Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MC34063 Ua >= 6*Ue


von Rick M. (rick00)


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Hallo!

Ich weiß, daß das Thema MC34063 hier im Forum schon x-mal durchgekaut 
wurde.
Auch gibt es einen tollen Artikel über diesen Schaltwandler hier im 
Forum.
http://www.mikrocontroller.net/articles/MC34063

Doch wenn man mit diesem IC (lt. Artikel) eine Ausgangspg. erzeugen 
will, die größer als etwa der 6 fachen Eingagsspannung ist, wirds 
heikel.

Da ich mir aus 12V ca 50-80V @ 10mA (sehr geringer Anfangsstrom bei 
Verbraucher ca. 0,1mA!) erzeugen will, habe ich genau diesen Fall.

Lt. Artikel hier im Forum, kann man den IC ab oben genannten Fall, nur 
mehr mit lückenden Spulenstrom betreiben. Komischerweise arbeitet der IC 
anscheinend auch nur dann stabil.
Nun ist es so, daß alle Berechnugsprogramme und auch die Formeln im 
Datenblatt für so einen Fall schlichtweg falsch sind. Einzige Ausnahme 
ist die Software MC34063boost, welche den Fehler:
"Required duty cycle of output switch exeeds maximum of 0,857. Reduce 
Vout/Vin or use tapped inductor design" ausgibt.
Der IC arbeitet mit einer fixen ON-Time von 85,7%. Da ich die 
Induktivität lt. Artikel verringern muß, tritt ein lückender Spulenstrom 
ein, welche in den Berechnungen (Formeln) nicht berücksichtigt werden.

Wobei ich auch schon bei meinen ersten beiden Fragen bin.
Was hat es mit diesem "tapped inductor" design auf sich?
Ich habe dieses Design bisher im Datenblatt zum AN920 und im Datenblatt 
zum LM3524 (PWM-Switch) gefunden.

Was passiert, wenn mein Spulenstrom lückt?
Habe zwar diese Hilfen gefunden:
http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html#gap
http://www.sprut.de/electronic/switch/schalt.html#gap
aber mir sind die Konsequenzen eines lückenden Stroms noch immer nicht 
komplett klar. Der Spulenstrom erhöht sich, dadurch höhere Verluste an 
der spule.......

Was weiters im Artikel steht:
"Für Schaltungen die eine saubere Spannung benötigen, und eine stark 
wechselnde Stromaufnahme haben (es also vorkommen kann, dass die 
Stromaufnahme recht gering ist, wie hier gezeigt), dann sollte man auf 
den etwas teureren LM257x (oder andere PWM Regler) zurückgreifen"
Der LM257x ist ne step down Regler, also für mich nix. Bleiben noch die 
PWM-Regler.

Habe mir bisher folgende PWM-IC´s angeschaut:
LM3524, LT1017 / 1072.
Nun sind diese ICs nicht gerade preiswert, auch die äußere Beschaltung 
ist wesentlich aufwändiger. Da ich keine Ätzausrüstung habe, bin ich 
gezwungen diese auf einer Lochrasterplatine auf zu bauen. Gibt hier 
preiswerte Alternativen mit geringen schaltungtechnischem Aufwand?

Gruß Rick

von Εrnst B. (ernst)


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Rick M. schrieb:
> Vout/Vin or use tapped inductor design

Was spricht gegen das "tapped inductor design" ?
Die Spule musst du halt selber wickeln, und zum Berechnen evtl. auf 
LTSpice ö.Ä. ausweichen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Was passiert, wenn mein Spulenstrom lückt?

Der MC34063A ist im Unterschied zu den LM257x für lückenden Betrieb 
konzipiert, viel ändert sich also nicht. Im Gegenteil: Im lückenden 
Betrieb funktioniert die Regelung besser als im kontinuierlichen 
Betrieb. Nur werden jenseits Faktor 6-7 mit steigendem 
Spannungsverhältnis die Lücken immer grösser und Wirkungsgrad wie 
mechanische Grösse der Spule leiden etwas gegenüber einer optimalen 
Lösung. Beim hier betrachteten Strom ist das ohne Batteriebetrieb aber 
wohl kein Thema.

Im hier betrachteten Fall ist eigentlich nur relevant, dass die Formeln 
und Erklärungen in der Appnote dann Unfug sind. Das sind sie sonst zwar 
streng genommen auch, weil sich das Teil nicht so verhält wie in der 
Appnote stark idealisiert dargestellt, aber weil im Normalfall trotzdem 
das richtige rauskommt stört es nicht.

Der Schlüssel zum Betrieb mit hohem Spannungsverhältnis ist, dass die 
Induktivität der Spule gegenüber der üblichen Dimensionierung 
unterdimensioniert werden muss, da sonst die Ausgangsleistung nicht 
erbracht werden kann. Was auch bedeutet, dass der maximale Spulenstrom 
höher wird als sich aus der Berechnung ergibt und Rsc und 
Strombelastbarkeit der Spule entsprechend anders dimensioniert werden 
sollten.

von Rick M. (rick00)


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Hallo Ernst!

Εrnst B✶ schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Vout/Vin or use tapped inductor design
>
> Was spricht gegen das "tapped inductor design" ?
> Die Spule musst du halt selber wickeln, und zum Berechnen evtl. auf
> LTSpice ö.Ä. ausweichen.

Im Prinzip nur der Umstand, daß ich die Spule selber wickeln muß.
Meine Frage bezog sich aber auf das dahinterliegende Denkschema / 
Funktionsprinzip des "tapped Inductors".

Ich finde leider nichts zu diesem Thema.

@A. K.
Bleibt noch immer das schlechte Verhalten bei geringer Stomaufnahme am 
Ausgang. Hast Du da Erfahrungen sammeln können?


Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Bleibt noch immer das schlechte Verhalten bei geringer Stomaufnahme am
> Ausgang.

Wie äussert sich das?

von Rick M. (rick00)


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Hallo A. K.!

A. K. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>
>> Bleibt noch immer das schlechte Verhalten bei geringer Stomaufnahme am
>> Ausgang.
>
> Wie äussert sich das?

L.t. Artikel:
Beim ersten Blick sieht man schon: Das Verhalten des 34063 bei geringen 
Lasten ist chaotisch und nur schwer vorherzusagen, da der Zufall eine 
große Rolle spielt.


