Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Binärzählwert als Dezimalzahl auf LCD-Display


von Jan B. (barni2k7)


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Hab ein Problem bei der Realisierung eines Ultraschallmessgerätes.
Es soll ein Ultraschall-Entfernungsmessgerät mittels IC's gebaut werden 
und auf einem LCD-Display 1x8 ausgegeben werden..
Kurze Beschreibung: Durch einen Timer NE555 und eine Oszillatorschaltung 
wird eine Burst auf den Sender gegeben und mit Hilfe eines Mikrophones 
empfangen.
Das empfangene Signal wird verstärkt, gefiltert und schließlich durch 
einen Schmitt-Trigger digitalisiert. Durch ein flankengesteurtes JK-FF 
wird die Entfernung zwischen der ersten Flanke des Sendeburst und der 
ersten Flanke des empfangen Signals gemessen und mit Hilfe eines 
Funktionsgenrators mit 17,15kHz (Auflösung = 1 cm) in einem 12-Bit 
Binärzähler gezählt.
Der so gezählte Binärwert entspricht nun unserer Doppelten Entfernung, 
muss also noch geschiftet werden.

Frage: Wie schaffe ich es diesen Binärwert nun auf einem LCD-MODUL mit 
integriertem Kontroller HD44780 als Dezimalwert auszugeben und das ganze 
nur mit Hilfe von IC's.

Hab schon mal gedacht mit Umwandlern die den Binärwert in einen BCD-Code 
umwandeln, aber bin da auf keine vernünftige Lösung gekommen.
Für Tipps,Anregungen und Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Gruß Barni

von Erich (Gast)


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> (...) und das ganze nur mit Hilfe von IC's.

IC = Mikrocontroller, dann klappt das.

von Seltener Gast (Gast)


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Natürlich macht man sowas heutzutage mit einem Microcontroller. Der kann 
gleich die gesamte digitale Funktionalität der Schaltung übernehmen.

Aber wenn es dennoch "diskret" sein soll:

Statt des Binärzählers einen ICM7224 verwenden, und statt des 
alphanumerischen LCDs ein 7-Segment-LCD. Oder alternativ 
ICM7216/7225/7226 mit LED-7-Segment-Anzeigen.

Ich konnte es zuerst gar nicht glauben, aber diese ICs bekommt man heute 
tatsächlich noch (z.B. bei Darisus) - wenn auch zu astronomischen 
Preisen.

von Jan B. (barni2k7)


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Müssen das für ein Projekt in der Uni machen.
Mikrocontroller dürfen nicht benutzt werden ---> es muss diskret gemacht 
werden
Und das gegebene LCD-Display muss benutzt werden.
Daher auch das Problem

von XXX (Gast)


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Hallo

Hast du keine Unterlagen vom Vorjahr. Wir haben uns an der Uni
immer die Unterlagen vom Vorjahr besorgt. Gabs glaubich sogar
offiziell im Fachschaftsbüro.

Kam dann mal vor, das ein Fehler von Jahr zu Jahr weitergereicht
wurde und keiner hats gemerkt.

Bis mein Kumpel und ich dann mal wirklich nachgerechnet haben und
nach Meinung des Profs ein falsches Ergebnis hatten.

Dann haben wir ihm einen Taschenrechner in die Hand gedrückt wegen
nachrechnen. Er hat dann seinen Taschenrechenschieber vorgezogen
und mußte unser Ergebnis als richtig erkennen.

Gruß
Joachim

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Barczak schrieb:
> Und das gegebene LCD-Display muss benutzt werden.
> Daher auch das Problem
Das ist tatsächlich ein Problem...
Die für die Umwandlung der binären Daten in ein für den HD44780 
brauchbares Protokoll nötige State-Machine ist mit ein paar FFs nicht 
abgehandelt. Und ganz übel sieht es aus, wenn dann das Display noch 
korrekt initialisiert werden müsste...

> Müssen das für ein Projekt in der Uni machen.
Kann es sein, dass du dich dann schon mit Programmierbarer Logik 
auskennst?
Dann als einziger sinnvoller Tipp: nimm ein FPGA, wenn du keinen uC 
nehmen darfst...   :-o

> in einem 12-Bit Binärzähler gezählt.
Da könnte ich mir noch was anderes vorstellen: nimm ein 8-Bit EPROM mit 
so ca. 17 Adressleitungen (z.B. 27C1001) und schließ dein Signal an die 
Leitungen A16..A5 an. Auf A4..0 kannst du dann einen 5 Bit-Zähler 
anschliessen, der zyklisch diese 32 Bytes hochzählt.
In diesen Bytes ist dann das Kommando HOME versteckt und die Zahlen, die 
bei diesem Binärwert ans Display ausgegeben werden sollen. Die 
Datenleitungen des EPROMS werden direkt ans Display angeschlossen.

