Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Komponententester für Digitaloszilloskop


von Patric (Gast)


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Hallo zusammen,

gibt es eine einfache Möglichkeit einen Komponententester für ein 
Digitaloszilloskop zu Bauen?
Ich habe ein GW Instek GDS-1022 und würde dafür halt gerne einen 
Komponentester haben.... Hat jemand evtl eine Schaltung parrat oder ist 
mein Vorhaben nicht so einfach möglich?

Gruß

von MaWin (Gast)


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Da, was Hameg Komponententester nennt, ist ein einfacher Trafo mit 
Vorwiderständen:

Und wenn das Oszilloskop keinen 'Komponententester' enthält, baut man 
sich
halt einen aus einem 6V/50mA Kleintrafo, anstatt dafür Geld auszugeben:

 http://www.elexs.de/oszi3.htm
1
         +--+-- X
2
    o--+ |  K      (zu testende Komponente)
3
 230V~ S:S  +--GND
4
    o--+ | 10k
5
         +--+-- Y

: Bearbeitet durch Moderator
von Egon (Gast)


Angehängte Dateien:

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Was Hameg da einbaut ist eigentlich nur pervers.
Anbei mal zwei Vorschläge für einen ordentlichen Tester mit dem 
gefahrklos
Bauteile getestet werden können.

von U. B. (Gast)


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> Was Hameg da einbaut ist eigentlich nur pervers.

Wenn man weiss, was für ein "Schätzeisen" man vor sich hat,
und mit welcher Spannung der Prüfling beaufschlagt wird,
ist es doch i.O., Vergleichsmessungen gehen doch.

von MaWin (Gast)


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> Anbei mal zwei Vorschläge

Die von der Funktion her schlechter sind,
und vom Aufwand her höher.

: Bearbeitet durch Moderator
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Das sind wirklich ziemlich sinnlose Schaltungen. Ein Trafo, ein paar 
Widerstände, fertig ist der Komponententester.

Meine eigene "Luxusausführung" enthält einen in fünf Schritten 
umschaltbaren Eingangsspannungs-Abschwächer (1:1 bis 20:1), eine 
zuschaltbare Diode zur Halbwellengleichrichtung und ein Poti zur 
Einstellung der horizontalen Ablenkung (der für die 
Strom-Spannungs-Wandlung zuständige Widerstand).

Damit bin ich immer noch meilenweit von diese Siliziumgräber entfernt, 
die kein Mensch braucht. Mal abgesehen davon, dass ich es grenzwertig 
finde, Schaltungen aus Quellen wie Elektor hier einzustellen und als 
eigene "Vorschläge" auszugeben.

von Michael (Gast)


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Egon schrieb:
> Was Hameg da einbaut ist eigentlich nur pervers.

Und was ist bei deinem Komponententester1 besser?

von Sersch (Gast)


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Hannes Jaeger (pnuebergang)

Kannts du deinen Schaltplan von "Tester in Luxusausführung" zeigen?
Ich suche zur zeit einen Tester, änliches wie Huntron gibt es kaum, aber 
die sind mir zu teuer!

von Huntron Nachbauer (Gast)


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Dei Schaltung von Hannes wurde einer Uralt Funkschau abgedruckt, so um 
1974. Funktioniert aber 1A.


Den Huntron 2000 kann man leicht nachbauen, die gesamte Schaltung mit 
Bauteilewerten ist ja veröffentlicht. Schau mal im Forum für huntron, 
gibt da alle Handbücher u. Pläne.

Nachbau habe ich mal gemacht.  Nen altes Tektronix 5100 sichtgerät und 
für nen Fuffi Bauteile&Mechanik dazur, schon ist der Huntron Nachbau für 
die "originalen" 80/400/2000 Hz Messfrequenz fertig.

von Jack (Gast)


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Schade, dass Hannes Jaeger (pnuebergang) nicht mehr geantwortet hat, den 
Aufbau hätte ich mir gerne angeschaut.
Eine andere "Luxusausführung" habe ich hier gefunden
http://afug-info.de/Schaltungen-Eigenbau/Komponententester/

