Dies ist ein Fortsetzungsthread zu diesem hier: Beitrag "Labornetzgerät als Projekt" Ich starte hier einen neuen Thread, da im anderen bereits mehrere Ein- zelthemen parallel diskutiert werden, was die Übersicht beeinträchtigt. Es geht um die Frage, ob die Leistungstransistoren dieser beiden Labor- netzgeräte in Kollektor- oder in Emitterschaltung betrieben werden: Funkschau 12/73: http://www.mikrocontroller.net/attachment/51151/Labornetzgeraet_FS1973_12.zip Sako SK-1730SL: http://www.mikrocontroller.net/attachment/88079/labornetzgeraet_sk-1730-1.pdf Yalu X. schrieb: > Der an der positiven Versorgungsspannung hängende NPN-Ausgangstransistor > sieht nur optisch wie ein Emitterfolger (Kollektorschaltung) aus. Aber > die Optik trügt in diesem Fall: > > Das Bezugspotential des Reglers ist die positive Ausgangsspannung. Der > Emitter des Ausgangstransistors ist logischerweise ebenfalls mit dem > Ausgang verbunden. Aus der Sicht des Reglers ist also das Emitterpoten- > tial immer 0, während das Kollektorpotential veränderlich ist. Damit ist > das Ganze in Wirklichkeit eine Emitterschaltung. Andrew Taylor schrieb: > Du irrst. > > Es ist ein Emitterfolger. > Man sieht es an einem Typischen Kennzeichen: Der Steuerstrom kommt der > Last zugute. Das kann nicht sein. Die Quelle des Steuerstroms ist die Trafowicklung der Reglerschaltung. Von dort kommt der Strom, und dorthin muss er auch wieder zurück. Nachdem er die Emitter der Ausgangstransistoren und den Strommessshunt verlassen hat, kann er ungehindert in die Mittenanzapfung der Trafowicklung zurückfließen und tut das auch. Ich habe den Steuerstrom mal in den Schaltplan des Sako-Netzgeräts ein- gezeichnet. Er kommt aus der Trafowicklung für die Versorgungsspannung des Reglers und fließt über den Gleichrichter, den 7812, R4 und V11 bis zu dem Punkt, wo sich die beiden LEDs treffen. Dort verzweigt er sich. Ein Teil fließt in die Basis des ersten der 4 Transistoren und von den Emittern der beiden letzten über den Strommessshunt zurück in die Trafo- wicklung. Der andere Teil wird von einem der beiden Opamps (von dem, der gerade regelt) abgesaugt und fließt über dessen negativen Versorgungsanschluss, R2 und den Gleichrichter ebenfalls zurück in die Trafowicklung. Wie du siehst, fließt der Steuerstrom vollständig an der Last vorbei, wie es sich für eine ordentliche Emitterschaltung gehört (beim FS-Netz- gerät sieht es ganz ähnlich aus). Es geht auch gar nicht anders. Falls es dir wider Erwarten gelingen sollte, in den Schaltplan einen geschlossenen Steuerstromkreis einzu- zeichnen, der - eine Quelle (die auch die Stromrichtung vorgibt), - die Basis von V13 (sonst wäre es nicht der Steuerstrom) und - die Last (entsprechend deiner Behauptung) enthält, bekommst du von mir eine virtuelle Kiste Bier :)
Immer die sch... Therie. :) Ist der typische Fall der Doppelnutzung eines Transistors. Für die Regelung ist es das eine, für den Laststrom das andere. (wobei Du jetzt die Stromregelung bunt verziert hast, aber für die Spannungsregelung gilt das Selbige)
mhh schrieb: > (wobei > Du jetzt die Stromregelung bunt verziert hast, aber für die > Spannungsregelung gilt das Selbige) Ja, ich habe den Stromregelopamp als Beispiel genommen, weil beim anderen die blaue Leitung sich verwirrenderweise selbst überkreuzt hätte.
Ok, der Thread ist älter, aber: > Ist der typische Fall der Doppelnutzung eines Transistors. > Für die Regelung ist es das eine, für den Laststrom das andere Nein. Diese Netzteil-Schaltungen sind keine Emitterfolger bzw. Kollektorschaltungen, sondern astreine Emitterschaltungen. Der einzige Unterschied ist, dass zur "normalen" Emitterschaltung die Spannungsquelle und die Last vertauscht sind. Das ändert aber, ausser an den Potentialen, überhaupt rein gar nichts. Ein anderer Hinweis auf eine Emitter-Schaltung ist die (große) Spannungsverstärkung des Transistors. Ein Emitterfolger (Kollektorschaltung) hat aber immer eine Spannungsverstärkung kleiner Eins. Falls Andrew Taylor das noch nicht eingestanden hat, kann man getrost sein vermeintliches Fachwissen relativieren...
Also ich bin da nicht ganz einverstanden. Ich hoffe das ich jetzt nicht irre. Für mich ist der Hauptstromkreis ganz klar eine Collectorschaltung, sprich am Emitter wird der Strom entnommen. Die Grüne Leitung ist ab R$ falsch gegrünt. Diese soll nämlich die beiden OPs mit Spannung versorgen. Ich vermute mal Pin 7 da positive Spannung. Die Diode V11 liegt für mich in Sperrrichtung. Ungewöhnlich ist aber , das die Masse der Operationsverstärker sich auf den Positven Ausgang bezieht. Das macht es nicht gerade einfacher die Schaltung zu durchschauen. Ralph Berres
> Es geht um die Frage, ob die Leistungstransistoren dieser beiden Labor- > netzgeräte in Kollektor- oder in Emitterschaltung betrieben werden: Diese Begriffe sind eigentlich nur sinnvoll, wenn man einen Transistor als Verstärker betreibt, bei einem Netzteil ist das daher schwierig. Wenn man die Regelung isoliert betrachtet, dann ist der Ausgang die Bezugsmasse. Der Operationsverstärker steuert die Transistorbasis an und damit wird der Kollektorstrom beeinflusst. Man hat also eine ganz normale Emitterschaltung, bei der die Masse, also der Emitter, nicht auf einem konstanten Potential liegt, sondern sich bewegen kann. Wenn man allerdings die Eingangsspannung (bzw. den negativen Ausgang des Netzgeräts) als konstant betrachtet, könnte man die Schaltung auch als Kollektorschaltung bezeichnen. Das bringt aber nichts, um irgend etwas zu berechnen, da die komplette Regelung den positiven Ausgang als Bezugsmasse verwendet. Deshalb behaupte ich, dass wir hier eine Emitterschaltung haben.
