Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Mint-Fachkräfte - so wenig sind sie wirklich gefragt


von Minteo (Gast)


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Heute kam unser Teamleiter zu mir, (der genau genommen nicht mein 
Teamleiter ist) und hat mir eröffnet, dass mein Vertrag nun doch nicht 
am 30.9. endend wird, sondern erst am 31.12.11. Grund: Die Firma hat die 
Stellen für den 1.7. gestrichen, weil es im nächsten Geschäftsjahr 
weniger Geld geben wird. Der Firme geht es bestens und sie haben 
Aufträge ohne Ende, aber sie können natürlich nicht einfach die Firma 
10% hochskalieren und überall Leute einstellen. Da sie durch neue 
Auslagerungsverträge gebunden sind, werden auch die Entwicklung und die 
Planung limitiert, sodass nicht mehr Budget vorhanden ist. Die 
zusätlzchen Aufträge brächten zwar auch mehr Gewinn, aber wegen der 
höheren Kosten nicht mehr Rendite. Daher kässt man es auf dem Stand von 
2010, weil man sowieso bald einen Abschwung erwartet. Deshalb darf in 
diesem Geschäftsjahr keiner mehr eingestellt werden, weil niemand weiss, 
ob man ihn auch 2012 noch braucht.

Da mein Projekt läuft, bleibe ich drin und einige Bewerber, die zum 1.7. 
rein sollten, wurden wieder gestoppt. Damit werden 2 Jungstudenten nicht 
eingestellt und einer aus der Arbeitslosigkeit nicht genommen. Mein 
Übernahmeangebot an mich steht auch nicht mehr (was mir die Peinlichkeit 
erspart, es ablehnen zu müssen :-), aber es zeigt, wie sehr Top-Firmen 
heute wirklich auf neue Kräfte angewiesen sind.

Es wird also wieder nicht in neues Stammpersonal investiert, sondern 
wieder auf Selbständige geschielt, die man dann schon irgewoher bekommt, 
wenn man doch mehr Leute braucht, als gedacht. Na mal sehen, ob es 
klappt :-)

Es ist also nicht so, dass Firmen keine Aufträge (80% kommt aus dem 
Ausland) machen könnten, sondern sie wollen es nicht, weil es 
rechnerisch nicht dieselbe Rendite abwirft. Daher wandert der Auftrag 
dann zur ausländischen Konkurrenz.

Dass die Kosten für die Ingenieure bei unseren Kostenstrukturen eine 
völlig untergordnete Rolle spielen, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. 
Sie machen keine 20% am Produkt aus und der Markt hat durchaus  Luft. Es 
geht auch nicht wirklich um Gehaltshöhen, de bieten schon gut, wenn sie 
wollen, aber man will einfach keinen einstellen. Man will einfach nicht. 
Ist rein politisch - betriebswirtschaftlich. Wenn nämlich die Rendite 
nominel sinkt, gehen die Aktionkurse wieder runter und das wurde von der 
Zentrale her verboten.

Ich glaube, dass es in vielen anderen Firmen genauso zugeht und junge 
einfach auf der Strasse sitzen, weil Zahlenjongleure in die Bilanzen 
investieren und nicht ins Knowhow.

Und nächstes Jahr wird natürlich wieder gejammenrt, weil nicht sofort 5 
Keute Schlagen stehen, wenn doch einer eine Stelle hat.

: Gesperrt durch User
von Mark B. (markbrandis)


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Bist Du der Minteo mit:

>Gehalt       : 84k €

? Deine Probleme möcht ich haben... :-)

von Minteo (Gast)


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Ich spreche ja garnicht von meinen Problemen, sondern von denen, die 
einen Job suchen und keinen vernüftigen bekommen. Es gibt immer noch 
Leute aus den 2008er und 2009er Jahrgängen die keinen Job haben obwohl 
sie nun Master sind.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Ich hab das in einem Konzern (2009) im Norden so erlebt, das es kein 
Problem war alle Zeitarbeiter (20%) frei zu setzen, Einstellungsstop und 
einige externe Dienstleister wurden "verhungert".
Und die Freelancer haben einfach in der Zeit keine Aufträge bekommen.

Wie wurde das gemacht?

Alle unwichtigen Projekte sofort auf Eis gelegt.

Dann 2010 wurde wieder eingestellt und auch wieder Dienstleister ins 
Boot geholt. Einstellungen aber nur für altersbedingt ausscheidende 
Mitarbeiter.

Wenn die Firma nicht gerade insolvent geht, erfolgt eine interne 
Bewertung und die Leistungsträger behält man, der Rest wird soweit 
möglich frei gesetzt.

Für Absolventen wenn sie nicht Überflieger sind, bleibt nur Vit B übrig, 
da sie mit guten Leuten konkurieren müssen und sich eigentlich nur über 
den Preis durchsetzen können. Wo der "alte" seine 50k fordert, kommt der 
Anfänger kaum mit 40k rein, bevor man den Vorteil einsieht.

von horst (Gast)


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Minteo schrieb:
> aber sie können natürlich nicht einfach die Firma
> 10% hochskalieren und überall Leute einstellen.

Gut, denn so manche Firma ist genau daran schon eingegangen.

Minteo schrieb:
> Daher kässt man es auf dem Stand von
> 2010, weil man sowieso bald einen Abschwung erwartet.

So wenig ich auch von der Leiharbeit halte, aber gerade wenn es 
Auftragsspitzen gibt, und nicht mit andauernd mehr Aufträgen zu rechnen 
ist, kann die Leiharbeit durchaus sinnvoll sein.

von Dippel Inger (Gast)


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In die Automobilbranche kommt man als Absolvent nur noch über 
Zeitarbeit/Dienstleister rein. Ausnahmen bestätigen die Regel. In der 
produzierenden Industrie hingegen muss man im Studium unbedinkt schon 
nen Praktikum/Abschlussarbeit im Unternehmen machen, sonst ists ähnlich 
schwer.

Viele Firmen rechnen mit einem baldigen Abschwung !

von nofnof (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Bist Du der Minteo mit:
>
>>Gehalt       : 84k €
>
> ? Deine Probleme möcht ich haben... :-)

Zahlendreher....passiert mir auch manchmal...48k

von wonderfulworld (Gast)


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Die Probleme die ihr da gerade beschrieben habt kenn ich jetzt nicht. 
Bei uns in der Firma suchen die wirklich ständig neue Leute. die dann 
auch eingestellt werden.Von Studienanfänger, Arbeitslosen, Erfahrenen 
war alles dabei.Zusätzlich (auch weil der Arbeitsmarkt gerade so leer 
ist) werden Dienstleister + Freelancer eingestellt. Die dann aber jetzt 
auch schon beide eigentlich nur noch für unsere Firma schaffen. (Einmal 
bei uns,immer bei uns.) Trotzdem mach ich und meine Kollegen ein Haufen 
Überstunden. Mein Gruppenleiter stöhnt, weil die Auslastung von unserem 
Team deutlich zu hoch ist. Er aber keine neuen Leute bekommt, weil es 
keine gibt. Und das geht eigentlich schon Jahre so.

Unser Hauptdienstleister von uns, ist wirklich sehr gut. Die meisten die 
von diesem Dienstleister angestellt sind, wollen gar nicht zu meinem 
Arbeitgeber wechseln. Was wirklich für den Dienstleister spricht, weil 
bei uns ist Bezahlung und drumrum eigentlich ok ist. Aber auch der sucht 
händeringend nach Leute. Bei dem kriegt sogar jeder Angestellte einen 
Prämie, wenn er einen Bewerber vermittelt.
Allerdings muss man jetzt zugeben, dass ich bei einem größeren 
Mittelständler (ca. 600 Mitarbeiter) angestellt bin. Und da wird ja 
traditionell nicht so sehr auf Rendite und Co. geachtet. :-)
Trotzdem versteh ich nicht so ganz, dass es immer noch umzugswillige 
Langzeits-Arbeitslose Ingenieure geben soll.

Gruß wonderfulworld

von Thomas (Gast)


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Jetzt wäre nur noch deine Firma interessant, damit wir dagegensteuern 
können und ihr wieder genug Bewerber kriegt :).

von Stolperfalle (Gast)


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wonderfulworld ist ein:
> Dienstleister

An der Grammatik erkannt.
Der tritt sich nicht selbst in den Allerwertesten.

von Faktenschreiber (Gast)


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Hallo "wonderfulworld"

tja ne , keiner kann was mit einer "heile Welt" Beschreibung anfangen,
wenn die Firma nicht genannt wird.


Der sog Langzeitarbeitslose Ing  , wer ist das  ?

- Der Absolvent von 2008 .....
- Der Ing der 2001 gefeuert seitdem mit fragwürdigen Sprüchen 
"abgespeist"...
- Der Ing , der sich in der Situation eingerichtet hat , weil es im zu 
blöd ist bei 80h /wo die gesundheit zu runinieren , zumal das ja noch 
als "selbstverständlich" erwartet wird.....

- Der Ing der sich anderweitig selbstständig gemacht hat und mit 
höchster
  Wahrscheinlichkeit eh an fragwürdigen Kriterien weltfremder Personaler
   "scheitert"

Unbefristet ist btw keine bevorzugte Einstellungsform (!)  weil 
unbefriste mal schnell nach 1,5 Jahren zu Ende sein kann....

Ergo sollte man immer zB einen 5 Jahresvertrag vereinbaren ,der 
entsprechend
nachverhandelt wird,

Ansonsten sind wir beim üblichen Thema - für 24000 Brutto in München ...
überhaupt sollte ein Ingeinstiegsgehalt bei >70K€ liegen nebst Respekt
vor dieser Klientel - letztes isn ein Thema für sich ....

Sprich im weiteren , die Firmen sollten mal schnell dazu übergehen nicht
nur Forderungen und Skills anzugeben , sondern , wie hoch die Stelle 
überhaupt dotiert ist - somit dürfte oftmals schnell geklärt sein ,wieso 
"keiner" abbeißt .

von Michael S. (technicans)


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Faktenschreiber schrieb:
> Der sog Langzeitarbeitslose Ing  , wer ist das  ?

Wilhelm F., und ein paar andere hier haben ihre Arbeitslosigkeit
auch schon unterschwellig durchblicken lassen. Ist ja auch nicht
schön so was und ins soziale Abseits wird man nach einiger Zeit
auch gedrängt, also redet man möglichst nicht darüber.

von Ro R. (rond_es)


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@wonderfulworld

hier schreiben ja ständig Leute die keinen Job finden. Wenn du die alle 
vermitteln könntest, würdest du ja satte Prämien kassieren .....   ;-)

von Ich (Gast)


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Faktenschreiber schrieb:
> sondern , wie hoch die Stelle überhaupt dotiert ist

Ist meines Wissens in zB.: auf der Insel (UK) üblich, zumindest eine 
Bandbreite zB. 22-25k£.
Manchmal finde ich Gehaltsangaben auch bei Stellenanzeigen der 
Arbeitsagentur, da wundert mich dann nichts mehr.
Da steht dann sinngemäß: Bitte bewerben Sie sich nur, wenn Sie es 
unbedingt nötig haben und Ihr Selbsttbewußtsein nicht mehr vorhanden 
ist.

Mir würde es oft reichen, wenn Firmen für eine ausgeschriebene Stelle 
einen Arbeitsort angeben, nicht nur NRW, Postleitzahlenraum 7 oder gar
deutschlandweit.

von Pedro (Gast)


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> Er aber keine neuen Leute bekommt, weil es
> keine gibt. Und das geht eigentlich schon Jahre so.
Warum stellt ihr keine Anfänger ein und bildet sie aus?

Warum hat ihr in der Krise 2008/09 nicht aufgestockt?

Eure Persolabteilung hat halt geschlafen oder es wird nicht genug 
gezahlt!

von huji (Gast)


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Pedro schrieb:
>> Er aber keine neuen Leute bekommt, weil es
>> keine gibt. Und das geht eigentlich schon Jahre so.
> Warum stellt ihr keine Anfänger ein und bildet sie aus?
>
> Warum hat ihr in der Krise 2008/09 nicht aufgestockt?
>
> Eure Persolabteilung hat halt geschlafen oder es wird nicht genug
> gezahlt!


Als ob er wirklich die Wahrheit kennt...
Meine Ex-Firma hat auch geheult, so kam es nach unten. Aber in Wahrheit 
wollten die niemanden einstellen....

"blabla"und Wahrheit das sind zwei paar Schuhe

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:
> Mir würde es oft reichen, wenn Firmen für eine ausgeschriebene Stelle
> einen Arbeitsort angeben, nicht nur NRW, Postleitzahlenraum 7 oder gar
> deutschlandweit.

Am schlimmsten sind die Dienstleister, die als Arbeitsort den Standort
ihres Büros angeben aber die reale Arbeitsstelle irgendwo ist, evtl.
sogar bundesweit. Früher gab es in der Schiffart mal was vergleichbares
und nannte sich Shanghaien, oder so. Da wurde die Leute besoffen gemacht
und wenn die dann erst mal auf dem Schiff waren, na dann...

Pedro schrieb:
> Eure Persolabteilung hat halt geschlafen oder es wird nicht genug
> gezahlt!

Die pennen doch immer. Stereotypes denken nach Gutsherrenart.
Das wird sich auch nicht ändern.

von Ich (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Früher gab es in der Schiffart mal was vergleichbares
> und nannte sich Shanghaien, oder so.

Heute, in den modernen Zeiten nennt man das Ferchauen.

von martin (Gast)


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> Heute, in den modernen Zeiten nennt man das Ferchauen.

Mit Betonung  auf dem 'au'

von Michael S. (technicans)


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martin schrieb:
>> Heute, in den modernen Zeiten nennt man das Ferchauen.


Ferschauen, Yacht-Tecconen und Brunelen usw. usf.

von Pedro (Gast)


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Ferchauen ist gut..

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Früher gab es in der Schiffart mal was vergleichbares
> und nannte sich Shanghaien, oder so. Da wurde die Leute besoffen gemacht
> und wenn die dann erst mal auf dem Schiff waren, na dann...

Shanghaien. Roßtäuschung ist genau so ein Begriff.

Lies dazu mal "Das Totenschiff" von B. Traven. Es ist durchgängig sehr 
interessant. Er war ein Sozialkritiker in der ersten Hälfte des 20. 
Jhdt., blieb auch anonym, wohnte an einem unbekannten Ort. Seine 
richtige Identität ist bis heute nicht geklärt. Er entkam aber nach dem 
WW1 einem deutschen Erschießungskommando. Und reiste als Staatenloser 
ohne Ausweis in der Welt herum, hauptsächlich auf herunter gekommenen 
Schiffen. Nicht aus Freude am Reisen. Sondern weil er in keinem Land der 
Welt mehr eine Aufenthaltserlaubnis hatte. Sonst hätten sie ihn schon 
gerichtet, bevor er das erste Buch schrieb.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:


Wie ist denn der Status mit dem Dienstleister ohne Benimm und Respekt?
Hat sich da noch was getan?

von Bert (Gast)


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Habe auch so mein Problem mit den Dienstleistern.

Die Zahl der Anfragen steigt zur Zeit stark an, aber die Qualität sinkt. 
Die Anfragen passen immer weniger zum Profil, weil jeder Profile für 
seinen potenziellen Kunden hamstern will, um möglichst gut und breit 
anbieten zu können.

Da aber es zu wenige Consultants gibt, weil jeder die eierlegende 
Wollmilchsau haben will, wird halt jeder angeschrieben, was ein 
Consultantprofil irgendwo im Netz hat. Weist man die Dienstleister 
darauf hin, dass Ihre Anfrage gar nicht passt und sie bitte doch ihrer 
Aufgabe gerecht werden - und dazu das Skillprofil lesen sollen, 
reagieren sie genervt!

Was tun die Vermittler eigentlich ausser Adressenverschiebung und 
Knebelverträge ausarbeiten?

von Michael S. (technicans)


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Bert schrieb:
> Was tun die Vermittler eigentlich ausser Adressenverschiebung und
> Knebelverträge ausarbeiten?

Surfen (aber nicht auf dem Wasser).

