Aus dem SPON Artikel:
>Auch die betriebliche Ausbildung lasse keinen Rückschluss auf einen >Fachkräftemangel erkennen. Für die 53.000 angebotenen Lehrstellen fänden >sich
nur in einigen Dienstleistungsberufen - bei Klempnern oder Bäckern - >nicht genug
Bewerber.
Also: bei Bäckern und Klempnern ist echt noch was frei!
Moin!
So schnell ändern sich die Dinge für die DIW:
08.09.2010
Deutschland braucht dringend mehr Migranten - mit dieser Forderung
mischt sich DIW-Chef Klaus Zimmermann in die Integrationsdebatte ein. Um
den Wohlstand zu sichern, müsse man pro Jahr mindestens eine halbe
Million Menschen ins Land holen, sagt der Ökonom.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,716284,00.html
3 Monate später, kein Fachkräftemangel mehr, sondern nur eine
Fachkräftemangel-Mär.
Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des
Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.
Ich schrieb:> Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des>> Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.
Nein, die sollte auf die Idee kommen den Fahkräfteüberschuß abzubauen!
Das siehst du zu negativ!
Wir haben genug hochqualifizierter, teilweise diplomierter Fachkräfte,
die Taxi fahren, Curywurst+Pommes verkaufen oder unsere städtischen
Anlagen von Müll befreien können.
Bei dem Überschuss kann man doch an der Bildung sparen, um den
Fachkräfteüberschuß abzubauen.
Jetzt ist es belegt, Politik und Wirtschaft lügen, dass sich die Balken
biegen. Deutschland braucht keine Ingenieure und Informatiker, sondern
Klempner und Bäcker. An Ingenieure ab 50 verteilt die Politik in Zukunft
einen Strick mit Henkersknoten, um die Rentenkasse zu sanieren. Für
heutige MINT-Studenten mit einem Notendurchschnitt schlechter als 1,9
gibts dann beim Abschluß die Giftspritze, um den Schweinezyklus zu
brechen.
Ich schrieb:> So schnell ändern sich die Dinge für die DIW:
Jetzt kann man spekulieren, ob jemand beim DIW vergessen hat, den
Studienmachern mitzuteilen, welches Ergebnis der Chef wünscht
("Fachkräftemangel, ganz böser Fachkräftemangel, schlimm, schlimm,
schlimm") oder das DIW einfach nicht genug für die Studie gezahlt hat.
So oder so, viel wird die Studie nicht ändern. Die Meinungsmache findet
an anderer Stelle statt. Auch in Zukunft werden willfähige
Qualitätsjournalisten zum Preis eines guten Mittagessens begierig
Fachkräftemangel-Lobbyisten den Schwanz lutschen und deren Propaganda
drucken.
Zahlen erfinden (hallo VDI ...) und Journalisten kaufen ist billiger und
einfacher als passende Studien zu fabrizieren.
> Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des> Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.
Wenn jemand ausreichend zahlt, ähm, ich meine "spendet", dann kommt die
sowas von schnell auf die Idee.
Die auf den ersten Blick glaubhaften Zahlen des VDI über den
Ingenieurmangel sind falsch berechnet.
Die Frage für mich ist, sind die Zahlen absichtlich so geschönt oder
sind die tatsächlich so unfähig?
Sind andere Studien, auf die sich unsere Regierung beziehen, genauso
fehlerhaft?
Klempner -- gut, die kann man immer brauchen.
So ein Rohr haelt nicht ewig und Deutschlands Haeuser kommen in die
Jahre.
Aber Baecker? Die kleinen Baeckereien verschwinden und werden durch
Ketten ersetzt. Den Rest erledigt Aldi und Lidl mit Aufbackware. Ich
kann nur jedem abraten eine Baeckerlehre zu beginnen. Dieses Handwerk
ist momentan im Umbruch.
Die Idee mit dem Strick und der Giftspritze ist prima.