Ich schließe mich der Emitterfolgerfraktion an, weil am Kollektor keine nutzbare Wechselspannung erzeugt wird. Zumindest wenn der Entwickler die Elkos nicht vergessen hat und das Gerät nicht überlastet wird. Arno
> Ich schließe mich der Emitterfolgerfraktion an, weil am Kollektor keine > nutzbare Wechselspannung erzeugt wird. Doch, der Regler regelt die Spannung zwischen Kollektor und Emitter. Für den Regler ist die Emitterspannung (bzw. der positive Ausgang) die Bezugsmasse, die Kollektorspannung ist darauf bezogen variabel. Man könnte das auch so begründen, dass der OPV nur eine Spannung im Bereich +/- 12V ausgeben kann, damit kann aber eine Ausgangsspannung von z.B. 0-40V eingestellt werden. Bei einem Emitterfolger ist der Spannungshub am Eingang (Basis) gleich dem Spannungshub am Ausgang (Emitter).
Eigentlich ist es so einfach, siehe Anhang. Oben links die "normale" Kollektorschaltung, unten links die Netzteil-Kollektorschaltung. Links-Rechts ist es jeweils die gleich Schaltung, nur anderes gezeichnet. Oben-Unten ist Spannungsquelle und Last vertauscht. Wie man auf dieser Skizze nun erkennen sollte, sind das alles astreine Kollektorschaltungen. Ich hoffe, hiermit ist das Thema weitestgehend erledigt...
Arrgl! Ich bin schon ganz benebelt!!! Es sind natürlich alles EMITTERSCHALTUNGEN, und keine Kollektorschaltungen (Emitterfolger)...
Übrigens, wären es Emitterfolger, müsste der Basisstrom durch die Last fließen, was er definitiv nicht tut, wie man auf meinen Skizzen schön sieht. Die Strompfeile einzumalen ist Hausaufgabe für die Leser!
Die Regelung ist für mich trotzdem eine Collektorschaltung. Der Operationsverstärker schwimmt mit seinem Bezugspotential auf der Ausgangsspannung. Dewegen kann der OP auch den vollen Spannungshub von 40V folgen. Der Emitter der Leistungstransistoren geht ganz klar Richtung Ausgang, und am ihm wird auch der Strom entnommen. Was ich weiter oben übersehen hatte das es PNP Transistoren sind und die Ausgangspannung deswegen negativ ist. Ralph Berres
> Die Regelung ist für mich trotzdem eine Collektorschaltung. Naja, eine Trotzreaktion ist ja schon mal der erste, kleine Schritt in Richtung Anerkenntnis... Spaß beiseite: Du hast eine Reihenschaltung aus Spannungsquelle und Widerstand. Macht es als Reihenschaltung irgendeinen Unterschied, ob der Widerstand am Pluspol oder am Minupol ist? > Der Operationsverstärker schwimmt mit seinem Bezugspotential Lass den OPV mal weg. Der spielt für unsere Betrachtungen keine Rolle. Schau meine Skizzen an: Ich habe dort die Basis-Emitter-Spannung eingezeichnet. Sind wir uns einig, dass die Basis-Emitter-Spannung einen Basisstrom verursacht der wiederum einen Kollektorstrom zur Folge hat?
Noch eine Denkhilfe: Betrachte die Reihenschaltung aus Spannungsquelle und Last als eine Blackbox mit zwei Anschlüssen. Der eine Anschluss ist Plus, der andere Minus. Es gibt zwei Varianten der Blackbox. Varainte a mit Last am Pluspol, Variante b mit Last am Minuspol. Kann der Ausgangstransistor, oder meinetwegen auch der OPV, feststellen, wie die Blackbox aufgebaut ist? Sieht der Kollektor oder Emitter irgendein Unterschied von aussen? Antworten: Nein und Nein.
Emitterschaltung hat immer eine Spannungs und Stromverstärkung. Kollektorschaltung hat nur eine Stromverstärkung. Die Spannung an der Basis des V13 ist um 3*UBE also ca 1,8V höher als die Spannung am Emitter von V21-V22 die parallel geschaltet sind. Die Spannungsverstärkung für die Regelung wird ausschließlich durch den Operationsverstärker N1 aufgebracht, und nicht durch die Transistoren. Diese ist als Integrator geschaltet und verstärkt die Differenz zwischen der Ausgangsspannung und der mit dem Poti RP4 runtergeteilte Referenzspannung aus V5 TL431. Der Bezugspunkt des Operationsverstärkers samt seiner Betriebsspannung ist die Ausgangsspannung am Emitter des V21-V22. Weil das Bezugspotentialmit samt der kompletten Betriebsspannung des Operationsverstärkers mit der Ausgangsspannung mitschwimmt, muss der nicht den kompletten Spannungshub mitmachen. Ich vermute mal du beziehst dich darauf, weil der Bezugspunkt des OPs der Emitter des Leistungstransistors ist sei die nachfolgende Schaltung eine Emitterschaltung. Bei einer Emitterschaltung würde die Last am Collektor hängen. Ralph Berres
> Der Operationsverstärker schwimmt mit seinem Bezugspotential auf der > Ausgangsspannung. Dewegen kann der OP auch den vollen Spannungshub von > 40V folgen. Nein, der OPV sieht den Spannungshub von 40V gar nicht, deswegen muss er ihm auch nicht folgen. Der OPV legt eine Spannung an die Transistorbasis, damit wird der Kollektorstrom beeinflusst. Der Spannungshub entsteht dann an der Kollektor-Emitter-Strecke. Bei einer Kollektorschaltung muss die Ansteuerung aktiv einen bestimmten Spannungshub machen, damit > Lass den OPV mal weg. Der spielt für unsere Betrachtungen keine Rolle. Doch, das ist genau der Punkt. Wenn der Operationsverstärker mit seiner Masse auf der negativen Ausgangsspannung liegen würde und der OPV-Ausgang eine Spannung 0..30V ausgeben würde (für eine Ausgangsspannug 0..25V) , die an die Basis angelegt wird, dann wäre es eine Kollektorschaltung. So arbeiten viele preiswerte Netzgeräte, weil man dann keine separate Spannungsversorgung braucht. > Emitterschaltung hat immer eine Spannungs und Stromverstärkung. > Kollektorschaltung hat nur eine Stromverstärkung. Genau. Der OPV gibt eine relativ kleine Spannung und einen relativ kleinen Strom aus und regelt damit eine große Ausgangsspannung und einen großen Ausgangsstrom. > Ich vermute mal du beziehst dich darauf, weil der Bezugspunkt des OPs > der Emitter des Leistungstransistors ist sei die nachfolgende Schaltung > eine Emitterschaltung. Bei einer Emitterschaltung würde die Last am > Collektor hängen. Genau, das tut sie im Prinzip auch. Die DC-Spannungsquelle ist Regelungstechnisch betrachtet ein Kurzschluss, so dass es egal ist, ob zwischen der Last und dem Kollektor noch eine Spannungsquelle ist. Der entscheidende Unterschied, ob man eine Emitter- oder Kollektorschaltung hat, ist der, ob der OPV als Bezugsmasse die positive oder die negative Klemme des Netzgeräts hat.