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Lies dazu mal "Das Totenschiff" von B. Traven.

Würde ich ja gern tun, aber im Moment warte ich noch auf deine
Antwort zu der Frage weiter oben oder ist die Antwort unzumutbar?
Du hast doch damit angefangen darüber zu erzählen, aber
die Fortsetzung lässt noch von dir aus sich warten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Bert schrieb:

> Die Zahl der Anfragen steigt zur Zeit stark an, aber die Qualität sinkt.

Ist bei mir zur Zeit auch wieder so. Feld-Wald-und-Wiesen-Vermittler aus 
500km Entfernung, die auch Putzfrauen verleihen. Ohne jetzt die 
Raumpflegerinnen zu verunglimpfen, aber daraus läßt sich einiges 
schließen.

Da sende ich dann höflich meine Bewerbung, soweit vom Amt gefordert, 
aber anstatt des vollständigen Bewerbungsschreibens einen Link zu meinem 
Profil.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Lies dazu mal "Das Totenschiff" von B. Traven.

> Würde ich ja gern tun, aber im Moment warte ich noch auf deine
> Antwort zu der Frage weiter oben oder ist die Antwort unzumutbar?

Ach so, ja, das hat sich sicher erledigt. Es kam wohl zu wenig 
Freundlichkeit von mir rüber, die meine besondere Wertschätzung 
ausdrückt.

von Herbert (Gast)


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Hier ein neuer Artikel auf Teleopolis zum Thema Fachkräftemangel:
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35078/1.html

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Shanghaien. Roßtäuschung ist genau so ein Begriff.
> Lies dazu mal "Das Totenschiff" von B. Traven.

Shanghaien und das Totenschiff passen nicht gut zusammen. Shanghaien 
verlief fast bis ganz unfreiwillig, unter Einsatz von Gewalt und/oder 
Alkohol. Beim Totenschiff hat man quasi die Wahl, wenn auch ziemlich 
alternativlos.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Beim Totenschiff hat man quasi die Wahl, wenn auch ziemlich
> alternativlos.

Hast du es wirklich mal gelesen, oder nur die Leichtkost mal im TV 
geschaut? Im Buch kommt exakt ein mal so eine Aktion von Shanghaien vor. 
Und zwar mit einer Einladung zum Essen, Alkohol, und einem 
anschließenden Schlag über den Schädel. Die Jungs wurden dann auf hoher 
See wieder wach, nachdem das fremde Schiff schon längst abgelegt hatte. 
Sie waren dann dort willkommene neue Arbeitskräfte.

Das gute Essen alleine war ja ein Lockmittel, weil sich die einfachen 
Seeleute noch nicht mal was anständiges zu Essen leisten konnten.

Es ist kein Dreigroschen-Roman, sondern ein sozialkritisches Werk aus 
der Zeit nach dem WW1.

Nun ja, wo und ob es Shanghaien heute noch gibt, ist mir nicht bekannt. 
Vielleicht bei indischen Kinderarbeitern. Aus einem großen asiatischen 
Reich wurde aber in den letzten Jahren auch bekannt, daß Menschen in 
gefängnisähnliche Arbeitslager verschleppt wurden. Und zwar bekannt nur 
durch Hilferufe von Verwandten, die ihre Angehörigen urplötzlich 
vermißten.

von Ich (Gast)


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Heute sind die ganzen Verträge mit Dienstleistern Shanghaien light.
Du wirst eingestellt, es gibt einen Vertrag mit einem Mini-Grundlohn 
dazu diverse freiwillige (jederzeit zurücknehmbare) Zulagen.
Man muss bundesweit mobil sein, ohne meistens auch nur im Ansatz zu 
wissen, was ich für diese Mobilität erhalte, ggf. Verweis auf BGB §670, 
das wars.

Das ist bei weitem nicht so brutal wie das shanghaien von Seeleuten, 
aber eine moderne Form davon.
Trotz dieses Fachkräftemangels sehen sich immer mehr MINT-Fachkräfte 
gezwungen sich an solche Dienstleister zu wenden, das ganze "freiwillig" 
und ohne einen Schlag über den Kopf oder reichlich Alkohol.
Ferchauen ist halt das Shanghaien im 21.Jahrhundert.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Ferchauen ist halt das Shanghaien im 21.Jahrhundert.

;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Hast du es wirklich mal gelesen,

Was die Haupthandlung angeht hatte ich das nicht als gewaltsam in 
Erinnerung. Vielmehr als Ergebnis einer eher ausweglosen Situation. Es 
ist allerdings ein paar Jahrzehnte her dass ich es gelesen habe, 
vielleicht liege ich da schief.

Was mich indes stärker an die heutige Zeit erinnert ist das dort 
skizzierte Herumgeschiebe zwischen den Staaten. Daran hatte ich mich 
unlängst erinnert, als Italiens zugeflohene Nordafrikaner mit 
staatlicher Mithilfe in Richtung Frankreich geschubst wurden.

Aber was immer man von den Dienstleistern hält - oder von der Politik, 
die diese Situation herbeigeführt hat: Sie mit der Praxis des 
Shanghaiens in Verbindung zu bringen, ob light oder nicht, ist 
indiskutabel.

von Ich (Gast)


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Vergleiche hinken immer!
Es steckt darin natürlich eine Portion von Provokation.
Die Situation der Seeleute im 18-Anfang des 20.Jahrhunderts (Shanghaien) 
kann man mit der Praxis von Dienstleistern im 21 Jahrhundert schlecht 
vergleichen.

Zweifel an Umgang mit Arbeitskräften durch diese Dienstleister darf man 
haben.

von (prx) A. K. (prx)


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Ich schrieb im Beitrag #2258694 nicht:

> Es steckt darin natürlich eine Portion von Provokation.

Zweifellos. Was aber jene Leute, die in solch hoffnungslos überzogener 
Weise provozieren wollen, dabei oft übersehen: Es entwertet ihre 
Argumentation. Mag die in der eigentlichen Sache noch so berechtigt 
sein, sie stehen für den Rest der Welt als Spinner da, die man nicht 
ernst nehmen kann. Und die andere Seite hat gewonnen.

> Zweifel an Umgang mit Arbeitskräften durch diese Dienstleister darf man
> haben.

Ja. Aber mehr noch am verfehlten Ansatz, damit das Lohnniveau massiv zu 
drücken, indem man viele neue Wanderarbeiter mit begrenzter 
Lebensperspektive schafft. Das geht ja nicht wirklich von den 
Dienstleistern selbst aus, das ist ein Grundfehler der Freigabe durch 
die Politik. Dienstleister als Puffer für sehr betriebsame Zeiten halte 
ich für sinnvoll. Wenn diese Arbeit für den Leistungsnehmer deutlich 
teurer ist als die eigene Belegschaft, um die beobachtete 
Fehlsteuerung der Wirtschaft zu vermeiden.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Was die Haupthandlung angeht hatte ich das nicht als gewaltsam in
> Erinnerung. Vielmehr als Ergebnis einer eher ausweglosen Situation.

Genau so war es auch. Der Seemann hatte auf Grund der Umstände weder 
Lohn in der Tasche, noch was zu essen. Und auf Grund der aberkannten 
Staatsangehörigkeit war er weltweit nur auf der Flucht. Konnte an Land 
nirgendwo auf der Welt mehr lange bleiben. Und das ging am besten auf 
dem Schiff auf den Weltmeeren. Ich merkte ja schon mal an, daß der Autor 
ein Flüchtiger war, der 1920 einem Erschießungskommando entkam. Wohl ein 
Hinrichtungskommando nach Kriegsrecht. So ganz genau weiß ich es aber 
auch nicht mehr.

Es ist aber auch bei mir lange her, daß ich die Story las. Etwa 15 
Jahre.

> Aber was immer man von den Dienstleistern hält - oder von der Politik,
> die diese Situation herbeigeführt hat: Sie mit der Praxis des
> Shanghaiens in Verbindung zu bringen, ob light oder nicht, ist
> indiskutabel.

Das ist wohl wahr, ein jeder kann es sich aussuchen, in wessen Fänge er 
gerät. Aber auch hier treibt die Not zu manchen Dingen.

von Ich (Gast)


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A. K. schrieb:
> Das geht ja nicht wirklich von den
> Dienstleistern selbst aus, das ist ein Grundfehler der Freigabe durch
> die Politik. Dienstleister als Puffer für sehr betriebsame Zeiten halte
> ich für sinnvoll.

Die Dienstleister werden doch für betriebsame Zeiten genutzt, über 
1,2,3,.. Jahre, nicht nur für wenige Wochen oder einige Monate.

Dank der Rot-Grünen Politik dürfen Dienstleister unbefristet Leute 
verleihen, sofern sie nach Equal Pay bezhalen oder eben einen eigenen 
"Tarifvertrag" haben.
Rücknahme dieser Regelung ist nicht in Sicht.
Mal abgesehen davon, was hilft es mir nach Equal Pay bezahlt zu werden, 
wenn ich zu diesen wechselnden Jobs bundesweit auf eigene Kosten 
anreisen und vor Ort übernachten darf.

Die meisten, die diese Arbeitsverträge unterschreiben, oft aus der 
Arbeitslosigkeitkeit, sind sich der Tragweite dieser Vereinbarung nicht 
bewußt. (Sittenwidrig ???)

Was soll die Politik machen?
Die stösst derzeit in das Horn der Arbeitgeber-Lobby - Fachkräftemangel, 
Hunderttausend Zuwanderer, Senkung der Gehaltsgrenze ohne 
Vorrangprüfung, ....

Es ist somit wichtig zu zeigen, das Zeitarbeit nicht die Lösung des 
Fachkräftemangels ist, sondern eher die Ursache.

Dummerweise beschäftigt sich Otto-Normal kaum mit dem Thema.
Viele bleiben bei den Wahlen lieber zuhause, wählen nicht.
Also, was soll sich politisch ändern?

Shanghaien = Ferchauen provoziert, macht ggf. etwas aufmerksaam.

von Bert (Gast)


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> Es ist somit wichtig zu zeigen, das Zeitarbeit nicht die Lösung
> des Fachkräftemangels ist, sondern eher die Ursache.
Sehr gut erkannt. Zeitarbeit öffnet erst die Möglichkeit, in Sachen 
Personalarbeit faul zu sein.

von Ich (Gast)


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Bert schrieb:
> Sehr gut erkannt. Zeitarbeit öffnet erst die Möglichkeit, in Sachen
> Personalarbeit faul zu sein.

Je fauler Firmen in Sachen Personalarbeit wird, desto mehr Angebote gibt 
es von Dienstleistern, tolle Belohnung für die eigene Faulheit.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Minteo schrieb:
> Die zusätlzchen Aufträge brächten zwar auch mehr Gewinn, aber wegen der
> höheren Kosten nicht mehr Rendite.

Das verstehe ich nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Naja. Die Rendite ist Gewinn dividiert durch Aufwand. Dh um die Rendite 
zu steigern muesste man ueberproportional mehr investieren.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Und wo sind jetzt die Kosten?

von Bleh (Gast)


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Wenn du 100€ investierst und damit 110€ verdienst hast du eine Rendite 
von 10%, bei einem Gewinn von 10 €.
Wenn du 200€ investierst und damit 212€ verdienst, dann hast du eine 
Rendite von 6% bei einem Gewinn von 12€.
12€ ist besser als 10€, aber das Management entscheidet sich für die 
100€ Investition, da die Rendite dort besser ist. Das macht dann Sinn, 
wenn die Rendite gegenüber dem Risiko der Investition nicht ausreichend 
ist, bzw. den zusätzlichen 2€ Gewinn ein überproportionales Risiko 
gegenüber steht.

Soweit die Theorie. In der Praxis gehts Pi mal Daumen und nach Gefühl, 
was dann in farbenfrohen Kuchendiagrammen Ausdruck findet.

von Bert (Gast)


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Nicht ganz, ich kenne schon Fälle, in denen einige Projekte, die 
nachweislich Gewinn abgeworfen hätten, nicht gemacht wurden, weil den 
Herren BWLer dadurch die Rendite nach unten gegangen wäre - wenn auch 
nur geringfügig. Die Rendite für den damaligen Konzern lag bei 15% und 
das, obwohl dort hoher Produktions- und Materialeinsatz herrscht.

Alles, was nur 10% Rendite abgeworfen hätte, z.B. neue Sensoren, 
offensivere Eektronik, unterblieb. Deshalb geht da nichts voran und ich 
bin dort weg. Die suchen daher immer mal wieder Ingenieure, so auch 
derzeit auf Ingenieurkarriere.

http://www.ingenieurkarriere.de/Stellenmarkt/Stellenanzeige.aspx?stmsource=suche&id2=953905881304

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Danke für die Erklärung, das war einleuchtend.

Damit ist ja die Rendite eine prima Kennzahl um bei gleichem Risiko 
höheren Gewinn hinter niedriger Rendite zu verstecken. Damit hätte ich 
gleich einen guten Steuervorschlag für unseren Finanzminister.
Nicht den Gewinn versteuern, sondern die reziproke Rendite.

von Bert (Gast)


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Meines Ercahtens sollte der Umsatz stärker hernagzogen werden, weil die 
Typen mit allerlei Rückstellungs- Verlustvortrags- und 
Assetsbewertungstricks- den Gewinn reduzieren und ins Ausland verlagern.

Viele Firmen "verkaufen" z.B. ihre eigenen Produkte teuer an ihre 
Vertriebsfirmen, die dann dort im Ausland den Gewinn geringer 
versteuern. Manchmal verlaufen die sogar über Verkaufswert, um die so 
entstehenden Verluste gegen andere Gewinne gegenrechnen zu können.

"Gewinnparken" nennt man sowas.

von blub (Gast)


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Naja für die BWLer hat die Rendite ja noch eine andere Aussagekraft: Sie 
sagt aus, ob und inwieweit es sinnvoller ist die zur Verfügung stehenden 
Mittel in das Unternehmen zu investieren oder dieses irgendwo fest 
anzulegen. Solange man also durch Spekulation hohe Renditen einfahren 
kann, ist es nach dieser Kennzahl halt unrentabel das Geld in einem 
Unternehmen mit geringerer Rendite zu stecken. Also müssen vor allem AGs 
darauf achten, dass ihre Rendite möglichst hoch ist, um Investoren 
anzulocken.

In Unternehmen die nicht börsennotiert sind, läuft es diesbezüglich 
schon wieder etwas lockerer und in Firmen, die vielleicht sogar noch in 
Familienbesitz sind, spielt oft die Innovationskraft hinter einem 
Produkt eine wichtigere Rolle als die bloße Rendite. Das ist halt eine 
Frage der Unternehmenskultur...

von ??? (Gast)


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Ihr seid Fachkräfte...

Aufwand, Kosten, Investitionen: Alles das gleiche, aber über BWL'er 
herziehen. Dann noch der Tipp sich stärker auf Umsatz zu 
konzentrieren... Komplett weltfremd. Noch nie mit einem Vertriebler 
gesprochen? Umsatz ist die einzige Kennzahl für die sie sich 
interessieren.

Klar, dass man bei so einer unbegrenzten Weitsicht keine Gelegenheit 
auslässt gegen Zeitarbeit zu hetzen, während sich die meisten Ingenieure 
über das Thema wenig bis gar keine Gedanken machen.

von ??? (Gast)


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blub schrieb:
> In Unternehmen die nicht börsennotiert sind, läuft es diesbezüglich
> schon wieder etwas lockerer

Nein,
einziger Unterschied ist, dass man weiß woher der Renditedruck kommt.

von MaWin (Gast)


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Natürlich ist es sinnvoll als Unternehme(r/n),
die Dinge zu machen die mehr Rendite abwerfen,
und die sein zu lassen die weniger Rendite bringen,
denn im Prinzip sinkt die Rendite kontinuierlich.

Die Frage ist, wie man die Rendite berechnet.

Selbst bei Dingen, die man bereits macht.

Man muß nicht mal mit Absicht die Bilanz fälschen,
um dem Management mehr Boni zu spendieren
oder den Mitarbeitern zu erzählen man hääte zu wenig Geld,
es ist schon so schwer genug, und erst recht wenn
man zukünftiges abschätzen will.

