Forum: HF, Funk und Felder Antenne für 518kHz Navtex Empfänger


von Dirk (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe mir einen NAVTEX Empfänger nach dem PDF von DL4BBL "A NAVTEX 
Receiver for the DXer" gebaut.

Als Antenne habe ich einen Ferritestab mit 160 Windungen 0,2mm Cu 
Lackdraht bewickelt (-> 1,850mH) und einen Dreko mit 52pF (max. 70pF) 
angeschlossen. Das ist sicher nicht optimal, da ich keine Impedanz von 
50 Ohm errreiche.

Ich bin leider nicht in HF Sachen bewandert, daher meine Frage an euch:
Könnt ihr mir bitte eine (einfache -> selbst zu bauende) Antenne incl 
Anpassung beschreiben / verlinken?

Rahmendaten:
518 kHz mit SITOR-B (AMTOR FEC)
170 Hz Frequenzshift
100 Baud FSK
Eingang für 50 Ohm Antenne

Vielen Dank für eure Mühe!
Dirk

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Statt Ferrit- werden oft Rahmenantennen für den Mittelwellenbereich 
empfohlen
http://de.wikipedia.org/wiki/Rahmenantenne

dort wird eine Bauanleitung verlinkt für 531 kHz:
http://www.fading.de/rahmenantenne.php

von Dirk (Gast)


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Danke Christoph!

Ich habe mal in Anlehnung an die in deinem Link gezeigte Rahmenantenne 
meinen Ferritstab mit einer zweiten Spule versehen. Die erste (160 W) 
habe ich mit einem C-Trimmer auf 518kHz abgeglichen. Die zweite (15 W) 
an den Eingang angeschlossen.

Leider rauscht es nur. Ich kann aber am rauschen erkennen ob meine 
Funkmaus gerade sendet :-/

Wie sieht es mit Stabantennen aus? Eine Richtantenne ist eigentlich 
nicht erwünscht. Die Ferritantenne war nur die kleinste Antenne die ich 
kenne.
Es gibt auch komerzielle Empfänger mit Ferritantenne, muß also irgendwie 
gehen :-)

Viele Grüße,
Dirk

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Dirk

Annahme: Falls die der Schwingkreis ohne Last eine Güte von ~40 hat, 
beträgt der Innenwiderstand ~350 kOhm. Mit 16 Windungen hast Du dann 
erst auf 3.5k runtertransformiert.

Mach mal sekundär erst 1 Windung drauf und suche mit dem Drehkondensator 
den Peak. Der Peak sollte sehr schmalbandig sein. Probiers dann mal mit 
2-3 Windungen. Wenn die Resonanz die doppelte Breite hat, sollte die 
Anpassung einigermaßen stimmen. Welche Möglichkeiten zu Messungen hast 
Du?

Eine Alternative wäre, die 16 Wdg. zu lassen und einen Vorverstärker mit 
nem JFet dahinter zu schalten.

Gruß, Bernd

von M. M. (schaunwirmal)


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Hallo Dirk,

bei mir hat es es auch was gedauert, bis ich was empfangen konnte 
(Aktivantenne). Eigentlich selbstverständlich und ich traue mich kaum, 
es zu schreiben: Bitte genau die Sendepläne der einzelnen Stationen 
anschauen und ggf. UTC Angaben berücksichtigen.

Gruß, M

von Dirk (Gast)


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Hallo M.M.

ja das stimmt, bei Navtex muß man wirklich auf die Sendezeiten warten!
Ich habe noch einen Sangean ATS 909 den ich am PC mit JVComm32 
erfolgreich betreibe. Die Zeiten stimmen also :-)

Hallo B e r n d W.

zu Hause habe ich DMM und Oszi in der Arbeit hätte ich so ziemlich alles 
was das Elektronikerherz begehrt. Muß da nur einen guten Zeitpunkt 
abpassen ;-)
Die 160W haben 1.85mH daher habe ich den C auf 51pF eingestellt. Sollte 
518kHz ergeben. Die 16W haben 15µH. Da ich mit Xr = 2*Pi*f*L ca. 48Ohm 
sind.

Ich bin dieses WE leider nicht zum Basteln gekommen :-(
Viele Grüße,
Dirk

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Dirk

Das sekundärseitige XL spielt keine Rolle. Du benötigst den 
Innenwiderstand des Parallel-Schwingkreises in Resonanz. Die Güte liegt 
zwischen ca. 30 und 70. Du könntest den genauen Wert per sehr lose 
angekoppeltem Funktionsgenerator und Oszi ausmessen.