Die Initialisierung könnte man über eine weitere Adressleitung 
erledigen, oder sich auf die Selbstinitialisierung des Displays 
verlassen. Das geht bei einzeiligen Displays auch.

Sowas habe ich vor zig Jahren mal als Meldetextanzeige mit 4 Bit (= 16 
unterschiedliche Werte) gebastelt...

> Der so gezählte Binärwert entspricht nun unserer Doppelten Entfernung,
> muss also noch geschiftet werden.
DAS ist euer allerkleinstes Problem...

von Wilhelm F. (Gast)


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Jan Barczak schrieb:

> Hab schon mal gedacht mit Umwandlern die den Binärwert in einen BCD-Code
> umwandeln, aber bin da auf keine vernünftige Lösung gekommen.

Ohne µC scheint das ja eine anspruchsvollere Aufgabe zu werden. Der 
Binärzähler darf sicherlich auch nicht durch einen Dezimalzähler ersetzt 
werden, und ist sicher als gegeben zu betrachten.

Was man mit dem Binärwert auf einfache Weise machen könnte: Ihn in einen 
binären Abwärtszähler laden, bis auf Null herunter zählen lassen, und 
jeden Takt in einem Dezimalzähler neu zählen lassen. Den ASCII-Wert 
jeder Stelle fürs Display erhält man einfach durch Veroderung bzw. 
Hinzufügen von 2 Bits weiter links. Und das Display hat eine feste 
Logik, selbst wenn da die Initialisierung mit hinzu kommt. Das gibt 
alles zusammen wohl eine kleine Platine mit ein paar digitalen 
Gatterschaltungen, Flipflops und Zählern. Meiner Meinung nach sollte 
dies aber so machbar sein.

von Erich (Gast)


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Jan Barczak schrieb:
> Müssen das für ein Projekt in der Uni machen.
> Mikrocontroller dürfen nicht benutzt werden ---> es muss diskret gemacht
> werden
> Und das gegebene LCD-Display muss benutzt werden.
> Daher auch das Problem

Das ist ein grosses Problem von Praxisferne und Weltfremdheit.
Bitte schreib' doch, um welche Uni es sich handelt.
Das kann dann zur Abschreckung dienen.
Um künftige Abiturienten zu warnen, die sich dann ein vernünftigere 
Anstalt suchen sollen...

Nehme an, in eurer Maschinenbauabteilung gibt es auch 
Konstruktionsaufgaben, die ohne Nutzung von Metallen ausgeführt werden 
müssen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Erich schrieb:
> Konstruktionsaufgaben,
> die ohne Nutzung von Metallen ausgeführt werden müssen.
Na hoffentlich. Immerhin wurden letzhin ja Kunststoffe erfunden... ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Erich schrieb:

> Das ist ein grosses Problem von Praxisferne und Weltfremdheit.

Ich würde es einfach als sportliche Aufgabe sehen, mit gegebenen Dingen 
was zusammen zu bauen. Die Jungs an der Uni wollen einfach mal sehen, ob 
man eine gegebene Aufgabe hin bekommt. Technologisch arbeitete man so 
vor 30-40 Jahren, und baute Schaltungen ohne µC rein als Hardware auf. 
Womöglich geht es bei der Aufgabe eher darum, diskret aufgebaute 
Digitaltechnik zu beherrschen.

Natürlich ist so ein Aufbau später in der Praxis großer Unsinn, keine 
Frage.

von Jan B. (barni2k7)


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Dieses Projekt gehört zur Veranstaltungsreihe "Praktische 
Schaltungstechnik".

Und es soll in dem Rahmen nicht um die Programmierung und Verschaltung 
von µC gehen. Das ist bei uns eine extra Veranstaltungsreihe.

Zurück zum Thema: Der Binärzähler ist nicht vor gegeben. Nur das 
LCD-Display.
Gibts Dezimahlzähler die bis 1200 Zählen? Wir haben die Vorgabe 6 Meter 
zu schaffen.
Das zu verarbeiten Signal haben wir bei 6 Metern.
Geht jetzt nur darum die Flanken zu zählen und auszugeben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jan Barczak schrieb:

> Der Binärzähler ist nicht vor gegeben.

