Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Poti - linear und logarithmisch


von Schnulleralarm (Gast)


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Es gibt zwei Arten von Potis

- linear
- logarithmisch

worin unterscheiden sich beide Potis voneinander?

: Verschoben durch Moderator
von asdfghjklöä (Gast)


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im widerstands-verlauf - bei einem ändert sich der widerstand linear 
(mittelstellung = R/2), beim anderen eben logarithmisch

von Trollalarm (Gast)


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Der Unterschied liegt bei den Potis!
Eines ist linear, das andere logarithmisch...

Ist doch klar.

von Schnulleralarm (Gast)


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asdfghjklöä schrieb:
> im widerstands-verlauf - bei einem ändert sich der widerstand linear
>
> (mittelstellung = R/2), beim anderen eben logarithmischBeitrag melden |

ach so - bedeutet es bei dem log. Poti, dass der Widerstand dann 
zunächst langsam ansteigt und später schneller - also Verlauf einer 
e-Funktion?

von bitte löschen (Gast)


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Gute Frage. Habe diesen Thread mal als Anregung genommen, und bei 
Reichelt ein logarithmisches Poti mit einem Datenblatt, das mehr als die 
mechanischen Dimensionen enthält, gesucht, und bin fündig geworden:
http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=73861;PROVID=2402
Klicke da mal auf den Datenblatt-Link und schau Dir mal die Grafiken auf 
Seite 4 an. Nach einer e-Funktion sieht das nicht aus, aber auch nicht 
linear.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Aus http://www.wer-weiss-was.de/theme59/article3848791.html
1
Praktisch sieht es nach meiner Erfahrung ziemlich anders aus: 
2
Die gängigen Potis haben im Wesentlichen zwei lineare Bereiche, 
3
die je die Hälfte des Einstellbereichs umfassen, wobei der eine 
4
in etwa das 10-fache des anderen ist.
Das deckt sich mit der KL aus dem 
Beitrag "Re: logarithmisches Poti linear machen"

Das verlinkte ALPS Poti hat sogar 3 lineare Bereiche... ;-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bei einem idealen logarithmischen Potentiometer wäre nicht der 
Widerstandsverlauf logarithmisch, sondern das Teilerverhältnis. Der fast 
ausschließliche Einsatzzweck logarithmischer Potis liegt nämlich bei 
Lautstärkestellern an Verstärkern.

Das Lautstärkeempfinden von Menschen ist nämlich in weiten Bereich 
logarithmisch und nicht linear.

Die Exponentialfunktion ist nicht identisch mit dem Logarithmus, sondern 
eine der beiden Umkehrfunktionen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Schweigstill schrieb:
> Das Lautstärkeempfinden von Menschen ist nämlich in weiten Bereich
> logarithmisch und nicht linear.
Und zudem hat der gute Mann den Finger am Stellglied des 
Lautstärkerelgers und stellt seine Wunschlautstärke nicht nach 
Winkelstellung, sondern nach Gehör ein. Der "Lautstärkeregler" ist also 
nicht das Poti, sondern der, der am Poti rumdreht... ;-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Deswegen hatte ich ja auch "Lautstärkesteller" und nicht "...regler" 
geschrieben.

von stefan_86 (Gast)


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hi zusammen!

zum thema: ich hab ne blockade. ich habe einen logarthmisches poti 50k 
bestellt als lautstärkesregler oder -steller, wie man's nimmt. jetzt 
beobachte ich folgendes: wenn ich den schleifer (mittlerer pin) zum 
abhören nutze, den "linken" pin als quelle (vom opamp) und den "rechten" 
pin als masse, dann habe ich ein umgekehrt logarithmisches verhalten, 
heißt: es bleibt bei einer drehung nach rechts eine lange zeit leise bis 
es am ende plötzlich laut wird. gut - poti umgedreht. "linker" pin an 
masse, "rechter" pin an die quelle. dann stimmt das verhältnis von 
lautstärke und winkel, aber: ich muss links rum drehen um lauter zu 
stellen. das erklär mir bitte mal einer. gibt's zwei unterschiedlich 
logarithmische poti? was mach ich da falsch?

habt vielen dank!
gruß!

von mhh (Gast)


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stefan_86 schrieb:
> gibt's zwei unterschiedlich
> logarithmische poti?

Ja, nennt sich negativ logarithmisch.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ja, es gibt mehrere Typen.

Lineare Potentiometer haben keine oder die Kennzeichnung lin, B (früher 
A) oder 1, zum Beispiel „10 k 1“ für ein 10-kOhm-Potentiometer mit 
linearer Widerstandsbahn.

Positiv logarithmische Potentiometer tragen die Kennzeichnung log, A 
(früher B), Audio oder 2 hinter dem Widerstandswert, zum Beispiel „10 K 
2“. Auch ein „+“ vor dem Wert ist üblich. Hier verläuft die 
Widerstandsbahn logarithmisch ansteigend.

