Grüß Gott mitnander! So langsam geht's in die finale Phase meines Studiums (richtig geraten: E-Technik, glücklicherweise noch auf Diplom ;-) Logischerweise stehen da auch ersten Bewerbungen an... Wollte mich mal auf den neuesten Stand bringen, wie das so abläuft und was ich beachten muß. Ich dachte mir beim Arbeitsamt gibt's da sicher Kurse dafür. Hab deswegen mal etwas den Gockel gefüttert und eigentlich nur abschreckende Ergebnisse bekommen: Meistens H4'ler, die mehr oder weniger zwangsweise dorthin mußten und nun ihren Frunst darüber ablassen. Ich meine, für mich wäre das ja auf freiwilliger Basis. Gibt's da zweierlei Kurse? Einen "Pflichtkurs" und einen für die, die interessiert sind? Oder laufe ich Gefahr, dort auf lauter Destruktive und Unmotivierte zu treffen und letztendlich meine Zeit nur zu vergeuden, da das einfach nicht auf meine Belange zugeschnitten ist? War jemand von Euch mal dort und möchte berichten? Oder meint Ihr, eine Einzelberatung, bzw. ein aktuelles Buch, würde mir mehr bringen? Viele Grüße!
Die Studentenwerke bieten üblicherweise Seminare zu diesem Thema an.
>Die Studentenwerke bieten üblicherweise Seminare zu diesem Thema an.
Oha, das wußte ich gar nicht! Werd mich mal erkundigen.
Danke Mark!
Man merkt den Leuten an, wenn Sie beim Bewerbungstraining waren, einstudierte Sätze auf Standardfragen, Angst vor Spontanität. Diese Gespräche verlaufen in der Regel schwierig. Ein paar Tipps zu beachten ist sicher nicht schlecht, immerhin haben Arbeitgeber andere Ansprüche als Kommilitonen oder Profs. Aber bleibe auf jeden Fall Du selbst, nimm die Bewerbertrainings nicht allzu ernst, Du verkaufst Wissen, keinen Schein wie die VWLer Ciao
Bald.-Ing. schrieb: >Meistens H4'ler, die mehr oder >weniger zwangsweise dorthin mußten Genau. Sowas hab ich selbst schon zweimal durch. Wenn du unbedingt auf einen Kurs vom A-Amt möchtest, da bietet sich ja fast automatisch die Gelegenheit. Und zwar, wenn du nach dem Diplom noch keinen Job hast, und dich arbeitssuchend meldest. Da kannst du gleich nach sowas fragen. In meinem ersten Kurs waren etwa zur Hälfte Absolventen. Die andere Hälfte Entsorgte so ab 53 Jahren. Dann noch einzelne im Mittelfeld, so wie ich. Genormt ist da von den Inhalten her nichts. Beide Kurse hatten zu einzelnen Inhalten sogar gegensätzliche Ansichten. Da muß man sich das heraus nehmen, was man meint, gebrauchen zu können. Der Pfarrer schrieb: >Aber bleibe auf jeden Fall Du selbst, nimm die Bewerbertrainings nicht >allzu ernst, Du verkaufst Wissen, keinen Schein wie die VWLer So ist es.
Der Pfarrer schrieb: > Man merkt den Leuten an, wenn Sie beim Bewerbungstraining waren, > einstudierte Sätze auf Standardfragen, Angst vor Spontanität. Protip: Bei solch harten Fragen wie "Warum sollten wie sie nicht einstellen" oder "Nennen Sie fünf ihrer Stärken und drei ihrer Schwächen" ist Spontanität vielleicht wohl eher fehl am Platz, da man sich eine irklich gute Antwort kaum mal eben schnell aus den Fingern saugen kann.
>>Aber bleibe auf jeden Fall Du selbst, nimm die Bewerbertrainings nicht >>allzu ernst, Du verkaufst Wissen, keinen Schein wie die VWLer >So ist es. Du sprichst mir aus der Seele! Ich denke auch, ein Vorstellungsgespräch ist doch kein Theaterstück, wo man die Rollen vorher auswendig lernen kann! Hab mir mal ein Buch ausgeliehen, mit so Musterlebensläufen und Tips: Mann oh Mann, lauter Luftblasen...Irgendwelches BWL-Gedöns... Anekdote am Rande: Bewerbung zum Industriepraktikum (2 Jahre her): Zwei Vorstellungsgespräche im selben Unternehmen, jeweils andere Abteilung. 1) Arroganter BWL-Schnösel, null vorbereitet: Ich sah genau, daß er meine Unterlagen vor sich hatte, trotzdem sollte ich mich "vorstellen" :-) Hätte am liebsten gesagt: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil!" --> Fazit: kein Praktikumsplatz 2) Gruppenleiter aus Fachabteilung, Ingenieur (Holzfällerhemd, Socken in Flechtsandalen ;-), klare Aussage: "Schauen Sie sich unsere Abteilung an. Wenn es Ihnen unsere Arbeit gefällt, nehmen wir Sie." --> Fazit: Tolles Praktikum!
Bald.-Ing. schrieb: > Ich dachte mir beim Arbeitsamt gibt's da sicher > Kurse dafür. Hab deswegen mal etwas den Gockel gefüttert und eigentlich > nur abschreckende Ergebnisse bekommen: Meistens H4'ler, die mehr oder > weniger zwangsweise dorthin mußten und nun ihren Frunst darüber > ablassen. Es gibt da (glaube ich) mehrere Varianten. Ich kenne nur den, den man bekommt wenn man von ALG 1 ins ALG 2 fällt, bekommt. -generell bekommt den jeder, der ALG 2 beantragen will -findet bei einem privaten Bildungsträger statt -er geht eine Woche -die ersten drei Tage behandelten das Thema Bewerbung, also -Aufbau einer Bewerbung -Anschreiben -Lebenslauf -Bewerbungsfoto -Bewerbungsgespräch -und irgendwann verlor man sich in Kleinkram, wie z.B. -eine dunkle Mappe ja, aber keine schwarze weil zu destruktiv -abschließend wurde noch einmal gezeigt wie man seine Bewerbung in ein pdf umwandelt, hier war das einmal MS Office mit irgendeinem kostenlosen pdf-Tool -die letzten zwei Tage war die ALG 2-Einführung Bald.-Ing. schrieb: > Ich meine, für mich wäre das ja auf freiwilliger Basis. Hast du Anrecht auf ALG 1? Wenn nein, wäre zumindest der eine nicht freiwillig. Bald.-Ing. schrieb: > Gibt's da > zweierlei Kurse? Einen "Pflichtkurs" und einen für die, die interessiert > sind? Oder laufe ich Gefahr, dort auf lauter Destruktive und > Unmotivierte zu treffen und letztendlich meine Zeit nur zu vergeuden, da > das einfach nicht auf meine Belange zugeschnitten ist? Naja, die Sonne strahlt da keinem aus dem Hintern. ;-) Bei mir waren auch ein paar Absolventen, ein paar /saisonal Freigesetzte/ und der Rest war betriebsbedingt gekündigt. Zwei Ex-Zeitsoldaten waren auch da. Der obige Kurs war Pflicht und mit der ALG 2-Einführung gekoppelt, ich fand ihn nicht so gut, aber da hast du sowieso keine Wahl. Ich sage es mal so, ich wünsche jedem viele Bewerbungsgespräche, denn das ist außer Krankheit die einzige Möglichkeit dem Kurs fern bleiben zu dürfen. > War jemand von Euch mal dort und möchte berichten? siehe oben > Oder meint Ihr, eine Einzelberatung, bzw. ein aktuelles Buch, würde mir > mehr bringen? Einzelberatung kostet Geld, schau mal bei Heiko Mell auf die Seite. Im übrigen macht da jeder Bewerbungs-Berater sein eigenes Ding und am besten reitest du da auf einer Meinung. Wilhelm Ferkes schrieb: > Wenn du unbedingt auf einen Kurs vom A-Amt möchtest, da bietet sich ja > fast automatisch die Gelegenheit. Und zwar, wenn du nach dem Diplom noch > keinen Job hast, und dich arbeitssuchend meldest. Da kannst du gleich > nach sowas fragen. Vermutlich hat er nur Anspruch auf ALG 2 und braucht dann wohl auch nicht zu fragen. Zu 1). In normalen Bewerbungsgesprächen wirst du dich auch nochmal in eigenen Worten vorstellen müssen. Die wollen halt wissen, wie du dich so gibst. Zu 2). Wird dir als Ingenieur wohl nicht mehr passieren. Man wird immer wissen wollen, was du gemacht hast und was für Vorstellungen du von deiner zukünftigen Arbeit hast.
