Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Vielleicht OT: Reset der Schaltung wenn ich die Nachttischlampe ausschalte


von Luca B. (lucabert)


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Hallo, Leute!

Erstmal möchte ich mich entschuldigen, wenn ich OT bin.
Eventuell, könnt ihr mir ein besseres Forum empfehlen?

Also, zu mein Problem:
Der Wecker, den ich mit einem ATMega32 gemacht habe, ist im Schlafzimmer 
und arbeitet sehr gut, nachdem ich das letzte Problem mit der 
Kommunikation mit dem VS1011e gelöst habe.

Der Wecker ist auf meinem Nachttisch und an derselbe Stromdose ist auch, 
mit einem Verteiler, meine Nachttischlampe angeschloßen.

Heute früh ging der Wecker an. Ich schalte das Licht an, ziehe mich an 
und, wenn ich das Schlafzimmer verlassen will, schalte die 
Nachttischlampe aus (der Wecker war noch dabei die Musik abzuspielen).
Genau in dem Moment, macht der Wecker ein HardReset (nicht in der 
Schaltung und Programm geplant, also, wie wenn ich den Strom kurz 
unterbrochen hätte).

Nun, meine Nachttischlampe ist sehr alt (> 30 Jahre) und ich weiß schon, 
daß die einige wachelige Kontakte hat.

Kann es sein, daß wenn ich die Lampe ausschalte, sie einige Störungen an 
die Leitung schickt, die den Wecker stören?
Vorher habe ich das Problem nicht gesehen, aber bisher habe ich die 
Lampe immer ausgeschaltet, wenn der Wecker keine Musik mehr abgespielt 
hat (und das Netzteil hat in dem Fall eine gute Sekunde Puffer, wenn ich 
es vom Strom herausnehme. Wenn aber gespielt wird, der Verstärker zieht 
richtig Strom, und dieses "Puffer" ist nicht mehr da).

Also, kann es sein, daß meine Nachttischlampe das Problem verursacht?
Wenn ja, würde es reichen, wenn ich den Wecker und die Lampe an 
unterschiedliche Stromdosen im Schlafzimmer stecke?

Besten Dank für Eure Meinungen!
Luca Bertoncello

von Klaus2 (Gast)


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ich vermute nicht, dass es am netz liegt, sondern an dem starken EMI, 
der durch den abrissfunken im lampenschalter entsteht. ggf kannst du das 
problem durch einen snubber beheben.

Klaus.

von Luca B. (lucabert)


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Klaus2 schrieb:
> ich vermute nicht, dass es am netz liegt, sondern an dem starken EMI,
> der durch den abrissfunken im lampenschalter entsteht. ggf kannst du das
> problem durch einen snubber beheben.

Hallo, Klaus!

Besten Dank für deine Antwort!

Kannst du mir aber sagen, was EMI bedeutet und was ein Snubber ist?
Tut mir Leid, aber diese Wörter habe ich noch nicht gehört...

Danke
Luca Bertoncello

von nichtgast (Gast)


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Im Prinzip sollte man solche Probleme an der Quelle unterdruecken, aber 
ein Wecker sollte gegen sowas schon resistent sein.

Was hast Du fuer Stoerschutz am Wecker?

doch gast

von tt2t (Gast)


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von Sepp (Gast)


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Ein Snubber ist eine Schaltung aus R und C in
Reihe geschaltet. Die liegt parallel zu den Schalterkontakten,
und bedäpmft den Ausschaltpeak bei Induktiven Lasten.
EMI ist ein ElektroMagneteischerImpuls, vulgo Störimpuls.

Ich kann mir bei einer Nachttischlampe einen größeren Induktiven
Anteil (außer Trafo) nicht so ganz vorstellen, besonders wenn das
Teil schon etwas älter ist, wie du schreibst.
Was ich mir aber schon vorstellen kann, da der Schalter sicher
genauso alt ist, daß die Schalterkontakte am Ende sind und
entsprechende Störpulse beim Abschalten verursachen.
Ich würde mal versuchen den Schalter zu tauschen.
Notfalls erst mal die Lampe an einer anderen Steckdose anschließen.

von gk (Gast)


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Auch beim Abschalten von ohmschen Lasten kommt es im Stromnetz zu 
Störimpulsen durch die Induktivität des Netzes. Sonst könnte selbst ein 
defekter Schalter keine Störimpulse erzeugen. Ich vermute mal zunächst 
leitungsgebundenen Störungen, die Dein Netzteil nicht genügend 
untedrückt, bzw. eine wackelige Reset-Beschaltung(-> Schaltbild, Bilder 
vom Aufbau).

gk

von Luca B. (lucabert)


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Sepp schrieb:
> Ein Snubber ist eine Schaltung aus R und C in
> Reihe geschaltet. Die liegt parallel zu den Schalterkontakten,
> und bedäpmft den Ausschaltpeak bei Induktiven Lasten.
> EMI ist ein ElektroMagneteischerImpuls, vulgo Störimpuls.

Aha! Also, genau was ich dachte: meine Nachttischlampe stört meinen 
Wecker...

