Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LT1363 schwingt stark


von Maddin (Gast)


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Ich hab mit 2 LT1363 einen Verstärker gebaut. Schaltung ist oben 
angehängt. Die Potis zum Offsetabgleich sind (noch) nicht verbaut!!! Die 
entsprechenden Pins liegen offen! Nun zeigt sich folgendes Verhalten.

Lasse ich den Eingang des ersten OPV offen, schwingt der Ausgang von 
-Vcc bis +Vcc mit ca. 1.4MHz. Verbinde ich den Eingang (egal ob vor oder 
hinter dem Eingangs C) mit GND, ändert sich die Frequenz auf 4.2MHz. 
Beide Sachverhalte oben als JPG angehängt. Die beiden OPVs haben 
zusammen eine theoretische Verstärkung von 100. Ziel soll es später 
sein, ein vorher auf gefiltertes Signal (20kHz) zu verstärken.

Was ist die Ursache?
Die offenen Abgleichpins? Habe leider noch keine Möglichkeit diese mit 
dem richtigen Poti zu versehen.
Schlechte Masse? Ist in meinem Layout vielleicht nicht die beste, aber 
ich nutze zu mindestens ne Ground-Plane.

Hab gelesen, dass ein kleiner Widerstand vor der Rückkopplung 
Schwingneigungen vermeiden kann. Kriege ich das Schwingen damit wirklich 
komplett weg?

Nächster Schritt wäre genau dies mal auf nem Steckbrett zu untersuchen. 
Trotzdem wäre ich jetz schonmal über Hinweise und Ratschläge dankbar.

Gruß

Maddin

: Verschoben durch Admin
von Lukas K. (carrotindustries)


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Experimentiere mal mit kleinen Cs (pF-10nF) parallel zu R20 und R22. 
Abblockkondensatoren scheinen auch zu fehlen.
Poste mal noch das Layout dazu.

von Maddin (Gast)


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Luk4s K. schrieb:
> Experimentiere mal mit kleinen Cs (pF-10nF) parallel zu R20 und R22.

Mach ich.

Luk4s K. schrieb:
> Abblockkondensatoren scheinen auch zu fehlen.

Nene sind vorhanden. Jeweils 100nF für jeden Versorgungspin auf Masse.

von Klaus D. (kolisson)


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Die Frage ist ja, welche Zielbandbreite gesucht wird.
Das ist ja ein sehr fixer OPV.

Gruss Klaus

von Maddin (Gast)


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Hier mal das Layout. Habe Beschriftungen eingeführt. Des Weiteren ist 
mir aufgefallen, dass der GND Pin des oberen OPV nicht direkt mit der 
mittleren Massefläche verbunden ist sondern einmal um das ganze Board 
läuft. Deshalb habe ich an dieser Stelle bereits eine zusätzliche 
Verbindung hergestellt.

Ja der OPV ist wirklich schnell. Ich hoffe das bricht mir nicht die 
Beine. Aktuelle will ich nur 20kHz verstärken. Jedoch wäre es nicht 
schlecht wenn nach oben ein bischen Reserve bleibt (ca. 40kHz) und die 
OPV nicht schon gleich bei 21kHz in die Knie gehen.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Die Massefläche, die eine sein sollte ist keine, seh dir doch mal an, 
über was für einen mikroskopischen Steg der obere Opamp angebunden ist. 
Viel bringt deine zusätzliche Verbindung da auch nicht.
Der untere +15V bringt bei seiner momentanen Masseanbindung fast nichts.

von Maddin (Gast)


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Mein Puls steigt...

Auf was man nich alles achten muss. Aber klar. Wie hieß es? Sternförmige 
Masseverbindungen? Heißt also möglichst alle GND-Pins der C´s und OPV 
auf eine zusammenhängende Massefläche ziehen? Aber das geht doch in der 
Realität so gut wie nie..!? Sind ja noch andere ICs drauf, dann haben 
die wieder ne schlechte Masse.? Mannoman, nagut. Muss eben das beste 
draus gemacht werden. Vielleicht is noch Zeit für ne neue Version.