Dieses chaotische Schaltverhalten macht sich oft auch akustisch in der 
Spule bemerkbar: Man hört ein Rauschen. Ursache für dieses Verhalten ist 
das Funktionsprinzip des 34063: Ist während seiner Einschaltdauer die 
Eingangsspannung oberhalb des Schwellwertes des internen Komparators, 
bleibt der Ausgang aus. Ist die Eingangsspannung zu Beginn des Zyklus 
schon niedriger, ist der interne Transistor für eine ganze 
Einschaltdauer (0,85*Periodendauer) an. Unterschreitet die Spannung 
dagegen während der Einschaltdauer den Schwellwert, schaltet der 34063 
für den Rest der Zeit ein. Dadurch entstehen diese unterschiedlich 
langen Einschalt- und Ausschaltzeiten. Da der Zeitpunkt an dem der 
interne Komparator schaltet von sehr vielen Faktoren abhängig ist 
(Ausgangsspannung, Spulenstrom (also vorhergehende Zyklen), Störungen 
usw. lässt sich das genaue Verhalten nicht vorhersagen, der 34063 
schaltet mehr oder weniger zufällig.

Die Arbeitsfrequenz lässt sich hier daher nicht wirklich bestimmen, da 
nahezu jeder Impuls eine andere Länge hat. Der Ripple liegt bei etwa 
180mVss, fast dem doppelten Wert den der LM257x bei diesem Strom 
aufweist. Das Hauptproblem an dem Ripple ist aber nicht der hohe Ripple 
selbst, sondern die unberechenbare Frequenz die eine Dimensionierung 
eines Filters am Ausgang erschwert.



Fazit
-------
Für Schaltungen die eine saubere Spannung benötigen, und eine stark 
wechselnde Stromaufnahme haben (es also vorkommen kann, dass die 
Stromaufnahme recht gering ist, wie hier gezeigt), dann sollte man auf 
den etwas teureren LM257x(=nur step down) (oder andere PWM Regler) 
zurückgreifen, da sich dessen Spannung gut filtern lässt



Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Beim ersten Blick sieht man schon: Das Verhalten des 34063 bei geringen
> Lasten ist chaotisch und nur schwer vorherzusagen, da der Zufall eine
> große Rolle spielt.

Ja, ich kenne den MC und den Artikel, ich dachte du meinst den Ausgang 
und schräges Verhalten dortselbst. Das Chaos im Schaltverhalten ist aber 
oft egal, denn es zählt was hinten rauskommt, nicht ob der Spulenstrom 
schön aussieht. Chaos gibts nicht selten auch bei normalem 
Spannungsverhältnis und überdimensionierter Spule.

> Dieses chaotische Schaltverhalten macht sich oft auch akustisch in der
> Spule bemerkbar: Man hört ein Rauschen.

Kann passieren. Wobei auch andere Regler wie die LM257x bei sinkender 
Last irgendwann die Segel streichen und Löcher lassen. Die Besonderheit 
vom MC ist eher das pumpende Verhalten mit Makrozyklen über viele Takte 
bei quasi-kontinuierlichem Betrieb mit fürs Spannungsverhältniss zu 
grosser Induktivität. Und die z.T. sehr spannungsabhängige 
Schaltfrequenz im Weitbereichsbetrieb.

> Für Schaltungen die eine saubere Spannung benötigen,

Yep. Wenn man gut filtern will ist der MC nicht ideal. Für LCD-Inverter 
oder Nixie-Stepups tut ers aber.

von geb (Gast)


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Also wenn man den WE Inductor Selector bemüht, spuckt der folgendes aus:

L etwa 2-4mH
Ipeak :110mA
deltaI: 73mA

Dass da ein erhöhter ripple bzw. Rauschen am Ausgang auftritt ist bei 
der Verwendung von Standard-Schaltreglerapplikationen wahrscheinlich.
Eine Mögichkeit wäre z.B einen 555 herzunehmen und dem einen 
entsprechenden Mosfet anzuhängen. Da wäre dann das Schaltsignal immer in 
der gleichen Frequenz, allerdings ungeregelt.
Wäre gut, wenn du den Verbraucher (Last) näher spezifizierst.

Grüße gebhard

von geb (Gast)


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Nachtrag:
Schaltfrequenz ca. 50kHz

Grüße

von Rick M. (rick00)


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A. K. schrieb:

> Ja, ich kenne den MC und den Artikel, ich dachte du meinst den Ausgang
> und schräges Verhalten dortselbst. Das Chaos im Schaltverhalten ist aber
> oft egal, denn es zählt was hinten rauskommt, nicht ob der Spulenstrom
> schön aussieht. Chaos gibts nicht selten auch bei normalem
> Spannungsverhältnis und überdimensionierter Spule.

Ja aber das macht sich doch am Ausgang bemerkbar. Stark vergrößerte 
Ripple z.B.
Sieht man beim Artikel(Vergleich MC / LM), letztes Diagramm seht gut.


>> Für Schaltungen die eine saubere Spannung benötigen,
>
> Yep. Wenn man gut filtern will ist der MC nicht ideal. Für LCD-Inverter
> oder Nixie-Stepups tut ers aber.

Ja aber das macht sich doch am Ausgang bemerkbar. Stark vergrößerte 
Ripple z.B.
Sieht man beim Artikel(Vergleich MC / LM), letztes Diagramm seht gut.

Kennst du nen PWM-IC der nicht viel drumherum benötigt?

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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geb schrieb:
> Also wenn man den WE Inductor Selector bemüht, spuckt der folgendes aus:
>
> L etwa 2-4mH
> Ipeak :110mA
> deltaI: 73mA
>
> Dass da ein erhöhter ripple bzw. Rauschen am Ausgang auftritt ist bei
> der Verwendung von Standard-Schaltreglerapplikationen wahrscheinlich.
> Eine Mögichkeit wäre z.B einen 555 herzunehmen und dem einen
> entsprechenden Mosfet anzuhängen. Da wäre dann das Schaltsignal immer in
> der gleichen Frequenz, allerdings ungeregelt.
> Wäre gut, wenn du den Verbraucher (Last) näher spezifizierst.
>
> Grüße gebhard

Hallo!

Alleine das deltaI < ist als Ipk zeigt, daß der Spulenstrom NICHT lückt.
Bei lückendem Spulenstrom: deltaI = Ipk

Daher ist L mit 2-4mH viel zu groß. L.t.meiner Berechnung ist Lmax= 
818uH für meinen Fall.

Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Ja aber das macht sich doch am Ausgang bemerkbar. Stark vergrößerte
> Ripple z.B.
> Sieht man beim Artikel(Vergleich MC / LM), letztes Diagramm seht gut.

