Rufus hatte hier: Beitrag "Re: Alle USB-Ports defekt! Abhilfe?" empfohlen, einen Selfpowered USB-Hub zum Schutz der PC-Hardware bei der Inbetriebnahme zwischen die Eigenkreation und den PC zu schalten. Ich hab mir also einen Logilink USB 2.0 4-Port Hub bei P. besorgt. Jetzt wollte ich es ganz perfekt machen und hab als Ersatz für die mitgelieferte Wandwarze ein Adapterkabel gebastelt, über das ich das Teil aus meinem strombegrenzbaren Labornetzteil zu speisen gedachte, in der Hoffnung, daß ich damit Schäden durch Kurzschlüsse ganz vermeiden kann. Nur leider muß ich feststellen, daß der Hub auch ohne Wandwarze geht und sich den Strom dann vom PC holt. Und das auch, wenn man in die Hohlsteckerbuchse einen Stecker ohne Spannung steckt, es ist also keine Schaltklinke drin, die den PC einfach als Stromversorgung abklemmt. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob Rufus' Tipp überhaupt funktioniert. Kann man ohne Probleme zu bekommen, die +5 V in der USB-Strippe zwischen PC und Hub auftrennen?
Der HUB kann und darf durchaus beide Pfade für die Versorgung zulassen. Dazu meldet er ggf. die veränderte Stromaufnahme via USB an den PC. Auch das Flag für Self-Powered kann je nach Situation geändert werden. Der HUB ist aber dafür verantwortlich dann ggf. Ports auf Befehl hin zu deaktivieren, wenn im USB-Powered Modus die Stromaufnahme aller Ports die max. 500mA am PC überschreitet. Viele Billig-HUBs schalten in diesem Fall auch gerne ganz aus. Wichtig in Deinem Fall ist es aber, die USB Ports des PCs vor irgend welchen Problemen mit den angesteckten Basteleien zu schützen. Um das hin zu bekommen, möchtest Du den HUB aktiv versorgen. Dann musst Du aber die +5v vom USB-Stecker Richtung PC auftrennen. Im Zweifelsfall bindet der HUB nämlich beide Versorgungen über zwei LowDrop Dioden einfach zu einer zusammen und bekommt lediglich von der Netzteil-Versorgung noch die Info, ob sie da ist oder nicht. Eine versehentlich Überspannung am Bastel-Port wird aber leicht den Weg über die Diode zurück in den PC finden. Schade. Um Deinen PC effektiv zu schützen, müsstest Du daher noch nachsehen, ob im HUB ein paar vernünftige Schutzdioden in D+ und D- eines jeden Ports oder wenigstens zum Uplink vorhanden sind. Ebenso sollte jeder Port auch eine schnelle Z-Diode an den +5V haben. Im Grunde hättest Du Dir auch ein USB-Kabel nehmen können. Durchschneiden und auf einer kleinen Lochrasterplatine erneut verbinden, bis auf +5V. Die speist Du separat ein. An D+ und D- klemmst Du dann schnelle Schottky-Dioden als SMD, dazu noch kräftigere aber langsamere Varistoren. Da es diese Bauelemente alle als SMD gibt, muss man D+ und D- nicht sehr weit von einander entfernen und stört damit nicht zusätzlich die Kommunikation. Bei diesen Konstruktionen wird dem PC zwar die reale Stromaufnahme aus dem USB Profil Deiner Schaltung oder dem HUB gemeldet, aber diese ist eine maximal-Angabe. D.h. durch die Bypass-Versorgung mit Netzteil wird aus dem PC-USB Port kein Strom gezogen obwohl angemeldet, was aber nicht stört. Gruß, Ulrich
Uhu Uhuhu schrieb: > Kann man ohne Probleme zu bekommen, die +5 V in der USB-Strippe zwischen > PC und Hub auftrennen? Nein, wahrscheinlich nicht. In der Regel signalisiert diese Leitung dem Gerät zugleich, dass es jetzt an einen Host (oder Hub) angestöp- selt worden ist und folglich damit beginnen muss, sich bei diesem bemerkbar zu machen, auf dass der Host die Konfiguration erfährt und das in seinen USB-Stack einsortieren kann. Allerdings könnte es sein, dass ein eingeschleifter 100-Ω-Widerstand dafür noch OK ist.