Um so besser. Da kann dann gleich ein Dezimalzähler dran.

> Gibts Dezimahlzähler die bis 1200 Zählen? Wir haben die Vorgabe 6 Meter
> zu schaffen.

Such mal bei digitalen Logikbausteinen. Es gibt da z.B. die 4000-er und 
7400-Serien. Und dort einige Unterfamilien verschiedener 
Bausteintechnologien, aber das ist zweitrangig. Da ist alles drin, was 
das Digitaltechnik-Herz begehrt. Gatter, Flipflops, und Zähler aller 
möglichen Arten, und beliebig groß kaskadierbar, wenn man möchte. Auch 
gibt es hier und dort noch hochintegrierte Spezialbausteine, aber seit 
die µC der Renner sind, verschwinden einige Dinge wieder vom Markt.

In der Industrie kam ich auch noch mit solchen schnellen 
Hardware-Zählschaltungen in Berührung, denn µC waren längst auch nicht 
immer so leistungsfähig wie heute.

Ist denn die Verwendung programmierbarer Logik erlaubt? Der Lothar 
Miller erwähnte es schon, GAL, CPLD, FPGA? Auch das EPROM. Macht alles 
viel kleiner, und Fehler nachträglich besser ausbügelbar.

Über den Rest, wie die Schaltung im Detail aussieht, müßt ihr euch aber 
noch ein wenig eigene Gedanken machen. Viele Wege führen nach Rom. ;-)

von Jan B. (barni2k7)


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EPROM dürfen wir als Baustein benutzen.
Habe nur noch nicht ganz verstanden was uns das als Vorteil bringen 
würde.

Alles was Programmierbar ist darf nicht benutzt werden, d.h. auch kein 
FPGA.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Barczak schrieb:
> Gibts Dezimahlzähler die bis 1200 Zählen?
Wie wärs, 4 Dezimalzähler hintereinander zu schalten?

Aber wie gesagt: es ist ein haarstäubender Aufwand, mit einzelnen 
Logikgattern ein HD44780-display anzusteuern...

BTW:
Jan Barczak schrieb:
> Dieses Projekt gehört zur Veranstaltungsreihe "Praktische
> Schaltungstechnik".
> Und es soll in dem Rahmen nicht um die Programmierung und Verschaltung
> von µC gehen. Das ist bei uns eine extra Veranstaltungsreihe.
Für mich hat das eine ZWINGEND mit dem anderen zu tun. Und für diese 
Aufgabe ist ein uC die praktischste Schaltungstechnik überhaupt...

EDIT:
Jan Barczak schrieb:
> EPROM dürfen wir als Baustein benutzen.
> Alles was Programmierbar ist darf nicht benutzt werden
Ja, wie denn jetzt?
EPROM = Erasable and Programmable ROM...  :-o

> EPROM dürfen wir als Baustein benutzen.
> Habe nur noch nicht ganz verstanden was uns das als Vorteil bringen
> würde.
Was hast du da nicht verstanden?

Das Ding kann die Zustandsmaschine aufnehmen, die du für die Ansteuerung 
brauchst...
Du legst z.B. ein bestimmtes Bitmuster in die Adressen 0..7 ab, das eine 
bestimmte Zeichenkette z.B. "0000____" dartellt. Dann bastelst du einen 
Zähler an die Adressleitungen A0..2 und lässt immer diese 8 Datenbytes 
hintereinander ausgeben. Nun legst du deinen Binärwert an die 
Adressleitungen ab A3 an. Wenn du einen Binärwert von 0 hast, dann wird 
"0000____" ausgegeben. Wenn du einen Binärwert von 1 hast, dann werden 
die nächsten 8 Bytes aus dem EPROM ausgegeben. Es wäre günstig, wenn da 
dann "0001____" drin stehen würde...

von ... (Gast)


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von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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... schrieb:
> Dann schau mal hier...
Hat das Ding einen HD77480?
Hast du schon gelesen, welch abenteuerliche Lösung hier verlangt wird?

von Oktoberfestbesucher (Gast)


Angehängte Dateien:

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Schau dir mal den 74HC(T)390 an.
Der hat einen zweistufigen Dezimalzähler auf dem Chip.
um bis 9999 zählen zu können brauchst du da 2 Stück.