Aber:
Is das der Grund für das Schwingen? Bzw. kann es sein? Ich sollte 
vielleicht ersteinmal mit den C´s rumspielen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Der Kondensator an den +15V bringt aber auch nicht viel. Leg ihn über 
den Ausgang drüber.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Mit ner doppelseitigen Platine und VIAs/Dukos ist das Problem einfachst 
in den Griff zu bekommen. Wenn es ein Einzelstück werden soll, dann 
würde ich auf eine geätzte Platine verzichten und es so machen, wie Jim 
Willams es macht: 
http://www.linear.com/pc/downloadDocument.do?navId=H0,C1,C1154,C1009,C1028,P1219,D4138
Seite 102ff
Den Rest der Appnote ist auch sehr empfehlenswert
Diese Methode hat sich bei mir auch mehrfach bewährt.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Maddin schrieb:
> Ich sollte vielleicht ersteinmal mit den C´s rumspielen.

Würde ich auch tun. Ein Kondensator ist ja schnell huckepack über den
Widerstand gelötet. Da du — gemessen an der Bandbreite des Opamp —
relativ hochohmige Widerstände benutzt, machen sich Leitungs- und
Eingangskapazitäten des Opamps schon deutlich bemerkbar. Die benötigte
Parallelkapazität liegt in der Größenordnung von 1pF. Da du aber bei
Weitem nicht die volle Bandbreite brauchst, ist es auch kein Fehler, den
Kondensator ein gutes Stück überzudimensionieren. Da dadurch der Opamp
künstlich ausgebremst wird, sind auch die Layoutaspekte nicht mehr ganz
so kritisch.

Im Datenblatt stehen unter "Layout and Passive Components" ein paar
Informationen dazu.

von Maddin (Gast)


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Yalu X. schrieb:
> Würde ich auch tun. Ein Kondensator ist ja schnell huckepack über den
> Widerstand gelötet. Da du — gemessen an der Bandbreite des Opamp —
> relativ hochohmige Widerstände benutzt, machen sich Leitungs- und
> Eingangskapazitäten des Opamps schon deutlich bemerkbar. Die benötigte
> Parallelkapazität liegt in der Größenordnung von 1pF. Da du aber bei
> Weitem nicht die volle Bandbreite brauchst, ist es auch kein Fehler, den
> Kondensator ein gutes Stück überzudimensionieren. Da dadurch der Opamp
> künstlich ausgebremst wird, sind auch die Layoutaspekte nicht mehr ganz
> so kritisch.
>
> Im Datenblatt stehen unter "Layout and Passive Components" ein paar
> Informationen dazu.

Vielen Dank für diese Erklärung. Jetzt ist mir auch klar, inwiefern ich 
was mit den C´s bewirke. Vielleicht bekomm ich auch noch langsameren OPV 
gleichen Typs ran. Ich werde berichten.

von Jens G. (jensig)


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Abblock-C'S so na wie möglich am IC platzieren. Mit "nah" meine ich 
nicht einfach nur örtliche Nähe, sondern elektrisch kurze Strippen. Der 
einzige C, der sinnvoll angeordnet ist, ist am unteren IC am -15V 
Anschluß. Also jeweils beide C's (+ und -) auf Masse in der nähe des 
nichtrinvertierenden Anschluß (Pin 3) einklinken. Bei deiner Platine 
sind die fast alle nur über lange Massewege miteinander verbunden (pro 
IC)

von Maddin (Gast)


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Verstehe, die Masche IC-Versrogungspin -> "positiver" C-Pin -> 
"negativer" C-Pin -> IC-Massepin/nichtinvt. Eingang muss klein in der 
Fläche sein?!

von Lukas K. (carrotindustries)


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Maddin schrieb:
> Verstehe, die Masche IC-Versrogungspin -> "positiver" C-Pin ->
> "negativer" C-Pin -> IC-Massepin/nichtinvt. Eingang muss klein in der
> Fläche sein?!

http://www.lothar-miller.de/s9y/categories/14-Entkopplung

von Maddin (Gast)


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Aus Fehlern lernt man. 2ter Versuch. Wohl besser oder?

vielleicht is ja noch jemand wach ;)

Gruß

Maddin

von Maddin (Gast)


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Ich vergaß:

Die Pfeile kennzeichnen den Weg AUS der Quelle.
Diesmal ist eine Groundplane auf der Bottom Seite vorhanden. Nur 
vereinzelnt liegen dort auch Leiterbahnen, wie z.B. im letzten Bild ein 
Teil der +15V und -15V.

von Maddin (Gast)


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Geilo.