Dass ein Vergleich MC/LM zugunsten des LM ausfällt ist nicht weiter 
verwunderlich. Grosses Delta-I führt zu mehr Ripple und das ist nun 
einmal die Arbeitsweise vom MC. Mit dem Spannungsverhältnis hat das 
weniger zu tun.

Hängt eben auch von den Absprüchen und Preisvorstellungen ab. Was will 
man haben, wozu braucht man es.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Rick M. schrieb:
> Da ich mir aus 12V ca 50-80V @ 10mA

Bis 80 V kann der gar nicht direkt, nicht mal bis 50 V. Woraus man 
schließen muss, dass du bis jetzt den A... nicht hoch bekommen hast um 
das Datenblatt zu lesen. Da steht sowas drin. Statt dessen über die 
üblichen hirnrissigen Spielzeugprogramme jammern ...

Um das Problem kann man herum arbeiten (primär getakteter Transformator 
oder Diodenkaskade). Doch dazu hilft es, wenn man weiß, was man tut.

von (prx) A. K. (prx)


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Hannes Jaeger schrieb:

> Bis 80 V kann der gar nicht direkt, nicht mal bis 50 V.

Klar, man braucht einen externen Transistor. Na und?

von Rick M. (rick00)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Da ich mir aus 12V ca 50-80V @ 10mA
>
> Bis 80 V kann der gar nicht direkt, nicht mal bis 50 V. Woraus man
> schließen muss, dass du bis jetzt den A... nicht hoch bekommen hast um
> das Datenblatt zu lesen. Da steht sowas drin. Statt dessen über die
> üblichen hirnrissigen Spielzeugprogramme jammern ...
>
> Um das Problem kann man herum arbeiten (primär getakteter Transformator
> oder Diodenkaskade). Doch dazu hilft es, wenn man weiß, was man tut.

Wie wärs denn, wenn Du mal Dein Hirn einschalten würdest und einen 
externen Transistor benutzt, Du Komiker.

Stepup 12V -> 200V mit MC34063
http://www.stefankneller.de/elektronik/nixieuhr/nixiebauanleitung.html

von gelöscht (Gast)


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(dieser Beitrag wurde gelöscht)

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Rick M. schrieb:
> Wie wärs denn, wenn Du mal Dein Hirn einschalten würdest und einen
> externen Transistor benutzt, Du Komiker.

Ach je, schon wieder so einer, der zwar nix drauf hat, das Datenblatt 
nicht lesen will, irgendwelche Schaltungen die er nicht versteht kopiert 
und noch auf dicke Eier macht.

von (prx) A. K. (prx)


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Hannes Jaeger schrieb:

> Ach je, schon wieder so einer, der zwar nix drauf hat, das Datenblatt
> nicht lesen will, irgendwelche Schaltungen die er nicht versteht kopiert
> und noch auf dicke Eier macht.

Dann erklär doch mal worauf du raus willst.
Ich verstehe nämlich auch nicht was du meinst.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Im Prinzip nur der Umstand, daß ich die Spule selber wickeln muß.
> Meine Frage bezog sich aber auf das dahinterliegende Denkschema /
> Funktionsprinzip des "tapped Inductors".
>
> Ich finde leider nichts zu diesem Thema.

Hi, Rick,

nimm die uralte Schaltung mit der Zündspule. Wenn Du Primärspule und 
Selundärspule als Spartrafo in Reihe schaltest und die Verbindung gegen 
Masse ziehst, bekommst Du auch bei niedrigem Tastverhältnis eine hohe 
Spannung.

Nimm einfach eine Spule auf einem Ringkern als Sekundärwicklung. Fädele 
noch ein paar Windungen als Primärwicklung drauf. Deren Induktivität muß 
groß genug sein, damit sie nicht in die Sättigung fährt.

Ciao
Wolfgang Horn

von Rick M. (rick00)


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Morgen!

@Hannes Jaeger:
Ich zwinge dich doch nicht hier zu lesen. Die Meinung, daß ich dumm und 
faul bin, kannst Du natürlich vertreten, wir leben ja in einem freien 
Land.
Es kann ja nicht jeder in Deiner Liga mitspielen....
;-)


@Wolfgang Horn
Danke für den Tip.
Ich habe Die Frage zu dem "tapped Inductor" gestellt, weil ich das 
Funktionsprinzip:
Spule mit Anzapfung + Anzapfung an der Treiberstufe des 
Schalttransistors nicht so ganz verstehe.

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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oder auch beim LT1072:

von mhh (Gast)


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Rick M. schrieb:
> weil ich das
> Funktionsprinzip:
> Spule mit Anzapfung + Anzapfung an der Treiberstufe des
> Schalttransistors nicht so ganz verstehe.

Durch die Anzapfung ist die Spannung am C des internen Transistors etwas 
höher -> niedrigere Ucesat des externen -> besserer Wirkungsgrad als 
wenn der C des internen mit dem C des externen bzw. wenn Treibstrom über 
einen Widerstand von der Eingangsspannung an den C des internen fließen 
würde.

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

@mhh
Verstehe....ThanX

Im Bsp. des LT1072 wird auch eine Spule mit Anzapfung verwendet.
Ist das, weil der LT lt. Datenblatt am "Switch Output" nur 40V aushält, 
die Ausgangsspanung aber bei 100V liegt?
Bei Verwendung eines ext. Schalt-Transistors nicht benötigt, oder?

Gruß Rick

von mhh (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Ist das, weil der LT lt. Datenblatt am "Switch Output" nur 40V aushält,
> die Ausgangsspanung aber bei 100V liegt?

Nicht deshalb, auch wenn es so aussieht und so wirkt. Betrachte die 
Induktivität als Trafo, also mit Primär- und Sekundärwicklung, welche in 
Reihe geschaltet sind um die Ausgangsspannung auf den Wert zu bekommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Obacht: Die beiden Beispiele, für MC und LT, wirken zwar auf den ersten 
Blick ähnlich, sind aber doch sehr verschieden in der Rolle der 
Anzapfung.

Die Anzapfung beim LT-Beispiel dient dazu, die begrenzte 
Spannungsfestigkeit des Reglers überschreiten zu können, ohne einen 
externen Transistor bemühen zu müssen. Hier wird durch die Anzapfung in 
der Einschaltphase nur ein Teil der Spule verwendet, in der 
Ausschaltphase die ganze Spule, wodurch daraus ein Flyback-Switcher mit 
separater Sekundärspule wird.

