Forum: HF, Funk und Felder Vorschlag für 6GHz-Oszillator


von Mad Physicist (Gast)


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Ich bin auf der Suche nach einem LO mit ca. 4-6 GHz. Optimal wäre, wenn 
man die Frequenz in mindestens 4 groben Schritten von 4 bis 6 GHz 
wechseln könnte. Gute Freq.-Stabilität und annehmbares Phasenrauschen 
sind Voraussetzung (d.h. ein offen betriebener VCO kommt nicht in 
Frage).

Hat jemand eine Idee?

Oder weiß jemand wo man einen RF-Generator, der sowas leistet, ausleihen 
könnte ohne gleich arm dabei zu werden?

von Lukas K. (carrotindustries)


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von Mad Physicist (Gast)


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...aber wie sieht's da mit der Stabilität aus?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mad Physicist schrieb:
> ...aber wie sieht's da mit der Stabilität aus?

Ist halt so stabil, wie die Stromversorgung.

Genügt(e) zumindest für alle älteren spectrum analyzer.  PLL wurde
dabei erst zugeschaltet, wenn der span kleiner wurde (beispielsweise
bei 50 kHz/div beim Tek492), um dann den Jitter kleiner zu halten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wie stabil muß es denn sein? Es gab früher die koaxialen Resonatoren mit 
PLL-Stabilisierung auf Vielfache einer Quarzfrequenz. Die sind auf 
mehrere Vielfache (z.B 100 MHz Abstand) rastbar, und haben eine hohe 
Ausgangsleistung bis 1 Watt. Auf Flohmärkten werden sie öfters 
angeboten, hab in Friedrichshafen Ende Juni mehrere gesehen.
Angehängt ist ein Datenblatt von Frequency West,das ich irgendwo 
gefunden habe.
Bei ebay dürfte sowas auch zu finden sein, oft als "brick" wie Backstein 
bezeichnet.
http://www.nr6ca.org/bricks.html
http://www.thegleam.com/ke5fx/brick/brick.htm
Suchbegriff "microwave brick oscillator"

von Mad Physicist (Gast)


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Stabilität 1e-5 (<100kHz) auf der Zeitskala von Stunden wäre gut, 
zumindest nach derzeitiger Planung. Was YIG-Stabilität angeht, hab ich 
keine Erfahrung, sieht aber dann so nach 100uV bei 10V aus.

So ein gelockter "brick oscillator" wär natürlich eine feine Sache. 
Allerdings kann ich bei ebay derzeit nur 3 davon finden und die haben 
nicht die passende Frequenz.

So Flohmärkte wo tatsächlich brauchbare HF-Elektronik angeboten wird 
muss ich auch mal finden... im südlichen Raum Deutschlands vorzugsweise.

von Arno H. (arno_h)


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Mad Physicist schrieb:
> So Flohmärkte wo tatsächlich brauchbare HF-Elektronik angeboten wird
> muss ich auch mal finden... im südlichen Raum Deutschlands vorzugsweise.

Der nächste größere dürfte Weinheim sein, 11.09.
http://ukw-tagung.com/

Arno

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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http://stores.ebay.co.uk/Sinequanon-Surplus-Electronics
die sind öfters auf deutschen Flohmärkten vertreten, Weinheim, 
Friedrichshafen und Saarbrücken http://www.amtec-ev.de/
aber anscheinend gibts derzeit auch hier keinen "brick"

http://www.df6na.de/df6na/surplus.htm
der hat fünf Stück, gefunden mit "brick oscillator surplus"
5856 - 6456 MHz, 6355 - 6805 MHz

von Uwe Bonnes (Gast)


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Ich kann Dir einen Hittite HMC358 zukommen lassen, aber seine Daten sind 
nicht ueberragend. Bei 150 MHz/V "Pulling" machen da schon geringstes 
Rauschen auf der Versorgungsleiting Probleme. Bit extrem Rauscharmen 
Referenzen (LT6656,ADR44x) oder rauscharmen LDOs (LP5900) koenneste Du 
vielleicht Deine Spezifikationen erfuellene

von Wolfgang M. (womai)


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Mad Physicist schrieb:
> So ein gelockter "brick oscillator" wär natürlich eine feine Sache.
> Allerdings kann ich bei ebay derzeit nur 3 davon finden und die haben
> nicht die passende Frequenz.

