Hallo, ich möchte ein 20kHz Signal von 20mV auf 10V verstärken. Die Signalform kann Rechteck oder Sinus sein. Bisher im Einsatz ist der LM6134, welcher jedoch die Flanken unschön verschleift und eine Phasendrehung um 25° verursacht. Es ist wichtig, die Phase möglichst unverändert zu belassen. Der OP sollte min. 5mA, besser 10mA treiben können und als Quad OP mit Standardbelegung verfügbar sein. Gibt es irgendwelche Empfehlungen für diesen Einsatz? Besten Gruß Daniel
Was haben denn Suchen bei den Herstellern ergeben ? Nach welchen Parameter werten wurde denn gesucht ? Kritische Werte hier sind die GBW mit 500 x 20k = 10MHz und die Anstiegsgeschwindigkeit mit > 3V/us, beide Sinus, fuer Rechteck braucht man von Beidem mehr.
>ich möchte ein 20kHz Signal von 20mV auf 10V verstärken. Die Signalform >kann Rechteck oder Sinus sein. Bisher im Einsatz ist der LM6134, welcher >jedoch die Flanken unschön verschleift und eine Phasendrehung um 25° >verursacht. Dann verlangst du wohl zuviel Verstärkung von ihm. Teile die Verstärkung auf vier oder mehr Stufen auf. Mit V=5 pro Stufe sieht die Geschichte schon ganz anders aus. Kai Klaas
Und wenn Rechteck ausreicht, nimmt man einen schnelleren Komparator. Selbst der gute, alte LM339 macht das spielend mit. 20kHz->50us. Der LM339 hat um die 1us Verzögerungszeit, sprich hier ~2%. MFG Falk
Ich habe für schnelle und saubere Anwendungen den AD823 im einsatz. Ist zwar teuer, aber sein geld wert! Gruß
Hallo, die 10MHz habe ich bedacht, aber der 6134 ist trotzdem eine Größenordnung zu langsam. Das Problem ist, dass es wenige R2R-OPs mit 12V gibt. Zumindest auf 1V genau müsste ich die Rails schon erreichen. Den LM339 habe ich auch im Einsatz, aber an einer stelle sitzt ein Verstärker, bei dem ein OP als Komparator dient. Ein Redesign möchte ich dabei nicht machen, daher suche ich einen guten OP. Messtechnisch ergibt sich sowohl bei Verstärkereinsatz als auch bei komparatoreinsatz eine erhebliche Verzögerung von mehreren µs.
Je nachdem, wie rechteckig das Rechteck am Ausgang erscheinen soll, brauchst du einen Opamp mit 50MHz oder darüber. Die Auswahl bei schnel- len Rail-to-Rail-Opamps mit 12V ist nicht groß, aber auch nicht null. Mit 12,6V maximaler Versorgungsspannung findet man schon ein paar Typen. Man muss dann eben auf ausreichende Qualität der Spannungsversorgung achten. Der LT6232 (vierfach mit Standardbelegung plus 2 NC-Pins, Rail-to-Rail, 12,6V, 215MHz) wäre schon ein recht schnelles Exemplar. Langsamere gibt es aber auch, auch von anderen Herstellern.
>Ein Redesign möchte ich dabei nicht machen, daher suche ich einen guten >OP. Was heißt Redesign?? Du hast doch noch gar kein funktionierendes Design, wenn ich dich richtig verstanden habe. Du hast lediglich etwas ausspobiert, was nicht funktionert, oder? Und jetzt willst du diese Fehlkonstruktion mit einem magischen OPamp retten, der ein 20kHz Rechteck ohne Phasenfehler um den Faktor 500 verstärken soll??? Also schön, rechnen wir mal: Für ein 20kHz Rechteck mußt du mindestens noch 200kHz verstärken können. 200kHz x 500 = 100MHz. Jetzt noch eine Verstärkungsreserve von 10 ergibt eine Leerlaufbandbreite von 1GHz... Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: > Was heißt Redesign?? Du hast doch noch gar kein funktionierendes Design, > wenn ich dich richtig verstanden habe. Falsch, er hat schon ein funktionierendes Design aber was dabei rum kommt gefällt ihm nicht: Daniel S schrieb: > Bisher im Einsatz ist der LM6134, welcher > jedoch die Flanken unschön verschleift und eine Phasendrehung um 25° > verursacht. ;)
Die Anwendung ist ein Strom-Meßverstärker in einem Frequenzumrichter. Die zu messenden Ströme liegen bei max. 25Ass und min. möglichst nahe bei 0Ass. Die Frequenz ist ca. 5kHz...30kHz. Ein mit +/-15V versorgter LEM Wandler nimmt den Strom auf und wird ausgangsseitig mit einer ohmschen Bürde belastet. Eine Op-Schaltung wandelt dann den Spannungsbereich +/-3,75V an der Bürde auf einen Pegel von 1...11V um. Außerdem ist ein Rechteckausgang zur Phasenerkennung erforderlich. Die virtuelle Masse ist auf 6V definiert bei einer Versorgung des OPs mit 12V. Hierzu kommen 2 OPs zum Einsatz: -1x Subtrahierer zur Skalierung +/-3,75V auf 1...11V -1x Komparator zur Nullpunktdetektion. Zusammen mit 2 weiteren Verstärkungen kommt ein 4-fach OP zum Einsatz. Grundsätzlich funktioniert die Sache bei 10kHz sehr gut, die Schaltung soll aber auf 30kHz erweitert werden. Das Problem ist nun, dass sowohl der Subtrahierer als auch der als als Komparator eingesetzet OP eine zeitliche Verschiebung von je nach Eingangspegel ca. 2...4µs einbringen. Damit wird die Phasenmessung und später auch die Leistungmessung natürlich sehr ungenau. Arbeiten am Layout sollen vermieden werden, da die Platinen schon existieren. Mit LT Spice und dem original Modell des OPs ist der Effekt genauso sichtbar wie in der realen Schaltung.