Beim MC-Beispiel sorgt bereits der externe Transistor für die erweiterte 
Spannungsfestigkeit, in beiden Phasen wird aber die gesamte Spule 
verwendet und es bleibt ein gewöhnlicher Step-Up-Switcher. Die Anzapfung 
verbessert hier nur den Wirkungsgrad. Wenn es darauf nicht ankommt, dann 
kann man Pin 1 über R auch mit Pin 6 verbinden und eine gewöhnliche 
Speicherdrossel ohne Anzapfung verwenden.

von Rick M. (rick00)


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Hallo A. K. !

Da hast Du völlig recht.
Beim LT-Beispiel fungiert der "Tapped Inductor" sozusagen als umgekehrt 
genutzter Spartrafo.
Wollte die Schaltung gestern noch bis mitten in der Nacht 
simulieren...was für n Chaos. Sobald ich den Koppelfaktor der beiden 
Spulen von 1 auf 0.9 gesenkt habe, hatte ich eine Spg. im kV-Bereich am 
IC. Die Ausgangsspg. habe ich prinzipiell nicht über 90V gebracht.

Versuche gerade das Bsp. mit dem MC (12V -> 200V)zu simulieren. Nur ist 
der Simulator plötzlich dermaßen langsam, daß praktisch gar nichts mehr 
geht??

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

Hab jetzt endlich das Hauptproblem gefunden.
Der Innenwiderstand der Betriebsspg.
Durch den hohen Einschaltstrom kommt die Betriebsspannung nicht in die 
Höhe und dann beginnt alles zu schwingen.
Wenn mann den Innen-R auf 0 Ohm setzt und das Häckchen bei "Start ext. 
DC supp. Voltage at 0" wegmacht, funktioniert die Simulation.
Allerdings muß man über 100msec laufen lassen.

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

Nach längern Suchen und lesen bin ich über folgendes Buch:
http://www.joretronik.de/Web_NT_Buch/Kap6/Kapitel6.html
zu folgendem IC gekommen
http://www.national.com/mpf/LM/LM2577.html#Overview

Folgende Überlegungen brachten mich dazu:

1.) Ich bin absoluter Anfänger in Sachen Schaltwandler. Um so weniger 
externe Bauteile, um so weniger Fehlerquellen.

2.) Ein PWM-Schaltwandler arbeitet mit einer konst. Frequenz, die man am 
Ausgang besser filtern kann.

3.) Ich dachte mir, daß ich bei PWM-Schaltwandler das Problem mit der 
maximalen Induktivität, welches sich bei meiner geschilderten Anwendung 
entsteht, umgehen kann.
Das dies aber ein Denkfehler ist, dämmert mir erst jetzt....

Folgende Aufgabenstellung mit dem LM2577:

Uin min :11V
Uin max :13V
Uout: 60V
Iout: 10mA
Schaltfrequenz: 52kHz

Gibt man diese Werte hier ein:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html
So erhält man für die Spule folgendn Wert: 7,85mH

Ich dachte mir anfangs, daß mir eine 10mH Spule von Reichelt:
http://reichelt-elektronik.at/Fest-Induktivitaeten-radial/0/16/index.html?;ACTION=2;LA=2;GROUPID=3180;SID=10TeDnZ38AAAIAAFwkDOUad96ca927f89ffd112a33bf442545f42
genau passen würde.

Der IC hat eine maximale Impulsbreite von 90%.
Wie kann ich mir ausrechnen, ob ich die kritische Grenze Uout/Uin 
überschritten habe und der Wert für die Induktivität kritisch wird?
Also, ich die Induktivität verringern muß, damit die Spule die 
erforderte Leistung übertragen kann.


Komischerweise schaffe ich es nicht dieses Verhalten mit LTSpice zu 
simulieren. Für mein Bsp. mit dem MC34063 dürfte ich nur eine 
Induktivität von max.800uH verwenden. Doch die Leistung wird auch 
übertragen, wenn ich die Induktivität auf 3mH erhöhe?


MfG Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Simulatoren simulieren. Mal gut, man weniger. Für den MC gibt es diverse 
verschiedene Simulationsmodelle, oft auch im gleichen Beschreibungfile. 
Die sich z.T. deutlich verschieden verhalten. Je nach Drumrum kommt bei 
manchen Sinn raus, bei anderen Unsinn. Und bei keinem davon würde ich 
blind drauf wetten, dass bei realer Hardware das gleiche Ergebnis 
rauskommt.

von Rick M. (rick00)


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A. K. schrieb:
> Simulatoren simulieren. Mal gut, man weniger. Für den MC gibt es diverse
> verschiedene Simulationsmodelle, oft auch im gleichen Beschreibungfile.
> Die sich z.T. deutlich verschieden verhalten. Je nach Drumrum kommt bei
> manchen Sinn raus, bei anderen Unsinn. Und bei keinem davon würde ich
> blind drauf wetten, dass bei realer Hardware das gleiche Ergebnis
> rauskommt.

Hallo A.K.

Scheint so. Für einen Anfänger wie mich, wirds dadurch gerade nicht 
einfacher.

Hast Du einen Tipp für mich, was den Wert der Induktivität betrifft?

Rick M. schrieb:
> Wie kann ich mir ausrechnen, ob ich die kritische Grenze Uout/Uin
> überschritten habe und der Wert für die Induktivität kritisch wird?
> Also, ich die Induktivität verringern muß, damit die Spule die
> erforderte Leistung übertragen kann.

MfG Rick

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

Hab jetzt weiter getüftelt und mir ist jetzt endlich klar geworden, daß 
die Berechnung der maximalen Indiktivität Allgemeingültigkeit hat. 
Dachte bisher immer, diese Berechnung gilt nur für den Fall, daß Ua >= 
6*Ue ist.....und hatte daher die Verständnisschwierigkeiten.

Die Induktivität begrenzt die Stromanstiegs-Geschwindigkeit.
i= u*t / L

Mann kann sich also einfach ausrechnen, welcher Spitzenstrom am Ende des 
Einschaltzykluses auftritt (Ton)

Die gespeicherte Energie in der Spule ist wie folgt:

E = 1/2  L  i^2

Die Energie wird pro Zyklus, also pro Periodendauer übertagen:

E = P * t  konkret E = P * T

Wobei P = Paus ist, also die Ausgangsleistung des Wandlers.

Eine zu große Induktivität begrenzt also über den maximalen möglichen 
Strom am Ende des Ladezykluses maßgeblich die zu mögliche speicherbare 
Energie in der Spule und somit die Ausgangsleistung.