Bald.-Ing. schrieb: > Du sprichst mir aus der Seele! > Ich denke auch, ein Vorstellungsgespräch ist doch kein Theaterstück, wo > man die Rollen vorher auswendig lernen kann! > Hab mir mal ein Buch ausgeliehen, mit so Musterlebensläufen und Tips: > Mann oh Mann, lauter Luftblasen...Irgendwelches BWL-Gedöns... Und wenn zwischen Dir und einem tollen Job einfach mal ein planloser BWLer sitzt, den Du in einem Vorstellungsgespräch "überwinden" musst? Sagst Du dann "Nö, dann will ich den tollen Job lieber nicht"? augenroll
Mark Brandis schrieb: >Warum sollten wie sie nicht >einstellen >Nennen Sie fünf ihrer Stärken und drei ihrer >Schwächen Solche Dinge muß man vorher gut einüben, und notfalls etwas detaillierter erklären können. Spontanität, fällt mir bei solchen Fragen alles andere als leicht. Und in den Kursen erfuhr ich, daß es den anderen exakt genau so geht. Ja, und dann natürlich die wirklichen Stärken und Schwächen aussuchen. Und nicht einfach Eigenschaften, die jeder gerne hört. Dazu sucht man sich am besten gute Freunde, die einen kennen, oder auch Kursteilnehmer nach 2-3 Tagen. Die Erörterung solcher Fragen gibt es exakt auch in den Bewerberkursen. Bald.-Ing. schrieb: > Hätte am liebsten gesagt: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil!" Der wollte von dir gerne hören, wie gut du dich präsentierst.
Bald.-Ing. schrieb: > Arroganter BWL-Schnösel, null vorbereitet: Ich sah genau, daß er > meine Unterlagen vor sich hatte, trotzdem sollte ich mich "vorstellen" > :-) Hätte am liebsten gesagt: "Wer lesen kann ist klar im Vorteil!" Wenn Du eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch erhältst, dann sind die Entscheider (und das ist in den seltensten Fällen die Personalabteilung) auf Grundlage Deiner Zeugnisse und Beurteilungen der Meinung, dass Du eine gute fachliche Ergänzung für das Team bist. Häufig steht dann nur noch die Frage offen im Raum, ob Du auch menschlich/persönlich ein Gewinn für die Firma bist. Die Personalabteilung siebt unvollständige oder offensichtlich schlechte Bewerbungen aus und den Rest gibt sie weiter. Dem Team- oder Abteilungsleiter liegen somit nur glattgebügelte Bewerbungen und Lebensläufe vor. Also was liegt näher als den Bewerber mal etwas von sich erzählen zu lassen, um ein echtes Bild von ihm zu bekommen. - Stimmen die Angaben im Lebenslauf überhaupt? - Rattert er nur seinen Lebenslauf runter oder ist er in der Lage ein Gespräch zu führen (bzw. etwas zu verkaufen). - Kann er sich kurzfassen oder schwallt er nur rum. So eine Frage im Bewerbungsgespräch ist ein Geschenk, weil man sich super drauf vorbereiten kann und man sich zu Beginn des Gesprächs noch etwas in sicherem Gewässer verweilen kann. Man hat alle Fäden in der Hand und kann das Gespräch nach Belieben steuern. Wer so eine Frage in den Sand setzt, ist zu Recht raus aus dem Rennen. Und wie will man in 45-90 Minuten echtes Wissen abprüfen? Ich wurde mal bei einem Bewerbungsgespräch für ein Praktikum als aller erstes aufgefordert etwas über Pivot zu erzählen. Hat etwas gedauert bis wir gemerkt haben, dass er Pivot-Tabellen meinte und ich das Pivotelement. War übrigens kein BWL'er sondern ein Dipl.-Ing. (FH) E-Technik. Kurzfassung: Die fachliche Qualifikation ergibt sich aus den Zeugnissen, die menschliche aus dem Gespräch. Belastbare Überprüfungen können erst in der Probezeit gemacht werden. Zum Bewerbungstraining vom Amt: Finger weg. Das ist komplett verwendete Lebenszeit. Die Trainings vom Asta und vom Studierendenwerk sind in der Regel deutlich besser. Die kosten nichts und sind nur Akademiker (oder solche die sich dafür halten).
Klaus schrieb: >Zum Bewerbungstraining vom Amt: >Finger weg. Das ist komplett verwendete Lebenszeit. Warum so ein vernichtendes Urteil? Kennst du die Kurse? >und sind nur Akademiker Eben. Gibts beim Amt auch.
Das Bewerbungstraining bei Amt hat natürlich eine wichtige Funktion: Schönen der Statistik, Schikane. Also inhaltlich würde ich da eher wenig erwarten.
Wilhelm Ferkes schrieb: >>Zum Bewerbungstraining vom Amt: >>Finger weg. Das ist komplett verwendete Lebenszeit. > > Warum so ein vernichtendes Urteil? Kennst du die Kurse? Nach dem Studium musste ich daran teilnehmen, ob ich bereits eine Job-Zusage hatte und nur 4 Monate überbrücken musste. War halt ein Trainee-Programm mit festem Start-Datum. Widerspruch wurde vom Amt verschleppt und ich hatte keine Lust auf Stress also bin ich hingegangen. Der Kurs dauerte eine Woche und war inhaltlich identisch mit einem Kurs vom Asta, der allerdings nur zwei Nachmittage ging. Einen Tag Anschreiben + Lebenslauf, der nächste Tag Bewerbungsgespräch. Reicht völlig. Wer nicht weiß, wie man einen Brief formal setzt, kann ja gerne den 5-Tageskurs nehmen.
