Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik +/- 5V Spannung aus einer RS232 an einem PC


von Ben (Gast)


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Hallo Leute,
ich habe eine Infrarot-Kommunikationsplatine entwickelt, die eine +/- 5V 
Spannungsversorgung braucht.
Ich mochte diese Platine mit einem D-SUB 9 bestücken und dann mit einer 
RS232 Schnittstelle eines PC verbinden.
Meine Frage ist, kann ich direkt aus der RS232 Schnittstelle direkt +/- 
5V entnehmen, wie und aus welchen Pins?
(Der benötigte Strom liegt bei 50 mA)

Danke!

von MaWin (Gast)


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Viele PIC-Programmieradapter machen das, manche Rollkugelmäuse machen 
das, aber serielle Schnittstelle ? Wie alt ist dein PC. So was gibt's 
doch schon seit 10 Jahren nicht mehr.

Mehr als 10mA pro Leitung sind aber nicht zu erwarten, da wirst du noch 
EINIGES an Strom sparen müssen.

Da die Spannung je nach Quelle zwischen 5 und 25V liegen kann, sind 
Spannungsregkler wie LP2951 am effektivsten (wenn nicht sogar kleine 
Schaltregler, die aus wenig Strom bei mehr Spannung viel Strom bei 
weniger Spannung machen).

Der Aufwand, das aus jeder Steuerleitung zu machen und aufzusummieren, 
steht aber in keinen Verhältnis zu USB. Dort hast du die Spannung 
gleich, der Strom reicht auch, und ein USB->Seriell Wandler ist als IC 
schnell auf die Platine geklatscht.

Werd modern, nimm USB.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> ich habe eine Infrarot-Kommunikationsplatine entwickelt, die eine +/- 5V
> Spannungsversorgung braucht.
Das ist wohl ein Fehldesign...
Man sollte sich schon VORHER Gedanken machen, wie man später seine 
Schaltung versorgen kann.

> Meine Frage ist, kann ich direkt aus der RS232 Schnittstelle direkt +/-
> 5V entnehmen,
Nein.
> wie und aus welchen Pins?
> (Der benötigte Strom liegt bei 50 mA)
Aus der seriellen Schnitte niemals, auch nicht mit Tricks.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> ich habe eine Infrarot-Kommunikationsplatine [...]

Was ist das?

> Meine Frage ist, kann ich direkt aus der RS232 Schnittstelle direkt +/-
> 5V entnehmen, wie und aus welchen Pins?

Nein, auf den Pins liegt i.d.R irgendwas um die +/-10 bis 12 Volt. 
Selbst, wenn Du das mit irgendwelchen Tricks auf +/-5V begrenzt, wirst 
Du an...

> (Der benötigte Strom liegt bei 50 mA)

scheitern. Denn mehr als max. 20mA bekommst Du aus den Pins nicht raus. 
Warum in aller Welt braucht eine IR-Kommunikationsplatine +/-5V ???

von Peter II (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Nein, auf den Pins liegt i.d.R irgendwas um die +/-10 bis 12 Volt.
> Selbst, wenn Du das mit irgendwelchen Tricks auf +/-5V begrenzt, wirst
> Du an...
>
>> (Der benötigte Strom liegt bei 50 mA)
>
> scheitern. Denn mehr als max. 20mA bekommst Du aus den Pins nicht raus.
> Warum in aller Welt braucht eine IR-Kommunikationsplatine +/-5V ???

wenn man sie viel Mühe gibt geht das doch. Bei 3 Steuerleitungen und 
10mA bei 10V = 300mW

Er braucht bei 5V und 50mA das sind 250mW - dann braucht er "nur" noch 
ein schaltwandlung der maximal 50mW verheizt.

Aber wozu die -5V gebraucht werden ist mir auch unklar.

von Ben (Gast)


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Danke Leute für die schnelle Antwort,

Lothar Miller schrieb:
> Das ist wohl ein Fehldesign...
Nein das ist kein Fehldesign, die Kommunikationsplatine wurde entwickelt 
und wird mit einem Mikrocontroller verbunden.  Damit ist es möglich das 
zwei Mikrocontroller mit einander Kommunizieren und die Versorgung dafür 
etc. ist aus der Mikrocontroller-Platine vorhanden.

Nun aber möchte ich mit dem Einsatz eines  D-SUB-Stecker auch eine 
Kommunikation zwischen Mikrocontrollerplatine und einem PC realisieren.

Peter II schrieb:
> Aber wozu die -5V gebraucht werden ist mir auch unklar.
Das ist für die Photodiode und der OPV.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> Nein das ist kein Fehldesign, die Kommunikationsplatine wurde entwickelt
> und wird mit einem Mikrocontroller verbunden.

Warum hast Du statt der aufwändigen OPV-Schaltung nicht einfach einen 
TSOP17xx oder was vergleichbares für 80 Cent genommen? Dann wärest Du 
mit +5V ausgekommen.

Schaltbild siehe:

   http://www.mikrocontroller.net/articles/IRMP

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> Lothar Miller schrieb:
>> Das ist wohl ein Fehldesign...
> Nein das ist kein Fehldesign
Alles, was heute für uCs entwickelt wird und unnötigerweise -5V braucht, 
ist (zumindest für mich) ein Fehldesign. Denn dass eine IR-Übertragung 
keine 5V braucht, ist seit IRDA bekannt...

von Ben (Gast)


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Frank M. schrieb:
> Warum hast Du statt der aufwändigen OPV-Schaltung nicht einfach einen
> TSOP17xx oder was vergleichbares für 80 Cent genommen? Dann wärest Du
> mit +5V ausgekommen.