Dann schau dir mal den 74HC151 an, das ist ein 8 input Multiplexer.
Oder schau dir mal den 74HC153 an, das ist ein dual 4 Input Multiplexer.

Wenn du auf dem HD44780 Display etwas ausgeben willst musst du zuerst 
die Initialisierung machen.
Das sieht in C so aus:
1
    LCD_Instruction(56);  //Function Set (8 bits)
2
    LCD_Instruction(56);  //Function Set (8 bits)
3
    LCD_Instruction(56);  //Function Set (8 bits)
4
    LCD_Instruction(1);    //Display clear
5
    Pause(2000);
6
    LCD_Instruction(2);    //Cursor home
7
    Pause(2000);
8
    LCD_Instruction(6);    //Entry mode (increment/display freeze)
9
    LCD_Instruction(12);  //Display on/off control (oder 14 !)
Ausgeben einer Zahl sieht so aus:
1
    LCD_Instruction(128);    //Cursor auf 0 setzen
2
    LCD_Zeichen(tausender);
3
    LCD_Zeichen(hunderter);
4
    LCD_Zeichen(zehner);
5
    LCD_Zeichen(einer);
Die Routinen LCD_Instruction und LCD_Zeichen unterscheiden sich ob die 
Leitung R/S "0" ist oder "1".

Ich denke das ist mit 10 bis 20 TTL-IC's auf einem Steckbrett 
hinzukriegen!

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Äh, hab noch was wichtiges vergessen:
Bei der Ausgabe von einzelnen Zahlen auf dem HD44780-Display:
Das obere Nibble ist fest 0011 und das untere Nibble ist die Zahl die 
ausgegeben werden soll (0000 bis 1001)
Das sind ASCII-Zeichen.

von ... (Gast)


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...also die verlangte Lösung ist wirklich abenteuerlich!
Der Typ vom Oktoberfest hat (auch) nicht richtig gelesen...ein µC darf 
nicht verwendet werden

von Wilhelm F. (Gast)


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... schrieb:

> Der Typ vom Oktoberfest hat (auch) nicht richtig gelesen...ein µC darf
> nicht verwendet werden

Es ist aber ein grober Anhaltspunkt, um die States der festen 
Zustandsmaschine so zu gestalten.

Wenn die Jungs nicht auf den Kopf gefallen sind, besorgen sie sich 
parallel zur Aufgabe sowieso am besten ein Demo-Board mit µC und ein 
Display, und schauen, wie das in Software abläuft. Das muß man ja nicht 
gleich in der Gegend herum posaunen.

von ./. (Gast)


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Wo ist das Problem, aus einem Binärzähler und einem hinreichend
breiten EPROM eine Mikroprogammsteuerung zu bauen, die
1. das LCD initialisiet und dann
2. die Werte vom Zähler der Entfernungsmessung als ASCII-Werte
in das LCD zu schaufeln?

Es verlangt ja sicher niemand ein sportliches Timing für die
LCD-Ansteuerung.

von Wilhelm F. (Gast)


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./. schrieb:

> Es verlangt ja sicher niemand ein sportliches Timing für die
> LCD-Ansteuerung.

Das Display könnte man notfalls alleine mit ein paar DIP-Schaltern 
steuern, um zu sehen, was genau passiert. Es kommt da tatsächlich nicht 
auf schnelle Zeiten an.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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... schrieb:
> Der Typ vom Oktoberfest hat (auch) nicht richtig gelesen...ein µC darf
> nicht verwendet werden

Nö, ich habe das C Programm nur mal als Beispiel angeführt wie man das 
HD44780 initialisiert und dann Zahlen ausgeben kann.
Dazu braucht man nicht zwingend einen µC.
Ein 4 stelliger Dezimalzähler dessen Zählerstand angezeigt werden soll 
und ein acht 8-Input Multiplexer sollen ausreichen...

von Jan B. (barni2k7)


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Danke schonmal für die viele Tipps und Ratschläge.

Frage wofür benötige ich den 8-Input Multiplexer.

von ./. (Gast)


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Jan Barczak schrieb:
> Gibts Dezimahlzähler die bis 1200 Zählen?

Der Fall ist eh hoffnungslos.

von ./. (Gast)


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Jan Barczak schrieb:
> Frage wofür benötige ich den 8-Input Multiplexer.