Heisst das, du brauchst mehr als drei? Ich habe gerade einen 
Mikrowellegenerator gebaut - fuer ~28 GHz, aber das Design ist sehr 
modular und man koennte das daher muehelos auf andere Frequenzbereiche 
umbauen  - einfach den VCO (derzeit ein Eval-Board von Hittite) und den 
Ausgangs-Bandpass (zugekaufte Komponente) gegen passende andere 
austauschen. Der VCO ist auf einen DDS-Generator (kleines 
selbstentwickeltes Modul, quarzstabilisiert) als Referenz gelockt, die 
Ausgangsfrequenz ist daher praktisch beliebig fein einstellbar. 
Gesteuert wird das ganze von einem Mikrocontroller, Kontrolle ueber 
Frontpanel (Drehknopf & LCD-Display) oder RS-232 und (optional) GPIB.

Ganz umsonst ist das Geraet natuerlich nicht, fertig aufgebaut VP ca. 
US$3000 ohne GPIB. Dafuer kann man es bei Bedarf in Kleinserie fertigen. 
Jitter/Phasenrauschen ist nicht ganz so gut wie ein RF-Generator von 
z.B. Agilent (die kosten aber auch entsprechend mehr), aber VIEL besser 
als irgendein Open-Loop-Design. Ich messe ca. 0.2ps Jitter bei 28 GHz 
(ein guter Teil dieses Wertes ist allerdings das verwendete 
Oszilloskop). Frequenzgenauigkeit und -stabilitaet haengt vom 
verwendeten Quazoszillator ab - meiner hat 25ppm (also 2.5E-5) als Spec.

Wenn's natuerlich nur ein Einzelstueck ist, dann ist EBay aber wohl der 
bessere Weg.

Wolfgang

von Mad Physicist (Gast)


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Danke für die Tips!

@Uwe Bonnes: Danke fürs Angebot, aber ich fürchte, das Dings macht mich 
nicht glücklich. Ohnehin sollte eine Frequenz bei ca. 4GHz liegen...

Ich spiele schon mit dem Gedanken, einfach ein paar Oszillatoren zu 
verwenden und einfach per Jumper-Kabel umzustecken. Die CVCO55-Serie von 
crystek wäre z.B. geeignet, oder ein paar von Z-Comm (z.B. CRO6000Z, 
6GHz, 18MHz/V; CRO3956A-LF, 3.95GHz, 11MHz/V); wobei dann der 
Unterschied zum HMC358 nicht mehr so groß ist. Eine Lösung mit weniger 
Eigen-Bastelei und aufwändiger Bauteilbeschaffung wäre mir in diesem 
Falle aber lieber...

Ich such mal weiter... (microwave generator, rf synthesizer, brick 
oscillator)

von Mad Physicist (Gast)


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@Wolfgang
> Heisst das, du brauchst mehr als drei?
Nein, das soll heißen, ich brauche genau einen, aber er muss die 
richtige Frequenz ausspucken (was die 3 bei ebay nicht tun).

Wenn ich das richtig sehe, dann macht Dein Design im Wesentlichen nichts 
anderes als ein DDS-Signal im MHz-Bereich mit einer PLL 
hochzumultiplizieren, wobei der (primäre) Ausgangsfrequenzbereich von 
der VCO tuning range abhängt. Der Unterschied zum Agilent/R&S-Generator 
ist natürlich außer dem Phasenrauschen (und evtl. Spurs) noch, dass man 
letztere normalerweise über mehrere Dekaden verstimmen kann, während bei 
den VCOs normalerweise eine Oktave schon ein Problem darstellt.

Rein interessehalber: Was ist denn der Frequenzbereich von dem 
28GHz-Generator?

von Wolfgang M. (womai)


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Ja, ganz richtig erfasst. Spurs sind allerdings kein grosses Problem 
hier (habe's mit einem 50-GHz-Spektrumanalsator ueberprueft), denn das 
meiste filtert der Bandpass am Ausgang raus. Und ebenso richtig, dass 
der Einstellbereich vom verwendeten VCO abhaengt - und das geht mit 
wenigen Ausnahmen nur bis zu einer Oktave. Das derzeitige Geraet schafft 
24 - 28.3 GHz, was den spezifischen Kundenanforderungsn (Taktgenerator 
fuer 26-28 GHz) vollauf genuegt.

Wolfgang

von Martin L. (Gast)


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Was spricht denn gegen eine PLL mit entsprechendem VCO? Da hat man erst 
mal die Anforderungen an den Drift weg.
Wenn ich es nicht fertig als Chip kaufen könnte (Wobei AD doch sicher 
was passendes hätte, oder?) würde ich die übliche Zwei-Transistoren 
Schaltung mit Mikrostreifenleitungen als Resonator mit Kapazitätsdioden 
am Ende verwenden.
Damit K nicht zu groß wird (und weil man den Ziehbereich wohl sonst 
sowieso nicht erreichen wird) kann man die Schaltung 4 mal aufbauen oder 
Kondensatoren/Leitungsstücke zuschalten.
Aber eher nichts für den ersten HF-Entwurf weil VCOs bauen noch ein 
bisschen mehr Erfahrung braucht als einfache Verstärker, 
Dämpfungsglieder usw.

