Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Led schonendes Netzteil


von Bernd F. (metallfunk)


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Da bau ich gerade eine beleuchtete Außenwerbung ( Schrift )

Einzelbuchstaben mit max. 4 Meter Led-Streifen, gesamt 50 Meter.
Aufnahme der 50 Meter, 240 W  12 V.
Gesamtlänge der Schrift 15 Meter.

Jeder Buchstabe erhält ein eigenes Versorgungskabel ( 0,5 Quadrat )
In der abgehängten Decke über den Büros verlege ich die bis zum
Netzteil. ( Gesamt ca. 150 Meter )

Aber welches Netzteil ?

Ein Schaltnetzteil scheint mir bei den Kabellängen kritisch. 
Konventioneller Trafo mit Gleichrichter?
Oder ein preiswertes Labornetzgerät, ( Festspannung oder
besser regelbar ) und auf 11,5V runtergeregelt sollte die Leds schonen.

Das Problem ist folgendes: Die Schrift wird in 8 Meter Höhe
montiert, die Leds werden komplett vergossen, da möchte ich
nicht mehr ran müssen.

Also optimal wäre was, das die Leds lang leben lässt und keinen
Ärger in den Büros ( Störstrahlung ) erzeugt.

Grüße Bernd

von MaWin (Gast)


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> Ein Schaltnetzteil scheint mir bei den Kabellängen kritisch.

Nein.

Wen du nicht die spottbilligen Halogenlampennetzteile nimmst,
die gar keine Gleichspanung liefern sondern zerhackte Impulse,
sondern ein richtiges Schaltnetzteil nimmst, dessen Spannung
gesiebt und gefiltert ist, also wirklich Gleichspannung, dann
passt das schon.

http://darisusgmbh.de/shop/product_info.php?info=p12348_SP-320-12-----SNT-case-300W-PFC-12V-25A.html
ist sogar etwas einstellbar.

von Helmut L. (helmi1)


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Bernd Funk schrieb:
> Jeder Buchstabe erhält ein eigenes Versorgungskabel ( 0,5 Quadrat )
> In der abgehängten Decke über den Büros verlege ich die bis zum
> Netzteil. ( Gesamt ca. 150 Meter )

Wenn das 150m 0.5mm2 sind faellt dort zuviel Spannung ab.

240W bei 12V ergibt 20A

Rkabel = 150m/(56 * 0.5) = 5.3 Ohm

Spannungsabfall an den 150m = 20A * 5.3 Ohm = 107V!

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe.

Bernd Funk schrieb:
> Ein Schaltnetzteil scheint mir bei den Kabellängen kritisch.

Warum?  Auf den Leitungen ist doch eine Gleichspannung und keine HF vom 
Schaltregler. Eventuell am Anfang der Leitung einen Ringkern als 
Stromkompensierte Drossel einfuegen.

von Bernd F. (metallfunk)


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Zu den Leitungslängen:

Die Buchstaben ganz außen sind ca 8 Meter vom Netzteil entfernt.
Bei 4 m Ledstreifen sind das 20 W bzw. 1.7 A.

Sicherheitshalber kann ich da auch 1 Quadrat nehmen.

Einen Spannungsabfall von 10% hatte ich aber eingeplant.

Ich möchte jeden Buchstaben einzeln zum Netzteil führen und
dort erst anklemmen, dann gibt es keine Klemmstellen inner-
halb der abgehängten Decken.

von Silvia A. (silvia)


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Wie groß sind denn die Vorwiederstände ? und welche LEDs benutzt du ?

von Falk B. (falk)


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@  Bernd Funk (metallfunk)

>Die Buchstaben ganz außen sind ca 8 Meter vom Netzteil entfernt.
>Bei 4 m Ledstreifen sind das 20 W bzw. 1.7 A.

Macht 16m hin und zurück, bei 0,5mm^2 a 36mOhm/m gleich 576mOhm, macht 
bei 1,7A ~1V Spannungsabfall. Geht so.

>Sicherheitshalber kann ich da auch 1 Quadrat nehmen.

Ist besser.

@  Helmut Lenzen (helmi1)

>Wenn das 150m 0.5mm2 sind faellt dort zuviel Spannung ab.

In Summe 150m, die aber nicht am Stück. Siehe oben, maximale Kabellänge 
8m.

