Hallo und guten Morgen liebe Forumsleser. Gerade folgenden Spon-Art. gefunden: http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,757424,00.html Gibt es Eigenschaften die ein Chef haben muss, bzw. nicht haben sollte? Grüße Andrea
Brauchst du Hilfe bei einer Soziologiearbeit, oder wofür ist dieser Thread?
keine ahnung was du möchtest, aber ein netter artikel da. das buch aus welchem die auszüge stammen, scheint lesenswert. aufgrund des popcorn-faktors.
Andrea W. schrieb: > Gibt es Eigenschaften die ein Chef haben muss, bzw. nicht haben sollte? Welcher Chef? Der Chef-Chef-Chef oder bloß der Chef? Im Technischen Bereich oder eher sowas wie Marketing, Vertrieb? Abteilungsleiter, Geschäftsführer oder Firmeninhaber? Die Frage ist wirklich zu allgemein. Deshalb würde ich einfach mal 'Stromberg' empfehlen. :) Die Soziologiearbeit-Warnleuchte wird bei mir auch nervös...
In meiner alten Firma hatten auch die meisten Angst vor dem da Oben. Da wurde halt die kleine mittelständische Firma patriachisch geführt. Dies muss nicht immer schlecht sein, aber dort wars schlecht. Und das Schlechte hat sich auch in die weiteren Führungsebenen fortgepflanzt. Wenn man dort das Maul aufgemacht hat bekam man kostenlos ein Motivationsgespräch bei dem da Oben. Ich bin dort immer mal wieder angetreten. Hilfe verschaffte mir hier nur ein Jobwechsel. Chefs sind halt auch nur Menschen und wenn se ihre Macken als Alleinherscher ausleben können machen das manche. Soll aber für die da Oben keine Entschuldigung sein. gruß tom
Es gibt doch diesen wunderbaren Satz von Lincoln(?): "Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht." Chris D.
Der Fisch stinkt vom Kopf her. Wenn der oberste Chef ein grosser Arxxx ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Ebenen darunter auch nicht besser sind sehr hoch. Bei einem guten obersten Chef ist die Kommunikation oft durch die Ebenen nach unten auch gut. Ein guter Chef ist immer irgendwo ein kleines Arxxxloch (sorry für die Ausdrücke). Die Kunst ist kein großes zu werden. Ein Motivator, die Kunst des Lobes und der berechtigten Kritik, Ziele aufzeigen und selbst Kritik ertragen können (Chef, so klappt das nicht).
Andrea W. schrieb: > Gibt es Eigenschaften die ein Chef haben muss, bzw. nicht haben sollte? Hi, Andrea, die Frage nach den Eigenschaften führt in die Irre. Ebenso die Kategorisierung nach Typen. Jeder Typ ist Mist. Weil, wer eine "Rolle" zu spielen versucht, egal welche, der ist per definitionem nicht authentisch. Wir haben in der heutigen Wirtschaft vor allem zwei Kriterien für Deine Antwort: 1. Die Personaler mit ihren Erwartungen, woran sie "Führungspotenzial" erkennen. 2. Die Mitarbeiter, unter welchen Umständen sie bereit sind, für Dich mehr zu leisten als für andere Führungskräfte. Zu 1.: Das muss man erkunden und befriedigen. Örtliche Wissensträger sollten gut Bescheid wissen. Zu 2.: Hier ist ein Megatrend zu beachten, worin die Personaler nach meiner Beobachtung noch im Vorgestern leben: Die Auswirkung der Qualifizierung der Mitarbeiter auf die Zusammenarbeit. "Erfolgreich ist der Mensch, wenn er bei 100 Entscheidungen 51mal das Richtige trifft." (John Pierpont Morgan, Banker) "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW) Wo beide Weisheiten zugleich zutreffen - und wo in D tun sie das nicht? - da brauchen die Führungskräfte für wettbewerbsfähige Entscheidungen das engagierte Mitdenken ihrer Mitarbeiter. Das kann man aber nicht befehlen. Wer nach dem Organisationsprinzip "Trennung von Kopf- und Handarbeit" führt, der will es auch gar nicht, fällt deshalb minderwertige Entscheidungen und im Wettbewerb zurück. Das bekommt eher, wer charismatisch führt: Charisma, natürliches: Wir orientieren uns gern nach dem, der uns dorthin führt, wo wir selbst hin wollen – wenn wir meinen, unter seiner Leitung sparen wir mehr Mühen als unter der jedes anderen, der verfügbar ist. Welche Eigenschaften braucht man dazu? Gar keine. Aber Fähigkeiten. Die bevorzugte Anwendung von Fähigkeiten deutet die Umwelt dann als Eigenschaften. Dazu insbesondere diese hier: "Der Regent muß sich in die Lage eines Landmannes oder eines Handwerkers versetzen und sich dann fragen: 'Wenn Du in diese Klasse von Menschen geboren wärst, was würdest Du von dem Regenten verlangen?'." (Friedrich der Große) Die angestellte Führungskraft muss das doppelt machen - erstens aus Sicht ihres Kunden, ihrer höheren Führungskraft, zweitens die Sicht aus den Augen ihrer Mitarbeiter. Was Du da siehst, das kann Dir keiner sagen. Da darfst Du auch gar nicht auf andere hören. Kein Eindruck ist besser als Deiner. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Andrea. > Gibt es Eigenschaften die ein Chef haben muss, bzw. nicht haben sollte? Jemand, der Chef werden will oder wenn er Chef ist, Chef bleiben will sollte sich an Machiavellis "il Principe" halten. Ca. 500 Jahre alt, aber wohl zeitlos. Habe das Buch vor gut 15 Jahren mal über die Fernausleihe zum lesen bekommen. Eine aktuelle deutsche Ausgabe war damals weder zu kaufen noch in der örtlichen Bücherei vorhanden. Wie es jetzt aussieht, weiss ich nicht. Bedarf sollte eigentlich bestehen...... Das Buch wurde mir von meinem damaligen Chef nach Rausschmiss als Karrierehilfe empfohlen. Ich habe es gelesen, und erkannt, das ich kein Talent für Karriere habe. Aber.....nit dem dadurch geschärften Blick erkannte ich anschliesslich deutlich, wie andere Karriere machen. So gesehen könnte es ein gutes Lehrbuch sein. Die Eigenschaften, die ein Chef braucht, kann er vermutlich nicht wirklich komplett "lernen", sondern sie werden zu einem großen Teil sozial vererbt. Inwieweit das "soziale vererben" als "lernen" zu betrachten ist, sollen die Soziologen und Psychologen mal unter sich abklären. Was einen erfolgreichen Chef letztlich ausmacht, ist eine Kombination von Intelligenz und Sadismus, zuzüglich gutem Fachwissen, schneller Auffassungsgabe und einer guten Allgemeinbildung. Ein Chef muss in erster Linie für sich selber gut sein. Weil ist er es nicht, verdrängt ihn sofort jemand anderes, egal was er sonst für Qalitäten hat und Leistungen bringen mag. Ein Chef sollte emotional wenig Bindung an seinen Beruf und seine Mitmenschen haben, dafür aber an seine Position haben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Bernd Wiebus schrieb: > Jemand, der Chef werden will oder wenn er Chef ist, Chef bleiben will > sollte sich an Machiavellis "il Principe" halten. Absolut richtig - hab ich auch vor 15 Jahren gelesen. Ich denke auch das gehört zu den Büchern die man gelesen haben muss um das Thema zu diskutieren. Das 2. Werk vielleicht auch: Discorsi - über die Demokratien.
>...Discorsi - über die Demokratien
Wenn du die Discorsi wirklich gelesen hättest, würdest Du wissen, daß
Machiavelli hier seine grundlegenden Gedanken zu Staatsführung darlegt
und nicht speziell die Demokratien beschreibt.