Zuerst habe ich 15pF parallel zu beiden Rückkopplungswiderständen 
probiert. Siehe da, Amplitude des Schwingens hat sich deutlich auf ca 
800mV reduziert. Da geht noch mehr dacht ich. Also aus 15pF mal 47pF 
gemacht und schon waren es nur noch 10mV. Frequenz in diesem Fall bei 
ca. 140kHz. Dabei sollte ich es belassen, da diese sowieso rausgefiltert 
werden.

Very cool, wie einfach das doch war... Dank euch. ;)

Zu meinem Layout könnt ihr aber trotzdem noch was sagen, wenn hier 
wieder mehr los ist :)

Gruß

Maddin

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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> Zuerst habe ich 15pF parallel zu beiden Rückkopplungswiderständen
> probiert. Siehe da, Amplitude des Schwingens hat sich deutlich auf ca
> 800mV reduziert.

Hmm, ich hätte eigentlich erwartet, dass die Schwingung schon mit
weniger pF komplett verschwinden.

Nur um sicher zu gehen: Du hast jeweils einen Kondensator parallel zu
den beiden 120kΩ- bzw. 240kΩ-Widerständen geschaltet? Wenn es dann bei
konstanter Eingangsspannung immer noch Dauerschwingungen gibt, scheinen
da noch irgendwelche zusätzlichen parasitären Elemente zu existieren,
von denen wir bisher nichts wissen. Ein schnell abklingendes Überschwin-
gen bei einem angelegten Rechtecksignal würde ich gerade noch als plau-
sibel betrachten, aber bei dir sieht es ja viel schlimmer aus.

> Zu meinem Layout könnt ihr aber trotzdem noch was sagen, wenn hier
> wieder mehr los ist :)

Die Anordnung der Blockkondensatoren und der Masseflächen sieht jetzt
viel besser aus. Prinzipiell könntest du den Kondensator links oben
(-15V) an die gleiche Masse-"Halbinsel" schalten, an der auch schon der
Kondensator rechts oben (+15V) hängt. Zusätzlich können die beiden
Kondensatoren für +15V noch etwas näher an die ICs geschoben werden,
Platz dafür ist ja vorhanden.

von Jens G. (jensig)


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>Zuerst habe ich 15pF parallel zu beiden Rückkopplungswiderständen
>probiert. Siehe da, Amplitude des Schwingens hat sich deutlich auf ca
>800mV reduziert. Da geht noch mehr dacht ich. Also aus 15pF mal 47pF
>gemacht und schon waren es nur noch 10mV. Frequenz in diesem Fall bei
>ca. 140kHz. Dabei sollte ich es belassen, da diese sowieso rausgefiltert
>werden.

Da ich immer noch vermute, daß die Schwingungen von der schlechten 
Abblockung kommen, und nicht von irgendwelchen "normalen" 
Rückkopplungsgeschichten vom Ausgang auf den inv. Eingang, denke ich 
mal, daß Du diese "Lösung" nicht wirklich anwenden solltest. Denn wenn 
sich mit steigender C-Größe selbst bei 47p die Amplidute nicht auf 0 
reduzieren läßt, ist anzunehmen, daß es eher die Abblock-C sind, die 
unglücklich platziert sind/waren.
Ich würde also an Deiner Stelle die neue Platine benutzen, wo die C's 
schon ganz gut platziert sind.
Zusätzlich noch die Masse unter den invertierenden Eingängen (Pin 2) 
aussparen (damit keine zu großen parasitären C's dort rumlungern), und 
zusätzlich die R's, die an Pin2 gehen, möglichst auch dicht an den IC 
ran, damit aufgrund kürzerer Leitungslänge an Pin 2 ebenfalls die 
parasitären C's reduziert werden. Alles Cu, was an Pin2 direkt dran ist, 
sollte möglichst kleine Fläche haben. Den R unten rechts neben dem 
unteren IC würde ich als 90° drehen, und soweit wie möglich an den IC 
ransetzen (deselbe dann auch oben beim anderen IC).
Eigentlich ist es auch vorteilhaft, die Ausgangsleitungen, die direkt an 
den Ausgangspins 6 liegen, ohne Masse von hinten zu machen - aber ich 
denke, bei einem 70MHz ist das vielleicht noch nicht so kritisch.
Und ich denke, es ist eine schlechte Idee, Ein- und Ausgang auf dieselbe 
Steckerleiste unmittelbar nebeneinander zu setzen. Schließlich hast Du 
ja 100-fache Verstärkung, so daß bereits kleines Streukapazitäten zw. 
Ein/Ausgang zu Oszillationen führen können. Wenn schon beide 
zusammengeführt werden sollen, dann noch mindestens eine Masseleitung 
dazwischen vorsehen

von Maddin (Gast)


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Also.