Da sind halt viele Firmenchefs vorsichtig, und das nicht
ohne Grund, denn es wurde auch schon viel Geld versenkt.

Wer meint, es besser zu können, kann ja jederzeit eine
Firma aufmachen.

Dann werdet ihr merken: Es ist verdammt schwer, das Geld
zu verdienen, welches in Deutschland bezahlt wird.

Nur mal was ganz primitives: Würstchen oder Döner verkaufen.
Verkauft mal 30000 solcher Teile pro Jahr, ihr werdet merken
daß das gar nicht so einfach ist. Es sind 100 pro Tag oder
alle 5 Minuten eins (pro Mitarbeiter der Dönerbude).
Es bringt gerade mal 6.25 EUR pro Stunde ein. Das ist ein
mickriger Stundenlohn, obwohl 30000 eine unerreichbar
erscheinende Anzahl sind. Ein Laden, der brummt, braucht das
pro Monat und nicht pro Jahr.

von Michael S. (technicans)


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MaWin schrieb:
> Es bringt gerade mal 6.25 EUR pro Stunde ein.

Bei 12 Döner die Stunde nur 6,25 Gewinn?
Das rechne mal vor. Verkaufspreis musst du schon benennen
da der nicht überall gleich ist.
Da diese Läden meist noch andere Speisen UND Getränke
verkaufen kommt es auf den Tagesumsatz an.

von MaWin (Gast)


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50ct Gewinn pro Stück, nach Abzug aller Kosten.

von Michael S. (technicans)


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MaWin schrieb:
> 50ct Gewinn pro Stück, nach Abzug aller Kosten.

Du weißt doch das Ergebnisse ohne Rechenweg wertlos sind.

von ??? (Gast)


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Vollkostenrechnung für 'ne Dönerbude???
Kein Wunder dass ihr Probleme auf dem Arbeitsmarkt habt...

von Gisbert (Gast)


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> Es sind 100 pro Tag oder alle 5 Minuten
Alle 5 min einen Döner wären in der Tat wenig. Real laufen etwa 300 
Döner am Tag mit 2 Mann zzgl Getränke und die Gewinnspanne sind nicht 
nur 50 Cent.

Prinzipiell stimme ich Dir zu, das das nicht viel ist, aber wir reden 
auch von Ingenieuren, die Abi machen, Studium einbringen (das bezahlt 
werden muss, u,a, von der Volkswirtschaft) und über Steuern 
rückfinanziert werden soll. Döner kann ich auch mit 70 noch verkaufen, 
aber ab 50 wird es schwer für Ingenieure mit dem Denken!

Ingenieure müssen ihr Geld teuer verdienen, weil sie es in weniger Zeit 
verdienen müssen und hohe Steuern zahlen. Da sind 30,- brutto, was viele 
nicht mal haben, nicht zuviel.

Die Dönerverkäufer stehen sich ja oft sogar besser, weil sie die Hälfte 
schwarz verkaufen, wie die Eisverkäufer, während die normalen AN alles 
versteuert bekommen.

von Ich (Gast)


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Das Dönerbeispiel ist klasse, weil MINT-Fachkräfte von Mathee relativ 
viel Ahnung haben, von Betreibswirtschaften abe relativ wenig.

Viel Dönerbuden kalkulieren so:
Jupp nimmt für den Döner 1,99€, Ali nimmt 1,89€ dann muss ich den Döner 
für 1,79€ verkaufen um konkurrenzfähig zu bleiben.

Dumm ist nur, wenn sich selbst Jupp verkalkuliert hat.
Kostenrechnung ist nicht ganz so einfach, auch wenn für die rein 
mathematischen Kenntnissen die Grundschule ausreichen würde.

von ??? (Gast)


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Gisbert schrieb:
>> Es sind 100 pro Tag oder alle 5 Minuten
> Alle 5 min einen Döner wären in der Tat wenig. Real laufen etwa 300
> Döner am Tag mit 2 Mann zzgl Getränke und die Gewinnspanne sind nicht
> nur 50 Cent.

Lassen wir die Frage nach der Herkunft der Zahlen mal aussen vor, aber:
Keine Dönerbude wird den Gewinn pro Döner ausrechnen, da neben Döner in 
der Regel auch andere Produkte angeboten werden und es eine Heidenarbeit 
wäre einen funktionierenden Verteilungsschlüssel für die Fixkosten auf 
die einzelnen Produkte zu finden. Aber hey: Im Gegensatz zu den meisten 
Schreibern hier, bekommen die Dönerbudenbesitzer immerhin eine 
primitivste Deckungsbetragsrechnung á la "Materialkosten mal 4 = 
notwendiger Preis um am Monatsende was übrig zu haben" auf die Reihe. 
Der Faktor ist jetzt willkürlich gewählt.

Sorry, aber als Ing. ist das hier stellenweise echt zum Fremdschämen...

von Wilhelm F. (Gast)


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Na ja, es gibt nicht nur Dönerbuden am Hauptbahnhof einer Großstadt mit 
reichlich Kundschaft. Einer in meinem Ort war kürzlich abgebrannt. Ob 
finanziell, weiß ich nicht. Auf jeden Fall aber durch ein Feuer.

von D. I. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Na ja, es gibt nicht nur Dönerbuden am Hauptbahnhof einer Großstadt mit
> reichlich Kundschaft. Einer in meinem Ort war kürzlich abgebrannt. Ob
> finanziell, weiß ich nicht. Auf jeden Fall aber durch ein Feuer.

Vielleicht warm saniert wie man so schön sagt

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> Vielleicht warm saniert wie man so schön sagt

Den Gedanken hatte ich nämlich auch. Denn in vielen Buden gibt es keinen 
Verkauf, so daß der Verkäufer kaum hinterher kommt. Vielleicht eine 
Stunde am Tag, nämlich die Mittagspausenzeit. Oft sieht man nur drei 
Typen mit nem Bier in der Hand an Spielautomaten stehen, und das ist 
einkünftemäßig eben nicht so der Reißer.

Laß manche tatsächlich in den Mittagspausestunden mal 20 Döner pro 
Stunde verkaufen. Aber wie sieht es dort morgens und am späteren 
Nachmittag denn aus?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Heisse Sanierung nennt man das auch.

(12*60/10*2*28-800)/3
 ans  =

    1077.3333

12 h, 60 min, alle 10 min 1 Döner mit 2 EUR Gewinn, 28 Tage im Monat, 
800 EUR Miete abgezogen und drei Mitarbeiter = 1077 EUR pro Nase.

Und das ist völlig ideal gerechnet - eine Goldgrube ist so ein 
Dönerladen also nicht.

Bezahlen die ihre Leute extrem schlecht - oder wie machen die das?

von Bert (Gast)


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Die Arbeiter arbeiten unangemeldet und die Einkünfte sind zu 50% 
schwarz. Ausserdem sind 1000,- netto zusätzlich zu H4 gar nicht zu 
schlecht, nur fürs Rumstehen und Quatschen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael Lieter schrieb:

> Bezahlen die ihre Leute extrem schlecht - oder wie machen die das?

Das ist im Gastgewerbe doch aber bekannt. Das krebst lohnniveaumäßig 
irgendwo alles knapp um Hartz herum, außer dem Chef selbst. Wenn sich 
eine Dönerbude überhaupt andere Angestellte leistet, als 
Familienmitglieder. Manche leben in sehr gut gehenden Läden, z.B. 
Sonntags-Ausflugs-Lokale, von gutem Trinkgeld gut situierter 
Stammkunden. Ich kenne auch keinen Kellner, der es jemals zu mehr 
brachte, als ein Bauarbeiter.

Ich hatte mal einen Onkel mit einer Kneipe am Stadtrand. Das 
Jahresgeschäft machte der in 5 Tagen. Und dann aber auch reichlich fett. 
Etwa Halloween, Sylvester, und Karneval. Der Rest des Jahres war tote 
Hose.

Das ist etwa so wie der Weihnachtsmarkt. Da wird mit manchen Artikeln 
auch in 2 Wochen das Jahresgeschäft gemacht.

von Harald (Gast)


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Jetzt geht es aber rund! Der weltbeste Serviceprovider für Engineerung 
hat einen komplexen Bewerbungsprozess aufgesetzt, um einen Topmann zu 
finden:

http://www.plexus.com/de/recruitingprocess.php

Das Profil / Angebot lautet: (Man beachte die Anforderungen)


1. Develop hardware and system concepts that satisfy the customer's 
requirements.
2. Architect and design hardware solutions by analyzing the performance 
and feasibility of alternative hardware concepts using circuit theory, 
simulations, and mathematical models.
3. Implement and verify the hardware design by using the appropriate EDA 
tools.
4. Deliver prototype hardware to customers by implementing physical 
hardware designs by selecting components, capturing schematics, and 
supervising PCB layouts.
5. Develop and execute hardware design verification test plans per 
requirements specifications to ensure prototypes meet design 
requirements.
6. Support the development and assembly of prototypes by providing 
documentation and assistance to ensure high quality prototypes are built 
in a timely manner.
7. Demonstrate proficiency using lab equipment and debug techniques to 
ensure products meet design requirements.
8. Develop project documentation in accordance with quality and change 
management procedures and guidelines to ensure project information is 
properly organized and archived.
9. Report status to the project manager in an accurate and concise 
manner so that the project manager can manage the schedule.
10. Participate in the quality system to ensure design teams 
consistently produce high quality results.
11. Support the transition of products to manufacturing by providing 
documentation and assistance to ensure production start‐up issues are 
resolved in a timely manner.
12. Participate in design reviews for customer projects to ensure 
quality design output.
13. Participate in performance reviews to ensure employees’ continuous 
improvement and growth.
14. Produce an acceptable quantity of work in a timely manner.
15. Perform other tasks as assigned by management.
16. Directly interface with customers to clearly and concisely 
communicate technical information.
17. Determine and document customer’s product and system functional 
requirements in order to determine the objectives for future phases of 
the project.
18. Assist project team members in other engineering disciplines in the 
development of hardware subsystems and interfaces as required by the 
project manager to ensure overall project success.
19. Technically lead a team within chosen discipline in the development 
of products to ensure successful design and implementation.
20. Demonstrate the ability to work independently with ambiguous 
requirements in order to successfully complete tasks.
21. Participate in the interviewing and recruiting process to ensure 
quality of staff within the organization.
22. Assist project management in the development of proposals to ensure 
accurate technical, budgetary, and schedule content.


Desired Skills & Experience:
‐ Bachelor degree in Electrical Engineering, Computer Engineering, or 
Electrical Engineering Technology
‐ Min 2 years in a similar position in electronic product development 
and product realization processes
‐ A general understanding and experience in at least one of these 
discipline ‐ Analog/ Digital
‐ Good knowledge in one or more : embedded board, FPGA, RF/Wireless & 
power supply design
‐ Board level (PCB) design expertise; additional systems level design
‐ Fluent English & German
‐ Practical approach, quick learner & passion/drive
‐ Strong customer orientation
‐ Experienced with Embedded systems

-----------------------------

Nachfragen ergaben, dass er auch noch privater Pferdezüchter sein soll, 
ein 3jähriges Praktikum in China absolviert haben soll und perfekt 
Mongolesisch sprechen soll.

Auf gehts, der top jopb winkt! Salaire: 55.000. (Mehr kriegen die 
amerikanischen / englischen Kollegen nämlich auch nicht.)

von MaWin (Gast)


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> Nachfragen ergaben, dass er auch noch privater Pferdezüchter sein soll

Also die Punkte 1 bis 22 waren jedenfalls die ganz normalen 
Anforderungen, die man an Jeden stellen können muß, der von sich 
behauptet, Elektronik entwickeln zu können.

Schön detailliert aufgeschrieben, aber nichts was jemand der schon mal 
für einen Kunden was entworfen hat nicht können sollte.

Wenn das für dich zu anspruchsvoll ist, ok, es muß auch Zuarbeiter geben 
die nur Teilbereiche erfüllen, eben die Teammitglieder von dem Team von 
dem geredet wird.

55k sind nicht üppig, aber je nach Region ausreichend.

von Harald (Gast)


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Du musst das genau lesen: Der Typ soll andere anleiten, ihnen helfen, 
Kundengespräche führen, an der Auswahl von neuen Mitarbeiten beteilligt 
sein und gefordert ist ein bachelor mit 2 Jahren Erfahrung!

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Haha, die Anforderungen hätte man auf 4-5 Punkte zusammendampfen können. 
Ein bischen weniger polemisch und die 55.000 gehen für einen Bachelor 
mit 2 Jahren Berufserfahrung vollkommen on Ordnung.
Rosa

von NoPoP (Gast)


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Genau das Richtige für einen Entwickler mit leichten Anzeichen von 
Alzheimer. Die Stellenausschreibung könnte man sich ggf. auf den 
Schreibtisch nageln, falls man hin und wieder noch mal die Liste checken 
muss.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Also wenn ich das wörtlich nehme - halte ich das für Mumpitz.
Das meint vielleicht was der Aspirant in 5 Jahren können soll.

Man erfährt durch die Worte auf dem Papier wie Sarah Palin so schön 
sagte nichts wirklich über den Inhalt.

"7. Demonstrate proficiency using lab equipment and debug techniques to
ensure products meet design requirements."

Wie professionell denn?

Aufgeblähter Mist ist das alles...

von Unknown (Gast)


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Das Ganze scheint um sich zu greifen. Noch so eine tolle Position und 
dies für einen in der Medizintechnik, wo man schon mal für 
Planungsfehler in den Knast gehen kann, wenn's dumm gelaufen ist:


Job Titel:           Manager (m/f) Environmental, Health Safety (EHS)
Experteer Benchmark: € 60.000+
Karrierelevel:       Senior Fachkraft / Projektleiter
Branche:             Elektrotechnik und Mechanik
Funktion:            Produktion, Herstellung



Stellenbeschreibung:

   TE Connectivity is a leading global provider of engineered electronic
   components, network solutions, specialty products and subsea
   communication systems, with fiscal 2010 sales of US$12.1 billion to
   customers in more than 150 countries. We design, manufacture and 
market
   products for customers in a broad array of industries including
   automotive; data communication systems and consumer electronics;
   telecommunications; aerospace, defense and marine; medical; energy; 
and
   lighting. With approximately 7,000 engineers and worldwide
   manufacturing, sales and customer service capabilities, TE
   Connectivity's commitment is our customers' advantage.
   Located in Bensheim we offer the position:
   Manager (m/f)
   Environmental, Health & Safety (EHS)

von Ich (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> "7. Demonstrate proficiency using lab equipment and debug techniques to
> ensure products meet design requirements."
>
> Wie professionell denn?
>
> Aufgeblähter Mist ist das alles...

Aufgeblähter Mist für aufgeblähte Typen.
Mehr Sein als Schein, die Firma scheint es zu brauchen.

von Mark B. (markbrandis)


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Unknown schrieb:
> Das Ganze scheint um sich zu greifen.

Nach zwei Beispielen auf die Allgemeinheit schließen? Hättest Du mal in 
Statistik besser aufgepasst.

von Selbi (Gast)


Angehängte Dateien:

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Mint-Fachkräfte als Anfänger sind jedenfalls nicht so gefragt. Sie 
kriegen bei Weitem nicht mehr, das Geld, wie wir früher. Meine Bekannte 
macht geschäftlich Studien dazu und sie eine Analyse von dem, was einem 
heute netto übrig bleibt, wenn man als Elektroingenieur anfängt. 
Zugrundegelegt werden hier die gezahlten Anfangsgehälter einiger grosser 
Konzerne.

Obwohl die Gehälter seit den 80ern stark gestiegen sind und es sogar 
eine Steuersenkung gab, bleibt immer weniger Netto. Auch, wenn jetzt 
nach der Krise die Gehälter wieder steigen, bleibt weniger übrig. 
Erleichterung schafft nur die seit 2010 geltende Absetzbarkeit der 
Krankenkasse, das kann aber das Loch nicht ausgleichen.

