Hallo, ich hab günstig eine kleine 230V Drehbank gekauft. Ist eine Proxxon SD300 samt Fräsaufsatz in gutem Zustand und die würde ich gerne in eine CNC Bank/Fräse umbauen. Ich hab nicht vor, die Bank komplett über einen PC zu steuern. Ich würde mir gerne in Pult mit LCD bauen, in dem ein Atmel uC sein Dienst verrichtet und die Motoren steuert. Der uC soll lediglich kleinere Abläufe steuern, wie Gewinde schneiden, verschiedene Vorschübe auf allen Achsen (getrennt und im Verbund). Also keine wirkliche CNC - eher eine semiautomtisierte Maschine. Wenn die Bank komplett umgebaut ist, kann ich sie immer noch in eine waschechte CNC verwandeln. Ich hab die Bank komplett zerlegt, mit Iso und Benzin ausgewaschen und neu gefettet/geölt. Drei Schrittmotortreiber hab ich inzwischen aufgetrieben ( http://www.centent.com/cn0165.htm ) und zwei 48V/500W Netzteile hab ich hier auch noch rumfliegen. Schrittmotoren wollte ich drei 0,9° Stepper mit 2A/Wicklung verbauen. Die beiden für den Kreuzsupport würde ich auf 1,5A/Wicklung begrenzen und den Stepper für die Vorschubspindel mit 2A/Wicklung laufen lassen. Das wären 10A und ein 48V Netzteil sollte reichen. Die Drehzahl des Futters wollte ich über einen Frequenzumrichter regeln. Um die Drehzahl zu überwachen, dachte ich an ein Flag an der Welle, auf der das Futter sitzt. Eine Lichtschranke wird von diesem Flag unterbrochen und der uC kann die Drehzahl errechnen. Keine Frage, die Lösung ist suboptimal - um nicht zu sagen arm, zumal ich hier vernünftige Encoder rumliegen habe (4x 2500bits/Umdrehung). Aber solch einen Encoder fehlerfrei auszuwerten, würde einiges an Rechenleistung kosten - mal ganz davon abgesehen, dass solch ein Script meine uC-Fähigkeiten überschreiten würde. Mit der 1bit/Umbrehung hab ich auch den Vorteil, dass ich stets einen klar definierten Einsprungpunkt habe. Nützlich, wenn ich ein Gewinde in mehreren Durchgängen schneiden möchte: Einstechen und bei Lichtschranke=1 mit entsprechendem Vorschub das Gewinde schneiden. So sollte ich (hoffentlich) bei mehreren Durchgängen immer wieder das Gewinde treffen und jeweils ein paar Zehntel tiefer schneiden. Ich weiß, ist alles etwas laienhaft, aber das darf es ruhig sein :) Jetzt würde ich gerne wissen, ob das alles so machbar ist, wie ich mir das vorstelle. Ich habe auch noch nie mit Frequenzumrichtern gearbeitet. Kann mir evtl jemand einen empfehlen, mit dem ich den 230V Motor regeln kann und der sich bequem über einen uC ansteuern lässt? Gruß, Jakob
bei 230V müsstest du eigentlich ein Relaise bedienen- ob dieses aber flott genug anzieht, ist die frage, wegen beweglichen teilen.
>bei 230V müsstest du eigentlich ein Relaise bedienen- ob dieses aber >flott genug anzieht, ist die frage, wegen beweglichen teilen. Getrunken? Schon mal was von Tyristoren oder Triacs gehört? Die werden in Frequenzumrichtern gerne verwendet...
Hier macht jemand was ähnliches: http://www.plexxart.at/bastelstube/showthread.php?tid=1097 > Eine Lichtschranke wird von diesem Flag > unterbrochen und der uC kann die Drehzahl errechnen. Das ist sinnvoll, wenn der Antrieb mit Schlupf über einen Riemen erfolgt. Ich glaube allerdings, Proxxon hat Zahnriemen. > mit dem ich den 230V Motor regeln kann Hmm, mit FU kann man Drehstrommotore regeln, und sie verlieren an Kraft (im Gegensatz zu einem Getriebe), also muss man leistungsfähigere Motoren einbauen, wenn man ihn nutzen will. Dein Motor wird ein DRehstrommmotor in Steinmetzschaltung mit Kondensator sein, entfern den Kondensator, dann könnte es passen. Insofern reicht vielleicht die Lichtschranke, und für den Spindelmotor ein/aus. Den Vortrieb per Schrittmotor: Erstens braucht man kein riesiges Netzteil. Das ist ein weit verbreiteter Irrtum der CNC-Gemeinde. So ein Schrittmotor braucht beispielsweise 20W, mit den Verlusten des Schrittmotortreibers kommen keine 40W zusammen, da sind 500W Netzteile gnadenlos überdimensioniert. Durch die aktive Stromregelung der Schrittmotortreiber die z.B. 2A durch den Motor jagen, funktioniert der Schrittmotortreiber wie ein Step-Down-Schaltregler, der WENIGER Strom aus der Stromversorgung zieht, z.B. nur 400mA. Allerdings in kurzen Impulsen zu 2A. Es geht eher um die Siebelkso, als um die Leistung der Netzteile. Deine Schrittmotoransteuerelektronik klingt zwar edel, da sie aber automatisch auf Mikroschritt umstellt habe ich Zweifel, wie gut sich mit ihr z.B. Gewinde schneiden lassen (zackig wäre keine Lösung). Besser wäre es wohl, man würde die Mikroschritte per uC direkt vorgeben. Evenetuell erlaubt sie das per Umstellung durch Jumper.