Ja ich bin dabei das von euch erwähnte nun konsequent für die ganze 
Platine anzuwenden. Ich hoffe ich kann nocheinmal eine fertigen lassen. 
Bis dahin muss ich jedoch mit dem was ich habe sicherstellen, dass keine 
Fehler in der Funktionsweise der Schaltung sind.

Habe das mal ausprobiert mit den freigestellten Masseflächen auf der 
Bottomseite. Siehe oben beide Lagen.

Dann habe ich mich mal rangesetzt und die Verstärkerstufen mit den 
parallelen 47pF untersucht. Also Frequenzgang und Phasengang 
aufgenommen. Und man siehe die 47pF waren wirklich zu viel des Guten. 
Der 3dB Punkt bzw. die Grenzfrequenz hat sich auf ca. 6kHz verringert. 
Das geht mal garnicht, wenn ich 20kHz verstärken will.

Dann ist mir noch etwas aufgefallen. Die beiden OPVß´s werden ganz schön 
warm. Anfangs habe ich nur leicht Wärme gespürt, als ich später den 
Eingang mal offen ließ, waren die ganz schön heiß. Ist das Normal bei so 
dicken/schnellen OPV´s. Nun gut die brauchen ja jeweils schon ca 8mA bei 
+-15V. Sind dann schon 240mW ohne Last. Aber OPV´s kühlen? Wer macht 
denn sowas? Macht mir bissal Angst.


Gruß und schönen Abend

Maddin

von Jens G. (jensig)


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Warum sollen 240mA Angst machen? Ist doch noch voll im Rahmen (im 
Datenblatt wird auch dieses Thema angesprochen - brauchst nur mal 
durchlesen, was die max. Verlustleistung so angeht).
Achja - es hilft der Stabilität auch, wenn die R's zur 
Verstärkungseinstellung nicht zu hochohmig werden. Wird um so 
kritischer, je höher die GBW des OPV ist. 120/140kOhm sind also nicht 
mehr als so ideal zu betrachen. Ich würde schon zu nur noch einem 
Zehntel neigen, sofern der Eingang so niedrig werden darf.

von Maddin (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Warum sollen 240mA Angst machen? Ist doch noch voll im Rahmen (im
> Datenblatt wird auch dieses Thema angesprochen - brauchst nur mal
> durchlesen, was die max. Verlustleistung so angeht).

Ja schon klar, ich bezweifel auch nicht, dass die Verlustleistung im 
zulässigen Rahmen bleiben. Nur, das heißt ja nicht, dass ein Bauteil 
nicht den Hitzetod sterben kann. Durch 1A Transis im To-92 kann ich auch 
1A schicken, aber ob der das ohne Kühlung überlebt... Wer weiß.

Jens G. schrieb:
> Achja - es hilft der Stabilität auch, wenn die R's zur
> Verstärkungseinstellung nicht zu hochohmig werden. Wird um so
> kritischer, je höher die GBW des OPV ist. 120/140kOhm sind also nicht
> mehr als so ideal zu betrachen. Ich würde schon zu nur noch einem
> Zehntel neigen, sofern der Eingang so niedrig werden darf.

Ja werde ich unter Berücksichtung des Eingangswiderstandes anpassen.

von Jens G. (jensig)


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Sorry - meinte natürlich 240mW (nicht mA).
Aber egal - ob ein 1A Transis im To-92 verglüht, hängt nicht einfach vom 
Strom ab, sondern eben dessen Verlustleistung, die er gerade umsetzt. 
Wenn der TO-92 nur im Schaltbetrieb arbeitet, dann ist das eine Ampere 
auch egal, und heizt nicht so sehr, wie im analogen bereich.

von Maddin (Gast)


