Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Fachkräftemangeltag in den Medien ?


von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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Immer wieder aufs neue

Heute ist Fachkräftemangeltag !

" Die Wirtschaft boomt – die Firmen schlagen Alarm

Mitten im Boom gehen den Unternehmen die Fachkräfte aus. 70 Prozent 
haben laut DIHK Probleme bei der Besetzung von Stellen. "

> 
http://www.welt.de/wirtschaft/article9170058/Die-Wirtschaft-boomt-die-Firmen-schlagen-Alarm.html

Die Kommentare sagen eigentlich alles

In den anderen Medie gibt es komischerweise ähnliche Meldungen , liegt 
es nur an der Pressekonferenz ??

von Neuorientierer (Gast)


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Wenn ich schon die ausgelaugte Laienmutter in der Mitte dieses 
Lügenkonsortiums mit ihrer teuren Chipkarte für HIV-Empfänger sehe, wird 
mir speiübel.
Wahrscheinlich gibt es bald Fachkräftemangel, wenn mit Steuergelder die 
Chipkarten und Lesegeräte beschafft werden müssen. Genau das gleiche 
Spiel beim neuen Personalausweis und dem Nacktscanner. Die Industrie 
schanzt sich durch Lobbyarbeit Steuergelder zu für absolut sinnlose und 
sehr teure Projekte.

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Ich kann allen Ernstes keinen derartigen Mangel erkennen und auch sonst 
kein Ingenieur weit und breit kann das. Solche Meldungen nehme ich 
inzwischen genauso ernst, wie andere Sommerlochmeldungen :-)

Wenn eine Firma ein wirkliches Problem hat, jetzt - kurz nach der Krise 
- jemanden einzustellen, dann braucht sie offenbar einen Spezialisten, 
den es noch vor Kurzem - mämlich IN! der Krise - noch am ehesten gegeben 
hätte. Da wurde aver keiner eingestellt. Den Firmen fehlt es also an 
Vorausschau und dieses Problem läßt sich nur intern lösen, nicht aber 
durch Gejammer in der Presse.

Meine Einschätzung ist die, dass es nur ganz bestimmte Firmen sind, die 
angeblich zu wenige Leute haben und das sind die, nicht genug bezahlen 
können, weil sie mit ihren Angeboten andere im Markt unterbieten wollen. 
Dazu zählen z.B. viele Auftragsentwickler und auch die zahlreichen 
Ingenieurdienstleister, von denen es einfach viel zu viele gibt und die 
immer jemanden einstellen könnten, wenn er denn nur billig genug ist, 
denn dann könnte man sofort anderen die Aufträge abjagen.

Und gerade die Zeitarbeitsfirmen sind es, die die Stellenangebote 
künstlich in die Höhe treiben und quasi einen nahezu "unendlichen" 
Bedarf an Leuten haben. Zählt man hingegen die Angebote in Grossfirmen 
und bei Endkunden, sieht die Sache schon anders aus. Der Bedarf, der 
jetzt angeblich herrscht, wird nicht einmal reichen, um die vielen in 
der Krise arbeitslos gewordenen Ingenieure wieder in den Job zu bringen.

Gesucht werden fast nur billige Leute - das kann man leicht überprüfen, 
wenn man ein Profil bei Monster und sonstigen einschlägigen Börsen hat.

Ich habe übrigens gerade 675 Stellen bei mir offen für Lötspezialisten: 
Die können für mich Kabelbäume löten zu 3,30 die Stunde. Ich habe mir 
ausgerechnet, daß ich dann - inklusive der Sozialabgaben - so billig am 
Markt anbieten kann, daß ich den gesamten Markt für Kabelbaumfertigung 
in Deutschland abdecken kann.

von Wolfgang B. (et-tutorials) Benutzerseite


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Wenn ich mit Leuten aus der Industrie spreche, gibt es dort tatsächlich 
einen Fachkräftemangel.
Und zwar an (jungen, also Ende 20 Anfang 30) Fachkräften mit 5-10 Jahren 
Berufserfahrung.
Die scheinen tatsächlich Magelware zu sein.

Die Aussage, die ich öfter höre ist folgende:
Die Einstellung von Berufseinsteigern ist oft nicht zielführend, weil 
sie nach einer Einarbeitung nach 3 Jahren wieder weg sind.

von BerlinerING (Gast)


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http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article9170093/Konjunkturboom-verschaerft-Fachkraeftemangel.html

Hier auch, DIHK kommt mit irgendwelchen gefakten 
Fachkräftemangelstatistiken und Politik schreit nach Zuwanderern. 
(Industrie und Politik stecken halt unter einer Decke). Die Medien 
schreien es ungefiltert weiter, ohne die Hintergründe zu recherchieren. 
Inzwischen glaubt aber kaum noch ein Bürger an diesen Schwachsinn, ich 
kenne jedenfalls keinen.
Lächerlich machen sich unsere Volksvertreter, die gehören abgewählt 
wegen Realitätsverlust.

LG!

von Mike H. (-scotty-)


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@J. S. (engineer)
>Die können für mich Kabelbäume löten...
Eh,ja schon klar, von Crimptechnik noch nie was gehört?
Kabel anlösten ist schon mehr als 25 Jahre out.
Kein Wunder das dein Kalkulation Murks ist.

@Wolfgang Bengfort
>Die Einstellung von Berufseinsteigern ist oft nicht zielführend, weil
>sie nach einer Einarbeitung nach 3 Jahren wieder weg sind.
Ja, ja, es sind immer andere schuld nur nicht die Betriebe.
Wenn das alles stimmen würde, wo sind dann die Offerten?
Vermutlich in den Betrieben gut versteckt.

@Neuorientierer
>...wird mir mir speiübel.
Nicht nur dir, vor allem wenn man auf dem Arbeitsmarkt sucht.

von Mark B. (markbrandis)


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Wolfgang Bengfort schrieb:
> Wenn ich mit Leuten aus der Industrie spreche, gibt es dort tatsächlich
> einen Fachkräftemangel.
> Und zwar an (jungen, also Ende 20 Anfang 30) Fachkräften mit 5-10 Jahren
> Berufserfahrung.
> Die scheinen tatsächlich Magelware zu sein.
>
> Die Aussage, die ich öfter höre ist folgende:
> Die Einstellung von Berufseinsteigern ist oft nicht zielführend, weil
> sie nach einer Einarbeitung nach 3 Jahren wieder weg sind.

Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz. Wenn jede Firma 
Ingenieure mit ein paar Jahren Berufserfahrung will, aber keine 
Berufseinsteiger haben will, woher sollen dann diese Leute mit Erfahrung 
kommen?

von Student (Gast)


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> woher sollen dann diese Leute mit Erfahrung kommen?

Aus Kina natürlich.
Heutzutage kommt doch alles aus Kina ;-)

von Peter (Gast)


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70% aller (befragten) Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel?

Mensch Leute, dann stellt doch einfach welche ein!
Wenn ihr nicht Mr. Perfect sucht, gibt es genug Auswahl.

von Wolfgang B. (et-tutorials) Benutzerseite


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Peter schrieb:

> Wenn ihr nicht Mr. Perfect sucht, gibt es genug Auswahl.

Da liegt wahrscheinlich das Problem.
Für 40K im Jahr möchte man ausgebildete Leute, die man direkt einsetzen 
kann.
40.000 Euro ist viel Geld.

von Joachim B. (jojo84)


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@Peter:
das ist aber das Problem, genau, wie Wolfgang oben weiter auch schon 
sagte. Die suchen alles bis Ende 20, aber mindestens 5 Jahre 
Berufserfahrung (rein rechnerisch zwar machbar, aber schwierig) und dann 
sollten die Noten und das alles auch noch tippitoppi sein.
Die gleiche s*****e hab ich wärend meiner Bewerbungen erlebt. Die Firmen 
wollen gute Leute, aber sie wollen sie nicht bezahlen. Und die suchen 
auch keine Leute, denn wenn sie suchen würden, dann würden sie GANZ 
SICHER auch welche finden. So lange, wie ich gesucht habe (und viele 
viele andere Ingenieure auch) hätte man sich ja mal über den Weg laufen 
müssen... "Ach, sie suchen mich? Tada!"
Die Fachkräfte fehlen vielleicht, ok, aber sie werden nicht gesucht.

von Peter (Gast)


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Richtig, das Problem ist, man sucht die Plug&Play Fachkraft.
Möglichst preiswert natürlich.
Aber das wird so nie öffentlich gesagt, zumindest von keinem 
Personalentscheider.

von Joachim B. (jojo84)


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Ok, der Artikel ist einschläfernd, weil man das alles schon zig-mal 
gehört hat. Aber die Kommentare dadrunter sind des Lesens wert :) ...

von Martin (Gast)


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... Hier auch, DIHK kommt mit irgendwelchen gefakten 
Fachkräftemangelstatistiken ...

Das belege doch erst einmal, bevor du dein (Berliner) Maul aufreißt.

von Insider (Gast)


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>Meine Einschätzung ist die, dass es nur ganz bestimmte Firmen sind
>die angeblich zu wenige Leute haben
>und das sind die, nicht genug bezahlen können

Eine Firma, die wir nicht nennen wollen (weil ihr sie sofort erratet), 
lagert gerade viel FPGA- und Elektronikentwicklung an Einzelselbständige 
aus, die dann wiederum Leute suchen, denen sie Teile davon weitergeben 
können. Die suchen händeringend auf XING nach Selbständigen, die da 
mitmachen! Das Ergebnis ist, daß es der bekommt, der am Geringsten 
(=Dumping) anbietet. So werden dann haufenweise Ingenieure gesucht, was 
aber auf ein und dasselbe Projekt zurückgeht. Was ich so sehe, sind das 
5-7 Leute, die heftigst suchen, aber gebraucht werden am Ende vielleicht 
einer oder höchstens 2.

Bei den Dienstleistern ist es noch schlimmer: Eine Stelle bei Siemens 
Erlangen, 12 Diensleister in Nürnberg, Erlangen und Tennenlohe, die 
"mehrere Stellen zu besetzen" haben. Macht Faktor 20!

von Neuorientierer (Gast)


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Peter schrieb:
> 70% aller (befragten) Unternehmen leiden unter Fachkräftemangel?
>
> Mensch Leute, dann stellt doch einfach welche ein!
> Wenn ihr nicht Mr. Perfect sucht, gibt es genug Auswahl.

Mr. Perfect kostet überdurchschnittlich Geld und Nicht-Mr. Perfect auch, 
da er eingearbeitet werden muss. Wenn jetzt Ingenieure und Fachkräfte 
wie in anderen westlichen Ländern bezahlt würden, gingen ein paar 
Aufträge verloren, weil zu teuer. Je billiger man ist, desto mehr 
Aufträge bekommt und desto größer der Mangel an vielen billigen und 
fähigen Pappnasen, ergo Dreiviertel der Firmen haben "Fachkräftemangel".
Deutschlands jetziger Boom ist deshalb zwiespältig zu sehen, denn er ist 
fast ausschließlich den niedrigen Gehältern zuzuschreiben.
Man kann diese Propaganda gelassen nehmen, aus dem Ausland kommt kein 
Kandidat, der der den Wunschvorstellungen entspricht für wenig Geld und 
das Nachwuchspotential am Nachwuchs ist auch schon ausgeschöpft. 
Erschreckend wieviele durch die technischen Studiengänge rasseln - 
obwohl schon an vielen Orten deutlich runtergeschraubt wurde - wegen 
eigentlicher Nichteignung, aber gelockt von wundersamen Verheißungen + 
Entkommen aus trister Lage.

von Robert (Gast)


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Mal wieder der Fachkräftemangel, wie schön, hurra! Die Gebetsmühle dreht 
sich mal wieder, die Sau läuft glücklich grunzend durchs Dorf und die 
Presse hat mal wieder eine von der Wirtschaft vorgefertigte Meldung 
abgetippt. Der vdi schreibt wöchentlich über den sich immer mehr 
verschärfenden Fachkräftemangel und die stetig wachsende 
"Ingenieurslücke". Ist doch super.

Mich beeindruckt so schnell nichts mehr. Man muss nur alles im richtigen 
Verhältnis sehen, an große Zahlen wurde man schließlich gewöhnt. Die 
Banken haben mal eben 400 Milliarden (= 400.000.000.000 Euro) als 
"Sicherheit" bekommen. "Sicherheit" heißt hier, das Volk haftet für den 
Profit-Rausch der Banker. Ist eben so, man muss die Machtverhältnisse 
wohl so akzeptieren, wie sie nun mal sind.

Aber auch wir als Ing. haben große Zahlen zu bieten! Mal eine kleine 
Auswahl:

- vor der Krise, Mitte 2008: "93.500 offene Stellen laut vdi."
- aktuell angeblich 62.000 offene Stellen
- "Bis 2014 fehlen 220.000 Ingenieure."

Jetzt kommt aber meine absolute Lieblingszahl:
- "Bis 2020 fehlen(!) 425.000 MINT-Fachkräfte, darunter der größte 
Anteil an Ing.s" Es fehlen(!) also angeblich 425.000 MINT-Leute, der 
absolte Bedarf beträgt ca. 850.000!

Es geht aber noch etwas besser, "Bedarf an Mint-Fachkräften bis 2020: 
850.000" ist zwar schon schön, aber immer noch unter eine Million. Über 
solche Peanuts lacht der Banker doch nur. Wie gesagt, es geht noh 
besser, wir wollen schließlich große, dicke Zahlen, die auch mal 
Eindruck (bei den Mädels) machen. Kein Problem, 850.000 MINT-Leute werde 
also gebraucht bei zu erwartender(!) Wirtschaftsentwicklung. Und genau 
da kann man noch dran drehen.

Da auch in China nicht unbegrent viele Ing.s vorhanden sind, und nicht 
jeder Chinesische Ing. ein absoluter Meister seines Faches ist, ist es 
durchaus denkbar, dass Deutschland seine Führungsposition in manchen 
bereichen noch ausbaut bzw. wieder zurückerlangt. Und dann wachsen die 
Ing-Branchen noch weiter. Daraus folgt unmittelbar, wenn 850.000 MINTs 
bei angenommener Entwicklung gebraucht werden, dann werden bei guter 
Konjunktur vielleicht 900.000 oder 1.000.000 oder auch 1.200.000 MINTs 
gebraucht. (Eventuell auch 1.500.000, aber man soll auch auf dem Teppich 
bleiben.) Und das allein in Deutschland. So kommt man folgerichtig zu 
der einzig möglichen Konsequenz:

- "Bei guter konjunktureller Entwicklung werden in Deutschland bis zum 
Jahr 2020 über 1.200.000 MINT-Fachkräfte gebraucht!"

So bastelt man sich eine schöne Bild-Schlagzeile und angesichts solcher 
großer Zahlen wird sogar der Banker neidisch.


So ein Fachkräftemangel ist natürlich in ganz vielen Bereichen extrem 
nützlich. Als da wären:
- Man kann die Gehälter drücken, indem man mehr Leute aus dem Ausland 
holt.

- Man kann die Arbitsbedingungen verschlechtern, weil die Fachkräfte aus 
dem Ausland u.U. eher bereit sind schlechtere Arbeitsbedingungen zu 
akzeptieren.

- Selbst wenn man keine Ing. aus dem Ausland findet, kann man immer noch 
super damit bluffen, "Wir haben hier sehr viele hochqualifizierte 
Bewerber aus Osteuropa, die alle bereit sind für 1/3 Ihrer 
Gehaltvorstellungen zu arbeiten. Der vdi begrüßt auch sehr die 
"europaweite Mobilität" von Ing.s, Sie verstehen?!"

- Man kann z.B. 500 Stellen ausschreiben, die es gar nicht gibt. Man ist 
so in den Medien vertreten und macht der Konkurrenz mächtig Angst. Das 
allerbeste ist aber, man muss diese Stellen nirgends in der Bilanz 
angeben, weil man zumindest Firmen intern weis, dass man diese Stellen 
aufgrund des Fachkräftemangels ohnehin nicht besetzt kann!

- Man kann der Politik drohen "Wenn wir in Deutschland schon so schlecht 
Fachkräfte bekommen, wollen wie wenigstens Steuererleichterungen, 
Subventionen usw. sonst gehen wir ins Ausland, wo es vor Fachkräften nur 
so wimmelt."

- Während es seit Jahrzehnten das größte Problem der Firmen ist, den 
überaus lästigen "Personalüberhang" abzubauen, hat man dafür jetzt auf 
einmal ganz neue Begründungen parat. Wenn früher ganze 
Produktionsstätten ins Ausland verlagert wurden und zehntausende Jobs in 
D. wegfielen, gab es doch tatsächlich solche widerlichen "Sozis", die 
die armen Konzerne als Raubtierkapitalisten bezeichneten. Doch solchen 
Individuen kann man jetzt endlich schön das Maul stopfen! Konzern sagt: 
"Wir würden ja so gerne in D. bleiben, aber wir finden einfach keine 
Fachkräfte, heul. Wir haben sogar mal einen Ing. eingeladen und ihm das 
Gehalt einer Sekräterin angeboten. Aber dieser arbeitsunwillige, faule 
Bastard wollte einfach nicht. Dann hatten wir uns noch von einer 
Zeitarbeitsfirma ein paar Leiharbeiter kommen lassen, einer war schon 
über 45 Jahre alt! Hilfe!!! Das es so alte Menschen überhaupt gibt hat 
uns sehr überrascht, wir sind schließlich kein Altenheim. Nein, Sie 
sehen, in D. finden wir keine für uns passenden Fachkräfte. Und die 
Arbeitsmoral eines 10-jährigen Kindes in Indien passt ohnehin besser zu 
unserer Firmenphilosophie."

- Nicht zuletzt ist der Fachkräftemangel auch eine prima Ausrede, um 
Gewinne nicht etwa in die Firma z.B. Forschung zu investieren, sondern 
statt dessen diese Gelder lieber in windige Finanzspekulationen zu 
investieren. "Wir würden gerne Ing.s einstellen, aber wir finden eben 
keine. Deshalb verspekulieren wir das an Ing-Gehältern eingesparte Geld 
lieber an den internationalen Finazmärkten."

Bei so vielen Vorteilen (für die Unternehmen!) muss man schon 
Verständnis dafür haben, dass alles dafür getan wird, um das alte 
Märchen über den Fachkräftemangel aufrechtzuerhalten. Dafür kauft man 
sich eben ein paar Jurnalsisten und man lässt die vdi-Marionette lustig 
tanzen zur Musik, die die Firmen bezahlt haben. Und wer die Musik 
bezahlt, bestimmt eben auch, was gespielt wird. Im aktuellen Angbot 
sind:
- "Schweinegrippen-Foxtrott"
- "Ingeneursmangel-Walzer"
- "Deutsche-Absolventen-sind-zu-alt-und-fordern-zu-viel-Gehalt-Jive."
- "Wir-brauchen-Ings-aus-dem-Ausland-Rap."
Bitte Münze einwerfen und Song-Tiel wählen.

von Peter (Gast)


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Das die Massen an Ingenieuren etc. nicht aus dem Ausland kommen hat man 
schon bei der Greencard für IT-Spezialisten gesehen.
Aber es wird immer wieder probiert. Begrüssungsgeld von Herrn Brüderle, 
bei 1000€ oder so an Begrüssungsgeld und 40.000€/a werden wir sicher 
überrannt von Spitzenfachkräften.

Zumindest fällt positiv auf, das bei Monster&Co. immer mehr "normale" 
Firmen Fachkräfte suchen, anstatt nur Leihbuden.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Eben hat die ARD Tagesschau um 20:00 mit der Hauptmeldung 
"Fachkräftemangel" aufgemacht.

Da werden bei den Lobbypuffs heute noch ein paar Champagnerkorken 
knallen. Die jahrelangen Propaganda-Investitionen scheinen sich zu 
lohnen.

von Neuorientierer (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Eben hat die ARD Tagesschau um 20:00 mit der Hauptmeldung
> "Fachkräftemangel" aufgemacht.

Der hier?
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dihk106.html
Jetzt fehlen auch noch CNC-Dreher und Fräser! Von Oktober 2008 bis Ende 
09 wurden die entlassen (Leiharbeiter) und die meisten Festangestellten 
in Kurzarbeit geschickt. Sind die alle gestorben? Schließlich ist immer 
noch nicht so viel los wie zu besten Zeiten. Ausbildung scheint auch 
keine Option zu sein, man benötigt anscheinend nur versierte Sklaven 
just in time zu niedrigem Gehalt, die man möglichst wie eine Maschine 
bei Nichtbedarf abschalten kann und wieder ein. Das kommt davon, wenn 
man ausschließlich auf den unberechenbaren Export ohne jegliche Konstanz 
setzt.

von Panzer H. (panzer1)


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Insider schrieb:
> So werden dann haufenweise Ingenieure gesucht, was
> aber auf ein und dasselbe Projekt zurückgeht. Was ich so sehe, sind das
> 5-7 Leute, die heftigst suchen, aber gebraucht werden am Ende vielleicht
> einer oder höchstens 2.

Kannste mal erzählen, um welche Art Projekt es sich hier handelt? Danke.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Neuorientierer schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> Eben hat die ARD Tagesschau um 20:00 mit der Hauptmeldung
>> "Fachkräftemangel" aufgemacht.
>
> Der hier?
> http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dihk106.html

Ja genau, die. Das war der Tagesschau-Aufmacher, direkt um 20:00 als 
Hauptmeldung. Jugendlicher Firmenchef muss selber arbeiten. Leider sah 
man nicht, ob es in der Firma Arbeitnehmer über 30 oder gar über 40 
gibt.

> Jetzt fehlen auch noch CNC-Dreher und Fräser!

Ich sag's dir, dieser Fachkräftemangel ist der Untergang des 
Abendlandes. Schlimm, schlimm, schlimm.

von Jochen F. (jamesy)


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Ist schon komisch: Von fehlenden Bankstern und Unternehmensberatern im 
billigen Bankerpolyester hat noch niemand gefaselt. Die zahlen doch 
sogar besser als die meisten AGs im Bereich E-Technik. Was stimmt hier 
nicht?

von Gästle (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Ich sag's dir, dieser Fachkräftemangel ist der Untergang des
>
> Abendlandes. Schlimm, schlimm, schlimm.

Können da nicht die Arbeitsvermittler vom A-Amt in der Industrie 
eingestzt werden?

Die werden doch nun nicht mehr gebraucht. Es ist ja kein Personal mehr 
da, was vermittelt werden müsste.

Oder liege ich jetz voll daneben?

von Marx W. (Gast)


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Jeden hier ist doch klar, worum es der einschlägigen Branche (Zeitarbeit 
und Co.) geht, durch die Medien ein Bild der traumhaften beruflichen 
Aussichten in den MINT-Berufen zu wermitteln. Damit  eine große Anzahl 
von Studien-/ Berufsanfänger in diese Berufe gelockt werden, um ein 
Überangebot in den sogenannten "Mangelberufen" bestehen zu lassen.
Die Politik kann  auch noch den mediale Glorienschein eines 
"Wirtschaftsbooms" der Wählerschaft vorgauckel.
Für linke Kreise  wirft der "Fachkräftemangel" auch noch gutes Futter 
für ihre multikulti Zuwanderung ab!
Also sind soviele interessierte  Leute in unseren Land vorhanden, dass 
das Märchen vom Fachkräftemangel noch viele Pressekonferenzen, 
Zeitungskommentare, Radionachrichten, Arbeitsgruppen und etc. 
hervorbringen wird. Den Herrschaften  aus Politik, Wirtschaft und Medien 
ist  es dabei total egal, wie wenig der von ihnen  organisierte 
HL-Prozess (HL= Heissluft) von den "normalen" Bürger in Deutschland noch 
ernst genommen wird!

Die Glaubwürdigkeit der "Medien" soll man auch nicht besonders hoch 
ansetzen, den die sind nur mehr Sprachrohre der etablierten oberen 
Kreise!

von herbert (Gast)


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>es dabei total egal, wie wenig der von ihnen  organisierte
>HL-Prozess (HL= Heissluft) von den "normalen" Bürger in Deutschland noch
>ernst genommen wird!

Zwar wissen viele Bürger, dass uns in den Medien einiges vorgegaukelt 
wird. Allerdings funktioniert das Vorgekaukele trotzdem. Auf mich kommen 
immer wieder Bekannte zu, die mich dafür bewundern, dass ich in einem 
Beruf arbeite, in dem so viele Fachkräfte gebraucht werden. Außerdem 
meinen auch viele, dass es einfach ist, einen sehr guten Job zu finden, 
jetzt wo der Aufschwung wieder da ist .....

von ING (Gast)


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Hi,
wurde heute morgen von einem SEK Kommando der ARGE aus dem Bett gezerrt 
und zur Zwangsarbeit beim örtlichen Anlagenbauer verdonnert. Hintergrund 
ist der massive Fachkräftemangel. Übrigens, das Unternehmen gehört einem 
FDP Mitglied.

von Arne (Gast)


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Joachim A. schrieb:
> Aber die Kommentare dadrunter sind des Lesens wert :) ...

Zitat: "Welt Online hat die Kommentarfunktion dieses Artikels 
geschlossen."

Kein Kommentar ist in diesem Fall auch ein Kommentar :-)

von Marx W. (Gast)


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Ich hab auch noch vergessen zu sagen, dass der "Fachkräftemangel" auch 
für die nächste wirtschaftliche Depression herhalten kann! Denn hätte 
man nur genügend (junge, billige, flexible ..... etc.) Fachkräfte 
gehabt, dann wäre die  wirtschaftliche Misere nicht da!!!!
Also so ein "Fachkräftemangel" hat einfach nur Vorteile. Damit kann man 
jedes und alles erklären! Ob Bankencrash oder Griechpleite, 
Haushaltsloch oder Vogelgrippe, alles eine Folge vom "Fachkräftemangel". 
Man muss das nur medial auf allen Kanälen auf die Bevölkerung 
einprasseln lassen, dann stimmt das auch irgendwann auch!!!!

von haha (Gast)


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Martin schrieb:
> ... Hier auch, DIHK kommt mit irgendwelchen gefakten
> Fachkräftemangelstatistiken ...
>
> Das belege doch erst einmal, bevor du dein (Berliner) Maul aufreißt.

