Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik TTL auf LWL, Treiber/Schaltung


von Till H. (mohman)


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Hallo zusammen,

ich bin auf der Suche nach Informationen, wie man ein TTL-Signal auf 
Lichtwellenleiter bringen kann.
Gibts es gängige Treiber/Schaltungen die hierfür zum Einsatz kommen ?
Hat jemand schon Erfahrungen auf dem Gebiet und kann mir weiterhelfen ?

MfG

von Falk B. (falk)


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@  Till H. (mohman)

>ich bin auf der Suche nach Informationen, wie man ein TTL-Signal auf
>Lichtwellenleiter bringen kann.

Da gibt es viele.

>Gibts es gängige Treiber/Schaltungen die hierfür zum Einsatz kommen ?

Ja.

>Hat jemand schon Erfahrungen auf dem Gebiet und kann mir weiterhelfen ?

Ein wenig. Sag uns aber erstmal was du insgesamt machen willst, dann 
kann man dir sinnvoll helfen. Siehe Netiquette.

MfG
Falk

von Reinhard Kern (Gast)


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Till H. schrieb:
> ich bin auf der Suche nach Informationen, wie man ein TTL-Signal auf
> Lichtwellenleiter bringen kann.

Hallo,

das geht von einfachen Plastik-LWL mit 10 kbit/s Bandbreite bis zu 
Transatlantik-Fasern mit Terahertz. Wieviel darf's denn sein?

Bei Frequenzen im GHz-Bereich solltest du nicht versuchen, selbst 
Treiber zu basteln, schon garnicht mit TTL. Oder hast du zufällig ein 
GHz-Oszilloskop?

Gruss Reinhard

von Till H. (mohman)


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>Falk Brunner schrieb:
>Sag uns aber erstmal was du insgesamt machen willst, dann
> kann man dir sinnvoll helfen. Siehe Netiquette.

Danke für die Info, werds mir zu herzen nehmen ;)

Ich bin Erstsemester in Bereich Elektrotechnik und soll unter anderem 
eine kleine Präsentation darüber halten, wie es grundsätzlich möglich 
ist, ein elektrisches Signal(TTL) in Licht umzuwandeln und über ein 
Träger zu versenden.

Es soll kein Versuchsaufbau werden. Ich habe ein wenig im Internet 
recherchiert und bin öfters darauf gestoßen, das es für sowas fertige 
Treiber gibt.

Wie ich jetzt weiß, ist die Umsetzung abhängig von der 
Übertragungsgeschwindigkeit ;)
Hat jemand allgemeine Informationen, wie sowas zubewätigen ist ?
Evt ein kleines Bsp ?

MfG
Till

von MoritzS (Gast)


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Lol, schon lustig, immer diese Referatsthemen mit messerscharf 
abgegrenzten Themen.

Also im einfachsten Fall: IR-Diode am einen Ende, Fototransistor am 
anderen Ende.

Wenn das nicht mehr funktioniert, muss man sich genauer Gedanken machen: 
Welches Lichtspektrum benutze ich eigentlich? Um der Impulsverbreiterung 
(Streuung, Dispersion) entgegenzuwirken, möglichst spektral schmale 
Lichtquellen (Laser) nutzen. Dann sind auch pro Faser mehrere Kanäle 
möglich (verschiedene Frequenzen). Erschwerend kommt die 
Cutoffwellenlänge/-frequenz hinzu (Wikipedia: Grenzfrequenz im 
Hohlleiter)

Man unterscheidet zwischen der
* Stufenindexfaser (Monomode) Dicke n1=2-10um, Dicke n2=100-150um,
* der Stufenindexfaser (Multimode) Dicke n1=50-100um, Dicke n2 nur wenig 
mehr
* und der Gradientenfaser (Übergang zwischen n1 und n2 bei 50-100um),

Material SiO2, hat bei 1200-1600nm ein Dämpfungsminimum.

für LANs meistens Gradientenindex
für WANs meistens Monomode (Dispersionsminderung), nur die beiden 
orthogonalen LP01-Moden sind hier ausbreitungsfähig.

Strukturparameter für Monomode: w = (2pi/lamdba)  a  sqrt(n1^2 - n2^2) 
muss < 2,405, da für w > 2,405 auch höhere Moden ausbreitungsfähig sind. 
(a = Kernradius).

Außerdem gibt es auch bei monochromatischem Licht eine 
Impulsverbreiterung beim Übertragen des Gauß-Impulses.

Stand der Technik:
Lucent: 160 Wellenlängen mit je 40Gbit/s (>Tbit/s)
Siemens: 7.04TBit/s

Quelle? Mein EMF-Skript

Obwohl das alles für dich sicherlich erstmal böhmische Dörfer sind, 
wirst du mit Googeln von jedem unbekannten Begriff sicherlich recht weit 
kommen. Es geht ja beim Referat nicht darum, die Wellenausbreitung in 
dielektrischen Hohlleitern komplett verstanden zu haben.

von Stephan (Gast)


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Hi,

ich dacht ich könnt mal meine persönliche Erfahrung mit einbringen.

