Ich habe hier in einige Threads reingelesen, wo es um das Verzinnen von Platinen ging. Aber die Methode, nach der ich suche, habe ich darunter leider nicht gefunden. Diese Methode wurde mal in einem anderen Thread hier Beitrag "Modifizierter Laminator - 1A Ergebnis" von einem user names "kalobyte" kurz angesprochen, aber leider nicht wirklich erklärt. Dazu wurde auch ein video gepostet, nämlich das hier (unteres video): http://easyelectronics.ru/izgotovlenie-pechatnyx-plat-videourok-nomer-dva.html Sieht ja schon sehr abenteuerlich easy aus. Leider ist alles auf russisch und das verstehe ich nunmal nicht. Meine Frage an euch: kennt jemand diese Methode zum Verzinnen oder kann sich jemand darauf einen Reim machen? Andere Frage betrifft das Sur-Tin. Ist es nötig, die gesamte Packung zu verwenden? Ich mein - man könnte sich doch auch einfach nur die Hälfte oder ein Drittel der Lösung ansetzen, wenn man weniger Verzinnungsbedarf hat. Sicher... die Lösung hält zwar - soviel ich lesen konnte - einige Zeit, aber ich habe nur gelegentlich Bedarf, und da sind mir einfach 2 Liter zuviel. Das schon nicht nur den Geldbeutel, sondern auch das Giftmobil.
Ronny schrieb: > man könnte sich doch auch einfach nur die Hälfte > oder ein Drittel der Lösung ansetzen Mann kann. Was sollte einen denn daran hindern?
Hi, Ronny schrieb: > Andere Frage betrifft das Sur-Tin. Ist es nötig, die gesamte Packung zu > verwenden? Ich mein - man könnte sich doch auch einfach nur die Hälfte > oder ein Drittel der Lösung ansetzen, wenn man weniger Verzinnungsbedarf > hat. Das dritteln klappt sogar sehr gut! ICh mache das immer so. Komme so immer 1 1/2 Jahre damit aus, ohne das ich zuviel "Mief" ertragen muss. Kleiner als 1/3 würde ich aber nicht gehen... Das Hauptproblem ist halt die Dosierung. Das Sur-Tin besteht aus drei Komponenten, einmal flüssig, zweimal fest. Problematisch ist das die Menge eines der beiden pulverförmingen Bestandteile sehr klein ist, muss man ein gutes Augenmaß oder empfindliche Wage haben um das gut zu dosieren. Ich habe mir für die Pulver vorher entsprechende Dosen in passender Größe aus der Apotheke besorgt (ca 20ct. Stk) und schweiße diese mit dem restlichen Inhalt nach dem anmischen sicherheitshalber wieder ein. (Keine Ahnung wie die Chemikalien auf Luftfeuchtigkeit reagieren,.. Sicher ist sicher) Gruß Carsten
Was soll das chemisch verzinnen denn bringen? Gut, es verhindert das das Kupfer oxidiert und die Platine auch länger gut lötbar bleibt aber das kann man auch mit Lötlack erreichen. Beim löten selbst verdampft das Chemisch-Zinn im Bereich der erhitzten Stelle und dann hat es keinen Nutzen mehr, was auch wohl nicht der Zweck ist. Ich habe früher versilbert was auch nicht wirklich vorteilhaft war wenn die Oberfläche später dann schwarz wurde. Es geht aber auch anders: http://www.youtube.com/watch?v=upE12oObR8c Muss jeder selbst wissen was die beste Lösung für ihn ist.
>Was soll das chemisch verzinnen denn bringen? Bessere Lötbarkeit. >Beim löten selbst verdampft das Chemisch-Zinn Woher hast du diese Iformation? Siedepunkt von Zinn: 2602 °C (Quelle: WebElements) Du lötest also mit Weißglut?
Durch ausprobieren mit einem normalen Weller Magnastat-Lötkolben. Die paar Atomschichten haben doch keine so feste Bindung.
Mal eine Frage zu Sur-Tin: ist der Photolack der Bungard-Platinen beständig dagegen? Ich lass den Photolack nach dem Ätzen als Lötstopp drauf und belichte nur die Pads nochmal - nachdem das recht gut funktioniert, ich aber trotzdem verzinnen würde, stehe ich vor dieser Frage.