Hast Du irgendwie ne Störung (Wortwahl)?
Was den Rest angeht: offensichtlichen Unfug brauch man nicht belegen.
Wir sind ~80 Millionen haben ~5 Millionen Arbeitslose, ein erheblicher 
Teil der Ing-Arbeitnehmer schafft bei Sklavenhändlern an und die 
"Industrie" klagt über FACHKRÄFTEMANGEL??? Dann könnten sie ja erstmal 
alle Zeitarbeitssklaven erlösen und wenn sie damit fertig sind Frauen, 
Arbeitslose und Fachkräfte über 50 einstellen. So ein Bullshit das 
alles, einfach nur peinlich.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> "Welt Online hat die Kommentarfunktion dieses Artikels
geschlossen."

Noch vor wenigen stunden waren um die 38 ( !! ) Seiten Kommentare 
vorhanden was etwa fast 500 Rückmeldungen entspricht  , die meisten 
konnten es nicht nachvollziehen  das es sowas wie einen Fachkräftemangel 
gibt , bespickt mit konkreten Beispielen aus dem wahren Leben !!
Es war echt absolut lesenswert !

von Marx W. (Gast)


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Die welt.online hat reagiert, und sperrt jetzt im Voraus schon die 
Kommentarfunktion!!!!

Hier ein Artikel

Fachkraefte-sind-Mangelware

http://www.welt.de/die-welt/politik/article9182655/Fachkraefte-sind-Mangelware.html

Die Pessefutzies haben jetzt sogar Angst, dass die Kommentarfunkton zu 
ihren Atikeln in null-komma-nix  diese als Hirngespinste 
entlarven!!!!!!!

von Mark B. (markbrandis)


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Marx W. schrieb:
> Die welt.online hat reagiert, und sperrt jetzt im Voraus schon die
> Kommentarfunktion!!!!
>
> Hier ein Artikel
>
> Fachkraefte-sind-Mangelware

Und, hast Du ihnen auch eine E-Mail geschrieben, dass sie den 
Kommentarbereich zu diesem Artikel öffnen sollen? (so wie ich gerade)

von Wolfgang B. (et-tutorials) Benutzerseite


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Arne schrieb:
> Zitat: "Welt Online hat die Kommentarfunktion dieses Artikels
> geschlossen."
>
Jetzt sind schon Journalisten gegen freie Meinungsäußerung.

von kyb (Gast)


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>Die Einstellung von Berufseinsteigern ist oft nicht zielführend, weil
>sie nach einer Einarbeitung nach 3 Jahren wieder weg sind.

Das Problem ist aber hausgemacht. Die Firmen machen sich einfach keine 
Mühe ihre Leute zu halten. Da kommt man frisch von der Uni in eine Firma 
und  wird auf einen Spezialistenjob und die entsprechenden Prozesse 
angelernt. Kaum jemand kriegt Kurse, die einen generalistisch 
weiterbringen. Man hat dann die Perspektive bis zur Rente irgendein 
monotones Zeug zu machen, für das man vlt 5% seines Studiums nutzen 
kann. Wenn man das zu lang macht, wird man schwer vermittelbar für 
andere Jobs. Am Anfang lernt man noch und gewinnt an Verantwortung, was 
die Sache zunächst interessant macht. Aber nach drei Jahren fühlt man 
sich langsam in der Sackgasse; man soll einfach nur in bewährter Form 
Geld einbringen und weil das alles so toll klappt, muss der Chef einen 
auch nicht weiter fördern...Und wenn man dann feststellt, dass man mit 
seiner Jugend&Berufserfahrung genau im Fokus der Firmen ist und dass der 
gewünschte fachliche Wechsel sich auch noch finanziell lohnt, dann fällt 
die Entscheidung auch nicht allzu schwer.

von pustekuchen (Gast)


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Noch so eine unsägliche Nachricht, diesmal vom DIW auf Yahoo:

http://de.news.yahoo.com/2/20100825/tbs-deutschland-hat-massive-nachwuchspro-f41e315.html

von Mark B. (markbrandis)


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pustekuchen schrieb:
> Noch so eine unsägliche Nachricht

Inwiefern? Die Zahlen, die dort genannt werden, müssen ja nicht falsch 
sein. Oder wenn sie es sind, dann hast Du sicher bessere Zahlen parat - 
also her damit?

Was da aber falsch sein mag, sind die Schlussfolgerungen: Es gibt ja 
auch Absolventen aus dem Ausland, die nach dem Studium hierbleiben. 
Möglich ist es also offensichtlich. Dass viele es aber nicht tun, könnte 
auch daran liegen, dass sie woanders vielleicht bessere Konditionen 
(z.B. Gehalt) haben als hierzulande.

von apfelmännchen (Gast)


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Mannmannmann ... jeden Tag das gleiche hier auf Mikrocontroller.net.

Könnt ihr nicht ein eigenes Forum aufmachen 
"EsGibtKeinenFachkräfteMangel_DieAmerikanerWarenGarNichtAufDemMond_Elvis 
Lebt.net"  ?

Das hier ist ein Elektronikforum. Stammtische gibt's fast in jeder 
Kneipe.

von schina (Gast)


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es heißt schina nicht kina, wo wie schemie oder schlor usw.

von Paul (Gast)


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>Das hier ist ein Elektronikforum. Stammtische gibt's fast in jeder
>Kneipe.

Die Unterkategorie heißt Ausbildung und Beruf. Ich bin hingegen froh, 
daß hier nicht engstirnig wie in einem anderen Forum sich entwickelnde 
Diskussionen durch den Mod abgewürgt werden, nur weil man mal µm neben 
das Ursprungsthema gerät. Als Folge hat dieses andere Forum tagelang 
keine Einträge, ist praktisch tot.

von Markus (Gast)


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Eine löbliche Ausnahme zum Fachkräftemangel ist der Artikel von 
Markt&Technik:
http://www.elektroniknet.de/berufkarriere/arbeitswelt/article/29074/

von Mike H. (-scotty-)


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Vielleicht sollte der Gesetzgeber mal endlich ein System schaffen
in dem die Arbeitgeber in den Zwang gesetzt werden sich konform
zu der Verfassung zu verhalten.

von Neuorientierer (Gast)


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Aus dem einem dort querverlinkten Artikel:
"Letztlich wechselte der junge Inder als Lehrkraft an eine Universität 
und erweitert seitdem parallel seine technische Expertise. Dies hätten 
im Übrigen auch viele deutsche Ingenieure getan, um nicht länger als 
arbeitssuchend abgestempelt zu werden, erzählt er. Einige andere fanden 
in Patentanwaltskanzleien eine Anstellung."

Kann ich bestätigen, einer meiner Berufsschullehrer ist promovierter 
Ing.
Zuvor war er in diversen Firmenabteilungen, die aber immer wieder durch 
Outsourcing bzw. Schließung dicht gemacht worden sind. Dann war er bis 
zur Lehmanpleite Freelancer.
Nach dem Crash war aber auch als Freelancer nichts zu holen und er 
konnte glücklicherweise in 2010 Berufsschullehrer werden.
In der Industrie ist nicht genug Platz für fähige Leute bzw. nicht genug 
Geld da, um diese beschäftigen zu können.

von Tüdelü (Gast)


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apfelmännchen schrieb:
> Könnt ihr nicht ein eigenes Forum aufmachen
> "EsGibtKeinenFachkräfteMangel_DieAmerikanerWarenGarNichtAufDemMond_Elvis 
Lebt.net"
> ?
>
> Das hier ist ein Elektronikforum. Stammtische gibt's fast in jeder
> Kneipe.

Kannst du dir nicht ein eigenes Forum aufmachen 
"AndereMeinungenNervenNur_IchSchereGerneAlleÜberEinenKamm_IchKannUnheiml 
ichGeschicktBeleidigen"
?

Das hier ist ein Forum für "Ausbildung, Studium & Beruf" (kuck nochmal 
oben nach). Nörgelnde Deutsche gibts an jeder Straßenkante und vor allem 
hinter jedem heimischen Bildschirm.

von Neuorientierer (Gast)


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Hier ist der Fachkräftemangel angeblich schuld daran, dass frustierte 
Unternehmen ins Ausland gehen müssen. Das letzt Kapitel zeigt aber um 
was es wirklich geht. Die deutschen Fachkräfte verdienen trotz erzeugtem 
Fachkräfteüberschuss immer noch zuviel, die Industrie ist frustiert.
In Asien sind die Perspektiven besser. Die Pharmaindustrie hat es 
vorgemacht, billig produzieren lassen in Osteuropa, überteuert verkaufen 
in Deutschland.
Geht natürlich nicht mehr, wenn Deutschland vollendens runter 
gewirtschaftet worden ist - da beißt sich die Katze wohl unweigerlich in 
naher Zukunft in den Schwanz.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,713797,00.html

von Uwe V. (uwe1174)


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DIE WELT hat die Kommentarfunktion nach acht Stunden geschlossen.

Langsam wird es heiß in Deutschland :-)

von Uwe V. (uwe1174)


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schina schrieb:
> es heißt schina nicht kina, wo wie schemie oder schlor usw.

Schina heisst's in Kölle. Kina in Baiern. Ist die neu-neue phöderale 
Rechtschreibreform. China heißt es aber auch in großen Teilen der 
Chweiz.

von Mine Fields (Gast)


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Das ständige Rumgeheule über diese Art Artikel ist noch schlimmer als 
die Artikel selbst.

Böse Firmen, Sklavenhändler, Millionen arbeitlose Ingenieure, 
blablablabla.

von Anaximander (Gast)


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Student schrieb:
> Aus Kina natürlich.
> Heutzutage kommt doch alles aus Kina ;-)

Aber die taugen nischt. Ich habe einen deutschen Azubi im Büro und einen 
Chinesen mit Diplom. Der Stift ist einfacher besser als der Mandarin.

von Florian *. (haribohunter)


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China ... meint Ihr 中华人民共和国 ?

von Lukas (Gast)


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Schon heute ist absehbar, dass sich die Stammbelegschaften der großen 
Konzerne künftig nicht nennenswert verändern werden. Zusätzlichen 
Personalbedarf wird man auch in Zukunft über Dienstleister decken. Da 
liegt es nur nah, über einen konzerninternen Verleiher zu verfügen, wie 
es bei den meisten Unternehmen bereits der Fall ist. Aus eigener 
Erfahrung: Egal was man macht. Sofern man nicht zur richtigen Zeit am 
richtigen Ort ist, ZÄHLT LEISTUNG NICHT!

Ich habe mein Diplom vor kurzem mit Auszeichnung bestanden. Die Arbeit 
schrieb ich in einem Weltkonzern. In diesem Zusammenhang wurden sogar 
einige Patente angemeldet und ich konnte absolut überzeugen. Es gelang 
mir etwas sehr innovatives, was den Konzern gegenüber der Konkurrent 
weit nach vorn bringt. Man war demnach sehr zufrieden. Derartige 
Rückmeldungen gab es sogar aus höheren Etagen, da man von den 
Ergebnissen Wind bekam. Doch Übernahme? Fehlanzeige! Laut 
Personalabteilung keine Chance, da man nur in bestimmten Bereichen 
einstellen darf. Steht eigentlich in Widerspruch zu dem, was man so nach 
außen kommuniziert. Angeblich macht sich besagter Konzern grooooße 
Sorgen, was die Zukunft angeht. Demografischer Wandel und 
Fachkräftemangel sind natürlich ganz ganz schlimm...

von a7x (Gast)


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Lukas schrieb:
> Ich habe mein Diplom vor kurzem mit Auszeichnung bestanden. Die Arbeit
> schrieb ich in einem Weltkonzern. In diesem Zusammenhang wurden sogar
> einige Patente angemeldet und ich konnte absolut überzeugen. Es gelang
> mir etwas sehr innovatives, was den Konzern gegenüber der Konkurrent
> weit nach vorn bringt. Man war demnach sehr zufrieden. Derartige
> Rückmeldungen gab es sogar aus höheren Etagen, da man von den
> Ergebnissen Wind bekam. Doch Übernahme? Fehlanzeige! Laut
> Personalabteilung keine Chance, da man nur in bestimmten Bereichen
> einstellen darf. Steht eigentlich in Widerspruch zu dem, was man so nach
> außen kommuniziert. Angeblich macht sich besagter Konzern grooooße
> Sorgen, was die Zukunft angeht. Demografischer Wandel und
> Fachkräftemangel sind natürlich ganz ganz schlimm...

Ich erkenne das ziemliche Parallelen zu mir, traurig das ganze. Während 
Praktika, Werkstudent, Arbeit abgerackert für wenig Geld, dann Studium 
am beenden und nur heiße Luft... ich kann psychisch für nix mehr 
garantieren

von a7x (Gast)


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ich bereue inzwischen jede verkackte Minute dieses verdammte Studium 
gemacht zu haben. sehe keinen Sinn mehr. Bekannte in Schule nix 
geleistet, Fliesenleger gelernt, Selbstständig gemacht, Familie, tolles 
Auto , finanziel top aufgestellt seid 3 jahren, Kind in Planung. Und ich 
kann meiner Freundin erzählen ich weiss nicht was morgen ist... trotz 
top Ingenieurstudium, guten Abschluss, schnell. verkackte Industrie

von Lukas (Gast)


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a7x schrieb:
> ich bereue inzwischen jede verkackte Minute dieses verdammte Studium
>
> gemacht zu haben. sehe keinen Sinn mehr. Bekannte in Schule nix
>
> geleistet, Fliesenleger gelernt, Selbstständig gemacht, Familie, tolles
>
> Auto , finanziel top aufgestellt seid 3 jahren, Kind in Planung. Und ich
>
> kann meiner Freundin erzählen ich weiss nicht was morgen ist... trotz
>
> top Ingenieurstudium, guten Abschluss, schnell. verkackte Industrie


Jo, geht mir genauso. Hab vorher ne Ausbildung gemacht. Auch mit 1 
ausgelernt. Wäre ich mal in meinem Job als Facharbeiter geblieben. 
Ehemaliger Kollege verdient schon seit 3 Jahren so viel wie ich jetzt 
als Einsteiger. Das Studium wird sich frühestens in 15 Jahren auszahlen, 
habe ich mir ausgerechnet. Allerdings hat der Kollege immer noch den 
sicheren Job und ich muss mich mit befristeten Knebel-Verträgen bei nem 
Dienstleister rumschlagen. Aber immerhin ist die Tätigkeit genau die die 
ich haben wollte. Sobald jedoch ein besseres Angebot vorliegt, bin ich 
dort weg.

Tja, mein ehemaliger Abteilungsleiter hat sich schon geärgert, dass er 
mich gehen lassen musste. Aber er hat keinen Einfluss daruaf, wenn die 
PA sagt, dass es keine freien Stellen gibt. Der Lacher ist ja noch: 
Parallel zu diesen ganzen Mißständen sucht man weiterhin "nach den 
Besten Mitarbeitern". Aus meiner Sicht sind das nur 
Marketinginstrumente.
Ein Kommilitone, der nur durch Schummelei mit mittelmäßigen Noten durchs 
Studium kam und die dt. Rechtschreibung wie ein 10-jähriger beherrscht, 
hat in der Nachbarabteilung seine DA geschrieben. Durch einen Bekannten 
und durch Schleimerei kam er jetzt in ein Förderprogramm. Da holt man 
sich natürlich genau die falschen Leute ist Boot! Aber mir egal, 
irgendwie werde ich meinen Weg schon gehen. Auch wenn der Anfang holprig 
und ungewiss sein wird.

von Student (Gast)


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@Lukas ... Praktikum:
So funktionieren die Firmen heute ja auch auf anderen Bereichen 
(Merketing und BWL) - Generation Praktikum.


Bei den Ings isses nur leider so das man die Praktika während des 
Studiums relativ leicht bekommt, aber nach dem Studium oftmals dumm da 
steht wenn die Firma einen nicht übernimmt sondern lieber den nächsten 
Werkstudenten ranschafft. Als fertiger Ing ist man dann ja zu teuer...


Gibt Firmen die in der Entwicklung schon halb soviele Studenten 
beschäftigen wie fertige Ings... das ist ziemlich dreiste Ausnutzung 
meiner Meinung nach. Klar irgendwo müssen die Studenten ja 
Berufserfahrung sammeln sonst stellt die ja nachher eh keiner ein - nur 
da ja genug Nachschub da ist kann man als Firma wenns Praktikum zuende 
ist auch gleich den nächsten billigen Studi hernehmen der 
Berufserfahrung braucht ;->

Jaja ist nicht überall so wäre ja auch schlimm. Aber kommt mittlerweile 
häufiger vor habe ich auch schon von Bekannten gehört.


--> Während der Praktika also lieber nicht zu sehr den Arsch für die 
Firma aufreissen wenn da keine anständige Bezahlung oder 
Übernahmegarantie bei rumkommt...

von Lukas (Gast)


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Naja, dafür habe ich ein bombiges Arbeitszeugnis erhalten in dem unter 
Berücksichtigung der Geheimhaltung sehr vorteilhafte Dinge drinstehen. 
Damit werde ich mich einfach bei der Konkurrenz bewerben. Aber 
wahrscheinlich wird meine Bewerbung dann bei irgendeinem Personaler 
landen, der von der Thematik sowieso keinen Plan hat und mich 
aussortiert, nur weil ich noch nicht im Ausland war.

Hab grad den Artikel da oben gelesen, dass die "frustrierten" Firmen (ja 
so steht es da!!) ins Ausland abwandern, weil sie hier nicht genug 
Ingenieure finden. Da wundert es mich nur, dass alle ...wirklich ALLE... 
meine Kommilitonen exakt die gegenteiligen Erfahrungen machen.

Aber ja, sollen die nur nach Indien gehen! Oder nach China! Die Chinesen 
sagen sowieso zu allem Ja und Amen. Und hinterher schaffen die nicht 
einmal die Hälfte in mieser Qualität. Das wird dann drei Mal so teuer. 
Lassen wir die Firmen doch einfach gegen die geballte Faust rennen. 
Irgendwann kommt unsere Zeit schon noch ;-)

Kopf hoch Leute, wir stehen nicht schlecht da! Auch wenn das Studium ne 
ganz harte Nummer war und es sich momentan nicht auszahlt. In ein paar 
Jahren gehen die geburtenstarken 60er-Jahrgänge in Rente. Und dann 
werden wir uns die Jobs aussuchen können. China, Indien etc. hin oder 
her. Auch dort steigen die Löhne!

von Uwe V. (uwe1174)


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Lukas schrieb:
> Doch Übernahme? Fehlanzeige! Laut
> Personalabteilung keine Chance, da man nur in bestimmten Bereichen
> einstellen darf.

Wie viel müsste denn der AG an den PD zahlen, um einen Ingenieur 
loszukaufen?
Immerhin verdient der PD nicht schlecht (was an so hier hört, einige 
hundert Euro pro Monat), verliert ansonsten eine Kundenstelle UND eine 
Melkkuh -- da müssten doch so einige tausend Euro fließen?
Und der AG spart auch nicht so viel, weil er den Lohn an die 
festangestellten Ingenieure anpassen muss, weil er sonst Unzufriedenheit 
säht. Und dann ist auch nicht ganz sicher, wie lange der Neuankömmling 
dann bei ihm bleibt. Das lohnt sich nur, wenn die Kündigungsfristen 
extrem lang sind. Und wenn dann plötzlich wieder Krise ist, kriegt man 
den nicht wieder los...

Ich wundere mich sowieso, wieso die AG so unzufrieden mit der normalen 
Kündigungsfrist sind. In der Probezeit kriegt man Leute von einem Tag 
auf de anderen los. Und danach (erst mal) nach einem Monat. Das ist doch 
nicht so schlecht. Wer dann den AN noch immer nicht einschätzen kann, 
hat echt ein Problem.

von Uwe V. (uwe1174)


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Lukas schrieb:
> Das Studium wird sich frühestens in 15 Jahren auszahlen,
> habe ich mir ausgerechnet. Allerdings hat der Kollege immer noch den
> sicheren Job und ich muss mich mit befristeten Knebel-Verträgen bei nem
> Dienstleister rumschlagen.

Und in 20 Jahren gehörst Du schon zum Alteisen und wirst abgewrackt. 
Dann hat Dein Kollege NOCH IMMER einen sicheren Job, während Du Deine 
Ersparnisse aufbrauchen musst. Und noch viel später hast Du Deine 
Minimalrente, während er voll durchgearbeitet hat.

von Student (Gast)


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> Die Chinesen sagen sowieso zu allem Ja und Amen.
> Und hinterher schaffen die nicht einmal die Hälfte in mieser Qualität.


Wenn dann erstmal genug Kohle mit der Produktion reingekommen ist,
... kaufen se sich einfach das west know-how und Vermarkten es danach 
selbst.  Oder kopieren es einfach.
Können sich dann wegen gestiegenem Wohlstand auch ne bessere Ausbildung 
leisten und ziehen etwas später ggf. komplett am Westen vorbei weil se 
eben in der Überzahl sind.


Unterhaltungselektronik wurde ja z.B. schon sehr früher ausgelagert - 
nach Japan (u.ä.).
Heute kommen die erfolgreichsten Unternehmen auf diesem Gebiet alle aus 
Asien - Sony, Samsung, Panasonic, JVC und so weiter...
Produziert wird das sowieso seit Jahrzehnten alles dort.
Grundig / Telefunken und so gibts nicht mehr.


Neueres Beispiel aus der IT Branche...
Lenovo (China)-->IBM Thinkpad,
heute schon alles in chinesischer Hand.
Acer ist auch schon Stückzahlmäßig an HP und Dell vorbeigezogen...


Weltweit größter Hersteller von Solarzellen kommt aus China.
Akkus für Hybrid Fahrzeuge kommen auch meistens von dort.

Quimonda in Deutschland pleite, die asiatischen DRAM Firmen machen super 
Gewinne.
Siemens Mobiltelefone an Benq verkauft, ausgeschlachtet und Standort 
hier dicht gemacht.

Siplace von Siemens wurde jetzt vor kurzem auch von irgendwelchen 
Asiaten gekauft soweit ich weiss...


Gibt sicher noch zig andere Beispiele.


Die großen Firmen schaffen sich durch die Auslagerung selbst Konkurrenz 
- und verlieren wegen der durch den Preisdruck gesunkenen Gewinnmargen 
sogar selbst das Interesse und verkaufen FREIWILLIG den Rest an die 
Asiaten.
Nicht sofort, aber 20 Jahre später sicherlich.  Und das nur wegen ein 
paar kurzfristig höheren Gewinnen weil wegen niedrigeren 
Personalkosten... das die Firma/Geschäftsbereich dann in 20 Jahren nicht 
mehr existiert interessiert die Manager ja dann nicht mehr.... sollte 
sie aber eigentlich interessieren, da deren Enkelkinder dann evtl. 
hierzulande keine Arbeit mehr finden könnten  ;-)
Die Entwicklung geht der Produktion früher oder später ja auch 
hinterher.
Und wenn das alles schon da ist - wer braucht dann noch die Manager und 
BWLer hier im Westen?

Ja gut vielleicht etwas schwarzmalerisch und übertrieben dargestellt 
aber die Tendenz für ne weitere Veränderung der Verhältnisse zu gunsten 
Asiens ist deutlich zu erkennen...


Oh schon so spät... na dann mal gute Nacht.

von Tüdelü (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Das ständige Rumgeheule über diese Art Artikel ist noch schlimmer als
> die Artikel selbst.

Wenn man selbst nicht von der Situation betroffen ist, kann man 
natürlich bequem über die Heulsusen ablästern...

Aber nicht verzagen, vielleicht kommen Sie auch noch in den Genuss des 
Erkenntnisgewinns.

von a7x (Gast)


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Student schrieb:
> --> Während der Praktika also lieber nicht zu sehr den Arsch für die
> Firma aufreissen wenn da keine anständige Bezahlung oder
> Übernahmegarantie bei rumkommt...

Das funktioniert aber leider so nicht. Denn während der Praktika wird 
von keinem ein blankes Wort über eine Übernahme gemacht. Die Hoffnung 
wird geschürt, der Study rackert sich seinen Arm ab, macht Innovatives, 
bringt Mehrwert für wenig Bezahlung. Selbst bei mir geschehen. Natürlich 
habe ich ein verdammt gutes Zeugnis bekommen, was aber auch 
selbstverständlich war für den Einsatz ohne Bezahlung, 40 Std/Woche, 
Projektverantwortung.

Nur durch Druck und den Hinweis, dass ich meine Lebenshaltungskosten 
decken muss konnte ich dann einen geringen Lohn für die 
Abschlussarbeit/Werksstudententätigkeit heruasholen. Am liebsten aber 
hätten sie die Kuh weiter gemelkt.

Ich weiss einfach nicht mehr wie es weiter gehen soll. Das kann es doch 
nicht sein. Jeden Tag leidet man unter Existenzängsten, macht sich 
Sorgen um Geld, kann sich nix leisten. Es ist wohl beabsichtigt die 
Leute in diese Sklavenposition zu drücken.

Ich würde jedem abraten ein Studium aufzunehmen, ausser man verfügt über 
die Nötigen Beziehungen um dann in den Job einsteigen zu können ohne 
Sorgen. Z.b. Bekannte im Betriebsrat, Personalabteilung, Leiter.

naja für mich, ich sehe mich schon irgendwann am Balkon an einem Seil 
runterzappeln.

von dagger (Gast)


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Uwe Von kempen schrieb:
> Lukas schrieb:
>> Doch Übernahme? Fehlanzeige! Laut
>> Personalabteilung keine Chance, da man nur in bestimmten Bereichen
>> einstellen darf.
> Wie viel müsste denn der AG an den PD zahlen, um einen Ingenieur
> loszukaufen?
> Immerhin verdient der PD nicht schlecht (was an so hier hört, einige
> hundert Euro pro Monat), verliert ansonsten eine Kundenstelle UND eine
> Melkkuh -- da müssten doch so einige tausend Euro fließen?
Bei einer reinen Vermittlung ist es glaube ich ein Monatsgehalt oder 10% 
des Jahresgehalts, bei dem Vermittlungsgutscheins der Argeitsagentur 
sind es nach nach drei Monaten 1k€ und bleibt man weitere drei Monate 
werden die letzten 1k€ fällig.
Das dürfte der Rahmen sein, in dem sich das so dreht. Je nach 
Qualifikation kann das natürlich auch nach oben gehen.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Böse Firmen, Sklavenhändler, Millionen arbeitlose Ingenieure,
> blablablabla.