Negativ logarithmische Potentiometer sind mit einem „-“ vor dem Wert 
oder mit C oder 3 hinter dem Wert gekennzeichnet.

[aus Wikipedia]

von stefan_86 (Gast)


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ah, super. danke für den tipp! was macht man mit einem negativ 
logarithmischen poti von alps... egal.

von Harald Wilhelms (Gast)


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stefan_86 schrieb:
> ah, super. danke für den tipp! was macht man mit einem negativ
> logarithmischen poti von alps... egal.

Pack es in die Rückkopplung von einem OPV.
Gruss
Harald

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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Andreas Schweigstill schrieb:
> lin, B (früher A)

Andreas Schweigstill schrieb:
> log, A (früher B)

wer denkt sich solche Änderungen aus?

von mhh (Gast)


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A oder B war doch die deutsche vs. der japanischen Beschriftung, welche 
gegensätzlich sind, und nicht früher/ heute.

von stefan_86 (Gast)


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@ harald,

danke für den tipp! einfach und sehr effizient.

von Lutz (Gast)


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Diese Aussage ist falsch, es gibt mehr als die beiden Typen. Nach den 
aktuell gültigen Regeln:

A - logarithmisch
B - linear
C - negativ logarithmisch

Daneben gibt es noch Potis mit "S"-förmiger Charakteristik und einige 
mehr.

siehe
https://www.heise.de/select/make/2016/2/1461231014763409

von Curby23523 N. (Gast)


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Das war vor 6 Jahren...

.. heute gibt es auch transgender Potis (alsoPotis, die eigentlich 
linear sind, aber denken sie wären logarithmisch), Potis ohne 
irgendeinen Verlauf und 50 weitere Typen.

von Patrick J. (ho-bit-hun-ter)


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Hi

Es war zwar eine Leiche, aber trotzdem wurde weiteres Wissen eingebracht 
- mir schleierhaft, wie man dafür Negativ-Punkte vergeben kann.

MfG

von Manfred (freimann49)


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Alle Antworten auf diese Frage sind zweifelhaft falsch.
Der Ursprung der Poti-Eigenschaft Linear oder logarithmisch liegt moch 
in der Analogzeit also in den Jahren vor der Microcontrollerzeit - etwa 
vor 1975.
Der wesentliche Aspekt ist im Gehörverhalten zu sehen. Lautstärke von 
Töne und Musik hat etwa logarithmisches Empfinden. Daher wurde für die 
Lautstärkenregelung von Radios, Verstärker usw. logarithmische Potis 
verwendet da diese annähernd die Lautstärke auf unser Gehörempfinden 
porportional erscheinen lies.

von Gerald B. (gerald_b)


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Manfred schrieb:
> Der Ursprung der Poti-Eigenschaft Linear oder logarithmisch liegt moch
> in der Analogzeit also in den Jahren vor der Microcontrollerzeit - etwa
> vor 1975.

Das war "ganz viel" vor 1975 - was denkst du, wie die Lautstärke bei den 
ersten Röhrenradios eingestellt wurde? Ganz gewiss nicht per 
Widerstandsdekade :-)))

von Tim 🔆 (solarlicht)


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Schnulleralarm schrieb:
> Es gibt zwei Arten von Potis

Curby23523 N. schrieb:
> Das war vor 6 Jahren...

Vor 11 Jahren... ;-)
Der Schnullerträger kommt bald ins Teenager-Alter ;-)

von J. S. (engineer) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Daher wurde für die
> Lautstärkenregelung von Radios, Verstärker usw. logarithmische Potis
> verwendet da diese annähernd die Lautstärke auf unser Gehörempfinden
> porportional erscheinen lies.

Das habe ich auch schon oft gelesen, sehe ich aber nicht so. Man kann 
das PANPOT so ausführen und dafür eine Begründung finden. Man kann die 
Lautstärke aber auch linear regeln. Des Weiteren kann man ein 
logarithmisches Verhalten auch mit einem linearen Poti erzeugen, je nach 
Verschaltung.

Nach meinem Empfinden haben logarithmische Potis ihren Hauptsinn an 
Stellen, wo deren R im Nenner der Gleichung steht oder noch ein Additiv 
enthalten ist.

Nimmt man z.B. eine Verstärkergleichung wie Vo = Vi (1+ R1||R2) bekommt 
man mit einem logarithmischen R2 am Ende ein lineareres Verhalten der 
Funktion., statt viel Änderung an einem Anschlag des Potis und kaum 
Änderung am anderen Ende, wie es bei einem linearen Poti der Fall wäre.

Man möchte also ein lineareres Endergebnis und muss daher etwas 
unlineares in der Mitte einbauen.

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