Forum: PC Hard- und Software Seagate Barracuda ST31000528AS - Datenrettung


von David .. (volatile)


Angehängte Dateien:

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Ich habe hier die ST31000528AS. Spin up beim Anstecken, mount ist 
moeglich, aber beim Zugriff auf die meisten Dateien schmiert die Platte 
ab, der Dateimanager friert erstmal ein, auch ddrescue haengt. Nur ein 
Power Cycle der Platte (abstecken und neu anstecken) erlaubt neuen 
Zugriff.
Reallocated Sector Count wird mir von GSmartControl rot angekreidet, 
Current Pending Sector Count und Offline Uncorrectable werden schon 
vorgewarnt. Der Log ist im Anhang.
Gibt es eine Moeglichkeit, die Platte selber noch was korrigieren zu 
lassen oder sie 'doof' zu schalten, sodass sie nicht mehr einfriert und 
ihre Fehler ignoriert?
Sonstige Vorschlaege was ich machen kann?
Hier noch der Text fuer die Ratschlaeger, natuerlich wandert die Platte 
in den Schrott wenn ich fertig bin, es sind keine Daten drauf, die nicht 
aus anderen Quellen bekommen werden koennen oder die nicht ein Backup 
haben (ist eher ein Versuch von mir was man machen kann), die Platte 
laeuft nicht mehr im System mit, ist abgesteckt usw usw. Bitte einfach 
keine schlauen Ratschlaege.

von Jan S. (jan_s)


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Moderne Platten können durchaus mehrere Minuten(bis zu 7 AFAIR) lang 
versuchen Sektoren zu retten bevor sie aufgeben(Aussage u.a. von Western 
Digital, Seagate hält das sicher ähnlich).
Also könnte länger warten durchaus eine Strategie sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Keine Experimente, in diesem Stadium kann jedes Anlaufen das Letzte 
sein. Sektorkopie auf gleich große oder größere Platte machen, z.B. mit 
H2Copy

http://www.heise.de/software/download/h2copy/59656

Danach auf der Kopie die Datenrettung versuchen.

von Micha (Gast)


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Am weitesten kommt man auch noch mit den Tools des Herstellers, hier 
seatools
http://www.seagate.com/www/de-de/support/downloads/seatools/

von Mehrwert (Gast)


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Profis beauftragen. Wenn das zu teuer ist, dann waren die Daten wohl 
doch nicht so wichtig.

von Tobi (Gast)


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Moin,

wie sieht das Linux Kernel Log aus wenn die Platte "hängt" ??

Gruss,
Tobi

von David .. (volatile)


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Jan S. schrieb:
> Moderne Platten können durchaus mehrere Minuten(bis zu 7 AFAIR) lang
> versuchen Sektoren zu retten

Danke fuer den Tipp, aber sie hatte schon mehr Zeit ;)

Icke ®. schrieb:
> Keine Experimente, in diesem Stadium kann jedes Anlaufen das Letzte

Ich weiss. Prefail eben.

> sein. Sektorkopie auf gleich große oder größere Platte machen, z.B. mit
> H2Copy

Werde ich testen, danke.

Micha schrieb:

> seatools

Werde ich auch testen.

Mehrwert schrieb:
> Profis beauftragen. Wenn das zu teuer ist, dann waren die Daten wohl
> doch nicht so wichtig.

Wie ich schon schrieb sind keine wichtigen oder nicht gebackupten Daten 
auf der Platte. Es ist nur sportlicher Ehrgeiz, Uebung, Spielerei!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wie soll eine sektorweise Kopie einer Platte angefertigt werden, die 
sich beim Zugriff auf bestimmte Datenbereiche ins Nirvana verabschiedet?

von David .. (volatile)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wie soll eine sektorweise Kopie einer Platte angefertigt werden, die
> sich beim Zugriff auf bestimmte Datenbereiche ins Nirvana verabschiedet?

Ein Versuch ist es ja wert, vl geht dir in ein anderes Nirvana, wenn das 
ganze so low level erfolgt :D

von mhh (Gast)


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Wie es ausschaut, hast Du die Platte selber gegrillt. 73°C als max., da 
ist das kein Wunder. Eine LowLevel-Formatierung kann sie ev. wieder 
nutzbar machen. Datensicherheit sollte man natürlich nicht mehr in den 
Mund nehmen für diese Platte.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Wie soll eine sektorweise Kopie einer Platte angefertigt werden, die
> sich beim Zugriff auf bestimmte Datenbereiche ins Nirvana verabschiedet?