Es natürlich vollkommen korrekt von den Firmen, einige hundert bis 
tausend offene Stellen vorzugaukeln und dann niemanden einzustellen. Da 
kann man den Firmen nun wirklich keinen Vorwurf mchen, sie nutzen 
schließlich nur ihre Machtposition aus!


@ Lukas
Du bist ein weiterer Beweis dafür, dass auch sehr gute Ing.s, die sich 
(zumindest für ihr Alter) auch in der Prasxis bewiesen haben, von der 
Wirtschaft ganz offensichtlich nicht gebraucht werden! Die Industrie hat 
es sogar schon gechafft, dass wenn man nicht erfolgreich als Ing. 
arbeitet, einem das als persönliches Versagen ausgelegt wird. So wird 
davon abgelenkt, das es nicht genügend Arbeitsplätze für Ing.s gibt und 
man die Ing.s,  wenn überhaupt, über Dienstleister ranschafft oder zum 
Gehalt eines Hilfsarbeiters einstellt.

Hab ich hier selber erlebt, wenn man das Studium nicht mit sehr gutem 
Abschluß schafft, wird man als "dumm und faul" abgestempelt und es wird 
einem die alleinige Schuld angelastet. Wenn man es mal wagt zu sagen, 
"ich finde es nicht richtig, wenn 80% eine Klausur nicht bestehen", wird 
man Nörgler und Versager gebrandmarkt, der nur den unfehlbaren Prof 
kritisiren will.

In Bezug auf den Arbeitsmarkt die gleiche Haltung. Wer keinen gut 
bezahlten Job als Ing. findet, der muss (!) zwangsläufig "dumm und faul" 
sein oder seine Bewerbungsunterlagen sind nicht in Ordnung. Dass einfach 
nur wenige Ing.s überhaupt gesucht werden, wird als Möglichkeit 
ausgeschlossen. Dabei gibt es soviele Beispiele, dass auch sehr gut 
ausgebildete Ing.s keinen Job finden!


a7x schrieb:
> Natürlich
> habe ich ein verdammt gutes Zeugnis bekommen

Praktikumszeugnisse haben leider nur eine sehr geringe Priorität. 
Entweder alle bekommen ein sehr gutes Zeugnis oder eben auch gerade 
nicht, weil die Personalabteilung gerade der Meinung ist, nicht jeder 
Praktikant darf ein sehr guten Zeugnis haben. Habe es selber erlebt, 
dass gesagt wurde, "die nächsten 10 Praktikumszeugnisse max gut". Habe 
aber auch den anderen Fall erlebt, dass sich mehere Leute einfach ne 
Vorlage mit sehr gut ausgedruckt haben und die dann auch unterschrieben 
wurde. Gerade bei Konzernen gibt es oft Word-Vorlagen, wo nur ein paar 
Worte bei der Tättigkeitsbeschreibung ausgetauscht werden.

> Nur durch Druck und den Hinweis, dass ich meine Lebenshaltungskosten
> decken muss konnte ich dann einen geringen Lohn für die
> Abschlussarbeit/Werksstudententätigkeit heruasholen.

Das ist dann doch ungewöhnlich. Praktikantengehälter ligen bei Ing.s 
meist zu zw. 600 - 900 Euro im Monat. Das gar nicht gezahlt wird, ist 
selten. Und Praktikanten stellt man auch sehr gerne (befristet 
natütlich!) ein. Ich habe Abteilungen gesehen, wo fast nur die 
Praktikanten einen Arbeitsvertrag mit der Firma hatten, die anderen 
"Festangestellten" waren (fast) alle von einem Dienstleister!!

> Ich weiss einfach nicht mehr wie es weiter gehen soll

Kann ich dir sagen, für Ing.s heißt die Zukunft Hartz IV und damit 
verbunden Zwangsarbeit. Gewege pflastern und Hundekot aufsammeln sind 
hier typische Tätigkeiten für Ing.s in Deutschland. Die Industrie würde 
ja sooo gerne Ing.s einstellen, kann das aber leider, leider aufgrund 
der Wirtschaftslage nicht. Manche ing.s haben aber wirklich selber 
Schuld (in den Augen der Industrie), weil sie mehr als das Gehalt eines 
Hilfsarbeiters fordern. Solche Ing.s kann die Industrie natürlich nicht 
gebrauchen. Dafür mußt du Verständnis haben. Vielleicht jetzt mal eine 
Schweigeminute für die arme, arme Industrie einlegen. *In Gedenken an 
die arme Industrie, amen.*

> Das kann es doch nicht sein.

Doch, doch, genau so ist es! Und nicht anders! Willkommen in der 
Realität!

> Jeden Tag leidet man unter Existenzängsten, macht sich
> Sorgen um Geld, kann sich nix leisten. Es ist wohl beabsichtigt die
> Leute in diese Sklavenposition zu drücken.

Langsam begreifst du den wahren Zweck von Geld, Glückwunsch! Geld dient 
keinesfalls als Wert, denn es wird ja mit jedem Jahr immer weniger Wert. 
Sondern es dient vielmehr dazu, die Menschen zu versklaven, ohne dass 
sie es merken! Da man für alles Geld braucht, muss man für Geld 
arbeiten. Aber Arbeit ist natürlich vollkommen "freiwillig".

> Ich würde jedem abraten ein Studium aufzunehmen

Das kann ich durchaus so bestätigen, zumindest sollte man sich vorher 
(!!) Dinge wie Abbrecherquoten angucken. Und man sollte auch mal bei den 
Unternehmen gucken, wie viele Absolventen suchen die gerade? Wie viele 
offene Stellen für Absolventen hat Sie*** gerade, 30? Ist doch 
wahnsinnig viel!

> naja für mich, ich sehe mich schon irgendwann am Balkon an einem Seil
> runterzappeln.

So weit würde ich auf keinen Fall gehen. Alles andere wurde einem doch 
schon genommen. Man hat kaum Möglichkeiten Geld zu verdienen oder eine 
Familie zu gründen. Möchtest du mal ein Eigenheim? Mit einem 
durchschnittlichen Ing.- Gehalt musst du dafür nur ca. 120 Jahre 
arbeiten.

Deine Arbeitskraft gehört schon denen. Auch dein Blut nehmen sie dir ab, 
vor einer Einstellung. Auch Kameraüberwachungen bis in die Waschräume 
kommen vor. Da würde ich denen mein Leben nicht freiwillig geben. Denn 
das gehört denen (noch) nicht!

von Warmweiß (Gast)


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Robert schrieb:
> In Bezug auf den Arbeitsmarkt die gleiche Haltung. Wer keinen gut
> bezahlten Job als Ing. findet, der muss (!) zwangsläufig "dumm und faul"
> sein oder seine Bewerbungsunterlagen sind nicht in Ordnung. Dass einfach
> nur wenige Ing.s überhaupt gesucht werden, wird als Möglichkeit
> ausgeschlossen. Dabei gibt es soviele Beispiele, dass auch sehr gut
> ausgebildete Ing.s keinen Job finden!

Natürlich wird wenig gesucht, das sagen auch die meisten Artikel durch 
die Blume, z. B. der Kampf um die besten Köpfe. Nur die wenigsten 
studierten Fachkräfte sind in deren Augen, die Köpfe, die sie brauchen. 
Die Konzerne haben kein Problem damit, denn sie zahlen auskömmliche 
Gehälter. Der Mittelstand kann dies nicht, da er durch die Konzerne 
unterjocht wird. Gleichzeitig sorgen sich die Konzerne darum, dass ihre 
mittelständischen Sklavenzulieferer nicht mehr genug der besten Köpfe 
finden können und auch ihr Geschäftsmodell Einbußen hat.

Bezeichnend auch der Absatz:
"Dauerhaft goldene Zeiten am Jobmarkt für Ingenieure und andere 
Fachkräfte samt hohen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen wird es dank 
des gegenwärtigen Personalengpasses vermutlich nicht geben, erwartet 
auch DIHK-Volkswirt Treier: "Das Ventil, ins Ausland zu gehen, ist für 
die Unternehmen immer da."

Es geht nur um Lohndumping. Bald schaltet sich wieder der VDI ein und 
ermuntert Abiturienten ein technisches Studium zu beginnen.
Es dauert immer ein bisschen, bis viele persönlich die Erfahrungen 
machen, dass für immer mehr Ingenieure die Bedingungen immer 
beschissener werden und immer mehr Absolventen Probleme mit dem Einstieg 
haben und sich dies auch abseits des Internets rumspricht.
Der Ingenieur war schon immer der Industrie ein Dorn im Auge. Anfang der 
90er wollte man ihn fast komplett abschaffen und startete 
Massenentlassungen. Keiner kam je auf die Idee, die Berufsgruppe der 
Ärzte, Juristen oder sogar BWLer abschaffen zu wollen.

von Robert (Gast)


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Warmweiß schrieb:
> Bezeichnend auch der Absatz:
> "Dauerhaft goldene Zeiten am Jobmarkt für Ingenieure und andere
> Fachkräfte samt hohen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen wird es dank
> des gegenwärtigen Personalengpasses vermutlich nicht geben, erwartet
> auch DIHK-Volkswirt Treier: "Das Ventil, ins Ausland zu gehen, ist für
> die Unternehmen immer da."

Genau da liegt der Hase im Pfeffer! Full ack!! Man stimmt die Ing. also 
schon mal auf unsichere Jobs und niedrige Gehälter ein.

von Tüdelü (Gast)


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Ich würde ja gerne die Aufmerksamkeit einmal darauf lenken, warum jeder 
einzelne hier in diesem Thread diskutiert.

Diejenigen, die jammern: warum macht ihr das, was bringt es euch, was 
erwartet ihr euch davon?

Diejenigen, die über die Jammerer jammern: warum macht ihr das, was 
bringt es euch, was erwartet ihr euch davon?

Aus meiner Sicht gibt es z.B. die folgenden Motive:

- erörtern, wie sich die Situation im gesamten verbessern ließe
- erörtern, wie sich die Situation für einen Einzelfall verbessern ließe
- erkennen, dass man nicht alleine ist, Hoffnung schöpfen, andere in 
einer schwierigen Lage emotional unterstützen
- Dampf ablassen, Aggressionen abbauen, andere niedermachen

Na...?

Vorschlag: vor jedem Post einmal über diese Fragen nachdenken, dann 
entarten vielleicht auch weniger Threads in einen Hahnenkampf (denn das 
will doch keiner, oder doch?).

Ich persönlich finde ja, dass die letzte Kategorie nur destruktiv ist. 
Es bringt wenig, nur auf die schwierige Situation zu schimpfen und die 
Ausweglosigkeit gedanklich zu zementieren und noch weniger, auf die zu 
treten, die schon am Boden liegen (scheint mir aber traurigerweise 
manchmal Nationalsport zu sein).

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Böse Firmen, Sklavenhändler, Millionen arbeitlose Ingenieure,
>> blablablabla.
>
> Es natürlich vollkommen korrekt von den Firmen, einige hundert bis
> tausend offene Stellen vorzugaukeln und dann niemanden einzustellen. Da
> kann man den Firmen nun wirklich keinen Vorwurf mchen, sie nutzen
> schließlich nur ihre Machtposition aus!

Und inwiefern siehst du darin eine Notwendigkeit zum Herumheulen?

Robert schrieb:
> Hab ich hier selber erlebt, wenn man das Studium nicht mit sehr gutem
> Abschluß schafft, wird man als "dumm und faul" abgestempelt und es wird
> einem die alleinige Schuld angelastet.

Ein vernüftig denkender Mensch analysiert vielleicht erst einmal sein 
eigenes Verhalten. Aber es ist wohl in der Gesellschaft in Mode gekommen 
zu sein, erst einmal anderen die Schuld für seine Situation zu geben.

Robert schrieb:
> Wer keinen gut
> bezahlten Job als Ing. findet, der muss (!) zwangsläufig "dumm und faul"
> sein oder seine Bewerbungsunterlagen sind nicht in Ordnung.

Nicht zwangsläufig. Wer ein Diplom schafft ist höchstens eins von 
beiden. Ich zum Beispiel zähle mich oft zu den Letzteren. Es ist häufig 
auch eher eine Einstellungssache. Für die Firma muss man einen Nutzen 
haben und sich auch so verhalten, dass man in die Firma passt. Nach 
meinen Beobachtungen in diesem Forum trifft das auf viele nicht zu.

Robert schrieb:
> Kann ich dir sagen, für Ing.s heißt die Zukunft Hartz IV und damit
> verbunden Zwangsarbeit.

Diese Verallgemeinerung ist Blödsinn. Die meisten Ingenieure haben einen 
guten (oder wenigstens gut bezahlten) Job.

Robert schrieb:
> Mit einem
> durchschnittlichen Ing.- Gehalt musst du dafür nur ca. 120 Jahre
> arbeiten.

Auch Blödsinn (siehe oben).

Tüdelü schrieb:
> Wenn man selbst nicht von der Situation betroffen ist, kann man
> natürlich bequem über die Heulsusen ablästern...

Wenn ich in einer solchen Situation wäre, hätte ich anderes zu tun als 
in einem Forum herumzuheulen. Es gibt einfach unterschiedliche 
Verhaltensweisen in einer solchen Lage.

von Tüdelü (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Wenn ich in einer solchen Situation wäre, hätte ich anderes zu tun als
> in einem Forum herumzuheulen. Es gibt einfach unterschiedliche
> Verhaltensweisen in einer solchen Lage.

Woher weisst du eigentlich so genau, was in einer hypothetischen 
Situation passieren würde? Klar hat man eine Vorstellung von den 
Schritten, die man unternehmen würde. Die Realität sieht dann doch oft 
nochmal anders aus, als man sich das vorgestellt hat.

Du unterstellst hier, dass Leute ausschließlich herumheulen und sonst 
nichts anderes tun oder getan haben. Was ist, wenn sie sich nach bestem 
Wissen und Gewissen bemüht haben und trotzdem scheitern? Bleibt dann 
wirklich nur noch die Antwort "Pech gehabt, da warst du wohl zu 
blöd/faul/..."?

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Und inwiefern siehst du darin eine Notwendigkeit zum Herumheulen?

Gründe sind u.a.:
- Wiel ich keine Lügen mag.
- Weil es meine Lebenssituation beruflich und privat beeinflußt, z.B. 
bin ich kaum über Hartz IV Nivau.
- Weil Versprechungen, die gemacht wurden und auch noch werden, nicht 
eingehalten werden. z.B. "alle unesere Absolventen haben gut bezahlte 
Jobs."
- Weil ich das Ausnutzen einer Machtposition zum eigenen Nutzen auf 
Kosten anderer ethisch nicht gut finde. (Ja, ich weis, kein Ing. kann 
sich Ethik leisten.)

> Ein vernüftig denkender Mensch analysiert vielleicht erst einmal sein
> eigenes Verhalten. Aber es ist wohl in der Gesellschaft in Mode gekommen
> zu sein, erst einmal anderen die Schuld für seine Situation zu geben

Wenn mir Dinge versprochen werden wie "jeder Asbolvent bekommt einen 
guten Job" und die Realität so aussieht, dass mindestens (!) 1/3 aller 
Absolventen gar keinen Job haben oder fachfremd Regale im 1-Euro-Shop 
einräumen müssen, sehe ich durchaus eine Mitschuld bei "anderen".

Ansonsten hast du teilweise Recht, meine obige Darstellung ist etwas 
pessimistisch. Nichtsdestotrotz ist genau das die Situation für eineige 
zehntausend Ing.s monentan in Deutschalnd. Das sollte auch nicht 
vergessen werden!
Und ein Eigenheim ist aus vielen Gründen für viele heutzutage nicht mehr 
möglich. 2 wichtige Gründe sind, geringes Gehalt und die vom Arbeitgeber 
häufig geforderte landesweite Mobilität, bzw. ein unsichrere 
Arbeitsplatz der einen Umzug zum neuen Job erforderlich macht.


Tüdelü schrieb:
> Ich würde ja gerne die Aufmerksamkeit einmal darauf lenken, warum jeder
> einzelne hier in diesem Thread diskutiert.

Ein durchaus interessanter Ansatz. Bei mir sind einige Gründe schon oben 
angegeben. Weitere sind:
- Jungen Menschen zumindest eine realistische Sichtweise anhand von 
Fakten zu ermöglichen. Auch gerade junge Menschen auf Risiken (!) 
hinzuweisen und nicht ins offene Messer laufen zu lassen.

- Ich kann bestimmte Behauptungen ganz einfach nicht mehr ertragen! Mir 
hat man solche Märchen erzählt wie "alle Abolventen haben einen guten 
Job und Ing.s werden von der Industrie händerinngend gesucht, es stehen 
Firmenvertreter in der Mensa und umwerben Sie mit hochdotierten 
Arbeitsverträgen"! Das muss man sich mal vorstellen, solche Märchen! Ich 
habe noch niemals (!) Firmenvertreter in der Mensa oder sonst wo 
gesehen, nur paar Hochglanz-Prospekte, wo drin steht wie toll die Frima 
ist und das man sich im Internet bewerben soll. Im Internet in den 
Job-Börsen erfährt man dann, dass Absolventen so gut wie nicht gesucht 
werden. Gehälter sind brutal niedrig!

> Es bringt wenig, nur auf die schwierige Situation zu schimpfen

Aber ändern kann man sie eben auch nicht! Wenn man erst mal bestimmte 
Studienleistungen hat, kann man die auch nicht mehr ändern. Wenn man 
dann für die Industrie eben nicht mehr gut genug ist, was soll man dann 
bitte machen? Außerdem muss (!) man per Gesetz jede Arbeit annehmen. Das 
Grundgesetzt mit "kein Deutscher darf zu einer Arbeit gezwungen werden" 
ist ausgehebelt und gilt nur noch für Reiche.

> auf die zu
> treten, die schon am Boden liegen (scheint mir aber traurigerweise
> manchmal Nationalsport zu sein).

Das ist typisch deutsch. Man beobachtet seinen Nachbarn immer sehr 
genau. Hat er ein größeres Auto, dann ist er ein "mieses 
Kapitalistenschwein". Hat er keinen Job, ist er natürlich ein 
"Sozialschmarotzer". Auf anderen rumtrampeln und Neid sind (fast) die 
einzigen Freuden des Deutschen. In Deutschland steht jeder in der 
Schusslinie, ganz egal ob Student, Hilfsarbeiter oder Top-Manager. Jeder 
bekommt kräftig einen auf das Fell.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> - Weil Versprechungen, die gemacht wurden und auch noch werden, nicht
> eingehalten werden. z.B. "alle unesere Absolventen haben gut bezahlte
> Jobs."

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Glauben an diese Versprechungen 
einer der Hauptgründe deiner Situation sind.

Aber man kann es sicherlich keinem vorwerfen, solche Versprechungen zu 
machen - es ist eben Werbung. Ich schaue zwar kein Fernsehen, ich weiß 
aber trotzdem, dass man nicht allen Werbeversprechungen blind vertrauen 
darf. Und das schon seit dem Grundschulalter.

Robert schrieb:
> und die Realität so aussieht, dass mindestens (!) 1/3 aller
> Absolventen gar keinen Job haben oder fachfremd Regale im 1-Euro-Shop
> einräumen müssen, sehe ich durchaus eine Mitschuld bei "anderen".

Beweise das erst einmal!

Tüdelü schrieb:
> Woher weisst du eigentlich so genau, was in einer hypothetischen
> Situation passieren würde? Klar hat man eine Vorstellung von den
> Schritten, die man unternehmen würde. Die Realität sieht dann doch oft
> nochmal anders aus, als man sich das vorgestellt hat.

Das mag sein. Trotzdem bin ich immer darauf vorbereitet. Nach den vielen 
Erzählungen hier zu schließen, waren das die meisten Meckerer eher 
weniger.

von Robert (Gast)


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"Jammern" tun übrigens genau die Firmen! Die sind es doch, die in den 
Dauer-Jammer-und-Heul Modus geschaltet haben. Und die haben doch auch 
die mediale Präsenz, ihrem Gejammere eine laute Stimme zu verleihen.

Der Bewerber muss sich viel Kritik an seinem Lebenslauf gefallen lassen. 
Die Firmen können sich aber offenbar alles leisten. Schwarze Kasse, 
Edel-Prostituierte (="Erfrischungen") auf Firmenkosten usw. usw.

Wenn eine Firma keine Ing.s findet, dann zahlt sie eben zu schlecht oder 
hat ein kaputtes Image. Das sollten die Firmen auch nicht vergessen und 
mal lieber daran arbeiten. Aber den Firmen wird wohl jeder noch so 
abwegige Wunsch erfüllt. Der deutsche 50-jährige Ing. ist zu alt für die 
letzte kleine Klitsche? Ein Ing. will mehr als ein Hilfsarbeitergehalt? 
Kein Problem, dann führt die Bundesregierung mal eben Zwanfsarbeit ein 
und sorgt dafür das viele Farchkräfte aus dem Ausland kommen, um die 
Löhne noch weiter zu drücken! Für die Geldmacht tut die 
Marionetten-Regierung schließlich alles!


Stefan L. schrieb:
> Ich kann mir gut vorstellen, dass der Glauben an diese Versprechungen
> einer der Hauptgründe deiner Situation sind.

Ein bißchen Naivität gehört schon dazu. Aber irgendwoher muss man sich 
schließlich informieren.

Dass 1/3 der Absolventen keinen Job als Ing. hat kann ich dir hier so 
nicht beweisen. Aber einige andere User berichten von ähnlichen 
Tendenzen.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> "Jammern" tun übrigens genau die Firmen! Die sind es doch, die in den
> Dauer-Jammer-und-Heul Modus geschaltet haben.

Und deswegen muss man es ihnen nachmachen?

Robert schrieb:
> Der Bewerber muss sich viel Kritik an seinem Lebenslauf gefallen lassen.

Wurde schon oft erwähnt: Das ist oft nur ein Psychotrick.

Robert schrieb:
> Wenn eine Firma keine Ing.s findet, dann zahlt sie eben zu schlecht oder
> hat ein kaputtes Image.

Auch darüber habe ich mich schon ziemlich lange ausgelassen. Kurz noch 
einmal: Ein schlechter (=ländlicher mit geringer Arbeitslosenquote) 
Standort in Verbindung mit einem uncool klingendem Arbeitsbereich reicht 
da schon, um ernsthafte Probleme zu bereiten, Leute zu bekommen.

Robert schrieb:
> Ein bißchen Naivität gehört schon dazu. Aber irgendwoher muss man sich
> schließlich informieren.

Selbst mitdenken hilft da schon gewaltig.

Robert schrieb:
> Dass 1/3 der Absolventen keinen Job als Ing. hat kann ich dir hier so
> nicht beweisen. Aber einige andere User berichten von ähnlichen
> Tendenzen.

Die User hier bilden absolut keine Grundlage für einen Beweis. Das sieht 
man schon am Nachbarthread: Es gibt eine ganze Menge jammerer, wenn man 
aber eine konkrete Frage stellt, antwortet plötzlich ein ganzer Haufen 
normal angestellter und gutverdienender Ingenieure.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Selbst mitdenken hilft da schon gewaltig.

Ok, das stimmt natürlich. Es liegt eben in der Natur des Menschen auch 
gerne an die Sachen zu glauben, an die man glauben möchte, weil sie 
einem eben gefallen. Und wenn man 20 Jahre alt ist und gerade sein Abi 
hat, dann hat man auch noch nicht so viele Informationen. Gut ist 
natürlich, wenn der Vater selber Ing. und Abteilungsleiter ist und einem 
genau sagen kann, wie das Berufsleben so ist und welche Leute wirklich 
eingestellt werden Aber diesen Luxus hat eben nicht jeder.

> Ein schlechter (=ländlicher mit geringer Arbeitslosenquote)
> Standort in Verbindung mit einem uncool klingendem Arbeitsbereich reicht
> da schon, um ernsthafte Probleme zu bereiten, Leute zu bekommen.

Das kann durchaus sein. Allerdings ist auch von einem Unternehmen naiv 
zu sagen "wir gehen jetzt mal irgendwo hin, wo das Bauland billig ist 
und wo wir 5 Jahre keine Steuern zahlen müssen". das so ein -unternehmen 
evt. später keine geigneten Leute bekommt ist dann ebne der Preis für 
die strukturschwache Gegend.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Das kann durchaus sein. Allerdings ist auch von einem Unternehmen naiv
> zu sagen "wir gehen jetzt mal irgendwo hin, wo das Bauland billig ist
> und wo wir 5 Jahre keine Steuern zahlen müssen".

Das wurde das letzte mal auch schon als Kritik angebracht.

Was ist aber, wenn das Unternehmen schon vor >30 Jahren gegründet wurde? 
Wenn es ein Familienunternehmen ist, das einfach am Geburtsort des 
Gründers entstanden ist? Es damals noch nicht absehbar war, dass es ein 
großes Hi-Tech-Unternehmen mit ca. 50 Ingenieuren wird? Damals von 
Landflucht noch keine Rede war?

Und ein Unternehmen mit eben benannten 50 Ingenieuren und mehreren 
hundert Arbeitern und Angestellten umzusiedeln, nur weil man die vier 
fünf neuen Ingenieuere, die man braucht, nicht bekommt ist auch wenig 
zielführend. Wenn es eine riesige Masse an arbeitslosen Ingenieuren 
gäbe, müssten die denen die Bude einrennen.

Robert schrieb:
> Ok, das stimmt natürlich. Es liegt eben in der Natur des Menschen auch
> gerne an die Sachen zu glauben, an die man glauben möchte, weil sie
> einem eben gefallen. Und wenn man 20 Jahre alt ist und gerade sein Abi
> hat, dann hat man auch noch nicht so viele Informationen.

Das stimmt. Aber das kann man dann auch niemanden vorwerfen.

Robert schrieb:
> Gut ist
> natürlich, wenn der Vater selber Ing. und Abteilungsleiter ist und einem
> genau sagen kann, wie das Berufsleben so ist und welche Leute wirklich
> eingestellt werden Aber diesen Luxus hat eben nicht jeder.