Paul schrieb: >Schönen der Statistik, Schikane Da ist was wahres dran. >Also inhaltlich würde ich da eher wenig >erwarten. Würde. Also auch keine richtige Ahnung. Klaus schrieb: >Wer nicht weiß, wie man einen Brief formal setzt, kann ja >gerne den 5-Tageskurs nehmen. Nun, ich für meinen Teil nahm vergangenes Jahr an einem Ingenieurprojekt des Amtes (ZAV Bonn, Zentrale Auslands- und Fachvermittlung) teil, was einen solchen Kurs beinhaltete. Der nannte sich Ingenieur-Profiling. Übrigens, war der Kurs nicht groß angeleitet, sondern überwiegend beaufsichtigt. Und zwar von Personalern und Unternehmensberatern aus der Wirtschaft. Die Inhalte, erarbeiteten sich die Teilnehmer selbst. Sind ja Ingenieure. Ich fands gut. Eine Jobgarantie ist das alles aber noch lange nicht. Über die Erfolgsquoten weiß ich nichts.
>Würde. Also auch keine richtige Ahnung.
Kommt ja auf den beauftragten Bildungsträger an. Bandbreite von seriös
bis Abzocker.
Paul schrieb: >Kommt ja auf den beauftragten Bildungsträger an. Bandbreite von >seriös bis Abzocker. Richtig. Also, Amt ist nicht gleich Amt! Die beauftragen verschiedene Bildungsträger, je nach Fall bzw. Kandidat. Zu einem Bewerbungskurs für Schulabbrecher wollte ich als Ing. freiwillig auch nicht gerade gehen.
Diese B-Trainings mögen für den Absolventen oder jemanden der kürzlich erst arbeitslos geworden ist, noch Sinn machen. Wenn man dann die Grundlagen verstanden hat wird man dann wieder auf die Menschheit, hier Arbeitgeber, losgelassen. Allerdings sollte man sich das nicht mehr als eine Woche zumuten sonst wird das ganze nur eine Zwangsarrestierung, insbesondere für H4-Kandidaten die dann dem Profitstreben des Bildungsträgers dienen soll. Die werden nämlich tageweise bezahlt. Kursinhalte gaga. Da kann man seine Zeit auch sinnvoller verplempern und muss auch nicht Unannehmlichkeiten hinnehmen, wie Verbote, Einschränkung der Freiheit und Stumpfsinn. Für Langzeitarbeitslose ist das dann nur Steuervergeudung (was denen ja egal sein kann) und deshalb steht die Streichung dieses Haushaltspostens auch im Sparpaket drin (sofern sich da nichts geändert hat). Die Neuverschuldung soll ja doch nicht so schlimm sein und da könnte dann im Sparpaket wieder einiges gestrichen werden. Übrigens wer Zwangsverordnet da nicht hin will, kann auch nicht gezwungen werden, auch wenn die Persönlichen Ansprech- partner den Eindruck vermitteln. Am sinnvollsten bemüht man sich die Rahmenbedingungen beim Träger zu klären was da eigentlich abgehen soll und wenn das nicht stimmig und transparent ist(was die Regel ist), sprich keine Aussichten auf Erfolg bietet, ist das ganze deFacto rechtswidrig und kann bedenkenlos geschmäht werden. Hauptsache man hat sich darum gekümmert und für sinnfrei erachtet. Die Behörde sammelt nur EGVs und das halbjährlich. Alternativ kann man auch in einer EGV vereinbaren das man sein Profil in die Jobbörse einstellt und sich verpflichtet bei einer entsprechenden Anfrage sich zu bewerben. Das wäre legitim, in der Regel sinnlos, aber man hätte den Kopf frei für sinnvolleres. Eine Sperre muss man nur fürchten wenn man sofort alles ablehnt aber nicht wenn man sich drum kümmert und feststellt das das ganze Murks ist. Wenn die Verwaltung wirklich was erreichen wollte müssten die erst mal ein Netzwerk zu den Firmen haben. Fachleute haben, die sich in den Berufen auskennen wie es ja eigentlich im Jobaktivgesetz ursprünglich wohl mal gedacht war und dann BELEGUNGSRECHTE an Arbeitsplätzen erwerben damit dann die Leute wirklich eine echte faire Chance hätten. Das ganze ist nicht meine Idee, sondern praktizierte mal das Sozialamt ähnlich mit Sozialwohnungen und ich sehe keinen Grund warum das nicht auch für Arbeitsplätze funktionieren sollte, gesetzt den Fall Arbeitgeber und Arbeitnehmer passen zueinander. Nur hätte uns dann der Sozialismus eingeholt und würde sich dann Planwirtschaft nennen.
Mir ging es vor einem Jahr so wie dir. Meine Erfahrungen mit dem Arschamt waren durchwachsen. Bei uns gab es ein "Hochschulteam". Die sind speziell für Akademiker da und haben gute Sachen angeboten. Die Mitarbeiter waren freundlich und motiviert! Deren Angebote können aber nur wahrgenommen werden, so lange man vom Amt kein Geld bekommt. Das "normale" Bewerbungstraining vom Arschamt kannst du in die Tonne kicken. Da sitzt du dann mit Hartz IVern zusammen und es werden vor allem banale Dinge durchgesprochen.
Mike Hammer schrieb: >Am sinnvollsten bemüht man sich die Rahmenbedingungen beim >Träger zu klären was da eigentlich abgehen soll und wenn >das nicht stimmig und transparent ist(was die Regel ist), >sprich keine Aussichten auf Erfolg bietet, ist das ganze >deFacto rechtswidrig und kann bedenkenlos geschmäht werden. >Hauptsache man hat sich darum gekümmert und für sinnfrei >erachtet. Klären kann man was, wenn man nicht gerade einen superkorrekten Betreuer hat, der gelegentlich kooperativ ist. Ansonsten bekommt man die Dinge einfach aufs Auge gedrückt. Ich für meinen Teil, hielt die Teilnahme an Kursen durchaus für verbindlich. Immer war da die Rechtsbehelfsbelehrung mit dran, und ein Fragebogen zur Angabe von Gründen, wenn was nicht geht. Da war dann sowas wie z.B. Kinderbetreuung oder Pflege. Ohne Gründe ablehnen, war da nie vorgesehen. Dazu zählte auch das eigene Ermessen wegen Sinnlosigkeit. Sowas führte gleich wieder zur Rechtsbehelfsbelehrung. Na ja, gefruchtet, und zum Ziel geführt, hat bisher von alle dem nichts. So ist man denn von den regelmäßigen quartalsmäßigen Besuchsaufforderungen mit EGV einfach nur genervt. Als ob man krank wäre, und ständig zum Arzt müsse.