Q = F_resonanz / Bandbreite bei -3dB

Dann:
Rp = Q * sqr(L/C) = 50 * sqr(1.85e-3 / 51e-12) = 301 kOhm

Rp muß nun auf R2 = 50 Ohm runtertransformiert werden:
N2 = N1 * sqr(R2 / Rp)
N2 = 160 * sqr(50 / 301k)
N2 = 2.06 -> 2 Windungen

Gruß, Bernd

von Dirk (Gast)


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Grrrrrr :-(((

Vielen Dank für eure Hilfe, doch nicht nur ich kann nichts empfangen, 
sondern jeder der nur in der Reichweite von dem Sender Pinneberg sitzt.

Habe ich gerade auf der DWD Seite gefunden:

NAVTEX der Bundesrepublik Deutschland
ACHTUNG
Sender Pinneberg : In der Zeit vom 26.10. bis 08.11.2010 werden 
voraussichtlich die Antennen für die Navtex - Ausstrahlung abgeschaltet.

Viele Grüße,
Dirk

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Um 17 Uhr ist Dienstschluß. Da wird die Antenne wieder gehen ;-)

von Dirk (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe jetzt eine gut funktionierende Antenne gefunden und nachgebaut:
pa0rdt-Mini-Whip

Jetzt ist mein Empfangssignal schön und ich kann die beiden Ferquenzen 
(Mark und Space) gut mit dem Oszi unterscheiden.

Jetzt bin ich dabei ein Software zu schreiben die den Datenstrom 
auswertet.
Dabei bin ich (wieder ;) auf zwei Fragen aus dem HF Bereich gestoßen.
Auch googeln hat mich nicht schlauer werden lassen....

1. Die Daten werden bei NAVTEX in SITOR-B (AMTOR FEC) mit 7 Bit und 100 
Baud übertragen. Was ich nicht gefunden habe: Wird das MSB oder das LSB 
(der 7 Bits) zuerst gesendet?

1.b. Start und Stop Bits gibt es nicht richtig?

2. Da im Empfänger die Mischerfrequenz einmal über und einmal unter der 
Sendefrquenz liegt soll sich angeblich das Ausgangssignal invertieren.
Ist das Richtig?
NAVTEX wird im LSB (Lower Side Band) gesendet. Auf dem Oszi konnte ich 
keinen Unterschied feststellen. Die Mark (hohe) Frequenz war immer "1" 
und Space (niedrige) immer "0". Das ist gut an dem Sync Byte ALPHA 
(0x0F) zu sehen. Da sind nacheinander drei Bit "0" und vier "1".

Das wäre es zunächst :-)
Viele Grüße,
Dirk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk schrieb:

> 1. Die Daten werden bei NAVTEX in SITOR-B (AMTOR FEC) mit 7 Bit und 100
> Baud übertragen. Was ich nicht gefunden habe: Wird das MSB oder das LSB
> (der 7 Bits) zuerst gesendet?

Habe jetzt nicht extra nachgeguckt bei SITOR, aber praktisch alle
Übertragungsprotokolle übertragen das LSB zuerst.

> Start und Stop Bits gibt es nicht richtig?

Ja, die Synchronisation wird über spezielle Bitfolgen erzielt.

von Bert 0. (maschinist)


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Dirk schrieb:

> Die 160W haben 1.85mH daher habe ich den C auf 51pF eingestellt. Sollte
> 518kHz ergeben. Die 16W haben 15µH. Da ich mit Xr = 2*Pi*f*L ca. 48Ohm
> sind.

Das ergibt nur mit ziemlich Glück 518kHz, weil die Streukapazität nicht 
berücksichtigt ist.

Das L/C ist schon relativ ungünstig, das L sollte nicht über 1 mH 
sondern eher bei so 600uH liegen, dafür kommt der Kondensator dann in 
eine Größenordnung 160pf. Und den macht man abstimmbar und sucht damit 
auf der Wunschfrequenz das Resonanzmaximum.

Das Auskoppeln mittels separater kleiner Spule wurde ja schon erwähnt...


Gruß...Maschinist

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Komischerweise habe ich auch eine Idee im Kopf spuckend seit einigen 
Tagen, das eine E-Antenne wohlmöglich effektiver ist als eine 
Ferritantenne. Muß das mal ausprobieren.
Außerdem ist deren Strahlungsdiagramm offensichtlich nicht so 
empfindlich gegenüber Skywellen. Das macht es für DCF77 interessant.