Backflow schrieb: > Wenn du die Discorsi wirklich gelesen hättest, würdest Du wissen, daß > Machiavelli hier seine grundlegenden Gedanken zu Staatsführung darlegt > und nicht speziell die Demokratien beschreibt. In der Tat - das weiß ich, da ich es gelesen habe - danke das du mich darauf hingewiesen hast.
Hi, Bernd, Zustimmung, Machiavelli sollte jeder gelesen haben, der Opfer von Machtmissbrauch werden könnte. Hätten die Deutschen vor 1933 nur tüchtig Hitler gelesen, hätten sie wohl nicht gewählt. Lesen bildet. Auch, wenn man von der anderen Seite liest. Meiner Meinung nach trägt die Sachlichkeit, Treffsicherheit und sein Verzicht auf Gefälligkeiten zum Wert des "Fürsten" bei, Machiavelli hat das Denken und Verhalten um die Macht meiner Meinung nach sehr treffend geschrieben. Eben nicht so, wie wir eitlen Menschen gern sehen, sondern eher so, wie wir uns tatsächlich verhalten. Deshalb wohl hat ihn die Kirche auch so bekämpft, wurde sein Büchlein zum Geheimtipp. > Jemand, der Chef werden will oder wenn er Chef ist, Chef bleiben will > sollte sich an Machiavellis "il Principe" halten. Danke für die Anregung. Jain. Ja: Seine Beschreibungen lesen sich grausamer als die von Sozialromantikern, sind aber treffender und daher besser. Nein: Seine Beschreibungen stammen aus der Zeit der großen Bildungsunterschiede - dort die wenigen, reichen, gebildeten Fürstensöhne, da die Masse der Knechte und Arbeiter, die mangels Reichtum allenfalls Lesen, Schreiben, lernen konnten. Heute hat die weitgehende Qualifizierung das weitgehend ausgeglichen: "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, Ex-BMW) Folgerung: Wer mit qualifizierten Mitarbeitern wettbewerbsfähige Ergebnisse erreichen will, der muss deren engagiertes Mitdenken gewinnen. Machiavelli aber hat für einen Fürsten in einer anderen Situation geschrieben. > Das Buch wurde mir von meinem damaligen Chef nach Rausschmiss als > Karrierehilfe empfohlen. Oha. Warum hat er den Eklat nicht verhindern können? > Ich habe es gelesen, und erkannt, das ich kein Talent für Karriere habe. Oh ja, wieder ging dem Management ein kluger Kopf verloren, ein anderer nahm dessen Platz ein... > Die Eigenschaften, die ein Chef braucht, kann er vermutlich nicht > wirklich komplett "lernen", sondern sie werden zu einem großen Teil > sozial vererbt. Das Denken in Eigenschaften und Charaktermerkmalen ist wohl so alt wie die Geschichte, Adam sei aus Lehm gemacht mit allen Eigenschaften und Merkmalen. Unser technisches Denken ist da viel besser. Auch der Personalbereich wandelt sich zum Denken in "Kompetenzen". Zur "Vererbung": Wir lernen, wo es uns gefällt. Eltern, die ihre Kinder lieben, sind hervorragende Lehrmeister. Schon im Tierreich. Was man damals nicht hat bekommen können, das kann man nachholen. Eine der größten Schwierigkeiten dabei ist das "Hexensyndrom" - um als Hexe verbrannt zu werden braucht es keinen Pakt mit dem Teufel. Es genügt, wenn die Dorfdeppen sich einig sind, wer die Hexe sein soll. Im Berufsleben: Wenn sich Vorgesetzte und Kollegen einmal einig sind, wo "der Platz im Leben" eines einzelnen sein soll, dann hilft auch Weiterbildung nur begrenzt. Besser wechselt man dann. > Inwieweit das "soziale vererben" als "lernen" zu betrachten ist, sollen > die Soziologen und Psychologen mal unter sich abklären. Nö. Auch hier ist das eigene Urteil vorzuziehen. Da kann man wenigstens draus lernen. Wenn schon, dann Biologen oder die DNS fragen, was in ihr drin ist und was von außen gelernt werden muss. > Was einen erfolgreichen Chef letztlich ausmacht, ist eine Kombination > von Intelligenz und Sadismus, zuzüglich gutem Fachwissen, schneller > Auffassungsgabe und einer guten Allgemeinbildung. All das findet man leider auch bei schlechten Bossen. Das Denken in Eigenschaften und Charaktermerkmalen ist genauso weltfremd wie die Vorverurteilung der Hexen. Qualifizierte Mitarbeiter brauchen keine verlogenen Rollenspieler als Bosse, sondern souveräne Chefs, die auch authentisch sind und glaubhaft. Wichtiger als Rollenkenntnisse ist daher die Kunst der angehenden Führungskräft, in jeder Situation selbst erkennen zu können, wie sie gut handeln kann, wie besser - und gelegentlich auch, wie besser als die Konkurrenten. > Ein Chef muss in erster Linie für sich selber gut sein. Danke. Mein Vorbild in dieser Sache: "Gewiß habe ich nach Gewinn und Reichtum gestrebt, doch wesentlich nicht, um sie zu genießen, ... (sondern) um die Mittel zur Ausführung anderer Pläne und Unternehmen zu gewinnen..“ (Werner von Siemens, 1816 bis 1892) Er hat sich zu seinem Egoismus bekannt. Das machte ihn glaubhafter als manchen heutigen Unternehmer, der meint, den Sozialromantikern gefällig lügen zu müssen. > Ein Chef sollte emotional wenig Bindung an seinen Beruf und seine > Mitmenschen haben, dafür aber an seine Position haben. Wieder ein differenziertes "Jain". Ja: Nur eine Führungskraft, die stabil steht wie ein Leuchtturm, kann ihren im Sturm schwankenden Mitarbeitern verläßliche Orientierung geben. Sie darf sich nicht mitreißen lassen, sie braucht die Distanz der "Hubschrauberperspektive" auf das Ganze und einen weiten Denkhorizont. Ja: Führungskräfte müssen konsequent sein. Die Zukunft ihres Teams und Unternehmens muss ihnen wichtiger sein als alles andere in der Arbeit. Als Chef muss man bei Not auch entlassen können - und das auch persönlich tun, statt sich feige hinter einem "Outplacement-Berater" zu verstecken. Nein: Wer seine Emotionen leugnet oder verdrängt, der belügt sich selbst. Natürlich schmunzelt man mit seinen Leuten mit, natürlich springt man beim gewonnenen _Auftrag auch mal vor Freude in die Luft, natürlich ist man bei versemmeltem Angebot auch mal traurig - aber alles mit Distanz und Überlegenheit. Ciao Wolfgang Horn
Dazu eine Anekdote über Enrico Fermi dem eines Tages gesagt wurde, er würde Morgen einem erfolgreichem und daher fähigem General vorgestellt werden der schon viele Schlachten gewonnen hätte. Daraufhin sagte Fermi: Die anzahl der gewonnen Schlachten stehen in keinem Zusammenhang zur Fähigkeit des Generals. Der Ausgang einer Schlacht hängt von vielen Faktoren ab und ist letztlich zufällig. Die Umstände aber klassifizieren eine Schlacht als mehr oder weniger leicht oder schwer zu gewinnen. Ein General der viele Schlachten gewonnen hat, hatte nur Glück, dagegen ein General der viele Schlachten verloren hat, hat aus jeder etwas gelernt was man anders oder besser machen muss. Ganz gegen die allgemeine Annahme ist damit der General der die meissten Schlachten verloren hat der fähigste. Das trifft auf Projektleiter die Projekte in den Sand setzen, Chefs die Firmen in die Pleite führen und sogar Chirurgen die Patienten töten zu. Mit einer Einschränkung: Es trifft nur auf die selbe Person zu - pfad a = immer gewonnen mit Glück weil leicht oder pfad b = immer verloren weil schwierige Aufgaben. Es gibt dazu in der Vorlesung medizinische Statistik den Klassiker an dem alle Studenten scheitern: Von welchem Arzt (A,B) würden Sie sich als mitelschwerer Fall operieren lassen: A - 80% überleben die OP, 20% sterben B - 20% überleben, 80% sterben Es wählen immer alle A und sterben damit zu 80%, bei Wahl B überleben sie aber mit 80% - sozusagen Tod durch Dummheit. Lösung: A bekommt als Anfänger nur leichte bis mittlere Fälle B bekommt als Profi nur mittlere bis schwere Fälle
Michael Lieter schrieb: > Der Ausgang einer Schlacht hängt von vielen Faktoren ab und ist > letztlich zufällig. Die Umstände aber klassifizieren eine Schlacht als > mehr oder weniger leicht oder schwer zu gewinnen. Ein General der viele > Schlachten gewonnen hat, hatte nur Glück, dagegen ein General der viele > Schlachten verloren hat, hat aus jeder etwas gelernt was man anders oder > besser machen muss. Ganz gegen die allgemeine Annahme ist damit der > General der die meissten Schlachten verloren hat der fähigste. > > Das trifft auf Projektleiter die Projekte in den Sand setzen, Chefs die > Firmen in die Pleite führen und sogar Chirurgen die Patienten töten zu. Das kann man so nicht sagen. Ein guter Unternehmer korrigiert beispielsweise fortwährend seine Fehler und arbeitet am Unternehmen. Ein schlechter Unternehmer vermag das nicht oder geht viellleicht unter, weil er Probleme gar nicht sieht. Wer mehrere Pleiten hinlegt, erkennt dann eventuell schwerwiegende Probleme nicht oder ist beratungsresistent. Oder militärisch gesagt: nicht jede kleine Niederlage führt zur verlorenen Schlacht :-) Chris D.