Tilo schrieb: >Deren Angebote können aber nur wahrgenommen werden, so lange >man vom Amt kein Geld bekommt. Richtig. Das hat mir mein Betreuer auch so erklärt. Sobald ich H4 beantrage, bin ich bei der ARGE (das ist eine Etage tiefer, im wahrsten Sinne des Wortes), und von der Betreuung endgültig weg. Dann kann ich Straße fegen gehen, oder für lau bei "H4-er für Unternehmen" arbeiten. Billigere Trampoline als Chinesen bauen, o.ä..
Lasst euch nicht Bange machen. Seitdem Sozialgerichte den Argen ein gestörtes Verhältnis zum Rechtsstaat attestiert haben und die dann nicht mal jemanden zur Verhandlung schicken machen die da auch nur noch Dienst nach Vorschrift und sammeln EGVs damit man sieht das man was tut. Briefmarken lecken wäre sinnvoller. Natürlich kann das Amt einen Verwaltungsakt erlassen, aber ich habe mal wo gelesen das die inhaltlich zu mehr als 50% keinen Bestand haben wegen div. Fehler und Mängel. Ich halte es auch Rechtstaatlich für bedenklich über Sanktionen die Menschen zu bestrafen. Da geht das recht schnell den Bach runter, vor allem bei unterschiedlichen Verhältnissen in den Bedarfsgemeinschaften. Man kann ja Widerspruch einlegen und beweis- pflichtig vor Gericht ist zunächst mal die Arge. Und die haben sich vor Gericht schon öfter ne blutige Nase geholt. Das soll zwar den Charakter formen aber bei den Schreibtischtätern hab ich da wenig Hoffnung das das noch was bringt. Bin ja mal gespannt wenn jetzt weitere Kommunen zu Optionskomunen werden und dann Bürgerarbeit eingeführt wird was ja nun auch nur eine abgespeckte Form des Ein-Euro-Jobs zu sein scheint.
Gerichte sind schön und gut, nur wann ekommt man Recht? Ich habe wegen einem offensichtlichen Fehler seit einem Jahr eine Klage laufen. Mir tut das jetzt nicht mehr finanziell weh, aber wenn ohne Einkommen 80Euro im Monat fehlen, nützt es nichts, wenn man irgend wann REcht bekomme, aber vorher verhungert ist.
Tilo schrieb: >aber wenn ohne Einkommen 80Euro im Monat fehlen, nützt es >nichts, wenn man irgend wann REcht bekomme, aber vorher >verhungert ist Eben, das ist es ja. Man ist auf Gedeih und Verderb dem Wohlwollen einiger Bananen ausgesetzt. Vor einiger Zeit, gab es hier einen Zeitungsartikel über einen Fall, wobei die Betroffenen noch nicht mal das Geld hatten, zu ihrem eigenen Gerichtstermin anzureisen... Denn Reisen ohne Job, ist was ganz anderes, als Spesenkasse, oder Firmenwagen mit Tankkarte. Ebenso bei Bewerbungsfahrten quer durch Deutschland.
>aber vorher verhungert ist. Bundesweit, vor allem in den Großstädten gibt es Tafeln, Suppenküchen und Lebensmittelverteilungen. Wie es auf dem Lande aussieht weiß ich nicht, dürfte ab einer bestimmte Bevölkerungsdichte ähnlich Einrichtungen geben, nur eben kleiner. Wer H4 bekommt kann da bedenkenlos Leistungen in Anspruch nehmen. Man muss nur seinen inneren Schweinehund überwinden, aber wenn man sich erst mal dran gewöhnt hat, ist das gar nicht so schlimm. Das einzige Bedenkliche ist das diese Institutionen immer mehr Zulauf erhalten und irgendwann mal eine Kapazitätsgrenze überschritten wird. Aber Lebensmittel kann man ja auch rationieren. Zumindest hilft es etwas besser mit H4 aus zukommen. >zu ihrem eigenen Gerichtstermin anzureisen... Das kann man seinem Anwalt überlassen evtl. gibts auch Fahrscheingutscheine o.ä. vom Gericht. Ist Bestandteil der Prozesskostenhilfe, man muss nur Bescheid wissen und das kann man im Web oder bei Rechtspflegern der Gerichte erfahren.
Solche Sprüche sind die besten. Schon mal mit 359Euro im Monat auskommen müssen? Das mit dem "verhungern" war natürlich zugespitzt. Mit 359 Euro bleibt nicht viel Spielraum, wenn zusätzlich 80Euro davon fehlen. Es gibt Fixkosten, die sich nun mal nicht weiter nach unten drücken lassen. Unabhänig davon hat das Arschamt eine soziale Verpflichtung, der es häufig nicht nachkommt. Schlimmer noch, durch asoziales Verhalten der Mitarbeiter werden soziale Härtefälle erst erzeugt oder provoziert.
Dass man davon keine großen Sprünge machen kann, ist klar. Aber man kann davon durchaus vernünftig leben. Eine Bekannte kommt mit dem Geld gut über die Runden, allerdings: - kocht sie auch selbst - führt sie Haushaltsbuch Vor allem das Selberkochen spart eine Menge Geld (selbst vor zwei Jahren ausprobiert). Mit 35 Euro pro Woche bin ich für das Essen/Getränke gut hingekommen. Allerdings muss man dann zu frischen Produkten greifen, anstatt zur Fertigpizza und sich auch mal eine Stunde hinstellen und wirklich kochen. Was ist in den 359 Euro denn noch drin?
Also den Schrott vom A-Amt kannste knicken. Mich hatten die bereits nach 2 Monaten in den Kurs Aktivierung und Reaktivierung geschickt (Der für die Motivation Langzeitarbeitsloser gedacht ist, und der das Bewerbertraining beinhaltet). Keiner war länger als 4 Monate Arbeitslos, also schonmal die falsche Zielgruppe der Statistik zuliebe. Anstatt auf Bewerbungsschreiben im speziellen einzugehen wurde LKW-fahrern das allerwichtigste in Word gezeigt. Zu den Bewerbungen selbst: Wir hatten da so ein tuckiges Grinsebärle als Dozent, total eingeschnappt wenn man seinen lehhrreichen ergüssen nicht in gebührendem Maße folgte. Der Typ war einfach ebscheuert, hatte nen Sprachfehler ohne Ende und war so kauzig, dass der ja nur bei so ner vom AA beauftragten Firma landen konnte. Sein Motto: Auffallen um jeden Preis "Ich habe mir z.B. immer diese tollen Bewerbungsflyer gemacht". Toll. Die waren Knallbunt, haben ausgesehen wie ne Karte vom Pizzadienst. Mit sowas kannste dich vl als Werbegrafiker oder als Schlampe für alles bewerben, aber doch nicht in nem ernstzunehmenden Umfeld eines "normalen" Industruie- oder Handwerksjobs. Ratet mal wer diesem selbsternannten Bewerbungs- und Computerguru trotz totalem desinteresse dann noch den Router neu einrichten durfte. So wirklich konnte der nämlich eigentlich garnix. Also meiner Meinung nach sind die Bewerbertrainings vom AA fürn Arsch.