MfG
Falk

von Helmut L. (helmi1)


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Falk Brunner schrieb:
>>Wenn das 150m 0.5mm2 sind faellt dort zuviel Spannung ab.
>
> In Summe 150m, die aber nicht am Stück. Siehe oben, maximale Kabellänge
> 8m.

War oben nicht ganz klar ersichtlich.

8m hören sich sich schon anders an.

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo,

wir haben vor etwa 2 Jahren Austeckschilder aufgebaut, insgesamt 12 
Stück,
pro Teil 4 x 5 m SMD Stripes und ein grosses Wanddisplay mit 8 Stripes.
Als Netzteil haben wir verwendet Mean Well S-100F-12 12 V 8,5 A von 
Led-tech.
Bisher, also seit 2 Jahren im März ohne jegliche Ausfälle im 
Dauerbetrieb.
Kabellänge vom Grossdisplay ca. 7m, wegen der Leistung sind 3 dieser 
Netzteile über Graetzbrücken parallel geschaltet.
Da man die Ausgangsspannung bis ca. 14 V am Netzteil einstellen kann, 
ist
eine derartige Schaltung auch für den Ausgleich des Spannungsabfalls 
geeignet.
Eventuell kann man auch einen Ferritkern auf die Speisekabel montieren, 
um HF-Störungen zu vermeiden. Aber das war bei uns absolut nicht 
auffällig.
Ein Netzteil aus der Lieferung hatte allerdings extreme Störungen 
verursacht, also kein Radio und Handy Empfang im Umkreis.
Wurde aber problemlos umgetauscht. Hätte aber seinen Reiz, wenn man mal 
nicht abgehört werden will, aber ggf. steht mal der Messwagen vor der 
Tür.
Zugegeben, das hat alles seinen Preis, bei entsprechender Anzahl kann 
man aber den Preis verhandeln.
Die Erfahrungen am Pylon ( von anderer Firma errichtet ) zeigen Ausfälle 
bisher grundsätzlich durch die verbauten Netzteile.
Deren Fabrikat kenne ich leider nicht.
Also abschließend, es spricht nichts wirklich gegen SNT.
Möglicherweise sind die Teile auch von anderen Lieferanten ( übliche 
Verdächtige ) verfügbar.


MfG
Murkel

von Bernd F. (metallfunk)


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Einige Fragen hätte ich da noch:

Leben Leds länger, wenn sie mit leichter Unterspannung betrieben
werden. ( Die sind eh hell genug )

Wie ist das beim Einschalten? Gibt es sowas wie einen Sanftstart ?

von Falk B. (falk)


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@  Bernd Funk (metallfunk)

>Leben Leds länger, wenn sie mit leichter Unterspannung betrieben
>werden. ( Die sind eh hell genug )

AHHHHHHH! NEIIIINN!

Ok, du bist Metaller, da muss man ein Auge zudrücken.

Wenn du deine LED-Streifen direkt an deine 12V klemmst, dann MUSS dort 
ein Vorwiderstand oder eine Konstantstromquelle drin sein. Sonst 
geht es GAR NICHT! Siehe die aktuelle Diskussion (mal wieder).

Beitrag "Led in Reihe schalten"

>Wie ist das beim Einschalten? Gibt es sowas wie einen Sanftstart ?

Wozu? Ein solides Netzteil macht beim Einschalten keine Überschwinger. 
Die LEDs kann man problemlos hart ein- und ausschalten, sind ja keine 
Relais oder Glühlampen.

MFG
Falk

von MaWin (Gast)


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> Wenn du deine LED-Streifen direkt an deine 12V klemmst, dann MUSS dort
> ein Vorwiderstand oder eine Konstantstromquelle drin sein. Sonst
> geht es GAR NICHT! Siehe die aktuelle Diskussion (mal wieder).

Die üblichen LED-Streifen haben den Vorwiderstand schon drin,
erkennbar weil "12V" draufsteht:

http://www.google.de/products/catalog?hl=de&q=led+streifen&sqi=2&cid=12652783202286890804&ei=pFHdTbiiOeW1-QbIlN2pCA&sa=title&ved=0CAwQ8wI#

von Bernd F. (metallfunk)


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Ist schon klar.
Natürlich haben die fertigen Led- streifen ihre Vorwiderstände
eingebaut.