> Ich kann mir bei einer Nachttischlampe einen größeren Induktiven
> Anteil (außer Trafo) nicht so ganz vorstellen, besonders wenn das
> Teil schon etwas älter ist, wie du schreibst.
> Was ich mir aber schon vorstellen kann, da der Schalter sicher
> genauso alt ist, daß die Schalterkontakte am Ende sind und
> entsprechende Störpulse beim Abschalten verursachen.
> Ich würde mal versuchen den Schalter zu tauschen.
> Notfalls erst mal die Lampe an einer anderen Steckdose anschließen.

Frage: kann jemand mir ein Snubber empfehlen, so daß ich die 
Stromleitung des Weckers schützen kann?

Würde es reichen, eine diese Schützstecker, die man gegen Blitze nutzt?
Ich bilde mich ein, daß ich sowas noch zu Hause habe.
Wenn es reicht, würde ich es zwischen den Steckdose und den Netzteil des 
Wecker anschließen...

Grüße und Danke
Luca Bertoncello

von Peter D. (peda)


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Es kann durchaus sein, daß Störungen in den Reset-Pin einkoppeln.
Wenn dann noch ein Programmierkabel dran hängt, ist das ne ideale 
Antenne.

Verbinde mal den Reset-Pin auf kürzestem Wege mit dem VCC-Pin, ob dann 
die Störungen weg sind.


Peter

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Wie ist der RESET des ATMega beschaltet? Wieviel kW hat Deine 
Nachttischlampe?

von Luca B. (lucabert)


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Knut Ballhause schrieb:
> Wie ist der RESET des ATMega beschaltet? Wieviel kW hat Deine
> Nachttischlampe?

Ja, Reset ist beschaltet! Ich habe ein Resetknopf und ansonsten ist der 
PIN mit einem 10k-Pullupwiderstand zum 3.3V verbunden.

@Peter Dannegger: Es liegt gerade kein Programmierkabel an dem Wecker.

Wie viele kW meine Nachttischlampe hat, kann ich gerade nicht sagen (bin 
im Büro). Ich bezweifel, aber, daß wir in kW-Bereich sprechen.

Ich denke, es ist eine 40W-Glühbirne, bin aber nicht 100% sicher.

Grüße
Luca Bertoncello

von Karl H. (kbuchegg)


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Luca Bertoncello schrieb:
> Knut Ballhause schrieb:
>> Wie ist der RESET des ATMega beschaltet? Wieviel kW hat Deine
>> Nachttischlampe?
>
> Ja, Reset ist beschaltet! Ich habe ein Resetknopf und ansonsten ist der
> PIN mit einem 10k-Pullupwiderstand zum 3.3V verbunden.

Ein kleiner Kondensator könnte helfen.
Ebenfalls das Umstellen der Brown-Out Detection.
Was ist mit den Blockkondensatoren an der Versorgungsspannung?

von nichtgast (Gast)


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>Ja, Reset ist beschaltet! Ich habe ein Resetknopf und ansonsten ist der
>PIN mit einem 10k-Pullupwiderstand zum 3.3V verbunden.

Und der Knopf sitzt im Gehaeuse und ist mit Draht angeschlossen, 
richtig?

doch gast

von Sepp (Gast)


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Ist die Brown-Out Detection beim Atmel eingeschaltet?
Auf welchen Wert? 4,7V können da schon zuviel sein.
Du schriebst ja wenn der Wecker keine Musik abspielt
funktioniert es. Aus Erfahrung weiß ich, daß die Brown-
Out Erkennnung recht flott und sensibel schaltet.

Bei den von mir verwendeten ATMEGAs ATMEGA88 bis 328 und
ATMEGA164 - 644 wird beim Brown-Out-Reset ein Flag gesetzt,
das abgefragt werden kann. Flagzustand anzeigen und man
weiß ob der Brown-Out schuld ist.
Alternativ einen geringeren Schwellwert einstellen oder ganz
abschalten.

von Klaus2 (Gast)


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...und mal die lampe entstören :)

die müsste übrigens auch beim UKW empfang störungen verursachen, mal ein 
radio testweise daneben stellen!

snubber kann man simpel berechnen, bitte nur geeignete bauteile (230V) 
verwenden!

Klaus.

von tex (Gast)


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Klar kannst Du die Allerweltswaffe Snubber auf Deine Nachttischlampe 
anwenden, aber genauer betrachtet offenbart sich da ein Problem. Die 
Nächste Nachttischlampe hat wieder keinen Snubber im Schalter und wer 
mal genau nachrechnet und eine Sekunde darüber nachdenkt, findet schnell 
raus, warum das so ist.
Nein, der Snubber ist keine gute Lösung.
Vielmehr hast Du dem EMV-Design Deiner Schaltung nicht genug 
Aufmerksamkeit gewidmet. Den Anfang der Abhilfe machte ein Tüte 10nF und 
100 nF Kondensatoren und ein heißer Lötkolben... Dann prüfen wir mal ob 
alle Masseflächen auch wirklich mit Masse verbunden sind ...

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