Womit ich bei meinem nächsten Verständnisproblem bin:
-----------------------------------------------------

Diese maximale Induktivität, zwingt mich dazu, einen Step-Up-Wandler 
prinzipiell für einen lückenden (diskontionierlichen) Betrieb 
auszulegen.

Somit sind Eisenpulverkerne eigentlich völlig ungeeignet, da sie ja nur 
für Anwendungen mit hohen DC-Anteilen bestimmt sind. (geringes delta IL, 
der Spule) Da ich aber einen lückenen Betrieb habe, ist der DC-Anteil 
gleich null, und somit treten in Eisenpulverrinkernen sehr hohe 
Ummagnetisierungsverluste auf.


Geeignet sind, nach meinen Überlegungen, also nur Ferritkerne mit 
Luftspalt, da Ferrit geringe Ummagnetisierungs-Verluste hat (für hohen 
AC-Anteil), aber sehr schnell in Sättigung geht. Die Energie wird in dem 
magnetischen Feld im Luftspalt gespeichert.

Jetzt hab ich Datenblätter gewälzt, um heraus zu finden, welche maximale 
Flußdichte ich den Kernen bei höheren Frequenzen zumuten darf.
In den Artikeln "Spule" und "Transformatoren und Spulen" werden ja die 
Standardwerte 0,3T für Ferrite und 0,5T für Eisenpulver genannt.
Diese Werte gelten aber nur für 50/60Hz, oder?
Denn weiters wird in dem Artikel "Transformatoren und Spulen" darauf 
hingewiesen, daß man bei Leistungs-Ferrite bei 50kHz unterhalb 0,15T und 
über 100kHz unter 0,05T bleiben muß.

Hab mir die Datenblätter für die AMIDON-Eisenpulver-Rinkerne von 
Reichelt heruntergeladen.
http://reichelt-elektronik.at/Amidon-Eisenpulver-Ringkerne/T-106-18/index.html?;ACTION=28;LA=3;ARTICLE=32304;GROUPID=3186;SID=11Teon9X8AAAIAABSlKBw97f2438fa81f570b00d930b44bb11022
Dort steht für das Material 18 bei der Cole Loss Comparison:
50kHz @225G  225Gauß entspricht 22,5mT??

Weiters habe ich versucht auf die max. Flußdichte zurück zu rechnen:

Kern:106-18
Lt. Tabelle kann der Kern maximal ca. 10mJ Speichern (obige Grafik auf 
Seite 3)

Mit der Formel kann man Bsat ausrechnen:

Emax = 1/2  AL  ( Bsat * le / my ) ^2

Bmax = (  Wurzel(2*E/AL))*my_r*my_0 ) / le

AL= 70nH/N^2
my_0 = 4*PI*10^-7
my = 55* my_0
le = (da-di)*PI = (26,9-14,5mm)*PI = 38,96*10^-3 m^2

Bmax = 0,95T ....wenn ich richtig gerechnet habe.


Woliegt mein Denkfehler?

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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Nachtrag:

Für mein oben genanntes Bsp, kommt bei genannter Website Müll heraus:


Aufgabenstellung mit dem LM2577:

Uin min :11V
Uin max :13V
Uout: 60V
Iout: 10mA
Schaltfrequenz: 52kHz

Gibt man diese Werte hier ein:
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html
So erhält man für die Spule folgendn Wert: 7,85mH

Die maximale Induktivität liegt aber bei ca. 1mH!, um die geforderte 
Leistung übertragen zu können.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Dachte bisher immer, diese Berechnung gilt nur für den Fall, daß Ua >=
> 6*Ue ist.....

Ist auch so, beim MC34063A. Bei normalem Spannungsverhältnis und zu 
grosser Induktivität kommt es zu Zyklen, in denen die Ausschaltphase zu 
kurz ist und der Strom nicht auf 0 absinkt. Die folgende Einschaltphase 
beginnt dann nicht bei 0. So pumpt sich der Strom langsam hoch bis die 
Spannung am Ausgang passt und eine längere Ausschaltphase den Strom z.T. 
wieder auf 0 absinken lässt.

Es ergeben sich so Makrozyklen über mehrere Schaltzyklen, deren 
Schaltzyklen auch oft durch die Strombegrenzung verkürzt werden. Das 
sieht nicht wirklich schön aus und ist ein weiterer Sargnagel für eine 
optimale Ausgangsfilterung, kann aber für einfache nicht anspruchsvolle 
Anwendungen vertretbar sein.

Diese sich nicht exakt reproduzierenden Makrozyklen sorgen nebenbei 
dafür, dass man mit einem nicht speichernden analogen Scope schlechte 
Karten hat, wenn man was sehen will.

> Eine zu große Induktivität begrenzt also über den maximalen möglichen
> Strom am Ende des Ladezykluses maßgeblich die zu mögliche speicherbare
> Energie in der Spule und somit die Ausgangsleistung.

Vorausgesetzt das limitierte Tastverhältnis erzwingt diskontinuierlichen 
Betrieb.

> Diese maximale Induktivität, zwingt mich dazu, einen Step-Up-Wandler
> prinzipiell für einen lückenden (diskontionierlichen) Betrieb
> auszulegen.

Nicht bei <6. Das ist lediglich der favorisierte Betrieb, ist aber bei 
weitem Bereich der Eingangsspannung schwer durchzuhalten.

Mag sein, dass Eisenpulverkerne nicht optimal sind, aber sie 
funktionieren trotzdem. Das mag aber ein Grund mehr sein, die Frequenz 
nicht an die Kante zu fahren.

von (prx) A. K. (prx)


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Diese Makrozyklen können u.U. so aussehen. Zu sehen ist die Spannung 
über Rs, also der Spulenstrom in der Einschaltphase. Man sieht hier 
auch, dass teilweise die Strombegrenzung anschlägt, trotz normalem 
Betrieb in Teillast.

von Rick M. (rick00)


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Hallo A.K.


A. K. schrieb:
>> Dachte bisher immer, diese Berechnung gilt nur für den Fall, daß Ua >=
>> 6*Ue ist.....
>
> Ist auch so. Bei normalem Spannungsverhältnis und zu grosser
> Induktivität kommt es zu Zyklen, in denen die Ausschaltphase zu kurz ist
> und der Strom nicht auf 0 absinkt. Die folgende Einschaltphase beginnt
> dann nicht bei 0. So pumpt sich der Strom langsam hoch bis die Spannung
> am Ausgang passt und eine längere Ausschaltphase den Strom z.T. wieder
> auf 0 absinken lässt.
>
> Es ergeben sich so Makrozyklen über mehrere Schaltzyklen, deren
> Schaltzyklen auch oft durch die Strombegrenzung verkürzt werden. Das
> sieht nicht wirklich schön aus und ist ein weiterer Sargnagel für eine
> optimale Ausgangsfilterung, kann aber für einfache nicht anspruchsvolle
> Anwendungen vertretbar sein.
>
> Diese sich nicht exakt reproduzierenden Makrozyklen sorgen nebenbei
> dafür, dass man mit einem nicht speichernden analogen Scope schlechte
> Karten hat, wenn man was sehen will.