Na ja damit habe ich eine Bitrate von über  3MBit/s erreicht.
Das ist sowieso nicht der Punkt. Die Platine existiert schon. Die Frage 
ist, wie kann ich diese Kommunikationsplatine am sinnvollsten mit einem 
PC verbinden?

von MaWin (Gast)


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> Nein das ist kein Fehldesign

Ähm, doch, tut mir leid das sagen zu müssen.

Die Schaltung ist ganz einfach Scheisse.

So baut man Infrarot-Kommunikation nicht, denn deine Übertragung wäre 
durch Sonnenlicht ganz leicht störbar.

Wenn 2 Computer über die serielle Schnittstelle miteinander per Infrarot 
kommunizieren sollen, dann wurde schon vor 10 Jahren IrDA erfunden
http://servi2000.narod.ru/shpp/data/IrLAP11.PDF
für die es passende Chipe die TFDS4500 gibt und haufenweise 
Informationen
http://www.infrarotport.de/


Wenn man sich aus irgendwelchen Gründen nicht an diesen Standard halten 
will sondern z.B. Fernseher-Fernbedienungen erreichen will, nicht will, 
würde man es so bauen http://www.rentron.com/files/tx-ir.pdf und braucht 
weder -5V noch so viel Strom, allerdings nennt mein Link einen 
überflüssigen vorprogrammierten Microcontroller den er verkaufen will, 
ohne geht's natürlich auch.


Ich bin bei "+/-5V" übrigens von + und - wie bei einer Batteri 
ausgegangen, natürlich lassen sich aus +5V aber -5V durch einen ICL7660 
oder ähnlich machen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ben schrieb:
> Die Frage ist, wie kann ich diese Kommunikationsplatine am sinnvollsten
> mit einem PC verbinden?
Ich meine, da was von einem USB und einem USB-RS232-Wandler gelesen zu 
haben, und dann könnte man sich noch was mit einem DCDC-Wandler 
vorstellen...
Aus dem USB bekommst du auf jeden Fall ausreichend viel Strom.

von Ina (Gast)


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>Meine Frage ist, kann ich direkt aus der RS232 Schnittstelle direkt +/-
>5V entnehmen, wie und aus welchen Pins?

Gibt ja viele, die das machen:

http://www-user.tu-chemnitz.de/~heha/bastelecke/Rund%20um%20den%20PC/SF-Interface/index2.htm

>Der benötigte Strom liegt bei 50 mA

Vieeeeel zu viel!

von Anja (Gast)


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Peter II schrieb:
> wenn man sie viel Mühe gibt geht das doch. Bei 3 Steuerleitungen und
> 10mA bei 10V = 300mW

Die serielle Schnittstelle ist leider so nicht spezifiziert.

Die Spezifikation sagt aus daß bei 5kOhm+/-2kOhm Last (3-7kOhm 
Empfängereingangsimpedanz) am Treiberausgang mindestens +/-5V zur 
Verfügung stehen müssen damit am Empfängereingang +/-3V mindestens 
ankommen.

D.H. laut Spec darfst Du nur mit 1,66 mA bei 5V also 8,3mW pro Pin 
rechnen.
Bei 3 Pins macht das also garantierte 25mW.

Dann gab es mal (zu den Zeiten wo Mäuse noch an der RS232 hingen) eine 
"Treiberspezifikation" mit "Mouse-Driveability" die besagt daß bei 5V 
mindestens 5mA/Pin geliefert werden müssen. -> max. 75mW garantierte 
Leistung.

In der Realität haben 12V-versorgte original-Treiber 75188 bei ca 7-8mA 
ihre Kurzschlußstrombegrenzung bei ca 7V Ausgangsspannung. Also mehr wie 
150mW wird man auch im best case nicht herausbringen.

Gruß Anja

von Reinhard Kern (Gast)


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Anja schrieb:
> In der Realität haben 12V-versorgte original-Treiber 75188

sofern es die noch gibt - fast jeder verwendet MAX232 oder ähnliche, und 
die werden schon von vornherein nur mit verdoppelten 5V versorgt, also 
so etwa +- 8..9V. Dementsprechend mager ist die Stromausbeute.

Betreiben könnte man diese Schaltung nur an einer manipulierten 
Schnittstelle, an der man 2 Statussignale weggelassen und durch +-5V 
ersetzt hat - hab ich mal für Grafiktabletts gebaut, war aber noch 
ISA-Bus.

Gruss Reinhard

von Uwe (Gast)


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Wenn man nur kurze Nachrichten schickt und dazwischen längere Pausen hat 
könnte man Alle Leitungen (RTS,CTS,RX und TX) gleichrichten und größere 
Kondensatoren damit laden und nen kleinen Spannungswandler dazwischen 
setzen. Dann hätte man für eine bestimmte Zeit genügend Strom und 
Spannung um eine Nachricht mit dieser Schaltung zu senden oder zu 
empfangen. Ich tippe aber auch auf Fehldesign, da man vorher drüber 
nachdenkt wo man die Schaltung überall ranmachen möchte und wie das 
gehen soll.

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