Chris D. schrieb: > Ein guter Unternehmer korrigiert beispielsweise fortwährend seine Fehler > und arbeitet am Unternehmen. Ein schlechter Unternehmer vermag das nicht > oder geht viellleicht unter, weil er Probleme gar nicht sieht. > > Wer mehrere Pleiten hinlegt, erkennt dann eventuell schwerwiegende > Probleme nicht oder ist beratungsresistent. > > Oder militärisch gesagt: nicht jede kleine Niederlage führt zur > verlorenen Schlacht :-) Es reicht ja aus einen Kunden zu haben der die Rechnung nicht bezahlt und die Bank macht deine Firma dicht. Das kann man teilweise vorhersehen aber da bleibt ein mächtiges zufälliges Element. In der Krise erlebt. Eine äußerst erfolgreiche Firma ca. 150 Mitarbeiter mit vielen Aufträgen von einem namhaften Konzern in Norddeutschland. Hochentwickelte Technologie die man vielleicht 5 mal in Deutschland findet. Sehr fähige Leute. Die hätten nur Geld gebraucht um die Löhne weiter zahlen zu können und auf andere Kunden umschwenken können - aber die Bank hat Nein gesagt. Es gibt genug Beispiele - amerikanischer Bürgerkrieg: General Lee hat fast jede Schlacht gegen die Förderation gewonnen aber den Krieg verloren.
Michael Lieter schrieb: > Es reicht ja aus einen Kunden zu haben der die Rechnung nicht bezahlt > und die Bank macht deine Firma dicht. Das kann man teilweise vorhersehen > aber da bleibt ein mächtiges zufälliges Element. Vor allem ist das ziemlich dumm, sich so von einem Kunden so abhängig zu machen. Diversizifierung ist wichtig. > Eine äußerst erfolgreiche Firma ca. 150 Mitarbeiter mit vielen Aufträgen > von einem namhaften Konzern in Norddeutschland. Hochentwickelte > Technologie die man vielleicht 5 mal in Deutschland findet. Sehr fähige > Leute. > Die hätten nur Geld gebraucht um die Löhne weiter zahlen zu können und > auf andere Kunden umschwenken können - aber die Bank hat Nein gesagt. Deswegen: niemals eine Bank ins Boot holen. Außerdem sollte man beizeiten Rücklagen bilden - das gibt Sicherheit und eine Positon der Stärke aus der heraus man agieren kann. Ein Jahr ohne Einnahmen jeglicher Art würde mich z.B. nicht kümmern. Aber Rücklagen sind natürlich "böse", da sie keinen Gewinn bringen - bis es kracht. > Es gibt genug Beispiele - amerikanischer Bürgerkrieg: General Lee hat > fast jede Schlacht gegen die Förderation gewonnen aber den Krieg > verloren. So etwas zum Beispiel :-) Ich denke nur nicht, dass Pleities bessere Unternehmer sind. Chris D.
@Michael Lieter
>...General der viele Schlachten gewonnen hat, hatte nur Glück,
Da ist Sunzi ("Die Kunst des Krieges") aber anderer Ansicht. Oder sollte
Dir der Klassiker unbekannt sein?
Backflow schrieb: > Da ist Sunzi ("Die Kunst des Krieges") aber anderer Ansicht. Oder sollte > Dir der Klassiker unbekannt sein? Ja, ist mir nicht bekannt - könnte ich ja jetzt googeln - oder mit dir diskutieren. Hast du gedient? Dienstgrad (nur um abschätzen zu können welche Einsicht du in militärische Strategie aus persönlicher Erfahrung hast - denn Theorien gibt es viele..)
>Hast du gedient? Dienstgrad W15, OG. Aber ich habe nicht vor, mit Dir militärische Strategien zu diskutieren. >könnte ich ja jetzt googeln http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Kunst_des_Krieges_(Sunzi) Sunzis Buch ist neben Clausewitz "Die Kunst des Krieges" eines der zentralen Bücher über Militärstrategie, die auch Eingang in der Managementliteratur Eingang gefunden haben. Ich wollte nur den Bogen etwas weiter spannen. Was mich an der obigen Dikusssion unter Berufung auf Machiavelli stört, ist die Tatsache, daß Machiavelli auf die Böse Seite der Macht reduziert wird. Wenn man den Fürsten und die Discorsi unvoreingenommen liest, wird man feststellen, daß seine Ideen im übertragenen Sinne auch heute vernünftig sind. Z.B. sein Ratschlag nach der Machtergreifung die notwenigen Grauamkeiten in einer schnellen Aktion sofort auszuführen kann man oberfläch als Aufruf zum ungezügelten Mord verstehen. Im übertragenen Sinne kann das auch heißen, notwendige aber unpopuläre Entscheidungen schnell zu treffen, als immer wieder zu zerreden.
Hallo Backflow. > Was mich an der obigen Dikusssion unter Berufung auf Machiavelli stört, > ist die Tatsache, daß Machiavelli auf die Böse Seite der Macht reduziert > wird. Eine Unterscheidung in "Gut" und "Böse" ist nach meiner Ansicht schon Esoterik. Es kommt lediglich auf das funktionieren an, und ob es mir etwas nützt. Das ist jetzt allerdings eine Darstellung ohne Dimension in die Tiefe. Natürlich habe ich mit Gruppen zu tun, und bin Teil einer Gruppe. Insofern kann es strategisch sinnvoll sein, vorübergehend die Gruppeninteressen über meine eigenen zu Stellen. > > Wenn man den Fürsten und die Discorsi unvoreingenommen liest, wird man > feststellen, daß seine Ideen im übertragenen Sinne auch heute vernünftig > sind. > Z.B. sein Ratschlag nach der Machtergreifung die notwenigen Grauamkeiten > in einer schnellen Aktion sofort auszuführen kann man oberfläch als > Aufruf zum ungezügelten Mord verstehen. > Im übertragenen Sinne kann das auch heißen, notwendige aber unpopuläre > Entscheidungen schnell zu treffen, als immer wieder zu zerreden. Wenn Du aber Machiavelli so interpretierst, wird Machiavelli zum Sozialromantiker. :O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
>Wenn Du aber Machiavelli so interpretierst, wird Machiavelli zum >Sozialromantiker Was ist daran sozialromantisch sein, unpopuläre aber notwendige Entscheidungen durchzuziehen? Nach Machiavelli ist der gute (Allein)herrscher übrigens auch sparsam.
