Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik LTC Signal differenziell


von Bernd (Gast)


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Hi,

gibt es einen IC, welcher aus einem analogen Signal ein differenzieller 
analoges Signal erzeugt? Ich erzeuge ein Linear-Timecode-Signal mit dem 
ICS2008B, welcher aber lediglich einen LTC Output aufweist. Für die 
Übertragung benötige ich aber ein LTC_Out+ und ein LTC_Out- Signal. Mit 
welchen ICs kann man sich ein solches erzeugen?

Gruß
Bernd

von Arc N. (arc)


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Wenn man wüsste wie die aussehen bzw. auszusehen haben, wäre eine 
Antwort einfacher...

von zwergn (Gast)


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Ich schmeiss hier einfach mal das hier in die Runde:

http://focus.ti.com/lit/an/sloa099/sloa099.pdf

von Thosch (Gast)


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Moin,

ein geeignetes Teil dafür, das auch gleich die symmetrische Leitung 
treiben kann, gibts von TI: http://www.ti.com/lit/gpn/drv134

Aber der ICS2008B macht grausige Signalflanken, da er die 
vorgeschriebenen Anstiegs-/Abfallzeiten digital durch einen 
Up/Down-Counter und geringauflösenden DAC erzeugt. -> Treppchen

Außerdem verlaufen die Flanken dadurch linear statt cos²-förmig.

Mit letzterem wirst Du leben müssen, aber spendier dem ICS2008B 
zumindest noch einen Tiefpaß als DAC-Rekonstruktionsfilter vor dem 
Ausgangstreiber,
damit die Treppchen geglättet werden.

Gruß,
Thorsten

von Bernd (Gast)


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das bringt mich auf jeden fall schon um einiges weiter. Das Signal hat 
einen Pegel zwischen 0V und 2V.

Bei einem anderen Gerät hab ich am Ausgang einen Pegel zwischen +/- 1V 
gemessen.

von Bernd (Gast)


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Thosch schrieb:
> Aber der ICS2008B macht grausige Signalflanken, da er die
> vorgeschriebenen Anstiegs-/Abfallzeiten digital durch einen
> Up/Down-Counter und geringauflösenden DAC erzeugt. -> Treppchen

du hast schon bereits Erfahrungen mit dem Teil sammeln können? Welchen 
Ausgangstreiber verwendest du momentan für den LTC Timecode?

von Thosch (Gast)


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Bernd schrieb:
> du hast schon bereits Erfahrungen mit dem Teil sammeln können? Welchen
> Ausgangstreiber verwendest du momentan für den LTC Timecode?

ja.
ich verwende den DRV134 von TI und einen vorgeschalteten aktiven 
Tiefpaß.

Der Soll-Pegel für LTC liegt gemäß der Norm (SMPTE 12M) zwischen
1,0 Vss und 2,0 Vss; mit einer Anstiegs-/Abfallzeit von 40µs (10%-90%).

Der tolerierbare Pegelbereich liegt zwischen 0,5 Vss und 4,5 Vss,
letzteres solltest Du also eingangsseitig sauber verarbeiten können.

Gruß,
Thorsten

von Bernd (Gast)


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Thosch schrieb:
> ich verwende den DRV134 von TI und einen vorgeschalteten aktiven
> Tiefpaß.
welchen Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, einen aktiven statt 
passiven Tiefpass zu verwenden?

Im Datenblatt vom DRV134 ist mir aufgefallen, dass die beiden Pins mit 
der Bezeichnung V+ und V- gar nicht angeschlossen werden müssen 
(Figure2)? Ist das richtig?

von Thosch (Gast)


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Bernd schrieb:
> welchen Vorteil ergibt sich aus der Tatsache, einen aktiven statt
> passiven Tiefpass zu verwenden?

Schau mal in das Blockschaltbild vom DRV134 auf Seite 1:
Am Eingang hängt eine invertierende Verstärkerstufe (A1).
Damit diese richtig funktioniert, muß sie aus einer Quelle mit geringem 
Innenwiderstand getrieben werden.

Steht auch im Datenblatt auf S. 10 unter "Layout considerations":
The DRV134 input should be driven by a low impedance source such as an 
op amp or buffer.

Da Du also eh 'nen OpAmp brauchst, kannste auch gleich ein Aktivfilter 
damit bauen.



> Im Datenblatt vom DRV134 ist mir aufgefallen, dass die beiden Pins mit
> der Bezeichnung V+ und V- gar nicht angeschlossen werden müssen
> (Figure2)? Ist das richtig?

NEIN!
natürlich mußt Du die anschließen, das sind die 
Versorgunssspannungs-Anschlüsse! Wie soll das Teil ohne Saft 
funktionieren?

Wenn Du 1 Vss treiben willst, reichen +/-5 V Versorgung,
also V+ an +5 V und V- an -5 V.
Ansonsten nimm, was in Deinem Gerät zur Verfügung steht, +/-12 V gehen 
auch.

Gruß,
Thorsten

von Bernd (Gast)


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vielen Dank!

Werd den LM2660 zur negativen Spannungserzeugung einsetzen und als OpAmp 
für davor den OPA137. Das sollte hoffentlich dann funktionieren...

von Bernd (Gast)


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auf welche Frequenz setzt man den Tiefpass eigentlich an?

von Bernd (Gast)


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ok, werd zu beginn mal einen OPA134 verwenden. Auf welche Frequez hast 
du den TP angesetzt?

von Olaf (Gast)


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SMPTE LTC wird mit 1kHz oder 2kHz übertragen, daher kann man die 
Grenzfrequenz auf 10kHz z.B. legen, um höhere Störfrequnenzen zu 
unterdrücken.

Wie realisiert ihr eigentlich die Eingangsbeschaltung bei LTC? Dieser 
hat ja laut Spez 600 Ohm.

Mfg Olaf

von Bernd (Gast)


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Thosch schrieb:
> Schau mal in das Blockschaltbild vom DRV134 auf Seite 1:
> Am Eingang hängt eine invertierende Verstärkerstufe (A1).
> Damit diese richtig funktioniert, muß sie aus einer Quelle mit geringem
> Innenwiderstand getrieben werden.

Hi Thosch,

hab jetzt das SMPTE Board vor mir liegen, Midi Timecode funktioniert, 
ebenso der LTC Input. Der LTC Output funktioniert allerdings nur 
sporadisch. Manchmal läuft er los, manchmal nicht. Das Problem scheint 
in der Hardware zu liegen, weil der LTC Output nur manchmal auf 0V geht 
(dann läuft er auch) und manchmal auf Highpegel stehen bleibt (dann 
läuft er nicht los bei einem entsprechendem Sync-Signal).

Am LTC Output hab ich momentan diesen Schaltplan:

                    |---[1nF]----------------------|
                    |                              |
                    |---[680 Ohm]------------------|
                    |                              |
LTC-Out------[3k3]-----OPA134(-IN)----OPA134(Out)------



Gruß
Bernd

von Sidd (Gast)


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Olaf schrieb:
> Wie realisiert ihr eigentlich die Eingangsbeschaltung bei LTC? Dieser
> hat ja laut Spez 600 Ohm.

hiermit:

www.monacor-spain.net/Manuales/LTR110.pdf

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