> Emitterschaltung hat immer eine Spannungs und Stromverstärkung. Richtig. > Kollektorschaltung hat nur eine Stromverstärkung. Ebenso richtig. > Die Spannung an der Basis des V13 ist um 3*UBE also ca 1,8V höher > als die Spannung am Emitter von V21-V22 die parallel geschaltet sind. Korrekt. > Die Spannungsverstärkung für die Regelung wird ausschließlich > durch den Operationsverstärker N1 aufgebracht, und nicht durch > die Transistoren. Und hier ist es falsch. Noch ein weiterer Denk-Anstoß: Angenommen, Du hättest recht und die Schaltung wäre eine Kollektorschaltung (Emitterfolger). Nach Deinen eigenen Worten muss dann der OPV alle Spannungsverstärkung aufbringen. Wie kann er dann aber eine kleinere Versorgungsspannung haben, als die geregelte Ausgangsspannung?
> > Lass den OPV mal weg. Der spielt für unsere Betrachtungen keine Rolle. > > Doch, das ist genau der Punkt. Ach nee. Schau mal meine Skizzen an. Da ist kein OPV weit und breit. Die "Masse", besser der Bezugspunkt, habe ich in den vier Schaltungen extra dick gemalt. Ich habe absichtlich nicht GND drann geschrieben damit nicht der nächste wegen der "negativen" Ausgangsspannung meckert. Vielleicht hätte ich aber doch GND dran malen sollen, damit das mit Ube und Uce klar wird...
>>> Lass den OPV mal weg. Der spielt für unsere Betrachtungen keine Rolle. >> >> Doch, das ist genau der Punkt. >Ach nee. Schau mal meine Skizzen an. Da ist kein OPV weit und breit Du hast einen Spannungspfeil für U_BE gezeichnet, das ist die Spannung, die vom OP erzeugt wird. Wenn die Bezugsmasse des OPs auf der negativen Klemme des Netzgeräts liegt, dann würde man diesen Pfeil im Bild links unten von der Basis zum Minus-Pol der DC-Quelle zeichnen. Wenn man das dann noch etwas umstellt, hat man eine ganz normale Kollektorschaltung, also einen Emitterfolger.
> Wenn die Bezugsmasse des OPs auf der negativen Klemme des Netzgeräts > liegt Vergiss die Klemmen. Die Klemmen sind am Last-Widerstand. Ich versteh nicht, warum die Leute immer gedanklich eine Masse brauchen. Das spielt überhaupt keine Rolle. Einzig und allein die Spannungspfeile sind entscheidend. Ob nun ein Verbindungspotential von zwei oder mehr Spannungen nun "Masse" oder "Ausgangsklemme" getauft wird, spielt keinerlei Rolle. Und mein Spannungspfeil Ube ist der Operationsverstärker.
Yalu X. schrieb: > Es geht um die Frage, ob die Leistungstransistoren dieser beiden Labor- > netzgeräte in Kollektor- oder in Emitterschaltung betrieben werden: Ist denn das so wichtig, daß man deshalb eine Diskussion entfachen muß? Hauptsache, das Netzteil läuft!
> Vergiss die Klemmen. Die Klemmen sind am Last-Widerstand. Ja, aber irgend einen Bezug zum Netzgerät braucht man ja. > Ich versteh nicht, warum die Leute immer gedanklich eine Masse brauchen. > Das spielt überhaupt keine Rolle. Doch, der Ausgang des Operationsverstärkers ist immer auf dessen Versorgung bzw. Bezugspotential bezogen (z.B. die Slew-Rate und der Spannungsbereich). > Und mein Spannungspfeil Ube ist der Operationsverstärker. Ja, das sehe ich auch so. Wenn aber die Bezugsmasse des Operationsverstärkers der negative Pol des Lastwiderstands ist, dann muss der Spannungspfeil auch so gezeichnet werden. Und dann ist es eine Kollektorschaltung. Das hat aber mit dem Netzteil-Schaltplan der ursprünglichen Frage nichts zu tun, dort ist es eine Emitterschaltung. Ich wollte damit deutlich machen, dass der Unterschied zwischen der Kollektor- und der Emitterschaltung nicht so groß ist. Er besteht eigentlich nut darin, ob das Bezugspotential des OPV bzw. dessen Spannugnsversorgung auf der positiven oder der negativen Seite der Last (bzw. Klemme) liegt.
> Ja, das sehe ich auch so. Wenn aber die Bezugsmasse des > Operationsverstärkers der negative Pol des Lastwiderstands ist, dann > muss der Spannungspfeil auch so gezeichnet werden. Ich habe den Spannungspfeil aber nicht so gezeichnet, sondern genau so wie ich ihn gezeichnet habe... ;-) > Das hat aber mit dem Netzteil-Schaltplan der ursprünglichen Frage > nichts zu tun, dort ist es eine Emitterschaltung. Oh doch, lies meinen Beitrag nach der Skizze. Ich habe vor lauter "Emitterfolger", "Emitterschaltung" und "Kollektorschaltung" in meinem Text verwechselt. Meine Skizze zeigt ausschließlich Emitterschaltungen. Allerdings vermute ich stark, wir meinen beide das gleiche aber reden ziemlich kräftig aneinander vorbei... Denn wir sind uns ja einig, dass der Schaltplan des Thread-Starters eindeutig eine Emitterschaltung zeigt.
sag mal eine Emitterschaltung dreht doch die Phase um 180°? Ralph Berres
> sag mal eine Emitterschaltung dreht doch die Phase um 180°? > Ralph Berres Kommt drauf an was du genau meinst. Wenn man die Phase zwischen Eingangsspannung und Ausgangsstrom betrachtet, dann sind die in Phase. Die Kollektor-Emitter-Spannung ist zur Basis-Emitter-Spannung gegenphasig. Der Spannungsabfall an der Last (also zwischen Spannungsversorgung und Kollektor) ist zur Basis-Emitter-Spannung in Phase. Beim Netzgerät wird diese Spannung nach ausen geführt, deshalb ist die Ausgangsspannung des Netzgeräts zur Basisspannung nicht um 180° Phasenverschoben.