Bin bald fertig mit meinem Studium und werde wohl nicht
unter 1,9 kommen.Muss ich die Spritze eigentlich bezahlen
oder gibts die dann wenigstens noch auf Staatskosten?
echten Fachkräftemangel gibts nur in den wenigen Industriestandorten in
Ostdeutschland. Aber auch nur weil alle gen Westen abhauen. Ich hoffe
das bleibt so, denn ich werde nächstes Jahr fertig. Der Schweinezyklus
ist so sicher wie das Amen in der Kirche ! Den letzten großen
Schweinezyklus gabs in den 90ern, nen kleinerer um 2000-2002 rum.
Antizyklisch verhalten, das ist das Stichwort !
Ich glaube, die Wahrheit liegt in der Mitte. Der bisher propagierte
Fachkräftemangel besteht in der Form natürlich nicht. Vielleicht wurde
das bisherige Überangebot etwas knapper. Um die niedrigen Löhne zu
halten, sollten Ausländer reingeholt werden. Da das so schnell nicht
geht, muß dem Arbeitnehmer erst mal der Wind aus den Segeln genommen
werden. Wird weiter von Fachkräftemangel geschrieben, könnte der gemeine
Arbeitnehmer nämlich auf die Idee kommen, mehr Geld zu verlangen. Also:
Zurückrudern, Fachkräfte gibt's genug bis der Deal mit den Ausländern
durch ist.
E-Tech Student schrieb:> Die Idee mit dem Strick und der Giftspritze ist prima.> Bin bald fertig mit meinem Studium und werde wohl nicht> unter 1,9 kommen.Muss ich die Spritze eigentlich bezahlen> oder gibts die dann wenigstens noch auf Staatskosten?
Wenn Du Dir die Spritze selber setzt, bekommst Du eine Desinfektion der
Einstichstelle und einen Lutscher gratis.
Angebot:
1. Notariell beglaubigte Urkunde freiwillig abzutreten.
2. Kurzes, abschliessendes Gespraech mit dem Priester oder einem
Psychologen.
3. letzte Mahlzeit.
4. Einwegspritze.
5. Kaliumchlorid, lethale Dosis und ein Betaeubungsmittel.
6. Krematorium in den Niederlanden, sowie ein Verstreuen der Asche im
Meer.
6. alternativ: Organspende und Beerdigung im Reihengrab (Fichtensarg,
25Jahre Liegezeit garantiert)
Alles zusammen und die zugehoerigen Serviceleitungen
(Ueberfuehrung,Blumenschmuck, etc...)in dem
'Happy Death'- Paket fuer bin-doch-nicht-bloede 1999,99Euro.
Bei Interesse, PM an mich.
Einige sind echt lustig hier. Kaum gibt es eine "Studie", die das eigene
Weltbild scheinbar bestätigt, schon ertönt ein erleichtertes Seufzen
nach dem Motto "...endlich sagt mal jemand die Wahrheit. Und das vom
arbeitgebernahen DIW, komisch eigentlich." Dabei scheint kaum jemand auf
die Idee zu kommen, daß auch dieses Machwerk interessengeleitet sein
könnte.
Meine Interpretation:
Derzeit gibt es KEINEN Fachkräftemangel, da die Beschäftigtenzahlen, wie
auch in der DIW-Studie aufgeführt, immer noch unter Vorkrisen-Niveau
liegen und die in der Krise entlassenen Leute wohl kaum alle Seppuku
begangen haben, also irgendwo Fachkräfte leider arbeitslos "rumsitzen"
müssen. Das ist m.M.n die aktuelle Situation.
Das derzeitige Geschrei der Unternehmen nach fehlenden Fachkräften ist
daher eher unter prophylaktischen Aspekten zu betrachten. Schließlich
würde selbst die neoliberalste Regierung eine gewisse Zeit brauchen, um
die entsprechenden Gesetze zu verabschieden, die die Schleusen für
billige MINTS aus Ostgotistan und sonstwo öffnen. Bis sich die
Wanderungsströme dann tatsächlich in Bewegung setzen dauert dann nochmal
seine Zeit. Das gleiche gilt für das "Locken ins MINT-Studium", Studium
anfangen allein reicht nicht, durchgestanden werden muß es auch noch*.
