Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Ersatz für TDA2003 - NF-Verstärker 6W


von Sven (Gast)


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Ich suche einen etwas aktuelleren Audio-Verstärker, ähnlich dem TDA2003:

- Mono
- etwa 5-6W an 4ohm, darf auch mehr sein
- Versorgung 12V single supply
- Shutdown-Pin wäre nett
- eventuell SMD, sonst TO220-5 oder TO220-7

Brücke wäre auch möglich, spare ich den Ausgangs-C.

Gegen den TDA2003 spricht der hohe Ruhestrom (40mA) und die aufwändige 
Aussenbeschaltung mit mehreren grossen Cs.

Der LM1875 käme in die Richtung, hat aber auch kein Shutdown. Und was 
ich sonst noch gefunden habe, ist meist für größere Leistungen und kommt 
mit 12V nicht aus, oder ist eine Stereo-Brücke mit unnötig großem 
Gehäuse.

Kennt da jemand einen passenden aktuellen IC?

von Martina (Gast)


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>Gegen den TDA2003 spricht der hohe Ruhestrom (40mA) und die aufwändige
>Aussenbeschaltung mit mehreren grossen Cs.

Gegen den TDA2003 spricht einfach alles! Schon als das Teil auf den 
Markt kam, hatte Sony um Klassen bessere Verstärker in ihren Produkten.

von Ralph B. (rberres)


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Sven schrieb:
> Mono
>
> - etwa 5-6W an 4ohm, darf auch mehr sein
>
> - Versorgung 12V single supply

Ist ein Wunschtraum und ein Widerspruch in sich.

Bei 12V Betriebsspannung ist nicht menr als 4 Watt unverzerrte 
Sinusleistung an 4 Ohm möglich. Es sei denn man nimmt 2 Verstärker in 
Brückenschaltung. Da sind 16W möglich.

Ansonsten muss man die Betriebsspannung durch einen DC Wandler erhöhen.

Es gab ein IC welches intern einen DC Wandler hatte, und mit 12 V bis zu 
50 Watt ermöglichste. Mit vielen dicken Kondensatoren als 
Ausenbeschaltung.

Ralph Berres

von Lukas K. (carrotindustries)


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Wie wär's mit Klasse-D? 
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tpa3101d2.html Dank Brücke 
schafft der bis zu 18W in 4 Ohm.

von Sven (Gast)


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4 Watt Sinus reicht eigentlich auch.

Class-D wäre doppelt gemoppelt. Das Signal kommt eigentlich aus einer 
PWM, und geht über einen Tiefpass. Ich hab allerdings keine brauchbare 
Schaltung gefunden, um die PWM direkt auf den Lautsprecher zu bringen. 
Die meisten Class-D-Ausgangsstufen arbeiten mit doppelter Versorgung.

Bei einer diskreten MOS-Stufe hab ich das Problem mit den Totzeiten. 
Einen Class-D-Verstärker mit digitalem Eingang hab ich auch nicht 
gefunden. Eventuell könnte man einen L6202 (Motortreiber) 
zweckentfremden...

Allerdings kann ich bei Class-D mit digitalem Eingang nur 8-bit-PWM 
anbieten mit 125kHz. Bei analogem Eingang kann ich 2 x 8-bit-PWM mischen 
und damit auch 12-16 bit Auflösung erreichen.

Der TPA: Zu groß und zu schwer... ;-) Was mach ich mit dem zweiten 
Kanal, dafür hat der dann schon wieder unnötig viele Beinchen.

von Michael M. (do7tla)


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Sind die TDA2030 und TDA2040 Baugleich zu dem TDA2003 ?
Die beiden Typen wurden oft in einfache Kompaktanlagen verbaut.
Meist mit eine Leistungsangabe von 18 Watt.

Der TDA2003 wurde oft als NF Verstärker und zur AM Modulationserzeugung 
in DNT CB Funkgeräten verbaut.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Sven schrieb:
> Bei einer diskreten MOS-Stufe hab ich das Problem mit den Totzeiten.
> Einen Class-D-Verstärker mit digitalem Eingang hab ich auch nicht
> gefunden. Eventuell könnte man einen L6202 (Motortreiber)
> zweckentfremden...

Hmm, der geht nur bis 100kHz. Vielleicht reicht schon ein fetter 
MOSFET-Treiber bzw. ein MOSFET-Pärchen (N-Kanal, P-Kanal) und ein 
Logikgatter als Treiber. Totzeit machst du mit Dioden parallel zu den 
Gatewiderständen.

von Jens G. (jensig)


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>Sind die TDA2030 und TDA2040 Baugleich zu dem TDA2003 ?

Wieso guckst Du nicht einfach mal in die DB's rein? Dann würde Dir doch 
auffallen, daß die Pinbelegung zwar gleich ist, aber die Eingänge doch 
anders zu beschalten sind. Sind also nicht direkt austauschbar ohne 
Schaltungsänderungen.

von Sven (Gast)


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TDA2030 ist halt bei 12V an der unteren Grenze, viel Spannungsverlust, 
keinen Shutdown und ziemlich viel Ruhestrom.

Ich hab auch noch 2 A210K rumliegen, bißchen verbogene Beinchen, und 
irgendwo gibt sicher auch die Schaltung noch... ;-)

Ich hab den Class-D mit bipolaren versucht, aber da die immer 
durchgesteuert werden, ist das zu langsam. Bei 125kHz und 8 Bit PWM 
müssten die ja 30ns auflösen. Das ist schon happig.

Erfahrungsgemäß: Würden 8 Bit für "Radioqualität" reichen, wobei ja bei 
geringerer Lautstärke weniger Bit zur Verfügung stehen? Und wie weit 
kann ich mit der PWM-Frequenz runtergehen.

Also ich verfolge jetzt 2 Wege: PWM über Tiefpass auf klassischen 
AB-Verstärker vs. PWM direkt auf Treiber, also Class-D-Endstufe. Die 
Randbedingungen: 12V Versorgung single supply, 4ohm, mono, 3-6Wrms, 
Brücke oder C-gekoppelt.

von Sven (Gast)


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Dummerweise lassen die meisten Doppelverstärker in Brücke nur 8ohm zu.

Was passiert, wenn ich z.B. hier 
http://www.national.com/mpf/LM/LM4950.html statt der 8ohm meine 4ohm in 
die Brücke hänge? Höheres THD, nehme ich an?

von Martina (Gast)


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>Dummerweise lassen die meisten Doppelverstärker in Brücke nur 8ohm zu.

Ach ja? TDA1518, TDA7240, TDA7350, TDA7396,...

von Sven (Gast)


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Danke, da hab ich die letzten Tage erfolgreich drumrumgesucht. Der 
TDA7240 wirds wohl sein...

von Martina (Gast)


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>Danke, da hab ich die letzten Tage erfolgreich drumrumgesucht. Der
>TDA7240 wirds wohl sein...

Es gibt auch Chips, die Stereo können. Geh einfach mal die TDA-Liste bei 
Reichelt durch, um dir ein paar Anregungen zu holen.

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