Hallo Wolfgang. > Zustimmung, Machiavelli sollte jeder gelesen haben, der Opfer von > Machtmissbrauch werden könnte. Macht ist nur zum Missbrauchen gut. Wenn Du Macht hast, aber nicht Missbrauchst, wird sie gegen Dich selber verwendet. > Hätten die Deutschen vor 1933 nur tüchtig Hitler gelesen, hätten sie > wohl nicht gewählt. Lesen bildet. Auch, wenn man von der anderen Seite > liest. "Mein Kampf" ist unerträglich zu lesen. Langweiliger, paranoider Schwachsinn. Ich kann verstehen, daß man den schnell aus der Hand legt. Göbbels hat dagegen durchaus noch Unterhaltungswert. Heutzutage würde er wohl eher eine Karriere wie Stefan Raab oder Harald Schmidt anstreben. Talent hätte er dazu mehr als genug gehabt. Aber es war wohl nicht die Zeit dafür. Aber ich denke nicht, daß das Lesen die Wahl Hitlers verhindert hätte. Er mag es 33 nur mit Ach und Krach und Betrug geschafft haben, aber hätte er es nicht geschafft, hätte er es halt beim nächsten mal geschafft. Die Situation war reichlich verfault, und er hätte sie halt nur weiter faulen lassen müssen. Mit 10-20% hätte er einfach die Regierung weiter lähmen können, was die Reputation der Demokratie noch weiter herabgesetzt hätte. Es war übrigens sehr vielen durchaus klar, das sie sich mit der Wahl Hitlers zu einem Massenraubmord verabredeten. In meiner Verwandschaft war es so, und Harald Weltzer hat ja vergleichbares herausgefunden, wenn vieleicht nicht so direkt, wie es mir von meiner Verwandschaft berichtet wurde. > Meiner Meinung nach trägt die Sachlichkeit, Treffsicherheit und sein > Verzicht auf Gefälligkeiten zum Wert des "Fürsten" bei, > Machiavelli hat das Denken und Verhalten um die Macht meiner Meinung > nach sehr treffend geschrieben. Eben nicht so, wie wir eitlen Menschen > gern sehen, sondern eher so, wie wir uns tatsächlich verhalten. Deshalb > wohl hat ihn die Kirche auch so bekämpft, wurde sein Büchlein zum > Geheimtipp. > Ja: Seine Beschreibungen lesen sich grausamer als die von > Sozialromantikern, sind aber treffender und daher besser. Das scheint ja auch anscheinend eine Frage der Interpretation zu sein. > Nein: Seine Beschreibungen stammen aus der Zeit der großen > Bildungsunterschiede - dort die wenigen, reichen, gebildeten > Fürstensöhne, da die Masse der Knechte und Arbeiter, die mangels > Reichtum allenfalls Lesen, Schreiben, lernen konnten. > Heute hat die weitgehende Qualifizierung das weitgehend ausgeglichen: Das war wohl auch damals schon differenzierter zu sehen. Und auch heute würde ich "Bildung" als nicht so "klassisch" ansehen. Letztlich sind vermutlich "Peer groups" in der Jugend, aus denen dann "Seilschaften werden", das ausschlaggebende. Klar, Vollpfosten hilft auch die Seilschaft schon aus Eigennutz nicht lange weiter.....aber ohne Seilschaft geht es auch nur für ganz wenige absolute Spitzenkönner. Pech, wer nicht rechtzeitig in die passende Gang kommt. > "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, > als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, > Ex-BMW) ;-) Auch eine nette Umschreibung für Seilschaft. > Folgerung: Wer mit qualifizierten Mitarbeitern wettbewerbsfähige > Ergebnisse erreichen will, der muss deren engagiertes Mitdenken > gewinnen. Machiavelli aber hat für einen Fürsten in einer anderen > Situation geschrieben. Praktisch können Mitarbeiter nicht unendlich lange auf diese Art und Weise geführt werden. Irgendwann merkt auch das dööfste Rentier, das die Mohrrübe immer gleich weit vor der Nase baumelt. Oder es bekommt tatsächlich mal ein Stück Mohrrübe, und verdirbt sich den Magen. ;-) >> Das Buch wurde mir von meinem damaligen Chef nach Rausschmiss als >> Karrierehilfe empfohlen. > Oha. Warum hat er den Eklat nicht verhindern können? Weil es kein "Eklat" war. :-) Er hatte sich halt verzockt. Er dachte, daß aus Ausbildung und Fleiß Erfolg werden muss, und hatte übersehen, das Softskills fehlen, die auch nicht nachzubessern waren. Naja, es war vieleicht auch weniger als Hilfe, sondern eher als Erklärung gedacht. >> Ich habe es gelesen, und erkannt, das ich kein Talent für Karriere habe. > Oh ja, wieder ging dem Management ein kluger Kopf verloren, ein anderer > nahm dessen Platz ein... An klugen Köpfen ist kein Mangel. Sie Dich um. Es sind genug da. Mehr als genug. Vieleicht siehst Du sie nur nicht, weil sie Dir nicht gefallen oder weil Du Angst vor ihnen hast? > Das Denken in Eigenschaften und Charaktermerkmalen ist wohl so alt wie > die Geschichte, Adam sei aus Lehm gemacht mit allen Eigenschaften und > Merkmalen. > Unser technisches Denken ist da viel besser. Auch der Personalbereich > wandelt sich zum Denken in "Kompetenzen". Mmmh. Ich denke mir, daß die Menschheit mit der Formulierung von Charaktermerkmalen eine sehr treffende zusammenstellung von Kompetenzbündeln gemacht hat. Letztlich helfen Einzelkompetenzen nicht weiter, wichtig ist der Verbund, und es sind immer wieder ähnliche Konstellationen wichtig. Die nennen wir dann Charakter, wenn es um persönliche Eigenschften geht. Diese Charakterisierungen sind sehr lange aus Erfahrungswerten tradiert. So weit weg von der Realität werden sie nicht liegen. Allerdings könnte es sein, das in den wechselnden Lebensbedingungen der Menchen sich immer wieder andere, ähnliche, aber keinesfalls komplett andere Bündelungen als wichtig herausstellen. Eine Jagdgesellschaft der Altsteinzeit hat anderen Bedarf als eine Bäuerliche Gesellschaft des Neolithikums. In den entvölkerten Landschaften nach Pestepedemien oder dem 30 jährigen Krieg sind andere Qualitäten gefragt, als wärend des Krieges und wäherend der Überpopulation des Hochmittelalters oder der Neuzeit. > Zur "Vererbung": Wir lernen, wo es uns gefällt. Eltern, die ihre Kinder > lieben, sind hervorragende Lehrmeister. Schon im Tierreich. Auch die können Fehler machen. > Was man damals nicht hat bekommen können, das kann man nachholen. Jain. Ich kann jetzt nicht Anfangen, das nachzuholen, was ich mit 16-25 verpennt habe. Wenn ich mich als 49 jähriger aufführe wie ein 16 jähriger, ich glaube das gäbe echt Ärger. :O) Ich lerne nicht mehr so schnell wie früher. Ich vergesse schneller. Körperlich bin ich nicht mehr so fit, und Erfahrung sehe ich eher als Klotz am Bein. Bei allem was ich tu und lasse, ich kann es nicht "aus dem Bauch" heraus, weil meine Instinkte nicht funktionieren. Über den Kopf geht durchaus, aber das ist zu langsam. > Eine der größten Schwierigkeiten dabei ist das "Hexensyndrom" - um als > Hexe verbrannt zu werden braucht es keinen Pakt mit dem Teufel. Es > genügt, wenn die Dorfdeppen sich einig sind, wer die Hexe sein soll. > Im Berufsleben: Wenn sich Vorgesetzte und Kollegen einmal einig sind, wo > "der Platz im Leben" eines einzelnen sein soll, dann hilft auch > Weiterbildung nur begrenzt. Besser wechselt man dann. Ich denke nicht, daß es Sinn macht, anderswo neu Anfangen zu wollen. Ich kann meinen Problemen nicht davonlaufen. Sie sind in mir, sie sind ein Teil von mir. Hexen waren entweder störend, darum wollte man sie als Unruhestifter oder Konkurenten loswerden. Dann waren sie das Opfer eines direkten Machtkampfes, oder es waren Sonderlinge, die als Sündenböcke gebraucht wurden, und sei es nur zur Volksbelustigung. Ich kann schlecht verbergen, das ich ein Sonderling bin. Ziehe ich mir einen Anzug an, erkennt man mich schon als