Das stimmt auch. Aber falls das eine Andeutung sein soll: Ich gehöre 
nicht dazu. Ich hatte auch nie derartiges Vitamin-B; das wurde alles 
selbst erarbeitet.

von Mike H. (-scotty-)


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> Absolventen gar keinen Job haben oder fachfremd Regale im 1-Euro-Shop
> einräumen müssen, sehe ich durchaus eine Mitschuld bei "anderen".
So was gibts gar nicht, weil solche Arbeiten weder gemeinnützig,
zusätzlich sind und keine andere Beschäftigten verdrängen dürfen und
außerdem ist das ein Werkzeug der Argen und die haben mit dem
Arbeitsmarkt oder der Vermittlung praktisch nichts mehr zu tun.
Da wird nur noch Langzeitarbeitslosigkeit verwaltet.

>Aber man kann es sicherlich keinem vorwerfen, solche Versprechungen zu
>machen - es ist eben Werbung.
Eher Wettbewerb, würde ich sagen und zwar unlauterer Wettbewerb, meist
von Leuten angewandt um sich zusätzliche Privilegien zu verschaffen,
weil die genau wissen wann die Naivlinge(soll keine Beleidigung sein)
vor sich haben, vor allem wenn der Bewerber noch jung und unerfahren 
ist. Nur bleibt der Bewerber das nicht und lässt das im 
Bewerbungsgespräch
oft auch durchblicken und dann bewegt sich oft auch nichts mehr. Daher
haben die Älteren die entsprechenden Schwirigkeiten, denn die AG suchen
gut ausgebildete Naivlinge und daran gibts nichts zu rütteln.

>Ich schaue zwar kein Fernsehen, ich weiß aber trotzdem, dass man
>nicht allen Werbeversprechungen blind vertrauen darf. Und das
>schon seit dem Grundschulalter.
Jeder weiß das, aber dieses Wissen nützt dir wenig wenn im
wirtschaftlichen Umfeld gelogen wird was das Zeug hält. Dann
kannst du die Wahrheit auch bald nicht mehr erkennen und
verhungerst.

Wenn euch das System so nicht gefällt dann müsst ihr euch das System
zum eigenen Vorteil zu Nutze machen und euch selbständig machen.
Rum heulen bringt wirklich nichts und freie Jobs gibts entgegen allen
Beteuerungen auch nicht. Wenn überhaupt, werden die auch besetzt,
aber natürlich mit anderen, falls es überhaupt offene Stellen sind.

Für Arbeitgeber gilt ein stets zutreffenden Spruch:
Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, selbst wenn er mal die
Wahrheit spricht.

Also Leute, munter bleiben und Hartz 4 genießen, solange es noch
was gibt.

von Robert (Gast)


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Mike Hammer schrieb:
> Wenn euch das System so nicht gefällt dann müsst ihr euch das System
> zum eigenen Vorteil zu Nutze machen und euch selbständig machen.


Das Problem dabei ist bei vielen wohl die Finanzierung. Außerdem kann 
sowas auch gewaltig in die Hose gehen und dann steht man am Ende mit 
Schulden da, die bekannten Probleme halt. Man muss auch ehrlich sagen, 
dass man auch erst mal eine gute Idee braucht, die eben noch kein 
anderer hatte, dann das alles umsetzten, sich mit Vorschriften und 
Produkthaftung rumschlagen und das wichtigste auch Kunden, die das auch 
wirklich finanziell (!) zu schätzen wissen, was man da macht.


Stefan L. schrieb:
> Was ist aber, wenn das Unternehmen schon vor >30 Jahren gegründet wurde?
> Wenn es ein Familienunternehmen ist, das einfach am Geburtsort des
> Gründers entstanden ist?

Tja, das ist dann wohl Pech für das Unternehmen. Genauso wie es für den 
Bewerber Pech ist, wenn er 20 Jahre in einer Sackgassentechnologie 
gearbeitet hat. Dem Bewerber wird dann häufig der Vorwurf gemacht, er 
hätte das kommen sehen müssen und soll sich jetzt bitteschön mit seiner 
Unvermittelbarkeit abfinden. Das Unternehmen bekommt u.U. noch 
Subventionen.

> Wenn es eine riesige Masse an arbeitslosen Ingenieuren
> gäbe, müssten die denen die Bude einrennen.

Das ist auch z.T. der Fall. Nur auch der Mittelstand nimmt lange nicht 
jeden. Wenn ein Unternehmen keinen findet, muss es eben auch mal einen 
einstellen, der nach 20 Semestern mit 3,7 abgeschlossen hat! Genau das 
ist aber auch für den Mittelstand häufig absolut unvorstellbar! Aber 
genau das ist der Markt!! Die Top-Leute arbeiten bei den Konzernen, der 
Mittelstand muss eben akzeptiren, dass er nur den "Rest" bekommt.

Die Konzerne haben einen besseren Ruf und (!) zahlen (deutlich) besser! 
Womit kann der Mittelstand punkten? Um auf dein Bsp. zurückzukommen. Ich 
garantiere (!) dir, wenn der Mittelständler einem Absolventen 60 k Euro 
und einem mit Berufserfahrung 80k-90k zahlt, rennen die Bewerber dem 
Mittelständler die Bude ein! Wenn alerdings der Top-Absolvent für 34k 
Euro anfangen soll, dann gibt es keine Bewerber. Wenn die Firma nicht 
mehr zahlen kann, ist das Geschäftsmodell der Firma im Hintern! Ganz 
klare Sache. Ich kann auch nicht sagen, ich will fur 1 kwh Strom statt 
20 Cent nur 5 Cent bezahlen oder für 1 Liter Benzin nur 50 Cent. Sowas 
kann ich nicht akzeptieren. Wenn die Firma keinen Ing. findet zahlt sie 
nicht genug. wenn sie nicht mehr zahlen kann, ist sie sowieso eigentlich 
schon "tot".

Meine Erfahrungen sind ganz andere. Ich war mit über 900 Bewerbungen 
präsent, bei Konzernen und im Mittelstand. Was ich da erlebt habe 
spottet jeder Beschreibung. Ich hatte Angebote über ganze dreiste 
Angebote von 14.000 Euro brutto im Jahr. Ein anderes Unternehmen hat mir 
ernsthaft 12 Monate komplett unbezahltes Praktikum vorgeschlagen! Am 
Anfang habe ich noch nach der versteckten Kamera gesucht, aber die 
meinten das ernst. Ein Mangel sieht einfach anders aus.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Tja, das ist dann wohl Pech für das Unternehmen. Genauso wie es für den
> Bewerber Pech ist, wenn er 20 Jahre in einer Sackgassentechnologie
> gearbeitet hat. Dem Bewerber wird dann häufig der Vorwurf gemacht, er
> hätte das kommen sehen müssen und soll sich jetzt bitteschön mit seiner
> Unvermittelbarkeit abfinden.

So ein Schwachsinn. Ein Unternehmen muss sich erst einmal um seine 
Stammbelegschaft kümmern. Ein Bewerber hat da wesentlich mehr 
Freiheitsgrade.

Robert schrieb:
> Die Konzerne haben einen besseren Ruf und (!) zahlen (deutlich) besser!
> Womit kann der Mittelstand punkten? Um auf dein Bsp. zurückzukommen. Ich
> garantiere (!) dir, wenn der Mittelständler einem Absolventen 60 k Euro
> und einem mit Berufserfahrung 80k-90k zahlt, rennen die Bewerber dem
> Mittelständler die Bude ein!

Um damit die Stammbelegschaft zu verprellen? Klar doch.

So jemand muss auch erst einmal das Geld wert sein. Ein 
Langzeitarbeitsloser ist für ein solches Unternehmen erst einmal nicht 
sehr viel mehr wert als ein Absolvent. Vor allem wenn relativ seltene 
Kenntnisse benötigt werden.

Dann wird lieber auf eigen herangezogener Nachwuchs gesetzt. Das halte 
ich auch sehr sinnvoll. Die Alternative war das Einkaufen über einen 
Dienstleister.

Robert schrieb:
> Wenn alerdings der Top-Absolvent für 34k
> Euro anfangen soll, dann gibt es keine Bewerber.

Das weiß der Bewerber ja nicht. Und selbst wenn - die 
Absolventengehälter waren überdurchschnittlich.

Robert schrieb:
> Meine Erfahrungen sind ganz andere. Ich war mit über 900 Bewerbungen
> präsent, bei Konzernen und im Mittelstand. Was ich da erlebt habe
> spottet jeder Beschreibung. Ich hatte Angebote über ganze dreiste
> Angebote von 14.000 Euro brutto im Jahr. Ein anderes Unternehmen hat mir
> ernsthaft 12 Monate komplett unbezahltes Praktikum vorgeschlagen! Am
> Anfang habe ich noch nach der versteckten Kamera gesucht, aber die
> meinten das ernst. Ein Mangel sieht einfach anders aus.

Du bist eben ein Einzelfall.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Ein Bewerber hat da wesentlich mehr
> Freiheitsgrade.

Aber Ing.s ab 50 Jahren haben auch nicht mehr so viele Freiheitsgerade.

> Um damit die Stammbelegschaft zu verprellen? Klar doch.
>
> So jemand muss auch erst einmal das Geld wert sein. Ein
> Langzeitarbeitsloser ist für ein solches Unternehmen erst einmal nicht
> sehr viel mehr wert als ein Absolvent.

Ich denke das Unternehmen sucht so händeringend und findet - jammer 
jammer - keinen. Dann muss man auch den Markt akzeptieren! Und in 
Hinblick auf die Stammbelegschaft, auch die müssen das akzeptieren. Die 
können sonst auch eine Gehaltserhöhung bekommen. Wenn die Firma das 
nicht zahlen kann, wie gesagt, ist das Geschäftsmodell eh nicht viel 
wert. Es passt doch nicht zusammen, "wir finden niemanden" und "wie 
zahlen aber 30% weniger als die Konzerne". Das ist in diesem Falle dann 
ein Widerspruch.

Das Gehalt ist zum einen die Grundlagen für das Leben von dem, der es 
bekommt. Aber es ist auch der Preis für eine "Ware". Ich sage nicht, 
dass der Mensch eine Ware ist, aber der Markt unterliegt nun mal den 
gleichen harten Gesetzten. Warum ist Öl teuer und Luft billig? Weil es 
nur wenig Öl gibt und es mühsam gefördert werden muss und es eine große 
globale Nachfrage gibt. Luft ist für das Überleben viel wichtiger, aber 
trotzdem meist kostenlos.

Die üblichen Gehälter im Sinne von "der ist nur so viel wert" gelten 
dann eben nicht. Es gilt nur, wie viel muss ich zahlen, um jemanden zu 
bekommen, bevor ihn die Konkurrenz bekommt. Immobilien verändern auch 
ihren Wert. Ein Haus, was vor 10 Jahren in München 200k gekostet hat, 
kostet jetzt 600k. Genau das ist der Markt. Wenn ein Ing. für den 
Mittelstand jetzt eben statt 38k nun 55k kostet, muss man das so 
hinnehmen oder man nimmt nicht mehr am Markt teil. Das "nicht mehr am 
Markt teilnehmen" äußert sich darin, dass man eben keine Ing.s bekommt. 
So einfach ist das. (Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass es ein 
Überangebot an Bewerbern gibt. Ich habe noch keine einzige Firma mit 
"Ing.Mangel" erlebt. Nur Rosinenpicken mit spitzen Fingern ist 
angesagt.)


> Du bist eben ein Einzelfall.

Ja, weil ich sage, dass manches nicht gut ist und nicht den Schwanz 
einziehe vor der Geldmacht. Viele, die mit ihrem Job nicht zufrieden 
sind, halten einfach die Klappe und fressen alles in sich rein. 
Außerdem, warum bietet mir eine Firma 12 Monate unbezahltes Praktikum an 
(als Absolvent), wenn die nicht davon ausgehen, dass es auch jemand 
annimmt?

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Ein Bewerber hat da wesentlich mehr
>> Freiheitsgrade.
>
> Aber Ing.s ab 50 Jahren haben auch nicht mehr so viele Freiheitsgerade.

Dann darf aber nicht darüber gejammert werden, dass viele Ings ab 50 
arbeitslos sind, denn das sind dann Gründe, die nicht von Firmen 
verschuldet sind.

Robert schrieb:
> Ich denke das Unternehmen sucht so händeringend und findet - jammer
> jammer - keinen. Dann muss man auch den Markt akzeptieren!

Ja, das wurde dann auch so gehandhabt. Wenn man nur über Dienstleister 
Leute bekommt, muss man eben darauf zurückgreifen. Ansonsten wurde 
eigener Nachwuchs herangezogen, was natürlich sinnvoller ist als sich 
auf einem ziemlich abgegrasten Markt unflexibler Arbeitsloser zu 
bedienen.

Von einer Bewerberschwemme, die hier immer propagiert wird, war da 
nichts zu spüren.

Robert schrieb:
> Und in
> Hinblick auf die Stammbelegschaft, auch die müssen das akzeptieren. Die
> können sonst auch eine Gehaltserhöhung bekommen.

Wieso sollte man die Gehälter noch einmal erhöhen, wenn man sowieso 
schon überdurchschnittlich bezahlt? Und man bekommt ja die Leute, nur 
eben nicht so schnell und nicht auf dem Weg, den ihr gerne hättet. Aber 
du hast ja sehr eindrucksvoll beschrieben, wieso das so ist. Der Berg 
soll gefälligst zum Propheten kommen, weil ihm der Fußweg einfach zu 
unangenehm ist.

Robert schrieb:
> Ja, weil ich sage, dass manches nicht gut ist und nicht den Schwanz
> einziehe vor der Geldmacht.

Damit bleibt dir doch nur die Selbstständigkeit, da du bei jeder 
abhängigen Arbeit "den Schwanz einziehen" musst. Und selbst bei 
Selbstständigkeit bist du meistens von den "Mächtigeren" abhängig. 
Arbeitslosengeld oder H4 beziehen ist eigentlich auch keine Option, da 
du ja damit von der Politik abhängig bist, die auch nur über die 
Geldmacht bestimmt ist. Das erinnert mich an die Leute, die in eine 
Firma gehen mit der Erwartung, dass sie gleich Chef werden und sich von 
niemanden etwas sagen wollen.

Robert schrieb:
> Außerdem, warum bietet mir eine Firma 12 Monate unbezahltes Praktikum an
> (als Absolvent), wenn die nicht davon ausgehen, dass es auch jemand
> annimmt?

Das ist ein perfekter Test, um das Selbstvertrauen eines Bewerbers zu 
testen.

von a7x (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Robert schrieb:
>> Außerdem, warum bietet mir eine Firma 12 Monate unbezahltes Praktikum an
>> (als Absolvent), wenn die nicht davon ausgehen, dass es auch jemand
>> annimmt?
>
> Das ist ein perfekter Test, um das Selbstvertrauen eines Bewerbers zu
> testen.

Denke ich auch. Es würde daher Sinn machen höfflich auf das Ende des 
Gesprächs hinzuweisen, da man zu diesen Konditionen keine Zusammenarbeit 
sieht. Und mal ehrlich, wer kann es sich schon leisten 12 Monate 
vollzeit ohne Bezahlung ein Prakikum zu machen. Da versagt jede Logik 
und Verstand.

von Ländle (Gast)


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Deutschland möchte, dass seine Fachkräfte Platz machen für die 
Zuwanderung. Kommt der Politik und der Wirtschaft entgegen und belastet 
sie nicht mit euren "hohen" Gehältern. Hier ein Artikel zur Motivation 
und eine Übersicht welche Länder den Zuzug von Fachkräften schätzen und 
sie auch vernünftig bezahlen:
http://www.wohin-auswandern.de/abwanderung-deutschland

von High Performer (Gast)


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>Deutschland möchte, dass seine Fachkräfte Platz machen für die
>Zuwanderung.

Ja? Wer ist "Deutschland"?


>Kommt der Politik und der Wirtschaft entgegen

Begründung?

>und belastet sie nicht mit euren "hohen" Gehältern.

Auch ein indischer oder osteuropäischer Ingenieur, der nach Deutschland 
kommt, hat ein Problem: auch er muss Sozialbeiträge, Wohnung, sonstige 
Lebenshaltung finanzieren. Nur weil ein Ausländer ein Ausländer ist, 
kann dieser nicht von 30% der ortsüblichen Gehalts leben.


BTW: ich denke, die hochqualifizierten deutschen Fachkräfte brauchen 
keine Angst zu haben: mit der stetigen Entwicklung Deutschlands zum 
Niedriglohnland wird es zukünftig kaum noch gut ausgebildete 
ausländische Fachkräfte geben, die so dumm sind, nach Deutschland zu 
kommen.


Diese Rufe aus der Wirtschaft, man müsse wegen fehlender Arbeitskräfte 
hierzulande ins Ausland verlagern, ist grotesk. Die gesamte Diskussion 
um die angeblich fehlenden Fachkräfte gewinnt zunehmend die 
Aufmerksamkeit der Medien, wo immer häufiger die pervertierte 
Lügenmaschinerie der Wirtschaft, die tatsächliche Situation der 
hochqualifizierten Fachkräfte in .de und die ganze Widersprüchlichkeit 
der Diskussion angesprochen wird. Jedenfalls läuft in diesem Bereich zur 
Zeit grundlegend etwas so schief, wie ich es in Deutschland selten 
erlebt habe.

von Mike H. (-scotty-)


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Ohne wahrheitsgemäße Transparenz wird sich daran auch nichts ändern.
Dafür hat die Wirtschaft doch gesorgt und das nachhaltig.
Wenn die Bewerbungsverfahren erkennen ließen das man ein Chance
hätte wäre es kein Problem sich zu bewerben, nur wer all zu oft
einen Korb ohne jegliche Begründung erhalten hat, der mach dieses
böse Spiel der Unternehmen irgend wann nicht mehr mit. Das kostet
nur Geld und Nerven. Wenn man sich die Stellenangebote anschaut
kann man sich eigentlich nur noch den Zeigefinger in den Hals stecken.
Schon allein wenn ich lese "geforderte Unterlagen: Zeugnisse,
Lebenslauf" für eine armselige schlecht beschriebene Stelle die
noch nicht mal zu einem passen würde, aber besser irgendeine Arbeit
als keine. Auch die stereotypen Antwortschreiben stehen in keinem
Verhältnis zum Aufwand den man selbst da treibt. Arbeitgeber müssten
sich gegenüber Bewerbern auch verantworten, auch wenn es noch so schwer
fällt. Nur so kann man seinen beruflichen Werdegang wenigstens etwas
planen (Fortbildung) und hoffen das man dann Fair und mit Respekt
behandelt wird.

von Peter (Gast)


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Angebot und Nachfrage bestimmen den Handel.
In Zeiten der Krise, wenig Jobs und viele Bewerber, bestimmt eher die 
Arbeitgeberseite die Spielregeln (Löhne etc.).

In Zeiten des Aufschwungs dreht sich das Blatt, das darf nicht sein, 
zumindest aus Sicht der Arbeitgeber.
Also was tun; es gibt immer weniger qualifizierte Bewerber auf immer 
mehr Jobs.
Lösung: Das Angebot an qualifizierten Fachkräften wird verkleinert, in 
dem man die Qualifizierung für die Jobs erhöht.
Folge: Die Löhne/Gehälter steigen nicht nach dem 
Nachfrage/Angebots-Prinzip.
Es eröffnen sich neue Geschäftsfelder der Weiterbildung, finanziert 
natürlich durch die Arbeitsagentur.
Habe bevor ich wieder einen Job gefunden habe von 2 
Ingenieurdienstleistern ein Angebot auf Weiterbildung bekommen, wenn ich 
einen Bildungsgutschein der AA vorlege.

Laut DIHK können nur 30% der Stellen problemlos besetzt werden.
Was heisst problemlos? Weniger als 3 Tage nach einem Bewerber suchen?

Ich habe wieder einen Job, wieder bei einem Ingenierdienstleister und 
werde mich mal weiterbewerben, da müßte ich doch bei dem 
Fachkräftemangel mit Angeboten fast überschüttet werden.

Ich habe keinen Zweifel, das es in gewissen Fachbereichen oder auch 
Regionen einen Fachkräftemangel gibt.
Aber das 70% der Firmen (ernsthafte) Probleme haben eine Stelle zu 
besetzen, zeigt wohl eher das Unvermögen Im Bereich Personalbeschaffung.

Personalentscheider, die das anders sehen, können hier gerne ihre Nöte 
loswerden, wie schwierig es ist, den passenden Kandidaten zu finden.
Hier wird ihnen geholfen, zumindest versucht.

Einen schönen Restsamstag noch

Peter

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das es der Industrie bei der momentane Fachkräfte-Auswanderungswelle 
schon etwas bange wird ist fast verständlich. Das die notwendigen 
Maßnahmen nicht getroffen werden und die Industrie statt dessen jammert 
ist nicht verständlich.

Wer Ingenieure ein bisschen versteht und kennt, weiß wie man welche 
bekommt:

* Interessante Aufgabe.

* Faire Bezahlung.

* Fairer Umgang mit allen Mitarbeitern.

* Vernünftige Chefs (besonders nicht diese letzten dauerkoksenden, 
karrieregeilen Dreckswichser von BWLern als Planer und Vorgesetzte)

* Langfristige Perspektive (sicherer Arbeitsplatz, nicht ständige 
Drohung mit Outsourcing und Abwanderung, sichtbare Investitionen in den 
Standort und die Mitarbeiter)

* Vernünftiger Arbeitsplatz (kein 15 Jahre nicht renoviertes Dreckloch 
mit Großraumbüros, anständige Geräte)

* Vernünftige Arbeitszeiten.

* Vernünftige Arbeitsunterstützung (Sekretärin für den Papierkram).

* Kurze Wege, wenig Bürokratie in der Firma.

* Keine Altersdiskriminierung.

* Flexible Arbeitszeitangebote.

* Deutliche finanzielle und logistische Hilfe beim Umzug (wer noch sein 
altes Haus abzahlen muss, für den bedeutet ein Umzug und der Verkauf des 
alten Hauses nicht selten den finanzielle Ruin).

Statt dessen droht man lieber weiter damit ins Ausland abzuwandern.

von Warmweiß (Gast)


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High Performer schrieb:
> Jedenfalls läuft in diesem Bereich zur
> Zeit grundlegend etwas so schief, wie ich es in Deutschland selten
> erlebt habe.

Unternehmen, die gnadenlos ausbeuten und als Inhaber verhinderte 
Dikatoren besitzen, haben keinen Nachteil in Deutschland sonder nmassive 
Vorteile - Stichwort Abmahnung/Kündigung wegen Centbeträgen und pompöser 
Gang vor den Kadi. Die Arbeitsagentur hat ein riesiges Reservoir an 
Leuten, die nachgepumpt werden können. Bei den Ingenieuren ist das 
Magazin natürlich nicht ganz so groß wie man gerne möchte, deshalb wird 
fadenscheinig lamentiert. Das Ganze ist zwar keine Regel, aber auch 
lange keine Ausnahme mehr. Die Ausbeuter werden immer mehr. Alle 
Anständigen müssen zwangsläufig auch Ausbeuter werden oder gehen unter.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Alle Anständigen müssen zwangsläufig auch Ausbeuter werden oder
> gehen unter.

Das blöde an der Geschichte ist nur das der Deutsche Kulturkreis  damit 
auch untergeht

von Gästle (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> Alle Anständigen müssen zwangsläufig auch Ausbeuter werden oder
>> gehen unter.
>
>
> Das blöde an der Geschichte ist nur das der Deutsche Kulturkreis  damit
> auch untergeht

Das wäre der Lauf der Dinge...  Gab es bei den Hochkulturen schon immer, 
Majas, Inkas und und und.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Von einer Bewerberschwemme, die hier immer propagiert wird, war da
> nichts zu spüren.

Wenn sich bei einer kleiner Firm z.B. 3 Leute muss man eben einen davon 
nehmen!!! Auch wenn einer 5 Jahre arbeitslos war. Wenn die Firma 
erwartet aus über 100 Bewerbungen den besten auszuwählen, ist das 
realitätsfern. In jedem Fall wird der Markt es regeln.

Klar intern nachziehen ist super. Dann mach doch mal eben nen 
Wochenendkurs mit dem Titel "wie werde ich Ing. in 2 Tagen". An der Uni 
wird nun mal im Durchschnitt 7 Jahre gebraucht. Da kann man sicher auch 
einen mit etwas Trainig nebenbei in ein paar Monaten auch zum Ing. 
machen.

von Lukas (Gast)


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Robert schrieb:
> @ Lukas
>
> Du bist ein weiterer Beweis dafür, dass auch sehr gute Ing.s, die sich
>
> (zumindest für ihr Alter) auch in der Prasxis bewiesen haben, von der
>
> Wirtschaft ganz offensichtlich nicht gebraucht werden!


Ja, ganz offensichtlich werde ich von vielen Unternehmen -insbesondere 
aufgrund der Tatsache, dass ich Einsteiger bin- nicht benötigt. Ich habe 
zwei Absagen erhalten in denen man mir mitteilte, dass man 
ausschließlich erfahrene Ings. sucht. Das habe ich schriftlich per Mail 
erhalten und bin fast vom Glauben abgefallen. Wenn jedes Unternehmen so 
reagiert, hat in ein paar Jahren NIEMAND mehr erfahrene Ings. zur 
Auswahl. Ein großer deutscher Automobilhersteller sagte mir ebenfalls 
ab, weil man angeblich jemanden mit besserer Quali gefunden hatte. Dort 
war man nicht einmal in der Lage, meinen Vornamen von meinem Nachnamen 
zu unterscheiden: "Sehr geehrter Herr Lukas, ..." klang doch recht 
befremdlich.

Ich habe Bewerbungen übrigens nur an Dienstleister und Großunternehmen 
geschrieben. Zeitarbeitsfirmen habe ich aus Prinzip nicht angesteuert. 
Nun fange ich bei nem Dienstleister für 40k im Jahr und ner 40 
Std.-Woche an. Auf ein Jahr befristet und 6 Monate Probezeit. Tätigkeit 
ist jedoch sehr interessant und eigentlich genau das was ich machen 
möchte!

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Wenn sich bei einer kleiner Firm z.B. 3 Leute muss man eben einen davon
> nehmen!!! Auch wenn einer 5 Jahre arbeitslos war. Wenn die Firma
> erwartet aus über 100 Bewerbungen den besten auszuwählen, ist das
> realitätsfern. In jedem Fall wird der Markt es regeln.

Nein muss man nicht, schließlich bekommt man ja über Dienstleister 
bessere Leute.

