Forum: Platinen KiCad vs. Eagle - Professionelleres Arbeiten?


von Ano N. (oorim)


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Servus

Frage steht im Grunde genommen oben: Ich hab mal ein bisschen im Netz 
nach KiCad geschaut (Screenshots, Beschreibungen) und ich finde: Der 
Funktionsumfang und die Optik machen einen professionelleren Eindruck.

Und nun wollte ich Meinungen sammeln. Eagle ist def. ein Profi Programm, 
oder jedenfalls eines das nicht nur von Hobby Nutzern benutzt wird. 
KiCad würd ich eher in die Hobbysparte schieben, scheint aber einige 
interessante Profi Dinge wie 3D zu unterstützen.

Grüße

von Adler Fan (Gast)


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Eagle wird durchaus professionell in der Industrie verwendet,
also nicht nur im Hobby-Bereich. Die Pro Version wäre auch
fürs Hobby nicht gerade billig.

Was sicher für Eagle spricht ist die Tatsache daß viele
LP-Hersteller auch das Eagle-Format akzeptieren,
andere Profi Formate natürlich auch.
Erspart das "Gerber-Gefrickel", auch wenn etliche anderer
Meinung sind und Gerber als einzig Wahres ansehen.

Für Eagle gibt es auch eine 3D Option. Optisch sehr gut
gelungen, aber was nützen die bunten Bildchen?
Ich will die Leistung der Programmierer nicht herabsetzen,
ganz im Gegenteil! Zum Herzeigen ganz prima geeignet!

Wenn 3D von Bauteilen, dann sollte das halt auch mit dem
CAD-Programm für Gehäuse, Mechanik und Co. zusammenspielen.
Paßt die Platine noch an die vorgesehene Stelle???

Und plötzlich spielt man in einer anderen Liga als KiCad
oder Eagle oder Target. Vor allem Preislich, von der nötigen
Pflege der Bibliotheken ganz zu schweigen.
Auf einmal hat der IC außer den Anschlußbeinchen und den
elektrischen Daten auch Abmessungen!

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Ano Nym.

> Frage steht im Grunde genommen oben: Ich hab mal ein bisschen im Netz
> nach KiCad geschaut (Screenshots, Beschreibungen) und ich finde: Der
> Funktionsumfang und die Optik machen einen professionelleren Eindruck.

Lach Bilder sagen wenig aus. Geh damit um und mache dir selber ein 
Bild.
Das ist eigentlich der einzige saubere Weg.

>
> Und nun wollte ich Meinungen sammeln. Eagle ist def. ein Profi Programm,
> oder jedenfalls eines das nicht nur von Hobby Nutzern benutzt wird.

"Professionell" bedeutet in unserem Sprachgebrauch, daß dort jemand für 
Geld arbeitet. Das bedeutet nicht zwangsläufig, das er auch gut 
arbeitet.


> KiCad würd ich eher in die Hobbysparte schieben, scheint aber einige
> interessante Profi Dinge wie 3D zu unterstützen.
>

KiCAD wird so, von dem was ich in der User Group mitbekomme, im 
nichteuropäischen Ausland gerne in kleineren Firmen eingesetzt.
Also durchaus auch professionell in dem Sinne, das dort jemand Geld
damit verdient, indem er es benutzt.

Beide Programme dürften so in etwa gleichwertig sein. Das eine hat dort 
seine Stärken und dort seine Macken, bei dem anderen sind es andere 
Stellen. Du solltest Dir das nehmen, mit dem Du, mit Deinem persönlichen 
Arbeitsstil, gut klarkommst. Das musst dann nicht zwangsläufig das 
bessere Programm sein.....

Es hat keinen Sinn, das "bessere" Programm oder die "bessere" 
Arbeitsmethode zu wählen, wenn ich damit nur immer über die eigenen 
Füsse falle.
Das läuft aber alles auf Ausprobieren hinaus. Eagle hat glücklicherweise 
eine limitierte frei Version zum probieren, KiCAD ist open Source und 
frei.
Viel Erfolg.

Meine Prognose: Du wirst das besser finden, mit dem Du angefangen hast. 
;-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Ano N. (oorim)


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Ich meinte mit Professionell speziell jetzt den Kommerz. und den Hobby 
Einsatz ;)

Und ja, man kommt immer mit dem was man kennt besser klar. Ansonsten hab 
ich mir über die Bilder einen Überblick über die Funktionen schaffen 
wollen.