Für das muxen der Konstanten und Zählerstände auf das Display.

von Erich (Gast)


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@Wilhelm Ferkes
>Das Display könnte man notfalls alleine mit ein paar DIP-Schaltern
steuern

Schon fertig hier:
http://www.columbia.edu/acis/history/36091-museum-1.jpg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Erich schrieb:
> Schon fertig hier: ...
Es soll aber unbedingt ein HD44780 Controller drauf sein!

von Wilhelm F. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Erich schrieb:
>> Schon fertig hier: ...
> Es soll aber unbedingt ein HD44780 Controller drauf sein!

Genau diese Displays mit HD44780-Controller meinte ich. Hinter die 
DIP-Schalter würde ich allerdings noch ein paar RC-Glieder und einfache 
Treiber setzen, oder Schmitt-Trigger, damit die Signale und Flanken 
sauber sind, kein Tastenprellen entsteht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hinter die DIP-Schalter würde ich allerdings noch ein paar RC-Glieder
> und einfache Treiber setzen, oder Schmitt-Trigger, damit die Signale
> und Flanken sauber sind, kein Tastenprellen entsteht.
Kann ich nachvollziehen, das hört sich sehr nach der vom Prof verlangten 
Praktischen Schaltungstechnik an... ;-)

Blöd nur, dass man in der Praxis da einfach einen uC nehmen würde... 
:-o

von Wilhelm F. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:

> Blöd nur, dass man in der Praxis da einfach einen uC nehmen würde...
> :-o

Ich persönlich bin ja auch für den µC. Da hast du sicher was falsch 
verstanden.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Da hast du sicher was falsch verstanden.
Dann sind wir uns ja einig...  ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:

> Dann sind wir uns ja einig...  ;-)

Nein!!!

Bin halt in früheren Jahren aufgewachsen, und betätigte mich in den 
1980-ern als Bastler. Da war vieles noch anders, Digitalschaltungen 
waren TTL-Gräber, habe in der Zeit aber auch vieles gelernt.

Das kennt nur heute niemand mehr. Und in Spezialanwendungen braucht man 
die diskreten Schaltungen teilweise immer noch. Die Bausteinserien sind 
ja auch nicht vom Markt verschwunden.

Der Eleganz eines µC ist überhaupt nichts abzuschlagen, ganz im 
Gegenteil.

von Erich (Gast)


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@Wilhelm Ferkes
>in den 1980-ern

Da hatte man ab keine LCD Module mit integriertem Controller.
Eher ein paar 7-Segment-LEDs oder Minitrons, wer die noch kennt.

Viel einfach könnte man ein LCD panel einsetzen, am besten mit non-mux 
Ansteuerung.
Das würde eher Sinn machen (mein Gruss an den Herrn Professor, sollte er 
die Aufgabe tatsächlich wie oben beschrieben definiert haben).

Es gibt sogar ein 8-stelliges Panel, von http://www.good-lcd.com/
unter der Bezeichnung EDC002
http://www.good-lcd.com/upfile/product/20083175241995.pdf

von Jan B. (barni2k7)


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Ausgabe mittels 7-Segment Anzeige ist möglich, jedoch für eine 1 muss 
die Ausgabe über das LCD-Modul erfolgen.

Aber wie schon beschrieben lässt sich über den Sinn dieser Übung 
gewaltig streiten;)

von Wilhelm F. (Gast)


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Erich schrieb:
> @Wilhelm Ferkes
>
>>in den 1980-ern
>
> Da hatte man ab keine LCD Module mit integriertem Controller.
> Eher ein paar 7-Segment-LEDs oder Minitrons, wer die noch kennt.

Etwa 1992 fing ich mit dem ersten PC an, und den Standard-8051-ern. Und 
den alphanumerischen Displays. Die laufen sogar heute noch. Eines von 
Oki mit 2x40 Zeichen am Stück, als DCF77-Uhr mit µC 80C515A, hat alles 
keinerlei Alterungserscheinungen. Die alphanumerischen Displays, auch 
schon mit dem HD44780-Controller genau wie heute, waren damals neu, und 
sowas wollte ich da natürlich auch haben.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Jemand (ein Ingenieur) der sein Handwerk beherrscht, sollte sicherlich 
im Stande sein, die Aufgabe einen Ultraschall-Entfernungsmesser zu 
bauen, mit den verschiedensten Technologien zu erledigen.
Das könnten z.B. sein:
1. Röhren-Logik & Nixie-Anzeigen
2. Einzelne Transistoren
3. Einzelne IC's Analog & TTL/CMOS-Logik
4. Ein µC & Assembler oder BASCOM oder C/C++
5. Ein CPLD/FPGA & VHDL oder Verilog
6. Googeln und nachbauen
Wie gesagt ein guter Ingenieur sollte das in jeder der 6 hier 
genannten Technologien hinbekommen.