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Ich wollte auch nur sagen, dass auch wenn man die Spezifikation im 
Datenblatt nicht überschreitet das Bauteil kaputt geht, weil man zB. die 
Wärmeleitfähigkeit des Gehäuses nicht beachtet hat.

von Jens G. (jensig)


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Die Wäremleitfähigkeit (oder üblicher Wärmewiderstand) ist Teil der 
Spezifikatio im DB. Und damit kannst Du ausrechnen, daß Du mit den 240mW 
deutlich vom Maximum entfernt bist. Erst so bei 400/500mW wirds langsam 
kritisch, je nach Platine, die ja auch kühlt über die Pins.

von Maddin (Gast)


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Ich möchte dieses Thema einmal weiterführen, da das Problem mit dem 
Schwingenden LT1363 immer noch nicht ganz behoben wurde. (Nein ich habe 
nicht durchgängig daran gearbeitet)

Ich habe ein neues Layout verwendet. im Prinzip wie die letzten 
Layoutbilder.

Mein Messpfad sieht folgendermaßen aus: Instr.Amp (A=100) -> 2x Bandpass 
(f=20khz, Q=3) -> 2x Verstärkung mit LT1363 mit A=100
Gesamtverstärkung für 20kHz Komponenten = 40.000

Messungen ergaben: Auf der Betriebsspannung (+-10V) sind im Abstand von 
1/11kHz kleine Pulse mit anschließendem Einschwingverhalten (ca. halbe 
Si-Fkt). FFT Spektrum zeigt Peaks bei vielfachen von 11kHz mit 
steigendem Pegel bis in MHz Bereich. Diese Puls sind auch im 
Ausgangssignal der ersten Stufe enthalten. 2x11Khz liegen im 
Durchlassbereich des Bandpasses und werden deshalb auch schön mit ca. 
40000 verstärkt. Macht am Ausgang eine Amplitude von 500mV. Das 
Nutzsignal ist so nicht verwendbar.

Zuerst dachte ich es liegt wieder am LT1363. Dann habe ich den Eingang 
dessen mal mit GND kurzgeschlossen und an dessen Ausgang zeigen sich 
dann die Störimpulse mit Amplitude von ca. 1.5V. Dieses Signal ist sehr 
sauber. Ich gehe also davon aus, dass dieser auch stabil läuft und das 
besagte Schwingen von oben behoben ist. Lasse ich den Eingang offen, 
zeigen sich am Ausgang sogut wie keine Störungen. Sie Störimpule kommen 
also von außen und

Woher weiß ich also woher die Störung kommen? Man könnte denken sie sind 
in der Masse (weil sich ja bei Eingangskurzschluss erwähntes Verhalten 
zeigt). Wie kommen sie dann aber auf die Versorgungspannungen? Oder 
kommen sie aus der Versorgungspannung und übertragen sich verstärkt auf 
den Ausgang?

Zeitweise ging ich davon aus sie kommen von "außen". Ich verwende ein 
Netzteil ohne zusätzlich Filter usw. Einen LC Filter (fg=5kHZ) mit L und 
C aus der Kramkiste habe ich ausprobiert, verschlechtern aber besagtes 
Verhalten nur.

Die Störimpulse sind unabhängig von der Größe der Versorgungsspannung.

Bei allen verwendeten OPVs habe ich Strikt darauf geachtet, EntkoppelCs 
richtig zu positionieren. Das ich jedoch keine weiteren stabilisierung 
habe (und nun auch nur über einlöten in die Zuleitung realisieren kann) 
macht mir Sorgen.

Was könnte ich nun tun? Ich habe schon darüber nachgedacht, dickere C´s 
(Elkos) an kritischen Stellen (überall??) über die 100nF Entkoppel-C´s 
zu löten. Hatte bis dato aber noch keine zur Hand. Würden es auch diese 
Standard SMD Keramiks tun?

Ich weiß, dass sind alles spärliche Informationen, ich möchte jedoch 
ungern mein Layout posten. Vielleicht reichen die Informationen auch. 
Ich suche nur Anregungen, Kritiken und Hinweise auf typische 
Problemfelder.

von Ulirch (Gast)


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Bei einer so hohen Verstärkung muss man vor allem für die ersten Stufen 
eine saubere Versorgungsspannung haben. Bei 11 kHz kommt man kaum um 
einen größeren Kondensator oder Elko herum. Das könnten ggf. auch 47 µF 
als Vielschicht Keramik sein - es muss kein Elko sein. Die Leitungen zum 
Elko dürfen auch etwas länger sein, notfalls auch erstmal mit ein paar 
cm Kabel.
Beim Elko reichen 1 oder 2 Stück - wichtig ist hier ggf. der Punkt wo 
die Verbindung zur Signal Masse ist.