Vielleicht ist die Erklärung einfach die, das zu Zeiten als 
Ferritantennen in Mode kamen, die damaligen JFETs nicht sonderlich gut 
waren?? Hm.

von Dirk (Gast)


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Zu eurer Info:

Ich habe den Tag gestern damit zu gebracht den Problemen auf die 
Schliche zu kommen....

zu 1.: Die Daten werden mit dem LSB zuerst übertragen.
zu 2.: Da die Oszillatorfrequenz beim Empfang von 490kHz bei meiner 
Schaltung bei 489,6kHz liegt sind Mark und Space richtig. Keine 
Invertierung.
Bei 518kHz dagegen liege ich mit 518,4kHz oberhalb. Daher sind Mark und 
Space vertauscht.

Der Empfang und die Dekodierung funktioniert jetzt :-)
Einzelne Zeichen sind mal fehlerhaft, das ist aber auch bei komerziellen 
Empfängern der Fall.

Das nächst Abenteuer wartet schon: Wie speichere ich die "Datenmengen"?
Ich stelle mir vor dafür eine SD Karte zu nutzen. Jede Meldung in eine 
Datei, die Meldungsnummer als Dateiname (z.B. DE23.txt). Das löst das 
Problem alte Meldungen zu löschen, die Meldungsnummer wird sich nach 
einiger Zeit wiederholen - so hoffe ich ;-)
Einzig das String Handling macht mir noch Sorgen, da habe ich noch keine 
gute Idee.
Der Empfang läuft in einer Interruptroutine. Das dekodierte Zeichen lege 
ich in ein globales Array (FIFO). In der Main, so meine Vorstellung, 
untersuche ich das Array auf vollständige Meldungen, diese werden im 
Array "aufbereitet" und der SD Karten Schreibfunktion übergeben.
Preisfrage: Wie groß muß das Array sein? 4kB habe ich insgesammt an RAM. 
Derzeit sind davon 270 Byte statisch verbraucht. Die SD Kartenfunktionen 
werden sicher auch noch 300 Byte verbrauchen. Dann noch das alles was 
ich noch machen möchte :-o tippe so auf 1kB statischer RAM Verbrauch. Da 
sollten 3kB für den Stack doch reichen, oder?

Viele Grüße,
Dirk

von skip2816 (Gast)


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@Dirk

hier findest Du ein paar Infos zur Kodierung von NAVTEX: 
http://www.frisnit.com/navtex/?id=navtex_data_format

Die Code-Tabelle hat Fehler. Die sind aber leicht zu finden wenn man die 
4/3 Regel ansieht.

Bin selbst dabei einen NAVTEX zusammenzubauen. Verwende einen 
modifizierten  den Bausatz von 
http://www.box73.de/catalog/index.php?cPath=112_113_143&osCsid=gqk7lmfrj5ithdd1ggnn0m3so7

Der Empfang ist mit den max. 10 Min in 4 Std. recht selten und hier in 
Berlin ist von Pinneberg nur ganz selten mal die 490  zu empfangen. Am 
besten kommt Gislövshammar, Grimeton (bei Göteborg) und Rogaland 
(Norwegen) kommen auch öfters.

Das mit dem Speicherplatz sollte so zu kritisch werden. Nach 3-4 Tagen 
kann man getrost löschen. Entweder eine Meldung wird erneut gesendet 
oder ist nicht mehr aktuell.

Gruß
Jürgen

von Ron (Gast)


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Dirk schrieb:
> Das nächst Abenteuer wartet schon: Wie speichere ich die "Datenmengen"?
> Ich stelle mir vor dafür eine SD Karte zu nutzen. Jede Meldung in eine
> Datei, die Meldungsnummer als Dateiname

Bei meinem Empfänger schreibe ich keine konkreten Dateien auf die SD, 
sondern den dekodierten Datenstrom einer vollständig empfangenen 
Meldung. Sprich nur wenn der Header und die Endkennung richtig empfangen 
wurde. Das ganze wurde als Ringpuffer implementiert. Die Adressen für 
Start, Ende, letzte vollständige Meldung, aktuelle Position liegen dabei 
im uC. Das Auslesen der Daten erfolgt über eine TCP/IP-Verbindung. Bei 
einem Request wird der gesamte Ringpuffer in ein HTML-Format gebracht 
und an den Client übertragen. Praktisch ist der Empfänger also ein 
kleiner Webserver mit Radioempfänger.

