Hallo Ich hab 2 Fragen zur Haltbarkeit von Quarzen 1) Gibt es eine Definierte Lebenszeit wie bei Kondensatoren ? Oder kann ein Quarz praktisch unendlich lange Arbeiten ? Ich könnte mir vorstellen, das es durch die (Mechanischen) Schwingungen zu Materialermüdung kommt. 2) Mir ist vor ein Paar Jahren mal eine Schaltung auf den Boden gefallen, danach war der Quarz defekt, obwohl äußerlich keine Beschädigung sichtbar war. Ist das Normal ?
Silvia A. schrieb: > 2) Mir ist vor ein Paar Jahren mal eine Schaltung auf den Boden > gefallen, danach war der Quarz defekt, obwohl äußerlich keine > Beschädigung sichtbar war. Ist das Normal ? Quarze haben eine leichte und Reibungsarme Aufhängung. Beim Runterfallen wird wohl sich das Quarzplättchen gelöst haben. Ansonsten würde ich von einer sehr hohen Lebensdauer ausgehen. Bei Elkos ist auch nur das aufgebrauchte Elektrolyt der begrenzende Faktor.
Hi, Quarze sind mechanisch im Vergleich zu anderen Bauteilen sehr Empfindlich. Gebrochene Quarzpättchen sind keine Seltenheit! Je größer die Bauform um so empfindlicher der Quarz... Von niedrigen zu hohen Frequenzen steigend (immer auf den Grundton bezogen) da die dicke der Quarzplättchen abnimmt. Ich habe zum beispiel sehr oft Hand- Aber manchmal auch Mobilfunkgeräte aus dem BOS Bereich auf dem Tisch wo noch Schlag oder Sturz einer der Quarze aus dem Bereich der Frequenzaufbereitung (z.B. PLL Referenz)gebrochen ist. Daher: Defekt nach Fall ist absolut normal! ZWar nicht jedes mal, aber relativ häufig! Von der mechanischen Zerstörung abgesehen gibt es durch die betriebszeit eigendlich keine weitere Zerstörung. Allerdings "altert" ein Quarz immer, was eine Verschiebung der Frequenz bedeutet. Zu Anfang ist die Alterung sehr groß, weshalb hochwertige Quarze eigendlich immer vorgealtert sind. (µC Quarze eher weniger, Referenzquarze und auch Funkquarze fast immer) Aber selbst nach der Voralterung geht die alterung weiter aolange der Quarz exestiert, wenn auch mit abnehmender Geschwindigkeit. Dadurch wird der Irgendwann nicht mehr im vorgegebenen Bereich Resonant sein und auch durch Nachstimmung mittels veränderlicher Bürdekapazität (Trimmer, in der Schaltungstechnik für Präzisionsquarze üblich -> Abgleichmöglichkeit) nicht mehr auf die Resonanzfrequenz zu bringen sein! Wenn die Resonanzveränderung nicht hingenommern werden kann, dann ist der Austausch fällig! Gruß Carsten
Man sollte den Quartz natuerlich unterhalb der maximalen Leistung betreiben. Ein Quarzhesteller sollte was zur Lebensdauer, ahem MTBF, sagen koennen.
O.. oha Jetzt ! schrieb: > Man sollte den Quartz natuerlich unterhalb der maximalen Leistung > > betreiben. Richtig. Besonders fallen diesbezüglich die Quarzzerbröselungsschaltungen aus den 70ger Jahren mit 2 Stück SN7400 Gattern auf. Mit HEF4011 bestückt waren sie schon etwas besser. Einen guten hochstabilen und rauscharmen Quarzoszillator zu bauen ist eine Kunst für sich. Es gab mal ein Buch . Es nannte sich Quarzkochbuch. Da ist vieles interessante beschrieben. Es geistert irgendwo zum Download im Netz herum. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Es gab mal ein Buch . Es nannte sich Quarzkochbuch. Da > ist vieles interessante beschrieben. Es geistert irgendwo zum Download > im Netz herum. > > Ralph Berres Gibts immer noch im QSL-net, aber wesentlich schneller direkt bei der Fa von Bernd Neubig unter http://www.axtal.com/index-deutsch.html Technische Infos anklicken, da ist es dann gelistet. Ganz unten auf der Site mit dem Buch ist der komplette Download. Seine anderen Veröffentlichungen sind ebenfalls lesenswert. Arno
Hallo Silvia A., ein Quarz altert in den ersten 3 Wochen extrem, danach die folgenden 20-22 Jahre kaum danach wieder so extrem das du ihn nicht mehr gebrauchen kannst. Wennn man den Quarz zur Stabilisierung sagen wir in einen Quarzofen betreibt bei 80 Grad damit er stabil läuft kommt es in den ersten 3 Wochen zu Abweichungen, danach steht er auf der Frequenz und arbeitet stabil, erst anch Jahren geht er wieder und ist dann wirklich tot. Gute Quarze sind von der Eifel in Daun. http://www.quarztechnik.com/ Die nutzen wir schon seit Jahrzehnten und die sind gut. Die sind dort sehr informativ. Wenn du da irgendwelche Fragen zu hast einfach anrufen und fragen.