Es ist so oder so die letzte Option vor dem Datenretter. Mit H2Copy habe 
ich schon einige stark beschädigte Platten kopieren können. Dauert 
manchmal eine ganze Weile, der Rekord liegt bei ca. 8 Tagen für 60 GB 
(alle wichtigen Daten wiederhergestellt).

von Hermocrates (Gast)


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Ein Trick (nicht ausprobiert) ist, Festplatten ins Gefrierfach zu legen 
und dann im kalten Zustand auszulesen. Angeblich hilft das in manchen 
Faellen, dass die Platte lange genug laeuft um sie auszulesen:

http://www.datarecoverypros.com/hard-drive-recovery-freeze.html

Was ich persoenlich mal gemacht habe: ich hatte mal eine Seagate-Platte, 
die immer so ~10 Minuten nach dem Einschalten nicht mehr funktioniert 
hat. War nicht mehr ansprechbar. Erst nachdem mehrere Stunden vergangen 
waren funktionierte sie wieder fuer ein paar Minuten. Nach einigen 
Versuchen per Software etwas zu machen, habe ich die Elektronikplatine 
abgeschraubt und bei 250 Grad (ohne Vorheizen) für 45 Minuten in den 
Backofen gegeben, zum Reflowen. Die Platte hat danach einwandfrei 
funktioniert und tut es bis heute.

von Icke ®. (49636b65)


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Hermocrates schrieb:
> Ein Trick (nicht ausprobiert) ist, Festplatten ins Gefrierfach zu legen
> und dann im kalten Zustand auszulesen. Angeblich hilft das in manchen
> Faellen, dass die Platte lange genug laeuft um sie auszulesen

OMG. Ein nicht totzukriegender Schwachsinn, der kreuz und quer durch 
alle Foren gepostet wird. Sofern das überhaupt jemals bei irgendeinem 
funktioniert hat, dann höchstens zufällig. Die Chancen stehen eher sehr 
gut, die Platte damit endgültig zu killen, wenn durch diesen Blödsinn 
Feuchtigkeit eindringt.

von Hermocrates (Gast)


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@ Icke:

Als Schwachsinn wuerde ich das nicht bezeichnen, denn es gibt viele 
Berichte von Leuten, bei denen es funktioniert hat.

Aber selbst wenn die Chance dass es funktioniert nur 1% sind, was ist 
die Alternative? Fuer die Leute, die sich keine professionelle 
Datenrettung leisten koennen oder wollen gibt es keine.

von Icke ®. (49636b65)


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Hermocrates schrieb:

> Als Schwachsinn wuerde ich das nicht bezeichnen, denn es gibt viele
> Berichte von Leuten, bei denen es funktioniert hat.

Und es gibt tausende Berichte von Leuten, die einen kennen, der von 
jemandem gehört oder gelesen hat, daß es funktioniert.

In den wenigen Fällen, wo es tatsächlich funktioniert hat, hätte 
normales Abkühlen auf Raumtemperatur mit Sicherheit den gleichen Effekt 
gehabt. Ich kann aus eigenen Testreihen mit Bestimmtheit sagen, daß die 
Kühlschrankmethode NICHTS gebracht hat, sondern das Gegenteil bewirkte. 
Derart behandelte, oder besser gesagt -mißhandelte- Platten waren 
allesamt noch weniger lesbar als vorher.

von Hermocrates (Gast)


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@Icke hoert sich interessant an, was hast du denn genau fuer Testreihen 
gemacht? Waren die Platten uberhaupt nicht ansprechbar oder konnten nur 
bestimmte Bereiche nicht gelesen werden?

Das Problem ist, dass man bei defekten Festplatten kaum eindeutige 
Aussagen treffen kann. Woher willst du wissen, dass sie ohne Einfrieren 
nicht NOCH schlechter lesbar gewesen waeren? Letztendlich muss jeder 
selbst entscheiden, was er macht. Ausser professioneller Datenrettung 
ist alles was man machen kann Voodoo.

von David .. (volatile)


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mhh schrieb:
> Wie es ausschaut, hast Du die Platte selber gegrillt. 73°C als max., da
> ist das kein Wunder. Eine LowLevel-Formatierung kann sie ev. wieder
> nutzbar machen. Datensicherheit sollte man natürlich nicht mehr in den
> Mund nehmen für diese Platte.

Es ist nicht meine Festplatte, und sie kommt in jedem Fall einfach in 
den Muell.

von Icke ®. (49636b65)


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Hermocrates schrieb:
> Woher willst du wissen, dass sie ohne Einfrieren nicht NOCH schlechter
> lesbar gewesen waeren?