von HAM (Gast)


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Moin Dirk,
den Empfänger kannst Du mittels der Phasendrehung am IQ-Mischer zwischen 
oberen und unteren Seitenband umschalten (müsste eigentlich sogar im 
Schaltplan der Frequenzaufbereitung irgendwo stehen; da müsste eine 
Brücke am 74xx86 sein...). Aber über Software geht's ja auch ;-)
Wie hast Du das mit dem fehlenden Start-/Stopbit gelöst? Bei mir kommt 
da nur Gammel raus, weil mir immer die Syncronisierung wegläuft.

von Wolfgang R. (portside)


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Hallo

wird das 10 Sekunden Phasing Signal am Anfang der Aussendung 
ausgewertet?
Wenn ich das richtig verstanden habe müsste dies ein 0FH 0001111B 
(Alpha) Zeichen sein.

Habe noch eine weitere Dokumentation gefunden.

von Andreas L. (andreas_l47)


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Hallo Dirk,
ich bin bei meiner Suche auf diese Diskussion gestossen und moechte auch 
den NAVTEX Empfaenger von DL4BBL nachbauen. Gibt es die Firmware zum 
runterladen?
Jede Hilfe ist sehr willkommen

von skip2816 (Gast)


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@HAM

die Synchronisation wird am Anfang und gelegentlich zwischen den 
einzelnen Meldungen gesendet, abwechselnd die Zeichen Alpha und Beta.

Mittlerweile ist mein Empfänger (FA-Bausatz) aufgebaut. Es ist wirklich 
erstaunlich was diese einfache Schaltung empfängt. Da steht ein ICOM 
daneben, der empfängt auch nicht mehr!
Eine der KW-Varianten auf 518 kHz umzustellen war völlig unkritisch. 
2048 kHz Quarzgenerator und die Spule eines alten 455 kHz Filters im 
Vorkreis.
Nun bleibt mir noch den Dekoder "IQ-tauglich" zu machen, Mit dem Piepsen 
am NF-Ausgang vom ICOM läuft der gut. Im Eingang ist eine Real-FFT als 
Filter. Reicht es aus, eine komplexe FFT zu verwenden? Hat jemand dazu 
gute Ideen?


Jürgen

von Daniel H. (dhh)


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Hallo ,
ich möchte mir ebenfalls einen Navtex-Empfänger nach der Anleitung im 
ersten Post zu bauen.

Dabei stellen sich mir folgende Fragen:
-Wird an dem Ausgang nicht noch ein MAX232 benötigt? Ich
verstehe die Schaltung so, dass der Ausgang nur zwischen +5V und 0V
schwanken kann, nicht jedoch negativ werden kann.

-Kann mir jemand das Programm für den µC senden?
Speziell das Phasing und die Implementierung der Fehlerkorrektur würde 
mich interessieren.

Vielen Dank,
Daniel

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Daniel H. schrieb:
> Ich
> verstehe die Schaltung so, dass der Ausgang nur zwischen +5V und 0V
> schwanken kann, nicht jedoch negativ werden kann.

Das ist für RS-232 out of spec, aber die meisten heutigen seriellen
Schnittstellen an PCs akzeptieren einen derartigen Pegel, d. h. ein
Pegel um 0 V herum ("verbotener" Bereich bei RS-232) wird dort wie
ein negativer Pegel behandelt.

Ein MAX232 negiert die Signale noch zusätzlich, denn die RS-232-
Signale unterscheiden sich zwischen TTL und der eigentlichen Leitung
nicht nur im Pegel, sondern auch in der Polarität.

von Bernd (Gast)


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Hallo Daniel

Dann machs doch so! Da die Datenübertragung nur von der CPU zum PC 
läuft, kann man sich die negative Versorgung einfach vom Tx des PCs 
holen. Die unbenutzte Tx-Leitung sollte auf ca. -10V liegen.

@Jörg
Der BC557 invertiert doch auch.

Gruß, Bernd

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Bernd schrieb:
> Der BC557 invertiert doch auch.

Den hatte ich noch nicht gesehen.  Ich hatte in Bild 3 das "Data out
to µC" als "Data out to PC" gelesen und daher gedacht, dass an
dieser Stelle bereits die RS-232-Daten entstehen.  (Hatte nicht
versucht zu verstehen, was dort an welcher Stelle genau passiert.)