Wenn das Signal bei Eingang auf GND da ist, ist das Signal auf der 
Massefläche.  Das können z.B. die Ströme durch die 
Entkoppelkondensatoren sein, die in die Massefläche einkoppeln.

Ein Problem könnte auch sein das am OP Ausgang einfach zu viel Kapazität 
dran hängt. Bei mehr als etwa 50 pF lieber einen Widerstand als 
Isolierung dazwischen.

11 kHz sind schon eine etwas ungewöhnliche Frequenz. Das könnte 
eventuell von einer Energiesparlampe kommt, oder ggf. von einem 
Schaltnetzteil, dass nicht ganz stabil in der Regelung ist, oder im fast 
Leerlauf.

von Maddin (Gast)


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Ulirch schrieb:
> Beim Elko reichen 1 oder 2 Stück - wichtig ist hier ggf. der Punkt wo
> die Verbindung zur Signal Masse ist.

Meinst du Signal-Masse (masse vom Signal) oder das Signal Masse. Bei 
letzterem würde ich den Elko einfach möglichst nahe den Entkoppel C´s 
packen.

Ulirch schrieb:
> Ein Problem könnte auch sein das am OP Ausgang einfach zu viel Kapazität
> dran hängt. Bei mehr als etwa 50 pF lieber einen Widerstand als
> Isolierung dazwischen.

Meinst du damit einen Serienwiderstand in den Ausgangspfad um 
Rückkopplunsstrom zu verringern? Jetzt natürlich schlecht machbar, da 
schon Leiterplatte fertig.
Wie hier bereits Forenmitglieder gepostet haben, habe ich unten den 
Ausgängen der empfindlichen OPs (LT1028 und LT1363) die Massefläche auf 
der Bottom Seite ausgespart. Die Leitungen nicht zu dick usw.

Ulirch schrieb:
> 11 kHz sind schon eine etwas ungewöhnliche Frequenz. Das könnte
> eventuell von einer Energiesparlampe kommt, oder ggf. von einem
> Schaltnetzteil, dass nicht ganz stabil in der Regelung ist, oder im fast
> Leerlauf.

Ich dachte auch zuerst die Impulse kommen von außen. Habe in 
unterschiedlichen Laboren/Gebäuden mit unterschiedlichem Netzteil 
gemessen. Nur Oszi war das gleiche. Ich schätze die Störungen werden von 
meiner Baugruppe erzeugt/verursacht.

Ich habe ein PWW auf meiner Platine. Periode 1kHz. Passt aber nicht zum 
Zeitverlauf der Impulse und nicht zum FFT Bild. Man sieht das PWM zwar 
auf der Versorgung, aber eben viel seltener als die Impulse.

von Ulirch (Gast)


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Lange Leitungen (z.B. 10 cm) zum Elko sind kein Problem. Das Problem wie 
bei den anderen Entkoppelkandensatoren auch der Strom der über die 
Kondensatoren ggf. in die Masseleitung eingekoppelt wird. Deshalb ist es 
ggf. nötig eine seperate Masse für die Signale und für die Versorgung zu 
habe. Die Kondensatoren gehören zur Versorgung.  Für den ersten Test 
würde ich die Elkos ruhig über Kabel extern anlöten - die beiden Elkos 
für die pos. und neg. Spannung schon extern verbinden. Wo die Masse dann 
am besten hinkommt muss man ggf. probieren - das hängt vom gesamten 
Layout ab, nicht nur dem Teil lokal um die OPs.

Der Serienwiderstand hinter dem OP ist dazu da damit sich durch eine 
Kapazitive Last keine wesentlichen Phasenverschiebungen ergeben. Das 
könnte ggf. zu HF Schwingungen führen. Für die 11 kHz Störungen ist das 
eher nebensächlich. Der Widerstand kommt hinter die ganze Schaltung mit 
den OP incl. Rückkopplung. Wenn der Widerstand stört muss man ggf. die 
Schaltung anpassen.

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