> sag mal eine Emitterschaltung dreht doch die Phase um 180°?
Ja, die AC-Spannung zwischen Kollektor und Emitter.
Den Strom durch die Spannungsquelle und der Last, und somit auch die
Spannung über der Last, aber nicht...
Verzweifelte Suche nach dem Strohhalm? ;-)
Da der negative Eingang des OPs aber am Ausgang hängt und der Ausgang des OPs an der Basis der Transistorkette hängt, müßte die Schaltung doch sofort schwingen, da die Transistoren ( da in Emitterschaltung betrieben ) ja dann auch die Phase drehen. 180° im OP + 180° durch die Transistoren würde 360° ergeben. Oder wie darf ich das verstehen? Ralph Berres
>> Ja, das sehe ich auch so. Wenn aber die Bezugsmasse des >> Operationsverstärkers der negative Pol des Lastwiderstands ist, dann >> muss der Spannungspfeil auch so gezeichnet werden. >Ich habe den Spannungspfeil aber nicht so gezeichnet, sondern genau so >wie ich ihn gezeichnet habe... ;-) Ja, du hast das schon richtig gezeichnet. Nur mit der Aussage, dass der Operationsverstärker damit nichts zu tun hat, bin ich nicht einverstanden. > Allerdings vermute ich stark, wir meinen beide das gleiche aber reden > ziemlich kräftig aneinander vorbei... Denn wir sind uns ja einig, dass > der Schaltplan des Thread-Starters eindeutig eine Emitterschaltung > zeigt. Ja, in diesem Punkt sind wir uns einig.
Experte schrieb: > Links-Rechts ist es jeweils die gleich Schaltung, nur anderes > gezeichnet. Oben-Unten ist Spannungsquelle und Last vertauscht. Gerade diese Vertauschung ist es, was das Pattern-Matching unserer Gehirne gewaltig zu verwirren scheint ;-) Ich habe damals, als die Diskussion (nicht zum ersten Mal) aufkam, auch so ein Bildchen angefertigt, um die Gehirnströme ein wenig in die richtige Richtung zu lenken, wenn auch mit bescheidenem Erfolg: Beitrag "Re: Labornetzgerät als Projekt" > Die "Masse", besser der Bezugspunkt, habe ich in den vier Schaltungen > extra dick gemalt. Ich habe absichtlich nicht GND drann geschrieben > damit nicht der nächste wegen der "negativen" Ausgangsspannung meckert. Ich hab's trotzdem getan. So wird deutlich, dass die Schaltung in Wirklichkeit die negative Ausgangsspannung regelt (wobei das natürlich nach wie vor auch eine Frage der Perspektive ist). Man erkennt so vielleicht auch besser, warum die Vertauschung von Versorgung und Last überhaupt vorgenommen wird: Dadurch liegt nämlich die Last mit einem Ende an (der neudefinierten) Masse, was die Messung der Ausgangsspannung für den Regler stark vereinfacht. Dirk J. schrieb: >> Es geht um die Frage, ob die Leistungstransistoren dieser beiden Labor- >> netzgeräte in Kollektor- oder in Emitterschaltung betrieben werden: > > Ist denn das so wichtig, daß man deshalb eine Diskussion entfachen muß? > Hauptsache, das Netzteil läuft! Zur Historie: Die Diskussion entstand im anderen Thread. Auslöser war die Kritik an dem großen Ausgangskondensator von 470µF eines ähnlich aufgebauten Netzgeräts: Beitrag "Re: Labornetzgerät als Projekt" Da die Größe dieses Kondensators in engem Zusammenhang mit der Schal- tungstopologie (Kollektor- oder Emitterschaltung) steht, wurde letztere kontrovers diskutiert. Da sich die Diskussion auszuweiten drohte und nur noch teilweise mit dem eigentlichen Threadthema zu tun hatte, habe ich ich sie schließlich einen neuen Thread umgeleitet. Natürlich ist die Frage nach der Topologie bei einem gekauften und funktionierenden Netzgerät weitgehend egal. Sie spielt aber eine große Rolle, wenn man so ein Netzgerät selbst entwickelt oder eine bestehende Schaltung modifizieren möchte, da die Auslegung des Reglers stark davon abhängt, ob die Ausgangstransistoren (die ja Bestandteil des Regelkrei- ses sind) in Kollektor- oder Emitterschaltung betrieben werden.
Aha für dich liegt also die Last in der Spannungsquelle ( Trafo Netzgleichrichter Ladeelco) ? Es ist letztendlich eine Frage des Standpunktes. Aber ich glaube ich weis was du meinst. Nur weil die Spannung des OPs zwischen Ausgang also Emitter und der Basis liegt es es eine Emitterschaltung. Da muss ich mal eine Nacht drüber schlafen, ob man das so betrachten darf. Ralph Berres
> Da der negative Eingang des OPs aber am Ausgang hängt und der Ausgang > des OPs an der Basis der Transistorkette hängt, müßte die Schaltung doch > sofort schwingen, da die Transistoren ( da in Emitterschaltung betrieben > ) ja dann auch die Phase drehen. 180° im OP + 180° durch die > Transistoren würde 360° ergeben. Oder wie darf ich das verstehen? Die Transistoren in Emitterschaltung drehen die Phase der Kollektor-Emitter-Spannung, aber nicht die des Ausgangsstroms. Deshalb funktioniert es. > Aha für dich liegt also die Last in der Spannungsquelle ( Trafo > Netzgleichrichter Ladeelco) ? Nein, aber in Reihe zur Spannungsquelle. Last ist zwischen Klemme X1 und X3. > Es ist letztendlich eine Frage des Standpunktes. Im Prinzip schon. Wenn man das ganze aber irgendwie berechnen möchte, sollte man das aus Sicht des Reglers betrachten, und das ist der OPV. > Aber ich glaube ich weis was du meinst. Nur weil die Spannung des OPs > zwischen Ausgang also Emitter und der Basis liegt es es eine > Emitterschaltung. Da muss ich mal eine Nacht drüber schlafen, ob man das > so betrachten darf. Ja, die Ausgangsspannung des OPV ist die Basis-Emitter-Spannung. Die Last ist in Reihe zum Kollektor. Der OPV steuert also den Laststrom.