Ja, der Transistor-Inverter ist dann einfach die Billigvariante
dessen, was man sonst mit einem MAX232 machen würde.

von Daniel H. (dhh)


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Hallo,
kann mir jemand auf die Sprünge helfen, wie das 490 bzw. 518 kHz Signal 
erzeugt wird?

In "Fig 4. Oscillator Schematic" (Seite 7) der Bauanleitung:
Die Umwandlung von 3,8684 MHz --> 115,2 kHz --> 28.8 kHz an Pin 4 des 
74HC4046 ist soweit klar.
Aber wie entsteht der Faktor 17 bzw. 18, damit an den Ausgängen A & B 
die 489,6 bzw. 518,4 kHz anliegen?

Vielen Dank für Hinweise,
Daniel

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Der VCO im 4046 läuft auf einem Vielfachen der Referenzfrequenz. Der 
Chip ganz rechts ist ein umschaltbarer Teiler. Die Umschaltung kommt vom 
Controller.

von abeckz (Gast)


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Hallo zusammen,

sorry, dass ich diesen alten thread rauskrame, habe mir die Schaltung 
mal angeschaut und möchte sie nachbauen. Im pdf zum Navtex receiver 
sieht man auf dem Gehäuse einen Kippschalter zum Umschalten der 
Empfangsfrequenz. Im Schaltplan selbst wird der Kippschalter nicht mehr 
angegeben. Wird dort per µC umgeschaltet? Die Signalleitung (HIGH 518kHz 
bzw. LOW 490 kHz)an P 3.3?


Bin für eure Ideen dankbar.
Vielleicht findet sich ja auch der ein oder andere der von seinen 
Empfangsqualitäten mit dem receiver berichten kann.


Viele Grüße

Andreas.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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abeckz schrieb:
> Die Signalleitung (HIGH 518kHz
> bzw. LOW 490 kHz)an P 3.3?

Jo, das sieht so aus. Bild 4 (Oszillator) zeigt ja, das das ein 
digitales Umschaltsignal ist und an den Vorteiler für den 4046 geht.
Es kann übrigens nicht schaden, die Versorgung des Oszillatorteils 
nochmal anständig zu verdrosseln, um Störungen des HF-Teiles durch die 
Teilerkette zu vermeiden. Dazu kann auch beitragen, die beiden 
Baugruppen jeweils in ein kleines Blechgehäuse zu packen.

Das Problem ist ja (deswegen auch die ursprüngliche Antennenfrage), das 
du praktisch nur mit verkürzten Antennen empfangen kannst, vor allem, 
wenn sie omnidirektional sein sollen. Da kommt also wenig Pegel an und 
jedes Quentchen weniger Störung erhöht die Empfindlichkeit.
Wer kann auf seinem Boot schon einen passenden Langdraht aufspannen? :-)

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (abeckz)


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Hallo Matthias,

vielen Dank für deine Antwort.

> Jo, das sieht so aus. Bild 4 (Oszillator) zeigt ja, das das ein
> digitales Umschaltsignal ist und an den Vorteiler für den 4046 geht.

Gut zu wissen. Das würde ein weiteres Problem auf den Plan rufen: Wie 
dem µC mitteilen, dass er umschalten soll? Der Quelltext von Klaus Betke 
liegt in Assembler vor. Da kann ich leider gar nix rauslesen.... heul


> Es kann übrigens nicht schaden, die Versorgung des Oszillatorteils
> nochmal anständig zu verdrosseln, um Störungen des HF-Teiles durch die
> Teilerkette zu vermeiden. Dazu kann auch beitragen, die beiden
> Baugruppen jeweils in ein kleines Blechgehäuse zu packen.

Wie würdest Du zusätzlich zu den Blechgehäusen entdrosseln?


> Das Problem ist ja (deswegen auch die ursprüngliche Antennenfrage), das
> du praktisch nur mit verkürzten Antennen empfangen kannst, vor allem,
> wenn sie omnidirektional sein sollen. Da kommt also wenig Pegel an und
> jedes Quentchen weniger Störung erhöht die Empfindlichkeit.

Klaus Betke schrieb zur Antenne ja selbst "...usually an active system"
Ich würde hier die pa0rdt mini-whip einsetzen.