Robert schrieb:
> Klar intern nachziehen ist super. Dann mach doch mal eben nen
> Wochenendkurs mit dem Titel "wie werde ich Ing. in 2 Tagen". An der Uni
> wird nun mal im Durchschnitt 7 Jahre gebraucht. Da kann man sicher auch
> einen mit etwas Trainig nebenbei in ein paar Monaten auch zum Ing.
> machen.

Du hast irgendwie schon ein sehr einfaches Weltbild. Aber ich möchte 
gerne mal etwas zu der Erweiterung deines Weltbildes beitragen: Google 
mal nach "Ulmer Modell" und "Duale Hochschule". Vielleicht geht dir dann 
ja ein Licht auf.

Dazu gibt es noch die Möglichkeit, Techniker für bestimmte Aufgaben 
heranzuziehen. Das geht auch nicht über das Wochenende, aber die Zeit 
muss man sich dann eben nehmen. Das Theoriewissen von Uni-Absolventen 
wurde nur stellenweise gebraucht, wichtig war die Erfahrung und der 
sichere Umgang mit der Technik. Und wenn dann doch mal Theoriewissen 
gefragt war, hat man sich eben einen Doktoranten besorgt.

von Gästle (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Und wenn dann doch mal Theoriewissen
> gefragt war, hat man sich eben einen Doktoranten besorgt.

Diese Aussage charakterisiert dich wunderbar...

Ausgelutscht und Ausgespukt den Doktoranten?

von Ländle (Gast)


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In Deutsachland greift eine von BWL-Personalern eingeführte Unsitte um 
sich. Qualifizierte Fachleute, die man unbedingt für ein Projekt 
benötigt, werden fest einstellt mit einem guten Gehalt (sonst bekommt 
man sie nicht) und dann kurz vor Ablauf der Probezeit wieder entlassen. 
Die guten Leute sind über Sklavenhändler nicht zu bekommen und wollen 
fest eingestellt werden. Dem kommt man mit dem Vertrag und dem guten 
Gehalt entgegen, hat aber nicht vor den Vertrag über die Probezeit 
hinaus fortzusetzen (Projekte dauern in der heißen Phase max. 6 Monate). 
Damit wird dann der Lebenslauf ziemlich versaut.

von Mine Fields (Gast)


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Gästle schrieb:
> Diese Aussage charakterisiert dich wunderbar...
>
> Ausgelutscht und Ausgespukt den Doktoranten?

Das hast du falsch verstanden. Einen Doktoranten bekommt man eher als 
einen guten, fertigen Ingenieur von der Uni. Das ganze hatte dann aber 
schon zum Ziel, denjenigen nach erfolgreichen Abschluss der Doktorarbeit 
fest anzustellen. Das passt eben zur Strategie, den eigenen Nachwuchs 
heranzuziehen.

von Mark B. (markbrandis)


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Lukas schrieb:

> Ich habe Bewerbungen übrigens nur an Dienstleister und Großunternehmen
> geschrieben. Zeitarbeitsfirmen habe ich aus Prinzip nicht angesteuert.

Und was genau soll der Unterschied zwischen Zeitarbeitsfirma und 
Dienstleister sein? Nicht wenige Firmen machen ja beides: eine 
firmeneigene Entwicklungsabteilung bearbeitet Kundenaufträge "in house", 
ein anderer Teil der Angestellten ist in Arbeitnehmerüberlassung bei 
diversen Kunden tätig.

von Lukas (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Und was genau soll der Unterschied zwischen Zeitarbeitsfirma und
>
> Dienstleister sein? Nicht wenige Firmen machen ja beides: eine
>
> firmeneigene Entwicklungsabteilung bearbeitet Kundenaufträge "in house",
>
> ein anderer Teil der Angestellten ist in Arbeitnehmerüberlassung bei
>
> diversen Kunden tätig.

Größtenteils korrekt. Allerdings gibt es auch viele Ausnahmen von 
Dienstleistern mit eigenen Entwicklungszentren. Im Falle einer 
Verleihung durch Dienstleister macht sich dies im Vergleich zu reinen 
Zeitarbeitsfirmen besser im Lebenslauf. Ich sehe es nicht ein, meine 
Arbeitskraft für weniger Geld zu verkaufen, nur damit eine 
Zeitarbeitsfirma sich an mir dumm und dämlich verdienen kann. Der 
Dienstleister kann mich zwar verleihen, allerdings sieht man es dabei 
eher als Unterstüzung des Kunden vor Ort an. Für mich stellt dieses 
Prinzip jedenfalls einen riesigen Unterschied zur reinen Zeitarbeit, die 
ausschließlich dem Zweck der "Zwischenschaltung" dient.

von a7x (Gast)


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von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Nein muss man nicht, schließlich bekommt man ja über Dienstleister
>
> bessere Leute.

Und was kosten Ing über Dienstliester?? Ein Ing. bekommt beim 
Diesntleister ca. 35k. Dem Unternehmen wird mind. 50k, eher 60k evt. 
sogar noch mehr pro Jahr in Rechnung gestellt. Warum nicht gleich einen 
fest einstellen.

Bessere Leute über Dienstleister??? Come on, get real! Das glaubst du 
doch selbst nicht. Jeder will von Diesntleistern weg. 3 Jahre 
Dienstleister, ok. 5 Jahre schon nicht mehr so gut. Länger als 5 Jahre 
und man braucht es bei richtigen Firmen erst gar nicht mehr zu 
versuchen.

Außerdem führst du immer neue Nebenbedingungen ein. Ich dachte, die 
Firma findet keine Ing.s. Und es gibt auch Leute, die bei einem 
Dienstlesiter lieber kündigen, als über DL zu irgendeiner Klitsche 
geschickt zu werden.

Fakt ist, beim DL kommst du über das Aushilfslevel niemals hinaus!

a7x schrieb im Beitrag #1
836676:
> neue Propaganda:

Was soll man dazu noch sagen?

10 print ("Ing.-Mangel, Ing. händeringend gesucht")
20 delay(1 week)
30 ignore(all_facts)
40 goto 10

von hanswurst (Gast)


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Ein Bekannter von mir ist vor ein paar Wcchen mit seinem Chemistudium 
(Doktor) mit Schwerpunkt Nanotechnologie / Materialforschung? fertig 
geworden und ist nun auf Jobsuche. Allerdings bislang nicht sonderlich 
erfolgreich.

Entweder herrscht einfach kein Mangel an schon recht speziell 
ausgebildeten Arbeitskräften -- oder man muss flexibler sein.

Jedenfalls meinte ich zu ihm, dass ein Abschluss an einer Universität im 
Prinzip nur bedeutet, dass man irgendwie in der Lage ist, 
wissenschaftlich zu arbeiten und die Fähigkeit hat, sich in ganz 
unterschiedliche Gebiete schnell einarbeiten zu können.

Wahrscheinlich muss man flexibler sein und das nehmen, was man bekommt


--- wenn man kein Vitamin B zur Verfügung hat.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Warum nicht gleich einen
> fest einstellen.

Weil man keine ordentlichen Leute gefunden hat. Das habe ich doch schon 
lang und breit erklärt.

Robert schrieb:
> Bessere Leute über Dienstleister??? Come on, get real! Das glaubst du
> doch selbst nicht.

Doch, das war tatsächlich so. Wieso genau diese Leute beim Dienstleister 
gelandet sind konnte ich jedoch auch nicht nachvollziehen.

Robert schrieb:
> Außerdem führst du immer neue Nebenbedingungen ein. Ich dachte, die
> Firma findet keine Ing.s. Und es gibt auch Leute, die bei einem
> Dienstlesiter lieber kündigen, als über DL zu irgendeiner Klitsche
> geschickt zu werden.

Das ist keine neue Nebenbedingung. Noch einmal langsam für dich:

- Die Firma findet auf dem normalen Arbeitsmarkt keine Leute.
- Bevor sie irgendeinen x-beliebiegen und wahrscheinlich untauglichen 
Arbeitslosen nimmt, bildet sie selbst die Leute aus/weiter und bedient 
den restlichen Bedarf über Dienstleister.

Und eine Firma mit einer 50-Mann-Entwicklung als kleine Klitsche abzutun 
ist auch etwas realitätsfern.

Robert schrieb:
> Fakt ist, beim DL kommst du über das Aushilfslevel niemals hinaus!

Gute Leute werden auch mal übernommen.

hanswurst schrieb:
> --- wenn man kein Vitamin B zur Verfügung hat.

Das klingt immer so, als wäre Vitamin B etwas gottgegebenes. Die 
wirklich wertvollen Beziehungen (also Besseres als "Der Sohn der besten 
Freundin meiner Mutter") kann und muss man sich selbst erarbeiten.

von Axel L. (axel_5)


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>Gut ist natürlich, wenn der Vater selber Ing. und Abteilungsleiter ist und >einem 
genau sagen kann, wie das Berufsleben so ist und welche Leute >wirklich 
eingestellt werden Aber diesen Luxus hat eben nicht jeder.

Wenn ich mir die Reaktionen durchlese, die ich auf Ratschläge bekomme, 
die ich genau so von meinem Vater gelernt habe (der Ing. und 
Geschäftsführer eines recht grossen Unternehmens war), bekomme ich hier 
nur Kritik und blöde Antworten.

Ich würde also nicht sagen, dass diejenigen, die hier rumjammern, davon 
wirklich profitiert hätten.

Gruss
Axel

von smoerre (Gast)


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> Ich würde also nicht sagen, dass diejenigen, die hier rumjammern, davon
> wirklich profitiert hätten.

Da hilft nur MINT studieren. Ob man dann wie eine Sternschnuppe am 
Firmament verglüht merkt man dann später :-)

von Gästchen (Gast)


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Ich schätze dass einige hier das Problem erkannt haben.
Alle Wirtschaftsnachrichten in Deutschland werden von irgendwelchen 
Lobbyisten-Fabriken produziert, diese ganzen Falschmeldungen kommen nur 
von Interessenverbänden, das ist das Problem.
Wenn man wirklich wissen will was im Lande passiert, empfehle ich 
Nachrichten aus dem Ausland die Deutschland betreffen. Teilweise ist es 
witzig da Gegenteil berichtet wird.

von Jürgen W. (lovos)


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>Wenn man wirklich wissen will was im Lande passiert, empfehle ich
>Nachrichten aus dem Ausland die Deutschland betreffen.

Was empfiehlst Du da?

ich lese immer
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/germany/
Aber das ist nur im Hinblick auf die rechte Szene in D interessant.

von Fuchs du hast die Gans gestohlen (Gast)


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http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.ingenieurmangel-technische-bildung-findet-nicht-statt.27d615ef-4f17-46f3-abbc-b0966b817b05.html?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+stn_alle_meldungen+%28STN+online+-+Alle+Meldungen%29

Herr Fuchs, was wollen Sie gegen den Ingenieurmangel tun?

Willi Fuchs:Kurzfristig müssen wir unsere jetzt aktiven Ingenieure so 
weiterbilden, dass sie bis 65 oder 67 arbeiten können. Zudem brauchen 
wir eine Zuwanderungspolitik für Ingenieure. Unser Land muss attraktiv 
werden für Fachkräfte aus dem Ausland. Wir müssen die Einkommensgrenzen 
für die Bewilligung einer Arbeitsgenehmigung drastisch senken oder 
besser ganz abschaffen.


Hähh!!! Wie soll Deutschland für ausländische Ingenieure attraktiver 
werden, wenn die Einkommensgrenzen gesenkt werden? 64.000 Euro sind 
unserem verlogenen Fuchs und seiner korrupten Großindustriesaubande 
anscheinend schon zuviel. Wieder ein unfreiwillig erbrachter Beweis, 
dass es ausschließlich um Lohndrückerei geht und die Bande soviel mit 
der Wahrheit zu tun hat wie Dr. Göbbels oder unsere 
Ex-DDR-Führungskräfte.
Es wird Zeit, diesen Fuchs endlich schadlos zu machen - Fangschuss 
bitte!

von Wilhelm (Gast)


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Fuchs du hast die Gans gestohlen schrieb:

>Wieder ein unfreiwillig erbrachter Beweis, dass es
>ausschließlich um Lohndrückerei geht und die Bande
>soviel mit der Wahrheit zu tun hat wie Dr. Göbbels
>oder unsere Ex-DDR-Führungskräfte.

Kein Ausländer wird unter widrigen Bedingungen unser Land betreten. Da 
sie oft schon die Weltsprache Englisch sprechen, geht es eher in die 
USA. Es hielt sich bisher auch stark in Grenzen. Welch ein Wunder! Ich 
sah bereits vor Jahren Dokus, wo Ostasiaten mit sehr guten 
Promotionsnoten wieder in ihre Heimat zurück gingen. Die sprachen über 
Perspektivlosigkeit. Abbezahltes Haus und Auto als Top-Fachkraft wären 
in absehbarer Zeit und moderatem Lohn nicht möglich. Sind die 
Herrschaften erst mal über Lebenshaltungskosten hier im Lande in Bilde, 
verschwinden manche Illusionen schnell wieder. Wir brauchen da keine 
reale Angst vor einer Zuwanderungswelle zu haben, weder aus Indien, noch 
aus Polen.

Denn auch polnische Ingenieure wohnen nicht gerne zu zehnt im 
Baucontainer, um Miete zu sparen. Sowas geht allenfalls bei saisonalen 
Spargelstechern und Traubenlesern.

von Fuchs du hast die Gans gestohlen (Gast)


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Wilhelm, da hast du Recht. Mich regt trotzdem diese 
Falschheit/Perversität diese Großindustriebosse auf und dass auch der 
VDI dazu gehört. Dieser Fuchs frisst meistens sehr viel Kreide, bevor er 
spricht und fabuliert über den Ingenieurmangel und dass er um 
Deutschlands Zukunft besorgt sei. Gleichzeitig ist er angeblich für 
attraktive Löhne und führt dies an, wenn Abiturienten ins (Un)Glück 
locken will. In diesem Artikel ist der Wolf aber wieder voll in ihm 
durchgebrochen und hat seine kapitalfaschistische Fratze gezeigt. 
Deshalb wünsche ich Herrn Fuchs und der restlichen Saubande einen 
schönen dreckigen Tod. Einen Schnellen haben die nicht mehr verdient. 
Dieses Gesocks ist sehr schädlich für die Gesellschaft.

von Thisamplifierisloud (Gast)


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Wir haben einen extremen Mangel an Fachkräften,
die nicht mehr als 12k/p.a. verdienen wollen,
60h/Woche arbeiten wollen, dazu unentgeltliche Überstunden machen,
auf ihren Urlaub verzichten, nicht älter als 23 sind,
abgeschlossenes Studium haben und 25 Jahre Berufserfahrung vorweisen.

Wenn wir wirklich einen Mangel hätten, gäbe es keine arbeitssuchenden
Ingenieure.

Volksverblödung nennt man das wohl.

von IGBT (Gast)


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Fuchs du hast die Gans gestohlen schrieb:
> und der restlichen Saubande einen
> schönen dreckigen Tod

Na dann - ich hab mal 3 Jahre auf einer Krebsstation gearbeitet (wo sage 
ich jetzt nicht). Und das schöne am Krebs ist, er tötet auch die reichen 
Leute - völlig gleich wie viel Geld sie dir bieten für eine 
"Spezialbehandlung".

Sie erreichen im bessten Fall das ihr Todeskampf (oder das Siechtum) 
nicht 1 Jahr dauert wie bei Normalsterblichen mit AOK-Tarif, sondern 2 
Jahre, da treffen sie dann auf die Superabzocker, die ihnen dann noch 
mal ne halbe Million abnehmen mit dem Versprechen die Heilungsaussichten 
wesentlich zu verbessern. Und man glaubt es kaum, so richtig abgezockte 
Unternehmer die jeden dummen Ing. belächeln fallen dann auf die dümmsten 
Weisskittel herein - da mussten wir dann auch immer den Kopf schütteln.

Die Ironie an der Geschichte: Die Leute die ihnen das Leben retten 
könnten, werden behandelt wie Handlanger - die Dummschwätzer werden 
hofiert und großzügig beschenkt. Klar denken dann im stillen die Leute 
die wirklich im Thema hängen: (sollte ich jetzt Überstunden machen um 
das A... zu retten? Wo genau DIESE Leute immer sehr abweisend reagieren 
wenn man über das Thema Überstunden spricht..)

von Mine Fields (Gast)


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Thisamplifierisloud schrieb:
> Wir haben einen extremen Mangel an Fachkräften,
> die nicht mehr als 12k/p.a. verdienen wollen,
> 60h/Woche arbeiten wollen, dazu unentgeltliche Überstunden machen,
> auf ihren Urlaub verzichten, nicht älter als 23 sind,
> abgeschlossenes Studium haben und 25 Jahre Berufserfahrung vorweisen.

Blablabla... die Phrasen sind noch abgedroschener wie die Sprüche von 
der Industrie.

Thisamplifierisloud schrieb:
> Wenn wir wirklich einen Mangel hätten, gäbe es keine arbeitssuchenden
> Ingenieure.

Das würde voraussetzen, dass jeder Ingenieur für jeden Job gleich 
geeignet wäre. Und dass alle Ingenieure auch so flexibel wären, dass sie 
in ganz Deutschland umziehen würden.

von smoerre (Gast)


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> Blablabla... die Phrasen sind noch abgedroschener wie die Sprüche von
> der Industrie.
das ist die Realität heute - hohe Bewerberzahlen auf unmöglich zu 
erfüllende Anforderungen in den wenigen Angeboten.

> Das würde voraussetzen, dass jeder Ingenieur für jeden Job gleich
> geeignet wäre.
Wenn ich mich auf was bewerbe denke ich mir auch was dabei.
Es geht doch nur darum die Einarbeitszeit auf Null zu setzen - deshalb 
die unmöglichen Forderungen, deshalb das ewige Gejammer des Mangels.

> Und dass alle Ingenieure auch so flexibel wären, dass sie
> in ganz Deutschland umziehen würden.
wahrscheinlich würden sie auch auf den Mond umziehen - Pech nur, wenn 
Ihnen die Vergütung nicht behagt, ins Ausland abwandern oder daheim 
bleiben.
Wer schon einen guten Job hat, wäre ja doof zu wechseln, wenn es 
finanziell nicht stimmt.
Da hilft dann nur noch nachträgliche Chip-Implantation Herr Consulter.

von Peter (Gast)


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Das nicht jeder Ingenieur für jede Stelle geeignet ist, dürfte allen 
klar sein.
Das nicht jeder Ingenieur oder auch sonstige Fachkraft bereit ist für 
jeden Job bundesweit überallhin umzuziehen, sollte auch klar sein.

Aber die Sommerpause ist vorbei, der große Fachkraftemangel ist beendet, 
Dummschwätzer und Provokateur Sarrazin hat hoffentlich genug Bücher 
verkauft (sonst muss er noch mehr Werbung machen), jetzt hat uns der 
Alltag wieder.

Einen sonnigen Restsamstag noch

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> das ist die Realität heute - hohe Bewerberzahlen auf unmöglich zu
> erfüllende Anforderungen in den wenigen Angeboten.

Naja wir haben sicherlich keinen Mangel an AVR-Programmierern und 
0815-Hardwareentwicklern.

smoerre schrieb:
> wahrscheinlich würden sie auch auf den Mond umziehen - Pech nur, wenn
> Ihnen die Vergütung nicht behagt, ins Ausland abwandern oder daheim
> bleiben.

Allein hier im Forum gab es schon sehr viele Beispiele, die gingen in 
die Richtung:

- Ein Umzug ist mir zu teuer, da bleibe ich lieber arbeitslos.
- Wenn die Firma an einem unattraktiven Standort ansäßig ist, ist sie 
doch selbst schuld, wenn da keine Ingenieure hingehen.
- Wieso sollte ich mich selbst weiterbilden, um mich für potentielle 
Arbeitgeber attraktiv zu machen? Ich bin doch schon Ingenieur, allein 
dafür müssten sie mir schon einen roten Teppich ausrollen.
- Ich soll mich mit meinen über 50 Jahren noch anpassungsfähig sein? Das 
Team muss zu mir passen, nicht umgekehrt.
- Ich sollte allein schon für mein Alter viel mehr Geld kriegen, obwohl 
ich auf dem Gebiet weniger Ahnung als ein Hochschulabsolvent habe.

Und dann wundern sich die Leute noch ernsthaft, wieso keine Firma sie 
haben will.

von smoerre (Gast)


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> Und dann wundern sich die Leute noch ernsthaft, wieso keine Firma sie
> haben will.
Tja, was den Frustrierten vorgeworfen wird, gilt auch für die Firmen.
Man kann dieses ewige Gejammer über Fachkräftemangel nicht mehr hören - 
das muß doch dann auch Unfähigkeit sein, oder ?!

von Peter (Gast)


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Ein Umzug muss sich finanziell lohnen.
Ich habe seit kurzem wieder einen Job, meine Einstellung zu einem Umzug:
Für einen Ingenieurdienstleister / Zeitarbeit ziehe ich nicht um, bin 
aber bundesweit verfügbar. Habe schon zu viel Sch... erlebt.

Weiterbildung muss man sich immer, gerade als Ingenieur.
Gute Weiterbildung sind teuer und schwer zu finden.

Anpassungsfähigkeit und angemessene Bezahlung, auwei.
Es gibt auf jeder Ebene Leute, die da nicht hingehören
(nach oben, wie nach unten).

Ein Unternehmen, das hochqualifizierte Leute braucht, aber (leider?) in 
einer strukturarmen oder unattraktiven Region seinen Standort hat, muss 
sich halt etwas einfallen lassen.
Siemens Nixdorf hatte auch Probleme Top-Leute nach Paderborn zu holen, 
Gehalt war da nicht das Problem.
Nicht alle wollen unbedingt nur in Metropolen arbeiten.
Als Single sind Großstädte attraktiv, mit Familie darf es schon etwas 
ruhiger sein. Es gibt doch nicht nur Top-Ingenieure, die Single sind.
Kinderbetreuung organisieren, Unterstützung bei der Wohnungsssuche, ... 
viele Unternehmen machen das schon, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu 
halten.

Den großen Fachkräftemangel (DIHK, VDI) gibt es weiterhin nicht.
Das es schwierig sein kann passende Fachkräfte zu finden, bleibt 
unbestritten.
Oft hilft es die eigene Stellenausschreibung danach zu überprüfen, was 
ist gefordert und was ist tatsächlich erforderlich.

von Mine Fields (Gast)


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Peter schrieb:
> Ein Umzug muss sich finanziell lohnen.

Wenn man dadurch aus der Arbeitslosigkeit herauskommt, lohnt es sich, 
auch wenn es vielleicht kurzfristig betrachtet einen Verlust bringt. 
Aber Kurzsichtigkeit ist ja das, was man nur den Firmen vorwerfen kann.

Peter schrieb:
> Weiterbildung muss man sich immer, gerade als Ingenieur.
> Gute Weiterbildung sind teuer und schwer zu finden.

Nicht unbedingt. Weiterbildung bedeutet ja nicht nur, Seminare zu 
besuchen.

Peter schrieb:
> Ein Unternehmen, das hochqualifizierte Leute braucht, aber (leider?) in
> einer strukturarmen oder unattraktiven Region seinen Standort hat, muss
> sich halt etwas einfallen lassen.

Müsste, es nicht, wenn es diese hier ständig propagierte Ingenieursflut 
gäbe. Die Firmen haben ja Möglichkeiten (das habe ich oben schon 
ausführlich beschrieben). Allerdings bedeutet das für arbeitslose 
Ingenieure, dass sie dort absolut keine Chance bekommen.

Gleiches gilt aber umgekehrt: Ingenieure, die in Regionen hoher 
Arbeitslosigkeit wohnen, müssen sich eben umorientieren.

Peter schrieb:
> Den großen Fachkräftemangel (DIHK, VDI) gibt es weiterhin nicht.

Genausowenig wie es eine Flut arbeitsloser Top-Ingenieure gibt.

von smoerre (Gast)


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> Wenn man dadurch aus der Arbeitslosigkeit herauskommt, lohnt es sich,
> auch wenn es vielleicht kurzfristig betrachtet einen Verlust bringt.
aus dem kurzfristigen Verlust wird dann ein langfristiger Verlust ... 
welche goldenen Firmen sollen das denn sein?

> Weiterbildung bedeutet ja nicht nur, Seminare zu besuchen.
Weiterbildung kostet immer viel Geld und Energie - ansonsten gehörst Du 
zu der von Dir verhaßten Flut von AVR-Programmierern und 0815 
Hardwarebastler-Gemeinde.
Abgesehen davon zählt die Berufserfahrung in einem Spezialgebiet.

> Allerdings bedeutet das für arbeitslose
> Ingenieure, dass sie dort absolut keine Chance bekommen.
weil es nicht genügend Arbeitsplätze gibt.
Es gibt eine Flut von Bewerbern, die alle als Luschen abgetan werden.

> Genausowenig wie es eine Flut arbeitsloser Top-Ingenieure gibt.
Arbeitslosigkeit hat viele Gründe. Für die meisten Standard-Arbeiten 
reicht ein arbeitsloser Ing, völlig aus, sofern man ihm eine 
Einarbeitung gewährt - ist heute nicht mehr der Fall, man sucht lieber 
weiter.
Mit der Erfahrung steigt dann die Qualität - die Top-Leute möchten dann 
das als Monatsgehalt sehen, was Herr Jauch oder Frau Will in 2 bis 3 
Sendeminuten verdient ... eigentlich ein lächerliches Gehalt!

von MeineMeinung (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
> Immer wieder aufs neue
>
>
>
> Heute ist Fachkräftemangeltag !
>
>
>
> " Die Wirtschaft boomt – die Firmen schlagen Alarm

Ja es gibt Mangel an guten Fachkräften !!
Und damit sind keine Leute gemeint die mit 1.0 von der Uni kommen, 
jünger als 25 sind 10 Jahre Berufserfahrung haben sondern Leute die 8 
Stunden am Tag konzentriert und produktiv mitarbeiten können.

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> aus dem kurzfristigen Verlust wird dann ein langfristiger Verlust ...
> welche goldenen Firmen sollen das denn sein?

Also lieber bis ins Rentenalter arbeitslos bleiben. Für mich wäre das 
keine Alternative.

smoerre schrieb:
> Weiterbildung kostet immer viel Geld und Energie - ansonsten gehörst Du
> zu der von Dir verhaßten Flut von AVR-Programmierern und 0815
> Hardwarebastler-Gemeinde.