Yalu X. schrieb: > Zur Historie: Die Diskussion entstand im anderen Thread. Auslöser war > > die Kritik an dem großen Ausgangskondensator von 470µF eines ähnlich > > aufgebauten Netzgeräts: Ich persöhnlich baue meine Netzteile so das sie möglichst gar kein Elco am Ausgang benötigen, oder zumindest so klein wie irgendwie möglich ist. Zum einen, weil bei einen Kurzschluss am Ausgang nicht noch unnötig Strom in den Verbraucher gepumpt werden, zu anderen, weil ich Netzteile bevorzuge, die sehr schnell regeln. Ein Rauschen des Netzteiles kann ein dicker Elco auch nicht wesentlich reduzieren, da die Netzteile ( hoffentlich ) einen sehr geringen Innenwiderstand besitzen. Es sei denn man betreibt sie als Konstantstromquelle. Aber auch da ist ein Elco am Ausgang eher hinderlich. Aber letztendlich ist es eine Frage des Geschmackes und der Ansprüche. Ralph Berres
Ähm Leute, schon mal auf die Idee gekommen, dass die Steuerspannung am Transistor sich aus der OPV-Spannung PLUS der geregelten Ausgangsspannung zusammensetzt? Und dem Transistor ist es völlig buggy, ob der OPV mit 15V Hilfsspannung + Ausgangsspannung oder mit 40V Spannung betrieben wird. Der Transistor folgt der OPV-Spannung annähernd 1 zu 1, die Ausgangsimpedanz (Last) ist niedrig, die Eingangsimpedanz (Basis) ist hoch, die Stromverstärkung ist hoch. Folglich ist das eine astreine Kollektorschaltung, alias Emitterfolger. Die Festlegung der Masse auf die Mitte der Hilfsspannung ist willkürlich und absolut nicht zwingend. Und natürlich kann der OPV mit seinen 15V die Spannungsverstärkung für 40V aufbringen, weil - siehe oben - zu den 15V noch die Ausgangsspannung dazukommt.
> Ähm Leute, schon mal auf die Idee gekommen, dass die Steuerspannung am > Transistor sich aus der OPV-Spannung PLUS der geregelten > Ausgangsspannung zusammensetzt? Und dem Transistor ist es völlig buggy, > ob der OPV mit 15V Hilfsspannung + Ausgangsspannung oder mit 40V > Spannung betrieben wird. Hast Du überhaupt die Diskussion gelesen? Natürlich kann man das auch so betrachten, aus Sicht des Transistors gibt es keinen Unterschied zwischen Kollektor- und Emitterschaltung. > Die Festlegung der Masse auf die Mitte der Hilfsspannung ist willkürlich > und absolut nicht zwingend. Deine Festlegung aber auch. Die Frage ist, was eine sinnvolle Festlegung ist. Und wenn man die Regelcharakteristik irgendwie berechnen möchte, dann ist erst mal der OPV wichtig. Der hat z.B. eine begrenzte Slew-Rate. Und aus Sicht des Reglers ist es eben eine Emitterschaltung, das haben wir jetzt lange genug diskutiert.
Ich verfolge diesen Thread bereits eine Weile. Meine Meinung ist, dass es belangslos ist, mit welcher Grundschaltung die Netzteilschaltung identifiziert werden kann. Letzendlich dienen die Grundschaltungen doch vor allem dazu, um einer Schaltung (schnell und ohne lange Rechnungen und Überlegungen) bestimmte Eigenschaften zuordnen zu können. Um die Funktion von komplizierteren Schaltungen (wie dieser) zu analysieren, muss man sie sowieso durchdenken/durchrechnen. Dann ist aber auch die Grundschaltung nicht mehr wirklich interessant. Mir ist bewusst, dass das die Diskussion nicht weiterbringt - ich stelle die Diskussion selber einfach mal in Frage.
> Meine Meinung ist, dass es belangslos ist, mit welcher Grundschaltung > die Netzteilschaltung identifiziert werden kann. Das ist natürlich Ansichtssache. Yalu hat danach gefragt, vermutlich ist es für ihn schon interessant. > Letzendlich dienen die Grundschaltungen doch vor allem dazu, um einer > Schaltung (schnell und ohne lange Rechnungen und Überlegungen) bestimmte > Eigenschaften zuordnen zu können. Ja, das ist richtig. Bei Netzgeräten gibt es verschiedene Varianten, wie man die Spannungsregelung machen kann. Kostengünstige Geräte mit bis zu 25V Ausgangsspannung haben oftmals keine potentialfreie Spannungsversorgung für den OPV, sondern versorgen diesen direkt mit der DC-Eingangsspannung von ca. 30V - 35V. Der OPV-Ausgang treibt dann direkt die Transistor-Basis, also Kollektorschaltung. Hochwertigere Geräte sind so wie hier mit Emitterschaltung aufgebaut, also mit potentialfreier Versorgung des OPV. Die Regeleigenschaften sind bei diesem Konzept im allgemeinen besser. Der Unterschied zwischen diesen beiden Varianten ist die verwendete Grundschaltung; deshalb sollte man sich das schon mal überlegen, wenn man so etwas selber berechnen oder aufbauen möchte.
Experte schrieb: > wären es Emitterfolger, müsste der Basisstrom durch die Last > fließen, was er definitiv nicht tut Mehr noch, ein Hauptmerkmal der Kollektorschaltune aka Emitterfolger ist ja, dass der durch die Last am Emitter gegen Masse fließende Strom, das Basispotential (gegen Masse) anhebt und dadurch eine Stromgegenkopplung bewirkt. Das ist hier nicht der Fall. Also Emitterschaltung und sonst gar nix. Jetzt fehlt nur noch, das einer behauptet, durch den Regler würde ja die Gegenkopplung stattfinden ;-) gk
Leider kann ich immer noch nicht nachvollziehen, dass durch die Wahl eines anderen Bezugspunkts für die Ansteuerung der Transistor von der Kollektor- zur Emitterschaltung mutiert. Der Bezugspunkt der Spannungsregelung ist immer noch GND. Arno
> Leider kann ich immer noch nicht nachvollziehen, dass durch die Wahl > eines anderen Bezugspunkts für die Ansteuerung der Transistor von der > Kollektor- zur Emitterschaltung mutiert. Naja, Deine zweite Schaltung ist auch nicht die erste hier im Thread. Der Linke Teil ist klar: R3, R2 bilden einen Spannungsteiler mit ca. 22 Volt und 250 Ohm Ri, und daraus macht die Zener D1 dann 15 Volt für den Buffer aus U1 und Q1. Eine einfache Kollektorschaltung bzw. Emitterfolger. Die rechte Schaltung macht das gleiche, auch wenn etwas lustig: R6, R5 und D2 machen das gleiche wie in der linken Schaltung, allerdings erst wenn über R4 mindestens 7 Volt abgefallen sind... Die Schaltung aus dem Thread hier, geht anders. Dein Referenzteil ist falsch. R5 kommt weg und substituiere die Z-Diode durch eine Spannungsquelle 7,5 Volt. Negative Seite dieser Referenzspannung auf den negativen Eingang von U2, respektive Emitter von Q2. Positiver Anschluss der Referenzspannung über Serienwiderstand an den positiven Eingang von U2. Gleicher Widerstand wie an der Referenzspannung vom positiven Eingang von U2 zur Masse. Dann müsste es stimmen (glaub ich)...