Moin! Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen ,dass das A-A(hehe)MT hält was die ersten 2 A´s versprechen ;) Gelangweilte desinteressierte Arbeitsvermittler, die lustlos Berufsbegriffe in unübersichtliche Suchmasken eingeben. Und einem hanebüchene Jobangebote offerieren. Als ich damals zu Ende studiert habe, hatte ich rechtzeitig eine passende Stelle gefunden. Musste mich dennoch für ca. 1 Monat arbeitslos melden. Die gute Frau dort, hatte nichts besseres zu tun als nassforsch und kackfrech darauf hinzuweisen, dass ich eine mehrmonatige Sperre an Arbeitslosengeld bekommen würde, da ich nicht rechtzeitig beim Arbeitsamt war. Woraufhin ich nur entgegnete, dass mir das herzlich egal wäre ;) Die Frechheit (wirklich so passiert) war, als sie mir dann nen AG2 Antrag mitgab. Mit der Begründung ich könnte ja in wenigen Monaten vor Ablauf der Probezeit gekündigt werden. Für den Fall hätte ich die Papiere schon mal griffbereit gg Meiner Meinung nach ein Sauladen, ohne selber aktiv zu werden gewinnt man keinen Blumentopf. Zum Bewerbungstraining kann ich gravewarrior nur bestätigen. Wenn mir als angehender ING. empfohlen wird eine quietschbunte Bewerbungsmappe abzugeben, gegen die selbst jedes Comicheft blass aussieht, na dann gute Nacht ;)
Jens Plappert schrieb: >Also den Schrott vom A-Amt kannste knicken. Mich hatten die >bereits nach 2 Monaten in den Kurs Aktivierung und Reaktivierung >geschickt (Der für die Motivation Langzeitarbeitsloser gedacht >ist, und der das Bewerbertraining beinhaltet). Keiner war länger >als 4 Monate Arbeitslos, also schonmal die falsche Zielgruppe >der Statistik zuliebe. Dann hattest du sicher keinen Hochschulabschluß. Ist klar, dann wirst du zusammen mit Schulabbrechern in Kurse gestopft, die dann wirklich eine kunterbunte Mischung sind, und wo die Teilnehmer vermutlich erst mal was über Rechtschreibung lernen müssen.
@ Jens Plappert >Keiner war länger als 4 Monate Arbeitslos, >also schonmal die falsche Zielgruppe der Statistik zuliebe. Wie lange hast Du denn gelitten? >>Firma: FTSK Selbständig oder abhängig beschäftigt? >Der Typ war einfach ebscheuert, hatte nen Sprachfehler ohne >Ende und war so kauzig, dass der ja nur bei so ner vom AA >beauftragten Firma landen konnte. Da wird gefördert das kein Auge trocken bleibt. Wahrscheinlich ne Behindertenstelle. Die Träger nehmen alles was Geld bringt. Aufgrund des Sparpaket der Regierung dürfte der Geldsegen aber bald nur noch Geschichte sein. Frau v. Leyen hat ja auch gesagt: Zu ineffektiv. >aber doch nicht in nem ernstzunehmenden Umfeld eines "normalen" >Industruie- oder Handwerksjobs. Haste es denn mal versucht? Oder haste Angst gehabt das man bei dir ne Pizza bestellen würde? Ich habe mal von so einem armen Kerl so einen Flyer bekommen. Allerdings bin ich kein Arbeitgeber sondern in der selben Situation. Verschickt wurde der Flyer von so einem Träger der das wohl mit der Gießkanne hirnlos verschickt hat. Meine Anschrift haben die dann wohl ohne meine Zustimmung vom Arschamt bekommen und irgendwie durcheinander gebracht. Jedenfalls war der Flyer auch recht bunt. Bei uns Technikern könnte ich mir ja noch vorstellen das man Teile eines Stromlaufplan oder eines Layouts als Background nehmen könnte, aber ob das funzt? Glaub ich nicht, weil die Wirtschaft viel zu sehr in verkrusteten Denkstrukturen gefangen ist. Da dann lieber ein normales Geschäftsschreiben und ne bunte Visitenkarte dran. Das wäre professionell. Nur bei LZAs(Langzeitarbeitslosen) wohl zwecklos. Aber vielleicht macht man irgendwann aus jedem LZA einen Behinderten und da ist die Wirtschaft dann in Zugzwang, sofern die sich nicht mit ner Zahlung wieder aus der Affäre stehlen. Für LZAs sehe ich eigentlich nur die Chance der Selbständigkeit, wo dann der Lebenslauf keinen mehr juckt aber ohne vernünftiges Startkapital und weitere Förderung genauso zwecklos.
Hallo Wilhelm. > Dann hattest du sicher keinen Hochschulabschluß. Ist klar, dann wirst du > zusammen mit Schulabbrechern in Kurse gestopft, die dann wirklich eine > kunterbunte Mischung sind, und wo die Teilnehmer vermutlich erst mal was > über Rechtschreibung lernen müssen. Zum einen bin ich selber das beste Beispiel dafür, das auch Leute mit Hochschulabschluss durchaus Probleme mit Rechtschreibung haben, die so gravierend sind, das sie nur mit einem "Kurs" kaum zu beseitigen sind. Zum anderen bin ich selber auch das beste Beispiel dafür, das Du einen Hochschulabschluss nach ein paar Jahren auch vergessen kannst. Bei Techniker Ausbildungen ist (war?) es so, das die auch offiziell "verfallen" wenn Du nicht nach dem Bestehen irgendwann ein paar Jahre Praxis vorweisen kannst. Inoffiziell ist das mit allen Ausbildungen so.....wobei die Praxis auch als verfallen gilt, wenn sie länger als ein Jahr vorbei ist oder aus einer anderen Branche kommt. Und vielfach ist "Erfahrung" auch ein Klotz am Bein, wenn sie veraltet oder falsch ist, aber aus dem Untergrund heraus dem Denken immer wieder ein Bein stellt. Wenn ich hier so einige Diskussionen verfolge, merke ich, das ich riesen Wissenslücken bekommen habe, und eigentlich 2-4 Semester Studium nachschieben müsste. Wobei meine Lerngeschwindigkeit in den letzten Jahren aber auch drastisch abgenommen hat....... Zumindest ich würde durchaus in eine Klasse von Schulabbrechern passen, und im Gegensatz zu mir vermute ich mal bei denen eine deutlich höhere soziale Kompetenz, besseres Durchsetzungsvermögen und vor allem besser funktionierende Instinkte. Wenn meine vorauszusehende Arbeitslosigkeit irgendwann einsetzt, werde ich jedenfalls zum erstbesten Verleiher gehen, der mich überhaupt nimmt, und froh sein, eine Stelle zu haben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Mike. > Für LZAs sehe ich eigentlich nur die Chance der Selbständigkeit, wo > dann der Lebenslauf keinen mehr juckt aber ohne vernünftiges > Startkapital und weitere Förderung genauso zwecklos. Langzeitarbeitslose sind nicht nur formal wegen ihres Lebenslaufes arbeitslos, sondern