Diese Berechnung gilt aber auch für Wandler mit PWM Verfahren.
z.B. für den LM2577-ADJ

konstante Eingangsspg: 12V
Ausgagsspg. 60V
Iout: 10mA
f=52kHz

maximale Impulsbreite 90%.

Bei der maximalen Impulsbreite kann ich die maximale Leistung 
übertragen.
Ich brauch 0,6W Ausgangsleistung.
Wenn ich jetzt vereinfachend bei 85% Impulsbreite bleibe so gilt auch 
hier meine oben genannte max. Induktivität von 1mH, um 0,6W übertragen 
zu können. Das bedeutet aber zwangsweise lückenden Betrieb.
Der LM2577 arbeitet nach dem PWM-Prinzip, hier habe ich die Nachteile 
vom MC nicht.


A. K. schrieb:
>> Eine zu große Induktivität begrenzt also über den maximalen möglichen
>> Strom am Ende des Ladezykluses maßgeblich die zu mögliche speicherbare
>> Energie in der Spule und somit die Ausgangsleistung.
>
> Vorausgesetzt das limitierte Tastverhältnis erzwingt diskontinuierlichen

Naja selbst beim LM2577 ist spätestens bei 95% schluß. Man braucht ja 
noch einen Entladezyklus. Auchheir hab ich zwangsweite einen lückenden 
Strom.


Steh ich auf n Schlauch?



A. K. schrieb:
> Mag sein, dass Eisenpulverkerne nicht optimal sind, aber sie
> funktionieren trotzdem. Das mag aber ein Grund mehr sein, die Frequenz
> nicht an die Kante zu fahren.

und welche zulässigen Werte für Bmax nimmt man jetzt.
L.t. Amidon vertragen ihre Eisenpulver Kerne 1T.
Lt. den Artikel rechnet man mit 0,5T.
Das ganze ist aber stark Frequenzabhängig, sowohl bei Ferrit, asl auch 
bei Eisenpulver, oder?






Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Sorry, aber mit Details über die Kerne habe ich mich nicht befasst.

von Rick M. (rick00)


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Wie gehst du denn an die Sache ran?

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Naja selbst beim LM2577 ist spätestens bei 95% schluß. Man braucht ja
> noch einen Entladezyklus.

Ausserdem schalten die Dinger nicht in Nullzeit. Irgenwann ist auch 
einfach Schluss mit Step-Up und man geht zu Flyback über.

von Rick M. (rick00)


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Ja lt. Datenblatt ist beim LM2577 bei Ua > 10*Ue schluß.

Wie kann ich mir denn dann den max. Strom ausrechnen, wenn er sich 
hochhangelt, bzw. die maximal mögliche Leistung? (wenn die 
Strombegrenzung nicht anschlägt)

A. K. schrieb:
> Ausserdem schalten die Dinger nicht in Nullzeit.

Stimmt.

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

A. K. schrieb:
>> Dachte bisher immer, diese Berechnung gilt nur für den Fall, daß Ua >=
>> 6*Ue ist.....
>
> Ist auch so, beim MC34063A. Bei normalem Spannungsverhältnis und zu
> grosser Induktivität kommt es zu Zyklen, in denen die Ausschaltphase zu
> kurz ist und der Strom nicht auf 0 absinkt. Die folgende Einschaltphase
> beginnt dann nicht bei 0. So pumpt sich der Strom langsam hoch bis die
> Spannung am Ausgang passt und eine längere Ausschaltphase den Strom z.T.
> wieder auf 0 absinken lässt.
>
> Es ergeben sich so Makrozyklen über mehrere Schaltzyklen, deren
> Schaltzyklen auch oft durch die Strombegrenzung verkürzt werden. Das
> sieht nicht wirklich schön aus und ist ein weiterer Sargnagel für eine
> optimale Ausgangsfilterung, kann aber für einfache nicht anspruchsvolle
> Anwendungen vertretbar sein.

Die Formel muß für jeden Fall gelten, auch für den MC.

Für die Energie bzw. Leistungsübertragung ist allein der AC-Anteil des 
Spulenstroms verantwortlich.

Bsp.:

nicht lückender Spulenstrom
---------------------------

IL max = 20A
IL min = 15A
delta IL = 5A -> daraus ergibt sich die Leistung P1



lückender Spulenstrom
-----------------------

IL max = 5A
IL min = 0A
delta IL = 5A -> daraus ergibt sich die Leistung P2


Bei gleicher Induktivität gilt:
 ________
' P1 = P2  '
'__________'


Dabei ist es gleich, ob ich aus 12V 60V mache und 10mA verbrauche, oder 
ob ich aus 12V 30V mache und 20mA verbrauche. Die Leistung ist immer die 
gleiche.

Lmax = 0,36 * Uin^2 / (f * Paus) muß in beiden Fällen gelten.


Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Für die Energie bzw. Leistungsübertragung ist allein der AC-Anteil des
> Spulenstroms verantwortlich.

Nein. Wenn der Spulenstrom in der Ausschaltphase von 2A auf 1A sinkt, 
dann werden im Mittel 1,5A an Last+Elko abgegeben. Bei 1A auf 0A sind es 
hingegen im Mittel nur 0,5A, also ein Drittel der Energie. Der AC-Anteil 
ist aber in beiden Fällen gleich.

Das ist ja der Witz an den oben gezeigten Makrozyklen. Der Strom pumpt 
so lange hoch, bis er ausreicht. Der Unterschied zu den PWM-Reglern 
besteht darin, das die nach der Anfahrphase permanent und stabil in 
diesem Bereich bleiben, mit geringem deltaI, während der MC in dieser 
Betriebsart durch seine eigentümliche Regelung torkelt wie ein 
besoffener Seemann.

von Rick M. (rick00)


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Da hast Du recht.