Kann KiCad so Geschichten wie Chip spez. Design Rules (Leiterbahn 
Impedanzen/Widerstände berücksichtigen und Automatisch Mäander 
einfügen?)? Oder kann KiCad so sachen wie Busse die Parallel aus einem 
Chip kommen parallel zu verlegen (8 auf einma oder so?)

Grüße

von Johannes (Gast)


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> "Professionell" bedeutet in unserem Sprachgebrauch, daß dort jemand für
> Geld arbeitet.

Ich würds eher so formuilieren, dass jemand hauptberuflich damit 
arbeitet, also seinen Lebensunterhalt damit bestreitet. Wenn jemand 
einmal im Quartal gegen Bezahlung eine kleine Platine layoutet, ist das 
noch lange nicht "professionell".

> Beide Programme dürften so in etwa gleichwertig sein.

Also da möchte ich widerstprechen! KiCad ist noch lange nicht so weit, 
dass es mit professionellen Programm mithalten kann. Aber sicher auf 
einem guten Weg dorthin.

Es fehlt z.B. eine Funktion, um Bauteile auf der Platine entsprechend 
der Bauteilposition neu zu nummerien. Das ist meiner Meinung nach ein 
großes Manko, obwohl so etwas eigentlich relativ einfach zu 
programmieren sein müsste.

Was mir auch überhaupt nicht gefällt, ist, dass die Bauteile immer aus 
der Bibliothek eingebunden werden und nicht innerhalb des Schaltplans 
gespeichert werden.
Man kann dadurch nicht einfach einen Schaltplan auf einem anderen PC 
öffnen, wenn dort nicht die gleiche Bibliothek im gleichen 
Verzeichnispfad vorhanden ist.
Und wenn man in der aktuellen Bibliothek ein Bauteil ändert (z.B. 
kleiner macht) und dann einen alten Schaltplan öffnet, der noch mit dem 
größeren Bauteil gezeichnet worden ist, dann hängen die Anschlüsse 
plötzlich alle in der Luft.
Bei anderen Systemen ist das in der Regel so gelöst, dass im Schaltplan 
eine Bibliothek eingebunden ist (Projektbibliothek), in der eine Kopie 
aus der Originalbibliothek abgelegt wird. Man kann Bauteile dann manuell 
aktualisieren, wenn man das will.


Gibts eigentlich irgend wo eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen, wo 
man so etwas eintragen kann bzw. nachschauen kann, was vielleicht schon 
in der Pipeline ist? Die Projekt-Homepage gibt da irgendwie nicht viel 
her bzw. ich habs dort nicht gefunden.


Man kann KiCad sicherlich auch professionell einsetzen, muss eben mit 
einigen Einschränkungen leben, die manchmal viel Zeit kosten. Aber wenn 
man das Programm nur gelegentlich braucht, ist es vermutlich trotzdem 
noch günstiger als eine teure Lizenz für ein Profi-ystem zu kaufen.

von Uhu U. (uhu)


Angehängte Dateien:

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Johannes schrieb:
> Es fehlt z.B. eine Funktion, um Bauteile auf der Platine entsprechend
> der Bauteilposition neu zu nummerien.

Eine Annotationsfunktion ist vorhanden und eine Renummerierung ist 
möglich - siehe Anhang.

von Johannes (Gast)


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>> Es fehlt z.B. eine Funktion, um Bauteile auf der Platine entsprechend
>> der Bauteilposition neu zu nummerien.

> Eine Annotationsfunktion ist vorhanden und eine Renummerierung ist
> möglich - siehe Anhang.

Das geht aber nur im Schaltplan-Modul. Und wenn man das macht, stimmt 
hinterher die Zuordnung zu den Bauteilen im PCB nicht mehr.

Was fehlt ist eine Annotate-Funktion im Layout, die man dann auch auf 
den Schaltplan anwenden kann, so dass Schaltplan und Layout konsistent 
bleiben.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Und nun wollte ich Meinungen sammeln.

Wenn es Dir um seriöses Arbeiten geht, solltest Du auch PCB/gEDA in 
Betracht ziehen. Damit wurden schon viele Projekte realisiert, auch 
kommerzielle. Nur damit es nicht wieder heist "hat mir ja keiner 
gesagt". Wenn Du nur Windows zur Verfügung hast, sieht es mit gEDA/PCB 
allerdings schlecht aus.

von Uhu U. (uhu)


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Johannes schrieb:
> Was fehlt ist eine Annotate-Funktion im Layout, die man dann auch auf
> den Schaltplan anwenden kann, so dass Schaltplan und Layout konsistent
> bleiben.