Weil ich sie vorher UND nachher ausgelesen habe. Alle gefrosteten 
Platten wiesen erheblich mehr unlesbare Sektoren auf als vorher oder 
wurden schon vom BIOS nicht mehr erkannt. Eine lief gar nicht erst an. 
Ausprobiert habe ich das mit einem Stapel aus der Schrottkiste, 
verschiedene Modelle und Hersteller.
Ich muß oft Daten von Kunden-PCs recovern. Solange die Platte vom OS 
noch ansprechbar ist, hat sich die Sektorkopie als einzig 
erfolgversprechende Methode erwiesen. Die eigentliche Datenrettung mache 
ich dann auf der Kopie, bei besonders wichtigen Daten auf einer Kopie 
der Kopie. Über die Erfolgschancen kläre ich den Kunden vorher auf und 
verweise ihn auch auf professionelle Datenretter. Allerdings wollte 
bisher keiner das Geld ausgeben.

> Das Problem ist, dass man bei defekten Festplatten kaum eindeutige
> Aussagen treffen kann.

Eben. Ein Datenrettungsprofi hat sich mal zum Kühlschrankmythos 
ausgelassen. Ich finde den Link nicht mehr, aber sinngemäß gibt es nur 
eine äußerst seltene Konstellation, wo die Methode VIELLEICHT 
funktioniert. Und zwar, wenn die Köpfe aus irgendeinem Grund den 
falschen Abstand zur Plattenoberfläche haben. Die mit der Abkühlung 
verbundene Materialspannung führt dann zu einem ANDEREN Abstand, der 
sich positiv oder auch negativ auswirken kann. Im positiven Fall sind 
die Daten lesbar, im negativen Fall gibts einen Headcrash.
In 99 komma 9 wasweißich Fällen ist die Fehlerursache jedoch eine andere 
und die Schockfrostung hat ausschließlich böse Konsequenzen. Deshalb 
sollte man den Versuch nur als allerletzten Ausweg betrachten, wenn man 
die Daten eigentlich schon abgeschrieben hat.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Und zwar, wenn die Köpfe aus irgendeinem Grund den
> falschen Abstand zur Plattenoberfläche haben.

Da die Köpfe im Ruhezustand mit ziemlich beeindruckendem Anpressdruck 
auf die Plattenoberfläche gepresst werden und erst bei laufender Platte 
auf einem Luftfilm "schweben", kann das nicht die Begründung sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Da die Köpfe im Ruhezustand mit ziemlich beeindruckendem Anpressdruck
> auf die Plattenoberfläche gepresst werden und erst bei laufender Platte
> auf einem Luftfilm "schweben", kann das nicht die Begründung sein.

Die Aussage stammt von einem Spezialisten, ich glaube von Ontrack. War 
ein Thread in irgendeinem Forum, den ich wie gesagt nicht mehr finde. 
Und es ging um den Fall, wo die Platte nur noch Klack-Klack-Klack von 
sich gibt, also die Köpfe die Servospuren nicht mehr finden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Die Aussage stammt von einem Spezialisten

Mag sein, aber wenn man mal eine Festplatte auseinandernimmt, dann sieht 
man deutlich, wovon ich hier rede.

Dedizierte Servospuren haben Festplatten übrigens schon vor langem 
zugunsten von "embedded servo" aufgegeben, d.h. die zur Positionierung 
und Spurlageregelung erforderlichen Informationen sind mit den Nutzdaten 
gemischt.

Naja, und was von Spezialisten zu halten ist, die einem ein 
alternativloses Produkt verkaufen wollen, sieht man auch bei den Leuten, 
die einem spezielle Datenlöschsoftware verkaufen wollen.
Der Nachweis, daß mehr als ein einmaliges Überschreiben erforderlich 
ist, um "sicher" zu löschen, der wurde bislang noch nicht erbracht, aber 
fleißig werden Festplatten nach irgendwelchen "militärischen" Standards 
zigmal nacheinander gelöscht.

von GeraldB (Gast)


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Deine FP hat eine alte Firmware-Version CC35. Mittlerweile gibt es 
bereits die Firmware-Version CC49. Leider finde ich bei Seagate keine 
Infos, welche Probleme dadurch behoben werden.

http://seagate.custkb.com/seagate/crm/selfservice/search.jsp?DocId=213891&NewLang=de

Ein Update geschieht natürlich auf eigenes Risiko.

von mhh (Gast)


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Ich kann aus eigener Ehrfahrung sagen, daß die Kühltruhenmethode für 2 
Festplatten funktioniert hat. Und ich haue nicht jede mir übergebene 
Festplatte in die Truhe (es hat also nicht viele Male nicht 
funktioniert) - sie muß noch anlaufen und keine schabenden Geräuche von 
sich geben.