Funkamateur schrieb: > danach die folgenden > 20-22 Jahre kaum danach wieder so extrem das du ihn nicht mehr > gebrauchen kannst. Das ist ja interessant, wo kommen denn diese scharfen Grenzen her ?? Durch welchen Mechanismus stirbt so ein Quarz dann ?? Funkamateur schrieb: > danach steht er auf der Frequenz > und arbeitet stabil, erst nach Jahren geht er wieder und ist dann > wirklich tot. Wie verhält es sich bei solchen Temperaturen mit den Jahren ? Sind das dann weniger Jahre ?? Wäre schon toll wenn Du das einmal erklären könntest ! EMU
Das hatte mich auch gewundert. Wie wäre die Angabe einer Quelle? Muß mal nach meinen Funkgeräten sehen - die sind schon älter als 22 Jahre, da geht wohl nix mehr ;-))))
Funkamateur schrieb: > ein Quarz altert in den ersten 3 Wochen extrem, danach die folgenden > > 20-22 Jahre kaum danach wieder so extrem das du ihn nicht mehr > gebrauchen kannst. Interessante Theorie. Das wuste ich auch noch nicht. Wo kann man das nachlesen? Ralph Berres
Das brauchen Quarze Millionen Jahre zum Wachsen. Werden gesaegt und geschliffen und werden nach grad mal 20 Jahre muerbe ... sowas ...
Hi, Sauff Flaschenbier schrieb: > Das brauchen Quarze Millionen Jahre zum Wachsen. Werden gesaegt und > geschliffen und werden nach grad mal 20 Jahre muerbe ... sowas ... also Million von Jahren wächst heute nichts mehr was dann als Schwingquarz beim normalen Endanwender Verwendung findet. Das heute gebräuchliche Rohmaterial dürfte Ausschließlich im Labor entstanden sein. Wachstumszeit so je nach Spezifikation meist 30 - 150 Tage... Die Wahcstumsgeschwindigkeit hat aber einfluss auf die Spätere Langzeitstabilität des endproduktes, je langsamer gewachsen, um so hochwertiger! (Ob es aus diesem Grund evtl. doch noch eine Nischenanwendung für "echten Bergkristall" gibt, ob vieleicht durch diesen tatsächlich noch stabilere Normale herstellbar wären, das weiß ich nicht... Glaube nicht, will es aber nicht 100% ausschließen) Die Alterung kurz nach der Herstellung habe ich ja oben schon angesprochen, die wird auch wohl kaum jemand bestreiten... Den Erstzeitraum geben einige mit drei Monaten an, andere -wie die Fa. QT Daun- gibt in ihren Specs ein Wert für das erste Jahr an. Danach dürfte man die Alterung erst einmal vernachlässigen... Das ein Quarz nach 20Jahren plötzlich wieder stärker altert ist natürlich völliger Blödsinn. Auch wenn wir immer mehr zu einer Wegwerfgesellschaft werden deren Produkte immer kurzlebiger sind, so dürften sich in fast jedem Haushalt doch eine Menge Geräte finden die dautlich älter sind undtrotz zahlreicher Quarze immer noch funktionieren... (TV Geräte, Fernseher, alte Computer, Radios, Radiowecker, hochwertige Plattenspieler, Uhren mit Quarzuhrwerk und vieles vieles Mehr.) Auch bei den Taxiunternehmen aber auch vielen Sicherheitsbehörden sind Funkgeräte im Einsatz die deutlich älter als 20 Jahre sind. (mein Ältestes Funkgerät ist zum beispiel 47Jahre alst und läuft immer noch) Woher diese Meinung kommt, keine Ahnung. Was bei solchen Geräten, aber zum beispiel auch in Quarzöfen, dann probleme macht sind eher die anderen Bauteile, die natürlcih auch altern. Ein Quarz alleine funktioniert natürlich nicht... Und der Rest der Schaltung altert teilweise deutlich stärker. Apropo Quarzofen: In einem Quarzofen herschen natürlich deutlich höhere Temperaturen die immer einiges über den höchsten zu erwartenden Umgebungstemperaturen liegen. Je höher die