Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik USB auf 75 Ohm Flachbandkabel


von Paul (Gast)


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Hi,

brauch mal eure Einschätzungen: kann ein USB 2.0 Fullspeed Signal über 
ein 20cm langes Flachbandkabel mit 75 Ohm Wellenwiderstand übertragen 
werden, so dass am anderen Ende die entsprechenden Daten auch richtig 
und vollständig ausgelesen werden können oder sind die auftretenden 
Reflexionen bereits so groß, dass dies nicht mehr möglich sein wird?

Ist es in diesem Zuge sinnvoller einen Verbinder mit gecrimpten Kabel zu 
verwenden?

Gruß
Paul

von Dirk H. (Gast)


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Wie soll das gehen, ein symmetrisches Signal auf einer Koaxleitung?

von frankman (Gast)


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nein...

von Paul (Gast)


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d.h. es funktioniert nur ein gecrimptes Kabel, bei dem die eiznelnen 
Adern von Hand miteinander verdrillt werden?

Bzw. welche Möglichkeiten stehen mir zur Verfügung, damit zwei Platinen 
innerhalb eines Gerätes die ca. 20cm voneinander entfernt sind, über den 
USB Bus verbunden werden können? Ein gekauftes USB Kabel scheidet 
aufgrund der Stecker die unter dem Einfluss von Erschütterungen gerne 
einmal die Verbindung lösen, aus.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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http://www.reichelt.de/?ARTICLE=109078

Ansonsten hindert Dich niemand daran, ein gekauftes USB-Kabel zu 
zerschneiden ... das jedenfalls hat die korrekten Eigenschaften, deine 
Flachantenne aber recht sicher nicht.

von Paul (Gast)


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danke Rufus, dass ist genau das was ich suche!

von Paul (Gast)


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jetzt muss ich nochmnals eine Frage zu diesem Thema stellen: bei meiner 
Suche hab ich gerade PCIe Adapter die über Flachbandkabel realisiert 
werden, gefunden.

http://www.attro.com/html/peripherals-4_pcie.htm

Wieso scheint das zu funktionieren, PCIe hat ja ähnliche Eigenschaften 
wie USB 2.0?

von Christian R. (supachris)


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Also das ist schon sehr grenzwertig. Für sowas gibts bei Samtec extra 
koaxiale Flachbandkabel für High-Speed Verbindungen zum Beispiel: 
http://www.samtec.com/ProductInformation/TechnicalSpecifications/Overview.aspx?series=HQDP

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

75 Ohm ist wahrscheinlich ein 0,635mm Flachkabel. Nimm lieber ein 
1,27mm-Kabel (das üblichste), das hat 100 Ohm und passt schon viel 
besser zu USB.

Gruss Reinhard

von Max (Gast)


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In dem HP-Lappi von nem Bekannten is der USB-Fingerprintsensor auch 
einfach per flachband (also das ganz dünne metall auf plastik zeug, nich 
das mit den drähten) angeschlossen....

von Paul (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Hallo,
> 75 Ohm ist wahrscheinlich ein 0,635mm Flachkabel. Nimm lieber ein
> 1,27mm-Kabel (das üblichste), das hat 100 Ohm und passt schon viel
> besser zu USB.
> Gruss Reinhard

In diesem Fall müsste ich dann die beiden diff. Signale USB+ und USB- 
nebeneinander ohne einer GND-Leitung dazwischen übertragen; z.B. auf den 
Leitungen Pin3 und Pin8?

    Pin1|-----|Pin10
    Pin2|-----|Pin9
    Pin3|-----|Pin8
    Pin4|-----|Pin7
    Pin5|-----|Pin6

(soll die zweireihige Belegung eines Wannensteckers für ein 
Flachbandkabel darstellen)

Gruß
Paul

von Falk B. (falk)


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@  Christian R. (supachris)

>Also das ist schon sehr grenzwertig. Für sowas gibts bei Samtec extra
>koaxiale Flachbandkabel für High-Speed Verbindungen zum Beispiel:

Wer lesen kann ist kler im Vorteil.

"kann ein USB 2.0 Fullspeed Signal über ein 20cm langes Flachbandkabel 
mit 75 Ohm Wellenwiderstand übertragen werden,"

USB Full Speed sind 12 Mbit/s. Sicherliche deutlich mehr als RS232, aber 
auch DEUTLICH weniger als USB High-Speed mit 480 Mbit/s.

Eine Bitzeit von 80ns hat vielleicht 10ns Anstiegszeit, das ist eher 
gemächlich. Und wenn man sich die diversen Break out Kabel anschaut, 
sind die nicht sonderlich HF-mäßig aufgebaut und funktionieren meist 
gut.

Ergo. Man macht es wie von Reinhard Kern vorgeschlagen, normales 
Flachbandkabel hat um die 100-150 Ohm Wellenwiderstand, das 
funktioniert.

MfG
Falk

von mmc (Gast)


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Paul schrieb:
> Pin1|-----|Pin10
>
>     Pin2|-----|Pin9
>     Pin3|-----|Pin8
>     Pin4|-----|Pin7
>     Pin5|-----|Pin6
>
> (soll die zweireihige Belegung eines Wannensteckers für ein
> Flachbandkabel darstellen)

ja um den diff Charakter des USB Signals aufzugreifen; Pin3 und Pin4 für 
die Signale und Pin8 und Pin7 für GND ist in Bezug auf den 
Wellenwiderstand nicht so brickelnd weil usb ja nur 45 Ohm hat und 90 
Ohm diff.

von oszi40 (Gast)


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-USB-Slotbleche gab es auch schon mit Flachkabel. Die Kunst ist eher die 
richtigen Leitungen im obigen Fall mit dem Stecker zu verbinden.

-PCI-Verlängerungen sind zeitkritischer und funktionieren selten gut.

von Reinhard Kern (Gast)


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Paul schrieb:
> In diesem Fall müsste ich dann die beiden diff. Signale USB+ und USB-
> nebeneinander ohne einer GND-Leitung dazwischen übertragen

Mit Differenzsignalen kann man nicht besser verfahren als sie so dicht 
wie möglich nebeneinander zu führen. Nur Verdrillen ist noch besser, 
aber in dem Fall sicher nicht nötig.

Gruss Reinhard

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