Erfreulicherweise sind alle Projektdateien Textdateien - man kann sich 
notfalls so ein Tool mit Hilfe einer Skriptsprache selbst schreiben.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Johannes.

>
> Ich würds eher so formuilieren, dass jemand hauptberuflich damit
> arbeitet, also seinen Lebensunterhalt damit bestreitet
> ~~~~~~~~
> Also da möchte ich widerstprechen! KiCad ist noch lange nicht so weit,
> dass es mit professionellen Programm mithalten kann. Aber sicher auf
> einem guten Weg dorthin.
>

Ok. Ich kenne jemanden, der hauptberuflich Platinen mit Sprint erstellt.
Nach Deiner Definition ist dann auch Sprint ein professionelles 
Programm.

Ausserdem gibt es eine Reihe von Leuten, die hauptberuflich immer noch 
mit einem alten DOS-Eagle arbeiten. So gesehen.......

> Es fehlt z.B. eine Funktion, um Bauteile auf der Platine entsprechend
> der Bauteilposition neu zu nummerien. Das ist meiner Meinung nach ein
> großes Manko, obwohl so etwas eigentlich relativ einfach zu
> programmieren sein müsste.

Siehe Uhus Kommentar dazu. ;-)

>
> Was mir auch überhaupt nicht gefällt, ist, dass die Bauteile immer aus
> der Bibliothek eingebunden werden und nicht innerhalb des Schaltplans
> gespeichert werden.
> Man kann dadurch nicht einfach einen Schaltplan auf einem anderen PC
> öffnen, wenn dort nicht die gleiche Bibliothek im gleichen
> Verzeichnispfad vorhanden ist.

Sobald Du den Schaltplan abspeichers, legt KiCAD im Projektordner ein 
File "Schaltplanname-cache.lib" an. Die ~-cache.lib enthält als 
Bibliothek alle Bauteile des Schaltplans.

Wenn Du einen Schaltplan weitergiebst, must Du halt UNBEDINGT die 
~-cache.lib mitübergeben, und derjenige muss diese UNBEDINGT halt als 
Bibliothek einbinden.

Am besten gleich den etwas aufgeräumten Projektordner gezippt 
übergeben....
da ist ~-cache.lib gleich dann auch mit dabei. ;-)

> Und wenn man in der aktuellen Bibliothek ein Bauteil ändert (z.B.
> kleiner macht) und dann einen alten Schaltplan öffnet, der noch mit dem
> größeren Bauteil gezeichnet worden ist, dann hängen die Anschlüsse
> plötzlich alle in der Luft.
> Bei anderen Systemen ist das in der Regel so gelöst, dass im Schaltplan
> eine Bibliothek eingebunden ist (Projektbibliothek), in der eine Kopie
> aus der Originalbibliothek abgelegt wird. Man kann Bauteile dann manuell
> aktualisieren, wenn man das will.

Siehe oben.

>
>
> Gibts eigentlich irgend wo eine Liste mit Verbesserungsvorschlägen, wo
> man so etwas eintragen kann bzw. nachschauen kann, was vielleicht schon
> in der Pipeline ist? Die Projekt-Homepage gibt da irgendwie nicht viel
> her bzw. ich habs dort nicht gefunden.

Verfolge die Diskussion in der User Group.....

>
>
> Man kann KiCad sicherlich auch professionell einsetzen, muss eben mit
> einigen Einschränkungen leben, die manchmal viel Zeit kosten. Aber wenn
> man das Programm nur gelegentlich braucht, ist es vermutlich trotzdem
> noch günstiger als eine teure Lizenz für ein Profi-ystem zu kaufen.

Und wenn Du in einem Land wohnst und arbeitest, wo Arbeitszeit billig 
und
alles andere teuer ist, sieht die Rechnung auch anders aus....
Ich hatte eine weile E-Mail Kontakt über KiCAD mit einem Inder, der 
arbeitete mit einem alten DOS-Rechner und Eagle von anno 1992. 
Irgendwann hat er sich nun doch modernisiert. Er hat sich einen neuen 
gebrauchten PC von Anno 2000 gekauft. Dort hat er jetzt ein "freies" 
Eagel, um in seine alten Platinen zu betrachten, und ein aktuelles 
KiCAD. Beides unter Windows XP.

Auch hier in Deutschland kenne ich einen Entwickler, der hat vorne ein 
Kiosk, und im Hinterzimmer entwickelt er für Geld Platinen an einem 
uralt Rechner.

