Hallo! Es interessiert mich, was ihr allgemein von Arduino/Freeduino und Konsorten-boards zur Umsetzung von Projekten haltet und wieviele Leute es hier gibt, die diese verwenden. Ich frage deswegen, weil man hier im Forum nicht sehr viel darüber liest! Spielzeug, für Leute die keine Ahnung von "echten" µC's haben oder respektables Werkzeug zum einfachen Erlernen und Einstieg in die Mikrocontrollerwelt? Ich persönlich (mittelmäßig begabter Einsteiger) verwende Arduinos sehr gerne, ob ihrer einfachen Verwendung und schnell sichbaren Ergebnissen. Für jene, die's nicht kennen: Arduino ist ein open source hardware und software Projekt das auf Atmega-controllern basiert. Die meisten Arduinoboards zeichnen sich dadurch aus, dass sie direkt über USB progrmmiert werden können, also KEIN Schaltungsaufbau stattfinden muss, bis man seinen ersten Code draufspielen kann. USB Kabel verbinden und "Upload" drücken - fertig. Die einzelnen Pins sind über Steckleisten nach außen geführt und lassen sich so zb. sehr einfach direkt an Developmentboards verbinden. Auch das Coden ist realtiv einfach, es handelt sich im Grunde um simplifizertes und einfach zu verstehendes C. Es steht aber alles zur Verfügung: ADC's, HW+SW Interrupts, Timer, PWMs, Serielle Schnittstelle... Der Nachteil ist, dass auf den µCs ein bootloader laufen muss, der Platz wegnimmt und immer irgendwie im Hintergrund mitlauft. Außerdem gibt es keinen Debugger im herkömmlichen Sinn. Das alles vermittelt keine direkte Nähe zum Controller (wie's ja eig. eh nur in Assembler richtig der Fall ist, aber hier eben noch mal abgeschwächt). Also, würde mich wie gesagt, wie hier im Forum so der allgemeine Grundtenor zu dem Thema ist! Good bye and thanks for all the fish Sebastian
....Spielzeug, für Leute die keine Ahnung von "echten" µC's haben.... Das oben trifft zu !
Sebastian schrieb: > Spielzeug, für Leute die keine Ahnung von "echten" µC's haben oder > respektables Werkzeug zum einfachen Erlernen und Einstieg in die > Mikrocontrollerwelt? Beides. Es kommt darauf an, was die Leute daraus machen. Zu Anfang ist es sehr einfach damit zu arbeiten, grad auch mit der fertigen Bibliothek und den Erweiterungen. Aber wenn sie darauf stehen bleiben, es einfach nur zu verwenden statt zu verstehen und sich nicht mit den Innereien des Boards befassen, werden sie nie ein eigenes Board machen können. :-)
roboter schrieb: > ....Spielzeug, für Leute die keine Ahnung von "echten" µC's haben.... Ja, damit auch Leute, die sich nicht so sehr in die Materie einarbeiten wollen oder können, mit einem µC arbeiten können. Eine SPS ist ja streng genommen auch nichts anderes. Und sowas wird im großen Stil vor allem professionell eingesetzt. Wenn man keine Ahnung vom Programmieren hat aber trotzdem auf die Schnelle etwas zusammen basteln möchte, ist Arduino doch wirklich klasse. Jedenfalls besser, als bei Anfängerfragen hier bei MC.net dumm angemacht zu werden.