Sonderling, weil ich mich darin unwohl fühle. Gehe ich weg, ist es anderswo genauso. Eher schlechter. Du kennst das "Totenschiff" von B. Traven? Nun, ich mag Heizer auf der Jorike sein, aber die Alternative ist schlimmer. >> Inwieweit das "soziale vererben" als "lernen" zu betrachten ist, sollen >> die Soziologen und Psychologen mal unter sich abklären. > Nö. Auch hier ist das eigene Urteil vorzuziehen. Da kann man wenigstens > draus lernen. > Wenn schon, dann Biologen oder die DNS fragen, was in ihr drin ist und > was von außen gelernt werden muss. Ich weiss, das Du die Psychologen eher kritisch siehst, und nicht ganz zu Unrecht. Die meisten Psychologie Diplom- und Doktorarbeiten kranken an viel zu kleinen Stichproben oder nicht relevanten Bevölkerungsschnitten der Studien. Das ist dem geschuldet, das es sehr schwer ist überhaupt Leute für Tests zu bekommen. Ausserdem ist die Psychologie damit eine statistische Wissenschaft, die durchaus zutreffende Aussagen über passende Bevölkerungsgruppen machen kann. Ein Rückschluss auf das Verhalten des Einzelnen zu machen, ist dann zwar möglich, aber auch unsicher. Hast Du bessere Ideen? Das nächste Problem ist, das es sehr schwer ist, die Psychologie ideologiefrei zu halten. > > Das Denken in Eigenschaften und Charaktermerkmalen ist genauso weltfremd > wie die Vorverurteilung der Hexen. > Qualifizierte Mitarbeiter brauchen keine verlogenen Rollenspieler als > Bosse, sondern souveräne Chefs, die auch authentisch sind und glaubhaft. Das mögen sie brauchen. Sie kriegen aber den, der noch weiter oben Authentisch und glaubhaft wirkt. Fähig sein kann er ja trozdem. > Wichtiger als Rollenkenntnisse ist daher die Kunst der angehenden > Führungskräft, in jeder Situation selbst erkennen zu können, wie sie gut > handeln kann, wie besser - und gelegentlich auch, wie besser als die > Konkurrenten. Oft wiegt das, was ich nicht kann, viel schwerer als das was ich nicht Kann. In einem Konkurenzkampf vieler gleich guter gewinnt der, der die wenigsten Fehler macht. Ausserdem kommt dann ein großer Zufallsfaktor hinzu. > "Gewiß habe ich nach Gewinn und Reichtum gestrebt, doch wesentlich > nicht, um sie zu genießen, ... (sondern) um die Mittel zur Ausführung > anderer Pläne und Unternehmen zu gewinnen..“ (Werner von Siemens, 1816 > bis 1892) > Er hat sich zu seinem Egoismus bekannt. Das machte ihn glaubhafter als > manchen heutigen Unternehmer, der meint, den Sozialromantikern gefällig > lügen zu müssen. Das ist der Nachteil der Wissenschaft Psychologie. Die Leute wissen genau, wo sie lügen müssen. > Ja: Nur eine Führungskraft, die stabil steht wie ein Leuchtturm, kann > ihren im Sturm schwankenden Mitarbeitern verläßliche Orientierung geben. Ein schiefes Bild. Die wenigsten "schwanken im Sturm" weil sie orientierungslos sind, sondern sie wissen genau, was sie wollen. Das Schwanken ist der Eindruck, den das Machtgerangel von aussen macht. :-) > Nein: Wer seine Emotionen leugnet oder verdrängt, der belügt sich > selbst. Natürlich schmunzelt man mit seinen Leuten mit, natürlich > springt man beim gewonnenen _Auftrag auch mal vor Freude in die Luft, > natürlich ist man bei versemmeltem Angebot auch mal traurig - aber alles > mit Distanz und Überlegenheit. Um den Bogen zum Anfang zurückzubiegen: Der konkrete Anlass, warum mich mein damaliger Chef entlassen hat, war ein "Erfolg" den ich hatte. Er fragte mich, wie ich den denn feiern würde, und ich sagte, das ich mir eine Aspirintablette nehme und mich ins Bett lege, weil ich von der Konzentration Kopfschmerzen bekommen hätte. Jedenfalls fand mein Chef, das jemand, auf den Erfolg nicht wie Koks wirkt, in seiner Firma keinen Platz hat. Sein Erfolg gibt ihm recht. Nicht nur Distanz und Überlegenheit ist wichtig, es ist auch wichtig, das "richtige" zu fühlen. Der Unterschied zwischen einer Persönlichkeit und einer Persönlichkeitsstörung ist lediglich, das die Persönlichkeit besser zur Umwelt passt. Sonst gibt es keinen Unterschied. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Backflow. >>Wenn Du aber Machiavelli so interpretierst, wird Machiavelli zum >>Sozialromantiker > Was ist daran sozialromantisch sein, unpopuläre aber notwendige > Entscheidungen durchzuziehen? Weil "unpopuläre aber notwendige Entscheidungen" letztlich doch auf ein Gemetztel hinauslaufen. Zumindest dürfte es reichlich Situationen geben, wo das die naheliegendste Interpretation ist, wenn man denn Lust auf metzteln hat. > Nach Machiavelli ist der gute (Allein)herrscher übrigens auch sparsam. Was ja kein Widerspruch ist. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
>Weil "unpopuläre aber notwendige Entscheidungen" letztlich doch auf ein >Gemetztel hinauslaufen. Daß ist das ja das Traurige, daß sobald der Name Machiavelli fällt, alle Leute, die sich nicht wirklich mit seinen Schriften beschäftigt haben, automatisch immer auf Mord, Gemetzel und Tyrannei denken. Und das ist eben falsch. Nehmen wir doch unsere Dikussionen über die Renten und das Gesundheitssystem. Anstatt hier einmal nachhaltige und wahrscheinlich schmerzhafte Reformen schnell und "brutal" durchzuführen, wird jede Idee in monatelangen Diskussionen zerredet, bis nichts Nachaltiges mehr übrig bleibt, weil in der Diskussionszeit alle Lobbys ihre Bataillone in Ruhe in Stellung bringen können.
Hallo Backflow. >>Weil "unpopuläre aber notwendige Entscheidungen" letztlich doch auf ein >>Gemetztel hinauslaufen. > Daß ist das ja das Traurige, daß sobald der Name Machiavelli fällt, alle > Leute, die sich nicht wirklich mit seinen Schriften beschäftigt haben, > automatisch immer auf Mord, Gemetzel und Tyrannei denken. Und das ist > eben falsch. Das kommt in dem Sinne ja nicht von Machiavelli, sondern von Leuten, die ihn interpretieren. Und weil diese Interpretation verbreitet ist, kannst du davon ausgehen, das ein nicht unerheblicher Anteil der Interpretatoren aus möchtegern Tyrannen besteht, die sich gegenseitig belauern. :-) Wehe wenn sie losgelassen. Das Prinziep ist ja, sie so gegeneinander auszuspielen, das sie sich gegenseitig in Schach halten. Nur manchmal geht das eben schief.... > in monatelangen Diskussionen zerredet, bis nichts Nachaltiges mehr übrig > bleibt, weil in der Diskussionszeit alle Lobbys ihre Bataillone in Ruhe > in Stellung bringen können. Klar. Warum sollten andere Deiner Lobby den Vortritt lassen? Mag ja sein, das Du eine tolle Lösung hast. Das Problem ist, das es eine Menge von Leuten gibt, die eben nicht von der "besseren" Lösung profitieren. Deine Reformen würden zwangsläufig zu einer Vernichtung einer bestimmten Klientel führen. Klar, das die sich dagegen wehrt. Darum müsstest Du sie vorher niedermetzteln. Das Ergebnis ist das gleiche. :O) Darum liest jeder dort das Gemetzel, auch wenn es nicht explizit dort steht. Du gehst irgendwie davon aus, das Du Leuten den Selbstmord schmackhaft reden kannst....das gelingt selbt Al Quaida nicht immer. :-) Sozialromantik heisst für mich, überhaupt an das Vorhandensein von Lösungen zu glauben. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
>...das gelingt selbt Al Quaida nicht immer Jetzt verlassen wir glaube ich den seriösen Part. >Sozialromantik heisst für mich, überhaupt an das Vorhandensein von >Lösungen zu glauben. ???? Es gibt immer eine Lösung bzw. Alternative. Notfalls auch die Falsche.
