Forum: Gesperrte Threads SPON: Experten entzaubern Mär vom Fachkräftemangel


von Philipp (Gast)


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Immer wieder vermutet und nun auch offiziell ...

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,729202,00.html

: Verschoben durch Admin
von DNS (Gast)


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Na, immerhin. Aber jetzt klick mal links auf den Link "Fachkräftemangel" 
;)

von Florian *. (haribohunter)


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Lies mal den Artikel zuende.
Der Schweinezyklus ist wieder voll am Rollen.

von Klaus (Gast)


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Aus dem SPON Artikel:
>Auch die betriebliche Ausbildung lasse keinen Rückschluss auf einen 
>Fachkräftemangel erkennen. Für die 53.000 angebotenen Lehrstellen fänden >sich 
nur in einigen Dienstleistungsberufen - bei Klempnern oder Bäckern - >nicht genug 
Bewerber.

Also: bei Bäckern und Klempnern ist echt noch was frei!

von Ich (Gast)


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Moin!

So schnell ändern sich die Dinge für die DIW:

08.09.2010
Deutschland braucht dringend mehr Migranten - mit dieser Forderung 
mischt sich DIW-Chef Klaus Zimmermann in die Integrationsdebatte ein. Um 
den Wohlstand zu sichern, müsse man pro Jahr mindestens eine halbe 
Million Menschen ins Land holen, sagt der Ökonom.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,716284,00.html

3 Monate später, kein Fachkräftemangel mehr, sondern nur eine 
Fachkräftemangel-Mär.

Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des 
Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.

von Marx W. (Gast)


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Ich schrieb:
> Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des
>
> Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.

Nein, die sollte auf die Idee kommen den Fahkräfteüberschuß abzubauen!

von Ich (Gast)


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Das siehst du zu negativ!

Wir haben genug hochqualifizierter, teilweise diplomierter Fachkräfte, 
die Taxi fahren, Curywurst+Pommes verkaufen oder unsere städtischen 
Anlagen von Müll befreien können.

Bei dem Überschuss kann man doch an der Bildung sparen, um den 
Fachkräfteüberschuß abzubauen.

von Ländle (Gast)


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Jetzt ist es belegt, Politik und Wirtschaft lügen, dass sich die Balken 
biegen. Deutschland braucht keine Ingenieure und Informatiker, sondern 
Klempner und Bäcker. An Ingenieure ab 50 verteilt die Politik in Zukunft 
einen Strick mit Henkersknoten, um die Rentenkasse zu sanieren. Für 
heutige MINT-Studenten mit einem Notendurchschnitt schlechter als 1,9 
gibts dann beim Abschluß die Giftspritze, um den Schweinezyklus zu 
brechen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Ich schrieb:
> So schnell ändern sich die Dinge für die DIW:

Jetzt kann man spekulieren, ob jemand beim DIW vergessen hat, den 
Studienmachern mitzuteilen, welches Ergebnis der Chef wünscht 
("Fachkräftemangel, ganz böser Fachkräftemangel, schlimm, schlimm, 
schlimm") oder das DIW einfach nicht genug für die Studie gezahlt hat.

So oder so, viel wird die Studie nicht ändern. Die Meinungsmache findet 
an anderer Stelle statt. Auch in Zukunft werden willfähige 
Qualitätsjournalisten zum Preis eines guten Mittagessens begierig 
Fachkräftemangel-Lobbyisten den Schwanz lutschen und deren Propaganda 
drucken.

Zahlen erfinden (hallo VDI ...) und Journalisten kaufen ist billiger und 
einfacher als passende Studien zu fabrizieren.

> Ich hoffe unsere Regierung kommt nicht auf die Idee, die Behebung des
> Fachkräftemangels auf ihre Fahne zu schreiben.

Wenn jemand ausreichend zahlt, ähm, ich meine "spendet", dann kommt die 
sowas von schnell auf die Idee.

von Ich (Gast)


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Die auf den ersten Blick glaubhaften Zahlen des VDI über den 
Ingenieurmangel sind falsch berechnet.

Die Frage für mich ist, sind die Zahlen absichtlich so geschönt oder 
sind die tatsächlich so unfähig?

Sind andere Studien, auf die sich unsere Regierung beziehen, genauso 
fehlerhaft?

von Florian *. (haribohunter)


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Klempner -- gut, die kann man immer brauchen.
So ein Rohr haelt nicht ewig und Deutschlands Haeuser kommen in die 
Jahre.