Ich finde, dass die Arduino Hardware eine wunderbare Entwicklungsplattform neben dem etablierten STK500 ist. Zumindest ist sie wesentlich besser als die China-Boards, die schon mal bei Ebay verkauft werden, wo es aber kaum Doku und erst Recht keine Community gibt. Bei Arduino ist beides sehr ausführlich vorhanden. Außerdem gibt es gute Angebote zur Erweiterung ("Shields"). Das Arduino Software Framework ist aber wirklich etwas für Leute, die sich nicht einarbeiten wollen/können/sollen. Zum Beispiel Künstler, die gerne mehrere LEDs (LED Cube?) ansteuern wollen. Kunst-Projekte tauchen hier im Forum ja auch von Zeit zu Zeit öfter mal auf. Aber man kann ohne Probleme auch den AVR auf dem Arduino ohne das Arduino Software Framework verwenden.
ich denke, ein Grund dafür, das hier im Forum eher weniger über Arduinos geredet wird ist, das es für die Arduinos eigene Webseiten und Foren gibt wo man zu 100% auf Gleichgesinnte trifft, die die selbe Hardware/Software einsetzen. Für mich ist ein Arduino nichts, da es für mich zum sportlichen Ehrgeiz gehört, auch den Schaltplan und die PCB selbst herzustellen. Ein fertiges Board oder einen Bausatz nur noch zu bestücken nimmt mir einen Teil des Spasses weg. Ich bin halt mehr hardwareorientiert. Auch das Einarbeiten in eine fremde Software macht mir weniger Spass als die Software für einen uC von Grund auf selbst zu erstellen. Selbst wenn ich dabei das Rad oft neu erfinde, das ist mir dann egal. Arduino und andere Referenzboards haben schon ihren Nutzen für mich aber nicht als Lösung, sondern als Beispiel wie andere eine Schaltung/Software realisiert haben. Von diesen Beispielen will ich dann lernen, nicht kopieren. Gruß, dasrotemopped.
Hallo! Danke für eure ausführlichen Stellungnahmen. Wie schon gesagt bin ich noch eher am Anfang meiner Bastlerkarriere und ich finde, dass Arduinos eine tolle Einstiegsmöglichkeit bieten, welche die Basis für Vertiefungen richtung AVR und Co. erleichtern - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ich finde es super, dass das hier genau so behandelt wird und nicht als Amateurgschistigschasti abgetan wird. Früher oder später will man dann eh selbst designen und von A bis Z planen. Das habe auch ich vor. Also ich finde eure Offenheit für Einsteiger klasse, LG Sebastian
Arduino ist in Ordnung; man hat fertige Baugruppen, bei denen man sich nicht mit kalten Lötstellen u.ä. herumschlagen muss und man lernt schnell, worauf es bei der Programmierung ankommt. Wenn man dann allerdings Projekte anfängt (meine Frau nennt das dann wieder Spielkram), bei denen man keine fertigen Baugruppen bekommt, muss man sich wohl oder übel mit dem auseinandersetzen, was den Bodensatz der Elektronik bildet. Aber man hat dann schon einen guten Wissensschatz angesammelt auf dem man aufbauen kann. Dümmer wird man dabei auf jeden Fall nicht; wenns Spaß macht: umso besser. Und die Grauzone zwischen Arduino und dem "reinen" AVR kann man ja auch selber definieren. Ratschschläge dazu kannst Du Dir selbst am besten geben. Viel Spaß mit der Elektronik, in welche Form sie auch immer gegossen sein mag (und lass Dich von den sicherlich kommenden Rückschlägen nicht abhalten; daraus lernt man nur) Joachim
Nur weil man einen µC verwendet, der fertig in einen Arduino "eingegossen" ist, heißt das ja nicht, dass man nicht drumherum diverse Filter, OPVs, Sensoren, Aktuatoren, LCDs, Buttons, etc. zusammenstoppelt. Also um kalte Lötstellen oder um "was zum Teufel macht das Drecksding da??!" kommt man ja trotz allem nicht herum haha. Ich lese gerade das AVR Tutorial und muss zugeben, dass ich mich zusammenreißen muss, das nicht sofort auszuprobieren =) Andererseits hab ich die Möglichkeiten von Arduinos noch lange nicht so ausgenutzt, als dass mir schon "langweilig" wäre oder ich "mehr" brauch. Werde es also fürs erste mal beim Lesen belassen und mich an meine laufenden Arduino-projekte (Pulsoxymeter, Servo-Kraft-Prüfstand, LCD Library...) halten. Aber es ist ja immer gut seinen Horizont zu erweitern, und geil ists ja, alles selbst zu machen! Step-by-step learning, Sebastian