Und selbst wenn in den nächsten 5 Jahren die Gehälter aufgrund eines 
Mangels um 5% p.a. ansteigen (Simulation) frisst die Steuerprogression 
und die hohen Krankenkassenbeiträge alles wieder weg.

von MaWin (Gast)


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Im Gegensazu zu den meisten anderen Branchen also ohne Reallohnverlust.

von Ständigselber (Gast)


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Na, die Grafik zeigt aber sehr wohl einen Reallohnverlust. Besonders 
nach den Krisenjahren. Und die Prozentualsteigerung, die da angenommen 
wird, ist auch nicht gerade realistisch. Warum sollten die 5% mehr 
bekommen, pro Jahr? Eher unwahrscheinlich.

Reallohnverlust hin oder her: Die Zeiten sind für alle schlechter 
geworden und so auch für Ingenieure. Die guten Zeiten sind vorbei. Man 
muss sich echt fragen, ob man nicht Pizza verkaufen soll.

von Selbi (Gast)


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Es gibt nicht nur einen Reallohnverlust, sondern auch einen 
Realitätsverlust. Gestern reingekommen:

DAS IST KEIN WITZ! DIE MAIL HABE ICH SOM IM ORDNER!


Wir suchen für unseren für unseren Kunden:

"Elektronik-Spezialist"

Leider gibt es für diese Position keine Beschreibung, da der Kunde noch
nicht genau weiß, wo er die Unterstützung am nötigsten braucht. Auf alle
Fälle soll der Spezialist Kenntnisse in der Elektronikentwicklung bei
Änderungen oder auch bei Durchführungsmeldungen aus dem Feld mitbringen 
und
sich mit analoger und digitaler Schaltentwicklung auskennen.

Start: asap
Einsatzort: Norddeutschland
Laufzeit: 12 Monate++

Ich freue mich auf Ihr Feedback!

Beste Grüße

Alexander W.

Account Management
__________________________________

unitepeople GmbH
Ernst-Augustin-Str. 12
12489 Berlin

**************************************************************

>Durchführungsmeldungen aus dem Feld
Was ist das denn bitte?

Bestätigt da irgendein Bauer, dass er auf dem Feld eine Kuh irgendwo 
erfolgreich durchgeführt hat?

von Gästle (Gast)


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Selbi schrieb:
> Wir suchen für unseren für unseren Kunden:
>
>
>
> "Elektronik-Spezialist"
>
>
>
> Leider gibt es für diese Position keine Beschreibung, da der Kunde noch
> nicht genau weiß, wo er die Unterstützung am nötigsten braucht. Auf alle
> Fälle soll der Spezialist Kenntnisse in der Elektronikentwicklung bei
> Änderungen oder auch bei Durchführungsmeldungen aus dem Feld mitbringen
> und
> sich mit analoger und digitaler Schaltentwicklung auskennen.

Da brennt die Hütte!

Nun soll kurzfristig das Elend der (Spar?)Entwicklung beseitigt werden.

Gängige Praxis ist doch heute auch, bei abstrusen Vorderungen des 
Vorgesetzten selbigen ein Ei zu legen und zu verschwinden.
Da möchte ich keinen Karren aus dem Dreck ziehen müssen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Gästle schrieb:

> Da brennt die Hütte!

Die Hütte brennt immer, wenn die Ratten das sinkende Schiff schon 
verlassen haben. ;-) Dann ist höchste Vorsicht angesagt.

Ich war ja als schnell bestellte Feuerwehr über Dienstleister auch schon 
in solchen Unternehmen. Und ich wußte ja gar nicht mal, daß ich als 
Feuerwehr dienen sollte. Im Vorfeld war alles schön harmonisch, wie 
heile Welt. Durch die Besatzung bekommt man schnell doch mit, was ab 
geht. Nämlich nichts: Nach 2 Wochen war ich wieder gefeuert. Auch noch 
keine Einarbeitungsspielräume!!!

von ole (Gast)


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Selbi schrieb:
>>Durchführungsmeldungen aus dem Feld
> Was ist das denn bitte?
>
> Bestätigt da irgendein Bauer, dass er auf dem Feld eine Kuh irgendwo
> erfolgreich durchgeführt hat?
Jo, du bist du Kuh, unitepeople GmbH der Bauer und der Meldungsempfänger 
ist der Kunde, der noch gar so richtig weiß, was die Kuh da so richtig 
wirklich genau machen soll.
Keinen Kopp machen, der Meldungsempfänger ist garantiert 
Weltmarktführer, vermutlich weiß er sogar worin und da du eh alles 
können musst, ist die genaue Aufgabenstellung auch egal... Halt der 
übliche Personalvermittler Irrsinn, durchlesen, lachen, wegschmeißen 
(vor Lachen und das Jobangebot).

von Ich (Gast)


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Das sieh doch oft so aus.
Die Hütte brennt, es wird erst nach einem Neuen gesucht, wenn die ersten 
Termine platzen.
Der Neue muss sofort loslegen, 100% auf die Stellenanzeige passen (falls 
die überhaupt wissen was die suchen) und möglichst billig sein.

Also nehmen die einen der schnell anfangen kann und halbwegs auf das 
Profil passt, von de sie auch nur eine ungefähre Vorstellung haben.

Der Neuling beginnt voll Zuversicht, Motivation und Fleiss.

Einarbeitung ? Wer soll das machen, alle sind bis zum Anschlag 
eingebunden und wenn platzen weitere Termine.
Daraufhin schmeisst der Chef den Neuling wieder raus, da der wohl nichts 
taugt, da trotz einem Mann mehr weitere Termine platzen.

Das Spiel beginnt von vorne.

Jobs die mit asap, sswm etc. gesucht werden, sind mit Vorsicht zu 
geniessen.
Im Zweifel wird man nur genommen (und wieder rausgeschmissen), weil 
sonst kein anderer da war, der einen halbwegs vernünftigen Eindruck 
gemacht hat.
Vielleicht war man auch nur der Einzige, der so bescheuert war sich auf 
diese Position zu melden.

von Selbi (Gast)


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Besser, als "Ich" über mir hätte man es nicht beschrieben können. aber 
genau das ist das Freelancertum: "Feuerwehrprojekte".

Firmen kaufen uns Berater so gut wie nie im Vorfeld ein, sondern immer 
erst, wenn sie merken, dass sie gegen eine Wand oder einen Termin 
laufen. Dabei sind die meisten Freelancer Ältere, die viel Erfahrung 
haben und ein Projekt etwas besser auf die Füsse stellen könnenten, 
sodass Externe wie Interne besser zurechtkommen.

Dazu müsste man aber planen können, dass man mit den Internen nicht 
auskommt. Das kann aber kein Vorgesetzter mehr, weil sie es verlernt 
haben, da sie nur noch mit dem Rücken zur Wand arbeiten.

Das ist der Heuptgrund, warum der Ingenieurberuf heute schrecklich 
unattraktiv ist.

von Gästchen (Gast)


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Ich war selbst in einer Firma die über Fachkräftemangel gejammert hat.
Der Hintergrund war dass die Firma genau vor 5 Monaten selbst welche 
Fachkräfte entlassen hat. Unter den gekündigten waren auch Spitzenleute 
die Projekte voran getrieben haben. Sie sind schnell zur Konkurenz 
abgesprungen weil man ja nach solchen erfahrenen Leuten immer sucht. 
Schon eine Initiativbewerbung ohne Stellenanzeige landet manchmal einen 
Treffer. Der Grund der Kündigung war eine nur wenige Wochen lang 
sinkende Gewinnspanne. Schon nach einem Monat war die Gewinnspanne 
wieder in Ordnung.

Für BWL-ler war es peinlich genau die gleichen Fachkräfte wieder suchen 
zu müssen. Also starteten sie die Anzeigen nicht mehr über Jobbörsen 
(Monster, Ungeheuer usw.) sondern nur auf eigener Homepage. Dann 
trudelten auch schon die Zeitarbeitsingenieure ein. Bloß Erfahrung haben 
sie noch nicht und kostet tut so ein Zeitarbeiter ganz was Anderes.
Also haben sie auch gejammert dass sie keine "geeigneten" Fachkräfte 
bekommen.

von Michael S. (technicans)


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Ich schrieb:

> Der Neuling beginnt voll Zuversicht, Motivation und Fleiss.
Genau, denkt alles wird gut und dann kommt das dicke Ende.
> Einarbeitung ? Wer soll das machen, alle sind bis zum Anschlag
> eingebunden und wenn platzen weitere Termine.
> Daraufhin schmeisst der Chef den Neuling wieder raus, da der wohl nichts
> taugt, da trotz einem Mann mehr weitere Termine platzen.
Und im Lebenslauf stehen dann die ersten Fettflecke(Makel).
> Das Spiel beginnt von vorne.
Nur das dieser Verschleiß auf Dauer nicht funktionieren wird.
Die Kurzarbeit hat es doch gezeigt, die Fachleute stehen dann dem
Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung und fehlen dann wo anders.
> Jobs die mit asap, sswm etc. gesucht werden, sind mit Vorsicht zu
> geniessen.
Eigentlich kann man alle Jobs mit Vorsicht genießen die auf
Projektarbeit beruhen oder wo die Tätigkeitsbeschreibung einfach
keinen anderen Schluss zulässt. Man sollte auch zur Vorgeschichte
etwas fragen/erfahren.
> Im Zweifel wird man nur genommen (und wieder rausgeschmissen), weil
> sonst kein anderer da war, der einen halbwegs vernünftigen Eindruck
> gemacht hat.
Oder weil die sich so dämlich angestellt hatten das jeder halbwegs
gebildete oder erfahrene Jobber den Braten gerochen hat.
Wenn die Nachhaltigkeit so eines Angebots nicht ersichtlich ist,
kann man nur einen Rückzieher machen oder so unverschämt hohe
Forderungen stellen, das dankend abgesagt wird. Geschieht dem Pack
in Nadelstreifen ganz recht. Hoffentlich verhungern die.
Dann werden die merken das man Geld nicht essen kann.
> Vielleicht war man auch nur der Einzige, der so bescheuert war sich auf
> diese Position zu melden.
Das ist doch das Problem, du bist doch kein aktiver Bestandteil
des Arbeitsmarktes, der da auch was bewegen könnte/darf.
Im Zeitalter vieler Bewerber war das ein Schlaraffenland
für Unternehmen. Nun, die Zeiten ändern sich und gehen jetzt
langsam zu Ende, aber die Säcke auf Führungsebene ignorieren
es einfach und hoffen auf bessere Zeiten oder versuchen zu tricksen.
Wenn die sich damit mal nicht getäuscht haben.
Mal sehen was nach der Sommerpause im Herbst abgeht.

von Selbi (Gast)


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Gästchen, genau so einer war mein vorletzter Kunde. Hat seit 2008 
totalen Einstellungs- und Gehaltserhöhungsstopp. Damit wird Fluktuation 
erzeugt und Weggehende zudem nicht ersetzt. Der Entwicklungsleiter weiss 
nicht mehr, wo oben und unten ist, holt einen Externen nach dem anderen 
rein, die sich lange einarbeiten müssen. Zum 30.6. wurde der Spuk nun 
beendet und man darf wieder einstellen.

Der Grund ist interessant: Im Controlling hat (eine BWL-Tussi) einen 
Verbesserungsvorschlag eingereicht, in dem sie anhand ihrer 
Studienarbeit aufgezeigt hat, dass Externe ineffektiv und teuer sind.

Wer hätte das gedacht!

Allerdings hat die Firma das Problem, dass ja Leute mit "normalem" 
Gehalt gekündigt haben und wenn die ersetzt werden sollen, müssen welche 
eingekauft werden, die woanders schon ein normales Gehalt haben, also 
müssen sie mehr bezahlen. Das darf aber nicht sein, weil man im 
Controlling festgestellt hat, dass die Entwicklungsateilung in den 
letzten Jahren viel zu teuer war (in erster Linie wegen der teuren 
Externen) und gespart werden muss.

Jüngster gag: Es ging ein Rundschreiben durch alle Drucker, dass man 
immer zusehen sollte, ob man nicht doppelseitig oder 2:1 drucken soll, 
um Kosten zu sparen. Auch das Toilettenlicht soll immer ausgeschaltet 
werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Selbi schrieb:

> Jüngster gag: Es ging ein Rundschreiben durch alle Drucker, dass man
> immer zusehen sollte, ob man nicht doppelseitig oder 2:1 drucken soll,
> um Kosten zu sparen. Auch das Toilettenlicht soll immer ausgeschaltet
> werden.

Und das Toilettenpapier beidseitig verwenden. ;-)

Sind das bereits verschärfte Krisen-Anzeichen, oder nur ein 
Feuerlöschversuch an der Oberfläche, um Angst zu schüren?

Ich wurde kurz nach so einer Sache (ca. 1-2 Monate) gekündigt. War aber 
auch der letzte, der in der Entwicklung eingestellt wurde. Und nach mir 
folgten weitere, bis hin zu Produktmanagern und Abteilungsleitern, wie 
ich aus anderen Quellen später erfuhr. Die Top-Leute (z.B. QM-Leiter) 
hatten schnell was neues gefunden. Denn da passt auch mal etwas 
branchenfremd. Beim Entwickler geht das nicht so einfach: Der ist in der 
Maschinerie eher ein kleineres Licht.

von Audioengineer (Gast)


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In der Audiobranche ist es komplett rückläufig. Bin jetzt bei einem 
Dienstleister und mache Technik für Franzosen im Bereich Autommobil. 
Aber auch da sieht die Zukunft schlecht aus. Am Besten, man kauft sich 
wieder einen Acker und baut was an. Oder man sichert sich ein Stück Land 
mit einer Quelle.

von Ich (Gast)


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Selbi schrieb:
> Der Grund ist interessant: Im Controlling hat (eine BWL-Tussi) einen
> Verbesserungsvorschlag eingereicht, in dem sie anhand ihrer
> Studienarbeit aufgezeigt hat, dass Externe ineffektiv und teuer sind.
>
> Wer hätte das gedacht!

Diese Studienarbeit sollte veröffentlicht werden!

von Lasst mich A. (ich_bin_durch)


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Audioengineer schrieb:
> In der Audiobranche ist es komplett rückläufig. Bin jetzt bei einem
> Dienstleister und mache Technik für Franzosen im Bereich Autommobil.
> Aber auch da sieht die Zukunft schlecht aus. Am Besten, man kauft sich
> wieder einen Acker und baut was an. Oder man sichert sich ein Stück Land
> mit einer Quelle.

Und wieso machst du es nicht? Wirft dein Job wohl doch zu viel Geld ab 
und ist bequem. Man immer diese Nörgler ohne Mut etwas zu verändern.

von Mark B. (markbrandis)


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Selbi schrieb:
> Der Grund ist interessant: Im Controlling hat (eine BWL-Tussi) einen
> Verbesserungsvorschlag eingereicht, in dem sie anhand ihrer
> Studienarbeit aufgezeigt hat, dass Externe ineffektiv und teuer sind.

Sag uns bitte mal den Namen der Hochschule, so dass wir die 
entsprechende Studienarbeit nachlesen können.

von Rlfi (Gast)


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Na für DIE Erkenntnis braucht es auch unbedingt eine Studienarbeit. Dass 
Externe schon wegen der Einarbeitung teuer sind, weiss jedes Kind.

von Michael S. (technicans)


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Lasst mich Arzt schrieb:
> Und wieso machst du es nicht? Wirft dein Job wohl doch zu viel Geld ab
> und ist bequem. Man immer diese Nörgler ohne Mut etwas zu verändern.

Was nützt das, wenn keiner zu hören, bzw. was verändern will?
In Norwegen hören sicher jetzt einen ganze Menge zu, auch wenn
die Art und Weise wie das passiert gar nicht zu tolerieren ist.
Deswegen hat unser Innenminister ja auch ständig die Hosen voll
das das auch bei uns passieren kann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rlfi schrieb:

> Dass
> Externe schon wegen der Einarbeitung teuer sind, weiss jedes Kind.