Der Sinn einer solchen Aufgabe ist es die Studenten zum Nachdenken und 
üben anzuregen. Es ist genauso wie wenn man lernt ein Musikinstrument zu 
spielen. Auch dort muß man erst einmal die grundlegenden Techniken 
erlernen und sich mit Tonleitern und dämlichen Übungsstücken quälen, 
bevor man was richtig fetziges spielen kann!
Üben macht den Meister, bzw. es ist noch kein Meister vom Himmel 
gefallen.

Die Beschränkung auf ein im ersten Moment wenig geeignet erscheinendes 
Display mit dem HD44780 sollte man eher noch als Ansporn sehen als zu 
lamentieren.

@Jan Barczak (barni2k7) Nimm es sportlich!
Ich will hier Bilder und Schaltpläne vom Projektfortschritt sehen!!!

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Dann sind wir uns ja einig...  ;-)
> Nein!!!
Hoppala... :-o
Hast du mich falsch verstanden?

Lothar Miller schrieb:
> Kann ich nachvollziehen, das hört sich sehr nach der vom Prof verlangten
> Praktischen Schaltungstechnik an... ;-)
Damit meinte ich, dass speziell diese Aufgabe (HD44780 display ohne uC 
ansteuern) durchaus und sehr stark mit Hardware (und sogar 
Hardware-Tricks) zu tun hat.

> Blöd nur, dass man in der Praxis da einfach einen uC nehmen würde...
In der ausseruniversitären Praxis würde man als "praktische 
Schaltungstechnik" etwas verstehen, das mit aktuellen Methoden und 
Mitteln effizient und kostengünstig entwickelt wurde. Das muss der 
Student dann 2 Jahre später nämlich können...

Wilhelm Ferkes schrieb:
> TTL-Gräber
> Das kennt nur heute niemand mehr.
Nach dieser Definition bin ich ein niemand... ;-)
Wie gesagt: ich habe mit einem Zähler, einem EPROM und einem 
HD44780-Display schon im letzten Jahrtausend eine Meldetextanzeige mit 
verschiedenen Texten realisiert. Damals war ein Kumpel billig an die 
Displays gekommen und er wollte eine "sinnvolle" Anwendung, die Dinger 
verkaufte er dann als Bausätze auf Messen. Für mich fiel ein Oszilloskop 
ab... ;-)

> Und in Spezialanwendungen braucht man die diskreten Schaltungen
> teilweise immer noch. Die Bausteinserien sind ja auch nicht vom
> Markt verschwunden.
Der 8051 auch noch nicht. Leider aber der 8048 und seine Kameraden... 
;-)

von GB (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
> Wie gesagt: ich habe mit einem Zähler, einem EPROM und einem
> HD44780-Display schon im letzten Jahrtausend eine Meldetextanzeige mit
> verschiedenen Texten realisiert.

Soweit ich mich erinnern kann, bestand der externe Herzschrittmacher, 
den mein erster Arbeitgeber entwickelt und verkauft hat, auch nur aus 
einem Step-Up-Wandler für die Hochspannungserzeugung, ein wenig Logik 
zur Abfrage der Bedienelemente und einem PROM mit der Zustandsmaschine 
für die Pulsformung.
Vorteil: bei langsamem Systemtakt braucht das ganze Zeug kaum Strom und 
Absturz des Systems ist nahezu ausgeschlossen...

von Peter D. (peda)


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Ein  HD44780-LCD ist einfach nicht für den Einsatz ohne MC gedacht, 
basta!

Wenn ein EPROM zugelassen ist, dann kann man sich damit und noch ein 
Taktgeber + Latch + Adreßzähler eine SPS bauen, die man dann 
programmieren kann und damit das LCD initialisieren.
Das ist quasi Programmierung in ihrer maximalen Umständlichkeit.

