Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bistabiles- oder Stromstoßrelais


von hewlett (Gast)


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Gibt es folgende Schaltung? Durch Anlegen der Versorgungsspannung 
schaltet das Relais und betätigt einen Kontakt.
Schaltet man die Versorgungsspannung ab, sollte der Schaltzustand des 
Konakts erhalten bleiben, obwohl das Relais jetzt spannungslos ist.
Bei nochmaligem Anlegen der Versorgungsspannung sollte das Relais wieder 
anziehen und den Kontakt wieder umschalten. Im Prinzip wie ein 
Stromstoßrelais aber für Miniaturrelais, wie etwa OMRON Typen.

von Harald Wilhelms (Gast)


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hewlett schrieb:
> Gibt es folgende Schaltung? Durch Anlegen der Versorgungsspannung
> schaltet das Relais und betätigt einen Kontakt.
> Schaltet man die Versorgungsspannung ab, sollte der Schaltzustand des
> Konakts erhalten bleiben, obwohl das Relais jetzt spannungslos ist.
> Bei nochmaligem Anlegen der Versorgungsspannung sollte das Relais wieder
> anziehen und den Kontakt wieder umschalten. Im Prinzip wie ein
> Stromstoßrelais aber für Miniaturrelais, wie etwa OMRON Typen.

Du beschreibst ein Stromstossrelais und solche Relais werden von 
verschiedenen Herstellern auch reichlich angeboten.

Grundsätzlich funktioniert ein bistabiles Relais ähnlich:
Spannung an Spule: Kontakt schliesst. Spannung abschalten:
Kontakt bleibt geschlossen. Um den Kontakt hier wieder zu öffnen,
musst Du aber die Spannung entweder an eine andere Spule legen,
oder an die gleiche Spule mit umgekehrter Polarität. Solche Relais
werden auch von verschiedenen Herstellern angeboten. Die Auswahl
ist da wesentlich grösser als beim ersten Typ. Solche Relais sind
auch betriebssicherer und billiger.
Gruss
Harald

von Falk B. (falk)


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Ist funktional ein Stromstoßrelais. Wo man das im Kleinformat bekommt, 
keine Ahnung. Vielleicht kann und muss man es mit einem bistabilen 
Relais + Zusatzschaltung machen. Anregung gibt es hier.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern#Umschaltung_per_Taster

von Hans P. (Gast)


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hewlett schrieb:

> Schaltet man die Versorgungsspannung ab, sollte der Schaltzustand des
> Konakts erhalten bleiben, obwohl das Relais jetzt spannungslos ist.
> Bei nochmaligem Anlegen der Versorgungsspannung sollte das Relais wieder
> anziehen und den Kontakt wieder umschalten

Mit einem bistabilen Relais lässt das schwer realisieren.

Ich würde mit einem "normalen" Relais eine Selbsthalteschaltung 
aufbauen.

von J. K. (jokiett)


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Bau der mit nem Mos4013 ein Toggle-Flipflop, häng nen Transistor dran 
und dann ein Relais. dann hast du was du willst. passt auf ne winzige 
Platine.

MFG

von Falk B. (falk)


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@  Hans P. (Gast)

>Mit einem bistabilen Relais lässt das schwer realisieren.

Kommt drauf an, müsste man mal nachdenken.

>Ich würde mit einem "normalen" Relais eine Selbsthalteschaltung
>aufbauen.

Dann brauchst du aber eine permanente Stromversorgung. Hat der OP aber 
anscheinend nicht.

MFG
Falk

von hanna (Gast)


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Die Funktion ist auch mittels 2 normalen Relais
nachbildbar.

von Falk B. (falk)


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@  hanna (Gast)

>Die Funktion ist auch mittels 2 normalen Relais
>nachbildbar.

Aber nur mit permanenter Stromversorgung. Siehe Link oben.

MFG
Falk

von Inetwa (Gast)


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Du brauchst ein Bistabiles mit 2 Spulen, weil du es mit einer 
monopolaren Impulsspannung antreibst.
Von den Kontakten des Relais brauchst du zum Umschalten einen 
Wechselkontakt.

                         | |
       U_in DC ----------| |---0-----| R  |---------| Gnd
                         | |   |
                       C       |
                               |                   1      16
                               |               |----| L1 |----|
                              ---              |   *          0 6 1xUM
                               R        |------|                  0----- 
Ub
                              ---       |      |  15      2   0 8   4
                               |      |/ c     |----| L2 |----|
                               |------|                  *
                                    b |\ e        Siemens V23042 B1212
                                        \                  8,5V
                                        |
                                        |Gnd

von Falk B. (falk)


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von hewlett (Gast)


Angehängte Dateien:

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Danke für die vielen Vorschläge.
Nun das konkrete Problem. Es geht um eine Vergleichsschaltung, wie man 
ein Empfangssignal einmal direkt und ein anderes mal über 2 verschiedene 
Verstärker an einen Empfänger bringen kann.
Dann hat man die Möglichkeit, das Signal ohne Verstärker bzw. über einen 
der beiden Verstärker auszuwerten.
Das ganze über nur ein Koaxkabel und 12 V Versorgungsspannung, welche 
man tasten kann.

von Harald Wilhelms (Gast)


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hewlett schrieb:
> Danke für die vielen Vorschläge.
> Nun das konkrete Problem. Es geht um eine Vergleichsschaltung, wie man
> ein Empfangssignal einmal direkt und ein anderes mal über 2 verschiedene
> Verstärker an einen Empfänger bringen kann.
> Dann hat man die Möglichkeit, das Signal ohne Verstärker bzw. über einen
> der beiden Verstärker auszuwerten.
> Das ganze über nur ein Koaxkabel und 12 V Versorgungsspannung, welche
> man tasten kann.