Gestern Abend spät hörte ich noch Nachrichten auf DLF, leider nur mit 
einem halben Ohr. Und zwar ging es um Zeitarbeit. Einer der oberen 
Herrschaften aus der Branche meldete sich zu Wort, daß der Sektor 
Zeitarbeit in Deutschland weiter ausgebaut werden müsse. Wir lägen bei 
nur 2,5% Zeitarbeit unter allen Beschäftigten in Deutschland, die 
Franzosen hingegen bei 5%. Es klang so, als ob das erstrebenswert wäre.

Wie gesagt, genaueres weiß ich nicht, hörte nur mit halbem Ohr, und dann 
war die Nachricht vorbei. vielleicht kommt sie ja heute noch mal 
irgendwo.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Rlfi schrieb:
>
>> Dass
>> Externe schon wegen der Einarbeitung teuer sind, weiss jedes Kind.
>
> Gestern Abend spät hörte ich noch Nachrichten auf DLF, leider nur mit
> einem halben Ohr. Und zwar ging es um Zeitarbeit. Einer der oberen
> Herrschaften aus der Branche meldete sich zu Wort, daß der Sektor
> Zeitarbeit in Deutschland weiter ausgebaut werden müsse. Wir lägen bei
> nur 2,5% Zeitarbeit unter allen Beschäftigten in Deutschland, die
> Franzosen hingegen bei 5%. Es klang so, als ob das erstrebenswert wäre.

Ich habe gehört das jede zweite Stelle mittlerweile in der
Zeitarbeit besetzt würde. So recht glauben kann ich das
allerdings nicht. Besonders widerlich ist das man da nicht weiß
wo die Reise hin geht.

>
> Wie gesagt, genaueres weiß ich nicht, hörte nur mit halbem Ohr, und dann
> war die Nachricht vorbei. vielleicht kommt sie ja heute noch mal
> irgendwo.
Surf doch mal im Netz, z.B. google News, vielleicht ist da ja
ein Artikel zu der Sendung, oder schau mal ob es eine Homepage von
dem Sender gibt, wo man das noch mal nachlesen kann, aber so wichtig
würde ich das ganze nicht nehmen.
Denn es kommt nicht drauf an wie viel Zeitarbeit angeboten wird,
sondern ob wir uns deren Praktiken bieten lassen. Also ich
sicherlich nicht. Ich will alle Informationen zu der angebotenen
Stelle, sonst schnapp ich mir meine Unterlagen und bin mit
Warp 10 wieder weg.
Und das Spiel kann ich sicherlich länger durch halten als die.
Der Chaotenladen den ich im Januar mal gecheckt hatte, bietet
nicht nur die gleiche Stelle immer noch an, ne, eine weitere
Stelle mit ähnlichem Profil,gleicher Arbeitsort, mit einer
anderen Sachbearbeiterin von dem Laden ist noch hinzu gekommen.
Irgendwann müssen die doch mal kapieren das man Geld NICHT
essen kann aber vielleicht überschätze ich auch deren Intelligenz.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Surf doch mal im Netz, z.B. google News, vielleicht ist da ja
> ein Artikel zu der Sendung, oder schau mal ob es eine Homepage von
> dem Sender gibt, wo man das noch mal nachlesen kann, aber so wichtig
> würde ich das ganze nicht nehmen.

Nee, ich habe da nicht weiter gesucht. Es ist Lobbyisten-Geschmiere, 
ganz klar. Wie die Verbände, die ständig den Fachkräftemangel und 
hanebüchene Lösungen dafür propagieren. Es ging aber für mich indirekt 
daraus hervor, daß solche Lobbyisten immer weiter bohren, und sicher 
auch an hohen politischen Stellen Klinken damit putzen gehen. Sie kommen 
mit ihrem Thema immerhin schon in die DLF-Nachrichten, das ist doch 
schon fortgeschritten genug!

Die Fritzen hatten mit mir keinen Erfolg. Bekommen so schnell und leicht 
auch keinen. Und das melden sie nach oben weiter. Da entsteht dann 
sowas. ;-)

Nebenbei am Rande: Aktuell mußte ich diese Woche schon 5 
Zwangsbewerbungen vom Amt an Dienstleister senden. Bundesweit natürlich. 
Es fehlt nur noch ein winzekleines Gesetzchen, damit man die Leute 
wirklich aufs Zahnfleisch zwingen kann.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nebenbei am Rande: Aktuell mußte ich diese Woche schon 5
> Zwangsbewerbungen vom Amt an Dienstleister senden. Bundesweit natürlich.

Na hoffentlich mit Feedback, weil du ja sonst keinen Beweis für dein
bemühen hast. Ne Kopie vom Bewerbungsschreiben ist ja aus Textmodulen
in Word schnell zusammen geschustert aber ob das reicht?
Außerdem braucht man den Dienstleistern ja nur eine paar Fragen
stellen die dir von Gesetzes wegen zustehen und bei den DL gar nicht
gut ankommen als wäre es Majestätsbeleidigung (ich liebe dieses Wort).

Wo soll dieser Quatsch bloß noch hinführen?

von Ratgeber (Gast)


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Man muss die Zeitarbeitsfirmen nur gut genug ausnutzen. Einfach 2 MOnate 
dick i Projekt arbeiten und dann mal Pause machen, krank sein, nebenher 
eigene Sachen machen und sich neu abwerben lassen.

von Rainer (Gast)


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Ich würde es anders formulieren, aber im Kern sehe ich es wie der 
Ratgeber:
Mit einer ungekündigten Stelle im Rücken laufen Bewerbungsgespräche 
komplett anders ab als ohne. Überspitzt gesagt, kommt man an die guten 
Jobs nur heran, wenn man bereits einen guten hat.

von Ich (Gast)


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Ratgeber schrieb:
> Man muss die Zeitarbeitsfirmen nur gut genug ausnutzen. Einfach 2 MOnate
> dick i Projekt arbeiten und dann mal Pause machen, krank sein, nebenher
> eigene Sachen machen und sich neu abwerben lassen.

ich sehe es eher wie Rainer, Zeitarbeit ist besser als gar nichts und 
eine gute Grundlage, um sich weiter zu bewerben.
Auf die Spielchen, wie freiwillige Zulagen zu einem Witztariflohn, 
freiwillige Kostenbeteiligung an Unterkunft etc. braucht man sich nicht 
einzulassen.
Man kann auch selbstbewußter auftreten, die als Bittsteller, der aus er 
Arbeitslosigkeit raus muss.

von Ratgeber (Gast)


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> kommt man an die guten Jobs nur heran, wenn man bereits einen guten hat.
Das ist in keinster Weise überspitzt, sondern Realität.

Realität ist aber leider auch, dass es Dir keiner abnimmt, dass Du mit 
der Zeitarbeit zufrieden bist und einen guten Job hast, selbst wenn es 
stimmt:

Wenn Du nämlich das Rumreisen und die Projektarbeit ok findest, 
unterstellt man Dir, dass Du freelancer wärst, weil das likrativer ist.

Also geht man davon aus, dass Du die Zeitarbeit annehmen musstest! In 
(m)einem Fall war das so, obwohl ich ein astromomisches Gehalt in der 
Zeitarbeit hatte. Ich wurde als 2.klassig angesehen.

Deshalb: NIE ZEITARBEIT

von Rainer (Gast)


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Leiharbeit bzw. Dienstleister machen sich wirklich nicht gut im 
Lebenslauf, aber die 2. Klasse ist der Resterampe immer noch 
vorzuziehen.

von Ratgeber (Gast)


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Ich gebe bei meiner Projektliste auch nicht an, dass ich ein Projekt in 
Zeitarbeit gemacht habe. Im Grund habe ich es auch nur gemacht, weil der 
Endkunde nicht (mehr) anders durfte. Wenn ich nämlich im Rahmen von 
Bewerbungsgesprächen zu einer Festanstellung klarmache, dass ich dort 
besonders gut bezahlt wurde, gucken die mich schräg an.

Noch schräger gucken sie, wenn sie den Gehaltszettel sehen. Ist schon 
verrückt, was machen Firmen treiben. Die haben mir damals das, was ich 
als Selbständiger bekomme, als Gehalt ausgezahlt mit anteiligen 
Sozialbeiträgen (35%). Dazu Miete und Fahrtkosten.

von Alex (Gast)


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Rainer schrieb:
> Überspitzt gesagt, kommt man an die guten
> Jobs nur heran, wenn man bereits einen guten hat.
Das ist allerdings wahr.

von Mine Fields (Gast)


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Alex schrieb:
> Rainer schrieb:
>> Überspitzt gesagt, kommt man an die guten
>> Jobs nur heran, wenn man bereits einen guten hat.
> Das ist allerdings wahr.

Das mag schon sein. Nur fehlt in dieser Aussage ein wesentlicher Punkt: 
Warum hat dieser ursprünglich einen guten Job?

Der Sprung von einem Dienstleisterjob in eine Festanstellung ist 
trotzdem immer möglich, auch wenn man den vielleicht nicht als "guten" 
Job bezeichnen wird.

von Dulli (Gast)


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Ich laß gestern folgendes (von verschiedenen CIOs großer Unternehmen):

"Wir müssen junge Leute schon früh für Technik begeistern."

"Wir müssen uns um die guten jungen Leute bewerben, nicht anders herum."

(Die Betonung liegt hier wohl auf "gut" - kaum überraschend, dass ein AG 
um gute Leute aus technischen Studiengängen wirbt)

"Wir müssen uns bereits jetzt stark mit Outsourcing beschäftigen, weil 
wir die Lücke in 10 Jahren nicht mehr schließen können."

................
Rosige Aussichten für gute(!) MINT-Absolventen!?

von Michael S. (technicans)


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Dulli schrieb:
> "Wir müssen uns bereits jetzt stark mit Outsourcing beschäftigen, weil
> wir die Lücke in 10 Jahren nicht mehr schließen können."

Das können die doch jetzt schon gar nicht.
Sieht man an den vielen Stellen die auf Firmen-Homepages verschimmeln.
Die suchen die guten und die weniger guten die ja nun auch mal zum
Zuge kommen müssten, gehen leer aus. Solange die Firmen auf dem
Arbeitsmarkt nicht zur Transparenz gezwungen werden wird sich da
gar nichts ändern.

von VollDulli (Gast)


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Es ist auch mehrfach davon die Rede an die Hochschulen zu gehen, um 
Kontakte und Netzwerke zu knüpfen, damit "die guten(!) Studenten" nicht 
durchs Raster fallen.

Ein aktzeptabler Abschluss im MINT Bereich ist offensichtlich nicht mehr 
Wert als in den Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften.

Wieso sollte man junge Leute dann massenhaft in diesen Bereich schicken?

Selbst wenn Interesse an Technik da ist, kann nicht Jeder (sehr) gut 
abschließen. Wieso dann propagieren, MINT sei die Lösung für einen guten 
und sicheren Job?

von Michael K. (charles_b)


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VollDulli schrieb:

> Selbst wenn Interesse an Technik da ist, kann nicht Jeder (sehr) gut
> abschließen. Wieso dann propagieren, MINT sei die Lösung für einen guten
> und sicheren Job?

Die MINT-Reklame halte ich auch für sehr gefährlich.

Erstens kommen Leute ins Boot, die es dann z. B. wegen Mathe dann doch 
nicht schaffen. Das sind dann vergeudete Lebens- und Ausbildungsjahre.

Und zweitens sind die Sirenengesänge von Fachkräftemangel und sicherem 
Job im Großen und Ganzen gesehen einfach nur falsch. Als ich anfing mit 
Physik saßen da Lehramtskandidaten. Die belächelte man  und sagte ihnen 
Dauerarbeitslosigkeit voraus. HEUTE sind die alle Lehrer im 
Beamtenverhältnis und lächeln nun über die schlauen Sprüche von 
damals...

Drittens schlägt man mit MINT immer auch eine bestimmte Richtung ein. 
Die Automobilbranche nimmt dann keinen Flugzeugingenieur und umgekehrt. 
Wer an Halbleitern forscht, muss den Schweinezyklus in der Produktion 
ständig miterleben.  Da ist es doch viele risikoärmer, wenn man eine 
Ausbildung hat, die technologieunabhängig ist. Jurist? Kann bei Aldi und 
bei Siemens arbeiten. Ebenso der Psychologe, der Betriebswirt, der 
Controller, der Designer, der Marktstratege, der Verkäufer etc. etc.
Manko an MINT ist, dass man sich für eine Branche entscheidet, die es 
wenn es dumm läuft schlecht trifft, wenn man einsteigen will.

Viertens muss der AG neben dem Bruttogehalt ja noch die Sozialabgaben 
zahlen, was sich beim Einsatz von Freelancern etc. erübrigt. Hier gibt 
es also einen Systemfehler.
WENN schon einer auf Zeit eingestellt wird, oder über eine 
Zeitarbeitsfirma kommt, dann sollten die Personalkosten für die 
Stammbelegschaft das MINIMUM darstellen, was sie so einem zu zahlen 
haben. Ggf. noch mit Risikozuschlägen wegen drohender Arbeitslosigkeit 
(weniger Kündigungsschutz).
Dann hätte der Trend, dass nur noch der Chef einen festen Arbeitsvertrag 
hat und alles andere "zugekauft" wird schnell ein Ende.
Schimpfen auf die Firmen trifft also die falschen, die politischen 
Rahmenbedingungen sind einfach falsch gesetzt.

von Tom (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das können die doch jetzt schon gar nicht.
> Sieht man an den vielen Stellen die auf Firmen-Homepages verschimmeln.
> Die suchen die guten und die weniger guten die ja nun auch mal zum
> Zuge kommen müssten, gehen leer aus. Solange die Firmen auf dem
> Arbeitsmarkt nicht zur Transparenz gezwungen werden wird sich da
> gar nichts ändern.

Ja, und deshalb sollten mehr junge Leute MINT studieren, damit man eine 
größere Auswahl an guten Kandidaten hat und die Einstiegsgehälter 
leichter drücken kann.
Die OECD sagt den Deutschen ja schon seit Jahren, dass es zu wenige 
Akademiker gibt. Wenn ich das schon höre, werde ich wütend. Natürlich 
kann man die Akademikerquote auf über 50% erhöhen, nur was soll das 
bringen? Die Qualität sinkt und die Chancen auf den Arbeitsmarkt sind 
dann nicht besser.

von Ich (Gast)


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Tom schrieb:
> Natürlich
> kann man die Akademikerquote auf über 50% erhöhen, nur was soll das
> bringen? Die Qualität sinkt und die Chancen auf den Arbeitsmarkt sind
> dann nicht besser.

Die Auswahl ist größer, die Nachfrage bleibt, die Gehälter sinken.
Qualität: Erfüllen der Kundenanforderungen.
Die Qualität wird ggf. steigen, da ich mehr aussortieren kann.

Hilfe Fachkräftemangel, den Spruch kenne ich seit Mitte der 1980-er 
Jahre.
Damals gab es einen Mangel an Elektroingenieure, 3 Jahre später dann 
einen Mangel an Maschinenbauingemieure, dann wieder Elektrotechnik, 
Architekten, dann natürlich Informatiker, ... etc.

von Backflow (Gast)


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>Als ich anfing mit Physik saßen da Lehramtskandidaten. Die belächelte
>man  und sagte ihnen Dauerarbeitslosigkeit voraus. HEUTE sind die
>alle Lehrer im Beamtenverhältnis und lächeln nun über die schlauen
>Sprüche von damals...

Schon mal daran gedacht, daß man in ein paar Jahren über die schlauen 
Sprüche hier Forum genauso lacht?

von Abgeschminkter (Gast)


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Nur mal nebenbei meine Erfahrung al Ingnieur (E-Technik) in einem großen 
Technikkonzern mit vielen Ingenieuren.
Vermehrt werde Führungsstellen wie auch Projektleiterstellen mit 
Kollegen aus anderen Bereichen besetzt.
ie Gruppenleitung einer Technikabteilng wird von einem BWL-Kollegen 
übernommen. Die Projektleitung eines mittelgroßen Projektes übernimmt 
ein Kollege mit dem Abschluss "International Marketing". Die neue 
Abteilungsleiterin "technisches Marketing" (Marktbeobachtung, vergleich 
der eigenen Tecnik mit der des Mitbewerbers)  hingegen war bislang in 
"Corporate Functions" (Presse) tätig.