Wer also in 4-5 Jahren Fachkräftemangel befürchtet fängt am besten
gestern an, nach Fachkräften zu schreien, damit die Politik ihren lahmen
Hintern hochbekommt.
Wie passt jetzt dieses DIW-Ding da rein? Wahrscheinlich sehen sich die
Unternehmen derzeit bei Gehaltsverhandlungen zunehmend mit
selbstbewussteren MINTs konfrontiert - schließlich ist ja angeblich
Fachkräfte-Mangel, wie der Bewerber auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch
noch kurz vorher in der Zeitung las. Also kann man ja mal ein paar Euro
mehr fordern. Wenn das jetzt alle machen würden könnte es ja tatsächlich
für die Unternehmen teurer werden. Also muß eine "Studie" her, die den
Damen und Herren MINTs ein bißchen die Luft ablässt. Und schwupps, da
ist sie auch schon.
In diesem Sinne wäre ich vorsichtig, wen oder was einige hier
beklatschen...
Was kann jetzt jeder Einzelne von uns tun, um zumindest langfristig
unsere Situation zu verbessern? Simpel: Dem tatsächlichen, zukünftigen
Fachkräftemangel Vorschub leisten, sei es im persönlichen Gespräch oder
als Kommentar unter Nachrichtenartikeln. Daher bin ich dazu
übergegangen, die MINT-Studiengänge in den gar schröcklichsten Farben zu
malen - viel Mathematik - trockener, theorielastiger Stoff ohne Bezug
zur späteren Berufsrealität - schlechte Berufsaussichten wegen
Schweinezyklus etc., etc. pp. Meistens empfehle ich dann ein
BWL-Studium. ;-) Sollen die sich doch mit Überangebot rumschlagen...
* Kleine Nebenbemerkung: Die Goldgräber, die jetzt MINT nur anfangen
wegen der angeblich tollen Berufsaussichten erwartet m.M.n eine ziemlich
böse Überraschung. Unsere Fächer können sehr schnell verdammte
Liebhaber-Studiengänge sein, Liebhaber im Sinne von: "Man muß es lieben,
um sich so etwas anzutun."
>* Kleine Nebenbemerkung: Die Goldgräber, die jetzt MINT nur anfangen>wegen der angeblich tollen Berufsaussichten erwartet m.M.n eine ziemlich>böse Überraschung.
Vor allem werden es Pfeifen, die nur gelernt haben, die Klausur zu
überstehen. Nur das Berufsleben besteht nicht aus Klausuren...
Man sollte auch genau hinschauen. Wenn es 90 nicht zu besetzende
Ingenieurstellen im ET-Bereich gibt, nützen 100 arbeitslose
Bauingenieure und Architekten nichts. Bei den Ärzten ist es ähnlich: Es
wird von einem Arztmangel geschrieben. Die Wahrheit ist, daß lt.
Kassenverband ca. 300! Stellen als Allgemeinmediziner (umgangspr.
Hausarzt) zu besetzen sind. Mangel an Chirurgen, Internisten, Radiologen
besteht dagegen nicht. Nur, die meisten Studenten wollen nicht Hausarzt
werden (schon wegen des Mobbings der Fachärzte und der schlechteren
Bezahlungen nicht). Hinzu kommt das Lohngefälle gen Ost.
Der Studie des DIW ist genausowenige zu trauen, wie der ganzen
Fachkräftelüge, das ist wohl wahr (hatte ich oben schon mal
geschrieben).
>Also muß eine "Studie" her, die den Damen und Herren MINTs>ein bißchen die Luft ablässt. Und schwupps, da ist sie auch schon.