Uhu Uhuhu schrieb: > Nur leider muß ich feststellen, daß der Hub auch ohne Wandwarze geht Das ist auch so vorgesehen, damit wird der Hub zu einem "bus-powered" Hub. Wenn der wirklich was taugt, meldet er diesen Zustand an den PC, an dem er hängt, der daraufhin die für die angeschlossenen Geräte zur Verfügung gestellten Leistungen drosselt. Ein Gerät, das beim Anschließen 500 mA fordert, wird mit einer Fehlermeldung abgewiesen. Leider gibt es Hubs, die sich darum nicht kümmern. Den zweiten Punkt würde ich experimentell ermitteln; daß so etwas prinzipiell vorgesehen ist und funktioniert beweist jede 3.5"-USB-Festplatte, die ohne angeschlossenes Netzteil gar nichts tut. Und daß es andersherum auch keine Probleme gibt, beweist wiederum diese Festplatte, wenn sie mit Strom versorgt wird, der PC, an dem sie hängt, aber nicht. Beides sind legale Betriebsarten, und daher sollte das mit dem USB-Hub ebenso funktionieren. Viel Erfolg, und berichte von Deinen Erkenntnissen. [Nachtrag] > Nein, wahrscheinlich nicht. In der Regel signalisiert diese > Leitung dem Gerät zugleich, dass es jetzt an einen Host > (oder Hub) angestöpselt worden ist und folglich damit > beginnen muss, sich bei diesem bemerkbar zu machen Das dürfte ein Blick ins Datenblatt des Hub-Controllers im Hub klären, gegebenenfalls ist nicht die 5V-USB-Leitung direkt an der Upstream-Leitung (zum PC hin) zu kappen, sondern an dem Punkt, an dem der Hub-Controller seine Versorgungsspannung bezieht.
Also: - Die Leitung zwischen PC und Hub auftrennen - Die 5V vom PC mit 100 Ω gegen GND - Den Hub per Netzteil speisen, wie ich es gedacht hatte.
Uhu Uhuhu schrieb: > - Die 5V vom PC mit 100 Ω gegen GND Nein, sondern gegen die ursprüngliche Leitung, an die sie im Hub ging, damit dieser eine Meldung erhält, wenn er an den Host angestöpselt wird. Wenn möglich, kannst du dir ja auch das Datenblatt zum benutzten IC beschaffen und versuchen herauszufinden, auf welche Weise dieser die VUSB vom Host gemeldet bekommt. Falls die interne Versorgung wirklich über zwei Dioden eingespeist wird, genügt es ggf. auch, die Diode vom Host zur internen Versorgung auszulöten.
Also zumindest mein LogiLink-Hub funktioniert einwandfrei mit rein externer Versorgung. Ich hab einfach den Kontakt für 5V im USB-Stecker abgeklebt, um es zerstörungsfrei zu testen. Der Grund bei mir war aber ein anderer: Mein Mainboard schaltet im Aus-Zustand die USB-Ports nicht ab, und ich wollte das externe Netzteil vom Hub einsparen. Also hab ich 5V vom PC-Netzteil nach außen gelegt, und versorge den Hub damit... MfG Stefan
Stefan B. schrieb: > Also zumindest mein LogiLink-Hub funktioniert einwandfrei mit rein > externer Versorgung. D.h. mit unterbrochener 5V-Leitung zwischen Hub und PC?
Jörg Wunsch schrieb: > Wenn möglich, kannst du dir ja auch das Datenblatt zum benutzten > IC beschaffen und versuchen herauszufinden, auf welche Weise dieser > die VUSB vom Host gemeldet bekommt. Dazu müßte ich das Ding erst mal einigermaßen zerstörungsfrei auf kriegen.
So, ich habs jetzt so gemacht, wie ich oben beschrieben hatte und das funktioniert. Wenn ich dem Hub die Stomzufuhr abdrehe, dann mein Linux, das Ding wäre abgesteckt umd ein USB-Stick, der drinsteckt wird gedismountet. Wahrscheinlich kann man sich die 100 Ω auch noch sparen, also einfach die rote Strippe im USB-Kabel kappen.
Uhu Uhuhu schrieb: > Stefan B. schrieb: >> Also zumindest mein LogiLink-Hub funktioniert einwandfrei mit rein >> externer Versorgung. > > D.h. mit unterbrochener 5V-Leitung zwischen Hub und PC? Genau, ich habe wie gesagt einfach den 5V-Kontakt im Verbindungskabel PC-Hub abgeklebt.
Das Dingens meldet sich übrigens als ID 058f:6254 Alcor Micro Corp. USB Hub bei lsusb.
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