Das ist kein Allheilmittel, sondern es KANN erfolgreich sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Mag sein, aber wenn man mal eine Festplatte auseinandernimmt, dann sieht
> man deutlich, wovon ich hier rede.

Ich weiß, wie eine Festplatte innen aussieht und finde daher die o.g. 
Begründung durchaus plausibel.

> Da die Köpfe im Ruhezustand mit ziemlich beeindruckendem Anpressdruck
> auf die Plattenoberfläche gepresst werden

Die Kraft ist eher sehr gering und wohldosiert. Ansonsten würden die 
Köpfe auch nicht sehr viele Anlaufvorgänge überleben. Ich halte es 
zumindest für vorstellbar, daß geringfügig höhere Vorspannung durch 
kältebedingte Verformung des Aktuators zu etwas niedrigerer Flughöhe und 
damit einem stärkeren Signal am Kopf führen. Welchen positiven Effekt 
sollte die Kälte sonst haben? Sie kann weder eine schlechte 
Magnetschicht noch beschädigte Köpfe reparieren. Temperaturbedingtes 
Verhalten elektronischer Elemente ist denkbar, würde aufgrund der 
schnellen Eigenerwärmung jedoch nur sehr kurze Zeit anhalten, allenfalls 
ein paar Minuten.

> Dedizierte Servospuren haben Festplatten übrigens schon vor langem
> zugunsten von "embedded servo" aufgegeben, d.h. die zur Positionierung
> und Spurlageregelung erforderlichen Informationen sind mit den Nutzdaten
> gemischt.

Spielt für den Effekt keine Rolle.

> Naja, und was von Spezialisten zu halten ist, die einem ein
> alternativloses Produkt verkaufen wollen, sieht man auch bei den Leuten,
> die einem spezielle Datenlöschsoftware verkaufen wollen.

Auf jeden Fall deckt sich seine Aussage zur Erfolgsquote der 
Kühlschrankmethode mit meinen eigenen Erfahrungen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Die Kraft ist eher sehr gering und wohldosiert.

Sie ist ausreichend, um die Köpfe bei Ausschwenken des Kopfträgers aus 
dem Plattenstapel mit immer noch ausreichendem Druck 
gegeneinanderzupressen. Ich kann gerne mal mit einer Federwaage 
nachmessen.

Was die Kühlschranknummer beeinflussen kann, ist die Viskosität diverser 
Schmiermittel, so wird es etwas mehr Kraft erfordern, den Kopfträger 
hin- und herzudrehen, so daß das Positionierverhalten anders aussieht, 
und der Spindelmotor wird etwas mehr Kraft zum Beschleunigen der 
Plattenspindel benötigen.

Hauptfaktor ist sicherlich einige Minuten lang das geänderte thermische 
Verhalten der Plattenelektronik, die so halt etwas länger braucht, bis 
sie Betriebstemperatur erreicht hat.

Unschöne Nebeneffekte kann es durch Kondensation geben, man kann 
allerdings hoffen, daß die Membranen der dem Druckausgleich dienenden 
Luftfilter dampfdicht sind und es im Platteninneren nicht auch zu 
Kondensation kommt.

Daher halte ich die Kühlschranknummer für wenig mehr als wohldosiertes 
Schlangenöl.

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Sie ist ausreichend, um die Köpfe bei Ausschwenken des Kopfträgers aus
> dem Plattenstapel mit immer noch ausreichendem Druck
> gegeneinanderzupressen. Ich kann gerne mal mit einer Federwaage
> nachmessen.

Ja, mach mal. Aber an den Köpfen messen, nicht am Arm. Wir reden nicht 
von 5,25" Ziegelsteinen aus den 80ern. Guck mal nach, die eigentlichen 
Köpfe hängen an hauchdünnen Federplättchen, völlig unmöglich, daß dort 
nennenswerte Kräfte wirken. Erkennt man auch daran, daß beim händischen 
Hin- und Herschwenken des Arms keinerlei Spuren auf dem Substrat 
hinterlassen werden.