Ich verwende einfaches Lötfittingslot - die Paste erhitze ich dabei nur soweit das sie trocken erscheint - Die erzeugte Zinnschicht ist dabei sehr gleichmässig und gleicht einer Industriell gefertigten. Falls interesse besteht kann ich ein Video aufnehmen mfg Richard
Ronny schrieb: > Meine Frage an euch: kennt jemand diese Methode zum Verzinnen oder kann > sich jemand darauf einen Reim machen? Er löst Zitronensäure in Wasser und legt ein Stück Roses-Metall hinein. Kocht das ganze und legt dann die Leiterplatte hinein. Dabei wird anscheinend das Kupfer mit dem Roses-Metall überzogen. Roses-Metall gibt es hier: http://www.tmp-loettechnik.de/shop/produkt/32/13/tmp-roses-metall-100g/ Zitronensäure im Lebensmittelgeschäft.
Atomschichten: Sur-Tin sorgt für ca 5µm, das sind ne Menge Atomschichten. Ich verwende das Zeug auch, auch mit nem Magnastat. Dieser Effekt ist mir trotz rumbratens nie aufgefallen. Vllt sollte man die Platine auch länger als 2s in die Lösung legen für mehr als einige Atomlagen wenn ich das mal so parodieren darf. MfG Echo
Ich habe auch Sin-Tur verwendet, aber das die Platine dadurch besser lötbar sein soll, kann ich nicht bestätigen. Eine saubere Kupferoberfläche mit Lötlack ist wesentlich besser zu löten. Wenn die SinTur-Lösung schon sehr aufgebraucht ist, lässt sich der Zinn-Überzug sogar extrem schlecht löten, deshalb habe ich es wieder aufgegeben, ist aus meiner bescheidenen Sicht den Preis nicht wert.
Frank Schlaefendorf schrieb: > Ich habe auch Sin-Tur verwendet, aber das die Platine dadurch besser > lötbar sein soll, kann ich nicht bestätigen. Eine saubere > Kupferoberfläche mit Lötlack ist wesentlich besser zu löten. > Wenn die SinTur-Lösung schon sehr aufgebraucht ist, lässt sich der > Zinn-Überzug sogar extrem schlecht löten, deshalb habe ich es wieder > aufgegeben, ist aus meiner bescheidenen Sicht den Preis nicht wert. Hallo, ist auch meine Meinung. Die Zinnschicht läßt sich nach einiger Zeit fast gar nicht mehr löten. Ich benutze jetzt statt Zinn eine Dynamask Lötstoppmaske. Nachdem diese aufgebracht ist, reinige ich das Kupfer und verzinne alle Pads per Lötkolben. Ist zwar etwas Arbeit, bekomme aber super Ergebnisse. Jogibär
Dem kann ich nur zustimmen. Bessere Lötbarkeit konnte ich wirklich nicht feststellen, hab mir von dem ganzen was anderes versprochen. Dafür ist es relativ aufwendig (das Bad muss jedesemal erwärmt werden), und bis man zum ersten mal eine saubere Schicht draufhat braucht man ein paar Versuche, da ich zumindest immer Flecken drauf hatte. Ich persönlich finde die Methode mit Dynamask, Reinigungsalkohol und Flussmittelstift wesentlich besser, und mal ehrlich wenns verlötet ist sieht man eh nix mehr von dem ganzen Sur-tin Zauber.
A. schrieb: > Ich persönlich finde die Methode mit Dynamask, Reinigungsalkohol und > Flussmittelstift wesentlich besser, und mal ehrlich wenns verlötet ist > sieht man eh nix mehr von dem ganzen Sur-tin Zauber. Nun ja, beim Aushärten der Lötstoppschicht werden die Pads trotz Belüftung ganz schön verunreinigt. Bevor jetzt irgendwelche Herren aufschreien -> ja ich reinige die Platinen nachher sorgfältig und beachte auch den Arbeitsschutz: Ich reinige die Platinen nach dem Aushärten mit ein wenig auf ein Tuch geträufelte verdünnte Salzsäure. Richt ein wenig aufdringlich, aber nach dem Reinigen und dem Versiegeln mit Flußmittel ist das Verzinnen ein Kinderspiel. Ich erziele wirklich erstkassige Ergebnisse. Dies hat sich nach mehreren Versuchen als die beste Methode herausgestellt. Jogibär
> Roses-Metall gibt es hier: > Zitronensäure im Lebensmittelgeschäft. Man will allerdings kein Bismuth auf Platinen. Ist zwar nett, daß das Metall in kochendem Wasser flüssig wird, aber unbrauchbar.