Nun, das hört sich für mich wie eine Anwendung für Bipolare Relais an,
zumal es da auch Typen gibt, die HF-Tauglich sind. Echte Koax-Relais
gibts allerdings m.W. nicht mit Selbsthaltung.
Gruss
Harald

von Thorsten S. (Gast)


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von plw (Gast)


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Falls es sich hier nicht nur um einen Empfänger handelt, sondern um ein 
Funkgerät, ist der zeitliche Verlauf zu beachten von der Umschaltung 
Koax-Mimik und und SE-Umschaltung des Funkgeräts. Sonst könnten die 
Antennenverstärker Schaden nehmen und bei höherer Seneleistung auch 
Relais 1 und 2.

von Johannes F. (Gast)


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Übrigens:

Die Bezeichnung "bistabiles Relais" ist der Oberbegriff für Relais mit 
der Eigenschaft, im stromlosen Zustand zwei stabile Schaltzustände 
einnehmen zu können.
Sie werden unterschieden in
1) Stromstoßrelais, die bei einem Stromimpuls in den jeweils anderen 
Zustand umschalten und diesen durch mechanische Verriegelung beibehalten 
sowie
2) Remanenzrelais oder Haftrelais, die den Zustand durch Remanenz 
(Restmagnetismus) beibehalten und entweder durch einen 
polaritätsgleichen Stromimpuls in einer zweiten Spule mit umgekehrtem 
Wicklungssinn (Doppelspulenrelais) oder einen Stromimpuls 
entgegengesetzter Polarität in der selben Spule umgeschaltet werden.

Das nur mal am Rande, weil in diesem Thread der Begriff "bistabiles 
Relais" synonym für "Remanenzrelais" verwendet wurde. ;-)

Johannes

von Harald Wilhelms (Gast)


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Johannes F. schrieb:
> Übrigens:
>
> Die Bezeichnung "bistabiles Relais" ist der Oberbegriff für Relais mit
> der Eigenschaft, im stromlosen Zustand zwei stabile Schaltzustände
> einnehmen zu können.
> Sie werden unterschieden in
> 1) Stromstoßrelais, die bei einem Stromimpuls in den jeweils anderen
> Zustand umschalten und diesen durch mechanische Verriegelung beibehalten
> sowie
> 2) Remanenzrelais oder Haftrelais, die den Zustand durch Remanenz
> (Restmagnetismus) beibehalten und entweder durch einen
> polaritätsgleichen Stromimpuls in einer zweiten Spule mit umgekehrtem
> Wicklungssinn (Doppelspulenrelais) oder einen Stromimpuls
> entgegengesetzter Polarität in der selben Spule umgeschaltet werden.
>
> Das nur mal am Rande, weil in diesem Thread der Begriff "bistabiles
> Relais" synonym für "Remanenzrelais" verwendet wurde. ;-)

...und wie nennst Du die heute überwiegend verwendeten Relais,
die die Haltefunktion mit einem kleinen Dauermagneten machen?
Gruss
Harald

von Johannes F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> ...und wie nennst Du die heute überwiegend verwendeten Relais,
> die die Haltefunktion mit einem kleinen Dauermagneten machen?

Ich würde mal sagen Haftrelais mit integriertem Dauermagneten, zur 
Unterstützung der Remanenz. Einen speziellen Begriff habe ich jetzt 
nicht gefunden.
Der Wikipedia-Artikel ist übrigens sehr interessant, v.a. in Bezug auf 
die vielen verschiedenen Relaistypen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Relais#Relaistypen

Johannes

von Thorsten S. (whitejack)


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ja, der ist ganz interessant... :-)

T.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/ESK-Relais

ist die getunte Version schnöder Relais. Zu meiner Ausbildungszeit waren 
die gerade groß in Mode in Nebenstellenanlagen - lösten die alten 
Monsterrelais ab. Wenn die drei festverdrahteten PMOS-'Prozessoren' in 
netten Keramikgehäusen, abstürzten, rasselte das ganze Koppelfeld wie 
blöde.

Sozusagen der i7 damals ;-)

von Harald Wilhelms (Gast)


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Johannes F. schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> ...und wie nennst Du die heute überwiegend verwendeten Relais,
>> die die Haltefunktion mit einem kleinen Dauermagneten machen?
>
> Ich würde mal sagen Haftrelais mit integriertem Dauermagneten, zur
> Unterstützung der Remanenz. Einen speziellen Begriff habe ich jetzt
> nicht gefunden.
> Der Wikipedia-Artikel ist übrigens sehr interessant, v.a. in Bezug auf
> die vielen verschiedenen Relaistypen:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Relais#Relaistypen
>
> Johannes

[  ] Du kennst die von einem gewissen Hans Sauer in den
sechziger Jahren erfundenen bistabilen Relais, die
anfänglich unter dem Namen SDS und inzwischen von
Panasonic gebaut werden?

Sie unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von den
bisher gebauten Relais. Sie als abgewandelte Remanenz-
relais zu bezeichnen wird ihnen keinesfalls gerecht.
Zu Zeiten von SDS gab es da auch recht gründliche Be-
schreibungen der Funktion. Inzwischen findet man da wohl
eher weniger im Netz. Wikepedia beschreibt diese Relais
überhaupt nicht.
Gruss
Harald

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