Einige Kollegen (ich eingschlossen) fragen sich nun: kann ich in diesem 
Laden noch etwas reißen?
Sind wie als Ingenieure sowieso nur das Arbeitstier?
Dürfen Karriere nur andere Ausbildungsberufe machen?
Sollen wir uns von einer ehemaligen Pressereferentin die Entwicklung 
vorschreiben lassen ... ???

Armes Deutschland!

von Backflow (Gast)


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Mal anders herum: die meisten Entwickler halten sich offenbar für die 
Krone der Berufstätigen und sind sich zu fein, in andere Bereiche zu 
wechseln. Weil, das machen nur die, die für die Entwicklung zu doof 
sind.

Die BWLer sind da eindeutig schlauer und übernehmen auch mal technische 
Abteilungen und zeigen dan den ach so tollen Ings wo der Hammer hängt.

Wechselt doch einfach mal in den Vertrieb, Marketing oder was auch immer 
und zeigt den BWLern, was so ein toller Ing alles drauf hat.

Tragisch wird's dann nur, wenn sich der Ing aufgrund seiner nicht 
vorhandenen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse sehr schnell als 
Luftnummer erweist.

Von daher ist es nätürlich viel einfacher sich vor Angst in sein 
Mauseloch zu verkriechen und auf die BWLer zu schimpfen.

von Timm T. (Gast)


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Backflow schrieb:
> Vertrieb, Marketing oder was auch immer
> und zeigt den BWLern, was so ein toller Ing alles drauf hat.

Wenn ich sowas machen wollen würde, hätte ich das studiert.

Obwohl, als Selbst und Ständiger - mach ich ja genau sowas auch. Dumm 
gelaufen... :(

von Ich (Gast)


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Abgeschminkter schrieb:
> Sind wie als Ingenieure sowieso nur das Arbeitstier?
> Dürfen Karriere nur andere Ausbildungsberufe machen?
> Sollen wir uns von einer ehemaligen Pressereferentin die Entwicklung
> vorschreiben lassen ... ???
>
> Armes Deutschland!

Ja!

Ingenieure sind meist Technikmenschen, je komplexer die technische 
herausforderung, um so besser.
Du rumquatschen widerspricht ihnen.

Bei Führungskräfte ist rumquatschen können Voraussetzung.
Da sind Leute in Positionen, die sie aufgrund von fundiertem technischen 
Wissen nie hingekommen wären. Das brauchen die auch nicht. Delegieren 
ist wichtig, Elleneinbogeneinsatz unverzichtbar, Macherqualitäten ist 
angesagt, egal ob das immer so sinnvoll ist.

von Thomas1 (Gast)


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Tom schrieb:
> Die OECD sagt den Deutschen ja schon seit Jahren, dass es zu wenige
> Akademiker gibt. Wenn ich das schon höre, werde ich wütend. Natürlich
> kann man die Akademikerquote auf über 50% erhöhen, nur was soll das
> bringen?


Verschiedene Bildungssysteme lassen sich nicht vergleichen. Woanders 
zählt eine Ausbildung (Associate) als akademischer Abschluß. Dafür gibt 
es in D Aus- u. Weiterbildungen.

von Backflow (Gast)


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>Da sind Leute in Positionen, die sie aufgrund von fundiertem
>technischen Wissen nie hingekommen wären.

Das ist doch schlicht und ergreifend Blödsinn. Danach müßte also der CEO 
von z.B. Siemens alle technischen und nicht-technischen Bereiche aus dem 
FF beherrschen: Atomkraft, Medizintechnik, Telekommunikation, 
Contolling, Marketing, Vertrieb, Personalwesen etc.

Ich habe schon viele Chefs gehabt, und ich muß sagen, die mit nicht so 
hoher Fachkompetenz waren nicht einmal die schlechtesten. Die haben sich 
meistens um die Außenwirkung, Ressourcen usw ihrer Gruppe/Abteilung 
gekümmert und ihren Fachleuten den Rücken freigehalten.

Bei den Fachkomptenten bestand immer die Gefahr, daß die meinten sich in 
das interne technische Mikromanagement einklinken zu müssen (mußte die 
Pumpe jetzt wirklich schon ausgetauscht werden, könnte man den Reaktor 
nicht 5°C höher fahren etc).
Vor allem, wenn deren mangelende Kommunikationsfähigkeit dazu führte, 
daß sie von anderen Hierarchen untergebuttert wurden und sich dann zum 
Ausgleich besonders intensiv um die Kennzahlen ihrere eigenen Truppe 
gekümmert haben.

>Macherqualitäten ist angesagt,

Bill Gates und Steve Jobs waren übrigens Studienabbrecher. Danach wäre 
also ein technsiches Studium sowieso obsolet. Aber sie sind bzw. waren 
bzw. "Macher" und exzellente Vermarkter.

von Michael K. (charles_b)


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Backflow schrieb:
>>Als ich anfing mit Physik saßen da Lehramtskandidaten. Die belächelte
>>man  und sagte ihnen Dauerarbeitslosigkeit voraus. HEUTE sind die
>>alle Lehrer im Beamtenverhältnis und lächeln nun über die schlauen
>>Sprüche von damals...
>
> Schon mal daran gedacht, daß man in ein paar Jahren über die schlauen
> Sprüche hier Forum genauso lacht?

Aktuell lacht man schon darüber, da die fertigen Lehrer hier in Bayern 
auf der Straße stehen. Zu Recht, den in den überfüllten Klassenzimmern 
wäre schon gar kein Platz mehr für den Lehrer... :-)

Worüber wird man in ein paar Jahren lachen? Meine Tipps:

1. Wir haben gedacht, dass es mit der Struktur Deutschland=reich und 
Ausland=arm immer so weiter geht.

2. Wir haben gedacht, dass wir tätsächlich mit dem Export von Know-how 
nach China HIER Arbeitsplätze sichern.

3. Wir haben uns nicht vorstellen können, das WIR das Billiglohnland 
sein werden, in das im Jahr 2030 China seine Elektronikproduktion 
auslagert.

von Backflow (Gast)


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>Aktuell lacht man schon darüber, da die fertigen Lehrer hier in
>Bayern auf der Straße stehen.

"Prognosen sind eine schwierige Sache. Vor allem, wenn sie die Zukunft 
betreffen (Mark Twain)

>1. Wir haben gedacht, dass es mit der Struktur Deutschland=reich und
>Ausland=arm immer so weiter geht.

Das war schon immer mit Verlaub gesagt eine ziemlich naive Vorstellung. 
Und wenn man einmal darüber nachdenkt, ist diese Ansicht auch 
wirtschaftlich nicht duchzuhalten.
Woher sollen denn die Armen auf Dauer das Geld nehmen um uns Reiche zu 
bezahlen? Am besten von uns leihen!?

2. Wir haben gedacht, dass wir tätsächlich mit dem Export von Know-how
nach China HIER Arbeitsplätze sichern.

Wie willst Du einen potentiellen Markt von 2-3 Mrd. Menschen in Asien 
von hier bedienen?
Auch wenn die Vorstellung weh tut: Chinesen, Inder, Vietnamesen sind 
auch nicht blöder als wir.
Man könnte noch einen Draufsetzen: mit world-scale-Anlagen können die 
Chinesen den kleinen Markt mit ca. 250 Mio Europäern ganz nebenbei mit 
erledigen.

>3. Wir haben uns nicht vorstellen können, das WIR das Billiglohnland
>sein werden, in das im Jahr 2030 China seine Elektronikproduktion
>auslagert.

Bei 1 Mrd. Menschen, von denen die meisten noch auf dem eher 
unterentwickelten Land leben bzw. als Wanderarbeietr durch die Städte 
ziehen, dürfte das noch ein paar Jahrzehnte mehr dauern.

von looooool (Gast)


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eben. Ein guter Chef muss nicht unbedingt der beste Fachmann sein, 
sondern er muss Menschen führen und überzeugen können.

Natürlich passt das nicht in das Weltbild einiger Berufsjammerer hier. 
Sicher Ostalgiker, die noch Zeiten nach weinen, wo man sich nicht 
bewerben musste sondern das Zentralkomitee einem gemäß Gesinnung und 
Qualifikation einen Job zuwies.

Heute hat man das selber in der Hand was man draus macht. Wer lieber 
inmobil ist und auch genau das machen will was er studiert hat, muss mit 
den FOlgen leben.

Habe technische Informatik studiert, aber wegen der besseren Aussichten 
bin ich in die SAP Entwicklung. Hier brauche ich keine Microcontroller, 
aber dennoch technisches und logisches Denken

von Michael S. (technicans)


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looooool schrieb:
> eben. Ein guter Chef muss nicht unbedingt der beste Fachmann sein,
> sondern er muss Menschen führen und überzeugen können.
Führen ja, aber wenn er erst überzeugen muss ist das kein Führen,
sondern Abhängigkeit. Das ist nicht das Wesen der Selbständigkeit.
> Natürlich passt das nicht in das Weltbild einiger Berufsjammerer hier.
Wenn du bisher Glück hattest, Glückwunsch. Kommt immer aufs Umfeld an.

> Sicher Ostalgiker, die noch Zeiten nach weinen, wo man sich nicht
> bewerben musste sondern das Zentralkomitee einem gemäß Gesinnung und
> Qualifikation einen Job zuwies.
Hatte auch Vorzüge wie marginale Arbeitslosigkeit.
> Heute hat man das selber in der Hand was man draus macht.
Du bist dabei aber von anderen abhängig, ansonsten musst du
dich selbständig machen, dann träfe deine These zu.
> Wer lieber
> inmobil ist und auch genau das machen will was er studiert hat, muss mit
> den FOlgen leben.
Das ist oft keine Frage des Wollens, als vielmehr eine Frage der
Umstände die einen da hemmen, weil einige z.B. soziale Wurzeln haben.
Es heißt übrigens IMMOBIL, daher auch Immobilie für ein unbewegliches
Gebäude. Google kennt dein Wort nämlich auch nicht.
> Habe technische Informatik studiert, aber wegen der besseren Aussichten
> bin ich in die SAP Entwicklung. Hier brauche ich keine Microcontroller,
> aber dennoch technisches und logisches Denken
Wenn es dir Spaß macht und du auch zufriedendstellend verdienst,
ist das doch okay. Manche stehen eben auf Krabbelkäfer und Lötkolben.

von Backflow (Gast)


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>Führen ja, aber wenn er erst überzeugen muss ist das kein Führen,
>sondern Abhängigkeit. Das ist nicht das Wesen der Selbständigkeit.

Sag mal, verstehst Du eigentlich selbst, was Du da schreibst? Wieso hat 
Überzeugen nichts mit Führung zu tun?
Du hast bestimmt schon seit Jahrzehnten nicht mehr mit anderen Menschen 
zusammengearbeitet.

>Manche stehen eben auf Krabbelkäfer und Lötkolben.

Wer seine Bastelphase nie überwindet, muß eben in der Krabbelgruppe 
bleiben.

von Herbert (Gast)


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Mint Fachkräfte sind auf jeden Fall stark nachgefragt:
http://www.youtube.com/watch?v=7xcxKmtKgXc

( und man kann sich auch finanziell mal total locker machen ;-)

von Thomas1 (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Aktuell lacht man schon darüber, da die fertigen Lehrer hier in Bayern
> auf der Straße stehen.


Nur in besonders häufigen Fächerkombionation wie Germanistik, 
Geschichte.

von Mine Fields (Gast)


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Backflow schrieb:
>>Führen ja, aber wenn er erst überzeugen muss ist das kein Führen,
>>sondern Abhängigkeit. Das ist nicht das Wesen der Selbständigkeit.
>
> Sag mal, verstehst Du eigentlich selbst, was Du da schreibst? Wieso hat
> Überzeugen nichts mit Führung zu tun?
> Du hast bestimmt schon seit Jahrzehnten nicht mehr mit anderen Menschen
> zusammengearbeitet.

Dich werden doch solche Stilblüten nicht mehr wirklich verwundern oder? 
Die Führungskraft ist doch genauso wie der Unternehmer oder Personaler 
das Feindbild. Dass eine Führungskraft sehr gut auf die Bedürfnisse 
seiner Mitarbeiter eingehen kann (und dazu gehört auch das Überzeugen), 
passt in dieses Feindbild nicht.

von Backflow (Gast)


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>Dich werden doch solche Stilblüten nicht mehr wirklich verwundern oder?

Stimmt, bei Michael S. ist das eigentlich nicht wirklich überraschend.
Es genügt ihm nicht keine eigenen Gdanken zu haben, er ist auch noch 
unfähig, diese auszudrücken.

von M.K. (Gast)


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Ich schrieb:
> Bei Führungskräfte ist rumquatschen können Voraussetzung.
> Da sind Leute in Positionen, die sie aufgrund von fundiertem technischen
> Wissen nie hingekommen wären.
Wo lebst Du denn? Die Vorgesetzten sind die, die jahre zuvor ihren 
eigenen Vorgesetzten in den Hintern gekrochen sind.

von M.K. (Gast)


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von Ich (Gast)


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M.K. schrieb:
> Wo lebst Du denn? Die Vorgesetzten sind die, die jahre zuvor ihren
> eigenen Vorgesetzten in den Hintern gekrochen sind.

Schliesst das eine, das andere aus?

Die treten nach unten, buckeln nach oben und die auf einer Ebene sind, 
aber "mehr drauf" haben sind die besten Kumpels.
Dummschwätzer und Wetterfähnchen oder kurz Arxxxloch.

von looooool (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Hatte auch Vorzüge wie marginale Arbeitslosigkeit.

ganz toll. Glaube das muss man gar nicht diskutieren. In BaWü und Bayern 
haben wir auch nur eine marginale Arbeitslosenquote, erst recht bei 
Informatikern und Ingenieuren. Dafür kann man sich mit so einem 
typischen Gehalt sich doch einiges aufbauen, das konnte man im Osten 
nicht. Die anderen Vorzüge unseres Systems, ich glaube da muss man nicht 
mal drüber diskutieren.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> In BaWü und Bayern
> haben wir auch nur eine marginale Arbeitslosenquote, erst recht bei
> Informatikern und Ingenieuren.

Wirklich ?

Wäre da gaarnicht soo sicher wie es da ÜBER 30 ausschaut ..

von xyz (Gast)


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> eben. Ein guter Chef muss nicht unbedingt der beste Fachmann sein,
> sondern er muss Menschen führen und überzeugen können.

Der beste Chef, den ich bisher hatte, war eher einer, der sich nicht 
durchsetzen konnte. War aber auch nicht nötig, da alle Mitarbeiter 
motiviert waren.

Mein jetziger Vorgesetzter gehört dagegen eher zu der von dir 
beschriebenen Sorte. Der davor war noch schlimmer. Vom technischen 
Wissen sehr gut, aber total von sich und ihrer Meinung überzeugt. Die 
meisten lassen sich von so einem Auftreten beeindrucken. Meine Kollegen 
äußern zwar manchmal Bedenken, ob die vom Vorgesetzten vorgeschlagene 
Lösung wirklich die Richtige wäre und machen Verbesserungsvorschläge, 
aber er redet sie alle an die Wand und sie kuschen vor ihm, anstatt mal 
zu ihrer Meinung zu stehen, dass sie die Lösung für falsch halten. 
Teilweise wurden diese zwei Vorgesetzten sogar beleidigend und abwertend 
gegenüber den Untergebenen, so überzeugt sind sie von sich. Das Traurige 
ist, dass sich die meisten das gefallen lassen und die Vorgesetzten 
sogar noch bewundern, weil sie ja so toll und allwissend sind. 
Rückgratlose Mitläufer, würde ich sagen. Mir nimmt so ein Verhalten aber 
die Motivation. Die Arbeit macht so keinen Spaß, deswegen will ich die 
Firma wechseln.