MaWin schrieb: > Man will allerdings kein Bismuth auf Platinen. Du willst das nicht, anderen ist es vielleicht egal. MaWin schrieb: > Ist zwar nett, daß das Metall in kochendem Wasser flüssig wird, > > aber unbrauchbar. Schon ausprobiert, oder woher beziehst du deine Weisheiten?
Hmm also da ist das Glanzzinn vom C wesentlich einfacher zu handhaben. Einfach Pulver in heisses Wasser (kann man auch gut vierteln), abkühlen lassen, in Flasche aus Apotheke abfüllen. Das Verzinnen funktioniert dann bei Zimmertemperatur. Einfach Platine rein und es geht los ;) Ergebnisse sind hervorragend, also von einer professionell gefertigten Platine nicht zu unterscheiden. mfg da Michl
Sur-Tin-Verzinnung erfolgt bei mir wunderbar mit Zimmertemp. Damit keine Flecken entstehen muss die Platine natürlich vorher gereinigt werden z.B. mit Aceton und Polyblock. Die Zinnschicht sieht gut bei großen Masseflächen aus. 13€ hab ich schon schlechter ausgegeben muss ich sagen, da is der "Zauber" ganz gut für. MfG Echo
okay dann hab ich was falsch gemacht, bei mir hatt sich das zeug immer am boden abgesetzt und ich musste es immer warm machen und wieder lösen.
Das ist mir nur passiert, als ich das Zeug im Winter im Keller gelagert habe ... wenn man es bei Zimmertemperatur lagert, sollte das nicht vorkommen. Mit dem Octamex-Zinn ( sollte ja auch Sur-Tin-ähnlich sein ) habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Den Unterschied zwischen verzinnt oder nur mit Lötlack behandelt habe ich ganz deutlich gemerkt, und auch bei längerem rumbrutzeln wurde die Zinnschicht soviel ich sehen konnte nicht verletzt. Und für den Fall, dass die verzinnte Platine lange rumlag und schlecht lötbar ist, einfach mal wieder für ein paar Minuten ins Zinnbad legen, und sie ist wieder frisch. Steht auch so im Sur-Tin-Handbuch.
... schrieb: > Du willst das nicht, anderen ist es vielleicht egal. Wohl kaum. Egal ist es nur denen die nicht wissen welche negativen Wirkungen Bismuth dabei hat.
Niko Robin schrieb: > welche negativen > > Wirkungen Bismuth Dann erzähl doch mal welch negative Wirkungen Bismuth haben soll.
Erstmal vielen Dank an euch alle hier für euere Beiträge und Erfahrungsschilderungen, insbesondere auch an "Gast" für seine Erklärung zur Roses-Metall-Methode. Mit dem Sur-Tin war ich mir eben nicht sicher, ob sich ein Teilansatz der Lösung herstellen lässt, oder ob der Zerfall eines der chemischen Bestandteile z. B. nicht bereits mit Anbruch der Packung seinen Beginn nimmt. Offensichtlich aber scheint das erst die Zusammenmischung zu bewirken. Ansonsten sollte das Abwiegen kein Problem darstellen - es gibt Milligrammwaagen bereits für unter 10 Euro. Ich hab so eine zuhause, und die funktioniert für diesen geringen Anschaffungspreis wirklich erstaunlich gut. Am Sur-Tin hielt mich ansonsten eben die Verfallsdauer und daneben auch die offenbar nicht grade ungefährlichen Einzelbestandteile (z. B. Schwefelsäure) und das Produzieren von Chemieabfall ab. Das Roses-Metall scheint in Punkto Kontaktkontaminierung offenbar nicht sonderlich giftig zu sein. Ich bin mir eben auch nicht sicher, ob das Verzinnen überhaupt nötig ist. Optisch ist das natürlich professionell, aber ob's technisch Vorteile bringt, ist wohl eher fraglich. Zur Versiegelung hätte ich ansonsten auch ein Spray zuhause (Isolier-/Schutzlack Teslanol T7 Uniplast). Von Lötlacken habe ich gehört, dass die eine klebrig bleibende Schicht machen - das ist nicht unbedingt das, was ich haben möchte.
Echo schrieb: > Bismut schreibt sich übrigens ohne h... In Deutsch ja, in Englisch mit h Ronny schrieb: > Ich bin mir eben auch nicht sicher, ob das Verzinnen überhaupt nötig > ist. Optisch ist das natürlich professionell, aber ob's technisch > Vorteile bringt, Der einzige Vorteil den Verzinnen bringt ist Erhaltung der Lötfähigkeit über längere Zeit. Gilt nur leider nicht bei chemisch Zinn.
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