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Johannes (Gast)


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> Erfreulicherweise sind alle Projektdateien Textdateien - man kann sich
> notfalls so ein Tool mit Hilfe einer Skriptsprache selbst schreiben.

Aber genau das ist der Punkt. Man kann sich natürlich alle Funktionen 
irgendwie selber schreiben, ist ja schließlich open source.

Wenn man aber die Zeit rechnet, wie lang man dafür braucht, dann ist es 
für einen professionellen Anwender billiger, sich eine Profi-Software zu 
kaufen, bei der alle benötigten Funktionen schon drin sind.

Und so gibt es noch viele Punkte, die gegen einen professionellen 
Einsatz von KiCad sprechen.

von Woody P. (woody)


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Johannes schrieb:
>> Erfreulicherweise sind alle Projektdateien Textdateien - man kann sich
>> notfalls so ein Tool mit Hilfe einer Skriptsprache selbst schreiben.
>
> Aber genau das ist der Punkt. Man kann sich natürlich alle Funktionen
> irgendwie selber schreiben, ist ja schließlich open source.
>
> Wenn man aber die Zeit rechnet, wie lang man dafür braucht, dann ist es
> für einen professionellen Anwender billiger, sich eine Profi-Software zu
> kaufen, bei der alle benötigten Funktionen schon drin sind.
>
> Und so gibt es noch viele Punkte, die gegen einen professionellen
> Einsatz von KiCad sprechen.

Oder mit dem Geld für die Profisoftware einen Entwickler bezahlen der 
die gewünschte Funktion programmiert. Ob das ein Kommerzieller 
Hersteller für einen macht. Ich hätte gerne Funktion XY in meinem Word, 
Herr Ballmer.

Ist eine Frage der Philosophie. Für mich war ein Punkt für KiCAD das die 
Projektdateien als Textdateien vorliegen und ich diese mit einer 
Versionsverwaltung archieren kann.

Bei Kommerzieller Software habe ich es auch schon erlebt, das der 
Hersteller sagt "kein Support". Schön wenn man eine Software liegen hat 
die man nicht Installieren kann, weil der Lizenzkey nicht mehr erstellt 
werden kann.

Hier ging es auch ursprünglich um den Vergleich zwischen Eagle und 
KiCAD.

Kann Eagle eigentlich das:

>Kann KiCad so Geschichten wie Chip spez. Design Rules (Leiterbahn
>Impedanzen/Widerstände berücksichtigen und Automatisch Mäander
>einfügen?)? Oder kann KiCad so sachen wie Busse die Parallel aus einem
>Chip kommen parallel zu verlegen (8 auf einma oder so?)


Bei "Professionell" muß ich immer an Herbertstraße denken.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Woody P. schrieb:
> Ob das ein Kommerzieller
> Hersteller für einen macht. Ich hätte gerne Funktion XY in meinem Word,
> Herr Ballmer.

Nun, wir haben ja nicht über Winzigweich geredet ... Vernünftig
begründete Änderungs- bzw. Erweiterungswünsche habe ich mittlerweile
bei BAE allerdings schon einige realisiert bekommen (teilweise auch
selbst realisiert, da ca. 50 % der Funktionalität ohnehin in ULCs
realisiert wird, deren Quelltext man bekommt).  Kann also in dieser
Hinsicht wirklich nicht meckern (und ist, ehrlich gesagt, neben dem
guten Autorouter einer der wesentlichen Gründe, warum ich dafür
wirklich Payware einsetze und nicht Opensource).

von Stefan Salewski (Gast)


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@Jörg Wunsch

Dachte ich mir schon -- Du wirst dir sobald also nicht Anthony's 
verwaisten toporouter vornehmen. :-(

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stefan Salewski schrieb:
> Du wirst dir sobald also nicht Anthony's
> verwaisten toporouter vornehmen. :-(

Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen.

Der Fairnes halber muss ich sagen, dass ich für Batches, die ich dann
abgebe, neben BAE noch PCB mit benutze: da die BAE-Light-Version nur
bis reichlich Europlatinengröße geht, generiere ich mir mit PCB die
Fräslinie für den Nutzen, exportiere sie als RS-274-X, und setze
danach die Gerbers alle zusammen. ;-)

OK, genug OT, nach BAE und PCB war ja nicht gefragt, und professionell
mache ich das auch alles nicht. :)

von Johannes (Gast)


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> Ok. Ich kenne jemanden, der hauptberuflich Platinen mit Sprint erstellt.
> Nach Deiner Definition ist dann auch Sprint ein professionelles
> Programm.