@ Hannes Jaeger (pnuebergang): vielleicht magst du ja doch noch ein Bild 
für uns bastelwütige Neugierige hochladen, wäre toll.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Leute, man muss keine zwei Jahre warten, um sich die Widerstände für 
einen Eingangsspannungsteiler auszurechnen, wie man eine, mit einem 
Schalter überbrückbare Diode einfügt, oder einen festen Widerstand durch 
ein Reihenschaltung aus Poti und einen festen Widerstand ersetzt. Das 
sind einfache Fingerübungen.

von Wolfgang (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Leute, man muss keine zwei Jahre warten ...
Wenn man im Jahre 2011 die Basisschaltung mit dem Klingeltrafo aus 
Zeiten der Röhren-Oszis präsentiert, darf man im Jahr 2015 auch noch mal 
als Ergänzung die typischen, damit gemessenen Kennlinien verlinken, auch 
wenn ein Digitaloszi dafür keine Voraussetzung ist.

Auf die paar Jahre kommt es doch wirklich nicht an. Insbesondere in 
Zeiten wo sonst nichts mehr ohne einen µC geht, ist es doch schön mal 
wieder zu sehen, wie minimalistisch sowas ohne einen Aufbau mit 
dutzenden bis tausenden von Transistoren geht.

von Jan (Gast)


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@ Hannes Jaeger (pnuebergang)

Was bist du denn für einer ?! Da fragt jemand nach einem Schaltplan, du 
prahlst mit deiner tollen Schaltung, willst sie aber nicht mit den 
Lesern hier teilen und wirst dann noch ungehobelt, wenn Du nett darum 
gebeten wirst, deinen Schaltungsaufbau zu posten.
Aber das ist mein Fehler, warum lese ich nur immer wieder Foren. Ist ja 
fast so, als ob man sich ärgern möchte.
Nix für ungut für alle wohlerzogenen und hilfsbereiten Forenteilnehmer.

von Koax Kabel (Gast)


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Cool, habt ihr das Foto von dem Hameg auf der Seite mit der 
Komponententester-Baunanleitung (www.afug-info.de/...), die Jack 
vorgeschlagen hat, gesehen. Das ist doch der Hammer!
Mike

von Alfred K. (alfred-k)


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Koax Kabel schrieb:
> Cool, habt ihr das Foto von dem Hameg auf der Seite mit der
> Komponententester-Baunanleitung (www.afug-info.de/...), die Jack
> vorgeschlagen hat, gesehen. Das ist doch der Hammer!
> Mike

Wo ist 'n Hammer? Ach, das 207er? Ja, ganz nett. Ich habe auch noch ein 
kleines, noch älteres Hameg. Es steht im Schrank, wird nie benutzt (eh 
unbrauchbar mit der Miniröhre) und ich habe es auch nur, weil es so 
furchtbar niedlich ist :-)

von Jürgen (Gast)


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ist zwar ein altes thema. trotzdem, wer hat eine vernünftige schaltung 
die mit einem digital oszi funktioniert.
bei den hier vorgestellten zwei schaltungen stellt sich der frage nach 
dem platinen layout bzw. wo ich so einen bausatz kaufen kann!
jede zielführende antwort ist willkommen.

von Uli S. (uli12us)


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Nimm die erste, den Trafo mit Widerling. Das bewährt sich seit 
jahrzehnten.
Gut, theoretisch lässt sich das ganze natürlich mit nem 
Frequenzgenerator befeuern, aber wieso kompliziert, wenns einfach auch 
geht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Es ist lediglich zwingend erforderlich, das dein Oszi den X-Y Betrieb 
kann. Dann ein winziger Printrafo und den Widerstand - fertig. Ein 
Layout? Du scherzest, das passt bequem auf ein Stückchen Lochraster.

: Bearbeitet durch User
von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


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Beitrag "Komponententester für Digitaloszilloskop"

Hannes J. schrieb:
> Ein Trafo, ein paar
> Widerstände, fertig ist der Komponententester.

Stimmt. Das war das erste, was ich mir in den 80ern gebaut hatte, als 
ich mein erstes OSZI hatte: 15V-Trafo mit Vorwiderstand und Poti als 
Spannungsabgriff für die Aussteuerung. Dazu einen 1k-Serienwiderstand 
für den Stromabgriff. Das Dingens liegt hier immer noch rum :-)

Allerdings ist das halt schon sehr einfach. Richtiger wäre schon ein 
sehr niederohmiger shunt mit OP dahinter und vor allem eine einstellbare 
Wechselspannungsfrequenz. Sonst gibt es den Hinlauf-Rücklauf-Effekt.