Mein letztes Projekt bestand darin, eine galvanisch getrennte Verbindung 
von nem UART herzustellen.

Was da sehr simpel zu bewerkstelligen war, war ein Aufbau mit den 
TORX/TX 173 Receive/Transmit Bausteinen mit Toslink Steckverbindern.
Funktioniert als wär EMV selbstverfreilich^^

Für mehr Infos stehe gerne zur Verfügung!!


Gruß
Stephan

von Till H. (mohman)


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Ich Danke Euch erstmal für die schnellen Antworten :)

@MoritzS: das geht ja schon sehr ins Detail^^ Diese Infos sind auf 
jedenfall nicht außer acht zu lassen!Ich muss nochmal genau klären, wie 
detailliert ich das erarbeiten soll. Aber grundlegend die IR-Diode und 
einen Foto-Tranistor war mir auch schon in den Sinn gekommen.

Evt könnte man ja mehrere Bsp. bringen, um auf Stephans Aufbau zu 
kommen.
@Stephan: deine Lösung klingt sehr kompakt.Kannst du mir evt einen paar 
Infos, die du evt für dein Projekt gesammelt hast, zukommen lassen ?
Gibt es bei den "TORX/TX 173" etwas zu beachten ?

MfG

Till

von Stephan (Gast)


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Hmm,

Da gibt es eigentlich nicht allzu viel zu beachten:

Übertragungsbandbreite ist laut Datenblatt von (echtem) DC bis 3Mb/s. 
Wenn man das Tastverhältnis noch sauber hält, kann man angeblich bis zu 
6Mb/s rausschinden. Ausprobiert hab ichs nur mit UART, also um die 
11,5kHz (Nyquist). Kabellängen waren 3-10m. Die Peripherie hab ich nach 
Datenblatt drangehängt, und dann läuft der Spaß auch stabil auf 5V. 
Ansonsten war die Geschichte ziemlich nach Plug&Play aufbaubar. Wobei 
man natürlich sagen kann, dass ich mit meiner popligen Frequenz bei 
weitem noch nicht am Limit war.

So ist halt die Sache echt fettfingerfreundlich, wenn man es wirklich 
schaffen sollte mal auf den blanken Leiter zu fassen, reicht oft schon 
ein bisschen Alkohol. Natürlich ist dann die numerische Aperatur nicht 
mehr ganz so fit, aber das interessiert bei POF unter 10m eh kaum 
jemanden.

Eagle lib hab ich allerdings keine dazu gefunden. Muss man evtl. selber 
stricken.

Noch etwas, die Geschichte ist in der Preisregion natürlich simplex 
aufgebaut.

Achja, die Teile gibts bei der Angelika.
Gruß
Stephan

von Jobst M. (jobstens-de)


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Till H. schrieb:
> Gibt es bei den "TORX/TX 173" etwas zu beachten ?

Hmmm ... eigentlich nicht.

TTL rein, Licht raus. (TOTX)
Licht rein, TTL raus. (TORX)

Wenn Dir die zu lahm sind, kannst Du auch die 179er nehmen.


Gruß

Jobst

von Till (Gast)


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Ich danke euch allen schonmal für Eure Hilfe :) Werde mich morgen mal 
genauer mit "TORX/TX 173" beschäftigen.
Bis dahin wünsch ich schonmal ein paar schöne Vorweihnachtstage.

MfG
Till

von Reinhard Kern (Gast)


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Till H. schrieb:
> eine kleine Präsentation darüber halten, wie es grundsätzlich möglich
> ist, ein elektrisches Signal(TTL) in Licht umzuwandeln und über ein
> Träger zu versenden.
> Es soll kein Versuchsaufbau werden.

Hallo Till,

wenn das heissen soll, du googelst bloss ein bischen rum, musst aber nix 
konkret zusammenbauen, was auch funktioniert (hab ich jetzt von 
Studenten schon öfters so gelesen) - dann steht dir nach dem Studium ein 
harter Realitätsschock bevor.

Naja, vielleicht wird ja bis dahin jede Elektronik nur noch simuliert, 
aber dann könnte man auch auf die Idee kommen, nur noch virtuelle 
Ingenieure zu beschäftigen.

Gruss Reinhard

von Till (Gast)


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@Reinhard Kern: Danke für die Vorwahnung aber wie gesagt, ich bin 
Erstsemester und ich werde den entsprechenden Praxis-part sicherlich 
noch bekommen! Ist auch sehr abhängig davon, welche Vertiefungsrichting 
ich einschalgen werde.

Ich glaube das Projekt ziehlt jetzt mehr oder weniger darauf ab,den 
Bereich etws genauer kennen zu lernen und Präsentationstechniken zu 
üben.

MfG

Till

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