Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik VDR oder Freilaufdiode für Kraftstoffpumpe berechnen.


von Moppedfahrer (Gast)


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Ich habe hier eine Membranpumpe für mein Motorrad liegen.
Es handelt sich um eine Pumpe, die mit einer Art Selbstunterbrecher 
arbeitet und hat hinten eine Kontaktfeder, die eine Magnetspule mit 
Spannung beaufschlagt, sobald die Pumpenkammer leer ist. Hat der Magnet 
die Pumpenkammer voll gezogen, dann unterbricht ein Stift am 
Magnetstössel die Spannung, in dem er den Kontakt aufdrückt.

Mein Problem nun:
Alle 10.0000 bis 20.0000 km ist der Kontakt so verbrannt, das die Pumpe 
nicht mehr zuverlässig funktioniert. Es gibt zwar Kontaktsätze zum 
Nachkaufen aber den zu wechseln ist ein Krampf.

Die technischen Daten:

Anschlußspannug: 12 ... 13.56 Volt (Ein 12 Volt Bordnetz eben.)
Strom, wenn der Magent eingeschaltet ist: knapp 750 mA
Impulsstrom beim Einschalten: ca. 4,5 Ampere

Ich habe nun schon eine 1N4001 bzw. nach einer Weile eine 1N4007 als 
Freilaufdiode über die Spule geschaltet. Allerdings platzt die nach 
einer Weile im Betrieb.

Frage:
Wie rechne ich aus (/ finde ich die Richtige) wie die Freilaufdiode 
dimensioniert sein muß um den Funken am besten erst gar nicht entstehen 
zu lassen.
Wenn eine Freilaufdiode keinen Sinn macht, wie muß ein VDR aussehen, der 
den Abschaltfunken wirksam unterdrückt ?

Umbau auf FET oder so geht nicht, da die Mechanik unmittelbar den 
Kontakt betätigt.

Ein Moppedfahrer.

von Anja (Gast)


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Moppedfahrer schrieb:
> Wie rechne ich aus (/ finde ich die Richtige) wie die Freilaufdiode
> dimensioniert sein muß um den Funken am besten erst gar nicht entstehen
> zu lassen.

Das hängt im wesentlichen von der Schalthäufigkeit ab.
Im Extremfall mußt Du die 4,5A als nahezu Dauerstrom ansetzen.

Moppedfahrer schrieb:
> wie muß ein VDR aussehen,

Sehr voluminös: der müßte ja im Vergleich zur Diode ungefähr die 
20-30fache Verlustleistung verbraten.
Als Alternative sehe ich höchstens ein RC-(Snubber) Netzwerk.

Allerdings jede Entstörmaßnahme verlangsamt auch die 
Entmagnetisierungszeit und damint die mechanische Reaktionszeit der 
Pumpe. -> u.U. läßt die Pumpleistung nach.

Gruß Anja

von Micha S. (e-tec)


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Moppedfahrer schrieb:
> Ich habe nun schon eine 1N4001 bzw. nach einer Weile eine 1N4007 als
>
> Freilaufdiode über die Spule geschaltet. Allerdings platzt die nach
>
> einer Weile im Betrieb.

Nimm doch einfach eine (viel) größere diode wenn du es unbedingt mit 
einer freilaufdiode machen möchtest!!

da gibt es genügend mir fällt nur grad keine ein :)
ich such mal heut abend daheim im keller nach einer passenden

(übrigens die 4,5 A musst du berücksichtigen, soweit ich es jetzt im 
kopf habe kann die 1n4001 nur 1A **grübel**)

von Moppedfahrer (Gast)


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Danke schon einmal ...

Die Pumpleistung ist 76 Ltr / Std. bei 0,21 bar. Also nix Besonderes.

Ich habe bereits bei Schaltdioden (so wie etwa die 1N4448) geschaut. 
Allerdings finde ich unter Schaltdiode eine Menge und mich da zu 
entscheiden.

Ich suche nun also eine Schaltdiode die knapp 4,5 Ampere verdauen kann 
...

Zu dem RC Netzwerk ... Wie müsste das Aussehen ?

Moppefahrer

von Anja (Gast)


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Moppedfahrer schrieb:
> Ich suche nun also eine Schaltdiode die knapp 4,5 Ampere verdauen kann
> ...

eine MUR810 wäre eine Möglichkeit.

Gruß Anja

von Micha S. (e-tec)


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Moppedfahrer schrieb:
> Ich suche nun also eine Schaltdiode die knapp 4,5 Ampere verdauen kann

da gibt es jede menge :)
welche ist dann im endeffekt doch eigentlich egal solange sie den strom 
abkann und es keine andere diode(schottky etc) ist...
viel erfolg!

von oszi40 (Gast)


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Moppedfahrer schrieb:
> platzt die nach einer Weile im Betrieb.
1.Überlastung
2.Mechanische Resonanzen vermeiden! Hatte schon dicke Dioden die einfach 
durch Schwingungen innerhalb einer Woche abbrachen.

von Moppedfahrer (Gast)


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Ich habe gerade hier ein BYW 29-200 (200 Volt 8 Ampere) Diode liegen.

Die habe ich von einem Elektronikbastler aus dem Bekanntenkreis meines 
Neffen bekommen. Der sagt aber, es wäre Nonsens so eine Diode für eine 
so kleine Last zu nehmen. 740 mA Stromaufnahme an 12 Volt könnten 
unmöglich so große Ströme in die Freilaufdiode leiten.

Egal, ich baue nun erst einmal neue Kontakte in die Pumpe, dann die 
Diode drüber und wenn ich keine Funken an den Kontakten beim Schalten 
sehe, dann ist schon sehr viel gewonnen.

Dann wird die Pumpe noch eine Nacht lang an einen 10 Liter Eimer zum 
Umpumpen gehängt und wenn die Nacht um und die Kontakte noch sauber 
sind, dann war die Diode genau richtig.

Vielen Dank, das Ihr da draußen einem Honk in Sachen Elektronik so viel 
über Entstörung und Funkenlöschen beigebracht habt.

Der Moppedfahrer.

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