was hat denn dein Stromsensor für eine Bandbreite? Evtl. hat sich das Problem mit dem Rechteck bei 20kHz ohnehin schon gegessen.
Hallo, die Bandbreite des LEM Wandlers beträgt ca. 200kHz -3dB. Der Strom ist an sich fast sinusförmig, an dieser Stelle ist die Bandbreite also nicht so das Problem. Wichtig ist nur, dass der Sinus nicht um 4µs verzögert am Ausgang erscheint und dass der Phastendetektor am Ausgang recht steile Flanken bringt und ebenfalls nicht um 4µs verzögert. Hauptproblem ist die Verzögerung von 4µs.
- Also, was mit zuerst mal auffällt, sind die vielen Zenerdioden an den Ein- und Ausgängen der OPamps. Ich meine hier DD6, DD8, DD9 und DD12. Da diese, je nach Ausführung, riesige Kapazitäten aufweisen können, sind die genau dort ein ganz großes No-No, wenn du 30kHz verarbeiten willst. - Dann macht RD2 hier mit 1R kaum Sinn. - CD2 und die Sperrschichkapazität von DD3 sind kritisch in Verbindung mit der Ausgangsimpedanz des diese Schaltung treibenden Glieds. Ist das eine OPamp-Schaltung, dann kann CD2 und DD3 sogar Schwingen bewirken, zumindest aber dessen dynamische Eigenschaften erheblich verschlechtern. - CD12 ist kritisch. Hier darf nur ein Wert eingesetzt werden, der gerade die Streukapazität am "-" Eingang des OPamp kompensiert. Die riesige und schwankenden Sperrschichtkapazität von DD6 läßt sich damit nur sehr unvollkommen kompensieren. - Der ganze Komparator ist grenzwertig: Kondensatoren in der Mitkopplung sollte man tunlichst vermeiden. Das gilt für CD5, CD7 und CD13. Außerdem ist RD15 für eine 30kHz-Schaltung vieeeeel zu hochohmig. Darüberhinaus ist ein OPamp hier wahrscheinlich wirklich am Anschlag. Nicht ohne Grund werden echte Komparatoren hergestellt und auch eingesetzt. So wie es aussieht, ist die Schaltung mit den vielen Caps und Zenerdioden zu Tode kompensiert worden. Da hat jemand in der Entwicklung panische Angst gehabt und so viele Sicherheitsgurte eingebaut, daß der Fahrer nicht mehr ans Lenkrad und die Pedale kommt... Kai Klaas
Hallo, die Z-Dioden sind bis auf DD3 nicht bestückt. Die Z-Dioden haben auch die Analogwerte verzerrt, weil sie schon deutlich unterhalb der Z-Spannung leitend wurden, was in hochohmigen Schaltungsteilen für Ärger gesorgt hat. In künftigen Versionen werden einige hiervon durch Schottkydioden gegen Betriebsspannung ersetzt werden. RD2 ist ein nicht brennbarer Sicherheitswiderstand und sollte am Stromausgang des LEM nicht schaden. DD3 ist essentiell, weil es am Eingang ziemlich krachen kann. Der LEM Wandler treibt das im Versuch schwingungsfrei, und CD2 diente nur der Unterdrückung von Nadelimpulsen. CD12 ist unbestückt, bei der ähnlichen Schaltung zur Spannungsmessung dagegen mussten hier 10pF eingesetzt werden, damit die Schaltung nicht schwingt. CD5 und CD13 sind unbestückt. Die 100k werde ich versuchsweise mal kräftig reduzieren. Der Spielraum nach unten hin ist begrenzt, weil sonst an RD6 Spannung verloren geht. CD5 war dazu gedacht, RD15 wechselstromseitig zu überbrücken. Mit dem Oszi lässt sich PIN6 und 7 an OPD messen. Hier ist beides sinbusförmig, aber im nulldurchgang sich die 4µs messbar. Der selbe Effekt tritt an PIN 10 zu 8 auf.