weil die Erfahrung der Industrie gezeigt hat, das im Durchschnitt jemand mit einem solchen Lebenslauf für das Unternehmen weniger bringt als andere Bewerber. Das ist ein "Durchschnitt" und muss für den Einzelnen nicht stimmen. Trozdem ist es zu effizient für die Unternehmen, einfach nur auf den Lebenslauf zu schauen, als das sie es lassen würden. Abgesehen von diesen Ausnahmen sind aber genau die Probleme, die bei einem Langzeitarbeislosen dazu führen das er langzeitarbeitslos ist, aber auch genau die Probleme, die verhindern das er sich erfolgreich selbstständig macht. Mal ganz unabhängig von fehlendem Startkapital. Sich selbstständig zu machen, ist das allerallerletzte, was ich diesen Leuten (und mir selber) raten würde. Es ist eher als Verzweiflungstat anzusehen, aber nicht sinnvoll. Ausserdem, was sollen die denn machen? Ich habe jedenfalls habe öfter Flyer im Briefkasten von Leuten, die für 2 Euro die Stunde die Hecke schneiden, den Rasen mähen, den Zaun streichen, die Tasche tragen beim einkaufen usw. Selbst wenn ich einen Rasen zum mähen hätte, hätte ich das Geld dafür nicht über, und hätte ich das Geld, wäre mir immer noch wohler dabei, es selber zu erledigen. Jedenfalls sind die Positivbeispiele die ich bisher gesehen habe, alles Ausnahmefälle, die nicht auf die Allgemeinheit übertragbar sind. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
>Abgesehen von diesen Ausnahmen sind aber genau die Probleme, die bei >einem Langzeitarbeislosen dazu führen das er langzeitarbeitslos ist, >aber auch genau die Probleme, die verhindern das er sich erfolgreich >selbstständig macht. Das sehe ich aber ganz anders. Es ist ein Riesenunterschied ob man sich in der Trettmühle eines Abhängigkeitsverhältnisses, oder man sich in einer Selbständigkeit befindet, wo man nur sich selbst, dem Finanzamt, seinem Kunden, evtl. Bank(bloß nicht) und seinem innerem Schweinehut verantwortlich ist. Ist häufig nur ne Kapitalfrage. Wenn man das nicht hat ist es logisch wenn man dann pleite ist. Als Selbständiger können einem zwar auch Sorgen plagen, aber für die Problembewältigung gibt es oft eine Lösung und man hat auch bessere Chancen gutes Geld zu verdienen. Als Beschäftigter (so wie ich früher) hat nur mit der Angst um seinen Arbeitsplatz leben zu müssen. Wenn man überleben will und das heißt für mich ein ordentliches Einkommen, muss man vom Paulus zum Saulus werden. Ansonsten beschreibe mal was das für Probleme sein sollen?
Hallo Mike. > Es ist ein Riesenunterschied ob man > sich in der Trettmühle eines Abhängigkeitsverhältnisses, oder > man sich in einer Selbständigkeit befindet, wo man nur sich selbst, > dem Finanzamt, seinem Kunden, evtl. Bank(bloß nicht) und seinem > innerem Schweinehut verantwortlich ist Du befindest Dich dann gleichzeitig in verschiedenen Tretmühlen: dem Finanzamt, den Kunden, der Bank........ > Ansonsten beschreibe mal was das für Probleme sein sollen? Als ein Beispiel sei soziale Kompetenz gemeint. Als selbstständiger MUSST Du die haben. Sonst bekommst du erst gar keine Aufträge. Den Sonderfall Scheinselbstständigkeit, wo andere für meine Aufträge sorgen, lasse ich jetzt mal aussen vor. Als Angestellter hast Du (es sei, Du hast zuviele Kundenkontakte), Deinen Cheff und ein paar Kollegen, und das wars.....mit den paar ist einfacher, auszukommen, und die schirmen Dich auch gegenüber der Kundschaft ab. Letztlich musst Du also lediglich lernen, mit Deinem Cheff und den paar Kollegen klarzukommen. Aber Kunden......das sind ganz viele und immer neue. Natürlich, ich kann alles lernen, aber ohne daß mir soziale Kompetenz sozial vererbt oder als Begabung zugefallen ist, bleibt soziale Kompetenz eine krampfige Angelegenheit. Eigentlich habe ich dann zu meinem normalen Job einen zweiten paralell....den eines Schauspielers, der seinem Umfeld normales Verhalten vorspielt. Das ist stressig, anstrengend und geht sehr auf die Effizienz. Der nächste Punkt sind Managment Kompetenzen. Die brauchte ich im Studium zwar auch, aber mir sind ebenfalls sozial die Managementkompetenzen von 1920 vererbt worden, was sich mit denen von 1990 zimlich biss, und so war das Studium für mich ein einziger Krampf. Ich würde sowas auch nicht nochmal Anfangen wollen, aber damals war ich noch naiv und dachte, das ich das irgendwann irgendwie mal richtig lerne. Es blieb mir immer sehr fremd. Pustekuchen. Wenn ich die Spielregeln eines Spiels nicht verinnerlichen kann, ist die Strategie, das Spiel so weit wie möglich zu vermeiden, und nicht versuchen wollen, das Spiel auch noch gewinnen zu wollen. Ich musste eben lernen zu aktzeptieren, für immer ein "Looser" zu sein. In klaren Worten: Für mich wäre es besser für 4 Euro die Stunde Regale einräumen oder Klo putzen als mich selbstständig zu machen. Allerdings gebe ich zu, das selbst solche Jobs mittlerweile sehr knapp sind. Das heisst aber nicht, daß Selbstständigkeit dadurch zur Alternative wird. Wenn mein Schiff im Nordpolarmeer sinkt, habe ich nur noch die Alternative des Rettungsbootes. Selber schwimmen (auch mit Schwimmweste) ist definitiv KEINE Alternative. Aber möglicherweise bist Du ja, im übertragenen Sinne, ein Wal. Für Wale ist es ok, im Nordpolarmeer zu schwimmen. Und die wären wiederum auf dem Schiff oder im Rettungsboot fehl am Platze. :-) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: >Zum einen bin ich selber das beste Beispiel dafür, das auch >Leute mit Hochschulabschluss durchaus Probleme mit >Rechtschreibung haben, die so gravierend sind, das sie nur >mit einem "Kurs" kaum zu beseitigen sind. Wie ich sehe, beherrschst du die Rechtschreibung aber ganz ausgezeichnet. Ich meinte eher die Kategorie Analphabeten. Immerhin sollen wir so um die 5 Prozent davon haben. Ich selbst kenne manche noch von früher aus der Schule. Die bekamen nicht mal den Hauptschulabschluß, können bis heute ihren eigenen Namen nicht schreiben, und auch kein Ortsschild lesen, wo man gerade durch fährt. Sind aber erfolgreiche Hilfsarbeiter auf dem Bau