Hab jetzt mal folgende Werte hier 
http://schmidt-walter.eit.h-da.de/smps/aww_smps.html eingegeben:

Uin = 12V
Uout = 60 V
Iout = 0.01A
f = 50kHz
L = 10mH
Dies ergibt einen nicht lückenden Spulenstrom.
Imax = 60,21mA
Imin = 40,96mA
Der mittlere Strom beträgt 50,56mA

E = U*I*t

E = 12V * 50,56mA * 16,05 usec = 9,74uJ  -> P=0.49W



L=1mH
ergibt einen lückenden Betrieb
Imax = delta IL = 0,1A

E = 12V * 0,1A * 11,63usec = 13,96uJ  -> P=0,7W

Die Zeiten für Ton habe ich der Simulation entnommen. Diese sind leider 
nicht gleich. Aber im 1. Bsp. ist die Aufladezeit größer, als im 2. Bsp. 
was für Bsp. 2 im Vergleich noch mehr Leistung ergibt.

Die Spule im 1. Bsp kann die geforderte Leistung nicht erbringen.

von Rick M. (rick00)


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Hier mal die Bilder dazu:

von (prx) A. K. (prx)


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Im ersten Beispiel liegt die Entladezeit bei 4µs in einer 20µs Periode, 
also bei 1/5 der Zeit. Der mittlere Strom beträgt mit 50mA das 5fache 
des Laststroms. Passt. Bei deiner Rechnung kommt also hinten mehr 
Leistung raus als vorne reinfliesst. Das sollte dir was sagen. ;-)

Du solltest einfliessen lassen, dass bei einem Step-Up die Spule ihre 
Spannung zur Eingangsspannung addiert und daher auch in der 
Abschaltphase auf der Vorderseite Strom fliesst.

von (prx) A. K. (prx)


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Zu zweiten Fall: Wenn in der idealisierten weil verlustfreien Rechnung 
aus Schmidt-Walter vorne mehr Leistung reingekippt werden muss, als 
hinten rauskommt, dann ist daran etwas genauso falsch wie andersrum. So 
sehe ich beispielsweise nicht, wo du die 0,1A her hast.

von Hartmut  . (rio71)


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infos zum erhöhen des tastverhältiss gibts hier..:
Beitrag "Re: MC34063------> von 5V auf 40V"

von (prx) A. K. (prx)


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Es gibt mehrere Wege nach Rom. Das Tastverhältnis durch Modifikation der 
Oszillatorbeschaltung zu ändern ist einer davon.

von Rick M. (rick00)


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A. K. schrieb:
> Im ersten Beispiel liegt die Entladezeit bei 4µs in einer 20µs Periode,
> also bei 1/5 der Zeit. Der mittlere Strom beträgt mit 50mA das 5fache
> des Laststroms. Passt. Bei deiner Rechnung kommt also hinten mehr
> Leistung raus als vorne reinfliesst. Das sollte dir was sagen. ;-)

Wieso?

Aufgenommene Leistung:
12V * 50,56mA = 0,61W

Abgegebene Leistung:
0,49W

A. K. schrieb:
> Du solltest einfliessen lassen, dass bei einem Step-Up die Spule ihre
> Spannung zur Eingangsspannung addiert und daher auch in der
> Abschaltphase auf der Vorderseite Strom fliesst.

? Über die Bedeutung muß ich noch grübeln!

A. K. schrieb:
> Zu zweiten Fall: Wenn in der idealisierten weil verlustfreien Rechnung
> aus Schmidt-Walter vorne mehr Leistung reingekippt werden muss, als
> hinten rauskommt, dann ist daran etwas genauso falsch wie andersrum.

Es fällt ja beim Entladevorgang Spannung und daher Leistung an der Diode 
ab.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Abgegebene Leistung:
> 0,49W

60V x 10mA ergibt bei mir immer noch 0,6W.

> Es fällt ja beim Entladevorgang Spannung und daher Leistung an der Diode
> ab.

Wird das im Schmidt-Walter überhaupt berücksichtigt? Ich habe eher den 
Eindruck, dass der idealisiert rechnet, also weder Schaltverluste, noch 
ohmsche Verluste, noch Kernverluste noch die Diode einfliessen.

von Rick M. (rick00)


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A. K. schrieb:
>> Abgegebene Leistung:
>> 0,49W
>
> 60V x 10mA ergibt bei mir immer noch 0,6W.

Ja schon, aber die 10mA sind schlicht eine Lüge.
Was ich ja im meinem Rechenbeispiel gezeigt habe.
Der Wandler kann die geforderte Leistung nicht erbringen.

A. K. schrieb:
> Wird das im Schmidt-Walter berücksichtigt?

L.t. Hilfe:

In den Berechnungen werden die Dioden-Durchlaßspannungen mit UF = 0,7V 
berücksichtigt, die Transistoren werden als ideale Schalter aufgefaßt.

von Rick M. (rick00)


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Hartmut     schrieb:
> infos zum erhöhen des tastverhältiss gibts hier..:
> Beitrag "Re: MC34063------> von 5V auf 40V"

Sorry Hartmut, Deinen Beitrag hab ich einfach übersehen.
Muß mir den Beitrag zum Link erstmal durchlesen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Der Wandler kann die geforderte Leistung nicht erbringen.

Oben hast du ausgerechnet, dass vorne 0,49W verbraten werden, allerdings 
in falscher Rechnung. Diesen falschen Wert setzt du nun ohne Begründung 
als abgegebene Leistung ein. So wird das nix.

Zum Schmidt-Walter: Was der ausspuckt, das ist im Rahmen von dessen 
Idealisierung korrekt. Wenn du eigene Rechnungen ableitest und zu 
Ergebissen kommst, die nicht dazu passen, dann solltest du drüber 
nachdenken, welche der beiden Rechnungen wohl zutreffen wird (falls du 
zur Ansicht gelangst, es seien deine, dann solltest du ihm das 
schreiben, damit er das korrigieren kann ;-).

Dem Prinzip nach funktioniert so ein Step-Up bei jeder beliebigen 
Induktivität ungleich 0, wenn man die Switcher idealisiert betrachtet. 
Nur kommen dann u.U. schwachsinnige Betriebsparameter oder hirnrissige 
Komponenten heraus. Du kannst bei diesen Spannungen dem Schmidt-Walter 
also kein "geht nicht" entlocken.

Bei realen Switchern mit realen Betriebsparametern, gewünschtem 
Wirkungsgrad und bei realistischer Komponentenauswahl ist die Freiheit 
weitaus geringer, aber das ist Schmidt-Walter nur beim Wickelvorschlag 
zur Spule nicht egal.