Nein.

smoerre schrieb:
> Es gibt eine Flut von Bewerbern, die alle als Luschen abgetan werden.

Das halte ich für ein Gerücht.

smoerre schrieb:
> ür die meisten Standard-Arbeiten
> reicht ein arbeitsloser Ing, völlig aus, sofern man ihm eine
> Einarbeitung gewährt - ist heute nicht mehr der Fall, man sucht lieber
> weiter.

Standard-Arbeiten kann man auch einem Werkstudenten, einem Absolventen 
geben oder nach China/Indien auslagern. Gesucht werden eben Leute, die 
mehr können.

smoerre schrieb:
> Mit der Erfahrung steigt dann die Qualität

Ja. Trotzdem gibt es immer noch Leute, die es als nonplusultra ansehen, 
wenn man als Entwicklungsingenieur alle zwei Jahre den Beruf wechselt - 
und dann immer von neuem beginnen muss.

von smoerre (Gast)


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> Also lieber bis ins Rentenalter arbeitslos bleiben. Für mich wäre das
> keine Alternative.
kauf Dir mal das Buch: The missing million.
Die arbeitslosen Ing. so wie ich und andere haben keinen Bock mehr auf 
Technophobie zum Nulltarif, sondern suchen sich lieber lukrativere 
Arbeitsgebiete.

> Standard-Arbeiten kann man auch einem Werkstudenten, einem Absolventen
> geben oder nach China/Indien auslagern. Gesucht werden eben Leute, die
> mehr können.
wie sollen sie etwas können, wenn man Ihnen nicht die Gelegenheit 
offeriert sich zu bewähren?

> Ja. Trotzdem gibt es immer noch Leute, die es als nonplusultra ansehen,
> wenn man als Entwicklungsingenieur alle zwei Jahre den Beruf wechselt -
> und dann immer von neuem beginnen muss.
Die wechseln aber, weil sie dann mehr verdienen oder sonstige Vorteile 
sicher haben!
Ja, es gibt natürlich einen gewissen Prozentsatz Workoholics, physisch 
Irrgeleiteter oder sonstwie Geschädigter!
Was Du suchst sind offenbar Ings. mit Hilfsarbeitergehirn - ich denke 
mal, da wirst Du und die Firmen, die danach schreien, noch sehr lange 
suchen müssen. Da heißt es dann wohl: Warten of Godot.

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> wie sollen sie etwas können, wenn man Ihnen nicht die Gelegenheit
> offeriert sich zu bewähren?

Wieso sollte man, wenn man Alternativen hat?

smoerre schrieb:
> sondern suchen sich lieber lukrativere
> Arbeitsgebiete.

Völlig verständlich und legitim. Dann wärst du aber nicht mehr 
arbeitslos, oder?

smoerre schrieb:
> Was Du suchst sind offenbar Ings. mit Hilfsarbeitergehirn - ich denke
> mal, da wirst Du und die Firmen, die danach schreien, noch sehr lange
> suchen müssen.

Ich suche gar nichts, ich schreie auch nach nichts. Ich kann einfach nur 
das Rumgejammere der Arbeitslosen hier nicht verstehen, da sie meistens 
eine solche Arroganz zeigen, dass ihre Arbeitslosigkeit in meinen Augen 
sehr wohl begründet ist.

von smoerre (Gast)


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> Wieso sollte man, wenn man Alternativen hat?
Offenbar ja nicht, sonst gäbe es das Gejammer nach dem Top-Leuten ja 
nicht.

> Völlig verständlich und legitim. Dann wärst du aber nicht mehr
> arbeitslos, oder?
Mach Dir mal um mich keine Sorgen - ich will keine kurzfristigen 
Erfolge, sondern einen langfristigen. Der reicht mir dann vollkommen 
aus.
Leute mit Profilneurosen, die von einer Arbeit zur anderen hecheln, nur 
um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, kenne ich bzw. habe ich auch mal 
gekannt.
Friede Ihrer Asche.

> Ich kann einfach nur
> das Rumgejammere der Arbeitslosen hier nicht verstehen, da sie meistens
> eine solche Arroganz zeigen, dass ihre Arbeitslosigkeit in meinen Augen
> sehr wohl begründet ist.
Ich behaupte mal jeder gute Ing. ist in irgendeiner Form arrogant, sonst 
wäre er nie Ing. geworden :-)

von Troll (Gast)


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Wie oft wollt ihr denn noch zu dem immergleichen Thema den immergleichen 
müll posten... Nicht genug damit, dass uns immer und immer wieder der 
Fachkräftemangel unter die Nase gerieben wird, ihr springt auch jedesmal 
drauf an und pflastert das Forum mit nem neuen 
Fachkräftemangelabermichwillkeinerthread zu...

von Mine Fields (Gast)


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smoerre schrieb:
> Offenbar ja nicht, sonst gäbe es das Gejammer nach dem Top-Leuten ja
> nicht.

Es ging hier nicht um Top-Leute, sondern um Leute für Standard-Aufgaben.

smoerre schrieb:
> Mach Dir mal um mich keine Sorgen - ich will keine kurzfristigen
> Erfolge, sondern einen langfristigen. Der reicht mir dann vollkommen
> aus.

Das ist gut - ich wünsche dir viel Glück damit. Es ist natürlich besser, 
sich eine langfristige Lösung zu suchen, als krampfhaft nach einem neuen 
Job zu suchen. Aber ich denke, dann kann einem auch solche 
Pressemeldungen ziemlich egal sein.

smoerre schrieb:
> Ich behaupte mal jeder gute Ing. ist in irgendeiner Form arrogant, sonst
> wäre er nie Ing. geworden :-)

Das stimmt wohl. :)

von Gästle (Gast)


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Troll schrieb:
> Wie oft wollt ihr denn noch zu dem immergleichen Thema den immergleichen
> müll posten... Nicht genug damit, dass uns immer und immer wieder der
> Fachkräftemangel unter die Nase gerieben wird, ihr springt auch jedesmal
> drauf an und pflastert das Forum mit nem neuen
> Fachkräftemangelabermichwillkeinerthread zu...


In gewisser Weise hast Du Recht.

Aber wenn dem Lobbyismus der Herren am langen Hebel nichts 
entgegengestellt wird, bekommt demnächst vielleicht auch einer wie du 
das Fell über die Ohren gezogen...

von Mine Fields (Gast)


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Gästle schrieb:
> Aber wenn dem Lobbyismus der Herren am langen Hebel nichts
> entgegengestellt wird

Und darunter fällt etwa ein weiterer lächerlicher Thread hier?

von Peter (Gast)


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Ist doch eigentlich lustig, die Presse schreibt über massiven 
Fachkräftemangel, Gefahr für den deutsche Wirtschaftsstandort in einer 
globalen Welt.
Wenn nicht sämtliche (99%) der Kommentare ein komplett anderes Bild 
aufzeigen.
Die zahlreichen Kommentare (incl. meinen) kann man nicht nur hier lesen.

Ob diese Beiträge lächerlich sind ?
Mag sein, aber besser als diese "Hilfe Fachkräftemangel"-Meldungen 
unkommentiert stehen zu lassen.

von Gästle (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Und darunter fällt etwa ein weiterer lächerlicher Thread hier?

Bessere Vorschläge???

Gibt zumindest Anlass zum Nachdenken, Beobachten und Anregung zur 
eigenen Meinungsfindung.
Und den betroffenen Menschen eine Möglichkeit auf Gleichgesinnte zu 
stoßen.

Früher gab es das "Personalbüro" wo man sich vielleicht über die 
fachliche Entwicklung seiner "Lebenslang!?" Angestellten Gedanken 
gemacht hat, heute drückt doch der Begriff "Human Ressource" alles aus.
Ich denke immer gern an die gelegentlich im Fernsehen gezeigten 
Einstellungstest, wo zum Beispiel der "Herdentrieb" der Probanten 
untersucht wurde.
Das Ergebnis von solchen Dumfug sind die "gewünschten" Fachleute von 
heute.
Mit der Politik die viele Unternehmen fahren wird offensichtlich mehr 
Fachwissen ab- als aufgebaut.
Spätestens wenn in der Produktion mit "mangelnde Qualität" gekämpft 
wird, kommt bei mir etwas Schadenfreude auf...

von Markus (Gast)


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von Troll (Gast)


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Gästle schrieb:
> Stefan L. schrieb:
>> Und darunter fällt etwa ein weiterer lächerlicher Thread hier?
>
> Bessere Vorschläge???
>
> Gibt zumindest Anlass zum Nachdenken, Beobachten und Anregung zur
> eigenen Meinungsfindung.
> Und den betroffenen Menschen eine Möglichkeit auf Gleichgesinnte zu
> stoßen.

Nicht von mir, ich bin nur ein Troll.. Nur hilft es nunmal nicht 
jedesmal wenn ein Medium behauptet, dass ein Fachkräftemangel besteht, 
in dem kleinen Kreis hier dagegen sturm zu laufen.
Allerdings bin ich recht neugierig, warum dabei hier die Gefühle so 
hochkochen. Ich meine, ihr seid ja alle nicht grad dumm, immerhin ist 
der Ing-durchschnitt doch recht erheblich in dem Forum. Also geh ich mal 
davon aus, dass ihr nicht alles glaubt was euch auch sonst so vorgesetzt 
wird.
Also sind eure Gefühle verletzt, weil ihr's bei der Jobsuche nicht 
(viel) besser habt, als weniger gut ausgebildete, und das gegenteil 
behauptet wird?
Oder ist es die Kurzsichtigkeit von 'denen da oben' die euch so stört? 
Oder findet ihr die Idee beängstigend, das auch die 
mittel-/langfristigen Konsequenzen beabsichtigt sein könnten?

von Uwe1164 (Gast)


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Prinzipiell kommt das Internet den Ingenieuren zugute. Bei den 
Ingenieuren gibt es viele Eigenbrötler. Das ist auch der Grund, weswegen 
Gewerkschaften, Vereinigungen und Interessengemeinschaften 
(http://www.ig-ing.de/html/index.htm) ein Schattendasein führen. Der VDI 
ist nur ein Industrieverband. Das Internet ist aber ein technisches 
Medium, und insofern können diese darin auftrumpfen.

Man mag sich jetzt darüber aufregen, dass sich hier nur Versager 
beklagen. Aber das Auftreten ist leider notwendig. In der heutigen 
Nachrichtenwelt ist "Tiefstapeln" oder "Depressiver Realismus" nicht 
gefragt. Erst dadurch, dass auf jeden von Journalisten verfassten 
"Fachkräftemangel-Artikel", dutzende von Technokraten antworten, kann 
die Diskussion demokratisiert werden.

Demokratisiert... ja genau! Durch die Macht der Nachrichtenmedien wird 
die gesellschaftliche Wahrheit verzerrt. Hunderten von Journalisten, die 
sich gegenseitig zitieren und dadurch die Stimme von irgendwelchen 
Industriesprechern vervieltausendfachen und ein künstliches Gewicht 
verleihen; muss man zigtausende von technischen Fachkräfte 
entgegensetzen, denen bisher die (praktischen!) Fähigkeiten zur 
Darstellung fehlte.

Bis jetzt -- Ich stelle fest, dass die Macht der Technokraten sich 
langsam breiter durchsetzt. Die Journalisten plappern zwar noch immer 
brav das nach, was ihnen über das etablierte (finanzierte) 
Nachrichtennetzwerk gesagt wird, aber ihnen stellt sich eine immer 
größere Menge von qualifizierten Kommentatoren entgegen. Techniker waren 
immer eine sprachlose Macht. Politiker sind -- entgegen der 
vorherrschenden Meinung -- nicht blöde und wenn sich plötzlich eine 
breite demo-kratische Macht bildet, werden sie die nutzen.

Meine Aussage ist: Schimpft! So laut ihr könnt, überall und immer. Lasst 
keinen Propagandaartikel unkommentiert. Selbst wenn ihr eure Meinung 
nicht für relevant haltet. So funktioniert Demokratie.
ENTWEDER man geht auf die Straße und demonstriert durch die schiere 
Menge,
ODER man verwendet die finanzielle, organisatorische, politische Macht 
und gezielte Lobbyarbeit,
...ODER man nimmt eine Zwischenposition ein: führt einen Krieg der 
fortsetzenden Nadelstiche an allen medialen Fronten.
Vergesst nicht: JEDER hat eine Stimme. Und im Vergleich zu dem 
alljährlichen Urnengang, in dem man nur eine unter wenigen Alternativen 
auswählen kann, ist jedes Gestammel informativer.

Erst durch diesen Aktionismus kann sich eine breite und mächtige 
Gegenfront zu dem Geplapper der organisierten Lobbies 
herauskristallisieren.

von Mine Fields (Gast)


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Gästle schrieb:
> Bessere Vorschläge???

Dass Herumjammern nichts an der Situation ändert, sollte sich inzwischen 
herumgesprochen haben.

Wenn es wirklich so viele arbeitslose Top-Ingenieure gibt, wieso 
organisiert man sich denn nicht mal richtig? Und damit meine ich nicht 
so einen kleinen Jammererclub, der nichts auf die Beine stellt, sondern 
eben dass man mal an den richtigen Stellen der Politik etwas Druck 
ausübt. Mir fallen da tausende Sachen ein, die man für arbeitslose 
Top-Ingenieure tun könnte.

Gästle schrieb:
> Früher gab es das "Personalbüro" wo man sich vielleicht über die
> fachliche Entwicklung seiner "Lebenslang!?" Angestellten Gedanken
> gemacht hat, heute drückt doch der Begriff "Human Ressource" alles aus.

Gleichzeitig herrscht aber auch in diesem Forum die Meinung, dass man 
nach ein paar Jahren die Firma wechseln sollte, nur um vielleicht 10% 
mehr Geld zu bekommen. Das ist gerade für eine fachliche Entwicklung in 
der Regel der Todesstoß.

von Mike H. (-scotty-)


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Troll schrieb:
>...ihr seid ja alle nicht grad dumm,...
Fachlich sicher nicht, aber von Pesonalern wird die Gesellschaft
für dumm verkauft, in dem einerseits suggeriert wird, ungeeignet
zu sein, andererseits ständig von der Wirtschaft propagiert wird
das es einen Fachkräftemangel gibt. Die Wahrheit wird sowieso
keiner zugeben und wenn die Regierung nicht langsam mal was tut
gegen diese unlauteren Machenschaften dann wird das auch nichts
mit dem Wachstum oder Schuldenabbau. Arbeitslose zu mobben, damit
die Bescheidenheit und Ehrfurcht vor dem Großkapital lernen um der 
Wirtschaft zu gefallen ist mit Sicherheit der falsche Weg. Hier
müssten die Firmen unter Zugzwang gesetzt werden und fertig.
Ansonsten werden diese Imperialisten irgendwann (sofern das nicht
schon passiert ist) dieses Land beherrschen und dann gute Nacht.

Stefan schrieb:
>Wenn es wirklich so viele arbeitslose Top-Ingenieure gibt, wieso
>organisiert man sich denn nicht mal richtig? Und damit meine ich nicht
>so einen kleinen Jammererclub, der nichts auf die Beine stellt, sondern
>eben dass man mal an den richtigen Stellen der Politik etwas Druck
>ausübt. Mir fallen da tausende Sachen ein, die man für arbeitslose
>Top-Ingenieure tun könnte.
Weil Ingenieure nicht den Beschäftigtenanteil in Unternehmen haben
der geeignet wäre durch einen Streik wirklich etwas zu bewirken.
Wenn die Zahlenmäßig höhere Arbeiterschaft streikt ist das schon
eine ganz andere Kategorie welche die Mächtigen aufhorchen lässt.
Außerdem sind Ingenieure intellektuell auf so hohem Niveau das dort
sich nie eine solidarische Gemeinschaft bilden wird weil jeder das
etwas anders sieht. Einkommensmäßig wird da auch selten Bedürftigkeit
nach Mehr herrschen wie bei einem Arbeiter der mit seinem Gehalt nie
zufrieden sein wird.
Die Ingenieure können nur in der breiten Masse mitschwimmen
aber sich nicht wirklich aus der Nachteilssituation heraus
organisieren.

von engineerforaday (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Gleichzeitig herrscht aber auch in diesem Forum die Meinung, dass man
> nach ein paar Jahren die Firma wechseln sollte, nur um vielleicht 10%
> mehr Geld zu bekommen. Das ist gerade für eine fachliche Entwicklung in
> der Regel der Todesstoß.

Also dir Firma zu wechseln, um einen höheres Gehalt zu bekommen, ist 
nicht neu. Das war schon immer so und wird auch immer so sein. Dieses 
Verhalten wird auch vorgelebt. Anders kommt man auch nicht von seinem 
Einstiegsgehalt weg. Man sollte dies aber nicht übertreiben, sonst sitzt 
man in letzter Konsequenz auf der Straße...


Bezüglich des Fachkräftemangel: Es werden nur günstige Arbeitskräfte 
gesucht, egal welche Branche und oder Bildungsstand.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> Gleichzeitig herrscht aber auch in diesem Forum die Meinung, dass man
> nach ein paar Jahren die Firma wechseln sollte, nur um vielleicht 10%
> mehr Geld zu bekommen.

Nein, das ist keinesfalls eine Meinung, die besonders nur hier im Forum 
vorherrscht: Selbst Vereinigungen wie der VDI in Person ihres 
hochkarätigen Beraters Heiko Mell empfehlen diese Vorgehensweise, also 
muss es anscheinend auch von der Arbeitgeberseite so gewollt sein. Das 
ist auch ganz offensichtlich: In vielen Stellenausschreibungen wird 
explizit mehrjährige Berufserfahrung verlangt. Die Bewerber auf solche 
Stellen müssen also logischerweise von einer anderen Firma her kommen, 
und somit ihren Arbeitgeber wechseln.

von Mine Fields (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Nein, das ist keinesfalls eine Meinung, die besonders nur hier im Forum
> vorherrscht

Das habe ich nie behauptet. Ich sage, dass diese Meinung auch hier 
verbreitet wird, obwohl es hier genug Leute geben müsste, die es besser 
wissen.

Mark Brandis schrieb:
> Selbst Vereinigungen wie der VDI in Person ihres
> hochkarätigen Beraters Heiko Mell empfehlen diese Vorgehensweise, also
> muss es anscheinend auch von der Arbeitgeberseite so gewollt sein.

Und hier plötzlich ist das Wort des VDI wieder etwas wert?

Diese Vorgehensweise mag vielleicht für Karrieremenschen hilfreich sein. 
Für den "einfachen" Entwicklungsingenieur ist es eher schädlich.

Außerdem sage ich ja nicht, dass man für ewig auf einem Job sitzen 
bleiben soll. Nur die typische Empfehlung von max. 2-3 Jahren auf einem 
Job halte ich für völlig fehl am Platze.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan L. schrieb:
> Diese Vorgehensweise mag vielleicht für Karrieremenschen hilfreich sein.
> Für den "einfachen" Entwicklungsingenieur ist es eher schädlich.

Grundsätzlich halte ich das schon für jeden für empfehlenswert, auch 
andere betriebsinterne Abläufe (die Änderung des Aufgabenbereichs ist ja 
nur ein Aspekt eines Stellenwechsels) kennengelernt zu haben - da würde 
ich den Entwicklungsingenieur nicht ausnehmen.

> Außerdem sage ich ja nicht, dass man für ewig auf einem Job sitzen
> bleiben soll. Nur die typische Empfehlung von max. 2-3 Jahren auf einem
> Job halte ich für völlig fehl am Platze.

Ja. Schon die zeitliche Festlegung ist unsinnig. Manche Dinge können 
einen durchaus über Jahre begeistern - dann gibt es nur sehr wenig 
Gründe für einen Wechsel.

Chris D.

von Mark B. (markbrandis)


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Stefan L. schrieb:
> Außerdem sage ich ja nicht, dass man für ewig auf einem Job sitzen
> bleiben soll. Nur die typische Empfehlung von max. 2-3 Jahren auf einem
> Job halte ich für völlig fehl am Platze.

Die typische Empfehlung von Heiko Mell lautet 5 Jahre, mit Ausnahme der 
ersten Stelle nach dem Studium. Wenn man bedenkt, dass man ab ca. 45 
Jahren aufwärts in Deutschland schon langsam als zu alter Arbeitnehmer 
gilt, dann kann ich auch beim besten Willen nicht erkennen, dass nach 
dieser Richtlinie zu viele Wechsel zwischen Abschluss des Studiums und 
Eintritt in die "Schwervermittelbarkeit" erfolgen würden.

Dass Heiko Mell in seiner Sichtweise relativ einseitig ist, ist ein 
anderer Punkt. Ihm geht es in erster Linie um eine Karriere mit Aufstieg 
in Führungspositionen, weniger um eine technische Fachkarriere. Ich 
persönlich kann allerdings die Leute nicht verstehen, die ihr ganzes 
Leben lang freiwillig nur bei ein- und derselben Firma arbeiten wollen - 
mir wäre das extrem viel zu langweilig. Wir reden hier über einen 
Zeitraum von drei, vier Jahrzehnten!

von yannik (Gast)


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Das schreibt er so nicht!

Die fünf Jahre sind minimum auf an einer Stelle und bzw sich idR auf 
eine Position.Dh. Beförderungen setzten den Counter seiner Meinung 
wieder zurück.
(Und er schreibt selbst das zB Position in Konzern idR intern vergeben 
werden dh wenn du kontinuierlich in einen Konzern austeigtst wäre das 
hinsichtlich der Karriere auch den Bewerbungschancen auch iO)

von dagger (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Gleichzeitig herrscht aber auch in diesem Forum die Meinung, dass man
> nach ein paar Jahren die Firma wechseln sollte, nur um vielleicht 10%
> mehr Geld zu bekommen. Das ist gerade für eine fachliche Entwicklung in
> der Regel der Todesstoß.
Lese ich nicht so oft, wobei man auch sagen muss, dass ein paar Jahre 
keine Gehaltserhöhung, durch die Inflation und sonst lustig weiter 
steigenden Preisen (Miete, Nebenkosten, usw) einer Gehaltsabsenkung 
gleichkommen.
Aber ich sehe das in den ersten fünf Jahren nicht so tragisch, bei mir 
haben da andere Dinge Priorität (Erfahrung usw).
Ein Wechsel kann im übrigen auch fachlich gleich sein.

Stefan L. schrieb:
> Außerdem sage ich ja nicht, dass man für ewig auf einem Job sitzen
> bleiben soll. Nur die typische Empfehlung von max. 2-3 Jahren auf einem
> Job halte ich für völlig fehl am Platze.
Heiko Mell empfiehlt wirklich fünf Jahre. Wobei das jeder Experte 
anders sieht, einige sagen ja, das man nach einem Jahr wechseln soll.

von Wilhelm (Gast)


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dagger schrieb:

>Lese ich nicht so oft, wobei man auch sagen muss, dass ein
>paar Jahre keine Gehaltserhöhung, durch die Inflation und
>sonst lustig weiter steigenden Preisen (Miete, Nebenkosten,
>usw) einer Gehaltsabsenkung gleichkommen.

Ooh, ooh. In meiner letzten Firma, gab es per Änderungskündigung zum 
Arbeitsvertrag sogar eine Lohnkürzung um 10 Prozent für alle. Und die 
Gehälter waren schon vorher alles andere als berauschend. Ein paar BWLer 
mit fetten Dienstwagen hatten uns den Untergang gepredigt. Wehe dem, du 
hast das nicht unterschrieben. Dann warst du schon als einer der ersten 
draußen. 2 Monate danach, folgte auch meine Kündigung durch den AG.

Einen Betriebsrat, wollten einige Menschen dort gründen. Der Wahlzettel 
hing genau eine Stunde lang am schwarzen Brett. Bis die Geschäftsführung 
es sah. Eine Stunde später gab es die Nachricht einer weiteren 
Unternehmensgruppe, daß endlich die 4 Prozent Gehaltserhöhung genehmigt 
sind. Wahrscheinlich durch unseren Verzicht. Diese Nachricht, verschwand 
auch binnen einer Stunde aus dem Netz. Die Gründungsmitglieder des 
Betriebsrates, alle Abteilungsleiter, sind nach und nach in sehr kurzer 
Zeit auf unbekannte Art aus der Firma verschwunden. Geredet wurde unter 
Kollegen nicht viel, es herrschte ein Klima der Angst.

von Mike H. (-scotty-)


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>es herrschte ein Klima der Angst.
Und da wundern sich einige warum man nicht mehr arbeiten will.
Das Problem Angst hab ich nun nicht mehr.

von High Performer (Gast)


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>es herrschte ein Klima der Angst.

Das gehört zur "Unternehmenskultur" in vielen Betrieben. Ein gewisses 
Angstpotenzial zu erhalten ist oft von der GL erwünscht.

von Faktenschreiber (Gast)


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Der ach so wohlgeschätzte HR Mell ist leider auch nur eine
Lobbymarionette ...  Der Punkt ist halt in welchem Umfeld man
eine gewisse Meinung vertritt und die gar als "Beratung" verkauft

Diese zB 5 Jahre muß man erst mal zusammenbringen . So hat beispiels-
weise mein erster Arbeitsgeber die Schnauze voll von mir , weil ich
im Gegensatz zur bisherigen Stammcrew die Projekte hinbekam...

Nur verkauf das mal dem nächsten Personalbüro, wenn man eben auch
so berater- statt leistungsfixiert ist .

Das heißt , u.a. hier meckern mitnichten nur "Versager" sondern das
komplette Gegenteil davon.

Erfolg wird oder will nicht gesehen werden und wenn muß man einer
bestimmten Mitarbeiterkategorie angehören - dazu gehören Ing
typischerweise net.

Im gewisse Sinne wird die Sache halt kritisch ,wenn man schon mit 35
als verrostet bis zu alt gesehen wird...  Solche Fehlentwicklungen
sidn im Grunde der perfekte Nährboden für Auswandern , Alterarmut
oder - was sinnvoll wäre eine kleine Revolution .....

Bin mal gespannt ,wie das mit T.S. ausgeht.

von Troll (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> Auswandern

Liest man immer wieder... aber warum tun's dann so wenige? Evtl. doch 
keine alternative, wegen diverser gründe?

von Robert (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Dass Heiko Mell in seiner Sichtweise relativ einseitig ist, ist ein
> anderer Punkt. Ihm geht es in erster Linie um eine Karriere mit Aufstieg
> in Führungspositionen, weniger um eine technische Fachkarriere.