Es ging nicht um das lustige, sondern um eine möglichst weitgehende Vereinfachung der Schaltungen. Die NT mit schwimmender Hilfsspannung sind für den Spannungsvergleich durch einen R mit GND verbunden, genau so wie das ohne 2. Spannung. Der einzige Unterschied ist die Betriebsspannungserzeugung für den OPV. Wieso ist eins ein Emitterfolger und das andere nicht? Arno
> Die NT mit schwimmender Hilfsspannung sind für den Spannungsvergleich > durch einen R mit GND verbunden, genau so wie das ohne 2. Spannung. > Der einzige Unterschied ist die Betriebsspannungserzeugung für den OPV. > Wieso ist eins ein Emitterfolger und das andere nicht? Der Regler besteht aus dem OPV mit einigen Widerständen und Kondensatoren. Dieser bekommt als Eingangssignal eine Referenzspannung und den Spannungs-Istwert. Die Differenz wird irgendwie verstärkt und die Ausgangsspannug geht dann zum Leistungstransistor. Der Leistungstransistor zusammen mit der Last (das ist die Ausgangskapazität des Netzteils und das, was extern angeschlossen ist) bilden dann die Regelstrecke (aus Sicht des OPV). Diese Regelstrecke verhält sich unterschiedlich, je nachdem, ob die Bezugsmasse des OPV auf GND liegt (also am negativen Pol der Eingangsspannung) oder ob diese Bezugsmasse die positive Ausgangsklemme des Netzgeräts ist: Wenn die OPV-Bezugsmasse auf GND liegt, dann ist die Klemmenspannung (also am Ausgang des Netzgeräts) ungefähr gleich der Ausgangsspannung des OPV (abzüglich der Basis-Emitter-Spannung des Transistors). Wenn sich z.B. die Ausgangsspannung um 5V ändern soll, dann muss der OPV-Ausgang auch eine Änderung von 5V machen. Das ist also eine Kollektorschaltung. Wenn die OPV-Bezugsmasse auf dem positiven Ausgang liegt, dann steuert der OPV den Kollektorstrom durch den Transistor. Wenn hier die Ausgangsspannung um 5V steigen soll, dann muss der OPV dafür nicht 5V mehr ausgeben, sondern nur eine sehr kleine Spannung, so dass ein größerer Ausgangsstrom fließt bis die Ausgangskapazität sich aufgeladen hat. Man muss das aus Sicht des Reglers betrachten, und dann hat man einmal eine Kollektor- und einmal eine Emitterschaltung. Der Unterschied ist deshalb wichtig, weil man bei der Kollektorschaltung direkt die Ausgangsspannung stellt, der Strom ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Stellwert und der tatsächlichen Ausgangsspannung. Bei der Emitterschaltung dagegen wird der Ausgangsstrom gestellt, was vor allem bei einer kapazitiven Last eine höhere Stabilität ergibt. Das Verhalten der Regelstrecke ist also komplett unterschiedlich, je nachdem wie die Schaltung aufgebaut ist.
> Es ging nicht um das lustige, sondern um eine möglichst weitgehende > Vereinfachung der Schaltungen. Arno, nicht böse sein. Um es nochmals klar zu sagen: Die rechte Schaltung von Dir entspricht nicht der hier diskutierten Netzteil-Schaltung. Ich wollte gerade schreiben, dass Du die .asc-Datei hochlädst, dann bau ich sie Dir um. Sehe aber gerade, dass Du die auch hochgeladen hast. Leider bin ich im Moment unterwegs. Es kann also noch eine Weile dauern.... Also, noch etwas Geduld...
Checker schrieb: > Man muss das aus Sicht des Reglers betrachten, und dann hat man einmal > eine Kollektor- und einmal eine Emitterschaltung. Eben nicht! Der Regler sieht hier immer nur die Basis-Emitterdiode, da sein Strom in die Basis am Emitter wieder abfließt. Damit findet aber auch keine Gegenkopplung über den Emitterwiderstand (Last) statt. gk
>> Man muss das aus Sicht des Reglers betrachten, und dann hat man einmal >> eine Kollektor- und einmal eine Emitterschaltung. > Eben nicht! Der Regler sieht hier immer nur die Basis-Emitterdiode, da > sein Strom in die Basis am Emitter wieder abfließt. Damit findet aber > auch keine Gegenkopplung über den Emitterwiderstand (Last) statt. Bei der Schaltung des Original-Fragestellers ist es so, wie du es beschrieben hast. Bei der Schaltung von Arno H., linke Seite, liegt die Bezugsmasse des OPV auf der negativen Ausgangsklemme des Netzgeräts und damit auch die Bezugsmasse der OPV-Versorgungsspannung. In diesem Fall fließt der Strom aus dem Regler in die Basis durch den Emitter und durch die Last (also den Ausgang des Netzgeräts). Da hat man also eine Kollektorschaltung.
Johannes schrieb: > Bei der Schaltung des Original-Fragestellers ist es so, wie du es > beschrieben hast. Nur darauf habe ich mich auch bezogen. Die Schaltungen von Arno H habe ich mir gar nicht angesehen. Mein "Eben nicht!" bezog sich auf so abenteuerliche Thesen wie > Ist der typische Fall der Doppelnutzung eines Transistors. > Für die Regelung ist es das eine, für den Laststrom das andere oder möglicherweise, dass es Unterschiede zwischen der Betriebsart Spannungs- und Stromregelung gibt. Denn die gibt es in der Ausgangsschaltung eben nicht. gk
So Arno, ich habe Deine Schaltung nun mal entsprechend angepasst: a.) Die Z-Dioden durch ideale Spannungsquellen ersetzt damit es keine Unterschiede zwischen linker und rechter Version bei den Referenzspannungen gibt. b.) Widerstand R2 im linken Teil entspricht dem Innenwiderstand des Spannungsteilers R9/R5 im rechten Teil. So haben die positiven Eingänge der beiden Operationsverstärker identische Verhältnisse. c.) Die Lastumschaltung auf zwei Mosfets aufgeteilt, damit keine Querströme fließen können und sich die beiden Schaltungen gegeneinander nicht beeinflussen. Links also die Kollektorschaltung (aka Emitterfolger), rechts eine Emitterschaltung (schwimmender OPV und Referenzspannung). Im Anhang auch ein interessanter Screenshot: Obwohl die beiden Transistoren die gleiche Basis-Emitter-Spannung bekommen und die gleichen Basis-Ströme fließen, verhält sich die Ausgangsspannung unterschiedlich! Das ist eine direkte Konsequenz aus den unterschiedlichen Schaltungen, insbesonders weil die Kollektorschaltung (aka Emitterfolger) eine Stromgegenkopplung durch die Last hat, und die Emitterschaltung nicht. Die Unterschiede erscheinen gering, werden aber interessanter, sobald Kapazitäten am Ausgang sind und man das Frequenzverhalten analysiert.