Viele Grüße,
 Martin L.

von Mad Physicist (Gast)


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> Was spricht denn gegen eine PLL mit entsprechendem VCO?
>
Dagegen spricht, dass ich eigentlich nur "mal schnell" einen Generator 
für 4-6 GHz bräuchte, um auszuprobieren ob ein bestimmter abgedrehter 
Ansatz funktioniert.

Entsprechende voll integrierte Lösungen für 4-6 GHz konnte ich leider 
bislang nicht finden.

Denkbar wäre vielleicht ein ADF4350 (2.2-4.4 GHz) mit nachgeschaltetem 
Frequenzverdoppler, wenn jemand einen Vorschlag für letzteren hat.
(ADL5801 Mixer mit LO=RF?)

von Wolfgang M. (womai)


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Frequenzverdoppler - schau mal bei Hittite (www.hittite.com) - die haben 
eine gute Auswahl (aktiv sowie passiv). Wenn Du ein Eval-Board nimmst, 
bist DU innerhalb von Minuten "up-and-running". Dem Verdoppler musst Du 
aber dann unbedingt einen Bandpass nachschalten, sonst gibt es heftige 
Spurs bei 0.5*fout und 1.5*fout (d.h. der Eingangsfrequenz und deren 3. 
Oberwelle). Minicircuits koennte eventuell noch gehen, und die sind 
preiswert und liefern schnell. Ansonsten Marki Microwave, die sind 
preismaessig auch noch nicht so schlimm und haben VIEL besseres 
Filterverhalten - aber leider u.U. lange Lieferzeiten.

Wolfgang

von Purzel H. (hacky)


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>>> Was spricht denn gegen eine PLL mit entsprechendem VCO?
>>
>Dagegen spricht, dass ich eigentlich nur "mal schnell" einen Generator
>für 4-6 GHz bräuchte, um auszuprobieren ob ein bestimmter abgedrehter
>Ansatz funktioniert.


Dann sollte man damit zu Leuten gehen, die solche Geraete schon haben. 
Wir haben solche Geraete zum Beispiel. Fuer ne gute Story dazu machen 
wir einen Versuch.

von Ralph B. (rberres)


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Ich suche auch noch einen Generator 1-6GHz. Frequenzraster von 100KHz 
würde ausreichen. Nur Pegelstabil muss er sein.

Idealerweise würde er über eine IEC-Bus Schnittstelle verfügen, damit 
ich den vom Rechner steuern kann.

Den benötige ich vorübergehend um den selbstgebauten Kalibrierspeicher 
meines Spektrumanalyzers zu füllen.
Der Kalibrierspeicher dient dazu um die Ungenauigkeiten der 
Mittenfrequenz, sowie der Durchlausdämpfung eines nachträglich 
eingebauten Yigfilters für die höheren Bereiche zu beseitigen.


Ralph Berres

von Mad Physicist (Gast)


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@Wolfgang (womai)
> Frequenzverdoppler - schau mal bei Hittite (www.hittite.com)
>
...in der Tat, eine Gute Idee. Vom Frequenzbereich kommt dann eigentlich 
fast nur der HMC158C8 in Frage. Das ganze wird dann natürlich eine 
ziemliche Filter-Schlacht. Denn schon der ADF hat ja einen Gartenzaun an 
Spurs, also erst mal Tiefpass, dann Doppler, dann Bandpass 
(Hoch+Tiefpass).

Wie/wo/bei welchem Distri bestellst Du bei Minicircuits-Komponenten?


>Dann sollte man damit zu Leuten gehen, die solche Geraete schon haben.
>Wir haben solche Geraete zum Beispiel. Fuer ne gute Story dazu machen
>wir einen Versuch.
>
hm... also wenn das Gerät zu mir kommen kann dann könnte man vielleicht 
darüber reden. (Am Versuch hängen noch ein paar Komponenten die mir 
nicht gehören und die an ihrem Ort bleiben müssen).

von Wolfgang M. (womai)


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Wenn es mehrere Filter werden muessen, wuerde ich sehr genau bei 
Minicircuits schauen - dann bleibt das ganze finanziell im leistbaren 
Rahmen (rechne so mit ca. $50 pro Filter). Uebrigens ist es 
typischerweise besser einen richtigen Bandpass zu nehmen statt einer 
Serienschaltung aus Hochpass und Tiefpass - vorausgesetzt natuerlich, Du 
bekommst einen mit dem richtigen Durchlassbereich. Nachdem die 
Frequenzen aber um 50% auseinanderliegen (fout/2 und 3*fout/2 
wegfiltern, fout durchlassen), sollte sich das schon machen lassen.

