC28J60 und SPI?) und lässt sich das mit dem Firmwareupdate per Ethernet mit einem ATMEL überhaupt machen? Danke schon mal! Jake
Jake schrieb: > Also brauche ich als erstes eine CPU mit ausreichend Rechenpower (sie > muss die Daten nur durchschaufeln können, formatieren kann ich sie auf > Hostseite), passende DA-Wandler und jeden sonstigen Hinweis, den ich > bekommen kann. Ich schlage vor: http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/lm3s6911.html 1. Vorteil: ARM Cortex M3 mit 50 MHz 2. Preis so um die 7-8€ bei normalen Distributoren, 12€ bei der Apotheke Farnell; ein entsprechend großer AVR ist genauso teuer und leistet nicht so viel 3. Normalerweise brauchst Du einen separaten Ethernet PHY, der ist hier aber schon gleich mit drin. Heißt also: Du kannst Deine RJ45-Buchse (mit eingebautem Übertrager!) direkt anklemmen. Und Du hast 100 MBit Ethernet und genug Power, die auch zu nutzen. 4. Entwicklungstools für ARM gibts in großer Zahl, frei und kommerziell. 5. TI hat eine umfangreiche, kostenlose Softwarebibliothek, die Du nutzen solltest. Da ist dann alles an Peripheriefunktionalität drin. Nachteil: 100 Pin TQFP ist nicht so ganz einfach zu löten, aber mit dem passenden Werkzeug kein Problem. Wenn es nur ein Einzelstück ist, besorg Dir ein Evalboard, dann hast Du die Basis und musst nur noch Deine Peripherie anklemmen. Alternative: PIC32 oder STM32F105/107 (auch Cortex M3 Kern, aber externer PHY notwendig, das ist dann nochmal ein 48-64 Pin TQFP) ODER: was sich hier vielleicht auch anbieten würde: nimm USB und mehrere FTDI FT2232H. Diese Teile sind USB-Bridges mit USB 2.0 High-Speed. 100 kHz sollten die immer schaffen. Die kannst Du so konfigurieren, dass sie zwei parallele FIFO-Schnittstellen bereitstellen, an die die dann AD-Wandler mit 8 Bit Parallel-Interface ansteuern. Für den DA-Wandler nimmst Du dann einen weiteren. Du kannst diese Chips auch auf SPI programmieren, dann solltest Du aber den FT4232H nehmen, weil der zwei SPI Port bereitstellen kann. Der 2232H hat genauso viele Pins, aber nur eine serielle Engine. Damit entfällt die Programmierung auf der Controllerseite. Überleg mal, ob das für Dich passen würde. fchk
Jake schrieb: > - 2 Analogausgängen mit 16 Bit (100 kHz, +-5 V, also keine > Audiohardware) Wow, das sind ja schonmal >3,2MB Nutzdaten, also brauchst Du mindestens 100MB Ethernet. Da sollte es schon ein ARM Cortex M3 sein. Oder Du implementierst doch etwas Eigenintelligenz in den MC, damit der Traffic nicht so extrem ist. Peter
Die TI-CPU sieht gut aus - und hätte genügend Rechenleistung, so dass man sich in der Tat den Luxus leisten könnte, die Daten erst auf dem Board zu verarbeiten, so dass die zu übertragende Datenmenge drastisch sinken könnte. Bleibt noch die Frage nach passenden DACs. Der I2C-Bus der CPU ist mit max 400 kBit zu langsam, also bräuchte man welche, die man parallel Anbinden kann oder ein aktuelles Gegenstück zu dem AD420, der eine serielle Datenübertragung mit DATA, CLK und LATCH erlaubt.