Bestätigt meine These, dass für die Last beides Emitterfolger sind, im zweiten Fall ist die Steuerspannung = OPV-Spannung + Lastspannung, daher ist der Fehler bei der Lastausregelung doppelt so groß, weil die Lastspannung in die Steuerspannung einfließt.
Sven schrieb: > Bestätigt meine These, dass für die Last beides Emitterfolger sind Die ohmsche Last sieht "nur" den Emitterstrom und die Ausgangsspannung ergibt sich U = IE * RL. Der Emitterstrom ergibt sich aus dem Basisstrom mal die Stromverstärkung, unabhängig ob Kollektor- oder Emitterschaltung. Vergleicht man die Emitter- mit der Kollektorgrundschaltung, dann sieht man, dass in der Kollektorschaltung eine Gegenkopplung stattfindet und in der Emitterschaltung nicht. Und genau darum geht die Diskussion. Das wirkt sich natürlich auf die Regelung aus. Der Fehler bei der Lastausregelung hängt nur von der Art der Regelung ab. gk
> Bestätigt meine These, dass für die Last beides Emitterfolger sind, im > zweiten Fall ist die Steuerspannung = OPV-Spannung + Lastspannung, daher > ist der Fehler bei der Lastausregelung doppelt so groß, weil die > Lastspannung in die Steuerspannung einfließt. Aus Sicht der Last sollte man das nicht betrachten. Das Prinzip bei der Kollektorschaltung ist, dass an der Basis und am Kollektor eine konstante (bzw. von der Emitterspannung unabhängige) Spannung anliegt. Wenn der Laststrom größer wird, sinkt die Emitterspannung, so dass die Basis-Emitterspannung steigt und der Transistor mehr Strom durchlässt. Damit wird die Ausgangsspannung schon alleine durch den Transistor ziemlich stabil, ohne dass die Basisspannung geregelt wird. Selbst wenn der OPV überhaupt nicht auf die Laständerung reagieren würde, hätte man trotzdem eine einigermaßen stabile Ausgangsspannung. Im linken Beispiel der Simulation hat man diesen Fall. Im rechten Beispiel ist es anders. Wenn der Laststrom größer wird, dann sinkt die Spannung am Emitter und weil der OPV diese Spannung als Bezugspotential verwendet, geht die Basisspannung um den gleichen Betrag nach unten, solange der OPV nicht nachregelt. Der Transistor liefert also keinen Beitrag zur Stabilisierung der Ausgangsspannung. Das ist ein typisches Kennzeichen einer Emitterschaltung. Die Last-Regelung ist im rechten Beispiel schlechter, weil der Regler nicht an diese Schaltung angepasst ist. Es ist keine prizipielle Eigenschaft des Emitterfolgers, dass die Regelung schlechter ist; vor allem bei kapazitiver Last kann man mit diesem Schaltungsprinzip eine bessere Stabilität erreichen als beim Emitterfolger.
>> Aus Sicht der Last sollte man das nicht betrachten.
Willst Du mich rollen? Es geht um ein Netzteil. Aufgabe eines Netzteils
ist es, die Spannung über einer Last zu regeln. Aus welcher Sicht soll
man es denn sonst betrachten, wenn nicht aus Sicht der Last.
Ich will's mal deutlicher machen:
Kollektorschaltung und Emitterschaltung sind erstmal reine
Verstärkerschaltungen. In dem Moment, wo eine Gegenkopplung über einen
OPV oder irgendeine andere Schaltung in Spiel kommt, verändert sich das
Verhalten dieser Verstärker, sie werden zu Reglern.
Fakt ist, dass für die Last gesehen die Schaltung in beiden Fällen die
Eigenschaften einer Kollektorschaltung hat, z.B. niedrige
Ausgangsimpedanz. Die hat eine Emitterschaltung nunmal nicht.
Sven schrieb: > Fakt ist, dass für die Last gesehen die Schaltung in beiden Fällen die > Eigenschaften einer Kollektorschaltung hat, z.B. niedrige > Ausgangsimpedanz. Die hat eine Emitterschaltung nunmal nicht. Stimmt nicht: Wenn Du zwischen Basis und Emitter der Leistungsstufe eine regelbare konstante Spannung anlegen würdest, bekämst Du eine regelbare Konstantstromquelle -> typisch für eine Emitterschaltung. Die Basis-Emitter-Spannung muss also ständig und abhängig von der Last nachgeregelt werden, ist also nicht so "eigensicher" wie ein Emitterfolger.
>> Aus Sicht der Last sollte man das nicht betrachten. > Willst Du mich rollen? Es geht um ein Netzteil. Die Last hat nur zwei Anschlüsse, deshalb kann man aus Sicht der Last gar nicht feststellen, ob es eine Kollektor- oder Emitterschaltung ist. Aus Sicht der Last ist Netzteil einfach nur eine Spannungs- bzw. Stromquelle. > Aufgabe eines Netzteils ist es, die Spannung über einer Last zu regeln. Genau, die Regelung ist das entscheidende an einem Netzteil. > Aus welcher Sicht soll man es denn sonst betrachten, wenn nicht aus Sicht > der Last. Aus Sicht des Reglers, also des OPV, denn der muss die Ausgangsspannung bzw. den Ausgangsstrom regeln. Und für den Regler ist es ein großer Unterschied, ob man eine Emitter- oder Kollektorschaltung hat. > Fakt ist, dass für die Last gesehen die Schaltung in beiden Fällen die > Eigenschaften einer Kollektorschaltung hat, z.B. niedrige > Ausgangsimpedanz. Die hat eine Emitterschaltung nunmal nicht. Im linken Beispiel in der Simulation hat man die niedrige Ausgangsimpedanz auch dann noch, wenn man statt dem OPV eine Konstantspannungsquelle einbauen würde. Im rechten Beispiel entsteht die niedrige Ausgangsimpedanz erst dadurch, dass der OPV den Leistungstransistor entsprechend ansteuert und dadurch die Ausgangsspannung konstant hält, also unabhängig vom Laststrom macht.