Ich bestelle bei Hittite immer direkt (ich sitze allerdings selber 
direkt in den USA) - bei dem entsprechenden Bauteil in der Liste einfach 
auf "Order" klicken, dann kommt man zur Seite, wo man die Chips sowie 
die Eval-Boards (mit bereits montiertem Chip) mit Kreditkarte bestellen 
kann. Wenn Deine Anwendung beruflich ist, kannst Du auch versuchen, die 
Boards als Gratis-Samples zu bekommen, Hittite hat seit kurzem ein recht 
gutes Sample-Programm ueber das ich schon ein paar Boards bekommen habe 
- allerdings checken die schon recht genau, wer da bestellt, aber ich 
arbeite guenstigerweise fuer einen sehr guten Kunden von ihnen...

Wolfgang

von dc4mg (Gast)


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Hallo

versuchs mal in der e bucht mit 200252214943.
Ich habe selbst eine Variante davon bei 9-10 Gz im Einsatz mit guten 
Eigenschaften .
Oder generell dort mit der Suche nach Stellex, das ist SurplusMaterial.
Einen Artikel zu den Eigenschaften (Phase Noise etc. ) und 
Anpassungmöglichkeiten gibts bei 
http://www.thegleam.com/ke5fx/stellex.htm
. Im prinzip kannst du dieses Modul natürlich auch mit anderen VCOs 
betreiben, dann ist allerdings etwas Löten angesagt.

Hhans, dc4mg

von Mad Physicist (Gast)


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@dc4mg
> versuchs mal in der e bucht mit 200252214943.
Danke; interessante Dinger. Dumm nur, dass der bei 5.8 GHz anfängt, ich
würde schon gerne bis 4GHz runter können.

@Wolfgang
> Ich bestelle bei Hittite immer direkt [...]
Ja, mit der Kreditkarte, das hab ich bei Hittite auch schon gemacht. Was 
mich aber eigentlich interessieren würde (s.o.): Wo/wie bestellst du bei 
MiniCircuits?

Mad Physicist

von branadic (Gast)


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Hallo,

MiniCircuit-Bauteile kann man bspw. auch über 
http://www.industrialelectronics.de/ bestellen. Auch wenn das auf den 
ersten Blick nicht so wirkt, die verkaufen auch an Privatleute.

Gruß, branadic

von Purzel H. (hacky)


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Industrialelectronics - die superpfeiffen. Ja nie. Die wollen eine 
Bestellung, dann eine Vorauszahlung, und wenn sie das Geld haben senden 
sie eine Bestellung in die USA. Bis ich die Teile hatte, waren 6 Wochen 
durch.
Seither bestelle ich in den USA direkt. Dann habe ich die Teile in 
einigen Tagen. Wegen Zollgebuehren und so mach ich jeweils eine 
groessere Bestellung auf's mal.

von Wolfgang M. (womai)


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Mad Physicist schrieb:
>> Ich bestelle bei Hittite immer direkt [...]
> Ja, mit der Kreditkarte, das hab ich bei Hittite auch schon gemacht. Was
> mich aber eigentlich interessieren würde (s.o.): Wo/wie bestellst du bei
> MiniCircuits?

Oops, da habe ich mich verlesen. Aber auch bei Minicircuits bestelle ich 
direkt und bezahle mit Kreditkarte. Zumindest in den USA halten sich 
dabei die Versandkosten in Grenzen, aber wie das nach Europa ist, weiss 
ich nicht.

Wolfgang

von Mad Physicist (Gast)


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> Aber auch bei Minicircuits bestelle ich direkt und bezahle mit Kreditkarte.
Wusste gar nicht, dass das möglich ist! Also wenn man auf den "..."-Link 
in der Preisspalte drückt und dann beim neuen Fenster auf den Model-Link 
(der sonst ein Fenster mit Datenblatt-Link bringt), dann steckt das die 
Komponente in den shopping cart. Da muss man ja erst mal drauf kommen! 
Nicht gerade sonderlich absatzförderliche Lösung, aber die 
MiniCircuits-Website ist sowieso etwas komisch...

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