> Was die Kühlschranknummer beeinflussen kann, ist die Viskosität diverser
> Schmiermittel, so wird es etwas mehr Kraft erfordern, den Kopfträger
> hin- und herzudrehen, so daß das Positionierverhalten anders aussieht,
> und der Spindelmotor wird etwas mehr Kraft zum Beschleunigen der
> Plattenspindel benötigen.

Das könnte möglicherweise geringen Einfluß auf die Zeit des Hochlaufens 
und der Positionierung haben. Bevor die Drehzahl nicht ihr Soll erreicht 
hat, arbeitet die Platte jedoch nicht. Bei der Positionierung könnte 
eine gewisse Dämpfung ins Spiel kommen, wäre möglich.

> Hauptfaktor ist sicherlich einige Minuten lang das geänderte thermische
> Verhalten der Plattenelektronik, die so halt etwas länger braucht, bis
> sie Betriebstemperatur erreicht hat.

Würde erklären, wenn eine zuvor gar nicht ansprechbare Platte erkannt 
wird. Aber nicht, daß man davon längere Zeit Daten holen kann. Ich hatte 
schon mehrere, die nach Ruhepausen von Stunden oder Tagen doch noch ihre 
Daten hergaben, ganz ohne Kühlschrank.

von FredFerkel (Gast)


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Festplatte ins Eisfach. Alles klar. Schön Feuchte in det Ding rin und 
auch noch schön die Köpfe auf die Scheiben fest frieren. Das knackt so 
schön, wenn die von der Oberfläche gerissen werden. Da steh ick och 
richtig druff.

Aber mal im Ernst. Ich kenne eine Methode die ist viel besser und die 
soll echt schon zig Platten wieder belebt haben. Du musst das Ding bei 
Vollmond im Garten vergraben und eine Woche lang drin lassen. Danach - 
Tata!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Icke ®. schrieb:
> Ja, mach mal.

Habe ich. Mit einer D540X-4K, einer 40 GB-3.5"-Platte von Maxtor.

Die Federwaage zeigt an, daß eine Kraft von 0.025 N* erforderlich ist, 
um einen Kopf von der Platte anzuheben

> Aber an den Köpfen messen, nicht am Arm. Wir reden nicht
> von 5,25" Ziegelsteinen aus den 80ern. Guck mal nach, die eigentlichen
> Köpfe hängen an hauchdünnen Federplättchen, völlig unmöglich, daß dort
> nennenswerte Kräfte wirken.

25 mN halte ich für nennenswert, das ist mehr als das Auflagegewicht 
meines Plattenspielers.

> Erkennt man auch daran, daß beim händischen Hin- und Herschwenken
> des Arms keinerlei Spuren auf dem Substrat hinterlassen werden.

Nein, das liegt daran, daß sowohl Köpfe als auch Plattenoberfläche aufs 
allerfeinste poliert sind. Da bei Stillstand der Plattenspindel die 
Köpfe aufsetzen, wäre sonst die Platte sehr schnell ruiniert.

*) da es sich um eine Waage handelt, zeigt die natürlich Gramm an, 
nämlich 2.5, was 0.025 N entspricht

von Icke ®. (49636b65)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> 25 mN halte ich für nennenswert, das ist mehr als das Auflagegewicht
> meines Plattenspielers.

OK, wir haben da wohl verschiedene Vorstellungen von "ziemlich 
beeindruckendem Anpressdruck". ;-)

von Ingo (Gast)


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bei mir hat die Methode mit der Kühltruhe auch wunderbar gewirkt, 
nachdem die Platte schon durch mehrere Hände gegangen ist und sicherlich 
hunterte Male gestartet und daran rumprobiert wurde.

Ich gehe davon aus, dass sich der Kühleffekt nicht auf die Mechanik, 
sondern ausschließlich auf die Elektronik und deren Parameter auswirkt.
Warum wird denn wohl Hardware-Fehlersuche teilweise mit Kaltespray 
gemacht?

Gruss, Ingo

von ich mal (Gast)


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... der Zufall ist auch eine Erscheinungsform der Materie.

von FredFerkel (Gast)


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Ingo schrieb:
> Ich gehe davon aus, dass sich der Kühleffekt nicht auf die Mechanik,
> sondern ausschließlich auf die Elektronik und deren Parameter auswirkt.
> Warum wird denn wohl Hardware-Fehlersuche teilweise mit Kaltespray
> gemacht?

Das wird, wenn es mal Erfolg hat, auch alles sein. Aber dafür nehme ich 
bei Fehleranalysen immer Eisspray. Das gibt es bei jedem 
Elektronikhändler.

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