>RD2 ist ein nicht brennbarer Sicherheitswiderstand und sollte am >Stromausgang des LEM nicht schaden. DD3 ist essentiell, weil es am >Eingang ziemlich krachen kann. Der LEM Wandler treibt das im Versuch >schwingungsfrei, und CD2 diente nur der Unterdrückung von Nadelimpulsen. Was setzt du für DD3 konkret ein? Welchen LEM-Wandler verwendest du? Wie groß ist CD2? Wo kommen denn die Nadelimpulse her? >CD12 ist unbestückt, bei der ähnlichen Schaltung zur Spannungsmessung >dagegen mussten hier 10pF eingesetzt werden, damit die Schaltung nicht >schwingt. Genau. >CD5 und CD13 sind unbestückt. Gut. CD7 muß auch weg!! >Die 100k werde ich versuchsweise mal kräftig reduzieren. Der Spielraum >nach unten hin ist begrenzt, weil sonst an RD6 Spannung verloren geht. Du weißt schon, daß das ohne Puffer hinter RD6 Murks ist, weil jetzt die beiden OPamp nicht rückwirkungsfrei arbeiten können! >CD5 war dazu gedacht, RD15 wechselstromseitig zu überbrücken. Das koppelt aber auch direkt deine Nadelimpulse weiter und verstärkt die unerwünschte Kopplung zwischen den beiden OPamps. >Mit dem Oszi lässt sich PIN6 und 7 an OPD messen. Hier ist beides >sinbusförmig, aber im nulldurchgang sich die 4µs messbar. Der selbe >Effekt tritt an PIN 10 zu 8 auf. Da solltest du aber nicht messen! Miß lieber mal direkt an RD6 und hinter RD34/35, wobei du die Schaltungsteile hinter diesen Widerständen mal abhängen solltest. Kai Klaas
DD3 ist eine SM6T6V8CA von ST, lieferbar mit Datenblatt bei RS. Der LEM-Wandler ist ein LA 55-P 1000:1 Die Nadelimpulse werden je nach Verkabelung im Gehäuse kapazitiv eingestreut. Der mit 520V betriebene Leistungsteil ist recht schmutzig, besitzt weder Snubber noch ein sauberes layout. Allerdings ist er seit fast 10 Jahren bewährt und kann aber erst in Zukunft modifiziert werden. CD7 ist entfernt, wie alle Teile mit N/A. Wenn der obere OPs sauber arbeiten würde, wären der invertierende Eingang immer auf 2,5V. Dann bliebe das System linear und durch die Belastung der 150 Ohm Bürde mit 27k würde nur ein vernachlässigbarer Fehler entstehen. Die Phasenerkennung war auch auf geringen Eingangsstrom ausgelegt, so dass auch hier keine gröberen Fehler zu erwarten waren. Bei knapp 30kHz ist die Wirkung aber schlecht.
>Der LEM-Wandler ist ein LA 55-P 1000:1 Dem Datenblatt zu Folge hat das Teil einen Stromausgang. Eine kapazitive Last ist also wahrscheinlich harmlos. Allerdings bildet die 2nF Sperrschichtkapazität der Transzorb mit dem 150R Widerstand eine Phasenverschiebung von 3,2° bei 30kHz, also rund 300nsec Zeitverzögerung. >Mit dem Oszi lässt sich PIN6 und 7 an OPD messen. Hier ist beides >sinbusförmig, aber im nulldurchgang sich die 4µs messbar. Die von dir beobachteten 4µsec Zeitverzögerung lassen sich damit aber nicht erklären. Vielmehr sind die wohl ein Resultat deiner falschen Messung. Wie ich schon schrieb, darfst du nicht am "-" Eingang des OPamp messen, sondern mußt den Spannungsabfall über RD6 mit dem Ausgangssignal des OPamp vergleichen. Machst du so wie von mir empfohlen, liefert die Simulation keine Zeitverzögerung (Bild links). Mißt du dagegen direkt am "-" Eingang des OPamp liefert die Simulation ebenfalls eine Zeitverzögerung von ein paar µsec (Bild rechts). Du hast fälschlicherweise den Phasengang und die Verstärkung eines OPamp in einer invertierenden Verstärkerschaltung gemessen, und nicht den Phasengang eines invertierenden Verstärkers!! Kai Klaas
Okay, ich werde das am 3.1. nochmals messen und dann berichten!
Kai Klaas schrieb: > Dem Datenblatt zu Folge hat das Teil einen Stromausgang. Eine kapazitive > Last ist also wahrscheinlich harmlos. Dem ist leider nicht so, der LA-55 reagiert durchaus auf kapazitive Belastung und verursacht unschöne Phasenverschiebungen. Also am Besten den 2n da wegnehmen.... Gruß Knut
>Dem ist leider nicht so, der LA-55 reagiert durchaus auf kapazitive >Belastung und verursacht unschöne Phasenverschiebungen. Also am Besten >den 2n da wegnehmen.... Das mit der Phasenverschiebung ist klar, das habe ich ja schon angesprochen und ausgerechnet. Aber es gibt eben wohl nicht die typische Schwingneigung, wie man sie hätte, wenn man an einen Spannungsausgang direkt 2nF hängen würde. Kai Klaas
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