Aber was Anderes, was ich euch nicht vorenthalten will.


Beim Testaufbau stellte sich ein Problem:

Bei bestimmten Buchstaben z.B. " O " gibt es durch die Rundungen
viele kleine Teilabschnitte dieser Streifen und viele Lötstellen.

Wie wasserdicht vergießen?
Die Rückseite der Buchstaben mit den Leds ist ein flaches Blech.

Die Lösung: Vorlegeband aus dem Fensterbau.
( Ein 6mm breites und in unterschiedlichen Höhen erhältliches 
selbstklebendes Schaumgummiband ) wird rechts und links neben die Led- 
streifen geklebt.

Dann läßt sich die Vergußmasse von Peters einfüllen und läuft
nicht weg.

Dieses Verfahren läßt sich auch bei Platinen anwenden, wenn ein
unbestückter Rand vorhanden ist.

von tobi (Gast)


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Nun, ic

Bernd Funk schrieb:
> Bei bestimmten Buchstaben z.B. " O " gibt es durch die Rundungen
> viele kleine Teilabschnitte dieser Streifen und viele Lötstellen.
>
> Wie wasserdicht vergießen?
> Die Rückseite der Buchstaben mit den Leds ist ein flaches Blech.
>
> Die Lösung: Vorlegeband aus dem Fensterbau.
> ( Ein 6mm breites und in unterschiedlichen Höhen erhältliches
> selbstklebendes Schaumgummiband ) wird rechts und links neben die Led-
> streifen geklebt.
>
> Dann läßt sich die Vergußmasse von Peters einfüllen und läuft
> nicht weg.

GRUSEL

Ich weiß zwar nicht, wie Du eingießen möchtest, (vor allem nicht mit 
welchem Peters Produkt) aber die einiges zu beachten... Einfach ist es 
auf keinen Fall...

- Hält die Vergussmasse das LED Licht aus (Blaulichtstabilität) Das Zeug 
kann ganz schnell vergilben...
- Wie ist die Wärmeausdehnung? Nicht das es Dir Bonddrähte abscherrt 
oder die LEDs anders beschädigt werden... Mögen die gar nicht (Hängt 
sehr davon ab welche LEDs drauf sind...)

Vielleicht verwendest Du auch die falschen Produkte.... LED-Bänder sind 
da vielleicht nicht die erste Wahl, es gibt spezielle "Backlighting" 
Produkte.... Z.B 
http://osram.de/osram_de/LED/LED_Systeme/Leuchtschriften_und_Lichtwerbung/ProfilbuchstabenBackLED/index.html

Damit kriegt man es dann auch homohen hin ;-)

Hab noch ein intersessanters Berechnungstool gefunden:
Link: 
http://osram.de/appsinfo/led-designer/frontend/frontend-flow.do?execution=e3s1

von Falk B. (falk)


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@  Bernd Funk (metallfunk)

>Wie wasserdicht vergießen?
>Die Rückseite der Buchstaben mit den Leds ist ein flaches Blech.

Wozu vergiessen? 12 V sind keine Hochspannung, selbst wenn es betauen 
sollte, passiert da nix. Dagegen könnte man mit etwas Lack tun. 
Vergiessen ist totaler Overkill.

MfG
Falk

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


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Hallo

@  Bernd Funk (metallfunk)