Temperatur, je rasanter die Alterung! Das muss man auch bedenken! Ein anderer Effekt, der vieleicht in Einzelfällen den Eindruck der "Plötzlich wieder rasant alternden Quarze" erwecken könnte, dürfte darauf beruhen das teilweise die Quarze in einem Luftdicht verschlossenem Gehäuse mit Feuchtigkeitsfreier Schutzatmosphäre vertrieben werden. (Halt um die Alterung zu reduzieren) Je nach Lager/Betriebsbedingungen kann es aber passieren das irgendwann von Luftdicht keine Rede mehr ist und Luftfeuchtigkeit eindringt, was dann die Alterung wieder stark beschleunigt... Aber ob - und wann- dies passiert hängt von so vielen Faktoren ab, da kann man gar nichts auch nur ansatzweise angeben... Bei den meisten Geräten mit Quarzen in Schutzgasatmosphäre dürfte die Lebensdauer des Quarzes das kleinste Problem sein - Ausser das Gerät fällt auf den Boden! Gruß Carsten
Hallo EMU, Jochen Fe., wir Funkamateure betreiben die Relaisfunkstellen in Deutschland und Europa und Weltweit auf hohen Standorten seit Jahren und Jahrzehnten. In Deutschland ist die Temperatur 80 Grad im Quarzofen. Die Aussentemperaturen auf dem Berg sind in Deutschland zwischen minus 20 Grad und Plus 60 Grad. Thermometer hängt an der Wand am Standort. Die Relaisfunkstellen laufen 24 Stunden 7 Tage die Wochen, bis auf Blitzeinschläge und Stromausfälle. Ich werde die Kollegen in den warmen und kalten Klimazonen mal fragen wie sich dort die Temperaturen und Mechanismen auswirken. Also eine Quelle gibt es dafür nicht. Das ist Erfahrung und wenn das Relais nach 22 Jahren nicht mehr auf der Frequenz steht und alle übrigen Komponenten ausgetauscht sind bleibt nur noch der Quarz und wenn der Quarz rausgenommen und ein neuer reingesetzt ist und das Relais wieder klappt wofür brauche ich dann noch eine Quelle. Auch Funkamateure haben ein Portemonnaie und wir kaufen nur ein neues Bauteil wenn es wirklich über die Wupper geht. Ein Schwingquarz Paar kostet fast 70 Euro und das reist ein grosses Loch in eine kleine Relaiskasse. Wir Funkamateure werfen grundsätzlich nichts weg. Wir haben einen Lötkolben und horten und messen und bewaren oder reparieren und zwar nur das was wirklich nötig ist. Ein Funkgerät in einem Auto hat natürlich nicht so grosse Temperaturschwankungen wie ein Auto auf einem hohen Berg welches einen Quarzofen auf 80 Grad betreibt. Wir haben übrigens ein Storno CQF für verschiedene Amateurfunkbänder. Die Stornogummis sind in regelmässigen Abständen immer erneuert worden. Das Relais ist an der Wand auf einem Betonboden fest montiert in einem Kirchturn und dort kommt keiner hin und das Relais läuft und läuft und läuft und wenn ihr mal die Relaisbetreiber fragt haben die meisten Älteren die schon lange ein Relais betreiben die gleichen Erfahrungen mit den Quarzen.
Hallo "Funkamateur", ich habe die Lizenz seit 1983. Seit noch mehr Jahren habe ich privat und beruflich mit HF zu tun. Auch unser Ortsverband betreibt Relaisfunkstellen, die erste seit nunmehr gut 20 Jahren (DB0PX), es sind noch 2 D-Star-Relais dazu gekommen. Davor war es der einzige RTTY-Repeater bundesweit. Die Gretchenfrage wurde noch nicht beantwortet: Warum geht ein Quarz nach 20 nis 22 Jahren kaputt (oder driftet zu stark), welcher Mechanismus greift da. Die Vor-Alterung bei Quarzen und Quarzöfen kenne ich, laut Datenblatt so 2-4 Wochen. Temperatur im Ofen so um die 65 Grad. Also: Wie läßt sich diese Erkenntnis belegen, wo kann man es nachlesen?