> Wer kann auf seinem Boot schon einen passenden Langdraht aufspannen? :-)

Gar nicht unüblich nen Langdraht am Achterstag aufzuspannen. Gibt extra 
Besfestigungsmaterial dafür zu kaufen ;)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas Beck schrieb:
> Wie würdest Du zusätzlich zu den Blechgehäusen entdrosseln?

Ver-, nicht entdrosseln :-) In die Versorgungsleitungen zum HF Teil 
sollten also HF-Drosseln und Abblockkondensatoren gegen Masse in Form 
z.B. eines Pi Filters. Am besten sind Durchführungskondensatoren, aber 
die sind nicht mehr einfach zu bekommen.

Andreas Beck schrieb:
> Gar nicht unüblich nen Langdraht am Achterstag aufzuspannen. Gibt extra
> Besfestigungsmaterial dafür zu kaufen ;)

Das schon - aber ein auf 518 kHz abgestimmter Langdraht (Dipol für 580m 
Wellenlänge) hätte ungefähr die Länge der Titanic, hehehe. Du wirst also 
schon mit verkürzter Antenne arbeiten müssen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas B. (abeckz)


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Matthias Sch. schrieb:

> Ver-, nicht entdrosseln :-)
Ok. Danke. HF-Technik ist noch Neuland für mich.

> Das schon - aber ein auf 518 kHz abgestimmter Langdraht (Dipol für 580m
> Wellenlänge) hätte ungefähr die Länge der Titanic, hehehe. Du wirst also
> schon mit verkürzter Antenne arbeiten müssen.

Stimmt! Natürlich ein Bruchteil von Lambda. Sehe auch, Du kennst dich 
mit Booten aus..... ;-)

(Aber nicht zufällig mit Assembler?!?!?!)

von Daniel H. (dhh)


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Ich wollte die Schaltung auch schon seit langer Zeit nachbauen, die 
Bauteile liegen aus Zeitmangel bzw. wegen anderer bevorzugten Projekten 
seit fast 2 Jahren unberührt in meiner Elektronikkiste.

Mit dem Schaltplan habe ich mich jedoch häufiger auseinandergesetzt und 
auch einiges simuliert.

Um die Lötarbeit zu vereinfachten würde ich das Mischen mit einem NE612 
sowie als Tone Decoder einen XR2211 oder zwei LM567 verwenden.

Oder gibt es in der Schaltung Vorteile gegenüber den integrierten 
Bauteilen?

Zum (Assembler) Code kann ich leider nichts sagen, aber da ich das 
Programm auf einem modernen ATtiny  ATmega  Arduino inklusive Realtime 
clock laufen lassen möchte, wird der Code vermutlich stark überarbeitet 
oder neu geschrieben.

von Andreas B. (abeckz)


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Daniel H. schrieb:

> Oder gibt es in der Schaltung Vorteile gegenüber den integrierten
> Bauteilen?

Keine Ahnung. Ich werde sie die nächsten Wochen mal aufbauen und 
berichten wie es ausschaut.

>
> Zum (Assembler) Code kann ich leider nichts sagen, aber da ich das
> Programm auf einem modernen ATtiny  ATmega  Arduino inklusive Realtime
> clock laufen lassen möchte, wird der Code vermutlich stark überarbeitet
> oder neu geschrieben.

Da melde ich jetzt schon Interesse an :-)
Gibt es eigentlich "anständigere" Module für den Arduino als die DS1307 
rtc? DCF77 kann man mit dem Arduino auch gut decodieren.....

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas Beck schrieb:
> Gibt es eigentlich "anständigere" Module für den Arduino als die DS1307
> rtc? DCF77 kann man mit dem Arduino auch gut decodieren

Wenn du vorhast, das Teil auf deinem Boot zu verwenden, bietet sich 
eigentlich GPS an. Die Uhrzeit von GPS ist richtig genau (GPS lebt ja 
davon) und weltweit zu empfangen. Damit kannst du eine Uhr, die im 
Hintergrund im AVR läuft, prima synchronisieren - und die Position 
deines Bootes zu kennen, kann ja auch nicht schaden :-)

Habe gerade in einem anderen Thread von einem 15 Euro GPS Modul gelesen:
Beitrag "Re: Netzfrequenzmessung"
(Ich rechne den Versand immer mit)

Je nach Boot kannst du so ein Modul direkt in eine wasserfeste Maus 
einbauen und auf dem Kajütendach oder Mast unterbringen.

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