Die SD300 wird über zwei Keilriemen angetrieben. Hab auf EBAY diverse 400V Motoren gesehen, die auf den ersten Blick identische Maße haben. Muss meinen mal exakt vermessen. Vielen Dank für die Aufklärung bzgl der Motoren/Strom. Die Treiber lassen sich mittles Jumper auf Vollschritt oder diverse Mikroschrittauflösungen einstellen. Inwieweit ich damit Gewinde schneiden kann, muss ich sehen. Der uC könnte auch die Zeit in mSek, die die Welle für eine Umdrehung benötigt messen und aufteilen und könnte den Vorschub somit höher auflösen. Ob das so klappt, kann ich natürlich nicht sagen.
Achso, TRIAC ist natürlich auch eine Möglichkeit. Den könnte ich über einen Optokoppler ansteuern...mal schaun. Nur fürchte ich, ich komm um eine Modifikation/Austausch des Motors nicht herum. Brauche in den unteren Drehzahlen schon noch etwas Drehmoment.
Ich habe meine SD300 auch auf 400V 3P umgebaut und betreibe sie an einem Danfoss VLT5000 Umrichter. Den Motor habe ich mir bei EMG extra für die Maschinebe anfertigen lassen. Ich habe gleich einen Motor in der Baugröße 71 statt 63 genommen, dazu muß nur die Trägerplatte geändert werden. Das ging alles sehr bequem und der Preis ist nicht viel höher als von einem Normmotor. Der Motor ist außerdem kürzer, da der Schalter für den Anlaufkondensator wegfällt. Die Ansteuerung des Umrichters ist bei dem Vorhaben das kleinste Problem, die meisten Umrichter bieten alle möglichen Steuereingänge und haben auch integrierte Regler eingebaut.
moin moin, >>Der uC soll lediglich kleinere Abläufe steuern,... und wie willst Du die aufrufen? Hast Du schon mal was von G-Code (RS274) gehört? Sinnvoll wäre eine Kombination aus Handsteuerung und G-Code-Interpreter. Siehe auch hier: Beitrag "TB6560HQ wird ohne Last warm" >>Mit der 1bit/Umbrehung hab ich auch den Vorteil, ... Na ja, den Punkt anzufahren, das wird so nichts werden. Dann schon besser einen kleinen Schrittmotor (z.B. 7,5°) als Drehgeber betreiben. Den Vorschub könnte man dann mit der (lastabhängigen) Drehzahl synchronisieren, sonst wird man auch kein richtiges Gewinde schneiden können. Der Anfang vom Gewinde würden dann immer festliegen. >>Kreuzsupport würde ich auf 1,5A/Wicklung warum Kraft verschenken? Mann kauft auch keinen Porsche, um dann mit angezogener Handbremse zu fahren ;-) Mit Gruß Pieter
Jakob schrieb: > ich hab günstig eine kleine 230V Drehbank gekauft. Ist eine Proxxon > > SD300 samt Fräsaufsatz in gutem Zustand und die würde ich gerne in eine > > CNC Bank/Fräse umbauen. Sowas brauchste hier nicht bringen, die Trottel machen dich Platt. Schau mal hier: http://www.cncecke.de/forum/ Da sind genug Leute die Ahnung haben.
Pieter schrieb: > warum Kraft verschenken? Mann kauft auch keinen Porsche, um dann mit > angezogener Handbremse zu fahren ;-) Weil der Kollege hier: http://stores.ebay.de/techniksky jeweils drei Motoren im Set verkauft. Er hat viele feine Sache, da in seinem Shop. Ein Blick lohnt eigentlich immer. Zum Thema G-Code les ich mich ein. Danke für den Tipp @Sebastian: Danke, werd mich diesbezgl informieren.