Sehr interessante Interpretation! Könnte sein. unser Vorteil: Die
meisten Firmen sind träge und wissen nichts.
>In diesem Sinne wäre ich vorsichtig, wen oder was einige hier>beklatschen...
Doch, ich finde das gut. So gibt es beide Infos und damit Verwirrung und
somit immer Firmen, die das eine denken und welche, die das andere
denken. Man muss nur die richtige Firma finden. Genau, wie Firmen
bestrebt sind, Bewerber zu finden, die froh sind, was zu haben undn
ihren Wert nicht kennen :-9
>Dem tatsächlichen, zukünftigen Fachkräftemangel Vorschub leisten,>sei es im persönlichen Gespräch oder als Kommentar unter>Nachrichtenartikeln.
Böser aber auch :-)
>Daher bin ich dazu übergegangen, die MINT-Studiengänge in den gar>schröcklichsten Farben zu malen
Brauchst Du gar nicht. Ich verweise die Leute immer an die aktuellen
Anfänger, sie mögen sich dort bei denen informieren. Die meisten wissen
Mieses zu berichten.
Ok, Ich schrecke auch die Leute ab. Allerdings nicht mit miesen
Hintergedanken, sondern aus Fürsorge um gute Leute, die verheizt werden.
Und ich nutze dazu nicht etwa überzeichneten Szenarien, sondern plaudere
einfach aus der Realität. Ich sehe aus nächster Nähe, wie abgebaut wird,
welche Jobs junge Leute machen müssen und dass sie nur beim
Dienstleister landen.
Aber, so meine Erfahrung, die meisten sehen das schon selber, wenn sie
Monster und Stepston durchblättern. Spätestens bei der ersten
Gehaltsverhandlung sehen sie, wieviel die Firmen WIRKLICH ausgeben
wollen.
Dann ist Ende der Illusion!
Der Streit geht weiter!
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Fachkräftemangel
Und es gibt ihn doch
Noch vor wenigen Wochen forderten Wirtschaftsforscher eine
Nettozuwanderung von 500.000 Menschen, da sonst ein gravierender
Fachkräftemangel den Wohlstand in Deutschland gefährden könnte. Nun wird
das Gegenteil verkündet: Jetzt heißt es, dass es keine Indizien für
einen Mangel an Fachkräften gebe und auch in Zukunft keine Probleme auf
dem Ingenieurarbeitsmarkt zu erwarten seien. Was stimmt denn nun?
Quelle:
http://www.iwkoeln.de/Publikationen/IWNachrichten/tabid/123/articleID/30655/Default.aspx
Es gibt keinen Mangel.
Das kann sich jeder selber hier ausmahlen.
In der Berufswelt durch alle Branchen werden immer weniger Menschen
benötigt.
Temporäre Schwankungen gibt es natürlich.
Eines ist indes sicher.
Ausbeutung und Gewinnmaximierung ist angesagt.
Wie, da gibt es unterschiedliche Farben und Methoden.
Das Leben wird nicht einfacher. Es wird härter, da immer mehr geteilt
werden müßte. Dies der Mensch aber nicht will.
Ich schrieb:> Quelle:> http://www.iwkoeln.de/Publikationen/IWNachrichten/...
Was soll man von einem Artikel halten, in dem die Berufsbezeichnung für
den Gliedmaßen-und-Schädel-gleichzeitig-ringend gesuchten Ingenieur
nicht Ingenieur, sondern mehrfach "Ingenier" heißt?
Diese Zahlen werden von einem Artikel zum nächsten kopiert, ohne sie zu
hinterfragen, geschweige denn wissenschaftlich und logisch zu belegen.
Jeder von uns weiß, dass das alles totaler Quatsch ist. Denn solange
Dienstleister und Zeitarbeitsfirmen in solchem Ausmaß Ingenieure zu
Niedriglöhnen "rekrutieren", kann es einen solchen Mangel nicht geben.
Meine Erfahrung ist, dass es derzeit viel zu viele Fachkräfte gibt...