Der andere Chef (der sich nicht durchsetzen konnte) war ganz anders. 
Unsicher und vom technischen Wissen eher schlecht, aber er hat seine 
Untergebenen ernst genommen und sich ihre Meinung angehört. Das hat mich 
viel mehr motiviert. Auch war die ganze Stimmung und Atmosphäre dort 
viel angenehmer. Die Arbeitsergebnisse dürften auch besser gewesen sein.

von xyz (Gast)


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> Auch wenn die Vorstellung weh tut: Chinesen, Inder, Vietnamesen sind
> auch nicht blöder als wir.

Das nicht. Aber unseren technischen Vorsprung haben wir teilweise 
leichtfertig verspielt. Ist ja kein Geheimnis, dass diese Länder unsere 
technischen Produkte schamlos kopieren. Hat mir auch mein Vater erzählt, 
der früher bei einem großen Konzern gearbeitet hat. Da wurde die 
Produktion nach China ausgelagert und nach einiger Zeit kam die 
chinesische Konkurrenz mit einem gleichwertigen, aber billigeren Produkt 
auf den Markt.

von Fachkraft (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> In BaWü und Bayern
>> haben wir auch nur eine marginale Arbeitslosenquote, erst recht bei
>> Informatikern und Ingenieuren.
>
> Wirklich ?
>
> Wäre da gaarnicht soo sicher wie es da ÜBER 30 ausschaut ..

Eher noch besser. Erfahrene Ingenieure sind ein gefragtes Gut.

von Grevoriki (Gast)


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Fachkraft schrieb:
>> Wäre da gaarnicht soo sicher wie es da ÜBER 30 ausschaut ..
>
> Eher noch besser. Erfahrene Ingenieure sind ein gefragtes Gut.

... und zwar, bis zum Alter von 39 Jahren. Danach sieht es nicht mehr so 
gut aus. Ab 50 ist es dann wirklich nicht mehr lustig.

Ausnahmen bestätigen die Regel, wie immer.

Ab 30 bis 40 würde ich mir wegen des Alters als Ingenieur keine Sorgen 
machen, die Probleme beginnen erst ab 40.

von Klarsteller (Gast)


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Fachkraft schrieb:
> Eher noch besser. Erfahrene Ingenieure sind ein gefragtes Gut.

Kommt auf die Fachrichtung und vor allem Schwerpunkte an. Ansonsten hat 
sich was mit aktuell gefragtes Gut.

von Grevoriki (Gast)


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Klarsteller schrieb:
> aktuell gefragtes Gut

Wobei ich selbst mit dieser Aussage vorsichtig wäre. Siehe zahlreiche 
Diskussionen im Forum.

von Bastian (Gast)


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Also, es gibt schon gut Stellen!

C++ auf ucLinux für Multi-Thread Apps im Bereich embedded muss man 
derzeit können. Bringt einem erfahrenen Programmierer 92.000 brutto. Das 
Zweitbeste, was ich derzeit finden konnte, ist Algoentwicklung Optik mit 
System-Generator und Matlab,vgefragt ist Ingenieur oder Physiker, mit 
90.000 p.a. Danach Elektroingenieur für embedded Elektronikentwicklung 
mit VHDL für Signalverarbeitung 87500,- und einen für 
Analogelektronik+HF für 85.000. Das sind alles Seniorstellen mit >10 
Jahren BE!

Allerdings sind das alle Stellen im Bundesgebiet die "meine" headhunter 
aufgetrieben haben. Hochgerechnet auf alle Stellen, die zu mir in etwas 
passen, dürfte es davon weniger als 100 geben, vielleicht auch nur 50.

Die Tausenden von Jobs, die momentan unterwegs sind, liegen alle 10k 
tiefer und damit eher im Marktmittel, gfs obere Hälfte.

Wenn nur einer gebraucht wird, der nur 5 Jahre Erfahrung hat, sind es 
dann nochmal 10k weniger, weil es wieder sehr viele davon gibt, auch 
wenn die meisten das schon haben und nicht weggehen wollen.

Wer sowas wie C und CHDL kann und einigermassen repräsentatives 
gearbeitet hat, der kann schon 70k erwarten und verlangen.

Ihr solltet es einfach mal versuchen.

von Dirk (Gast)


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Bastian schrieb:
> C++ auf ucLinux für Multi-Thread Apps im Bereich embedded muss man
> derzeit können. Bringt einem erfahrenen Programmierer 92.000 brutto. Das
> Zweitbeste, was ich derzeit finden konnte, ist Algoentwicklung Optik mit
> System-Generator und Matlab,vgefragt ist Ingenieur oder Physiker, mit
> 90.000 p.a. Danach Elektroingenieur für embedded Elektronikentwicklung
> mit VHDL für Signalverarbeitung 87500,- und einen für
> Analogelektronik+HF für 85.000. Das sind alles Seniorstellen mit >10
> Jahren BE!

Die Frage ist halt auch, wie lange man dann eine solche Stelle hat. Das 
Wissen ist doch sehr speziell und wenn die Firma dann eines Tages sparen 
muss, dann wird wahrscheinlich zuerst auf die Top Verdiener geschaut..

von halfBit (Gast)


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@Bastian:
Entweder sind dies gute Lockangebote der Headhunter, damit ein neuer 
Eintrag in ihrem Adressbuch eingeht oder der Stellenanbieter hat keine 
Ahnung von Marktpreisen. Einfach mal versuchen.

Kenntnisse in C/C++, VHDL und Co. sind marktüblich und kaum das Wissen 
von Spezialisten, die Einkommen von jenseits 70k rechtfertigen. Zudem 
drängen zur Zeit viele Physiker in diesen Bereichen auf den 
Arbeitsmarkt, da gibt es gerade eine Absolventen-Schwemme.

von Anonymous (Gast)


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halfBit schrieb:
> Absolventen-Schwemme
Diese Schwemme, wenn es eine ist, verschärft nur das Überangebot an 
jungen Leuten und senkt die Einstiegsgehälter ab. Sie ersetzt aber nicht 
Ingenieure mit ordentlichem Diplom und 10 Jahren Erfahrung.

halfBit schrieb:
> Kenntnisse in C/C++, VHDL und Co. sind marktüblich und kaum das Wissen
> von Spezialisten,
Da kommt noch ein wenig mehr dazu, als nur Basis-Entwicklungs-knowhow. 
Wenn man z.B. spezielle Signalverarbeitungsalgorithmen für bestimmte 
Bereiche kennt oder Analogtechnik für HF-Sender bauen kann, geht das 
weit übers C/VHDL oder Spice hinaus. Das sind nur Sprachen / 
Programmbedienungskenntnisse.

"C++" heisst z.B. auch nicht viel. Wenn man ein biss GUI machen kann, 
konkurriert man mit Personen, die 3 Jahre Berufserfahrung brauchen und 
kann sich bei 50k-60k einsortieren. Wenn man ein Echtzeitsystem mit >100 
Einzelmodulen für embedded Linux hinzaubern und den Entwicklungsprozess 
als Projektleiter begleiten und dann die Zulassung für Medizin steuern 
kann, hat man Chancen auf knapp das Doppelte! Dazwischen gibt es alle 
Facetten!

von Michael S. (technicans)


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Backflow schrieb:
>>Dich werden doch solche Stilblüten nicht mehr wirklich verwundern oder?
>
> Stimmt, bei Michael S. ist das eigentlich nicht wirklich überraschend.
> Es genügt ihm nicht keine eigenen Gdanken zu haben, er ist auch noch
> unfähig, diese auszudrücken.

Ist auch nicht verwunderlich das ausgerechnet ihr beide mal hier wieder
persönlich werdet. War doch nicht anders zu erwarten. Wenn meine
Aussagen so falsch wären, dann wären hier noch ganz andere Reaktionen
gekommen, aber ich glaube ihr nehmt das zu persönlich weil es genau
euch betrifft und solche Kritik könnt ihr nicht ertragen.
Ich mag vielleicht nicht fähig sein meine Gedanken auf Oberprima-Niveau
zu posten, aber ihr könnt euch ja auf mein Niveau herunter begeben
was euch auch nicht so leicht fallen dürfte. Das ist eben das Problem
wenn man zum Oberprimaten mutiert ist.

von arbeitslos 2003 (Gast)


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wonderfulworld schrieb:
> Die Probleme die ihr da gerade beschrieben habt kenn ich jetzt nicht.
> Bei uns in der Firma suchen die wirklich ständig neue Leute. die dann
> auch eingestellt werden.Von Studienanfänger, Arbeitslosen, Erfahrenen
> war alles dabei.Zusätzlich (auch weil der Arbeitsmarkt gerade so leer
> ist) werden Dienstleister + Freelancer eingestellt. Die dann aber jetzt
> auch schon beide eigentlich nur noch für unsere Firma schaffen. (Einmal
> bei uns,immer bei uns.) Trotzdem mach ich und meine Kollegen ein Haufen
> Überstunden. Mein Gruppenleiter stöhnt, weil die Auslastung von unserem
> Team deutlich zu hoch ist. Er aber keine neuen Leute bekommt, weil es
> keine gibt. Und das geht eigentlich schon Jahre so.
>

Ach, leck mich doch am Arsch! Das ist alles gelogen!!!! Nicht mal deinen 
ach so tollen Chef stellt einen ein!

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Das ist alles gelogen!!!!

Ja , vermutlich ..

von Robocash (Gast)


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Der Fokus liegt hier natürlich auf dem Job und den technischen 
Einzelheiten. Aber irgendwann setzen sich vielleicht menschliche 
Bedürfnisse durch.

In der DDR gab es mal die Zeitung: "Funkamateur" und die ganzen 
Röhren-Radio-Bastelbücher. Ich dachte: Wenn es in dem Buch steht, so 
will ich auch ein Superhet bauen. Jetzt hab ich gemerkt: Um zu mischen, 
braucht man das Additionstheorem, das kommt im Abitur dran und nicht bei 
der Facharbeiterlehre. Der Autor hatte davon nichts geschrieben. Oder

dy
-- == ...
dx

Also gut dachte ich, da gibt es eine Variable "d", die wird mit y 
multipliziert. Eigentlich könnte man sie kürzen, denn sie steht in 
Zähler und Nenner. Wie groß ist eigentlich "d"? Oder ich gehe lieber 
gleich zum Profi.

Nett ist es auch, wenn zehn INGs wissen, dass die maximal ausbeutbare 
Kaufkraft für die Firma nur noch für neun von ihnen reichen wird. Das 
können sie auch alle zehn BWL-technisch ausrechnen. Um die Firma zu 
retten müssen die sich nun einen aussuchen. Bei zu langem Zögern 
verlieren sie Ladenmiete und gehen alle pleite.

Auf der Karrieremesse erzählte mir eine Personalfrau 2010, dass auch 
meine Stelle auch andere Bewerber haben wollen. Seltsam: Das stand nicht 
in der Stellenausschreibung.

Da ich Arbeitnehmer bin, würde ich die Arbeit gerne "nicht nehmen". 
Geben soll ich ja nichts wesentliches. Aber der Sozialleistungsträger 
will mich zwingen. Als empfindliches Übel droht bei mehrmaligem Verstoß 
am Ende der Entzug aller staatlichen Leistungen. Nur weil ich nicht 
nehmen will.

von Michael S. (technicans)


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Robocash schrieb:
> Als empfindliches Übel droht bei mehrmaligem Verstoß
> am Ende der Entzug aller staatlichen Leistungen.

Verhungern oder unter der Brücke schlafen wird dir in D nicht
drohen. Nur deine Freiheit, deine Geldangelegenheiten selbst
zu regeln.

von Michael K. (charles_b)


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Robocash schrieb:

> Als empfindliches Übel droht bei mehrmaligem Verstoß
> am Ende der Entzug aller staatlichen Leistungen. Nur weil ich nicht
> nehmen will.

Und als empfindliches Übel werden es die Leutchens empfinden, die jeden 
Tag zur Arbeit ausrücken und einen hohen Prozentsatz an Steuern und 
Abgaben abdrücken, damit das Sozialsystem funktioniert.

Wenn du also ein Jobangebot hast: Nimm es! Und lieg der arbeitenden 
Bevölkerung nicht auf der Tasche.

Staatliche Leistungen sind für Menschen, die unverschuldet in Not 
geraten sind und keine Dauereinrichtung - dies sollte man nicht 
vergessen.

von tief im westen (Gast)


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Spiegel Online hat wohl mal selber was geschrieben
http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,791288,00.html

von Michael S. (technicans)


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Michael K-punkt schrieb:
> Abgaben abdrücken, damit das Sozialsystem funktioniert.
Das vereinnahmte Geld wird ja nicht nur für das Sozialsystem
verbraucht. Heute ist es der EU-Rettungsschirm und morgen?
> Wenn du also ein Jobangebot hast: Nimm es! Und lieg der arbeitenden
> Bevölkerung nicht auf der Tasche.
Aber nur wenn es nicht für Lau ist, sonst schadet es mehr als es
der Allgemeinheít nützt.
> Staatliche Leistungen sind für Menschen, die unverschuldet in Not
> geraten sind und keine Dauereinrichtung - dies sollte man nicht
> vergessen.
Das System ist darauf ja schon optimiert. Wer schuldhaft seinen
Job verliert bekommt erst mal nicht was im sonst zu stünde.
Allenfalls ein Almosen wovon man leben muss.
>sind und keine Dauereinrichtung
Dann müsste die Arbeitgeber auf eine Menge an Freiheiten verzichten
um das Sozialprinzip zu erfüllen.
D.h. jedem arbeitsfähigen Sozialleistungsempfänger müsste ein faires
Angebot gemacht werden entsprechend seinen Fähigkeiten.
Statt dessen wird die Verantwortung auf den Schultern der Arbeitnehmer
abgeladen und das Individuum steht hilflos auf dem Arbeitsmarkt der
kapitalstarken Wirtschaft mit ihren überzogenen Ansprüchen gegenüber.
Da kann und darf man nicht auf den Schwächsten, auf der untersten Stufe
des Sozialsystems, herum hacken.

von Michael K. (charles_b)


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Michael S. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Abgaben abdrücken, damit das Sozialsystem funktioniert.
> Das vereinnahmte Geld wird ja nicht nur für das Sozialsystem
> verbraucht. Heute ist es der EU-Rettungsschirm und morgen?

Na ja, nach der Devise könnten wir ja alle die Beine hochlegen... wird 
aber nicht lange funktionieren.

>> Wenn du also ein Jobangebot hast: Nimm es! Und lieg der arbeitenden
>> Bevölkerung nicht auf der Tasche.
> Aber nur wenn es nicht für Lau ist, sonst schadet es mehr als es
> der Allgemeinheít nützt.

Also jetzt zu sagen, dass es geradezu gemeinwohlfördernd ist, ein 
Jobangebot NICHT zu nehmen würde mir jetzt etwas schwer fallen - gelinde 
gesagt.

> Das System ist darauf ja schon optimiert. Wer schuldhaft seinen
> Job verliert bekommt erst mal nicht was im sonst zu stünde.
> Allenfalls ein Almosen wovon man leben muss.

Klar, wer schuldhaft sein Auto ruiniert bekommt ja auch nix von der 
Versicherung.

>>sind und keine Dauereinrichtung
> Dann müsste die Arbeitgeber auf eine Menge an Freiheiten verzichten
> um das Sozialprinzip zu erfüllen.
> D.h. jedem arbeitsfähigen Sozialleistungsempfänger müsste ein faires
> Angebot gemacht werden entsprechend seinen Fähigkeiten.

Jetzt wirds schon besser. Leider ist z. B. das TV voll davon von 
Leistungsempfängern, die passable Angebote ablehnen. So entsteht der 
Eindruck, die Mehrheit WOLLE nix machen. Es ist richtig, das müssen 
Angebot her, die dann aber auch angenommen werden müssen.

(Bei uns sind die Straßen voll von Stadtangestellten, die mit 
Benzin-Laubgebläsen die Bevölkerung mit Lärm belästigen und das Laub von 
der einen in die andere Ecke pusten. Da gehören 10 Besen her und 10 
Leute, die das Laub zusammenkehrern. Statt dessen wird eine Maschine für 
zig-Tausend Euro angeschafft.