Aber Baecker? Die kleinen Baeckereien verschwinden und werden durch 
Ketten ersetzt. Den Rest erledigt Aldi und Lidl mit Aufbackware. Ich 
kann nur jedem abraten eine Baeckerlehre zu beginnen. Dieses Handwerk 
ist momentan im Umbruch.

von Ich (Gast)


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Bäckerlehre in einer Großbäckerei?
Industriebäcker, das hat sicher Zukunft, denn "frische" Brötchen kommen 
nicht aus China.

von E-Tech Student (Gast)


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Die Idee mit dem Strick und der Giftspritze ist prima.
Bin bald fertig mit meinem Studium und werde wohl nicht
unter 1,9 kommen.Muss ich die Spritze eigentlich bezahlen
oder gibts die dann wenigstens noch auf Staatskosten?

von AlterSchwede (Gast)


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echten Fachkräftemangel gibts nur in den wenigen Industriestandorten in 
Ostdeutschland. Aber auch nur weil alle gen Westen abhauen. Ich hoffe 
das bleibt so, denn ich werde nächstes Jahr fertig. Der Schweinezyklus 
ist so sicher wie das Amen in der Kirche ! Den letzten großen 
Schweinezyklus gabs in den 90ern, nen kleinerer um 2000-2002 rum. 
Antizyklisch verhalten, das ist das Stichwort !

von Paul (Gast)


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Ich glaube, die Wahrheit liegt in der Mitte. Der bisher propagierte 
Fachkräftemangel besteht in der Form natürlich nicht. Vielleicht wurde 
das bisherige Überangebot etwas knapper. Um die niedrigen Löhne zu 
halten, sollten Ausländer reingeholt werden. Da das so schnell nicht 
geht, muß dem Arbeitnehmer erst mal der Wind aus den Segeln genommen 
werden. Wird weiter von Fachkräftemangel geschrieben, könnte der gemeine 
Arbeitnehmer nämlich auf die Idee kommen, mehr Geld zu verlangen. Also: 
Zurückrudern, Fachkräfte gibt's genug bis der Deal mit den Ausländern 
durch ist.

von Florian *. (haribohunter)


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E-Tech Student schrieb:
> Die Idee mit dem Strick und der Giftspritze ist prima.
> Bin bald fertig mit meinem Studium und werde wohl nicht
> unter 1,9 kommen.Muss ich die Spritze eigentlich bezahlen
> oder gibts die dann wenigstens noch auf Staatskosten?

Wenn Du Dir die Spritze selber setzt, bekommst Du eine Desinfektion der 
Einstichstelle und einen Lutscher gratis.
Angebot:

1. Notariell beglaubigte Urkunde freiwillig abzutreten.
2. Kurzes, abschliessendes Gespraech mit dem Priester oder einem 
Psychologen.
3. letzte Mahlzeit.
4. Einwegspritze.
5. Kaliumchlorid, lethale Dosis und ein Betaeubungsmittel.
6. Krematorium in den Niederlanden, sowie ein Verstreuen der Asche im 
Meer.
6. alternativ: Organspende und Beerdigung im Reihengrab (Fichtensarg, 
25Jahre Liegezeit garantiert)

Alles zusammen und die zugehoerigen Serviceleitungen 
(Ueberfuehrung,Blumenschmuck, etc...)in dem
'Happy Death'- Paket fuer bin-doch-nicht-bloede 1999,99Euro.

Bei Interesse, PM an mich.

von Martin (Gast)


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Einige sind echt lustig hier. Kaum gibt es eine "Studie", die das eigene 
Weltbild scheinbar bestätigt, schon ertönt ein erleichtertes Seufzen 
nach dem Motto "...endlich sagt mal jemand die Wahrheit. Und das vom 
arbeitgebernahen DIW, komisch eigentlich." Dabei scheint kaum jemand auf 
die Idee zu kommen, daß auch dieses Machwerk interessengeleitet sein 
könnte.

Meine Interpretation:

Derzeit gibt es KEINEN Fachkräftemangel, da die Beschäftigtenzahlen, wie 
auch in der DIW-Studie aufgeführt, immer noch unter Vorkrisen-Niveau 
liegen und die in der Krise entlassenen Leute wohl kaum alle Seppuku 
begangen haben, also irgendwo Fachkräfte leider arbeitslos "rumsitzen" 
müssen. Das ist m.M.n die aktuelle Situation.

