Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik JTAG Nachbau geeignet?


von Jtag (Gast)


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Hallo Leute,

http://www.avrportal.com/?page=jtag

das ist das AVR-Portal, hier wird ein AVR JTAG Programm/Debugger 
vorgestellt.
Da ich mir den schon länger anschaue und den Schaltplan auf einen 
FT232RL und zwei 6N137 umgestellt habe frag ich mich ob ich den auch 
zukünftig für viele uC's verwenden kann.
Es haben ja heutzutage sehr viele Mikrocontroller einen JTAG Anschluss. 
Kann ich dan diesen Nachbau dazu verwenden diese auch zu Debuggen?

Kennt jemand evtl noch andere Seiten mit guten Debuggern, welch ich 
verwenden könnte?

Und noch eine kleine Verständnissfrage: Wenn ich jetzt einen JTAG 
Programmer/Debugger habe und den zum Beispiel für einen ATmega2560 
verwende geht der selbe dann auch für einen STM32? Bzw. ist JTAG = 
JTAG?! ALso bei jedem Contrller dann gleich?

Danke schonmal!

von Frank S. (franksanderdo)


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Hallo Halli,

auch wenn es so sein sollte:
JTAG ist nicht immer gleich.
Wobei die eigentliche Schnittstelle (Hardware) schon sehr oft identisch 
ist.

Leider braut so jeder Hersteller dann bei den Kommandos und 
Möglichkeiten mit der Schnittstelle so sein eigenes Süppchen.
Schau Dir z.B. mal das openOCD an. Da gibt es einiges zu dem Thema und 
den Unterschieden.

Damit kommen wir dann auch zum JTAG Adapter:
Ich selber schiele schon etwas länger auf den vom Benedikt Sauter (hier 
im Shop)
http://shop.embedded-projects.net/index.php?module=artikel&action=artikel&id=12

Vorteil bei dem Ding:
Durch einspielen einer anderen Firmware wird das Dingen zu einem anderen 
Adapter ;-)
Ausserdem ist das ganze OpenSource.

Grüße
Frank

von 2ter Gast (Gast)


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Ich habe mit den OpenSource Dingern keine Erfahrung, aber bei 
Programmier und Debugger Werkzeugen nehme ich immer OEM Tools. Der Grund 
ist einfach, man kann sicher sein, dass

1) es funktioniert
2) neue Mikrocontroller unterstützt werden.

Oft hat der Hersteller auch schon günstige JTAG Debugger. Eins sollte 
man nicht vergessen... um Leitungen zu sparen nutzen die Hersteller auch 
eigene Schnittstellen,

1) MSP430 Spy-By-Wire
2) Atmel DebugWire, PDI usw.

welche die Open Source Geräte nicht können.

Schau mal auf der Atmel Seite nach den Programmierwerkzeugen...

von Jtag (Gast)


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@Frank: Das Ding ist echt schon cool, nur ist das Teil auch galvanisch 
getrennt? Ich denke nur, der Nachbau wo ich oben gepostet hab ist ja 
auch OpenSource, da gibts sämtlichen Code dazu.
Aber der STM32 (nur als Beispeil) hat ja auch JTAG. Nur wie ist es dann 
wenn man einen hat aber ständig zwischen den Firmwares wechseln muss, 
weil es ein anderer Hersteller ist?!

Naja der orginale AVRJTAG ist halt schweineteuer! Und ich mein so viel 
mehr Hardware kann da auch nicht drauf sein, nur weil die bei der Seite 
oben eben damit werben, einen CLONE entwickelt zu haben, der genau so im 
AVR Studio funktioniert!
Ich denke ich bestell mir mal eine Platine von meier galvanisch 
getrennten UBS Version und teste das Teil mal.

von 2ter Gast (Gast)


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Jtag schrieb:
> Naja der orginale AVRJTAG ist halt schweineteuer!

Wohl den AVR Dragon auf Atmels Seite übersehen?

von Frank S. (franksanderdo)


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Hallo nochmal,

nein galvanisch getrennt ist der sicher nicht ;-)
Um genau zu sein ist das Model was Du oben aufgeführt hast fast 
baugleich.

Ob für jeden Hersteller Firmware gewechselt werden muss hängt von deiner 
Entwicklungsumgebung ab. Hier kommt zum tragen was JTAG sagt:
100% sicher das es funkt kannst Du nur mit den Originalen vom Hersteller 
sein.
Im Professionellen Bereich stimme ich dem auch zu.
Dennoch finde ich z.B. das Dingen vom Benedikt spannend. Auch wenn es 
seine Grenzen haben wird, die Anzahl der Möglichkeiten mit einem Gerät 
ist hoch. Für den Hobbyisten der etwas aufs Geld schauen muss sicherlich 
eine Überlegung wert.