AD660 Ist aber nicht ganz billig (ca 20€), aber Digikey hat ihn lagernd. Jetzt überlege nochmal scharf: Brauchst Du WIRKLICH 16 Bit. Ist Dein Aufbau nachher so gut, dass das ganze auf ein Zehntel mV ankommt? (5V/32768=0.15mV) Oder hast Du da später nicht doch so viel Noise drauf, dass Du nachher froh sein kannst, wenn Du effektiv 14 Bit rausholst? Oder würden es nicht auch 12 Bit (5V/2048=2.5mV) tun. Die Kosten würden sich nämlich im gleichen Maß verringern. fchk
Guten Morgen Jake! Ich weis nicht wieviel du ausgeben willst und kannst. Aber eine habwegs profesionelle Lösung findest du ziehmlich sicher bei http://deditec.de Gruß Philipp
Frank K. schrieb: > Oder hast Du da später nicht doch so viel Noise drauf, > dass Du nachher froh sein kannst, wenn Du effektiv 14 Bit rausholst? Hm, ich sage mal so: es DARF zum Schluss gar nicht so viel Noise drauf sein, weil man das schlichtweg am Ergebnis sehen würde. Momentan überlege ich, ob ich hinter den DAC nicht noch einen kleinen Verstärker schalte, so dass man mindestens 500 mA aus der Karte ziehen kann (was das Noiseproblem natürlich nicht unspannender macht).
Also da du ja eine Art kontinuierliches Streaming brauchst, ohne, dass was verloren geht, scheidet Ethernet aus meiner Sicht schon mal aus. Außerdem ist der Aufwand im µC dann beträchtlich. Ich würde einen FPGA nehmen, der die DA-Wandler ansteuert und daran einen FT2232H oder einen Cypress FX2 Controller anschließen. Der FPGA macht die zeitkritische Ansteuerung und über USB schiebst du blockweise die Daten immer wieder in einen BlockRAM-FIFO im FPGA. Aber 16 Bit und dann noch 500mA und selber bauen und darf weniger kosten als Meilhaus.....naja....bissl wünsch-dir-was.
Christian R. schrieb: > Also da du ja eine Art kontinuierliches Streaming brauchst, ohne, dass > was verloren geht, scheidet Ethernet aus meiner Sicht schon mal aus. Mit der TI-CPU von oben sollte es eigentlich gehen: da muss ich kein kontinuierliches Streaming machen, sondern kann mir (da genügend Rechenpower vorhanden ist) den Stream aus deutlich weniger Eingangsdaten auf dem Board dynamisch erzeugen. > Aber 16 Bit und > dann noch 500mA und selber bauen und darf weniger kosten als > Meilhaus.....naja....bissl wünsch-dir-was. Die 500 mA sind eine neue Idee, ob ich das letztenendes wirklich mache, weiß ich momentan noch nicht (allerdings sollte ein windiger, halbwegs linear arbeitender Amp ja nicht so teuer sein!?). Und bei Analog Devices habe ich schon ein paar nette DACs gefunden, die vom Preis her ebenfalls so liegen, dass ich nach wie vor deutlich unter den Meilhaus-Lösungen liegen dürfte. Jake
Dein Plan B hat übrigens einen Nachteil. Wenn du Zeitaufwand und Bauteile zusammen rechnest, kommst du auch auf den preis von Meilhaus.
Hehe, naja, den Zeitaufwand darf ich halt wirklich nicht mit einberechnen. aber was würde ich in der Zeit sonst machen? Da findet sich nur eine andere Möglichkeit Geld auszugeben :-)
Christian R. schrieb: > Wenn du Zeitaufwand und > Bauteile zusammen rechnest, kommst du auch auf den preis von Meilhaus. Das habe ich ganz übersehen: das Meilhauszeugs ist so teuer, da kann ich mir auch gleich eine neue Scanlab-Karte kaufen. Die ist für genau das gedacht, was ich machen will und kostet weniger als der mutmaßlich verglodete Meilhaus-Krempel.
Vergoldet? Das 16 Bit RedLab 3101 kostet gerade mal 362 Euro. Für uns im professionellem Umfeld ist das eher zu billig alles, wir hatten da verschiedene RedLab Dinger, ist halt alles Low-Budged für Bastler oder einfachste Anforderungen. Richtige Karten gibts bei National Instruments, die sind dann um einiges hochwertiger, aber auch teurer.
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