Ich kenne Sprint jetzt nicht, deshalb kann ich das nicht beurteilen. Ein 
Programm würde ich aber nicht als Profi-Softweare bezeichnen, nur weil 
ein einzelner Anwender dieses professionell einsetzt.

Es kommt auch drauf an, wie viel Prozent seiner bezahlten Arbeitszeit 
jemand mit einer Software arbeitet. Für einen Platinen-Designer, der 
täglich mehrere Stunden mit der Layout-Software arbeitet, lohnt es sich 
in der Regel, etwas Geld in eine Software zu investieren, wenn dadurch 
die Produktivität größer wird.


> Sobald Du den Schaltplan abspeichers, legt KiCAD im Projektordner ein
> File "Schaltplanname-cache.lib" an. Die ~-cache.lib enthält als
> Bibliothek alle Bauteile des Schaltplans.

Ja, diese Datewi habe ich schon gesehen. Aber trotzdem verhält es sich 
bei mir so, dass sich Änderungen in der Bibliothek sofort auf den 
Schaltplan auswirken.

Muss ich in KiCad irgendwie einstellen, dass es zuerst in dieser 
Cache-Datei nach Bauteilen suchen soll? Wenn ich die Cache-Datei als 
Bibliothek einbinde, dann ist das für KiCad ja einfach eine weitere 
Bibliothek; wie sage ich dem Programm dann, dass es zuerst in der 
Cache-Datei und danach erst in der normalen Bibliothek suchen soll?
Irgendwie ist das nicht gerade intuitiv gelöst.

von Uhu U. (uhu)


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Johannes schrieb:
> Muss ich in KiCad irgendwie einstellen, dass es zuerst in dieser
> Cache-Datei nach Bauteilen suchen soll?

Unter Einstellungen | Bibliothek eintragen und nach oben schieben

von Johannes (Gast)


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>> Muss ich in KiCad irgendwie einstellen, dass es zuerst in dieser
>> Cache-Datei nach Bauteilen suchen soll?

> Unter Einstellungen | Bibliothek eintragen und nach oben schieben

Danke, das hat funktioniert. Jetzt hab ich aber das Problem, dass in der 
Cache-Datei anscheinend noch ziemlich alte Versionen von Bauteilen 
enthalten sind.

Wie mach ich das jetzt, dass die Bauteile aus der Bibliothek 
aktualisiert werden?

Im PCB kann geht das recht einfach mit Rechts-Klick auf das Bauteil -> 
"Editieren" -> "Ändere Bauteil(e)". Im Schaltplan hab ich diese Funktion 
noch nicht gefunden.

Warum ist das überhaupt unterschiedlich zwischen Schaltplan- und 
Layout-Programm? Im Layout funktioniert das problemlos, ohne dass man 
erst eine Cache-Datei als Bibliothek einbinden muss.

Das sieht mir hier eher nach einem Workaround aus und nicht nach der 
Vorgehensweise, wie sich das der Programmierer vorgestellt hat...

von Valentin B. (nitnelav) Benutzerseite


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Am schönsten ist irgendwie meiner Meinung nach noch Altium Designer.
Das wär dann auch mal RICHTIG professionell.
Und kostet leider einen Haufen Geld (außer den alten DOS-Versionen)!

Aber sonst, gEDA oder KiCad.
Bei Eagle gefällt mir die Beschränkung auf Fläche nicht.
Ich hätte lieber eine Beschränkung auf Bauteile oder Lagen.
Und dann kostet KiCad nix und kann trotzdem FAST alles, was Eagle kann 
(einige Sachen nicht, andere Sachen dann wieder doch, die Eagle nicht 
kann).

Ich glaube auch nicht, dass z.B. Atmel das AVRXplan-Board mit Eagle 
entworfen hat.

3D-View ist schön, das können heutzutage aber fast alle Programme.

Im Endeffekt zählt sowieso nur, welche Software für einen selbst schöner 
aussieht und intuitiver zu benutzen ist.
Denn dass man mit dem Layout-Programm viel Zeit verbringt,
das sollte klar sein.

Noch ist leider kein günstiger Autorouter so weit, dass man nur noch auf 
"Mach mir eine Platine aus dem Schaltplan" klickt.

Such dir also das Programm aus, mit dem DU am besten kannst.
Zu fast allen hier vorgestellten Programmen gibt es eine große 
Community,
du wirst also nie wirklich allein da stehen.