geworden. >Zum anderen bin ich selber auch das beste Beispiel dafür, das Du >einen Hochschulabschluss nach ein paar Jahren auch vergessen kannst. >Bei Techniker Ausbildungen ist (war?) es so, das die auch offiziell >"verfallen" wenn Du nicht nach dem Bestehen irgendwann ein paar >Jahre Praxis vorweisen kannst. Ich weiß, daß mein Abschluß und die gesamten über 20 Jahre BE und die bestandenen Titel in den Elektrobranchen nichts mehr wert sind. Das sagte mir kürzlich noch eine Personaltante eines Dienstleisters geradeaus ins Gesicht. Aber, ich liebe es, das ist alles, was ich in meinem Leben gelernt habe, ich kann und will es niemals ignorieren, und führe es in der Arbeitslosigkeit eben als Hobby fort. >Wenn ich hier so einige Diskussionen verfolge, merke ich, das ich >riesen Wissenslücken bekommen habe, und eigentlich 2-4 Semester >Studium nachschieben müsste. Das Studium, war bei mir nur mal das i-Tüpfelchen für die Grundlagen. Alles wesentliche, was immer ich brauchte, brachte ich mir stets in Eigeninitiative, und vor allem, aus Interesse, bei. Und das ist der Löwenanteil. >Wenn meine vorauszusehende Arbeitslosigkeit irgendwann einsetzt, >werde ich jedenfalls zum erstbesten Verleiher gehen, der mich >überhaupt nimmt, und froh sein, eine Stelle zu haben. Wenn du am richtigen Ort wohnst, z.B. Ballungszentrum, und die Verleihsachen nicht allzu große Probleme bereiten, und räumlich noch nah liegen, ja, ok. Ich bekomme da gelegentlich äußerst tolle Angebote, die im Grenzbereich zu Hartz-IV liegen, aber man trotzdem mit dem Koffer unter dem Arm bis zu 900 km weit reisen darf. >Abgesehen von diesen Ausnahmen sind aber genau die Probleme, die >bei einem Langzeitarbeislosen dazu führen das er langzeitarbeitslos >ist, aber auch genau die Probleme, die verhindern das er sich >erfolgreich selbstständig macht. Genau aus diesen Gründen, wurde mir von professionellen Coaches dringendst von sowas abgeraten. Es sei die allerschlechteste Ausgangsposition für Erfolg. Etwas aus Not und Verzweiflung zu beginnen, endet gelegentlich in noch größerer Not. Siehe Ich-AG, was zu recht vor einiger Zeit völlig eingestampft wurde.
>Siehe Ich-AG, was zu recht vor einiger Zeit völlig eingestampft wurde.
Das ist eingestampft worden weil es zu viel Missbrauch gegeben hat.
Das heißt jetzt Gründungszuschuss, gibt es für 9 Monate nach der Begutachtung deines Geschäftsplanes durch eine fachkundige Stelle (Bank, IHK,...) in der Höhe vom ALG1 plus 300EUR für Versicherungen. Für ALG-2-Empfänger gibt es was ähnliches, ist aber Ermessenssache.
Mike Hammer schrieb: >>Siehe Ich-AG, was zu recht vor einiger Zeit völlig eingestampft >>wurde. >Das ist eingestampft worden weil es zu viel Missbrauch gegeben hat. Das auch, möglicherweise sogar hauptsächlich deswegen. Und zwar Mißbrauch von Leuten, die es nicht nötig haben. Z.B. die gelangweilte Arzt- oder Anwalts-Ehefrau, die ne Modeboutique eröffnen wollte. Diese Info, daß sich die High-Society vorwiegend an dem System noch bereicherte, hab ich persönlich von einer früheren Bekannten, Steuerberaterin, mit der ich gelegentlich über Möglichkeiten sprach, und die solche Klientel kannte. Die wirklich Bedürftigen, sind damit zum großen Teil auf die Nase gefallen. gründungszuschuss schrieb: >Für ALG-2-Empfänger gibt es was ähnliches, ist aber Ermessenssache. Für mich nicht mehr, habs zu spät erfahren. Bin über die 9 Monate hinaus, habs versucht, an verschiedenen Stellen angesprochen, da geht nichts mehr. Es scheint tatsächlich Ermessenssache zu sein.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Es scheint tatsächlich Ermessenssache zu sein. Dann frag wann Dein zuständiger Mitarbeiter Urlaub hat und geh zum Vertreter in genau in DIESER Zeit. Spätestens nach dem Exitenzgründerleeergang weißt Du, daß man für ein Geschäft auch ausreichend KUNDEN braucht und meist eine längere Startphase hat.
Das Arschamt sollte denen, die sowieso keine Chance auf einem Job haben lieber von der Betreuungs- und Bewerbungspflicht befreien und sich mit den paar restlichen Ersparnissen selbständig machen lassen. Kann ja zunächst was Freiberufliches auf kleiner Flamme sein. So ist das nur brachliegendes Know-How das wegen Mängeln in der Gesetzgebung der Wirtschaft nicht mehr zur Verfügung steht. Zur Zeit macht unsere Kanzlerin wieder Sprüche in die Richtung obwohl die doch genau weiß, oder wissen müsste, das das System mit den Sozialgesetzen viel zu steif und unflexibel ist. Die paar Kröten die der Steuerzahler da zahlt bekäme der Staat dann über Steuern wahrscheinlich wieder rein. Aber vielleicht hat man auch Angst das Massen von neuen Selbständigen die Märkte destabilisieren und das wäre dann auch wieder nicht richtig. Ich bin mir nicht sicher, aber besonders Pfiffige haben eine Selbständigkeit und rechnen sich so arm das die aufstockendes Hartz 4 bekommen und alle Gewinne in den Betrieb stecken mit der Folge das die Inhaber Jahrelang arm wie ne Kirchenmaus bleiben aber der Betrieb Gold wert und das sogar legal ist.
Mike Hammer schrieb: > Arschamt 1. Wenn schon, dann Arschagentur bzw. Arschgemeinschaft. 2. Hast du hier (Beitrag "Re: Wer von euch ist arbeitslos?") durchblicken lassen, dass du schon über 50 Jahre alte bist, also bitte, lasst uns alle in einem vernünftigen Ton reden.
Für Personengruppen, die nach jahrelanger Berufstätigkeit, ohne Bewerbungen schreiben zu müssen, plötzlich arbeitslos werden, kann es sicher sinnvoll sein ein Bewerbertraining zu besuchen. Ich habe mal bei der AA nach Trainingsveranstaltungen gefragt, was Vorstellungsgespräche angeht, um sich dort zu verbessern oder den Lebenslauf zu optimieren (Aufbau, Formulierung etc.). Fehlanzeige ! Vom Hören-Sagen werden in einem Bewerbertrainung der AA nur die einfachsten Grundlagen vermittelt. Für Absolventen gibt es genug Fachliteratur. Bei Vorstellungsgesprächen hilft nur üben üben üben. Solche Fragen wie, welches Tier wären sie am liebsten, sind mir noch nie untergekommen. Im Zweifel: Löwe, ich habe heute noch nicht gefrühstückt.