> In den Berechnungen werden die Dioden-Durchlaßspannungen mit UF = 0,7V
> berücksichtigt, die Transistoren werden als ideale Schalter aufgefaßt.

Ok. Bei 60V ist der Einfluss der Diode allerdings nicht arg gross.

von Rick M. (rick00)


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A. K. schrieb:
> Oben hast du ausgerechnet, dass vorne 0,49W verbraten werden, allerdings
> in falscher Rechnung. Diesen falschen Wert setzt du nun ohne Begründung
> als abgegebene Leistung ein. So wird das nix.

Wieso verbraten und falsch gerechnet?
Ich habe mich mit meiner Rechnung an den Artikel" Transformatoren und 
Spulen" gehalten und wollte damit die Energie die in der Spule 
gespeichert wird berechnen.
Da die abgegebene Leistung nicht größer sein kann, als die aufgenommene, 
bin ich zu diesem Schluß gekommen.

A. K. schrieb:
> Zum Schmidt-Walter: Was der ausspuckt, das ist im Rahmen von dessen
> Idealisierung korrekt. Wenn du eigene Rechnungen ableitest und zu
> Ergebissen kommst, die nicht dazu passen, dann solltest du drüber
> nachdenken, welche der beiden Rechnungen wohl zutreffen wird. Falls du
> zur Ansicht gelangst, es seien deine, dann solltest du ihm das
> schreiben, damit er das korrigieren kann.

Ich möchte mich hier nicht als Oberdoktor aufspielen, sondern den Kram 
verstehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Wieso verbraten und falsch gerechnet?

Was bei der Schmidt-Walter Rechnung hinten als Leistung raus kommt ist 
exakt das, was du vorher ins Formular reingetippt hast. Und was vorne 
als Leistung reingesteckt wird ist ebendieser Wert plus Diodenverlust. 
Sonst gibts dort nämlich nichts, was rechnerisch Verluste produziert.

Davon darfst du also getrost ausgehen. Wenn du auf Basis der Ergebnisse 
von S-W zu anderen Rechenergebnissen kommst, dann liegts folglich 
ziemlich sicher an dir.

Also: In beiden S-W Fällen ist die abgegebene Leistung 0,6W und die 
aufgenommene Leistung knapp darüber (ca 1% Diodenverlust, 0,7V/60V).

In deiner letzten Rechnung lagst du mit 0,61W vorne bei den 
spezifizierten 0,60W hinten passend. Wo siehst du abgegebene 0,49W?

von Rick M. (rick00)


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Du hast natürlich recht!

Wenn ich beim 1. Bsp. mit E = 0,5*L*I^2 rechne bekomme ich die richtige 
Leistung.Wobei I der mittlere Strom (I_m) ist.
Nur wenn ich mit E = U_in*I_m*t_on rechne bekomme ich Mist raus.
Vielleicht komm ich morgen auf meinen Fehler drauf, heute wird das 
offendichtlich nix mehr.

Gruß Rick

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:

> Nur wenn ich mit E = U_in*I_m*t_on rechne bekomme ich Mist raus.

Yep, und ich hatte auch schon erwähnt weshalb. Inwiefern unterscheidet 
sich denn der mittlere Strom der 12V-Versorgung (Ie) vom mittleren 
Spulenstrom (IL)? Ein Blicks aufs Prinzipbild bei S-W sollte das 
verdeutlichen.

von Rick M. (rick00)


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Hallo!


A. K. schrieb:
> Yep, und ich hatte auch schon erwähnt weshalb. Inwiefern unterscheidet
> sich denn der mittlere Strom der 12V-Versorgung (Ie) vom mittleren
> Spulenstrom (IL)? Ein Blicks aufs Prinzipbild bei S-W sollte das
> verdeutlichen.

In der Ausschaltphase addiert sich die Spulenspannung mit der 
Betriebsspannung.Dies kann man auch ausrechnen.

ul = L*di/dt = 10mH*(63,84mA-46,52mA)/3,48usec = 49,7V

Addiert mit der Betriebsspannung ergibt das:
49,7V + 12V = 60,7V (0,7V Diodensp. inkludiert)

Es fließt also von der Betriebsspannung her ein Stom in der 
Einschaltphase und in der Ausschaltphase, des Transistors.


Leider will sich mein grundsätzliches Verständnisproblem einfach nicht 
lösen.
Ich denke da immer in Energiemengen. Q_in und Q_out, bezüglich der 
Spule.
In der t_on Zeit wird die Spule mit Energie geladen (Q_in) und in der 
t_off Zeit wird der Spule wieder Energie entnommen Q_out.
Beide Energien müssen gleich groß sein Q_in = Q_out.
Idealisiert also 0,6W.
Bezogen auf das mittlere Diagramm von W-S müsste die Energie in der 
Einschaltphase (0 bis 16,05usec) gleich der Energie in der 
Ausschaltphase (16,05 bis 20usec)sein.
Meine Holperrechnung E=U*I*t gilt aber nur für lückenden Spulenstrom.

Aber bevor Du die Geduld mit mir endgültig verlierst, suche ich im Netz 
noch nach mehr Infos. ;-) Vielleicht löst sich ja der Knoten. (S-W, 
Sprut, Rehrmann und Co. konnten das bisher leider nicht schaffen)

Gruß Rick

von Rick M. (rick00)


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Hallo!

Ich glaub, jetzt is der Knoten auf....

Beim Entladen arbeiten die Spule und die Quelle in serie zusammen.
Vergleichbar mit 2 Batterieen in serie. Beide liefern Energie.

Also war meine Rechnung mit den 0,5W Spulenleistung gar nicht falsch, es 
fehlte nur noch die Leistung von 0,1W von der Betriebsspannung, um auf 
0,6W zu kommen.

Hab das Ganze nachgerechnet und es passt.

U_in_min= 11V
U_in_max= 13V

Ua= 60V
Ia= 0.01A -> P_out= 0,6W

f= 52kHz
L= 10mH

I_m= 55,18mA (mittlerer Spulenstrom = Ie)

Entladen:
---------

Energieabgabe Quellenspannung:

E1= Ue*Ie*t_off = 11V*55,18mA*3,48usec= 2,11uJ -> P=0,1W

Energieabgabe Spule:

E2= UL*Ie*t_off = 49,7V*55,18mA*3,48usec = 9,54uJ -> P=0,5W

E1+E2=0,6W
________


Probe:

Ladeenergie Spule:

E2= UL*Ie*t_on= 11V*55,18mA*15,75usec = 9,56uJ -> P=0,5W


Gruß Rick

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