Uli S. schrieb:
> Gut, theoretisch lässt sich das ganze natürlich mit nem
> Frequenzgenerator befeuern, aber wieso kompliziert, wenns einfach auch
> geht.

Für kapazitive Bauteile wichtig wegen Frequenzabhängigkeit - für 
induktive Bauteile mit Kernen eigentlich Pflicht wegen Hysterese.

Da gibt es aber inzwischen massenhaft Fertiggeräte aus dem Land des 
Lächelns.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Matthias S. schrieb:
> Es ist lediglich zwingend erforderlich, das dein Oszi den X-Y Betrieb
> kann.

Und das ist bei vielen Digitalskopes, insbesondere der Einstiegsklasse, 
das Problem dabei. Da ist der X-Y Mode meist noch sehr suboptimal 
implementiert. Kein Vergleich zu einem Röhrengerät.
Da denkt man schnell das es nur darum ging schreiben zu können das man 
auch einen XY Modus hat.

Bei den aktuelleren GEräte hat sich das aber schon deutlich gebessert!

Gruß
Carsten

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jürgen S. schrieb:
> Allerdings ist das halt schon sehr einfach. Richtiger wäre schon ein
> sehr niederohmiger shunt mit OP dahinter und vor allem eine einstellbare
> Wechselspannungsfrequenz. Sonst gibt es den Hinlauf-Rücklauf-Effekt.

Ich benutze den Komponententester in meinem Hameg praktisch täglich und 
habe so etwas noch nie vermisst. Imho übrigens eine der genialsten 
Anwendungen für das Oszi. Vom Mainboard bis zum Schaltnetzteil ist damit 
praktisch alles fix getestet. Hat mir gerade gestern geholfen, einen 
MPPT Lader von 48V auf 60V umzubauen.

von Olaf (Gast)


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von Andrew T. (marsufant)


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Jürgen S. schrieb:
> Für kapazitive Bauteile wichtig wegen Frequenzabhängigkeit - für
> induktive Bauteile mit Kernen eigentlich Pflicht wegen Hysterese.
>
> Da gibt es aber inzwischen massenhaft Fertiggeräte aus dem Land des
> Lächelns.

Ja, bei mir hat sich Umschaltung 50/400/2000 Hz für Messungen bewährt.
Messspannung umschaltbar 10V und 60 V peak.

Die Ansteuerung ist aus dme "huntron 1000 Tracker " entnommen,
da hier auch die Ausgänge in Opamp gepuffert sind,
die Anzeige ein einfaches Oszi mit x-y- Darstellung.

Wer den Schaltplan und Text dazu möchte: Einfach in die google suche
"huntron tracker 1000 manual" eingeben und die Pläne mit Stückliste 
laden.

von Nicht-Binärer Labrador-Transceiver (Gast)


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Im Gegensatz zu dauernörgelnden Forums-Besserwissern wüsste es Hameg 
nämlich schon vor 30 Jahren wirklich besser und spendierte seinem CT 
einen richtigen Sinus-Oszillator, statt sich auf den verbeulten Schund 
aus der Steckdose zu verlassen.

Bilder, wir das verbeulte Ei eines Kondensators aus dem ersten Link 
bleiben einem da nämlich erspart.

von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


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Nicht-Binärer Labrador-Transceiver schrieb:
> wüsste es Hameg
> nämlich schon vor 30 Jahren wirklich besser
Wohl dem der ein Hameg hatte. Mein erstes Oszilloskop war eins con 
Conrad und das hatte keinen komfortablen Tester. Mein heutiger Tester 
ist inzwischen auch etwas besser (FPGA-basiert, digital programmier- und 
einstellbar bis 100MHz) und schlägt alles, was es je in einem Hameg 
gegeben hat :-)

von Uli S. (uli12us)


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Der TO schrieb von einer einfachen Möglichkeit. Eine einfachere als ein 
Trafo ist wohl schwer vorstellbar. Selbst wenn man das ganze natürlich 
auch mit nem µC realisieren kann. Aber dann ist man beim Gegenteil von 
einfach angelangt.

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