Der hier macht einen brauchbaren Eindruck: http://cgi.ebay.de/Elektromotor-Motor-Drehstrommotor-0-25-kW-3000-U-min-B5-/280498500700?cmd=ViewItem&pt=Motoren_Getriebe&hash=item414f03745c#ht_4832wt_972 Von den Maßen sollte es passen...
das ist ein Flanschmotor, der passt nicht. Du brauchst einen Motor mit Fuß, Bauform B3 in der Baugröße 63 oder 71 (mit kleinen Umbauten). Der Motor passt auch nur ohne Klemmenkasten rein. Ich suche mal die Bestellung bei emgr.de raus.
Den Flansch kann man abschrauben, nur müsste ich dann einen Fuß bauen. Wird wohl einfacher, gleich einen passenden zu kaufen. Leider hab ich den Motor nicht hier und kann ihn mir nicht ansehen. Aber vielleicht hat er drei Wicklungen und ich kann ihn verwenden. Habe jedoch die Vermutung, dass es ein zweipoliger Schleifringläufer mit Hilfswicklung ist.
hallo, der beitrag ist zwar etwas älter, ich bin aber darüber gestolpert weil ich selber gerade meine drehbank etwas 'aufpimpen' will. was ich nicht verstehe, ist die notwendigkeit die drehzahl zu regeln. wenn ich keine werkzeugwechsler habe und mit unterschiedlichen werkzeugen arbeite, braucht die drehzahl nicht groß angepaßt werden. drehe ich soviel ab, das sich der durchmesser dramatisch ändert, dann kann man das bei einer 'halbautomatischen' auch per hand regeln. die drehzahlregelung würde ich da also weg lassen. dann bleiben (wenn ich den fräsaufsatz mal unberücksichtigt lasse) nur zwei achsen steuern. dafür gibt es einige umbauvorschläge im internet die auch die proxon umbauen. das ist meist mit relativ einfachen schrittmotoren zu handhaben. es gibt einige die direkt aufsätze für die achsen machen, andere nehmen hier zahnriemen (mädler ist da ein guter lieferant mit allen möglichen zahriemen und zahnrädern). das was mit ein bischen sorge macht ist deine anforderung bezüglich des gewindeschneidens. genau dafür reicht dir der eine impuls pro umdrehung nicht mehr aus. wenn du mit der steigung des gewindes den drehmeisel bewegen willst, muß das reproduzierbar sein. selten schneidet man ein gewinde in einem durchgang. wenn du weiter brauchst (und glaube mir, die brauchst du!) dann müssen die sehr genau wieder in die geschnittenen gewindegänge gemacht werden. ich habe in meiner drehbank ein zahnrad und will die zähne mit einem hallsensor abtasten. da habe ich dann pro umdrehung 36 zähne (jetzt mal geschätzt.. ich hab sie noch nicht gezählt). aber das gibt schon eine erhebliche ungenauigkeit bei der positionierung. dazu kommt noch das problem das sich eine drehbank beim gewindeschneiden sehr 'zickig' anstellt wenn es eine so kleine ist (meine ist auch nicht größer). durch die unterschiedlichen belastungen ändert sich die drehzahl innerhalb einer umdrehung gewaltig. wenn nur ein zahn da ist, kann der vorschub nicht angepaßt werden. du kannst dann erst nach einer umdrehung korregieren. dein encoder würde ich für einen kleinen avr auch nicht verwenden. das ist dafür etwas übertrieben (2500/umdrehung). rechne dir das ganze doch mal mit einem m6 gewinde durch... 1 mm steigung pro umdrehung. wenn sich deine drehzahl nur um 50% ändert (von vor dem werkstück bis zum reinfahren), dein wird dein erster gewindegang nur 0,5mm haben bevor du merkst das du schneller werden mußt. wenn du an das fräsen von gewinde denkst, dann dürfte das größte problem wirklich ein kräftiger antrieb sein, der sehr genau geregelt werden muß. hier mußt du dann extrem langsam drehen das der fräser die späne weg bekommt. überdenke das nochmal, sonst hast du nur viel investiert und dann nur noch frust. bye woodym
hallo, noch eine info die vielleicht interessant ist... meine geplante erweiterung der drehbank (EDM300 von Rothwerk) umfaßt nur eine achse. der prozessor soll hier auch noch ein LCD-Controller ersetzen. das display wird ein touch-display sein. damit das ganze vom prozessor noch geschafft wird, habe ich den atxmega32a4 ausgewählt. der prozessor ist mit soviel rechenleistung (32Mhz) ausgesattet und hat einiges an hardware mit drin das dies klappen sollte (ich bin noch dran ;-) ). bye woodym
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