Ja und dabei gibt er dann so super Ratschläge wie:
- "Wenn Sie Probleme mit Ihrem Vorgesetzten haben, liegt es 
ausschließlich an Ihnen! Der Vorgesetzt ist das Maß aller Dinge. Sie 
(und nur Sie!!!) haben versagt, ein gutes Verhältnis zu Ihrem 
Vorgesetzten aufzubauen.

- Studiendauer: "Regelstudienzeit ist normal, 1 Sem mehr sehr schlecht, 
2 Sem mehr und Sie können nur noch als Aushilfslagerist arbeiten"

- Noten: "4,0 bedeutet gar nichts verstnden, die Note 2,0 bedeutet, die 
Grundlagen wurden ansatzweise verstanden" (Gerade diese Aussage ist 
bezeichnend, sagt sie doch aus, dass mind. 80% aller deutschen Ings 
wichtige Dinge gar nicht verstanden haben)

- "Man überlebt nur durch Anpassung!" (Auch eine nette 
Lebenseinstellung. Endlich muss sich kein Schisser mehr schämen, er 
verhält sich schließlich "systemkonform".)

- Mein absolutes Lieblingszitat ist allerdings, "Im Kapitaismus gibt es 
per Definition keine Gerechtigkeit!" (Manche würden das als 
Nestbeschmutzung ansehen, aber Melli darf wohl alles.)

- "Wenn Ihnen Ihre Arbeit Spass macht, dann machen Sie etwas gehörig 
falsch!" (Ah so, das erklärt einiges.)

- Herr Mell möchte mit "Sehr geehrter Herr Dr. Mell" angesprochen 
werden. Das steht im zu. Gleichzeitig spricht er aber auch mal einen 
ratsuchenden Studenten an mit "Wissen Sie was ein lebender Alptraum ist? 
Wenn nicht, schauen Sie mal in den Spiegel!" (War mal der 1. Satz in 
einer Antwort von dem hochgeschätzten Hernn Dr. Mell.)

- "Wer mit 42 Jahren noch kein Bereichsvorstand ist, ist das Problem." 
(Es ging um die Frage, ob ältere Sachbearbeiter von jüngeren 
Vorgesetzten akzeptiert werden.)

- Manchml kann man sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, "Leute, die in 
10 Jahren Bereichsvostand sind, sind jetzt (mit 30) noch normale 
Menschen. Aber in 10 Jahren ist aus denen was geworden, die bewegen was, 
haben einen Dienstwagen und essen in der besseren Kantine". (Super 
Menschenbild, was Mell da hat. Aber immerhin, bessere Kantine, das ist 
schon mal was!)


Fazit, meiner Meinung nach ist Heiko Mell in über 25 Jahren nicht über 
Kindergarten-Niveau herausgekommen. Kein einziger Ratschlag hat mich je 
zum Nachdenken bewegt. Stattdessen eine Sammlung von aboluten 
Banalitäten. Und dann noch die ihm eigene Rechthaberei, "aber ich habe 
doch Recht, gute Noten und ein zügiges Studium sind doch hilfreich". 
Jawohl, lieber Heiko, damit hast du Rect. Alle die schlechte Noten 
haben, wussten einfach nicht, dass gute Noten wichtig sind.

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo .

Also meine Wissenbasis bzgl Mell ist schon 10 Jahre alt, ich erspaer
mir bzgl dieser Person nachzurecherchieren . Wenn das ,was du Schreibst
wirklich dessen Ansicht ist , dann ist der dringend behandlungsbedürftig
in der Geschlossenen  etwas wie kruger dunning ist ja erst der Anfang
Symptome ,  sorry ,das muß mal raus .

Wer ernsthaft erwartet ,daß man den Vorgesetzten quasi als Halbgott 
sieht,
verwundert es mich überhaupt nicht ,wenn ich bei wirklichen Vorgesetzten
mich bzgl der Ungehobeltheit auf allen Ebenen beschweren  muß ...

Also bei uns an der RWTH hat der Tutor als erstes gesagt 8 Sem ist
illusorisch 12-14 normal  - so und wenn solche Zyklen wie jetzt in
Extremform 2009 dazukommen prolongiert man typischerweise sein Studium


Ein Prädikatexamen beginnt ab 2,2 Gesamtnote aufwärts , wenn der 
ernsthaft
ne 2 derart abqualifiziert , dann müßten die Prüfungen pfurzeinfach sein
und oder die Profs geben quasi nur Gefälligkeitsnoten .... übrigens 
schon
vor 10 Jahren ein Problem denn wirklich gute Diplomarbeiten fallen gar
nicht mehr auf


Man sieh solche Vögel sind mittlererweile ein Problem für die 
Gesellschaft
und das Überleben des Staats - nur soweit muß man erst mal Denken können
Wer kontrolliert eignetlich solche Hansels?

von Kongo-otto (Gast)


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Ist der Mell nicht nur Ing.grad und hat den Doktor auch nur h.c.?  Nen 
Nachdiplomierter Dr.h.c. , so kann man sich den Dr.Ing auch erschleichen 
...

von Robert (Gast)


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Kongo-otto schrieb:
> Ist der Mell nicht nur Ing.grad und hat den Doktor auch nur h.c.?  Nen
> Nachdiplomierter Dr.h.c. , so kann man sich den Dr.Ing auch erschleichen

Vollkommen richtig, ich glaub es war die Uni Magdeburg, die mal 
großzügig die beiden Buchstaben hat springen lassen.


Faktenschreiber schrieb:
> Man sieh solche Vögel sind mittlererweile ein Problem für die
> Gesellschaft
> und das Überleben des Staats - nur soweit muß man erst mal Denken können
> Wer kontrolliert eignetlich solche Hansels?


Sehr wahr. Die kontrolliert leider niemand. Solche Leute gelten als 
feste Größe seit 25 Jahren und sollen jungen Menschen als Maßstab und 
"Hilfe" dienen. Ich kann auch nicht verstehen, wie man in den vdi 
nachrichten so jemanden so viel Raum und Zuspruch einräumen kann. Das 
ärgert mich schon seit Jahren! Demütigung und Verhöhung auch vom vdi. 
(In Bezug auf "Note 4 bedeutet gar nix verstanden. Fakt ist, auch eine 4 
oder meinetwegen 3,3 muss man sich manchmal sehr sehr hart erarbeiten.)

von High Performer (Gast)


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Wer ist denn dieser öminöse Herr Mell. Wer gibt schon einen Cent auf ein 
derart verachtendes Geschwätz?

von Mine Fields (Gast)


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High Performer schrieb:
> Wer gibt schon einen Cent auf ein
> derart verachtendes Geschwätz?

Anscheinend sehr viele hier im Forum, so oft wie seine Meinung 
heruntergebetet wird als wäre es das Wort Gottes.

von Robert (Gast)


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High Performer schrieb:
> Wer ist denn dieser öminöse Herr Mell.

Heiko Mell ist der "Übergott" bei der Karriereberatung der vdi 
nachrichten und schreibt wöchentlich (seit über 25 Jahren) 1-2 
"Antworten für karriereinteressierte Ings." Außerdem ist er ein sehr 
Wert geschätzter Redner auf vdi Rekruiting Veranstaltungen. Mir hat mal 
ein Dienstleister gesagt, "Kennen Sie Heiko Mell? Lesen Sie den mal, 
dann wissen Sie, was wirklich los ist." (Typisch DL eben.)

Gibt auch ein Video mit ihm auf youtube. Zitat, "Ein Arbeitszeugnis von 
einem Konzern ist wie in Stein gemeißelt, aber eine Beurteilung von 
einem Prof. hat lange nicht diesen Wert. Der Bewerbungsempfänger denkt 
sich nur "ach Gott, son Prof halt"". Ohne weiteren Kommentar. Kannste 
dir mal angucken, nach dem 3. Bier eigentlich ganz unterhaltsam.

http://www.youtube.com/watch?v=S9KUeMucNHI

Schon der erste Satz ist glaub ich grammatisch so nicht ganz richtig.

Um seine Fans nicht zu verärgern, ja, mit vielem was er sagt hat er 
Recht. Aber, das was er sagt ist nutzlos!!! Einem Absolventen lang und 
breit zu erzählen, dass Noten und Studiendauer wichtig sind, ist doch 
lächerlich! Natürlich helfen gute Noten bei der Ersteinstellung, aber 
eben nicht lange jeder hat sie.

Auch darauf hinzuweisen, dass für einen Konzern eine Neueinstellung 
eines Absolventen eine sehr geringe Priorität besitzt, mag zwar richtig 
sein, aber das hilft doch keinem, der einen Job sucht! Echte Information 
suche ich schon seit Jahren vergebens.

von Der Sepp für Alle (Gast)


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Ich könnte HEULEN!

- Hab vor gut zwei Jahren nach der TU bei einem 
'Personaldienstleister/Beratungsunternehmen' angefangen.
- Gehalt war nicht viel, aber ausreichend.
- Nach dem halben Jahr intern 'Pimpen' gings es zu einer Mittelschweren 
Firma. Softwareentwicklung
- Am Anfang waren das für mich alles Götter. Profis halt.
- Nach der 3 Monatigen Eingewöhnungsphase, indem ich bei einem 
auslaufenden Projekt unterstütze verbesserte ich meine Kenntnisse. Ich 
laß mich in die Themen ein und analysierte das Existierende.
- Ich implementierte ein Modul nach dem Anderen. Drückte mir Wissen über 
Dokumentenverwaltung, Software-Versions-Verwaltung und dort 
tiefergehende Themen rein.
- Dann half ich beim internen Umstrukturieren des Projektes mit.
- Irgendwann wurden Module auf andere Zweigstellen ausgelagert. 
Cloud-Development.
- Nachdem ein Teammitglied sein Feature/Auftrag abgearbeitet habe mache 
ich ein Review nach dem anderen. Helfe bei dessen Reintegration in die 
baseline. Telefoniere mit einer Hand zu den externen Firmen, die für uns 
entwickeln. Mache mir mit meiner zweiten Gehirnhälfte bereits Gedanken 
über ein Architekturdokument XYZ. Bereite mich auf das Meeting in 5 
Minuten vor. Dann ploppt der Communicator auf. Hilfe-SOS- Nix geht mehr. 
Gleichzeitig noch die Mail das ich den Meeting-Leiter vertreten muss. 
Also Laptop rausholen und während dem Weg zur Kaffeemaschine vielleicht 
noch den Kaffee auffrischen. Unterwegs vom Kollegen ABC aufgehalten 
werden. Laptop ist hochgefahren Konferenzraum erreicht. Com offen und 
Fragen beantwortet. Kaffee ist alle - Meeting auch. Mit dem neuen 
Arbeitspaket und dem Architekturdokument im Kopf zurück zum 
Arbeitsplatz. Keine viertel Stunde an der eigenen Aufgabe gewerkelt: Com 
offen. "Hi. Some questions about..." und schon will der 
Abteilungsleiter, der 8 Zeitzonen weiter gleich in Feierabend geht noch 
mal was wissen. Nacht träume ich schon auf Englisch. LEO und google sind 
dein Freund und ständig offen. Nebenbei noch mal der Zwanghafte Blick 
ins Repo was die anderen wieder verbrochen haben. Heul - Schrei - Wie 
kann man nur. Gradebiegen und Sauberbekommen kostet mich die 3 Stunden. 
Ein Arbeitspaket aus dem Meeting - Hardwarereview mit hoher Priorität 
immer noch nicht angefangen. Mittlerweile habe ich 6 Prioritätsstufen 
kaskadiert. Zwei ältere Kollege benötigen mal wieder Hilfe. Haben aber 
so viel Stolz das Sie das nicht zugeben. Bekommt man nur raus wenn diese 
länger als üblich brauchen. Also sanft heruasfinden und heimlich 
unterstützen, sodass es die anderen Kollegen nicht merken. Sitze im 
Projekt nur noch am kritischen Pfad. Bin ständig im Verzug. Räume aber 
sehr oft nur das nach was die anderen verbockt haben. Mir graust es. 
Wünsche mir bei Chefchen immer wieder geeignete Unterstützung, 
Over-Budget.
Mittlerweile vertrete ich meinen Vorgesetzten wenn dieser in Urlaub ist. 
Gebe Ihm 'Empfehlungen' wie man am schnellsten fertig  wird. Meine 
Augenringe werden immer dicker. Das braune Gesöff hat schon längst seine 
Dauerwirkung verloren. Brauche es früh um 7 um wach zu werden und abend 
gegen 17 Uhr um bei der Heimfahrt nicht einzuschlafen.

Die Zentrale will natürlich auch was von meinem Wissen abhaben. Also 
Vortrag ausarbeiten usw. Zuhause möchten Frau und Kinder auch noch was 
von mir abhaben. Wenn meine gute dann eingeschlafen ist kann ich mich im 
Dunkeln noch mit den übrigen beschäftigen, die man ohne Computer und 
geschlossenen Augen lösen kann. Am Wochenende gibts auch keine Erholung. 
Wäsche, Saubermachen, Einkaufen, Freunde + Emails, Kinder...

Ich kann nur bestätigen, das es in meiner Umgebung einen klaren 
Fachkräftemangel gibt. Und das dass was ich verdiene und das was ich 
erhalte auseinanderklaffen. Verbringe die Wochenende jetzt damit ein 
Land zu suchen, in dem am Ende mehr Nutto vom Bretto bleibt. Mal für ein 
paar Jahre auswandern wäre schon nicht schlecht.

Schreibfehler sind gewollt und dienen der Erheiterung

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Anscheinend sehr viele hier im Forum, so oft wie seine Meinung
> heruntergebetet wird als wäre es das Wort Gottes.

Heiko Mell hat keine Meinung. Er wiederholt ständig einfachste 
Rahmenbedingungen und Banalitäten, die jedem Grundschüler schon klar 
sind! Seit der Grundschule weis ich, dass gute Noten besser sind als 
schlechte, das braucht mir ein Heiko Mell nicht noch tausend mal zu 
sagen.

Auch ein gutes Verhältnis zum Vorgesetzten ist erstrebenswert. Trotzdem 
gibt es da manchmal Probleme. Aussagen wie "Probleme mit dem 
Vorgesetzten darf man nicht haben, basta!", helfen dann doch auch nicht.

von Mine Fields (Gast)


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Robert schrieb:
> Er wiederholt ständig einfachste
> Rahmenbedingungen und Banalitäten,

Wie du auch.

von Robert (Gast)


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Stefan L. schrieb:
> Robert schrieb:
>> Er wiederholt ständig einfachste
>> Rahmenbedingungen und Banalitäten,
>
> Wie du auch.

Danke für deine ungefragte und unnötige Beurteilung meiner Beiträge.

von IGBT (Gast)


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Der Sepp für Alle schrieb:
> Heul - Schrei - Wie
> kann man nur. Gradebiegen und Sauberbekommen kostet mich die 3 Stunden.

Sehr erheiternd - du arbeitest im Kindergarten als Betreuer und 
sortierst die Legokästen wieder ein...

Der Sepp für Alle schrieb:
> Bekommt man nur raus wenn diese
> länger als üblich brauchen.

Nur Routineaufgaben?

von High Performer (Gast)


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>> Auswandern
>
>Liest man immer wieder... aber warum tun's dann so wenige? Evtl. doch
>keine alternative, wegen diverser gründe?

Vielleicht, weil der Mensch eher sesshaft ist und seine Heimat nur in 
Not verlässt? Wer verlässt schon gerne sein Heimatland, seine vertraute 
Umgebung, seinen Freundes- und bekanntenkreis?

Wenn man in diversen Foren mitliest, hat man manchmal den Eindruck, als 
sei Heimatverbundenheit heute völlig aus der Mode gekommen. Da ziehen 
Leute mit Kind und Kegel mal eben von München nach Hamburg, weil es dort 
ein interessantes Jobangebot gibt. Da leben Leute den größten Teil des 
Jahres aus dem Koffer, weil es vielleicht ein paar Euro mehr gibt. Da 
tingeln die Leute quer durch die ganze Welt.

Also ehrlich, ich finde es erschreckend, wie selbstverständlich ein 
solches Nomadendasein heute vor allem in Ingenieurskreisen ist. Ich 
selbst bin da akut gefährdet, versuche allerdings schon, 
Auslandseinsätze auf ein Minimum zu beschränken. Aber ich will ganz 
ehrlich sein: es ist für mich schon extrem unangenehm, weg von der 
Familie und der vertrauten Umgebung zu sein. Ich hasse es, am Sonntag 
Nachmittag den Koffer zu packen. Aber anscheinend bin ich da alleine auf 
weiter Flur.

von IGBT (Gast)


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High Performer schrieb:
> Ich hasse es, am Sonntag
> Nachmittag den Koffer zu packen. Aber anscheinend bin ich da alleine auf
> weiter Flur.

Nein bist du nicht - ich habe z.B. festgelegt Mo früh 600 fängt die 
Woche an - eher fahre/fliege ich nirgends hin - und siehe da, es wird 
respektiert..

von jo (Gast)


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Autor: Der Sepp für Alle (Gast)
Datum: 07.09.2010 20:56


Du musst dich besser organisieren :)))

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Du musst dich besser organisieren :)))

Wenn Du damit es meinst möglichst viel vitamin B zu sammeln hast Du 
Recht aber sonst ???

von Marx W. (Gast)


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Die 55 Gründe Ingenieur zu werden, nach Dr. Ing. Ekkehard D. 
Schulz!!!!!!
0. Ingenieure....
1 ... Künstler sind.
2 ... Kino-Erlebnisse schaffen.
3 ... immer einen Job finden.
4 ... ein attraktives Studium absolvieren, das Theorie und Praxis 
verbindet.
5 ... hervorragende Herdenführer sind.
6 ... beste Chancen bei Frauen haben.
7 ... erstklassig bezahlt werden.
8 ... in Hollywood beliebt sind.
9 ... unser Essen besser machen.
10 ... Weltrekordler und Olympiasieger machen.
11 ... die Erotik des Alltags erspüren.
12 ... krisenfest sind.
13 ... in Meerestiefen eintauchen, die noch kein Mensch je gesehen hat.
14 ... immer neue Werkstoffe erfinden.
15 ... Verbrecher zur Strecke bringen.
16 ... älteren Menschen das Leben leichter machen.
17 ... »Made in Germany« weltweit zum Gütesiegel gemacht haben.
18 ... Menschenleben retten.
19 ... die Umwelt schützen.
20 ... weltweit eine Sprache sprechen.
21 ... unser Ansehen im Ausland mehren.
22 ... den Mythos Formel 1 mitbegründet habe.
23 ... in vielen Berufsfeldern zu Hause sind.
24 ... uns durch eine noch unbekannte Welt lotsen.
25 ... bei den Mächtigen der Welt hohes Ansehen genießen.
26 ... Popstars sind.
27 ... Gutes sind.
28 ... Multitalente sind.
29 ... Menschheitsträume wahr werden lassen.
30 ... Revolutionen beflügeln.
31 ... cool sind – sie prägen das Lebensgefühl einer Generation.
32 ... unglaubliche Karrieren machen können.
33 ... mobil machen.
34 ... große Kinder und Kinder große Ingenieure sind.
35 ... die Welt vermessen und in ihr Inneres vordringen.
36 ... für eine nachhaltige Entwicklung stehen.
37 ... begeisterte Naturforscher sind.
38 ... Kinder glücklich machen.
39 ... das Leben sicherer machen.
40 ... Wegbereiter großer Architekturleistungen sind.
41 ... Schäden von Naturkatastrophen eindämmen können.
42 ... uns neue Welten im All eröffnen.
43 ... zufrieden mit ihrem Beruf sind.
44 ... mit ihrer Unterhaltungselektronik Jung und Alt glücklich machen.
45 ... die Weltsicht verändern.
46 ... sich stets ihrer Verantwortung stellen müssen.
47 ... die Lebensressource Wasser erschließen.
48 ... Kommunikationsnetze schaffen, ohne die unser Leben nicht mehr 
vorstellbar ist.
49 ... die große Hoffnung für Faulenzer sind.
50 ... Kultur schaffen.
51 ... leben, was seit jeher gilt: Der Mensch ist ein Techniker.
52 ... für Naturwissenschaft und Technik werben.
53 ... wissenschaftliche Forschung befeuern.
54 ... oft auch erfolgreiche Unternehmer sind.
55 .... bis heute den größten Einfluss auf die Gestaltung der Welt 
haben.

von Lexi (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Die 55 Gründe Ingenieur zu werden, nach Dr. Ing. Ekkehard D.
> Schulz!!!!!!

Ich höre morgens im Bett immer Deutschlandfunk und da wurde der Autor 
interviewt. Ab diesem Moment wusste ich, dass hier bei Mikrocontroller 
mindestens einer das Thema anschneidet. :-)

von a7x (Gast)


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Also langsam finde ich, dass diese Diskussion unglaubliche Ausmaße 
annimmt. Ich frage mich welche Organsationen bei diesen 
Falschinformationen Ihre Finger im Spiel haben. Man wird förmlich mit 
dieser Propaganda bombadiert jeden Tag.

Ist es nur die Angst der Wirtschaftslobby, dass die Löhne steigen 
könnten und Gewinne sich reduzieren, der Pool an bereiten Ingenieuren 
kleiner wird? oder steckt auch Wahrheit dahinter?

von Lexi (Gast)


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Ich glaube, manche kommen noch aus der guten alten Zeit, als man 
Ingenieuren noch den Hintern gepudert hat. Heute pudert man vor allem 
den BWLern und die Finanzjongleuren den Hintern, bis die irgendwann mal 
merken, dass sie eigentlich nicht so viel Mehrwert schaffen.

Problematisch sehe ich vor allem, dass BWLer nie an ihresgleichen 
denken, wenn sie an Optimierung und Stellenabbau denken. Die Konzerne 
sind im Grunde genommen staatsähnliche Systeme. Während diejenigen, die 
wichtige (hoheitliche) staatliche Aufgaben übernehmen, wegen Personalnot 
überfordert sind, gekürzt wird (Polizisten, Lehrer, Justiz, 
Verkehrswesen usw.), wurchert die verwaltende Bürokratie ins 
unermessliche.

von Markus (Gast)


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>Ist es nur die Angst der Wirtschaftslobby, dass die Löhne steigen
>könnten und Gewinne sich reduzieren, der Pool an bereiten Ingenieuren
>kleiner wird? oder steckt auch Wahrheit dahinter?

Ein Kern von Wahrheit steckt dahinter.
Zunächst einmal ist klar, dass das Wohl und Wehe dieser Nation 
tatsächlich ziemlich stark von der Innovationskraft und damit von den 
Ingenieuren abhängt.
Die Ingenieure stehen mit den Arbeitern am Band sozusagen am Anfang der 
Wertschöpfungskette in Deutschland ( so ähnlich wie vor 150 Jahren noch 
vorwiegend die Bauern ).
Auf Grund der demographischen Entwicklung weiß man auch, dass die 
nächsten Jahre wesentlich weniger Junge Leute ein Studium beginnen. Die 
Geburtenzahl heute im Vergleich zu den 1965 geborenen ist gerade mal 
noch halb so groß.
Ganz deutlich spüren das momentan die Grundschulen in fast nahezu allen 
Bundesländern: die Schülerzahlen der Schulanfänger geht überall zurück.
Um den Wohlstand zu halten ist es also dringend notwendig für Nachschub 
zu sorgen. Dafür wird momentan in den Medien der Boden bereitet.

Nun zu den Ingenieuren im Maschinenraum ( also die, die an der Front der 
Projektarbeit in der Entwicklung arbeiten ). Diese Ingenieure stehen 
nach wie vor unter hohem Druck. Aus Gesprächen mit 
Personalverantwortlichen Ingenieuren weiß ich, dass sie tatsächlich 
Fachkräfte suchen. Bei genauerem Nachfragen wird allerdings deutlich, 
dass Sie auf Grund der Drucksituation genau eine Person suchen, welche 
die aktuelle Lastspitze abfedern. Absolventen fallen aus diesem Raster 
schon mal raus. Die anderen Firmen haben das selbe Problem und können 
deshalb keine ihrer Fachkraft freisetzen. Aus diesem Grund gibt es einen 
latenten Fachkräftemangel.

von Marx W. (Gast)


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Und das sich keiner Hoffnung macht hier einen Link,

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,713797-3,00.html

der dritte Teil sagt schon im Titel wie`s in Deutschland mit den 
Fachkräten weitergehen soll!

"3. Teil: Goldene Zeiten für deutsche Fachkräfte nicht in Sicht!"

Also wird weiter ein Bedarf an billigen Fachkräften in Zukunft durch die 
Medien bejammert werden!

Also werden wir Ingenieure uns  auch weiter in den unteren 
Gehalts-Rängen  wiederfinden!

von Mark B. (markbrandis)


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Marx W. schrieb:
> Also werden wir Ingenieure uns  auch weiter in den unteren
> Gehalts-Rängen  wiederfinden!

Weiter?

von Marx W (Gast)


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Kleine Info zu den zukünftigen Gehältern für Ing. und Co:

Nach Plänen der Bundesregierung (Brüderle, steht im kommenden Entwurf 
zum Zuwanderungsgesetz), werden die Einkommensgrenzen für die 
Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten auf das 1,5-Fache des 
Durchschnittseinkommens des betreffenden EU-Landes festgelegt, für 
besonders benötigte Fachkräfte beträgt die Grenze das 1,2-fache! D.h. 
bei einem Durchschnittseinkommen von 42000 € in der BRD ca. 50000 € für 
Berufe in denen es einen  "Fachkräftemangel" gibt!

Hier stehts!
http://www.sueddeutsche.de/l5D38J/3606882/Regierung-wirbt-um-auslaendische-Fachkraefte.html

von Warmweiß (Gast)


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Marx W schrieb:
> für
> besonders benötigte Fachkräfte beträgt die Grenze das 1,2-fache! D.h.
> bei einem Durchschnittseinkommen von 42000 € in der BRD ca. 50000 € für
> Berufe in denen es einen  "Fachkräftemangel" gibt!