Hallo zurück, Bernd, Privatdiskussionen sind Belästigungen der Öffentlichkeit. > Macht ist nur zum Missbrauchen gut. Macht ist ein Mittel. Die Absicht des Handelnden kann kritisiert werden, bevor der Staatsanwalt das Handeln bestraft. Aber wer in Übereinstimmung mit den Gesetzen handelt, darf darin nicht gebremst werden. > Aber ich denke nicht, daß das Lesen die Wahl Hitlers verhindert hätte. Mag sein. "Hätte, wenn und aber" ist Zeitverschwendung. Ist halt eine schöne Hoffnung, Lesen hätte auch damals bilden können. >> Ja: Seine Beschreibungen lesen sich grausamer als die von >> Sozialromantikern, sind aber treffender und daher besser. > Das scheint ja auch anscheinend eine Frage der Interpretation zu sein. Selbstverständlich. Immer. Wenn ein anderer Einspruch erhebt, könnte man diskutieren. > >> Nein: [Machiavellis] Beschreibungen stammen aus der Zeit der großen >> Bildungsunterschiede... > Das war wohl auch damals schon differenzierter zu sehen. Die Verkomplizierung einer Aussage ist eine der leichtesten Übungen für Abiturienten. Die Aussage selbst ist wichtig, jede unnötige Verkomplizierung ist eher Talmi als Gold. > Letztlich sind... Mag sein. Ich meide das Ausufern der Diskussion mit der Erinnerung an die Fragen, die in Unternehmen in der Marktwirtschaft über allem stehen: 1. Der Arbeitgeber: "Wie sichere ich die Zukunft und Mehrung meines Vermögens?" 2. Der Arbeitnehmer: "Wie sichere ich die Zukunft und Mehrung meines Einkommens?" Denn wer die Zukunft opfert, der wird sie verlieren. Wenn die beiden ihre gegenseitigen Absichten anerkennen, konzentrieren sich weitere Fragen auf den besten Weg in diese gemeinsame Zukunft. Die Frage "Angst vor dem da oben?" ist Indiz für schwerwiegende Führungsfehler. Denn wo Arbeitnehmer und -geber sich einig sind wie eben beschrieben, und auch konsequent in der Umsetzung der Folgerungen, da hat kein tüchtiger Arbeitnehmer Anlass für Ängste vor seiner Führungskraft. Untüchtige und lernunfähige Arbeitnehmer auf dem Hallenboden und auf Teppichboden haben aber sehr wohl sehr viel Anlass zur Befürchtung, ausgeschieden zu werden. Zurück zur Frage nach der Macht: Gut ist diejenige Macht, die im Rahmen der Gesetze zum Erreichen des eigenen Zieles eingesetzt wird ohne Behinderung eines Vertragspartner (Arbeitsvertrag) und damit auch ohne Behinderung eines Kollegen. Nun noch mal zurück zum Einfluss der Qualifikationsunterschiede auf die bestmögliche Form der Zusammenarbeit, insbesondere zwischen Führungskraft und ihren Mitarbeitern: 1. Wo die Qualifikationsunterschiede groß sind, da werden die Qualifizierteren eher die Boss-Position erringen und ihre unterqualifzierten Personen eher wie Sklaven halten, wie Fürsten ihre Händler und Handwerker im Feudalismus oder wie Bosse ihre Arbeiter in der Erfolgsära des Taylorismus nach dem Organisationsprinzip "Trennung von Kopf- und Handarbeit". 2. Wo Pischetsrieders Weisheit aber eher wahr ist, da brauchen die Führungskräfte für wettbewerbsfähige Entscheidungen das engagierte Mitdenken ihrer Mitarbeiter. Diese freiwillige Mehrleistung müssen sie sich erarbeiten - und Taylors Führungsprinzipien, Führungs- und Motivationstechniken sind dafür denkbar ungeeignet. >> "Die Kunst des Managements besteht ohnehin darin, mit weniger Wissen, >> als es die Mitarbeiter haben, diese zu führen." (Bernd Pischetsrieder, >> Ex-BMW) > ;-) Auch eine nette Umschreibung für Seilschaft. Ich bin in einem inhabergeführten Unternehmen groß geworden. Einem sehr erfolgreichen, gerade in Zeiten, wo die Konkurrenten wegstarben wie die Wüstenwanderer am trockenen Wasserloch. Die erfolgreiche Unternehmen war im Prinzip eine einzige große "Seilschaft", kontaminiert allerdings von Personen, welche die Führungsprinzipien leben wollten, die nur im Gegeneinander gut sind. >> Folgerung: Wer mit qualifizierten Mitarbeitern wettbewerbsfähige >> Ergebnisse erreichen will, der muss deren engagiertes Mitdenken >> gewinnen. Machiavelli aber hat für einen Fürsten in einer anderen >> Situation geschrieben. > > Praktisch können Mitarbeiter nicht unendlich lange auf diese Art und > Weise geführt werden. Klar - höchstens bis zur Rente. Aber für die Zeit bis dahin schau Dich mal um in inhabergerführten Unternehmen. Noch besser, wenn Du sie erneut besuchen kannst, nachdem sie in einen Konzern integriert wurden - und dadurch die spezifischen Erfolgsfaktoren der KMU verloren haben. > Irgendwann merkt auch das dööfste Rentier, das die > Mohrrübe immer gleich weit vor der Nase baumelt. Das klingt wie Originalton aus der tayloristischen Welt. > An klugen Köpfen ist kein Mangel. Sie Dich um. Es sind genug da. Mehr > als genug. Überfluß ist an eingebildeten Köpfen, ja. > Vieleicht siehst Du sie nur nicht, weil sie Dir nicht > gefallen Durchaus bekenne ich mich zu einem sehr persönlichen Geschmack in diesen Fragen. > Ich denke mir, daß die Menschheit mit der Formulierung von > Charaktermerkmalen eine sehr treffende zusammenstellung von > Kompetenzbündeln gemacht hat. > ... > Diese Charakterisierungen sind sehr lange aus Erfahrungswerten tradiert. > So weit weg von der Realität werden sie nicht liegen. Die Kategorisierung in Feuer, Wasser, Erde und Luft ist auch nicht realitätsfern - aber wer seinen Beruf darauf baut, der hängt lächerlich zurück. Zum Vergleich: Aristoteles war schon fortschrittlich mit seiner Lehre, die Welt bestünde aus den Elementen Feuer, Wasser, Erde und Luft. Er hat die Elemente halt so modelliert, wie wir Menschen sie erst mal erleben mit unseren Sinnen. Aber seit Rutherford, Bohr, Hahn, Meitner, Pauli wissen wir, wie die Zahl der Protonen die chemischen Eigenschaften bestimmen und damit was, was wir beim Erblicken und Betasten wahrnehmen. Das war mehrfacher Fortschritt seit Aristoteles. > Letztlich helfen Einzelkompetenzen nicht weiter, wichtig ist der > Verbund, und es sind immer wieder ähnliche Konstellationen wichtig. Die > nennen wir dann Charakter, wenn es um persönliche Eigenschften geht. Deine findet im heutigen Zeitalter der "Soft Facts" gewiss viel Zustimmung. Als Teilnehmer in diesem Forum ist Dir aber der Fortschritt bekannt, den Naturwissenschaft und Technik gemacht haben von der Steinzeit über die Bronzezeit, Eisenzeit bis zur Kunststoffzeit. Was ist das Entsprechende in dem Bereich, den selbst die Fachleute "Soft Facts" nennen, also bekennen "wir rätseln selbst!" Wer mit dem Gedanken einer Führungskarriere spielt, der braucht dazu ähnliche Voraussetzungen wie ein Chemiker oder Antennenentwickler. Alle drei brauchen Voraussetzungen für erfüllbare Prognosen und Zusagen. Für Lernen aus eigener Erfahrung. Alle drei brauchen brauchbare Modelle ihres Geschäfts. Alle drei brauchen Modelle, an denen sie erkennen, wie ein Molekül funktioniert, elektromagnetische Wellen und ein Dipol - und wie ein Team funktioniert. Der große Unterschied, Nachteil und Schicksal der Führungskräfte: Auf der einen Seite haben wir das Bohr'sche Atommodell und die Maxwell'schen Gesetze, auf der anderen Seite haben wir ein psychotherapeutisches Studium, das für Manager viel zu lange dauert, und deshalb müssen sich die mit "Soft Facts" zufrieden geben. „Aber über 70% aller Change-Projekte scheitern an Soft-Fact-Risiken!