Für Prototypen oder "schnelles Austesten" von Sensoren und Co sind die Arduino-Boards und insbesondere die Prototype-Shields super. Als Ätz-Versager und Lochrasteranhänger sind sie für mich optimale und kleine µC-Boards für alle mögliche Sachen, insbesondere die Nano-Typen. Die Software läuft ohne weitere Installation (nur der Treiber für den FT232 ist zu installieren), Verfügbarkeit für alle gängigen Betriebssysteme, erweiterbar um "normalen" C-Code (avr-gcc) usw. Meines Erachtens ist die Hardware dank herausgeführten ISP-Pins gut, einfach, günstig und vielseitig. Über die Software kann man sich streiten, für den Einstieg oder fürs schnelle Testen ist sie aber IHMO praktisch. Auf jeden Fall sind die Arduinos für Einsteiger besser geeignet als z.B. die Basic Stamps und Konsorten. Und die Community-Unterstützung ist derzeit noch wesentlich besser als bei den MSP430-Launchpads, die preislich natürlich für Lerner (e.g. Schüler) sehr attraktiv sind. Gruß vom Bastelator
....Nur weil man einen µC verwendet, der fertig in einen Arduino "eingegossen" ist,..... Ich glaube alte DDR-Partisanen waren in der Raubentwicklung beteiligt. Die DDR-ler habe ja auch den Raub-Z80 benutzt. Na..., den Spionagedienst gibt es immer noch...
Die Arduinio Boards sind richtig klasse. 1. Für Anfänger um einen schnellen Einstig zu finden. 2. Für Fortgeschrittene um mit den vielen fertigen Shields tolle Sachen zu bauen. 3. Für Profis um mal schnell was zu testen. Ich selbst habe mit dem Arduino in wenigen Stunden ein Testboard aufgebaut um meinen digitalen Drehzahlmesser + Graphikdisplay auf Funtktion zu prüfen. Wenn ich den klassischen Weg gegangen wäre hätte ich in der Zeit vermutlich grade mal ein µC Board zusammengelötet und die IDE eingerichtet. Einziger Nachteil der Arduinos (bzw. der Software): - Man kann nicht debuggen. Für große Projekte ist das leider ein Killerkriterium.
peterguy schrieb: > Einziger Nachteil der Arduinos (bzw. der Software): > > - Man kann nicht debuggen. Für große Projekte ist das leider ein > > Killerkriterium. Da alle Pins herausgeführt sind, kann man selbstverständlich auch über JTAG bzw. Debug-Wire mit AVR-Studio debuggen. Man muß allerdings auf die Arduino-Software verzichten. Wobei die allerdings auch das erste war, was ich von meinem Rechner bzw. dem Controller entfernt habe. Für (zahlenmäßig) kleine Projekte bzw. Prototypen oder auch nur zum schnell ausprobieren finde ich die Arduinos ideal. Gut gemachte Platinen mit USB-Anschluß und aktuellen Controllern. Nicht wie bei vielen anderen Boards mit Atmega8 oder ähnlich. Atmega48/88/168/328 lassen sich ja noch problemlos auf Lochraster verwenden. Den 2560 gibt es aber nicht in DIL. Gerade dafür ist der Arduino Mega ideal und auch preislich attraktiv. Nur die Arduino-Software ist Geschmackssache. Aber die muß man ja nicht benutzen. mfg.
roboter schrieb: > ....Nur weil man einen µC verwendet, der fertig in einen Arduino > > "eingegossen" ist,..... > > > > Ich glaube alte DDR-Partisanen waren in der Raubentwicklung beteiligt. > > Die DDR-ler habe ja auch den Raub-Z80 benutzt. > > > > Na..., den Spionagedienst gibt es immer noch... hast du irgendwas geraucht?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.