Das derzeitige Geschrei der Unternehmen nach fehlenden Fachkräften ist 
daher eher unter prophylaktischen Aspekten zu betrachten. Schließlich 
würde selbst die neoliberalste Regierung eine gewisse Zeit brauchen, um 
die entsprechenden Gesetze zu verabschieden, die die Schleusen für 
billige MINTS aus Ostgotistan und sonstwo öffnen. Bis sich die 
Wanderungsströme dann tatsächlich in Bewegung setzen dauert dann nochmal 
seine Zeit. Das gleiche gilt für das "Locken ins MINT-Studium", Studium 
anfangen allein reicht nicht, durchgestanden werden muß es auch noch*. 
Wer also in 4-5 Jahren Fachkräftemangel befürchtet fängt am besten 
gestern an, nach Fachkräften zu schreien, damit die Politik ihren lahmen 
Hintern hochbekommt.

Wie passt jetzt dieses DIW-Ding da rein? Wahrscheinlich sehen sich die 
Unternehmen derzeit bei Gehaltsverhandlungen zunehmend mit 
selbstbewussteren  MINTs konfrontiert - schließlich ist ja angeblich 
Fachkräfte-Mangel, wie der Bewerber auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch 
noch kurz vorher in der Zeitung las. Also kann man ja mal ein paar Euro 
mehr fordern. Wenn das jetzt alle machen würden könnte es ja tatsächlich 
für die Unternehmen teurer werden. Also muß eine "Studie" her, die den 
Damen und Herren MINTs ein bißchen die Luft ablässt. Und schwupps, da 
ist sie auch schon.

In diesem Sinne wäre ich vorsichtig, wen oder was einige hier 
beklatschen...

Was kann jetzt jeder Einzelne von uns tun, um zumindest langfristig 
unsere Situation zu verbessern? Simpel: Dem tatsächlichen, zukünftigen 
Fachkräftemangel Vorschub leisten, sei es im persönlichen Gespräch oder 
als Kommentar unter Nachrichtenartikeln. Daher bin ich dazu 
übergegangen, die MINT-Studiengänge in den gar schröcklichsten Farben zu 
malen - viel Mathematik - trockener, theorielastiger Stoff ohne Bezug 
zur späteren Berufsrealität - schlechte Berufsaussichten wegen 
Schweinezyklus etc., etc. pp. Meistens empfehle ich dann ein 
BWL-Studium. ;-) Sollen die sich doch mit Überangebot rumschlagen...

* Kleine Nebenbemerkung: Die Goldgräber, die jetzt MINT nur anfangen 
wegen der angeblich tollen Berufsaussichten erwartet m.M.n eine ziemlich 
böse Überraschung. Unsere Fächer können sehr schnell verdammte 
Liebhaber-Studiengänge sein, Liebhaber im Sinne von: "Man muß es lieben, 
um sich so etwas anzutun."

von Paul (Gast)


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>* Kleine Nebenbemerkung: Die Goldgräber, die jetzt MINT nur anfangen
>wegen der angeblich tollen Berufsaussichten erwartet m.M.n eine ziemlich
>böse Überraschung.

Vor allem werden es Pfeifen, die nur gelernt haben, die Klausur zu 
überstehen. Nur das Berufsleben besteht nicht aus Klausuren...

Man sollte auch genau hinschauen. Wenn es 90 nicht zu besetzende 
Ingenieurstellen im ET-Bereich gibt, nützen 100 arbeitslose 
Bauingenieure und Architekten nichts. Bei den Ärzten ist es ähnlich: Es 
wird von einem Arztmangel geschrieben. Die Wahrheit ist, daß lt. 
Kassenverband ca. 300! Stellen als Allgemeinmediziner (umgangspr. 
Hausarzt) zu besetzen sind. Mangel an Chirurgen, Internisten, Radiologen 
besteht dagegen nicht. Nur, die meisten Studenten wollen nicht Hausarzt 
werden (schon wegen des Mobbings der Fachärzte und der schlechteren 
Bezahlungen nicht). Hinzu kommt das Lohngefälle gen Ost.

Der Studie des DIW ist genausowenige zu trauen, wie der ganzen 
Fachkräftelüge, das ist wohl wahr (hatte ich oben schon mal 
geschrieben).

von J. (Gast)


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>Also muß eine "Studie" her, die den Damen und Herren MINTs
>ein bißchen die Luft ablässt. Und schwupps, da ist sie auch schon.