Was ich vorhin schon Fragen wollte:
Kannste deinen Plan mal posten?
Hintergrund:
Wenn Du die Teile (zum größten Teil) schon hast, macht es keinen Sinn 
was anderes zu kaufen. Dann besser mal das was man hat zum laufen 
bringen und von da aus weiter machen.

Grüße
Frank

von 2ter Gast (Gast)


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Frank Sander schrieb:
> Für den Hobbyisten der etwas aufs Geld schauen muss sicherlich
> eine Überlegung wert.

11€ mehr für ein JTAG-Programmierer vom Hersteller nicht ausgeben zu 
wollen...

von 2ter Gast (Gast)


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der kann wenigstens noch debugwire und pdi

von Frank S. (franksanderdo)


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Hi 2ter Gast,

ich fürchte wir beide mistverstehen uns gerade ;-)
Ich habe kein Problem damit 11 oder mehr Euronen mehr zu bezahlen.

Die Ausgangsfrage war ja ob es auch universelle Adapter gibt.
Ja es gibt welche. Dabei u.a. OpenSource Varianten.
Ich bin eben der Meinung wenn sich jemand mit mehreren verschiedenen 
Prozessoren beschäftigen möchte dann ist so ein universeller Adapter 
eben eine Überlegung wert. Gerade für den Hobbyisten der in der Regel 
sehr eingeschränkte Budgets hat.

Ich gebe Dir ja recht das die Herstelleradapter die sicherste Wahl sind.

Grüße
Frank

von 2ter Gast (Gast)


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Ja is schon recht. Wenn der Open Source Debugger die Prozessoren 
unterstützt ist es schon ne feine Sache. Nur muss sich jemand hinsetzen 
und die Firmware schreiben...

Was die verschiedenen Prozesoren angeht.

Ich habe z.B. XMega mit PDI Interface zum Debuggen, oder die ATTiny mit 
DebugWire oder MSP mit spybywire. Ich will sagen, man kommt eigentlich 
nicht drumherum oem zu holen wenn man sich nicht auf das klassische JTAG 
Interface beschränken möchte. Nicht alle kleinen uC besitzen mehr das 
klassische JTAG Interface.

Als Hobbyist würde ich auch erstmal mit einer Prozessor Familie starten. 
Da hat er bei ATmel mit dem Dragon von den Tinys über xmegas bis zu den 
AVr32 freie Auswahl. Bei anderen Familien ist es ähnlich. Allerdings 
kennt man Ziele Threadersteller nicht

Mal abgesehen von der eingesparten Zeit, Aber jeder so wie er mag...

von Jtag (Gast)


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Okay, sehr spannend hier auf jeden Fall.
Wenn ich mir nun das Dragon hole, kann ich mir dann sicher sein, auf 
jeden Fall was die Megas, Xmegas und auch weitere Prozessortypen 
Debuggen zu kommen? Bzw. ab wann gelange ich hier an meine Grenzen? Ich 
habe ein STM32 Dev Board, wo eben diese JTAG rausgeführt ist, aber geht 
das dann mit dem Dragon problemlos?

Danke nochmal!

von 2ter Gast (Gast)


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Vermutlich nicht. Der Dragon unterstützt nur die AVR. Das mit dem Dragon 
kam mir in den Sinn, weil Du dem avr portal gestartet bist und ich deine 
STM32 Anforderung im Kopf verdrängt habe.

Sofern hier niemand die Erfahrung hat, solltest Du mal in den 
einschlägigen STM32 foren bzgl. JTAG-Clones suchen.

von Frank S. (franksanderdo)


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von 2ter Gast (Gast)


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nö wieso auch... :-)

von Jtag (Gast)


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Naja ich bau den von oben jetzt mal nach, sobald ich Informationen hab 
meld ich mich!

von Christian R. (supachris)


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Die Frage kommt alle 2 Wochen etwa wieder. Es gibt nicht DEN 
universellen JTAG Adapter. OpenOCD ist schon ganz nett, geht im 
wesentlichen aber nur für die ARM Dinger. Da kann man keine MSP430 
debuggen und auch keine AVR. JTAG defniert lediglich die elektrische 
Schnittstelle, mehr nicht. Protokoll macht jeder selber. Und wenn der 
Hersteller sein Debug-Protokoll nicht offenlegt, dann gibts da nix 
universelles. Der im 1. Beitrag verlinkte Nachbau ist ein Clone des 
alten JTAGICE, der kann nur bis zum ATMega 128 debuggen, kein DebugWire, 
keine ATXMega, und keine neueren Typen. Ich hab mir das Ding (von der 
evertool Homepage) auch nachgebaut, ebenfalls galvanisch getrennt mit 
einem ADuM1401. Klappt wunderbar, aber eben eingeschränkt, und es gibt 
von Atmel keine neue Firmware mehr.

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