Mit freundlichen Grüßen,
Valentin Buck

von Uhu U. (uhu)


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Johannes schrieb:
> Wie mach ich das jetzt, dass die Bauteile aus der Bibliothek
> aktualisiert werden?

Lösch die Cache-Datei. Die wird dann von KiCad mit den aktuellen 
Symbolen neu angelegt.

von Johannes (Gast)


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>> Wie mach ich das jetzt, dass die Bauteile aus der Bibliothek
>> aktualisiert werden?

> Lösch die Cache-Datei. Die wird dann von KiCad mit den aktuellen
> Symbolen neu angelegt.

OK, das funktioniert, auch wenn's nicht gerade sehr elegant ist.

Danke!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Valentin Buck schrieb:

> Noch ist leider kein günstiger Autorouter so weit, dass man nur noch auf
> "Mach mir eine Platine aus dem Schaltplan" klickt.

Wenn du mit "günstig" in Wirklichkeit "kostenlos" meinst, magst du
Recht haben.

Ansonsten ist der von BAE von diesem Punkt weniger weit entfernt, als
alle Eagle-Verwöhnten Autorouter-Hasser glauben mögen.  Für den
Digitalbereich natürlich, aber das ist der mit den vielen Drähten. ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ano Nym schrieb:
> Servus
>
> Frage steht im Grunde genommen oben: Ich hab mal ein bisschen im Netz
> nach KiCad geschaut (Screenshots, Beschreibungen) und ich finde: Der
> Funktionsumfang und die Optik machen einen professionelleren Eindruck.

Manches läuft noch nicht ganz rund, aber man kann mit KiCad durchaus 
gut arbeiten.

> Und nun wollte ich Meinungen sammeln. Eagle ist def. ein Profi Programm,
> oder jedenfalls eines das nicht nur von Hobby Nutzern benutzt wird.
> KiCad würd ich eher in die Hobbysparte schieben, scheint aber einige
> interessante Profi Dinge wie 3D zu unterstützen.

Zu "professionell" haben ja schon einige andere etwas geschrieben.

Wir entwickeln jedenfalls mit KiCad.

Für uns ist z.B. die fehlende Schaltplanhierarchie unter Eagle schon ein 
Ausschlusskriterium - denn das ist schon sehr hilfreich.

Zur 3D-Echtzeitdarstellung hatte ich schonmal etwas geschrieben: es ist 
praktisch, wenn man die Platine während der Bauteilplatzierung anschauen 
und drehen kann. Manche (mechanische) Engpässe sieht man so direkt und 
kann diese beheben.

Wie gesagt: Macken haben sie alle. Wenn man sich einmal eingearbeitet 
hat, kennt man diese und möchte nur ungern wechseln.

Chris D.

von Ano N. (oorim)


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Weiß nich ob das irgendwo steht :D : Kann man mit KiCad einen Bus auf 
einmal verdrahten? Bzw parallele Leiterbahnen, so wies in Altium geht? 
Das find ich zb praktisch.
Praktisch fänd ich auch, auch wenn ichs eigentlich nicht bräuchte, wenn 
man Chip spez. Design Rules einpflegen könnte und das ganze automatisch 
mit verarbeitet wird, zum Beispiel Mäander in der Leiterbahn - wies 
Altium kann. Ich stelle es mir nicht schwer zum programmieren vor...

Ich denke ich probiere bei der aktuellen Leiterplatte mal ein Layout mit 
KiCad, einfach so aus spaß. Mal sehen

von ... - - - ... (Gast)


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Was ist eigentlich mit DesignSpark PCB? In diesem Thread gehts zwar um 
den Vergleich Eagle vs. KiCAD, aber es wäre mal interessant auch den 
DesignSpark PCB mit den anderen zu vergleichen, vor allem kostet 
DesignSpark PCB nix.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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... - - - ... schrieb:
> Was ist eigentlich mit DesignSpark PCB?

Beitrag "Neues kostenloses PCB-Tool"

von ... - - - ... (Gast)


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>>... - - - ... schrieb:
>> Was ist eigentlich mit DesignSpark PCB?

>Beitrag "Neues kostenloses PCB-Tool"

den Thread kenne ich schon, ich meine, man könnte DesignSpark PCB mit in 
den Vergleich einbeziehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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... - - - ... schrieb:
> ich meine, man könnte DesignSpark PCB mit in
> den Vergleich einbeziehen.

Dann fang einen Wikiartikel an, der alle EDA-Programme vergleicht,
denn darauf würde es doch hinauslaufen.

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