Wenn man schon auf MCs verzichtet, dann sollte man auch eine adäquate 
Anzeige vorsehen.
Ich würde dazu Nixie-Röhren empfehlen:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/dc/ZM1082_operating_animation_front_250px.gif


Peter

von Oktoberfestbesucher (Gast)


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Wars das jetzt?
Projekt gestorben?

von Jan B. (barni2k7)


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Nein, werden morgen daran weiter arbeiten und versuchen den 
Zustandsautomaten mit Hilfe von einem EPROM zu realiesieren.

Besteht interesse an einer weiteren Dokumentation?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Barczak schrieb:
> Besteht interesse an einer weiteren Dokumentation?
Lasst doch auf jeden Fall mal sehen, wie das Ganze ausgegangen ist... 
;-)

von Peter D. (peda)


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Jan Barczak schrieb:
> Mikrocontroller dürfen nicht benutzt werden ---> es muss diskret gemacht
> werden
> Und das gegebene LCD-Display muss benutzt werden.

Das ist ein Widerspruch in sich.

Denn dieses LCD enthält ja schon einen Microcontroller, der ein internes 
Programm für die LCD-Ansteuerung ausführt.
Daher sind nämlich die langen Wartezeiten nach jedem Befehl notwendig, 
damit der LCD-Microcontroller in den Interrupt springen kann und den 
Befehl ausführen.
Ein LCD-Controller in Hardware oder als FPGA braucht keine Wartezeiten, 
da er parallel arbeitet.

Benutzt Du diese LCD, benutzt Du also zwangsweise schon einen 
Microcontroller.
Korrekt müßte die Aufgabe also heißen: Es darf nur ein Microcontoller 
benutzt werden und der steckt im LCD.


Peter

von Stephan S. (outsider)


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Gibts da eigentlich auch Tools in denen man sowas in VHDL oder Verilog 
beschreiben kann, dann x-beliebige Teile aus der 74er Reihe zulässt und 
dann spuckt einem das Tool aus welche man davon benutzen könnte und wie 
sie zu verschalten sind? Oder die einfachere Variante: könnte mans für 
ein beliebiges PLD mit VHDL beschreiben und dann die genutzen Gatter aus 
dem PLD mit diskreten Logikgattern aufbauen? Oder noch nen Schritt 
zurückgehen und diese durch eine Menge BC547 ersetzen? Das würde den 
Prof. bestimmt mal richtig erstaunen :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Jan Barczak schrieb:

> Besteht interesse an einer weiteren Dokumentation?

Sicher. Es wäre ganz interessant, gelegentlich was über eueren Stand zu 
erfahren, und am Ende, wie die Sache denn erfolgreich ausging.



Stephan S. schrieb:

> Gibts da eigentlich auch Tools in denen man sowas in VHDL oder Verilog
> beschreiben kann, dann x-beliebige Teile aus der 74er Reihe zulässt

Im Internet gibts doch schon lange Selbstbauprojekte z.B. für 
GAL-Brenner. Kaufen kann man die wohl auch, und mancher EPROM-Programmer 
kann es sogar auch nebenbei. Und die Software, in der man grafisch wie 
in einem Layout-Programm Gatter miteinander verknüpft, gibt es meines 
Wissens auch als Freeware. Habe aber mit sowas nie wirklich gearbeitet, 
nur in Laboren an der FH.

Die Gatterschaltung auf einem Steckbrett aufbauen, sollte aber gehen. 
Und zum Funktionstest eine langsame Taktfrequenz wählen. So arbeitete 
ich vor 20 Jahren noch, aber nur im Hobby. Ungeprüft die Schaltung zu 
layouten, und zu bestücken, wäre wegen Hardwarefehlern zu sehr gewagt.

In einem Layout-Programm könnte man einzelne Logikgatter aus 
Transistoren erstellen, wenn man wirklich was aus Einzeltransistoren 
bauen möchte. Oder Flipflops. Und es als Makro ablegen, zur 
Mehrfachverwendung. Mit 3-Input-NOR-Gates (3 Transistoren und 4 
Widerstände) waren manche Computer der Nasa im Apollo-Projekt aufgebaut, 
über boolesche Umformungen läßt sich mit dieser einen Gatterart alles 
bewerkstelligen. Man wollte da aus Sicherheitsgründen nur eine einzige 
Gatterart haben. Bin aber nicht sicher, ob ein Prof. auf sowas positiv 
reagiert. Manche ändern ihre Laune nach Wetterlage. Einige Menschen, 
darunter auch ich, würden aber ganz sicher staunen.

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