@dagger >dass du schon über 50 Jahre alte bist, also >bitte, lasst uns alle in einem vernünftigen Ton reden. Genau 50 bitte. Mach mich nicht älter als ich bin. Jetzt muss ich mich mit diesem Top50- Sch... rumschlagen der auch nichts bringt. Da wird man noch mehr bevormundet und vera... Ansonsten meinetwegen, aber dann musste auch was Substanzielles mal posten das es Wert ist darüber zu diskutieren. A...amt war auch nicht meine Idee aber verdient haben die es. Ich hab übrigens mein Alter nicht angegeben um mich belehren zu lassen gleichgültig wie alt DU bist. Wir wollen doch nicht noch dem uhu Recht geben der sich über persönliches in aller Regel ausschweigt. Überzeugende Meinungen will ich hier lesen und dann selbst entscheiden ob ich das für mich nutzen kann. >1. Wenn schon, dann Arschagentur bzw. Arschgemeinschaft. Was machte denn eine Agentur aus? Agenten, Außendienstmitarbeiter etc. aber sowas haben die meines Wissens gar nicht, nur Schreibtischtäter.
Peter schrieb: >Ich habe mal bei der AA nach Trainingsveranstaltungen gefragt, Wenn du dir mal was antun möchtest: Versuchs mal bei der ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit) in Bonn direkt, die haben mit deiner lokalen Agentur wenig zu tun. Seit 2008 gibt es da das so genannte Ingenieurprojekt, wo versucht wird, arbeitslose Akademiker zu vermitteln. Ich wurde mal gefragt, und hatte dann zu dieser Stelle separaten Kontakt und Betreuung. Es war ein einwöchiges Ingenieurprofiling in 100 km Entfernung mit drin. Und eine Suchanzeige in deren Stellenjournal, was die Arbeitgebern zusenden. Allerdings, gängeln die dich auch zu bundesweiten Jobbörsen, mit Rechtsbelehrung zum ALG. Muß man für sich abwägen. Auf Grund meiner Langzeitarbeitslosigkeit, hab ich von dort schon Monate lang nichts mehr gehört. Die haben mich dann jetzt wohl abgeschrieben. Mit ein paar interessanten Firmen bekam ich durch das Journal noch Kontakt. Passte aber wegen des Profils nie exakt, und die versuchten es stets im zweiten Satz nach der Kontaktaufnahme schon mit Dumpinglohngeschwafel. Liegt wohl nahe. Leute, die vom Amt kommen... Mike Hammer schrieb: >Das Arschamt sollte denen, die sowieso keine Chance auf einem >Job haben lieber von der Betreuungs- und Bewerbungspflicht >befreien und sich mit den paar restlichen Ersparnissen >selbständig machen lassen. Ich wäre ja noch dafür, daß diese Institution teilweise aufgelöst wird, und die frei werdenden Verwaltungsgelder den Bedürftigen echt zur Verfügung gestellt werden. Damit ließe sich dann einiges mehr veranstalten, als wie es zur Zeit ist. Aber, man möchte wohl keine neuen Konkurrenten am Markt schaffen... >Genau 50 bitte. Ooch, Mike, egal wie die Lage ist, aber ich persönlich hatte mich an diesem Tag riesig gefreut, und ganz nett im winzig kleinen Kreis gefeiert. Den erreicht nicht jeder! >Ich hab übrigens mein Alter nicht angegeben um mich belehren >zu lassen ... An sowas denke ich hier gelegentlich auch. Mal was grundsätzliches zu diesem Thema: Ich finde es von manchen Zeitgenossen einfach wie ein braunes Stoffwechselprodukt, nämlich Schei*e, wenn irgendwo quer über Threads alles gegen jeden verwendet wird. Heute schon mehrmals gesehen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wenn du dir mal was antun möchtest: Versuchs mal bei der ZAV (Zentrale > Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit) in Bonn > direkt, die haben mit deiner lokalen Agentur wenig zu tun. Seit 2008 > gibt es da das so genannte Ingenieurprojekt, wo versucht wird, > arbeitslose Akademiker zu vermitteln. Danke für den Hinweis, den Tipp / Hinweis hätte aber auch mein Sachverwalter mir geben können. Zeigt aber gut, wie toll die AA halbwegs qualifizierte "Kunden" vermittelt.
Mike Hammer schrieb: > Agenten, Außendienstmitarbeiter etc. aber sowas haben die meines > Wissens gar nicht, nur Schreibtischtäter. Werbeagenturen (und viele andere wie z.B. die Bundesnetzagentur) haben sowas auch nicht und sind trotzdem Agenturen. Mike Hammer schrieb: >>1. Wenn schon, dann Arschagentur bzw. Arschgemeinschaft. > Was machte denn eine Agentur aus? Bestimmt nicht Agenten und Außendienstmitarbeiter. Mike Hammer schrieb: > Genau 50 bitte. Mach mich nicht älter als ich bin. Entschuldigung. Mike Hammer schrieb: > A...amt war auch nicht meine Idee Macht die Sache nicht besser. Mike Hammer schrieb: > Überzeugende Meinungen will ich hier lesen Meinungen werden durch Kraftausdrücke nicht überzeugender und das Emotionen mit im Spiel sind, sollte auch so klar sein. Ich denke wir beenden das hier, eine Meinung werden wir wohl nie haben.
>Ich denke wir beenden das hier, eine Meinung werden wir wohl nie haben. Wäre auch schlimm gleichgeschaltet zu sein. Ein gehöriges Maß an Skepsis sollte immer toleriert werden. >Mike Hammer schrieb: >>1. Wenn schon, dann Arschagentur bzw. Arschgemeinschaft. > Was machte denn eine Agentur aus? >Bestimmt nicht Agenten und Außendienstmitarbeiter. Hier haben wir es mal ganz genau, also nix mit Außendienstlern o.ä. http://de.wikipedia.org/wiki/Agentur
Peter schrieb: >Danke für den Hinweis, den Tipp / Hinweis hätte aber auch >mein Sachverwalter mir geben können. Ich wurde damals durch meinen Sachverwalter gefragt, und konnte es auch nicht direkt verneinen, da ich ja auch kooperativ sein wollte. Die ZAV wandte sich etwa Ende 2008 erstmals an die Agenturen, um geeignete Personen ausfindig zu machen. Darunter war dann ich. Wie oft da ein Refresh statt findet, und an welche Agenturen sich die ZAV wandte, entzieht sich meiner Kenntnis. Über Erfolgsquoten der Vermittlung, ebenso. Daher kam meine Idee, dich eventuell selbst an die ZAV zu wenden. Mir hat bisher nichts geholfen, aber vielleicht entsteht für jemand anderes da ein kleiner Lichtblick.
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