“ (Entschuldigung eines Change Managers) Wieviel Kapital, wieviel Arbeitsplätze wurden in diesem "Missgeschick" wohl vernichtet? Bernd, wir brauchen Qualität nicht nur in Entwicklung, Produktion und Service, sondern gerade auch in den "Soft Facts". > ...Wenn ich mich als 49 jähriger aufführe wie ein 16 > jähriger, ich glaube das gäbe echt Ärger. :O) Hihi, klar. Klar. Wer seine versäumte Pubertät nachholen will, der könnte so lächerlich wirken wie Dr. Unrat Schon im Blauen Engel der Marlene Dietrich. Im Beruf aber sind anstehende Aufgaben zu erledigen. Niemand verlangt von uns, dass wir im Alter der Grauhaarigen in den Overall des Lehrlings steigen. Aber wenn wir wenn etwas brauchen, das in deren Unterlagen stand, dann können wir uns die holen und privat üben, wo keine Spötter lauern. > Bei allem was ich tu und lasse, ich kann es nicht "aus dem Bauch" > heraus, weil meine Instinkte nicht funktionieren. Widerprüche zwischen Realität und Theorie erzwingen Konflikte zwischen Intellekt (=begriffliches Denken) und Intuition (anschauliches, sinnesnahes Denken. Daran ist aber weder die Realität schuld, noch Du. Sondern eher die Denkweise Deiner Trainer in Sachen "Soft Facts". Das Denken in Charaktermerkmalen führt nur dort zu verlässlichen Prognosen, wo die Leute ihre Rollen beibehalten. Wo eine Rothaarige, die von den Dorfdeppen als Hexe angesehen ist, sich dann auch artig in diese Rolle ergibt und sich eine Katze und eine Eule zulegt. Dies Denken versagt aber, wo die Leute freier sind. > Ich denke nicht, daß es Sinn macht, anderswo neu Anfangen zu wollen. Mancher Neuanfang hat schon funktioniert "erfolgreicher Aussteiger". Auf jeden Fall muss er gut überlegt sein. > Ich kann meinen Problemen nicht davonlaufen. Sie sind in mir, sie sind ein Teil von mir. Oh, oh, bloß keine Selbstaufgabe. Klar - die Verbesserung körperlicher Ursachen hängt von der Kunst der Ärzte ab. Aber was immer Du im Bereich des Denkens und Verhaltens ein "Problem" nennst, das ist das Symptom von Ursachen. Verschiedene Modelle vermuten da verschiedene Ursachen: a) Die Vier-Säfte-Lehre des Hippokrates findet sie in den Säften. b) Die Astrologen finden sie im Geburtssdatum, unveränderbar. c) Die Charakterlehre, beispielsweise Enneagramm, findet sie im Charakter. Wohl auch unveränderbar. d) Betrachten wir das Fühlen, Denken, Entscheiden und Handeln aber mit der modernen Frage "wie funktioniert das?", dann beruht alles auf Entscheidungsgrundlagen. Von denen einige angeboren sind, die übrigen aber gelernt. Im Gelernten ist Fortschritt möglich wie vom Weltmodell des Ptolemäus zu dem des Kopernikus. > ...weil ich mich darin unwohl fühle. Klar. Aber: "Wie funktioniert das Erlernen von Unwohlsein und Wohlsein?" Antwort: Das hängt wesentlich von den persönlichen Misserfolgen und Erfolgen ab und ihren Situationen. Auf die Frage "Wie funktioniert mein Erfolg?" gibt es genauso wenig ein Erfolgsrezept wie auf die Frage "wie halte ich auf dem Zweirad mein Gleichgewicht?" In beiden Fällen ist das Üben nützlicher als das Nachsinnen. > Die meisten Psychologie Diplom- und Doktorarbeiten kranken > an viel zu kleinen Stichproben oder nicht relevanten > Bevölkerungsschnitten der Studien. Viel mehr kranken sie an menschlicher Lernfähigkeit und Phantasie. Galileo Galilei hatte Erfolg, als er Kugeln rollen ließ und sein Fallgesetz aufstellte. Psychologen haben es aber mit Klienten zu tun, die mitdenken und urteilen. Wissenschaftliche Methoden, die sich an dummen Kugeln bewähren, können deshalb an klugen Klienten versagen. > Ausserdem ist die Psychologie damit eine statistische Wissenschaft, die > durchaus zutreffende Aussagen über passende Bevölkerungsgruppen machen > kann. Schon. Im Beruf aber haben wir es mit Individuen zu tun, die auf ihre Individualität stolz sind. (Mist, vorgestern das "Leben des Brian" verpasst mit der Szene "Wir sind doch alle Individuen!", dem donnernden "Ja!!" aus der Menge und dem dünnen Stimmchen "ich nicht!") > Hast Du bessere Ideen? Ja. Bewährt seit Christus, überdacht durch Immanuel Kant. Schön länger bewährt in der Goldenen Regel: „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!“ („Quod tibi fieri non vis, alteri ne feceris!“, „Goldene Regel“, römisches Sprichwort) Im Straßenverkehr halten wir uns daran besser als im Beruf. > Das nächste Problem ist, das es sehr schwer ist, die Psychologie > ideologiefrei zu halten. Naturwissenschaften sind all ihren Aufgaben da frei von Ideologie, wo deren Richtigkeit auch von einem Andersgläubigen geprüft werden kann. Die Physik ist weitgehend frei von Ideologie - aber die Kopenhagener Deutung der Ergebnisse Heisenbergs war ein Einfallstor für Ideologie. Mit der Fragestellung "wie funktioniert das?" lassen sich längst nicht so viele Spekalationen aufstellen wie mit Sigmunds Freuds Fragestellungen. Dafür sind für die Ergebnisse auch Facharbeiter zu gewinnen. > Das mögen sie brauchen. Sie kriegen aber den, der noch weiter oben > Authentisch und glaubhaft wirkt. Fähig sein kann er ja trozdem. Richtig. Aufklärung wirkt um so besser, je mehr der Mächtigen sie erreicht haqt. > ...In einem Konkurenzkampf vieler gleich guter gewinnt der, der die > wenigsten Fehler macht. Hängt vor allem von den Schiedsrichtern ab. Wo das Publikum entscheidet, da regiert der Plebs. Überleben im Wettbewerb braucht aber nicht den "kleinsten gemeinsamen Nenner" als Entscheidung, sondern Weitblick und sehr oft unbequeme Investitionen. >> [Siemens] hat sich zu seinem Egoismus bekannt. Das machte ihn >> glaubhafter als >> manchen heutigen Unternehmer, der meint, den >> Sozialromantikern gefällig lügen zu müssen. > > Das ist der Nachteil der Wissenschaft Psychologie. Die Leute wissen > genau, wo sie lügen müssen. Diese Ursache kann ich nicht bestätigen. Gefällige Lügen mögen kurzzeitig wirken, bis die Kunden