Es geht nur ums Lohndumping. Deutschland führt in der EU dort mit die 
Spitze an. Allerdings sind ja nur hochspezialisierte Fachkräfte mit viel 
Erfahrung gefragt. Für 50.000 Euro wird man die nicht kriegen und auch 
nicht welche, die gut deutsch sprechen können. Das einzige, was man 
damit erreichen will, ist erstmal das Drohpotential/Konkurrenzgerangel 
gegenüber unseren Spezialisten weiter erhöhen zu können und die Löhne zu 
drosseln.
Für die deutsche Industrie wäre es am besten, die Betrieb hier komplett 
inkl. Kompetenzzentren zu schließen und ins Ausland zu verlagern. Dort 
können sie dann endlich billig produzieren, haben viele Fachkräfte und 
könnten damit endlich ihre verlogene Fresse halten. In Frankreich hätte 
bei solcher Unverschämtheit der Großindustrie schon längst mal was 
gebrannt.
Ich sehne die Zeiten herbei, an denen es heißt:
"Holt den Strang, holt den Strang. Den Lumpen wird es angst und bang! An 
die Pflicht, an die Pflicht. Welch schöner Tag, das Volk hält 
heut´Gericht!"
In Deutschland wird dies wohl nie passieren. Wir werden für unsere 
Geduldigkeit und unseren Masochismus vom Ausland belächelt/ausgelacht.

von Ertl (Gast)


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aus dem Manager magazin von oben:

>Dauerhaft goldene Zeiten am Jobmarkt für Ingenieure und andere Fachkräfte
>samt hohen Löhnen und sicheren Arbeitsplätzen wird es dank des gegenwärtigen
>Personalengpasses vermutlich nicht geben, erwartet auch
>DIHK-Volkswirt Treier: "Das Ventil, ins Ausland zu gehen, ist für die 
>Unternehmen immer da."

Die Wirtschaft hat gelernt, in den 90er hieß es man geht ins Ausland 
weil die Produktionskosten viel niedriger sind. Heute heißt es man geht 
ins Ausland weil man hier keine Fachkräfte findet, insgeheim bleiben 
aber die Motive die gleichen wie in den 90ern.

von Dirk (Gast)


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Artikel von heute:
http://de.news.yahoo.com/2/20100925/tbs-dihk-warnt-vor-folgen-von-fachkraeft-f41e315.html

Zitat:
"..schlug der DIHK-Präsident vor, die Einkommensgrenze von gegenwärtig 
66.000 Euro jährlich auf 40.000 Euro zu senken."

Das ist der wahre Grund für die Fachkräftemangel Kampagne! Wenn mit 40k 
eine hochqualifizierte, gesuchte Fachkraft abgespeist werden soll, dann 
fehlen mir ehrlich gesagt die Worte.
Die Ingenieure, das neue Proletariat in Deutschland. Es wird Zeit, sich 
dagegen zu wehren!

von Peter (Gast)


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Die Einkommensgrenze von 66.000€/a galt für Fachkräfte außerhalb EU, 
also für die Inder (statt Kinder).
Also nicht für Ingenieure aus Großbritannien, Frankreich etc.

Aber zum obigen Link:

"Der DIHK-Präsident warnte davor, die in den vergangenen Jahren hart 
erarbeiteten Wettbewerbsvorteile leichtfertig aufs Spiel zu setzen. So 
müssten stärker als bislang unausgeschöpfte Potenziale genutzt werden, 
sagte er der "Rheinpfalz am Sonntag". Dazu zählte er zielgerichtete Aus- 
und Weiterbildung und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch 
ältere Beschäftigte sollten mehr in den Arbeitsmarkt integriert werden."

Da stimme ich doch glatt zu !
Nur die steigende Flexibilität und Möbilität, insbesondere bei den 
Ingenieurdienstleistern, laufen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie 
entgegen.

"Um die Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Fachkräften zu 
erleichtern, schlug der DIHK-Präsident vor, die Einkommensgrenze von 
gegenwärtig 66.000 Euro jährlich auf 40.000 Euro zu senken."

Die Firmen, die ihre Messlatte so hochlegen, das sie innerhalb der EU 
keine Fachkräfte finden, die sollten weiterhin mind. 66.000€/a zahlen 
müssen.

"Auch die akademischen Abschlüsse von Einwanderern insbesondere aus 
Osteuropa sollten künftig unbürokratisch anerkannt werden."

Hätte ich kein Problem mit, wenn ab Mai 2011 Freizügigkeit herrscht.
Kommt doch auf das an, was Mann/Frau kann und gemacht hat, nicht ob der 
Universitätabschluss XY mit der RWTH Aachen vergleichbar ist.

von Dipl ING ( FH ) (Gast)


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> Der DIHK-Präsident warnte davor, die in den vergangenen Jahren hart
> erarbeiteten Wettbewerbsvorteile leichtfertig aufs Spiel zu setzen.

Die neueste Meldung ..

" Inzwischen fehlten der Wirtschaft rund 400.000 Ingenieure, Meister und 
gut ausgebildete Facharbeiter, sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich 
Driftmann "

http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_6045660,00.html

Es wird immer dreister ..

von Wilhelm (Gast)


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Dipl ING ( FH ) schrieb:

>" Inzwischen fehlten der Wirtschaft rund 400.000
>Ingenieure, Meister und gut ausgebildete Facharbeiter,
>sagte DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann "

Bei mir hat noch kein Herr Driftmann angerufen. Obwohl ich in mehreren 
Jobbörsen stehe.

von Mike H. (-scotty-)


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Der Herr Driftmann soll mal für sein Aussage die Hand ins Feuer
legen. Wetten das der ganz schnell zurück rudert? Kann sein
das die Wirtschaft so viel Bewerbungen haben will aber nicht
jeder wird genommen. Das wird sich wohl nie ändern.

von R. F. (rfr)


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Hallo allerseits,

im letztem Bewerbeverfahren, in dem ich als Vertreter des einstellenden 
Unternehmens teilnahm, hat es 12 Bewerber gegeben, alkle DiplIng mit 
Kenntnissen in der Programmierung in C und Englischkenntnissen, die 
verbindlich gefordert wurden.

Als Test wurde ein Ausdruck aus dem (englichem) Wiki verwendet, der den 
A380 beschrieb. Das Verständnis des Textes wurde dann durch Fragen 
untersucht, die die Kandidaten mündlich beantworten sollten, hier wurden 
aber nur Dinge abgefragt, die aus denm Wikiartikel entnommen werden 
konnten.

Der zweite Test bestand darin, eine Funktion (in C) zu schreiben, die 
einen Grossbuchstaben in einen Kleinbuchstaben unwandelt.

Aus den 12 Bewerbwern haben 3 den Englischtest bestanden und 2 den C 
Test. Keiner hat in beiden Tests bestanden. Der Rest der Bewerber 
brachte vollkommen unzureichende Leistungen. In der Flugzeugindustrie 
ist in der Programmierung ein Ing nicht brauchbar, wenn er nicht diese 
Fähigkeiten mitbringt.

Das betreffende Unternehmen sucht nicht mehr. Man probiert Dienstleister 
und Zeitarbeiter aus und tauscht sie solange aus, bis man die mit den 
richtigen Kenntnissen hat, oft sind das auch die Leute, die den Job 
dauerhaft angeboten bekommen.

Mir scheint, dass die Absolventen von heute nicht den Anforderungen der 
Arbeitgeber entsprechen.

von Peter (Gast)


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Die Frage ist doch, sind ALLE Bewerber wirklich zu blöd diese Stelle zu 
besetzen oder ist der Unterschied zwischen geforderten und 
erforderlichen Qualifikationen / Fähigkeiten zu groß.

Sind das nur die deutschen Absolventen oder gilt das auch für Ingenieure 
aus europäischen Ländern?

Ich kann kein C programmieren, spreche Englisch nicht perfekt.
Gute Englischkenntnisse und C-Kenntnisse um aus Großbuchstaben 
Kleinbuchstaben zu machen halte ich nicht für unmöglich.
Ist das unter den gegebenen Bedingungen möglich.

Kann mich da an Mathetests für eine Lehrstelle erinnern, 250 
Matheaufgaben, nach 170 Aufgaben war die Zeit vorbei (die Lehrstelle 
habe ich bekommen).

Wenn sich da keiner findet, stellt sich auch die Frage, wer sucht,
XY-Zeitarbeit oder Airbus ?

von Birger Z. (nohelp)


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Sag nur
return byte + 0x20;

von Stefanie B. (sbs)


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No Name schrieb:
> Sag nur
> return byte + 0x20;

Ok das hätte ich nicht gewusst.
Aber so hätte ich das gemacht:
1
char toLower(char c){
2
if(c>='A' && c<= 'Z')
3
  return c-'A'+'a';
4
return c;
5
}

von Gästle (Gast)


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No Name schrieb:
> Sag nur
> return byte + 0x20;

Und was "sagen" die anderen Zeichen, die keine "Buchstaben" sind!?

von User (Gast)


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Da steht nirgends, dass auch andere Buchstaben 'kommen'.

Wie wär's übrigens mit tolower(...)?

von Tüdelü (Gast)


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R. Freitag schrieb:
> Mir scheint, dass die Absolventen von heute nicht den Anforderungen der
> Arbeitgeber entsprechen.

So ein Käse...ich habe auch schon in C programmiert (auch wenn das nicht 
mein Spezialgebiet ist) und hatte einfach nie die Notwendigkeit, 
großartig mit Strings oder Buchstaben zu arbeiten (da würde ich im 
Zweifel eh sowas wie Perl für geeigneter halten..). Ich hätte aus dem 
Stegreif wohl auch nicht gewusst, welche Funktion man dafür verwendet. 
Es wäre aber im Arbeitsalltag innerhalb von kürzester Zeit herauzufinden 
(im Selbstversuch hat es eben 20 Sekunden gedauert).

Man kann von einem Absolventen nicht erwarten, dass er die komplette API 
beherrscht, am besten noch für verschiedene Programmiersprachen 
einschließlich aller möglicher Bibliotheken.

Konnte man beim Englischtest nach der Frage den Artikel zur Hand nehmen, 
oder ging es doch eher darum, den ganzen Artikel zu memorieren?

Mir scheint eher, dass die Anforderungen unrealistisch sind.

von Mark B. (markbrandis)


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R. Freitag schrieb:
> Der zweite Test bestand darin, eine Funktion (in C) zu schreiben, die
> einen Grossbuchstaben in einen Kleinbuchstaben unwandelt.

Es ist ziemlich sinnlos, aus einer einzelnen solchen Aufgabe gleich ein 
Ausschlusskriterium für einen Bewerber zu machen. Zwar kommen solche und 
ähnliche Aufgaben durchaus auch im Studium vor. Aber da kann man in der 
C Standard Library und in Büchern nachschauen welche Hilfsfunktion es 
gibt. Kein Student wird wegen einer einzelnen spezifischen Aufgabe durch 
die Prüfung oder gar durchs ganze Studium fallen, von daher ist nicht 
ersichtlich warum man wegen einer einzelnen spezifischen Aufgabe als 
Bewerber durchfallen sollte. Wenn man sagen wir mal 3 von 5 Aufgaben 
lösen müsste oder so, das würde erheblich mehr Sinn ergeben.

Im realen Berufsleben verwendet man beim Programmieren immer wieder das 
Internet und Bücher als Quellen zum Nachschlagen.

von Peter (Gast)


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Es gibt Tests, die zeigen, wie unqualifiziert doch die deutschen 
Bewerber sind und wie dringend haufenweise qualifizierte Bewerber aus 
dem außereuropäischen Ausland gebraucht werden.

Ob die den Test bestanden hätten ist dann erstmal unwichtig.

von Wilhelm (Gast)


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Gästle schrieb:

>Und was "sagen" die anderen Zeichen, die keine "Buchstaben"
>sind!?

Den Test mit den Klein- und Großbuchstaben, finde ich jetzt nicht soooo 
heftig, wenn ich mich als HW-Entwickler bewerbe, der Standard-C 
beherrschen soll. Da läßt man sich mal einen ASCII-Code geben (denn den 
muß man nicht auswendig können), oder einen PC mit Internet, um den z.B. 
auf Wikipedia zu finden. Die Klein- und Großbuchstaben sind da zusammen 
hängende Blöcke, die einen festen Offset haben. Damit kann man dann was 
anfangen.

Manche AG sagten mir sogar schon, ich würde es gar nicht glauben, wie 
viele Bewerber sie hätten, die behaupten, sie könnten C programmieren. 
Und das kaufe ich denen sogar ab.

Ich selbst bekam mal die Aufgabe, einen Bubble-Sort-Algorithmus in C zu 
erstellen. Gleich mitten im Vorstellungsgespräch, im Raum war eine 
Tafel. Einen kurzen Augenblick lang war ich wie tiefgefroren, aber wenn 
man keine 20 oder 49 mehr ist, bleibt man da mal ganz locker. Es waren 
einfach nur 10 Elemente (Zahlen) vorgegeben, die in absteigender 
Reihenfolge sortiert werden sollen. Nun, ich hab denen da einen gut 
strukturierten Programmablaufplan hingezeichnet, mit Unterfunktionen, 
und kein C-Programm. Sie haben mir das voll abgenommen, denn wer aus 
einer Aufgabe einen Programmablaufplan erstellen kann, schafft auf jeden 
Fall auch noch die Codierung, die dann ein Klacks ist... Ich habe den 
Herrschaften dann erklärt, die Vorstellung jetzt zu beenden: Man könne 
nach dem fest gelegten Programmablaufplan sogar noch die 
Programmiersprache wählen. Hinterher, war ich über mich selbst erstaunt, 
daß ich das so locker aus dem Stehgreif hin bekam. Übrigens hab ich 
immer so gearbeitet, und nicht einfach nur geradeaus Dirty Code 
geschrieben. Am nächsten Tag hatte ich schon die beiden vom AG 
unterzeichneten Vertragsvorlagen im Postkasten. Es fehlte nur noch meine 
Unterschrift...

von MaWin (Gast)


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> Keiner hat in beiden Tests bestanden.

Ich bin überzeigt daß es genügend gibt :-) Ich kenne schon mehrere.

Aber wenn als Lösung No Name's byte + 0x20 kam, und die Firma sagt der 
Bewerber wäre der Aufgabe nicht gewachsen und hätte sie falsch gelöst, 
dann ist natürlich die Firma viel dümmer als die durch sie abgewiesenen 
Bewerber.

So was soll's auch geben, die sich in Arroganz selbst überschätzen und 
ihre eigenen Fehler nicht bemerken sondern bei anderen suchen.

von Marx W. (Gast)


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Jeden Tag grüßt der Fachkräftemangel!

Hier das Neueste aus der Weltonline.de


 http://www.welt.de/wirtschaft/article9898738/Industriestaaten-sitzen-auf-einer-Zeitbombe.html

von dagger (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Jeden Tag grüßt der Fachkräftemangel!
> Hier das Neueste aus der Weltonline.de
>  http://www.welt.de/wirtschaft/article9898738/Indus...
Eigentlich geben Sie ja nur zu, dass zur Zeit kein Mangel herrscht. 
Außerdem ist das nur ein Geständnis, dass es in anderen Ländern sehr 
viel schlimmer sein soll (Japan, Russland, USA, Kanada, Südkorea), 
selten so einen geständigen Lügner gesehen.

von Mark B. (markbrandis)


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Marx W. schrieb:
> Jeden Tag grüßt der Fachkräftemangel!
>
> Hier das Neueste aus der Weltonline.de
>
>
> 
http://www.welt.de/wirtschaft/article9898738/Industriestaaten-sitzen-auf-einer-Zeitbombe.html

Weiß nicht was Du hast, der Artikel ist doch super:

"Von einer systematischen Personalplanung, um die vorhandenen Ressourcen 
besser auszuschöpfen, sind viele Unternehmen trotzdem noch weit 
entfernt. Nur neun Prozent der Befragten gaben an, effiziente 
Personalplanungstools zu verwenden, die den zukünftigen Bedarf an 
Arbeitskräften berücksichtigen. Viele Personalabteilungen räumten 
selbstkritisch ein, nicht einmal ausreichende Kenntnisse über die 
Fähigkeiten, das Potenzial oder gar die Altersstruktur ihrer 
Belegschaften zu haben."

Es wird also zugegeben dass die Arbeitgeberseite Fehler macht. Wer hätte 
das gedacht? :-)

von dagger (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Marx W. schrieb:
>> Jeden Tag grüßt der Fachkräftemangel!
>> Hier das Neueste aus der Weltonline.de
> http://www.welt.de/wirtschaft/article9898738/Indus...
> Weiß nicht was Du hast, der Artikel ist doch super:
> "Von einer systematischen Personalplanung, um die vorhandenen Ressourcen
> besser auszuschöpfen, sind viele Unternehmen trotzdem noch weit
> entfernt."
> Es wird also zugegeben dass die Arbeitgeberseite Fehler macht. Wer hätte
> das gedacht? :-)
Nach diesem Satz hatte ich auch eher einen Werbungs-Nebensatz für ein 
Personalplanungstool erwartet.
Wie war das mit der eine Studie vor ein paar Monaten nochmal, 
Dienstleistungsunternehmen findet heraus, dass mehr auf die Flexibilität 
von Dienstleistungsunternehmen zurückgegriffen werden sollte... oder so 
ähnlich ;-)

von Marx W. (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Weiß nicht was Du hast, der Artikel ist doch super:



Genau, und vorallem hat die Weltonline die Kommentarfunktion für den 
Artikel nicht gesperrt! Normal ist ja, das Alles was in ruchweite vom 
"Fachkräftemangel" liegt, in der Weltonline nicht mehr kommentierbar 
ist!

von Peter (Gast)


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Der Artikel ist wirklich klasse.So langsam kratzt auch die Presse am 
Image der Firmen, was Fachkräftemangel angeht und zeigt die teilweise 
Unfähigkeit in der Personalplanung.

Die Prognose zur Entwicklung des Fachkräftemangels 2020-2030 ist mal 
wieder spitze.

von Ländle (Gast)


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Die welt-online hat auf Druck der Lobby die Kommentarfunktion gesperrt 
und alle Kommentare gelöscht. Ein sehr gutes Beispiel für freie Presse.

von g. b. (gunb)


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Marx W. schrieb:
> Genau, und vorallem hat die Weltonline die Kommentarfunktion für den
> Artikel nicht gesperrt! Normal ist ja, das Alles was in ruchweite vom
> "Fachkräftemangel" liegt, in der Weltonline nicht mehr kommentierbar
> ist!

Wird doch hier schon genug gejammert.

von Marx W. (Gast)


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R. Freitag
 Hallo allerseits,
>
>
>
> im letztem Bewerbeverfahren, in dem ich als Vertreter des einstellenden
> Unternehmens teilnahm, hat es 12 Bewerber gegeben, alkle DiplIng mit
> Kenntnissen in der Programmierung in C und Englischkenntnissen, die
> verbindlich gefordert wurden.

Im Deutschen gibt es den schönen Begriff der Kenntnisprüfung, d.h. 
Kenntnisse sind immer überprüftes Wissen mit Zeugnis etc....!
Also gehe ich davon aus, dass die Bewerber nach diesem Kriterium 
ausgewählt wurden. Wenn nicht, gleich später unten!

> Als Test wurde ein Ausdruck aus dem (englichem) Wiki verwendet, der den
> A380 beschrieb. Das Verständnis des Textes wurde dann durch Fragen
> untersucht, die die Kandidaten mündlich beantworten sollten, hier wurden
> aber nur Dinge abgefragt, die aus denm Wikiartikel entnommen werden
> konnten.
> Der zweite Test bestand darin, eine Funktion (in C) zu schreiben, die
> einen Grossbuchstaben in einen Kleinbuchstaben unwandelt.
> Aus den 12 Bewerbwern haben 3 den Englischtest bestanden und 2 den C
> Test. Keiner hat in beiden Tests bestanden. Der Rest der Bewerber
> brachte vollkommen unzureichende Leistungen. In der Flugzeugindustrie
> ist in der Programmierung ein Ing nicht brauchbar, wenn er nicht diese
> Fähigkeiten mitbringt.

Wenn also die Bewerber nach den geforderten Kenntnissen (im oben 
beschriebenen Sinne) ausgewählt worden sind, dann
würde ich sagen, dass diejenigen die die geforderten Kenntnisse 
bescheinigen, wohl kaum in der Lage waren, eine geeignete
Kenntnisprüfung vorzunehmen.
Ich glaube aber mehr, dass der folgende Satz mehr Aufklärung bringt!

> Das betreffende Unternehmen sucht nicht mehr. Man probiert Dienstleister
> und Zeitarbeiter aus und tauscht sie solange aus, bis man die mit den
> richtigen Kenntnissen hat, oft sind das auch die Leute, die den Job
> dauerhaft angeboten bekommen.


Da kommt mir meine langjährige Berufserfahrung zugute, wenn ich das 
lese!
Es scheint mir bei den gestesteten Bewerber mehr um diejenigen zu 
handel, die die geforderten Kenntnisse nicht
vorweisen konnten (Dürfte schon aus den Bewerbungsunterlagen 
hervorgegangen sein!). Ziel war es also
vorsätzlich nicht geeignete Bewerber zu testen! Das Ergebnis war dadurch 
auch im voraus klar!
Was mit so einen Ergebnis erreicht werden soll, ist doch auch sehr 
schnell einsichtig! ( Der Satz: .... Man probiert Dienstleister
und Zeitarbeiter aus und tauscht sie solange aus, bis man die mit den
richtigen Kenntnissen hat... sagt schon alles!) Es wird  im Betrieb 
massive mit Zeitarbeitskräften
( gibt Fälle wo jeder dritte vom "Dienstleister" stammt)
gearbeitet!
Irgendwann wurden Stackeholder darauf aufwerksam, und sprachen halt die 
Geschäftsführung bzgl. dieser Geschäftspraktiken an.
Dann wurde halt so ein "Test" inszeniert, um medial dies auszuwalzen!

So sehe ich die Sachlage!!!

von Lexi (Gast)


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Peter schrieb:
> Die Einkommensgrenze von 66.000€/a galt für Fachkräfte außerhalb EU,
> also für die Inder (statt Kinder).
> Also nicht für Ingenieure aus Großbritannien, Frankreich etc.

Die wenigsten heimischen Fachkräfte verdienen 66000 Euro. Die meisten 
Mintler steigen mit unter 40000 Euro ein.

von Peter (Gast)


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Stimmt!
Diese Grenze sollte für Super-Fachkräfte, Spitzen-Ingenieure, die in 
Deutschland bzw. der EU nicht zu finden sind gelten.

In wie weit man MINTler aus Indien etc., die hier ihr Studium 
erfolgreich absolviert haben auch für unter 66.000€ anstellen 
kann/sollte ist etwas anderes.

Was mit den Indern etc. passieren soll, wenn Ihr 
Beschäftigungsverhältnis mal ausläuft, hat Herr Brüderle noch nicht 
erklärt.

von Marx W. (Gast)


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@Lexi (Gast)
@Peter (Gast)

Was ihr hier schreib ist doch so gut wie Schall und Rauch!

Marx W schrieb:
> Kleine Info zu den zukünftigen Gehältern für Ing. und Co:
>
>
>
> Nach Plänen der Bundesregierung (Brüderle, steht im kommenden Entwurf
>
> zum Zuwanderungsgesetz), werden die Einkommensgrenzen für die
>
> Zuwanderung aus Nicht-EU-Staaten auf das 1,5-Fache des
>
> Durchschnittseinkommens des betreffenden EU-Landes festgelegt, für
>
> besonders benötigte Fachkräfte beträgt die Grenze das 1,2-fache! D.h.
>
> bei einem Durchschnittseinkommen von 42000 € in der BRD ca. 50000 € für
>
> Berufe in denen es einen  "Fachkräftemangel" gibt!
>
>
>
> Hier stehts!
>
> http://www.sueddeutsche.de/l5D38J/3606882/Regierun...

von bla (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Es scheint mir bei den gestesteten Bewerber mehr um diejenigen zu
> handel, die die geforderten Kenntnisse nicht
> vorweisen konnten (Dürfte schon aus den Bewerbungsunterlagen
> hervorgegangen sein!). Ziel war es also
> vorsätzlich nicht geeignete Bewerber zu testen! Das Ergebnis war dadurch
> auch im voraus klar!

Sehe ich auch so. Bei der Funktion dürfte es sich um einen Zweizeiler 
der Form
char funktion(char zeichen)
{
if(zeichen>='A' && zeichen <='Z') return tolower(zeichen);
else return zeichen;
}
gehandelt haben.

Wenn man als ing gewohnt ist englische Handbücher und Datenblätter zu 
lesen, sollte einem die Interprätation eines Wikipediaartikels nicht 
schwer fallen. Das führt mich direkt zu der Annahme, dass bewusst 
diejenigen ausgesucht wurden, die wohl offensichtlich nicht über die 
nötigen Kenntnisse verfütgen.

Zustimmen kann ich auch denjenigen, die den Umgang mancher Firmen mit 
Praktikanten kritisieren. Oftmals wird man -ohne Bezahlung, aber mit 
Aussicht auf eine Festeinstellung- unter massiven Zeitdruck gesetzt. Hat 
man dann diesem Druck standgehalten und auch noch innovative Lösungen 
gefunden, die dann im Namen der Firma patentiert werden, wird einem am 
Ende des Praktikums die lange Nase gezeigt.

Ein treffendes Zitat, welches meine Studienzeit beschreibt stammt von 
Konfuzius:
"Im Altertum lernte man um sich zu perfektionieren. Heute lernt man um 
vor anderen etwas zu gelten."
So erfährt man heutzutage im Studium -und auch später in der Berufswelt- 
Missachtung durch andere, obwohl man in Teilgebieten überragende 
Leistungen vollbringt, nur weil man einen schlechteren Notendurchschnitt 
hat. Gründe, wie beispielsweise völligstes Desintresse an anderen 
Teilgebieten wird dabei außer acht gelassen. Die daraus resultierende 
Bornierheit ist wohl offensichtlich.

Apropos Borniertheit. Wer den Ausdruck des persönlichen Unmuts in 
anbetracht einer frustrierenden Situation, der das Bewusstsein für 
Missstände wecken soll mit "rumgeheule" verwechselt, sollte lieber dem 
Nachwuchs die Berechnug von Widerständen anhand des ohmschen Gesetzes 
verdeutlichen. So hätten diese Beiträge wenigstens einen Sinn.

Abschließen möchte ich meinen Beitrag mit einem weiteren Zitat, dass 
meiner Meinung nach meine und die Situation von vielen anderen 
beschreibt:
„Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf 
gebracht.“ - Heinrich Heine

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