der größte Feind der Led ist Wärme, wenn die Stripes vernünftig
dimensioniert sind, sollte es auch bei Nennspannung keine Probleme 
geben.
In der Regel sind jeweils 3 Led und ein Widerstand pro Segment 
vorhanden.
Bei Temperaturen von über 55°C wird es schon interessant, am besten im 
Datenblatt der Led zu erkennen. An Hand dieser Informationen wird die 
Degeneration der Led über die Temperatur und die Betriebszeit definiert.
Inzwischen sollten eigentlich genauere Daten über die maximale Laufzeit
der Led vorliegen, es läßt sich aber kaum ein Hersteller dazu hinreissen 
diese verfügbar zu machen.
Im übrigen stammen die meisten der Stripes aus Containern in Hamburg, 
was
also die Definition der Typen schon wesentlich erschwert.
Bei den preiswerten China - Stripes muss man nicht immer Qualität 
bekommen,
ich kann mir gut vorstellen, es gibt auch Hersteller die 2. Wahl 
verarbeiten.
Wir haben uns erst Muster bestellt und danach den Rest geordert. Bei 
7000 Euro empfehlenswert.
Wir haben damals einen 48 Stunden Test mit jedem Teil gemacht, 
einschließlich Temperaturen der Leds und dem Netzteil, um auch im Sommer 
zuverlässig die Parameter einzuhalten.
Also mit guten Led Stripes eigentlich ein Sorglos Paket.
Das mit dem vergiessen klingt interessant, aber der Aufwand ist dann 
schon sportlich.
Unsere Led hatten 60° Abstrahlwinkel und die Stripes sind auf ca. 40 mm 
Abstand geklebt. Ich könnte mir vorstellen, ein Schutzlack täte es auch.
Von RS gibt es den DCA Schutzlack SCC3, nehme ich zum versiegeln von 
Platinen. Da die diffuse Abstrahlung in dieser Anwendung eher gewünscht 
ist, sollte die Optik der Led nicht wesentlich verschlechtert werden.
Natürlich nicht unnötig viel auftragen.
Am besten an einem Teilstück mal probieren.

MfG
Murkel

von Bernd F. (metallfunk)


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Ich hab hier schon ein paar Probleme zu lösen .

Die Led- streifen haben einen Lichtpunktabstand von 13 mm.
Diese leuchten auf der Rückseite der Buchstaben auf die Wand.

Der Abstand der Buchstaben zur Wand beträgt nur 50 mm.
Jeder Lichtpunkt ( und jede Lücke ! ) ist klar zu erkennen.

Das Ganze ist außerdem voll der Wittterung ausgesetzt.

Der Verguß mit mit diesem Gießharz ( Speziell für dies Anwendung
geignet ) mit Zusatz von Trübungspaste brachte das beste 
Ausleuchtungsergebnis.

von Bernd F. (metallfunk)


Angehängte Dateien:

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Ach ja, nicht nur chinesiche Led-streifen können kaputt gehen.

von Günter K. (Firma: Lurch Hobby Tec) (murkel)


Angehängte Dateien:

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Hallo

@  Bernd Funk (metallfunk)

anbei ein Beispiel für die Aussteckschilder, also schon keine 
Billigvariante.
Die Funktion der Abdeckung ist gleichzeitig ein Diffusor, da wir 
besonders in den Randbereichen auch diese Flecken hatten. Dort wurden 
dann zusätzliche Stripe Segmente verbaut.
Aber an sich doch ein gutes Ergebnis, eventuell mal probieren, kann ja 
auch Folie sein. Also nicht verzagen, der Schilderbauer Deines 
Vertrauens kann da helfen. Wir hatten eine Firma, die mit LED 
Ausleuchtung noch keine Erfahrung hatte, aber wir haben das Problem 
gemeinsam gelöst.
Inzwischen rechnen alle schon Fieberhaft die Ersparnisse im 
Stromverbrauch aus. Gegenüber Leuchtstofflampen über 2 Jahre betrachtet, 
ohne Wartung und Leuchtmitteltausch sicherlich schon beachtlich.
Wir haben nicht das Problem mit der Witterung, zugegeben wir haben hier 
IP20,
also relativ easy.

MfG
Murkel

von tobi (Gast)


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Bernd Funk schrieb:
> Ach ja, nicht nur chinesiche Led-streifen können kaputt gehen.

Sicherlich. Ausfälle gehören zum Leben.
Es ist nur eine Frage wie groß die überlebende Population ist.

Leider kann man da nur den Firmennamen zuverlässig lesen, Diagnose 
überhaupt nicht...

(Immerhin hat derjenige scheinbar reklamieren können, mach das mal bei 
China Ware.)

PS: Ich hatte viel China-Schrott in den Zuverlässigkeitstests.... 
Manches wollte man danach am liebsten gar nicht mehr anfassen, so 
gammlig hat es ausgesehen.

PS: Wie heist das Produkt von Peters? Würd mich echt interessieren... 
Und wie diese omniöse Trübungspaste?

von Bernd F. (metallfunk)


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tobi schrieb:
> Leider kann man da nur den Firmennamen zuverlässig lesen, Diagnose
>
> überhaupt nicht...

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