Also, dass "Funkamateur" ein Funkamateur ist - glaube ich erst dann, wenn er sein Rufzeichen postet. Ist vielleicht ein Vorurteil von mir, aber Funkamateure treten einfach anders auf.
Martin schrieb: > Also, dass "Funkamateur" ein Funkamateur ist - glaube ich erst dann, > wenn er sein Rufzeichen postet. Ist vielleicht ein Vorurteil von mir, > aber Funkamateure treten einfach anders auf. Ich auch. ;-)
Zitat: Also, dass "Funkamateur" ein Funkamateur ist - glaube ich erst dann, wenn er sein Rufzeichen postet. Das glaube ich auch! Gibt es denn überhaupt noch Funkamateure. Habe letztens mein Yaesu VX-3 mal wieder in Betrieb genommen und auf 2m war nur tote Hose (auf 70cm übrigens auch). Zugspitzrelais Fehlanzeige, Münchner Stadtrelais auch nix los. Mir scheint die Funkamateure sind inzwischen ausgestorben oder kommunizieren lieber über ihre Handies. Die guten alten Zeiten sind scheinbar vorbei. Schade!
Hallo Jochen FE,Martin, Ex Funkamateur, es kommt immer auf die Qualität der Bauteile und der Verarbeitung an. Ein Quarz in einem Glas Gehäuse, mit niedriger widerstandsbelastung, in Hoher Güte, mit wenig Schwankungen der Temperatur, in einem vom Quarzhersteller kompletten Gehäuse witterungsbeständig mit Quarzofen verhält sich nunmal etwas anders als ein Quarz der Mobil im Auto rumfährt. Wenn man die Bauteile etwas überdimensioniert halten sie länger. Hallo Ex Funkamateur, wenn ein Relaisbetreiber vom Relais auf dem Berg, immer älter wird und in die Jahre kommt, kann er nicht mehr so wie du als junger Spunt hochkrakseln, mal eben defekte Komponenten austauschen, mit einer neuen Hüfte bzw. Knieoperation in sein Bergzeug steigen und mit allen Sack und Pack und Messgeräte hochklettern. Das kann man vielleicht im Sommer aber nicht im Winter und nur im Team über Jahre und Jahrzehnte. Im Winter wird gelötet und im Sommer renoviert. Im Kochbuch von den Quarzen steht schon sehr viel über Alterung drin. Auch waren Vorträge von den Funkamateruen in Dorsten und Weinheim dieses und letzten Jahres. Vig,J.R.: Resonator Ageing, Proc. IEEE Ultrasonic Symposium (1977), S.848f. Auch hatte Henning Christof Weddig,DK5LV,Quarze, Quarzoszillatoren, unbekannte Wesen einen Beitrag und im Skript ein Bericht über Quarze wo all diese Dinge besprochen und man konnte während des Vortrages sogar fragen zur Alterung stellen. Wurden von einige auch gemacht. Übrigens müssen Funkamateure im Amateurfunk und nicht im Internet ihr Call posten.
Gerade wirds mir schlecht. Muß ich doch nun einen großen Teil meines technischen Wissens auf den Müll bringen. Funkamateur - You made my day!
Großteil deines technischen Wissens = Quarze sterben nicht nach 22 Jahren?
Manche schon. ha ha. Hier mal was klassisches: www.umbc.edu/photonics/Menyuk/Phase-Noise/Vig-tutorial_8.5.2.2.pdf Seite 98 und drumherum
Abdul K. schrieb: > Manche schon. ha ha. > > Hier mal was klassisches: > www.umbc.edu/photonics/Menyuk/Phase-Noise/Vig-tutorial_8.5.2.2.pdf > > Seite 98 und drumherum Und was lesen wir dort: Die Alterung ist konvergent (log)!!! Mehr zum Thema Ausfallursachen gibt's auf Seite 241:
1 | Wear-out mechanism quartz: NONE |
Sry, divergent - aber mit log-Characteristik kommen dann schon Jahrhunderte heraus, bis die Frequenz außerhalb des gewünschten Abstimmbereichs liegt. Jedenfalls ist kein Term erkennbar, der ein beschleunigtes Sterben wie bei der bekannten Badewannenkurve ergibt. Beim gestorbenen Relais-TRX ist vielleicht die Höhenstrahlung verantwortlich. Total-dose liegt nach 22 J über dem Limit ...
Nachdem das Quarz mal auf den Fliesenboden fiel, dann in einer viel zu starken Oszillatorschaltung eingebaut wurde, fiel es eben nach 22 Jahren aus...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.