Hoffentlich lesen den Thread hier keine chinesischen Netzteilentwickler mit, die lachen sich tot. gk
Es ist m.E. völlig schnurz, wie man das Kind nennt. Entscheidend sind die Eigenschaften der Regelschleife, ob oder wann sie stabil ist und wie man das gewünschte Ziel erreicht.
A. K. schrieb: > Entscheidend sind die Parameter der Regelschleife Das ist ja genau der Punkt. Um die Gleichungen der Regelschleife aufzustellen musst Du die Schaltung in die einzelnen Blöcke zerlegen und deren Parameter bestimmen. Du kannst das natürlich auch ausprobieren. Dann darfst Du aber auch nicht auf die Chinesen schimpfen. gk
>> Die Last hat nur zwei Anschlüsse, deshalb kann man aus Sicht der Last >> gar nicht feststellen, ob es eine Kollektor- oder Emitterschaltung ist. Aber natürlich kann ich an den zwei Anschlüssen eine Ausgangsimpedanz messen. Und die ist bei beiden Schaltungen im Normalfall klein, folglich verhält sich die Schaltung wie ein Emitterfolger. Mal einen schwarzen Kasten drum rum, fülle ihn mit schwarzer Tinte und miss die Ausgangsimpedanz. Und dann sage, welche Schaltung sich dahinter befindet.
> Aber natürlich kann ich an den zwei Anschlüssen eine Ausgangsimpedanz > messen. Und die ist bei beiden Schaltungen im Normalfall klein, folglich > verhält sich die Schaltung wie ein Emitterfolger. Das ist aber eine sehr eigenwillige Definition, wenn man alles mit einer niedrigen Ausgangsimpedanz als Emitterfolger bezeichnet. Wo hast du denn das aufgeschnappt? Ist dann eine Batterie etwa auch ein Emitterfolger? Ein Labornetzgerät kann übrigens auch als mit Stromregelung betrieben werden, also mit einer sehr hohen Ausgangsimpedanz. Und zwar bei beiden Schaltungsvarianten. Ist das dann nach Deiner Definition plötzlich eine Emitterschaltung, nur weil die Ausgangsimpedanz dann groß ist? Der Unterschied zwischen Kollektor-/Emitterschaltung ist bei einem geregelten System nicht an der Ausgangsimpedanz erkennbar, weil eben die Regelung überlagert ist. Der Regler kann jede beliebige Ausgangsimpedanz einstellen, bei einem "intelligenten" Labornetzteil kann sogar ein ohmscher Innenwiderstand simuliert werden, rein durch die Regelung. Sogar ein negativer Innenwiderstand ist möglich. Je nachdem, ob die Leistungsendstufe dann eine Kollektor- oder Emitterschaltung ist, muss der Regler entsprechend eingestellt werden. Für den Regler ist also der Unterschied relevant, für die Last aber nicht.
Servus Ihr alle.... 10 Jahre später. Ich habe ein defektes SAKO SK-1731 Labornetzteil, und würde mich freuen, wenn mir jemand sagen könnte, wo ich den Fehler ungefähr suchen muss. Die Schaltpläne SK1730 und SK1731 scheinen mir identisch zu sein, deshalb verweise ich auf den von Yalu hinterlegten, ganz oben in diesem Thread. Mein Netzteil geht schon bei der geringsten Drehung des Spannungsdrehknopf auf sog. 5.01 A (Kurzschluss) und bleibt dann dort ewiglich... bis ich's resigniert auschalte. Neben dem SAKO liegt eine Autobatterie, und ich habe jemandem im Verdacht, dass er sie hatte laden wollen - bei vielleicht vertauschten Polen? Wer weiß. In einem anderen Thread steht, dass das bei der Zerstörung von Netzteilen ein Klassiker sei... (Nein - ich war's wirlich nicht selber! ehrlich. Ich hätt's sein können.) Gibt's für mein SAKO noch Hoffnung?!? Danke Patrick
Patrick H. schrieb: > Gibt's für mein SAKO noch Hoffnung?!? Nein. Es ist nicht erkennbar, dass du irgendwas selber tust, nicht mal aufschrauben, geschweige denn messen oder gar Defektes auswechseln, und jemand anderes wird es für dich nicht tun, zumindest nicht zu einem wirtschaftlichen Preis. Es sind alles handliche bedrahtete Bauteile die man wechseln könnte wenn defekt, und das teure wie der Trafo, Gehäuse, wird nicht defekt sein ebensowenig wie das komplexe, die Anzeigen, aber man wird es schon selber tun müssen.
Herzlichen Dank, MaWin, für die wirklich aufmunternden Worte. Es ist schon richtig, dass ich recht wenig verstehe von dem KnowHow, das in solchen Geräten steckt, deswegen frag ich ja Euch, und freundlich. Es ist aber falsch, dass ich nicht selber rangehen würde. Handlich bedrahtete Standardteile austauschen, das würde ich schon schaffen, und gern. (Nur wenn mir jemand sagen würde: "Den Chip, den hat der Blitz getroffen, vergiss gewiss..., und kauf ein neues", dann würde ich's eher sein lassen. Dafür hätte ich dann das Gerät noch nicht mal aufschrauben müssen.) Ich kann Widerstände, Dioden, I und U messen; Oszillokope o.ä. hab ich jedoch nicht. Vielleicht gibt's also doch noch Hoffnung...??
Patrick H. schrieb: > Die Schaltpläne SK1730 und SK1731 scheinen mir identisch zu sein, > deshalb verweise ich auf den von Yalu hinterlegten, ganz oben in diesem > Thread. Mache dafür trotzdem einen eigenen Thread auf, denn du hast ein ganz anderes Thema. Oder möchtest du die Diskussion um die Begriffe Kollektor- vs. Emitterschaltung fortsetzen? In dem neuen Thread kannst du dann ja berichten, was deine Kontrolle der Diode V32 ergeben hat.
Ja, das mach ich, danke Stefan. 1.) neuen Thread aufmachen (etwa so: "Defektes SAKO SK1731") 2.) Diode V32 prüfen beides nach der Arbeit...
Die Schaltung hat einen schweren Designfehler, so daß bei Kurzschluß am Ausgang V21, V22 leicht durchbrennen könne. Fehler: V13 hat an der Basis keinen Entladepfad, sobald V12 sperrt. Die Restladung (Miller Kapazität) wird daher nur langsam abgebaut und das reicht, um die Endstufe zu töten.
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