> Statt dessen wird die Verantwortung auf den Schultern der Arbeitnehmer
> abgeladen und das Individuum steht hilflos auf dem Arbeitsmarkt der
> kapitalstarken Wirtschaft mit ihren überzogenen Ansprüchen gegenüber.
> Da kann und darf man nicht auf den Schwächsten, auf der untersten Stufe
> des Sozialsystems, herum hacken.

Ja, es wird auch von den AG Schindluder getrieben:

Die überzogene Leiharbeit ist nur ein Faktor!
Das Vermeiden von Sozialabgaben und KV-Beiträgen durch Minijobs ein 
anderer Faktor!
Steuerliche Flucht durch Firmensitzverlagerungen ins Ausland.
Lohn-Dumping durch ausländische Wanderarbeiter.
Und so weiter. Da liegt viel im Argen. Man kann hier auch auf der 
anderen Seite von Sozialmissbrauch sprechen.

von togo (Gast)


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Herbert schrieb:
> Mint Fachkräfte sind auf jeden Fall stark nachgefragt:
> http://www.youtube.com/watch?v=7xcxKmtKgXc

wieso hat der den das Lenkrad auf der rechten Seite? Wo wohnt der 
nochmal?

von tief im westen (Gast)


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togo schrieb:
> Herbert schrieb:
>
>> Mint Fachkräfte sind auf jeden Fall stark nachgefragt:
>
>> http://www.youtube.com/watch?v=7xcxKmtKgXc
>
>
>
> wieso hat der den das Lenkrad auf der rechten Seite? Wo wohnt der
>
> nochmal?

Zum kotzen das Video.

"Mein Favorit ist ja die Automobilindustrie"
Wow ein Garagentor was per Fernbedinung nicht zeitgleich rauf- oder 
runterfahren kann.

"... finanziell total locker machen kann."
finanziell locker heißt für mich das ich mit 40 ein Haus habe wo keine 
Schulden drauf sind oder weiss das ich bis zum Ende des Abbezahlen 
garantiert eine Arbeit hab (Beamte)

Wann hat der Bursche eigentlich seine Klamotten oberhalb der Gürtellinie 
gekauft? - In den 50er Jahren. Der sollte mal zu mir in Fashion Seminar 
gehen. Ich schaff es mit meinen Klamotten mit 29 beim Vodka kaufen den 
Ausweis vorzeigen zu müssen.

Toll ist das beide Autos in dem Film keine deutschen sind. Der 
Sportwagen kommt aus USA und der Kleinwagen den man sich ja kauft wenn 
man es sich finaziell total locker machen kann ist ein Citroen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:

> Ja, es wird auch von den AG Schindluder getrieben:
>
> Die überzogene Leiharbeit ist nur ein Faktor!

Ja, furchtbar.
Gestern auf ner Mittelstandsmesse gewesen: jeder vierte Stand war so 
eine Leiharbeitsbude :-/

"Brauchen Sie nicht ... ? Wir haben im Angebot: ..."

Ware Mensch eben. Zum Kotzen.

Ein freundliches "Ich stelle nur fest ein!" reicht dann aber meist.

> Das Vermeiden von Sozialabgaben und KV-Beiträgen durch Minijobs ein
> anderer Faktor!

Es ist nur die KV. Sozialabgaben müssen (pauschaliert) genauso gezahlt 
werden und bringen kaum Einsparungen.
Aber: ja, die sind problematisch.

> Steuerliche Flucht durch Firmensitzverlagerungen ins Ausland.
> Lohn-Dumping durch ausländische Wanderarbeiter.
> Und so weiter. Da liegt viel im Argen. Man kann hier auch auf der
> anderen Seite von Sozialmissbrauch sprechen.

Natürlich.

Aber bei allem darf man eins nicht vergessen:
Unser gesamter Fortschritt ist darauf ausgelegt, dass der Mensch so 
wenig Arbeit wie möglich hat. Die meisten Entwicklungen haben genau 
dieses zum Zweck: Arbeitsplätze einsparen.

Es wird Zeit, Einkommen und Arbeit zu trennen - das erwähnte Bürgergeld 
ist eine erste Idee. Leider wird da von vielen schon die sachliche 
Diskussion darüber abgeblockt. Wir müssen aber solche Dinge 
dikutieren, denn die alten Strukturen funktionieren immer weniger.

Vielleicht konzentriert man sich jetzt auch wieder auf Bereiche, die 
sich nicht automatisieren lassen - gerade im sozialen Bereich fehlt es 
an allen Ecken und Enden. Es gibt sicherlich genug Leute, denen das 
liegt und die das gerne machen würden.

Der dm-Eigner hat das mal so schön gesagt: "Man sollte die Energie, die 
frei wird, wenn ein Mensch keine finanziellen Sorgen mehr haben muss, 
nicht unterschätzen."

Chris D.

von Ich (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Gestern auf ner Mittelstandsmesse gewesen: jeder vierte Stand war so
> eine Leiharbeitsbude :-/

NUR jeder vierte Stand, bei den Rekruiting-Veranstaltungen des VDI ist 
das auch auf mal über 50% der Stände.

Chris D. schrieb:
> Der dm-Eigner hat das mal so schön gesagt: "Man sollte die Energie, die
> frei wird, wenn ein Mensch keine finanziellen Sorgen mehr haben muss,
> nicht unterschätzen."

In Deutschland herrscht immer noch ein Kadavergehorsam vor.
Nur wenn es hier knallt, dann richtig und politisch eher in die falsche 
Richtung.

von Gästchen (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ja, furchtbar.
> Gestern auf ner Mittelstandsmesse gewesen: jeder vierte Stand war so
> eine Leiharbeitsbude :-/
> "Brauchen Sie nicht ... ? Wir haben im Angebot: ..."
> Ware Mensch eben. Zum Kotzen.

Tja, das ist die Konsequenz wenn man immer die gleiche Regierung an die 
Macht wählt: was erwaretet denn der Standard-Michel. Es lohnt sich 
steuerlich Zeitarbeitssklaven einzustellen, die Gesetzeslücke wird 
weiter ausgenützt. Man will es so. Und die Argumentation dass andere 
Parteien es genau so gemacht hätten zieht nicht, denn Erstens, weiß man 
nicht wie andere Parteien handeln würden denn sie waren noch nicht an 
der Macht.
Zweitens: die hervorgerufene Konkurrenz da oben wird schon zwangsläufig 
eine Kursänderung verursachen dann für heutige Parteien ist es ganz, 
ganz schlimm nicht mehr an der Macht zu sein. Alles Andere wie "Inhalt" 
z.B. "Atomkraftwerke-ja, Atomkraftwerke-nein" ist ziemlich egal und kann 
von heute auf Morgen nochmal geändert werden.
Beispiel Merkel:
Erst Atomaustieg beschlossen.
Dann Austieg aus dem Austieg beschlossen.
Jetzt Austieg aus dem Austieg aus dem Austieg beschlossen.

Um Inhalte geht es schon lange nicht mehr: interessiert kein Schwein 
mehr.

von Robocash (Gast)


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In Bulgarien gibt es ein großes Haus, darin arbeiten 450 Programmierer.

von hoch im osten (Gast)


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tief im westen schrieb:
> Spiegel Online hat wohl mal selber was geschrieben
> http://www.spiegel.de/karriere/berufsstart/0,1518,...

"Die Zahl der Ingenieurstudenten ist seit 2007 sprunghaft angestiegen 
und liegt in den meisten Fächern weit über dem Ersatzbedarf. Bei 
Maschinen- und Fahrzeugbauingenieuren kamen 2009 nach einer 
Überschlagsrechnung von Brenke auf rund 9000 ausscheidende Beschäftigte 
rund 23.000 Absolventen."


Glückwunsch VDI, einst gute Jobchancen vor ca. 5 Jahren im Maschinenbau 
für fast ausnahmslos jeden Absolventen nachhaltig durch Falschpropaganda 
zerstört. Um die Maschinenbauingenieurmangelrufe seitens des VDI ist es 
seit 2010 ruhig geworden. All die Jahre zuvor wurde in Quartalsabständen 
gequakt bis jeder glaubte, der Maschinen- und Fahrzeugbau sei eine 
brachliegende Diamantenmine.
Jetzt ist die Lüge damit zur anerkannten Wahrheit geworden, die Zahl der 
Einschreiber steigt in den 2 Fachbereichen von Jahr zu Jahr enorm, jetzt 
kommt noch die Problematik des wegfallenden Pflichtdienstes und der 
Zusammenfall der Jahrgänge durch die Kürzung der Oberstufe zusammen. Da 
herrschen beste Studiumsbedingungen und beste Jobchancen für die 
Absolventen in ca. 4 Jahren oder was?

von Tom_ti (Gast)


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Und nu? Was programmieren die so?

von Gästchen (Gast)


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Ich schrieb:
> In Deutschland herrscht immer noch ein Kadavergehorsam vor.
> Nur wenn es hier knallt, dann richtig und politisch eher in die falsche
> Richtung.

Richtig beobachtet. Extreme Situationen rufen extreme Entscheidungen 
hervor die im nachhinein zum Verhängnis werden können. Zu den 
Bürgerkriegen gibt es gute Alternativen. Deshalb sollte man besser 
seinen Arsch hochbekommen und zur Wahl gehen: wir haben das Problem der 
Nichtwähler. Am besten kleine unbedeutende Parteien wählen damit das 
Süppchen da oben schneller heiß wird. Aber auch schon daran scheitert 
der dumme Michel und erkennt den Ernst seiner Situation nicht.

von Ich (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Deshalb sollte man besser
> seinen Arsch hochbekommen und zur Wahl gehen: wir haben das Problem der
> Nichtwähler. Am besten kleine unbedeutende Parteien wählen damit das
> Süppchen da oben schneller heiß wird.

Mach ich schon, aber nicht die unbedeutende Partei "FDP".

von Gästchen (Gast)


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Ich schrieb:
> Mach ich schon, aber nicht die unbedeutende Partei "FDP".

Da haste natürlich Recht. LOL

von Robocash (Gast)


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Das hieß oft:  Maschinenbau, Informatik, Naturwissenschaft, Technik.
Als Informatiker hörte ich mal: Maschinenbau, Ingenieur, 
Naturwissenschaft, Technik.

(T)echnische (U)niversität für (N)etzwerktechnik (T)elekommunikation und 
(E)lektrik kurz: TUNTE.

von Mark B. (markbrandis)


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Es heißt natürlich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und 
Technik - die Ingenieurberufe sind in letzterem Begriff enthalten.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Wer weiss, was in 10 Jahren ist.

Lustig wird  es auf jeden Fall nicht ..

> Die ganzen Minthorden, die den Markt
> stürmen, werden die Gehälter senken.

Ist schon längst der Fall ..

> Bis dahin bin ich durch!

Wir dürfen es mal hoffen ..

von H. (Gast)


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Ingenieure sind in der globalen Sicht in Deutschland keineswegs knapp. 
Es fehlt nur an genügend Fachspezialisten, dass man sich für jeden Job 
jeamnden holen kann, der es zu günstigen Preisen macht.

Beispiel hier:

Beitrag "Re: Rohde und Schwarz sucht verzeifelt Ingenieure."

Für einige momentan auf GULP ausgeschriebene Projekte, die stark 
Richtung Informatik und Signalverarbeitung gehen, wird wieder mal an der 
unteren Kante geboten. Der Grund liegt wie so oft in den sich immer mehr 
ausdehnenden Kettengeschäften. Am Beispiel von Rohde und Schwarz sieht 
man die gesamte Miesere:

Die dürften nur über den Haus und Hof-Dienstleister SIT einstellen, 
während Leute von Vispiron und GULP herangeschafft werden. Die dürfens 
sich dann um den Zubringern um die Tarife streiten. Weil dort immer mehr 
Leute abkassieren wollen, kann man kaum was bezahlen und die 
Freiberufler springen reihenweise ab.

Das Geschäft wird mit Arbeitsvermittlung gemacht. Nur deshalb gibt es 
noch einen Ingenieurmarkt.

Ingenieure braucht man eigentlich immer weniger. Man bräucht nur viele 
Bewerber, dass die ganze Ineffizienz, die in dem System steckt, über 
tiefe Stundensätze wieder reingeholt werden kann.

Sklavenarbeit auf höchstem Niveau mit höchsten Gewinnspannen. Bis zu 
20,- die Stunde kassieren die Dienstleister ab und dies bei Projekten 
die wenigstens 3M,6M oder noch länger halten. Das sind in Einzelfällen 
15000,- pro Auftrag und as bei Kosten unter 1000,-!

Was mich das ankotzt!!!!!

von Edi M. (Gast)


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H. schrieb:
> Für einige momentan auf GULP ausgeschriebene Projekte, die stark
> Richtung Informatik und Signalverarbeitung gehen,

welche wären das?
Beispiele?

> wird wieder mal an der unteren Kante geboten.

bedeutet konkret wieviel?

von Edi M. (Gast)


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H. schrieb:
> Für einige momentan auf GULP ausgeschriebene Projekte, die stark
> Richtung Informatik und Signalverarbeitung gehen,

welche wären das?
Beispiele?

> wird wieder mal an der unteren Kante geboten.

bedeutet konkret wieviel?

von Michael S. (technicans)


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Au man, glaubst du wirklich das nach 13 Monaten noch jemand auf diesen
Thread deine Fragen beantwortet?
Übrigens kannst du, solange keiner dazwischen funkt, 15 Minuten deinen
Erstpost noch mal BEARBEITEN um was zu ändern. Jetzt natürlich nicht
mehr.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Übrigens kannst du, solange keiner dazwischen funkt, 15 Minuten deinen
> Erstpost noch mal BEARBEITEN um was zu ändern.

Elektromeister: Er kommt. Er kommt gaaaanz langsam, aber er kommt. ;-)

von A.S. (Gast)


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H. schrieb:
> Ingenieure sind in der globalen Sicht in Deutschland keineswegs knapp.
>
> Es fehlt nur an genügend Fachspezialisten, dass man sich für jeden Job
>
> jeamnden holen kann, der es zu günstigen Preisen macht.

Sag ich doch. Und solange die Firmen preisgünstige Externe bekommen 
können, nehmen sie sie. Werden die zu teuer, schreien sie nach billigen 
Ingenieuren.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Sklavenarbeit auf höchstem Niveau mit höchsten Gewinnspannen.

Darum geht es in etwa ..

von Edi M. (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Übrigens kannst du, solange keiner dazwischen funkt, 15 Minuten deinen
>
> Erstpost noch mal BEARBEITEN um was zu ändern. Jetzt natürlich nicht
>
> mehr.

hm, ich habe keine Ahnung, wie es zu dem doppelpost gekommen ist.

geändert habe ich ja nichts

--------------------

Zum Thema:

Ich bin nach wie vor der Meinung dass MINt gefragt sind.

Beweis: Ich bin MINT und ich bin gefragt. :D

Scherz beiseite:

So schlimm ist es nicht, finde ich. Ich habe gut zu tun und verdiene 
nicht schlecht. Solange es so bleibt, bin ich zufrieden.

von Michael S. (technicans)


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E. M. schrieb:
> geändert habe ich ja nichts

Eben, du hast einfach einen neuen Post geschrieben, nachdem du
den vorhergehenden abgesendet hattest, dabei hätte man den noch
15 Minuten durch Klick auf "bearbeiten" editieren können.
Ist aber keine Katastrophe, nur eben unnötiger Mehraufwand.

E. M. schrieb:
> Ich bin nach wie vor der Meinung dass MINt gefragt sind.
>
> Beweis: Ich bin MINT und ich bin gefragt. :D

Das ist kein Beweis wenn man einem Job hat, egal ob angestellt,
oder selbständig (auch freelancer). Bewirb dich mal um einen Job,
dann bekommste einen ganz anderen Eindruck.

von WiMa (univ.) (Gast)


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Beweise mit konkreten Beispielen (die nicht alle möglichen Fälle 
abdecken) aufzustellen, ist sogar für Erstsemester peinlich.

Wenn "MINTler" sowas machen, muss man sich nicht wundern, wenn 
"Fachkräftemangel" herscht.

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