sie als Lüge erkannt haben. > Ein schiefes Bild. Die wenigsten "schwanken im Sturm" weil sie > orientierungslos sind, sondern sie wissen genau, was sie wollen. Das > Schwanken ist der Eindruck, den das Machtgerangel von aussen macht. :-) Hihi, jein: Ja. Jeder Berufstätige mit Erfahrung weiß recht gut, was er möchte. Nein: Die Orientierung kann nicht besser sein als die verfügbaren (Straßen-)Karten. Wo von "Soft Facts" gefaselt wird, da ist keine zuverlässige Orientierung. > Er fragte mich, wie ich den denn feiern würde, und ich sagte, das ich > mir eine Aspirintablette nehme und mich ins Bett lege, weil ich von der > Konzentration Kopfschmerzen bekommen hätte. > Jedenfalls fand mein Chef, das jemand, auf den Erfolg nicht wie Koks > wirkt, in seiner Firma keinen Platz hat. Sein Erfolg gibt ihm recht. Seine Meinung. Wohl in treffender Einschätzung derjenigen, die das Urteil sprechen über Erfolg oder Misserfolg. > Der Unterschied zwischen einer Persönlichkeit und einer > Persönlichkeitsstörung.. Sorry, die herrschende Definition halte ich für den beruflichen Alltag für belanglos. Mein Kronzeuge ist die Abzocke in Sachen "Persönlichkeitsentwicklung" - wer darin Trainer sein will, darf das, solange er nicht gegen das Psychotherapiegesetz verstößt. An der Definition "Geisteskrankheit" bemängele ich sogar, wie man etwas für krank erklären könne, bevor man das in Spirutus gelegt hat. Bis ein Pathologe etwas seziert hat, dem man treffend das Etikett "Geist" anheften kann, halte ich den für eine Erfindung und dessen "Geisteskrankheiten" für angedichtet - und nehme mir die Freiheit, die offensichtlichen Symptome auch anders zu erklären. Gelegentlich mit Erfolg. Ciao Wolfgang Horn
>Privatdiskussionen sind Belästigungen der Öffentlichkeit. Ist mir neu, daß du hier die Entscheidungshoheit hast, wer was posten darf. >Naturwissenschaften sind all ihren Aufgaben da frei von Ideologie Geschichte gehört vermutlich nicht zu Deinen Stärken.
Backflow schrieb: >>Sozialromantik heisst für mich, überhaupt an das Vorhandensein von >>Lösungen zu glauben. > > ???? Es gibt immer eine Lösung bzw. Alternative. Notfalls auch die > Falsche. Das habe ich auch noch nie verstanden. Es gibt doch einfach Gleichungen und sagen wir Problemstellungen die haben nicht mal theoretisch eine Lösung. Zum Beispiel das wir alle sterben müssen ist eine pysikalisch notwendige Folge der Funktion unseres Universums - die gesammte Menschheit wird sterben und alles war für die Katz - z.B. ein Problem für das es bisher keine Lösung gibt. Man könnte die physikalischen Gesetze ändern - nur befürchte ich das es der notwendigen Einsicht und Intelligenz mangelt, da wir nicht mal die im Vergleich dazu lächerlich kleinen Probleme lösen können.
>Es gibt doch einfach Gleichungen und sagen wir Problemstellungen >die haben nicht mal theoretisch eine Lösung. Daß ist jetzt nicht Dein Ernst, das "wirkliche Leben" durch mathematische Geleichungen beschreiben zu wollen?! Selbst der Homo oeconomicus ist mittlerweile obsolet geworden.
Backflow schrieb: > Daß ist jetzt nicht Dein Ernst, das "wirkliche Leben" durch > mathematische Geleichungen beschreiben zu wollen?! Das ist mein voller Ernst, auch wenn ich zugleich verstehe was du sagen willst. Letztlich ist unsere physikalische Wirklichkeit also das Leben, tatsächlich mit mathematischen Modellen beschreibbar. Ob allerdings überhaupt ein Mensch fähig wäre ein Modell dieser Komplexität zu verstehen, wenn es denn mal eins gäbe, das weiß ich auch nicht. Am Ende scheitert ales aber genau daran.
>...also das Leben, tatsächlich mit mathematischen Modellen beschreibbar.
Ich bekomme immer mehr das Gefühl, mich mit Juri oder Heinrich zu
unterhalten.
Backflow schrieb: > Ich bekomme immer mehr das Gefühl, mich mit Juri oder Heinrich zu > unterhalten. Muss ja eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit besitzen wenn du die alle in einer Person vereinen willst. Was ist mit Uhuhu und da gab es auch mal so eine militante Lady die irgendwas mit Robotern zu tun hatte...
Michael Lieter schrieb: > Muss ja eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit besitzen... Schon bei Juri endeten alle Diskussionen beim Thema Mathematik. Schade das sich Michael auch nicht ganz davon lösen kann, die Wortwahl und der Satzbau ist unverkennbar immer noch der gleiche. Aber eine gewisse Besserung ist doch zu beobachten.
>...da gab es auch mal so eine militante Lady
OK, daß Michelle K. evtl. der gemeinsame Ursprung ist, soweit wollte ich
noch nicht gehen. Aber Deine Frage nach meinem Dienstgrad war schon ein
Indiz.
Ich habe jetzt keine Lust zum Suchen, aber auch Juris letzte Posts
handelten von irgendeinem militärischen Überfall.
Ich finde solche multiplen Persönlichkeiten hier im Forum eigentlich
eher langweilig, vor allem, wenn diese sich so schnell durch dieselbe
Themen- und Wortwahl ziemlich schnell selbst outen.
Backflow schrieb: > Ich habe jetzt keine Lust zum Suchen, aber auch Juris letzte Posts > handelten von irgendeinem militärischen Überfall. Das waren damals lustige Diskussionen: Beitrag "Re: 17 Schüsse waren nötig?!"
Hallo Backflow. >>...das gelingt selbt Al Quaida nicht immer > Jetzt verlassen wir glaube ich den seriösen Part. Wie seriös kann eine rhetorische Übertreibung sein? >>Sozialromantik heisst für mich, überhaupt an das Vorhandensein von >>Lösungen zu glauben. > ???? Es gibt immer eine Lösung bzw. Alternative. Notfalls auch die > Falsche. Es gibt Gegenbeispiele. Aber meist bevorzuge ich statt einer (mutmaßlich) falschen Lösung die Unterlassensalternative. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Hallo Michael. >> Ich bekomme immer mehr das Gefühl, mich mit Juri oder Heinrich zu >> unterhalten. > Muss ja eine mehrfach gespaltene Persönlichkeit besitzen wenn du die > alle in einer Person vereinen willst. Ist bin Foren und Chats gar nicht mal so selten. :O) > Was ist mit Uhuhu und da gab es > auch mal so eine militante Lady die irgendwas mit Robotern zu tun > hatte... Uhus Duktus passt am ehesten noch zu Backflow, und auch das nur mit der Brechstange. Es gibt aus der Literatur aber durchaus Beispiele, daß Leute so stark ihren Schreibstil ändern, daß sie daran nicht mehr erkannt werden. Was die Michelle angeht, Michelle kan auch ein Männername sein, denke ich. Der einzige hier, von dem ich weis, daß er "echt" ist bin ich. Und manchmal zweifle ich auch daran noch. :O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
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