Sehr interessante Interpretation! Könnte sein. unser Vorteil: Die 
meisten Firmen sind träge und wissen nichts.

>In diesem Sinne wäre ich vorsichtig, wen oder was einige hier
>beklatschen...
Doch, ich finde das gut. So gibt es beide Infos und damit Verwirrung und 
somit immer Firmen, die das eine denken und welche, die das andere 
denken. Man muss nur die richtige Firma finden. Genau, wie Firmen 
bestrebt sind, Bewerber zu finden, die froh sind, was zu haben undn 
ihren Wert nicht kennen :-9

>Dem tatsächlichen, zukünftigen Fachkräftemangel Vorschub leisten,
>sei es im persönlichen Gespräch oder als Kommentar unter
>Nachrichtenartikeln.
Böser aber auch :-)

>Daher bin ich dazu übergegangen, die MINT-Studiengänge in den gar
>schröcklichsten Farben zu malen
Brauchst Du gar nicht. Ich verweise die Leute immer an die aktuellen 
Anfänger, sie mögen sich dort bei denen informieren. Die meisten wissen 
Mieses zu berichten.

Ok, Ich schrecke auch die Leute ab. Allerdings nicht mit miesen 
Hintergedanken, sondern aus Fürsorge um gute Leute, die verheizt werden. 
Und ich nutze dazu nicht etwa überzeichneten Szenarien, sondern plaudere 
einfach aus der Realität. Ich sehe aus nächster Nähe, wie abgebaut wird, 
welche Jobs junge Leute machen müssen und dass sie nur beim 
Dienstleister landen.

Aber, so meine Erfahrung, die meisten sehen das schon selber, wenn sie 
Monster und Stepston durchblättern. Spätestens bei der ersten 
Gehaltsverhandlung sehen sie, wieviel die Firmen WIRKLICH ausgeben 
wollen.

Dann ist Ende der Illusion!

von Ich (Gast)


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Der Streit geht weiter!

Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
Fachkräftemangel
Und es gibt ihn doch
Noch vor wenigen Wochen forderten Wirtschaftsforscher eine 
Nettozuwanderung von 500.000 Menschen, da sonst ein gravierender 
Fachkräftemangel den Wohlstand in Deutschland gefährden könnte. Nun wird 
das Gegenteil verkündet: Jetzt heißt es, dass es keine Indizien für 
einen Mangel an Fachkräften gebe und auch in Zukunft keine Probleme auf 
dem Ingenieurarbeitsmarkt zu erwarten seien. Was stimmt denn nun?

Quelle: 
http://www.iwkoeln.de/Publikationen/IWNachrichten/tabid/123/articleID/30655/Default.aspx

von haribo (Gast)


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Es gibt keinen Mangel.
Das kann sich jeder selber hier ausmahlen.

In der Berufswelt durch alle Branchen werden immer weniger Menschen 
benötigt.
Temporäre Schwankungen gibt es natürlich.

Eines ist indes sicher.
Ausbeutung und Gewinnmaximierung ist angesagt.
Wie, da gibt es unterschiedliche Farben und Methoden.

Das Leben wird nicht einfacher. Es wird härter, da immer mehr geteilt 
werden müßte. Dies der Mensch aber nicht will.

von Wayne (Gast)


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Ich schrieb:

> Quelle:
> http://www.iwkoeln.de/Publikationen/IWNachrichten/...

Was soll man von einem Artikel halten, in dem die Berufsbezeichnung für 
den Gliedmaßen-und-Schädel-gleichzeitig-ringend gesuchten Ingenieur 
nicht Ingenieur, sondern mehrfach "Ingenier" heißt?

Diese Zahlen werden von einem Artikel zum nächsten kopiert, ohne sie zu 
hinterfragen, geschweige denn wissenschaftlich und logisch zu belegen. 
Jeder von uns weiß, dass das alles totaler Quatsch ist. Denn solange 
Dienstleister und Zeitarbeitsfirmen in solchem Ausmaß Ingenieure zu 
Niedriglöhnen "rekrutieren", kann es einen solchen Mangel nicht geben.

Meine Erfahrung ist, dass es derzeit viel zu viele Fachkräfte gibt...

von Fachkraft (Gast)


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Ja, es gibt zu viele. Man kann den Firmen kaum was abhandeln und muss 
andauernd unterbieten.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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